Forum: Offtopic Neue moderne Heizungszähler und Wasseruhren in meiner Mietwohnung. Ein paar Fragen.


von Wilhelm F. (Gast)


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Hallo Foristen,

heute wurden bei mir neue Zähler für Heizkörper und neue Wasseruhren in 
die Mietwohnung eingebaut. Dazu hätte ich die eine oder andere Frage, 
weil ich eben technikinteressiert bin.

Den Monteur unter Zeitdruck konnte ich so vieles nicht fragen, er hatte 
nicht für alles Antworten und auf Nachfrage auch keine papierene 
Anleitung zu den Dingen, auch keinen weiteren Hinweis, ob ich was im 
Internet finden kann.

Firma Techem. Techem stellt Technik und Abrechnungsvorgänge bereit.

Die alten Flüssigkeitsröhrchen waren aber auch sehr ungenau, auch bei 
der Ablesung. Schätzeisen. Das ist im Grunde schon gut so, die 
Auswechselung.

Die Zähler sollen neuerdings alle aus aus 20 Meter Entfernung per Funk 
ausgelesen werden können, die Wohnung muß nie mehr betreten werden. 
Sogar das Haus muß nicht mal betreten werden. Wie funktioniert das?

Dann hat jedes Gerät eine Batterie, innen werkelt wohl ein µC. Die 
Batterie soll 10 Jahre halten. Wie schafft die das so lange bei höheren 
Heizkörpertemperaturen?

Dann machen die Wärmezähler Schnappschüsse, und speichern die alle 2 
Wochen, für eine History. Am 31.12. eines jeden Jahres soll der 
Zählerstand vom Gerät zur Ablesung gespeichert werden. Ich fragte den 
Monteur noch, ob da eine DCF77-Uhr drinne ist, das konnte er nicht genau 
sagen.

Im Augenblick ist alles sehr einfach. Ich muß noch nicht mal eine Taste 
irgendwo drücken. Das winzige Display mit 6 Ziffern wechselt alle 5 
Sekunden automatisch zwischen 3 Daten, nämlich Gerätenummer, aktueller 
Verbrauchsstand, und Jahresverbrauch.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Wie schafft die das so lange bei höheren
> Heizkörpertemperaturen?

Das ist üblicherweise eine Lithium-Batterie, Größe etwa 2/3 C.

Als µC werden oft MSP430-Varianten verwendet.

Welche Funktechnik bei fernablesbaren Zählern genutzt wird, entzieht 
sich meiner Kenntnis; im von mir bewohnten Haus haben wir aus 
Kostengründen auf die Fernablesbarkeit verzichtet, als wir die 
Stinkeröhrchen durch elektronische Geräte ersetzt haben.

Die zeigen bei mir deswegen ein paar Angaben mehr: Vorjahresverbrauch, 
aktuellen Verbrauch und eine Art Prüfsumme über den Vorjahresverbrauch. 
Damit können die Dinger auch von den Nutzern selbst abgelesen werden.
In den Teilen ist eine Uhr enthalten, die ausreichend genau geht, um den 
Jahreswechsel zu erkennen. Wenn das mal 'ne Stunde oder auch einen 
halben Tag danebenliegen sollte, ist das wohl noch vertretbar, daher 
kein DCF77-Empfang.

von Wilhelm F. (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Wie schafft die das so lange bei höheren
>> Heizkörpertemperaturen?
>
> Das ist üblicherweise eine Lithium-Batterie, Größe etwa 2/3 C.

Danke, Rufus, für deine Ausführungen.

Was meinst du mit 2/3 C? Ist die so bemessen, daß sie die 10 Jahre 
garantiert hält, und im Normalfall aber sicherheitshalber 15 Jahre?

Das Verständnis zur Haltbarkeit bei hohen Temperaturen macht mir noch 
leichte Probleme. Die Batterie ist doch im Inneren flüssige oder breiige 
Chemie, und wird doch auch sehr oft gut durch gekocht.

Eine normale gekaufte Alkaline-Batterie würde unter 60°C wohl schon nur 
ein Jahr Lagerung nicht überleben.

> Als µC werden oft MSP430-Varianten verwendet.

Ja, es gibt da ganz schöne µC, die mit Mikroampere Betriebsströmen 
arbeiten. Ich tendiere dazu, sowas auch mal zu testen, anstatt einen 
32-Bitter mit hoher MIPS-Zahl.

Vor kurzem fand ich in meinem Bauteilelager ein Schätzchen, uraltes 
8048-Derivat, voll statisch. Der 80C382, irgendwas aus der Gegend von 
1980. Damit könnte super geringe Stromaufnahme auch noch gehen. Der war 
wohl mal in Telefonapparaten drinne, und die hatten ja normalerweise 
kein Netzteil.

> Welche Funktechnik bei fernablesbaren Zählern genutzt wird, entzieht
> sich meiner Kenntnis; im von mir bewohnten Haus haben wir aus
> Kostengründen auf die Fernablesbarkeit verzichtet, als wir die
> Stinkeröhrchen durch elektronische Geräte ersetzt haben.

Die Fernablesbarkeit erspart aber den jährlichen Besuch des 
Zählerablesers. Das ist ja positiv, wenn man mal nicht zu Hause ist. Ein 
Nachbar hat auch immer Probleme mit den Terminen. Der ist bei einer 
Firma, wo er mal eine oder zwei Wochen weg auf Auslandsreisen ist. Er 
hatte über den Mieterverein schon Zwistigkeiten mit der Ablesefirma, die 
einfach so ohne Absprache einen Ablesetermin fest setzen, wo man über 
einen halben Tag anwesend sein muß. Das entfällt nun.

> Die zeigen bei mir deswegen ein paar Angaben mehr: Vorjahresverbrauch,
> aktuellen Verbrauch und eine Art Prüfsumme über den Vorjahresverbrauch.
> Damit können die Dinger auch von den Nutzern selbst abgelesen werden.
> In den Teilen ist eine Uhr enthalten, die ausreichend genau geht, um den
> Jahreswechsel zu erkennen. Wenn das mal 'ne Stunde oder auch einen
> halben Tag danebenliegen sollte, ist das wohl noch vertretbar, daher
> kein DCF77-Empfang.

Beim Vorjahresverbrauch stehen jetzt auf den neuen Zählern Bindestriche, 
da wird am Jahresende automatisch der Jahresverbrauch eingetragen. 
Täglich ablesen kann ich die aktuellen Zahlen aber auch immer. Sie sagen 
nur qualitativ nichts, nur quantitativ. Denn sie sind nicht einer 
Maßeinheit zugeordnet.

Wenn die Uhr in 10 Jahren mal zwei Wochen falsch geht, das ist sicher 
nicht so schlimm. In zwei Wochen ergibt sich kein solch gravierender 
Verbrauch, der Streitigkeiten auslösen würde.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Was meinst du mit 2/3 C?

Das ist die Bauform, die Batterie ist 2/3 so groß wie eine normale 
C-Zelle ("Babyzelle").

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Eine normale gekaufte Alkaline-Batterie

Das ist auch keine Lithium-Batterie. Komplett andere Chemie. Ich komme 
im nächsten Vierteljahr nicht an die beiden zerlegten Heizkostendinger 
heran, die ich im Büro herumliegen hatte, deswegen kann ich Dir nicht 
die genaue Typenbezeichnung der Batterie nennen. Jedenfalls sind das 
Dinger, die auch bei höheren Temperaturen, wie sie eben an einem 
Heizkörper auftreten, über 10 Jahre lang ihre Ladung halten.

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Die Fernablesbarkeit erspart aber den jährlichen Besuch des
> Zählerablesers.

Den braucht es aber auch ohne Fernablesbarkeit nicht; der Nutzer der 
Wohnung kann die Dinger auch selbst ablesen, die Daten auf einen Zettel 
schreiben und den an die Wohnungstür hängen, oder gegebenenfalls 
irgendwo anrufen und die Daten durchgeben. Dazu braucht es keine 
Funktechnik.

So handhabe ich es mit allen Zählern in meiner Wohnung (Gas-, Strom-, 
Warmwasser- und eben Heizkostenzähler), und das funktioniert seit zig 
Jahren problemlos.

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Denn sie sind nicht einer
> Maßeinheit zugeordnet.

Richtig; die Zähler zählen alle in der gleichen "Einheit", die erst 
durch Umrechnung zu kWh wird, und in diese Umrechnung gehen die 
Abmessungen des Heizkörpers ein.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Michael S. schrieb im Beitrag #3119206:
> Per Wlan vielleicht?

Sehr unwahrscheinlich, die Stromaufnahme von WLAN-Technik ist mehrere 
Größenordnungen zu hoch, um zehn Jahre lang mit einer einfachen 
Lithium-Batterie versorgt werden zu können. Das muss irgendeine andere, 
extrem sparsame Funktechnik sein; und vermutlich senden die 
Heizkostenverteiler auch nur, und empfangen nicht. Anzunehmen ist, daß 
sie zyklisch alle paar Minuten ihre Jahreswerte, Prüf- und Seriennummern 
in die Gegend blasen.

Es gibt Fernablesesysteme, bei denen im Haus ein zentraler 
Fernableseempfänger installiert wird, der die von den Einzelgeräten 
gesendeten Daten sammelt. Damit können die Sendezyklen entsprechend 
reduziert werden, es reicht dann im Prinzip einmal Senden pro Jahr aus, 
was der Stromversorgunsbilanz entgegenkommt.

Der zentrale Empfänger ist im Gegensatz zu dem Menschen, der zum Ablesen 
kommt, ja ganzjährig da; der Ablesemensch müsste sonst entweder sehr 
lange warten oder die Geräte müssten alle paar Minuten senden -- das 
aber widerspricht der 10-Jahre-Batterie.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb im Beitrag #3119206:

> Per Wlan vielleicht?
> Vermutlich werden alle Geräte ständig oder zu bestimmten Zeiten
> auf Empfang sein und auf eine Datensendefreigabe warten. Evtl.
> reicht schon eine Trägerkennung.
> Dann dürfte die Datenübertragung nur noch ein Klacks sein.

Die Geräte haben zwar ein Funk-Dingens eingebaut. Ich glaube aber aus 
Energiegründen, daß es durch eine externe Abfrage Ablesung nur mal sehr 
kurzzeitig aktiviert wird.

Ob die Wasseruhren wirklich auch eine Batterie haben, weiß ich nicht. 
Man könnte dort mit der Wasseraktivität einen kleinen Generator 
betreiben, der in einem Gold-Cap Energie für den µC erzeugt. Wissen tue 
ich das aber nicht.



Rufus Τ. Firefly schrieb:

> Jedenfalls sind das
> Dinger, die auch bei höheren Temperaturen, wie sie eben an einem
> Heizkörper auftreten, über 10 Jahre lang ihre Ladung halten.

In meinem Telefonapparat von 1986 befindet sich eine Lithium-Zelle für 
den Rufnummernspeicher und den Gebührenzählspeicher. Der Apparat ist 
anscheinend auch voll in CMOS-Technik. Die funktioniert seit 27 Jahren 
aktuell, aber auch nur bei Raumtemperatur.

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Ich würde auch vermuten das es eine feste Basistation gibt, welche 
einmal die Woche/Monat/Jahr die Daten entgegenimmt, diese könnte sogar 
eine eigene Stromversorgung habe und die Daten dann per 
WLAN/FUNK/Stromnetz/.... weitergeben

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb im Beitrag #3119353:

> Und das kostet keine Energie?

Die Geräte senden nicht laufend. Ich könnte mir aber vor stellen, daß 
die Geräte eine passive Empfangselektronik haben, die bei bestimmter 
Feldstärke einer bestimmten Frequenz einen Interrupt an einen µC melden 
kann. Damit wird dieser dann mit einem kurzen Datenpaket aktiv, 
vielleicht für den Bruchteil einer Sekunde.

von Johannes M. (johannesm)


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Die Heizkostenverteiler funken bei 868 MHz, steht doch alles in den 
Datenblättern bei techem.

von Wilhelm F. (Gast)


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Johannes M. schrieb:

> Die Heizkostenverteiler funken bei 868 MHz, steht doch alles in den
> Datenblättern bei techem.

Hast du mal einen Link dazu?

von Kurt B. (kurt-b)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Johannes M. schrieb:
>
>> Die Heizkostenverteiler funken bei 868 MHz, steht doch alles in den
>> Datenblättern bei techem.
>
> Hast du mal einen Link dazu?

http://www.kalorimeta.de/funk.html

Kurt

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Zitat daraus:

> • Ablesung über zentrale Datensammler:
>   Erhöhte Datensicherheit und Ablesung ohne Betreten der Wohnung

Hab ich's nicht vorhin ziemlich so beschrieben? Ich zitier' mich mal:

> Es gibt Fernablesesysteme, bei denen im Haus ein zentraler
> Fernableseempfänger installiert wird, der die von den
> Einzelgeräten gesendeten Daten sammelt. Damit können die
> Sendezyklen entsprechend reduziert werden, es reicht dann
> im Prinzip einmal Senden pro Jahr aus, was der Strom-
> versorgun[g]sbilanz entgegenkommt.

von Michael S. (mikel_x)


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Immer mehr Equipment, das im Hintergrund Wohn- und Privatsphäre nach 
aussen connected. Ob offen, oder durch Backdoorfunktionen erweitert, 
kann doch kein Mensch mehr mit Sicherheit nachvollziehen. Der "moderne, 
aufgeklärte", volltransparente Hightechbürger könnte auch einen Sack an 
Stelle der Haustüre installieren...

von Kurt B. (kurt-b)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Zitat daraus:
>
>> • Ablesung über zentrale Datensammler:
>>   Erhöhte Datensicherheit und Ablesung ohne Betreten der Wohnung
>
> Hab ich's nicht vorhin ziemlich so beschrieben? Ich zitier' mich mal:
>
>> Es gibt Fernablesesysteme, bei denen im Haus ein zentraler
>> Fernableseempfänger installiert wird,

Es gibt auch welche die werden -von der Strasse aus- abgelesen.
In der verwendeten (Sende)Technik besteht da wohl kein Unterschied.
(das weiss ich weil man mich gefragt hat wie die an den vorhandenen 
Wasserzähler angestopselt werden (über Reedkontakt).
Und auch das Handablesegerät war dabei beschrieben.


Kurt

von Kurt B. (kurt-b)


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Michael Sch. schrieb:
> Immer mehr Equipment, das im Hintergrund Wohn- und Privatsphäre nach
> aussen connected. Ob offen, oder durch Backdoorfunktionen erweitert,
> kann doch kein Mensch mehr mit Sicherheit nachvollziehen. Der "moderne,
> aufgeklärte", volltransparente Hightechbürger könnte auch einen Sack an
> Stelle der Haustüre installieren...

Es gibt ja Schaltungen die das "Lichtaufdrehverhalten" simulieren, warum 
sollte das fürs Wasserverbrauchen nicht auch gehen, eine Marktlücke 
sein.

Kurt

von Uhu U. (uhu)


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Läubi .. schrieb:
> Ich würde auch vermuten das es eine feste Basistation gibt

So ist es.

von Wolle G. (wolleg)


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>> Ich würde auch vermuten das es eine feste Basistation gibt

>So ist es.

Schwer vorstellbar. Diese Station müsste doch zu finden sein.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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wolle g. schrieb:
> Schwer vorstellbar. Diese Station müsste doch zu finden sein.

Ja, direkt vor meiner Wohnungstür steht beispielsweise eine. ;-)
Wir haben auf jeder Etage eine davon.

von Wilhelm F. (Gast)


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Kurt Bindl schrieb:

> http://www.kalorimeta.de/funk.html

Danke, die Geräte sehen ungefähr so aus, von den optischen und 
technischen Details aber etwas unterschiedlich.

Schon 1986 wurde von der Post der Temex-Dienst zur Fernablesung und 
Fernsteuerung eingeführt.

Später hörte und sah man davon nichts mehr. Wahrscheinlich waren 
Gebühren für die Technik zu teuer, so daß man lieber wie früher die 
Ableser von Haus zu Haus rennen läßt. Mit 3Ct. pro Jahr und pro 
Meßstelle langt es eben nicht.

von Mathias K. (mathk)


Angehängte Dateien:

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Johannes M. schrieb:
> Die Heizkostenverteiler funken bei 868 MHz, steht doch alles in den
> Datenblättern bei techem.

von Georg W. (gaestle)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Dann hat jedes Gerät eine Batterie, innen werkelt wohl ein µC. Die
> Batterie soll 10 Jahre halten. Wie schafft die das so lange bei höheren
> Heizkörpertemperaturen?

Wahrscheinlich indem Batterie und Elektronik thermisch vom Heizkörper 
entkoppelt werden. Der Elektronik setzt eine Temperatur von 60°C auf 
Dauer auch gehörig zu. Grob gerechnet macht eine Heizperiode von 120 
Tagen 28 kh bei Heizkörpertemperatur. Das schlägt bei der Lebensdauer 
gehörig ins Kontor.
Es gibt Rauchmelder mit Lithiumbatterie, diese sind auf ihre 10 Jahre 
Betriebszeit wartungsfrei.
So ein Heizkörper hat ja eine große thermische Zeitkonstante, da kann 
man das Messintervall groß wählen. Aber entscheidend bei der 
Energiebilanz dürfte eher der Funkbetrieb sein. Ich habe schon mehrere 
Funkdatenerfassungssysteme entwickelt. Der Löwenanteil der 
Batteriekapazität ging immer für die Funkübertragung drauf. An Thema wie 
man einen Funksensor per Funk mit möglichst geringem Energieaufwand 
aufwecken kann wird zur Zeit auch viel geforscht.

Aber eigentlich bräuchte es gar keine Batterie, aus der 
Temperaturdifferenz zwischen Vorlauf- und Raumtemperatur konnte ich mit 
einem einfachen Peiltierelement ca. 20mW gewinnen. Das sollte Dicke 
reichen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Georg W. schrieb:

> Es gibt Rauchmelder mit Lithiumbatterie, diese sind auf ihre 10 Jahre
> Betriebszeit wartungsfrei.

Vergangenes Jahr wurden bei mir auch Rauchmelder installiert. Sie haben 
zwei ganz normale Alkaline-Mignonzellen, die alle 5 Jahre vom 
Wartungsdienst ausgetauscht werden sollen. Das fragte ich den 
Installateur auch, notfalls könnte man die Batterien also selbst 
wechseln. Die Geräte sind ja nicht verplombt wie Verbrauchszähler, man 
kann sie ganz einfach abnehmen, und öffnen. Es blinkt einmal pro Minute 
ganz kurz vielleicht 200ms eine LED als Betriebskontrolle auf. Der 
Verbrauch ist damit auch gering.

> Aber eigentlich bräuchte es gar keine Batterie, aus der
> Temperaturdifferenz zwischen Vorlauf- und Raumtemperatur konnte ich mit
> einem einfachen Peiltierelement ca. 20mW gewinnen. Das sollte Dicke
> reichen.

Na ja, die Batterie wird man in den nicht geheizten Zeiten dann doch 
brauchen. Ohne die Temperaturdifferenz macht das Peltier-Element ja 
nichts. Aber 20mW scheinen mir für moderne µC, die auf Sparsamkeit 
getrimmt sind, auch dicke ausreichend.

Zwar habe ich im Augenblick nicht den Überblick über Spar-µC, kann mir 
aber vorstellen, daß dort schon mal nur 8 bit oder gar 4 bit Architektur 
und nur 1kHz Taktfrequenz reichen. Diese Welt wird mich künftig auch 
noch mal interessieren, eher als Bitbreiten und Gigahertze 
Geschwindigkeiten.

von Michael H. (michael_h45)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Den Monteur unter Zeitdruck konnte ich so vieles nicht fragen
Der arme, arme Mann...

Michael Sch. schrieb:
> Immer mehr Equipment, das im Hintergrund Wohn- und Privatsphäre nach
> aussen connected.
Fenster hast du keine, oder?

von peter b. (raeusper)


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http://www.enocean.com/de/thermowandler-fuer-batterielose-funksensoren/

Kann man fertig kaufen.

Es gibt mittlerweile auch autark arbeitende Sensoren (z. B. für Druck) 
welche aus einer Temp. Diff. ihre Energie beziehen.

von Johannes M. (johannesm)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Johannes M. schrieb:
>
>> Die Heizkostenverteiler funken bei 868 MHz, steht doch alles in den
>> Datenblättern bei techem.
>
> Hast du mal einen Link dazu?

In deinem Eröffnungspost hattest du geschrieben, dass die Geräte von 
techem sind. Ich war davon ausgegangen das du schon mal deren 
Internetseite besucht hast. http://profiportal.techem.de/de/

von peter b. (raeusper)


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Sorry, noch vergessen:

http://www.harvesting-energy.de/

Die Reifen-Druck-Sensor-Fuzzis interessieren sich auch dafür.

von Georg W. (gaestle)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Ohne die Temperaturdifferenz macht das Peltier-Element ja
> nichts.
Ohne Temperaturdifferenz kann es aber auch keinen Verbrauch geben, es 
ist also nicht notwendig zu messen. Der noch aktuelle Wert steht ja in 
der Zentrale zur Verfügung.

von Georg W. (gaestle)


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peter b. schrieb:
> Die Reifen-Druck-Sensor-Fuzzis interessieren sich auch dafür.
Das ist schon Schnee von gestern. Inzwischen kann man einen Druckverlust 
auch anhand der ESP-Daten erkennen weil ein Reifen mit zu geringem 
Luftdruck anders abrollt und schwingt. Die zusätzliche Hardware an allen 
Rädern ist nicht mehr notwendig.

von peter b. (raeusper)


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Georg W. schrieb:
> ...anhand der ESP-Daten erkennen...

War mir nicht bekannt.

(Möchte das Thema aber nicht kapern oder in eine andere Richtung lenken, 
interessant wäre es ob das ESP des LKW es auch am Auflieger/Hänger 
verschiedener Hersteller/Speditionen usw. feststellen kann).

von Wilhelm F. (Gast)


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Johannes M. schrieb:

> In deinem Eröffnungspost hattest du geschrieben, dass die Geräte von
> techem sind. Ich war davon ausgegangen das du schon mal deren
> Internetseite besucht hast. http://profiportal.techem.de/de/

Danke. Nein, ich schaute bis gestern noch nicht auf die Techem-Seite, 
weil das für mich eigentlich nur ein Ablese- und Verrechnungsbetrieb 
war, und ein Geräteaufhänger. Aber ich habe dort jetzt tatsächlich eine 
Anleitung gefunden. Meine Fragen oben lauteten aber noch etwas anders, 
nämlich, wie eine Batterie unter Hitze länger als 10 Jahre halten kann. 
Entwicklungsdetails findet man da in der Anleitung nämlich auch nicht, 
auch keinen Prozessortyp, keine technischen Details.



Georg W. schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Ohne die Temperaturdifferenz macht das Peltier-Element ja
>> nichts.
>
> Ohne Temperaturdifferenz kann es aber auch keinen Verbrauch geben, es
> ist also nicht notwendig zu messen. Der noch aktuelle Wert steht ja in
> der Zentrale zur Verfügung.

OK, wir sprechen hier sicherlich von unterschiedlichen Dingen. Von 
meinen Zählern gibt es keine Verbindung zu einer Zentrale, da muß einmal 
im Jahr ein Ableser mit einem Handterminal draußen am Haus vorbei gehen, 
und vermutlich den Umkreis von 20 Metern nicht zu sehr überschreiten. 
Die Sendeleistungen sind nur untere zweistellige Milliwatt, und das 
Datenpaket auch nur Millisekunden. Ob Daten im Gerät in RAM oder EEPROM 
oder in ganz speziellen Zählern gespeichert werden, weiß ich nicht.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Meine Fragen oben lauteten aber noch etwas anders,
> nämlich, wie eine Batterie unter Hitze länger als 10 Jahre halten kann.

Ich habe Dir bereits geantwortet, daß in diesen Geräten Lithium-Zellen 
verbaut sind.

Sieh Dir einfach die Datenblätter und Beschreibungen an:

http://www.tadiranbatteries.de/deu/products/ltc-batteries/home.asp?

Die Baureihe SL500 ist bis 130° spezifiziert.

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> OK, wir sprechen hier sicherlich von unterschiedlichen Dingen. Von
> meinen Zählern gibt es keine Verbindung zu einer Zentrale, da muß einmal
> im Jahr ein Ableser mit einem Handterminal draußen am Haus vorbei gehen

Das eine schließt doch das andere nicht aus, vermutlich ist einfach im 
Hauptsicherungskaten die "Zentrale", da gibt es genug Platz und Strom, 
empfängt von den "Wochnungsgeräten" einmal im Monat die Werte und sendet 
diese gebündelt wenn der Mensch am Haus vorbeiläuft auf Anforderung 
raus...

von Wilhelm F. (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:

> Ich habe Dir bereits geantwortet, daß in diesen Geräten Lithium-Zellen
> verbaut sind.

Rufus, das war ja schon alles geklärt. Danke noch mal, auch für den 
letzten Link. Ich wollte jetzt nur noch mal betonen, daß ich nicht nur 
die reine Bedienungsanleitung wissen wollte.

Die habe ich aber jetzt auch. Vielleicht drucke ich sie aus, und werfe 
sie meinen Nachbarn in den Briefkasten.

Bisher kam aber zu meiner Zufriedenstellung alles zusammen. 
Entwicklungsdetails wird man natürlich nicht so bald erfahren.

Vom Heizkörper abnehmen und zerlegen kann ich so ein Gerät ja leider 
nicht.

Vielen Dank an alle.

von Juppi J. (juppiii)


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Hallo

Bei diesen Messgeräten muss die Position genau am Heizkörper sein.
Grob Mittig 1/3 von oben.
Das solltest du in Erfahrung bringen, sonst ist die Rechnung falsch.
Auch ein Lüfter über der Messstelle gleicht die Temp.- Differenz zu 
deinen Gunsten aus.
Ich kannte mal einen der hat an den Original Heizkörper noch einen 
Angeflanscht.
Beim ablesen musste der immer abgebaut werden.
Das fällt ja jetzt weg.;-))

von Wilhelm F. (Gast)


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Juppi J. schrieb:

> Hallo
>
> Bei diesen Messgeräten muss die Position genau am Heizkörper sein.
> Grob Mittig 1/3 von oben.
> Das solltest du in Erfahrung bringen, sonst ist die Rechnung falsch.

Juppi, das ist schon wieder Nonsens, was die da machten. Sie brachten 
die neuen Wärmezähler genau von der Heizkörperhöhe gemessen bei 3/4 Höhe 
an. Wenigstens aber einheitlich im gesamten großen Gebäudeblock mit mehr 
als 30 Wohneinheiten.

Was ich jetzt in einer Woche fest stelle:

Die Zähler zählen auch bei nur gering eingestelltem Termostaten wie 
verrückt, fast als ob der Termostat maximal aufgedreht wäre. Denn der 
obere Teil des Heizkörpers wird nur bei geringer Beanspruchung fast so 
heiß, wie bei voller Beanspruchung.

Ich drehe jetzt mehr am Termostaten, zwischen kalt und heiß, um zu 
sparen.

Das ist ja noch schlimmer, als mit den Flüssigkeitsröhrchen vorher.

Bestenfalls rechnet das die Abrechnungssoftware heraus, aber ich glaube, 
eher nicht. Denn hier hängt der Hausmeister alle zwei Tage im 
Heizungskeller, und verstellt manuell die Wassertemperatur. Am besten 
wäre es, wenn das Heißwasser nicht zu hohe Temperaturen hat. Damit würde 
der Temperaturgradient entlang der Höhe des Heizkörpers 
kontinuierlicher.

von Juppi J. (juppiii)


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Ich nehme doch an da bei dir eine 2 Punkt Messung angewandt wird.
Es gab ja auch Schätzeisen mit Einpunktmessung!

Meine Maßangaben waren im Hinterkopf,die richtige Anbringung musst du 
erfragen.

von Wolle G. (wolleg)


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>Die Zähler zählen auch bei nur gering eingestelltem Termostaten wie
>verrückt, fast als ob der Termostat maximal aufgedreht wäre.
Die Heizkostenverteiler (keine Wärmemengenzähler) sind und bleiben 
Schätzeisen. Man kann nur hoffen, das die Abweichungen bei allen Mietern 
in etwa gleich sind.

>Bestenfalls rechnet das die Abrechnungssoftware heraus, aber ich glaube,
>eher nicht.
Das ist eigentlich unmöglich, da nur EINE  Heizkörpertemperatur gemessen 
wird.

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