Hallo, inspiriert durch diesen Beitrag: Beitrag "Re: Fachkräftemangel extrem" wollte ich mal wissen, wie viel bei euch so betrogen wird. Was mich an diesem Beitrag stört, ist das unnötige Risiko, was in der Firma eingegangen wird. Da wird eine Behörde ganz offen angelogen und das, obwohl noch nicht einmal ein finanzieller Vorteil für die Lügner entsteht. Wenn der Bewerber die Bewerbung per Einschreiben schickt, dann wird es doch besonders peinlich. Das Unternehmen steht in der Öffentlichkeit als "Ramschladen" da, wo die Post verbummelt wird. Kunden werde darüber nicht besonders erfreut sein. Wieso gehen mittlerweile so viele Leute so große Risiken ein, nur um sinnlos herumzutrollen? Das Gleiche passiert in Schule/Studium. Es wird grundsätzlich betrogen. Bei Praktikumsprotokollen wird immer die Lösung, die mal einer ins Internet gestellt hat, abgegeben. Dabei passiert es oft, dass die Aufgaben im Laufe der Jahre geändert wurden und nun die Lösungen nicht mehr passen oder immer noch der Name des ursprünglichen Autor auf den ausgedruckten Dokumenten steht. Werden die Dokument nicht kopiert, sondern handschriftlich angefertigt, sind dann oft 90 % 1:1 abgeschrieben. Und mit den Doktorarbeiten ist das ja auch nichts Anderes. Weiter geht es bei der gesamten Finanzierung. Falls ein Fördermittelantrag genehmigt ist, ist ja der schwerste Teil geschafft. Nun braucht man nur noch etwas zusammenfaken. Wer wird schon überprüfen ob das ach wirklich klappt, was auf dem Papier steht? Was kriegt ihr eigentlich so mit, in eurer Firma, Uni usw.?
- Der fähigste Kommilitone im Studium, den ich so kannte, hat die Waschmaschinenkarte vom Wohnheim geknackt, so konnte er kostenlos waschen. Warum? Keine Ahnung, wahrscheinlich weil er konnte. - Von Schwarzfahrern hört man öfters - In der Firma wurden systematisch Gebrauchtkomponenten verbaut (Anlagenbau) Auffälliger als Betrug/Betrügereien/Leistungserschleichung finde ich aber unmoralisches Verhalten, das legal ist. Wenn man genau hinschaut, begegnet einem das jeden Tag.
Aus nem Nachbarthread: Beitrag "Re: Verdienst bei Schichtarbeit" http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/nid=1622/did=11417186/1aezvwi/index.html http://mediathek.daserste.de/sendungen_a-z/799280_reportage-dokumentation/14580414_hungerlohn-am-fliessband-wie-tarife-ausgehebelt 1220/m Euro von der Firma, 1500 vom Amt (also vom Steuerzahler)! Und ist so nicht erlaubt, also auf jeden Fall Betrug.
Stefan Helmert schrieb: > Was kriegt ihr eigentlich so mit, in eurer Firma, Uni usw.? Ich bekomme einiges mit: Die Stadt bescheisst die Bürger in Sachen Offenlegung der realen Nutzung eines Naturschutzgebietes durch den ortsansässigen Grossbetrieb Der Konzern bescheisst die Stadt in Sachen der realen Nutzung des Gebietes, der Zahl der täglichen Fahrten, der Belastungsmessung für die Anwohner, der geplanten Investitionen, am Standort Die Abteilung bescheisst den Konzern und die Stadt bezüglich der realen, realen, realen Nutzung, der tatsächlichen Fahrten der Werksbusse, der Anzahl der Tage, an dem die Lärmgrenzen überschritten werden, der Investmentflows in der Abteilung, der Zahl der externen Mitarbeiter und der Aufwände fürs nächste Jahr, damit man ein grösseres Budget bekommt Der Projektleiter bescheisst die Abteilung bezüglich der real auflaufenden Kosten, der Dauer, der Investitionen, des Benefits, der zahl der externen Mitarbeiter, die tatsächlich tätig sind Ich bescheisse den Projektleiter mit den abgerechneten Zeiten, den Werksbussfahrer mit den Wochenendfahrten, die Abteilung mit den täglichen Freizeiten nach der Mittagspause, die ich nicht absteche und die Stadt wird mit den Busfahrten, der Kurtaxenabgabe und der Zahl der Tage, an denen ich arbeite, beschissen. Bescheissen ist Sport! Ich sitze gerade an der Steuererklärung und der Zahl der Dienstfahrten ins Ausland. Werbungskosten jenseits der 10.000 werden geltend gemacht, was mir locker 2000,- an Steuern spart, weil ich real nur 6.000 hatte.
Stefan Helmert schrieb: > Wenn der Bewerber die Bewerbung per Einschreiben schickt, dann > wird es doch besonders peinlich. Nicht überall, wo "Bewerbung" draufsteht ist auch Bewerbung drin!
Ich stecke meine Energie statt ins Bescheißen (incl. aller späteren Aufwände dazu) besser in die Umsetzung neuer Ideen. Das ist oft ein steiniger Weg, macht aber auch Spaß. Damit habe ich unter dem Strich mehr auf der Haben-Seite, als ich durch Betrügereien auf der Soll-Seite (z.B. Steuern usw.) einsparen würde.
Stefan Helmert schrieb: > Das Gleiche passiert in Schule/Studium. Es wird grundsätzlich betrogen. > Bei Praktikumsprotokollen wird immer die Lösung, die mal einer ins > Internet gestellt hat, abgegeben. Das kann ich so hier nicht bestätigen. Es gibt zwar durchaus ein paar Tipps und Hinweise die zwischen den Jahrgängen weitergegeben werden, aber vollständige Lösungen 1:1 kopiert hab ICH SELBST und die Leute in meiner näheren Bekanntschaft noch nicht gemacht. Bei ein paar Programmieraufgaben wurden aber die Lösungen teilweise über das Fratzenbuch verbreitet und per CopyPaste übernommen. (Die Prüfung ging bei den Leuten dann natürlich daneben, daher kanns egal sein...) Zu Verhalten in Firmen: Da kommt alles vor was man sich so vorstellen kann. Da wird Software verwendet die nicht für diese Verwendung lizensiert wurde. Und das was die Firma damit gemacht hat wird von deren Kunden auch wieder nicht korrekt lizensiert weiterverwendet. Das geht komplett durch, jeder betrügt offenbar irgendwie jeden. Und irgendwo dazwischen sind noch die Studenten. Die bekommen ein bisschen Geld damit sie irgendwelche Arbeiten machen, natürlich damit es sehr billig ist. Und dann werden manche Sachen noch mit irgendwelchen Creditspoints angerechnet, weil das den eigenen Leuten Arbeit erspart. Offiziell steht hernach natürlich was anderes auf dem Blatt, weil das dürfte man ja nicht. Tja so läuft das ab. In der Wissenschaft hab ich auch interessantes mitbekommen: Publiziert werden die Daten, die am schönsten aussehen. Nicht das was der aktuelle Stand ist... Das kommt dann natürlich auf Konferenzen usw. besser an, aber in Wirklichkeit ist noch viel Arbeit zu erledigen, bis man soweit ist...
Was ist denn mit "indirektem" Betrug in Firmen? Als Beispiel nenne ich mal einen Bereichsleiter, der u.a. für Akquise (Auftragsgewinne) seines Bereichs zuständig ist. Einen großen Hauptauftrag versemmelt seine Truppe, auch wegen spezifischen Anweisungen, wie auf die Ausschreibung einzugehen und welche Details angeboten, und welche nicht angeboten werden. Im Nachtarock, nachdem der Auftrag an einen Mitbewerber gegangen ist, wird eine wichtige Komponente des Systems zu einem Kampfpreis an genau diesen Mitbewerber (der diese selber nicht bauen kann) verkauft. Nun bekommt der Bereichsleiter für diese Akquise einen schönen Jahresendbonus - obwohl eher ein Malus für den fahrlässig verlorenen Hautpauftrag angebracht wäre. Betrug? Nein, aber besonders ehrenhaft auch nicht. Normales Managementprozedere? Zoe
Stefan Helmert schrieb: > Was mich an diesem Beitrag stört, ist das unnötige Risiko, was in der > Firma eingegangen wird. Da wird eine Behörde ganz offen angelogen und > das, obwohl noch nicht einmal ein finanzieller Vorteil für die Lügner > entsteht. Ich sehe da keinen Betrug. Jemand schickt seine Bewerbungsunterlagen, lehnt dann die Einladung zum Bewerbungsgespraech ab. Das ist nach meinem Verstaendnis keine vollzogene Bewerbung und ich kenne keine gesetzliche Definition, die dem widersprechen wuerde. Was mich an deinem Beitrag stoert - kein Wort ueber die "Bewerber", die den eigentlichen Betrug versuchen.
Stefan Helmert schrieb: > Was mich an diesem Beitrag stört, ist das unnötige Risiko, was in der > Firma eingegangen wird. Da wird eine Behörde ganz offen angelogen und > das, obwohl noch nicht einmal ein finanzieller Vorteil für die Lügner > entsteht. Auf welche Passage in dem thread beziehst Du dich? Darauf auf nachfrage des Arbeitsamtes ob der Bestellte auch wirklich als Bewerber vorstellig wurde mit NEIN geantwortet wurde, weil der Bewerber zwar vorstellig wurde, aber offensichtlich kein Interesse an einer Anstellung hatte und nur auf Druck des Arbeitsamtes vorstellig wurde?
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