Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Video-Signal (FBAS) detektieren ?


von Torsten (Gast)


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Hallo Freunde der Elektronik,

wie schaffe ich es, ein ankommendes Video-Signal zu detektieren, ohne es 
zu "vermurksen"?
Es soll ein automatischer Videoquellen-Umschalter entstehen, der das 
zuletzt erscheinende Video-Signal zum Ausgang durchschaltet.
Die Auswertung des zu erzeugenden "Vorhandensein-Signals" und die 
Umschaltung als Solches, sind kein Problem.
Und ... nein ... es gibt an den Videoquellen kein SCART (wäre ja zu 
einfach, das Schaltsignal auszuwerten :-). Es steht tatsächlich nur das 
FBAS an einer Cinch-Buchse zur Verfügung.

MfG Torsten

von Christian B. (casandro)


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Da gibts einige Möglichkeiten. Nimm einen Impedanzwandler und danach 
einen LM1881. Der bringt Dir am Ausgang das Synchronsignal mit 
TTL-Pegel. Schau einfach nach, ob da was toggelt und wenn es das tut ist 
da ziemlich sicher ein FBAS Signal dran. Du kannst auch das odd/even 
Signal auswerten. "Einfach" einen 25 Hz Bandpass dahinter und dann 
auswerten.

von Christian B. (casandro)


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Hier ist übrigens ein Schaltplan.
http://www.vhfcomm.co.uk/pdf/ATV%20Squelch.pdf

von Torsten (Gast)


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Hi Christian,

besten Dank für Deine Antwort !
So etwas in der Art habe ich gesucht. Vor Allem ... Es scheint nicht 
wirklich "plitzikomtiert" zu sein :-)
Dann werde ich mich mal an die Bauteilbeschaffung machen und für die 
ersten Versuche mein Oszi entstauben. Bei diesem Wetter das Beste, was 
man tun kann.

Danke !!!!!!!!!

von hinz (Gast)


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Christian Berger schrieb:
> LM1881

Ein LM339 tuts auch, viel billiger, und der hat gleich 4 Kanäle.

von Wusel D. (stefanfrings_de)


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Wenn es nur darum geht, das Vorhandensein des Signal zu erkennen, ist es 
ganz einfach.

Denn die Sync-Impulse sind negativ und haben immer mindestens 0,3V. Wenn 
kein Signal anliegt, dürfte das Rauschen/Brummen stets deutlich weniger 
als 0,3V sein.

Mit einem Komparator sollte man das recht einfach detektieren können.

von Torsten (Gast)


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Hi hinz,

steh' ich da jetzt auf dem Schlauch ??? *Am Kopf kratz'*
Es wäre natürlich schön, wenn es den LM1881 als 4fach gäbe ...
Aber dann wäre es sicher nicht der LM339, oder ? ;-)

von Torsten (Gast)


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Hi Stefan,

ja, das geht bestimmt auch ...
Aber da mein "Analog-Verständnis" oberhalb von 20 kHz stark ausbaufähig 
ist, favorisiere ich eher die LM1881-Lösung, da ich annehme, daß der 
Eingang des LM1881 und seine Außenbeschaltung schon dafür ausgelegt 
sind, das Ursprungssignal nicht zu "versauen".
Auf jeden Fall nicht schlimmer, als wenn ich selbst Hand anlegen würde 
:-)

von Klaus M. (myazo)


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Stefan Frings schrieb:
> Wenn es nur darum geht, das Vorhandensein des Signal zu erkennen, ist es
> ganz einfach.

Hallo Stefan,

ich möchte nur das Vorhandensein des Signals erkennen.
Du schreibst das dies einfach sei.

Meine Versuche schlugen bisher fehl.

Ich möchte wenn das Signal anliegt einen Transistor schalten.
Das Videosignal ist mir dabei egal, d.h. das kann verfälscht werden.

Für meine Schaltung stehen mir außer dem FBAS Signal noch +5V zur 
verfügung.

Hast du eine Idee wie die Erkennung mit wenig Bauteilen (ohne LM1881) zu 
realisieren ist?

Danke

von Jörg R. (Firma: Rehrmann Elektronik) (j_r)


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Klaus M. schrieb:

> Hast du eine Idee wie die Erkennung mit wenig Bauteilen (ohne LM1881) zu
> realisieren ist?

Das kann man in der Tat sehr einfach machen:
Dazu gibt es die klassische sog. Amplitudensieb-Schaltung (siehe 
Anhang).
Diese detektiert die Sync-Impulse, die sich durch ihre Pegel eindeutig 
vom Videosignal unterscheiden und trennen lassen. Wenn ein positives 
FBAS-Signal anliegt, gibt die Schaltung positive Sync-Impulse aus. Die 
Ausfilterung der V-Sync-Impulse kannst Du hier weglassen. Wenn kein FBAS 
anliegt, geht der Gleichspannungspegel am Ausgang des Amplitudebsiebes 
fast auf Betriebsspannung. Im einfachsten Fall reicht also ein einfacher 
R-C-Tiefpass mit nachfolgendem Komparator, der bei etwa halber 
Betriebsspannung schaltet, um ein Videosignal zu erkennen.
Wenn R1 relativ hochohmig ist (z.B. 1 MOhm), bleibt das Videosignal 
sogar unverfälscht. R2 sollte dann min. 10 kOhm haben

Jörg

P.S.: Warum kann man eigentlich den Mist, den man versehentlich 
hochgeladen hat nicht mehr löschen?

von Klaus M. (myazo)


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Hallo Jörg,

danke erstmal.

Ich habe die Schaltung mal für meinen Fall erweitert, Werte für die 
Bauteile eingesetzt und versucht zu simulieren. Da sieht es ganz gut 
aus.

Meinst du das könnte so wie ich mir das gedacht habe funktionieren? (s. 
Anhang)

Die LED soll leuchten wenn FBAS Signal anliegt, ohne Signal soll sie aus 
sein.

Danke.

Gruß
Klaus

von Jörg R. (Firma: Rehrmann Elektronik) (j_r)


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Hallo Klaus,

funktionieren wird die Schaltung schon, aber auch sehr empfindlich auf 
Störsignale reagieren.
Mit folgender Vereinfachung sollte die Schaltung zuverlässiger 
signalisieren:
Q3, D3 und R4 entfernen, mit R3 direkt auf C4 gehen. R5 entfernen und 
von C4 direkt auf Q2 gehen. Q2 durch PNP-Typ ersetzen und in 
Kollektorschaltung betreiben, d.h., Kollektor und Emitter vertauschen.

Jörg

von c-hater (Gast)


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Klaus M. schrieb:

> Die LED soll leuchten wenn FBAS Signal anliegt, ohne Signal soll sie aus
> sein.

Deine Schaltung würde funktionieren, sofern man mal davon ausgeht, daß 
eine AC-Quelle am Eingang immer zwingend ein BAS-Signal ist. Weil: 
simples Netzbrummen mit ausreichend Pegel würde sie auch als BAS-Signal 
anzeigen.

Mit einem Vierfach-OV und 6 Teilen Hühnerfutter (also insgesamt der 
halben Zahl an Bauelementen) kann man eine wesentlich treffsicherere 
Erkennung basteln. Nämlich eine, die nur das als Signal anzeigt, was 
auch ein TV als solches akzeptieren würde. Der akzeptiert nämlich z.B. 
kein Netzbrummen.

Der schon genannte LM1881, ein Chip CMOS-Logik und Hühnerfutter 
(zusammen auch nur ungefähr 7 Baulelemente) könnte dasselbe leisten.

Sprich: Deine Lösung ist Sch... ähm, suboptimal.

von Klaus M. (myazo)


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Hallo,

@Jörg
ja die Variante mit den 2 pnp Transistoren ist besser. Allerdings auch 
Störempfindlich.

@c-hater
an das Netzbrummen hab ich nicht gedacht.


Ich werde es dann wol mit dem LM1881 versuchen.

Danke.

Gruß
Klaus

von Torsten (Gast)


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Hi Freunde,

also die LM1881-Lösung von Christian ist super.
Bei mir funktionierts problemlos und störunempfindlich.
Kann ich nur empfehlen!

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