Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frequenz NE555 automatisch linear regeln VCO


von zital (Gast)


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Auf Grundlage meiner schon bestehenden Schaltung möchte ich einen 
linearen Frequenz Sweep realisieren.
(Gegebenenfalls kann ich diese auch umbauen, falls dies nötig wird)
Die Schaltung stammt aus dem "Conrad Special-Lernpaket Ultraschall" von 
Conrad:
http://www.conrad.de/ce/de/product/192284/Conrad-Special-Lernpaket-Ultraschall
Experiment 9: Ultraschallsender, siehe Anhang für die Schaltung.
Damit ist es möglich eine vorher eine Frequenz einzustellen und über den 
Ultraschallsender auszusenden.

Ich möchte nun aber automatisch seine Ausgangsfrequenz ändern. Das geht 
soweit mit dem Poti, aber nur manuell.
Das heißt, ich kann durch Regeln des Poti die Ausgangsfrequenz von 
28–240 kH einstellen.

Bei den Recherchen bin ich auf einige Sachen gestoßen, bin mir aber 
nicht sicher inwieweit das richtig ist, da ich nicht
aus diesem Fachgebiet stamme:

VCO (Voltage Controlled Oscillator / astabilen Multivibrator)
================================================================
http://www.dieelektronikerseite.de/Lections/Astabiler%20Multivibrator%20-%20Eine%20unruhige%20Schaltung.htm

Da ich den NE555 ja schon verbaut habe, was haltet ihr davon?
http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0310131.htm

Bzw. auch in dem Lernpaket mehrere Schaltungen vorgestellt ab Seite 77:
http://www.conrad.de/ce/de/product/906172/Franzis-Verlag-Lernpaket-Elektronik

LM331N
=======
Mit einem Spannungs-Frequenz-Wandler lässt sich mein Problem theoretisch 
auch lösen?


Gibt es nicht so etwas in der Art wie einen automatischen Potentiometer 
(Dimmer)?

Das Problem beschreibt meines auch relativ gut:
Beitrag "Suche elektronisches Poti mit analogem Regeleingang"


Ich hoffe auf jede erdenkbare Hilfe und freue mich auf jeden weiteren 
Tipp!

Einen schönen Abend!

Paul

von MaWin (Gast)


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> Ich möchte nun aber automatisch seine Ausgangsfrequenz ändern.

Was heisst denn für dich automatisch ?

Soll er singen, ein Lied was du dir wünscht ?

Der NE555 ist ziemlich schlecht geeignet für einen VCO,
spannungsgesteuerten Oszillator, ausserdem liefert er
nur ein Rechtecksignal.

Das mag ja genau das sein, was du suchst, aber schreiben
tust du das nicht.

Ein sweep Generator erzeugt normalerweise ein Sinussignal
für eine Bandfilter- oder Frequenzgangmessung. Aber es weiß
ja auch kein Schwein, wozu du das Ding brauchst.

Linearen sweep oder logarithmischen sweep ?

Sweep mit steigender Frequenz und dann wieder fallender
Frequenz oder nach der höchsten Frequenz schlagartig die
tiefste Frequenz ?

von Thomas S. (thom45)


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zital schrieb:
> LM331N
> =======
> Mit einem Spannungs-Frequenz-Wandler lässt sich mein Problem theoretisch
> auch lösen?

Ich habe für Dich noch eine andere Idee. Du kannst den CD4046 (MC14046) 
einsetzen und einfach nur den VCO benutzen. Das lohnt sich und der VCO 
ist hervorragend. Man kann mit einem zusätzlichen Widerstand ganz 
einfach auch noch den Frequenzbereich einstellen. Man kann so den 
Frequenzbereich kleiner machen bei dem gleichen Steuerspannungsbereich. 
Das macht vor allem Sinn beim PLL-Einsatz. Es ist eines der Mittel 
dafür, das Phasenjittern am PLL-Ausgang klein zu halten.

Jedoch zurück zur reinen VCO-Anwendung. Dazu empfehle ich Dir meinen 
folgenden Elektronik-Minikurs;

"Ein spannungsgesteuerter Oszillator (VCO) mit dem CD4046B / MC14046B"
http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/vco.htm

> Gibt es nicht so etwas in der Art wie einen automatischen Potentiometer
> (Dimmer)?

Dazu folgendes: Damit meinst Du wohl, dass die VCO-Eingangs-DC-Spannung 
automatisch langsam rauf und runter geht. Stimmt das so?

Wie niedrig sollte die Frequenz denn sein?

Wenn das so ist, dann realisiere doch einfach ein Dreieckgenerator 
mittels eines Dual-Opamp oder zwei einzelnen Opamps mit niedriger 
Frequenz. Dazu für den Einstieg und Realisierung diesen Minikurs:

"Dreieckgenerator mit Operationsverstärker"
http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/dreieckg.htm

Siehe Kapitel "Definitve Schaltungen im Einsatz" mit Bild 5  und 6.

Ich empfehle Dir allerdings den ganzen Minikurs zu lesen, wenn Du u.a. 
erfahren möchtest, wie es denn überhaupt zur Dreieckfunktion kommt.

Gruss
Thomas

von zital (Gast)


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Hallo!


Das Gerät brauche ich für ein Forschungsprojekt. Aus dem Ultraschallkit 
habe ich mir schon den Sender zusammengebaut, um Ultraschallsignale per 
Knopfdruck auszusenden (Frequenz derzeit mit dem Poti einstellbar).

Natürlich wäre es schön, wenn ich es hinbekommen könnte, eine 
kontinuierliche sinusförmige Welle mit fallender Frequenz auszusenden 
(linearer Sweep soll es sein), solange Strom anliegt. Angefangen von 
100kHz bis zu 40kHz. Also immer wieder angefangen bei der höchsten 
Frequenz, dann ein lineare Down Sweep zur tiefsten ...

Du hast es gut zusammengefasst, ich suche theoretisch nur einen Sweep 
Generator (Eigenschaften wie oben beschrieben) der die Frequenz dann nur 
noch über den Ultraschallsender ausgibt.

Vielen Dank!

von Thomas S. (thom45)


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zital schrieb:
> Natürlich wäre es schön, wenn ich es hinbekommen könnte, eine
> kontinuierliche sinusförmige Welle mit fallender Frequenz auszusenden
> (linearer Sweep soll es sein), solange Strom anliegt.

Ein linearer Sweep und Sinus widerspricht sich. Es sei Du meinst mit 
Sinus das Ultraschall-Signal.

Ein linearer Sweep braucht ein Dreiecksignal, wie im vorherigen Posting 
beschrieben:
  Beitrag "Re: Frequenz NE555 automatisch linear regeln VCO"

Falls man nur die ansteigende oder abfallende US-Frequenz linear sweepen 
will, benötigt man einen Sägezahngenerator.

EDIT: Wie ich grad in Deinem Text erkenne, brauchst Du ein 
Sägezahngenerator!

Gruss
Thomas

von zital (Gast)


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Ja vielen Dank! Ich lese mir gerade deine beiden Beitrage durch.

Du hast natürlich recht -  im Endeffekt ist es natürlich eine 
Sägezahnfunktion!

Ich glaube schon fast, dass ist das was ich suche. Auch wenn du einen 
Dreiecksgenerator beschreibst, kann ich das als Grundlage verwenden. 
Dann hätte ich theoretisch einen Up- und Down Sweep.

>Wie niedrig sollte die Frequenz denn sein?
Die Frequenz sollte minimal bis 50kHz gehen und maximal bis 100kHz.

von Thomas S. (thom45)


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zital schrieb:
> Ja vielen Dank! Ich lese mir gerade deine beiden Beitrage durch.
>
> Du hast natürlich recht -  im Endeffekt ist es natürlich eine
> Sägezahnfunktion!
>
> Ich glaube schon fast, dass ist das was ich suche. Auch wenn du einen
> Dreiecksgenerator beschreibst, kann ich das als Grundlage verwenden.
> Dann hätte ich theoretisch einen Up- und Down Sweep.

Den Dreieckgenerator mit den zwei Opamp, der eine als Integrator und der 
andere als Schmitt-Trigger, kannst Du so in Richtung Sägezahngenerator 
ändern, in dem Du beim Integrator getrennt eine Konstantlade- und 
Entlade-Zeit realisierst. Die eine langsam, die andere ganz schnell. 
D.h. anstelle nur eines Ladewiderstandes sind es zwei. Einer für den 
Lade- und der andere für den Entladevoragng mit zwei Dioden getrennt. 
Verstehst Du das so? Wenn nicht, müsste ich das extra zeichnen...

Es gibt aber auch noch andere Methoden Sägezahn zu erzeugen. Das 
Grundprinzip ist so:  Man benötigt für den linearen Sägezahn ebenfalls 
eine Konstantstromquelle. Wenn dabei die Sägezahnspannung eine 
definierte Triggerspannung erreicht, wird der Ladekondensator spontan 
kurzzeitig kurzgeschlossen entladen und danach beginnt die lineare 
Ladung von Neuem. Such einfach mal mit GOOGLE-Bilder, dann siehst Du 
gleich mal Schaltungen.

>>Wie niedrig sollte die Frequenz denn sein?
> Die Frequenz sollte minimal bis 50kHz gehen und maximal bis 100kHz.

Nicht die. Ich meine die Frequenz des Steuersignales, - in dem Falle der 
Sägezahn.

Gruss
Thomas

von MaWin (Gast)


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> Natürlich wäre es schön, wenn ich es hinbekommen könnte, eine
> kontinuierliche sinusförmige Welle mit fallender Frequenz auszusenden

Dann ist der NE555 für dich ungeeignet,
denn der produziert kein Sinus sondern Rechteck,
und mit schmalbandigen Filtern aus dem Rechteck einen
Sinus zu machen funktioniert in einem so grossen Bereich
auch nicht mehr.

Nimm den XR2206/MAX038, dafür gibt es fertige Schaltpläne
die so einen "sweep" machen
http://www.radiomuseum.org/forumdata/upload/Schaltpl_Wobbler.jpg
"SWEEP GENERATOR USING XR2206"
http://artic-instruments.webs.com/analogcircuitideas.htm

beide Chips sind aber schon schwer zu bekommen, weil solche
Shcaltungen inzwischen mit weniger Bauteilaufwand mit einem
uC per DDS realisiert werden, bloss muss man die natürlich
vorher programmieren.

von Harald W. (wilhelms)


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zital schrieb:

> Ultraschallsender
> Ich möchte nun aber automatisch seine Ausgangsfrequenz ändern.

Dir ist bekannt, das Ultraschallsender nur in einem sehr engen 
Frequenzbereich einen guten Wirkungsgrad haben?
Gruss
Harald

von Thomas S. (thom45)


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Hallo Zital,

Mawin hat Dir mit dem folgenden Link geantwortet:
http://www.radiomuseum.org/forumdata/upload/Schaltpl_Wobbler.jpg

Mit dem MAX038 habe ich nie gearbeitet. Mit dem empfohlenen XR2206 schon 
oft, den ich Dir sehr empfehlen kann. Die THD-Qualität des Sinus ist 
abgestimmt recht gut, wenn man nicht stark über 100 kHz geht, sonst 
zeigen sich die lästigen typischen Umschaltspitzen an den 
Sinusscheitelwerten. Das enetsteht halt, wenn der Sinus nicht 
"natürlich" (z.B. Wieneroszi) erzeugt und mit einem Diodennetzwerk 
approximiert wird.

Interessant ist der Sägezahngenerator mit einem 555. Schau Dir die 
Schaltung mal genau an. Da hat es mit dem BC559 eine 
Konstantstromquelle. Der Wert des Stromes bestimmt die 
Ladegeschwindigkeit, bzw die Frequenz des Sägezahnes. Der Strom bzw. 
diese Frequenz wird mit dem 22k-Poti eingestellt.

Die rasche Entladung des Timer-Kondi mit 3.2 µF erfolgt über den 
1k-Widerstand durch den IC-internen Transistor (Pin 2). Der 
1k-Widerstand begrenzt den Entladespitzenstrom zur Schonung des 
IC-internen Transistor. Diese 1k dürfte man durchaus noch etwas kleiner 
wählen, wenn es denn sein muss. In deinem Fall eher nicht.

Gruss
Thomas

von Thomas S. (thom45)


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MaWin schrieb:
> beide Chips sind aber schon schwer zu bekommen, weil solche
> Shcaltungen inzwischen mit weniger Bauteilaufwand mit einem
> uC per DDS realisiert werden, bloss muss man die natürlich
> vorher programmieren.

Bei Farnell gibt es weiterhin die SMD-Version des XR2206 und bei 
RS-Online gibt's noch beides:
  http://dech.rs-online.com/web/c/?sra=oss&r=t&searchTerm=XR2206&x=0&y=0

Gruss
Thomas

von zital (Gast)


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Erst einmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Da ich nicht aus 
dem Fachgebiet stamme, muss ich mir erst einmal alles durchlesen und 
verstehen.

Ich hatte mich am Anfang vielleicht auch etwas falsch ausgedrückt. Der 
US-Sender kann beim Sweep ruhig ein nicht ein perfektes Sägezahnmuster 
senden.
Die "Frequenzausgabe" muss aber unbedingt über den US-Sender erfolgen. 
Ich möchte damit ein CTFM Signal (dieses besitzt das Sägezahnmuster) 
erzeugen.


@Thomas Schaerer
>>>Wie niedrig sollte die Frequenz denn sein?
>> Die Frequenz sollte minimal bis 50kHz gehen und maximal bis 100kHz.

>Nicht die. Ich meine die Frequenz des Steuersignales, - in dem Falle der
>Sägezahn.

Ich versteh nicht so ganz, was du nun mit Steuersignal meinst. Im 
Endeffekt will ich nur einen linearen Down sweep von 100kHz bis 50kHz 
erreichen, welcher über den US-Sender ausgegeben wird.
Wenn du funktionierende Schaltpläne hast.

Viele Grüße
Paul

von Thomas S. (thom45)


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Hallo Paul,

Ich glaube, da gibt es einige Missverständnisse...

zital schrieb:
> Erst einmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Da ich nicht aus
> dem Fachgebiet stamme, muss ich mir erst einmal alles durchlesen und
> verstehen.
>
> Ich hatte mich am Anfang vielleicht auch etwas falsch ausgedrückt. Der
> US-Sender kann beim Sweep ruhig ein nicht ein perfektes Sägezahnmuster
> senden.

Damit es nicht wieder erneut unklar bleibt:

Das Signal für den US-Sender, in dem von Dir genannten Frequenzbereich 
von 50 kHz bis 100 kHz, muss ein Sinus sein. Wenn nicht, erzeugst Du 
Oberwellen.

> Die "Frequenzausgabe" muss aber unbedingt über den US-Sender erfolgen.
> Ich möchte damit ein CTFM Signal (dieses besitzt das Sägezahnmuster)
> erzeugen.

Da muss ich passen, ich weiss nicht was ein CTFM-Signal ist. Ich klinke 
mich damit aus, weil sonst wird es mir zu aufwändig. Sorry gerne ein 
andermal wieder.

Zum Schluss noch diese Frage:

> @Thomas Schaerer
>>>>Wie niedrig sollte die Frequenz denn sein?
>>> Die Frequenz sollte minimal bis 50kHz gehen und maximal bis 100kHz.
>
>>Nicht die. Ich meine die Frequenz des Steuersignales, - in dem Falle der
>>Sägezahn.
>
> Ich versteh nicht so ganz, was du nun mit Steuersignal meinst. Im
> Endeffekt will ich nur einen linearen Down sweep von 100kHz bis 50kHz
> erreichen, welcher über den US-Sender ausgegeben wird.
> Wenn du funktionierende Schaltpläne hast.

Nein habe ich nicht.

Trotzdem folgendes zum Schluss:

Es ging ja mal darum einen VCO zu realisieren. Dieser VCO soll am 
Ausgang eine Frequenz zwischen 50 KHz bis 100 kHz liefern.

Das soll mit einem automatischen Poti gehen. Darunter soll verstanden 
werden, dass mit einer DC-Spannung die US-Frequenz zwischen 50 KHz bis 
100 kHz gesteuert, bzw. gesweept wird.

Das Steuersignal ist das Sweepsignal. Dieses Signal in Form eines 
Sägezahn hat eine niedrige Frequenz. Danach hatte ich gefragt.

Ich denke, ich habe damit die Sachlage (so wie ich sie erkenne) kurz 
zusammengefasst. Ich hoffe, dass Dir andere weiterhelfen können. Ich 
schalte jetzt die E-Mail-Benachrichtigung aus.

Gruss und viel Erfolg,
Thomas

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