Hallo, können mir erfahrene Entwickler und Kontrukteure mal erläutern, wie sie die Normen handhaben. Wie kann man sich für ein Vorhaben alle passenden Norman von DIN, VDE und EN, etc. raussuchen und anwenden? Gibt es da im Internet eine zentrale Stelle oder Lehrliteratur dazu? Ich bin leider zu unbeleckt in dieser Angelegenheit Gruß Hank
Hank schrieb: > Wie kann man sich für ein Vorhaben alle passenden Norman von DIN, VDE > und EN, etc. raussuchen und anwenden? Die Normen stellen nur Mindeststandarts dar! > Gibt es da im Internet eine > zentrale Stelle Die lebst in der glücklichen Ziet der Suchmaschinen, sowas läßt sich finden! > oder Lehrliteratur dazu? Ja, aber alles was Produkt/Geräte/Anlagen- oder Maschinensicherheit betrifft ist ja in erster Linie auch eine Rechtsfrage. Da sind die Regelsetzer (VDE7DIN/ISO) und manchmal auch die Erfahrung aus Unfällen und die zuständigen Sachverständigen gefragt (VdS z.b) > Ich bin leider zu unbeleckt in dieser Angelegenheit Na, wenn die wichtig für`s Ingenieursleben sind (aus Sicht der Prof`s) so hättest du die auch im Studium gehabt! Blöd nur, dass sie wichtig für`s Ingenieursleben sind. Dazu noch die "anerkannten Regeln der Technik"! Da biste immer in der Gefahr nicht nach diesen zu arbeiten! Aber macht dir nix draus, solang dir kein Staatsanwalt mit Ing.-Diplom auf die Pelle rückt, biste eigentlich ziemlich sicher!
Wenn du an die Normen an sich ranwillst: Das geht nicht so einfach, die wollen dafür Geld sehen. Allerdings geht es an (vielen oder allen?) technischen Hochschulen, dass man dort in der Bücherei (auch als nicht-Student?) diese Einsehen darf. Ausdrucken ist nochmal ne extra Sache.
Bei uns im kleineren Elektronikbetrieb ist gemäß hausinternen Vorgaben eine Normenrecherche zu Entwicklungsbeginn vorgeschrieben Du musst ja so oder so eine Konformitätserklärung verfassen, um das Gerät in Verkehr bringen zu dürfen. Da müssen die verwendeten Normen dann eh aufgelistet sein. Um die relevanten Normen zu ermitteln gibt es mehrere Möglichkeiten : 1.) Ab zum EMV & Co. Testhaus, und sich dort beraten lassen, die machen dann gerne auch die notwendigen Tests von EMV bis hin zur Gerätesicherheit ( von Isolationsabständen bis Entflammbarkeit) -> Kostenpunkt so um/ab 6 -15kEuro 2.) Alles selber ermitteln und Normen lesen. Dazu gibts auch einige Fachbücher beispielsweise vom VDE Verlag, die den Prozess des Inverkehrbringen erklären. Dauert bestimmt einen Monat wenn du vorher gar keine Ahnung hattest, das für Dein Produkt grob zu durchblicken (z.B. wenn da noch Funk / HF mit im Spiel ist), aber danach weißt Du dann woher die Normen kommen und fischst nicht mehr im Trüben - dazu kann Dir danach nicht mehr jeder allen Unfug erzählen. Aber Du belastest Dich dann mit allem möglichen und kommst auf schlechte Gedanken, was Dein Produkt alles erfüllen muss. Grober Einstieg : Inverkehrbringen von Produkten in der EU -> das "Blue Guide" der EU erklärt dann für verscheoidene Produktgruppen z.B. daß die erforderlichen Normen die dann aus den Veröffentlichungen im EU Amtsblatt hervorgehen. Du hast meist meherer Bereiche abzudecken : Sicherheit, Elektromagnetische Verträglichkeit ... Diese Normen kannst Du als aktuelle Listen durchgehen und findest dann z.B. die Produktnorm und deren aktuell gültige Version für Wasserbettenheizungen (gibt es wirklich) und wie lange diese Fassung noch gültig sein wird. Da steht dann auch drin nach welchen anderen Normen Du teilweise zu Prüfen hast... Dann gehst Du beispielsweise beim Beuth Verlag die entsprechenden Normen kaufen und bezahlst den ersten Tausender für einen Haufen Papier. Manche normen gibts aber auch kostelos, z.B. bei der Etsi, iergendwan hatt die Firma denn ein ausreichendes Archiv. Bei den verwendeten Normen noch aufpassen wie lange diese noch gelten, nicht dass man eine Entwicklung auf einer schon annähernd veralteten Norm durchführt, die gemäß EU Amtsblattveröffenlichung schon nächstes Jahr durch eine neue ersetzt wird..... 3.) Von anderen Firmen und Ex Studienkollegen kenne ich es teilweise, dass bei Geräten und Komponenten ohne größeres direktes Gefährdungspotenzial einfach ein CE Bepperli geklebt und vielleicht noch eine CE Erklärung zusammengelogen wird. Da könnte ich als Verantwortlicher jedoch nicht mehr gut schlafen. Spätestens beim Export außerhalb der EU wenn z.B. eine dortige Fernmeldeverwaltung Dokumente eines akkreditierten Prüflabors haben will, weil beispielsweise ein Funkmodul mit drin ist, fliegt Dir oder Deinem zu kostenbewussten Chef dass dann um die Ohren. (BTDT) Fazit : Am Besten ein Test / EMV Labor o.ä. mit ins Boot holen, dass sich auskennt, falls genug Geld da ist - die vieles machen lassen. Diese bieten auch regelmäßig, teilweise sogar kostenfreie ein- oder zweitägige Seminare zum Einstieg an. "viel Spaß" wünscht Maik
> können mir erfahrene Entwickler und Kontrukteure mal erläutern, wie sie > die Normen handhaben. 1. Hand-haben kann man sie nur WENN man sie hat. 2. Auge zum Beuth-Verlag oder deren preiswertere Handbücher 3. In günstigen Fällen haben Studenten einen Zugang in der Uni. 4. Eine Norm ändert sich gelegentlich. 5. Eine Norm ersetzt noch nicht den Kopf.
Ich bin im IEEE chapter für die Harmonisierung von Energieversorgungsknotenpunkte. Im Prinzip sitzt man da 3 Std. in einer netten Runde und sagt nur ja und Amen zu den Ideen jener die Geld haben. Am Ende kommen die "Experten" und verwerfen wieder alles
Jeder Entwickler, welcher Normen zu seiner Arbeit heranzieht, macht es so: Er liest die Betriebsanleitungen der Konkurenten, schaut sich deren Konformitätserklärungen an, vergleicht sie und macht sich eigene Gedanken. Mit diesem Überblick hat er 95% +- der relevanten Standards genannt bekommen. Baut er solche Produkte schon seit Jahren selbst, weiss er sowieso welche anzuwenden sind. In den Auslegestellen (findest Du beim Beuth Verlag) können die Normen eingesehen werden: http://www.beuth.de/de/rubrik/auslegestellen Den groben Zusammenhang zwischen EU-Richtlinie, harmonisierter Norm und Produkt habe ich hier am Anfang des vorletzten Beitrag kurz beschrieben. Beitrag "Elektronik verkaufen"
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