Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Homeoffice? Wer arbeitet von Zuhause aus?


von Work@Home (Gast)


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Hallo!

Wer von euch arbeitet eigentlich von Zuhause aus und wie gestaltet sich 
das im Detail?

Arbeitszimmer komplett für die Tätigkeit?
Vollzeit Homeoffice oder nur Tageweise?
Was sind die Bedingungen seitens der Arbeitgeber?
Woraus muss man achten?

von Mark B. (markbrandis)


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Bei uns geht das nicht wegen des dämlichen Betriebsrats.

von Purzel H. (hacky)


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Das Ganze ist aus mehreren Gruenden eine schlechte Idee.
1) Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit kann man nicht ungestoert arbeiten. 
..Papa, koennen wir spielen ? Schatz, koennen wir einkaufen gehen?
2) Der Arbeitgeber kann auf die Idee kommen man sei nicht produktiv 
genug, sitze nur herum.
3) Der soziale Kontakt zu den Mitarbeitern fehlt. Kein Austausch uber 
beduertnisse, keine fruchtbaren Gespraeche am Kaffeeautomaten ...

von Karlo Karlosos (Gast)


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> Wer von euch arbeitet eigentlich von Zuhause aus und wie gestaltet sich
> das im Detail?

Projektarbeit alleine oder mit den fernen Kollegen oder vor Ort in der 
Firma bei Inbetriebnahme.

> Arbeitszimmer komplett für die Tätigkeit?

Ja (Steuerlich absetzbar).

> Vollzeit Homeoffice oder nur Tageweise?

Vollzeit.

> Was sind die Bedingungen seitens der Arbeitgeber?

Arbeiten?

> Woraus muss man achten?

Nicht zu viel arbeiten! Deine Kollegen treffen sich ab und an mal zum 
Plausch und du arbeitest in dieser Zeit. Außerdem immer schön auf die 
Arbeitszeiten achten und, falls es noch keine gibt, Gleitzeiten 
festlegen!

Du musst in deinem Arbeitsvertrag den Ort deiner Tätigkeit auf dein 
Homeoffice ändern lassen.

Ansonsten:

Es wird für dich schwieriger den Kontakt zu den Kollegen zu halten, aus 
den Augen aus dem Sinn sage ich da nur. Wenn ihr keinen ordentlichen 
Informationsfluss in der Firma habt, würde ich dir von einem Vollzeit 
Homeoffice abraten, du kannst ansonsten nicht mehr an Diskussionen oder 
Entscheidungen teilhaben. Mit dem Arbeitgeber würde ich schriftlich 
vereinbaren, dass du alle 2-3 Monate in der Firma auftauchst um den 
persönlich Kontakt zu den Kollegen aufzufrischen. Das läuft dann 
natürlich unter einer Betriebsfahrt und die Kosten werden dir erstattet.


>> 1) Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit kann man nicht ungestoert
>> arbeiten.
>> ..Papa, koennen wir spielen ? Schatz, koennen wir einkaufen gehen?

Das sollte der Familie schon klar sein.

>> 2) Der Arbeitgeber kann auf die Idee kommen man sei nicht produktiv
>> genug, sitze nur herum.

Projekte/Teilprojekte IMMER mit Terminen versehen, dann gibt es auch 
keine Unklarheiten.

>> 3) Der soziale Kontakt zu den Mitarbeitern fehlt. Kein Austausch uber
>> beduertnisse, keine fruchtbaren Gespraeche am Kaffeeautomaten ...

Das muss dann über Telefon oder Videokonferenz kompensiert werden.

von Rene H. (Gast)


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Ich mache gelegentlich Homeoffice (Software Entwicklung), da wir in 
einem Grossraum Büro arbeiten (168 Kollegen). Wenn man hoch konzentriert 
arbeiten muss, ist das nicht mehr möglich. Für Alltagsarbeiten geht das.
Auch mache ich Homeoffice, wenn ich für Übersee Support leisten muss. 
Das hat dann den Vorteil, dass man später beginnt und eben auch am Abend 
bis spät arbeitet. Das kommt dann den Kollegen in den USA entgegen.

Im Grossen und Ganzen finde ich das auch eine super Sache, ich bin 
zuhause um ein grosses produktiver wie in dem Grossraum Stall. Immer 
Home Office könnte ich allerdings nicht, da würde mir der Austausch 
fehlen.

Bedingungen seitens Arbeitgeber gibt es nur eine, dass man auch arbeitet 
:-). Wichtig ist einfach, dass man zuhause die entsprechende 
Infrastruktur zur Verfügung hat.

Worauf man achten sollte? Dass man das als ganz normalen Arbeitstag 
ansieht. Das heisst, aufstehen, duschen, Frühstück, arbeiten. Also nicht 
direkt aus dem Bett und im Schlafanzug an den Rechner sitzen. Natürlich 
muss man das in der Familie absprechen (Frau, Kinder), dass man diese 
Zeit ungestört arbeiten kann/muss.

Das Ganze basiert natürlich sehr auf Vertrauen. Es ist aber auch so, 
dass die Firma kontrollieren könnte, ob man arbeitet und was man tut 
(VPN). Auch muss man sowieso immer per Mail und Chat erreichbar sein. 
Von dem her kann man schlecht „bescheissen“.

Grüsse,
René

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


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Rene H. schrieb:
> Das Ganze basiert natürlich sehr auf Vertrauen. Es ist aber auch so,
> dass die Firma kontrollieren könnte, ob man arbeitet und was man tut
> (VPN). Auch muss man sowieso immer per Mail und Chat erreichbar sein.
> Von dem her kann man schlecht „bescheissen“.

Hast du ne Ahnung was man mit Default-Route umstellen und Facebook an 
Zeit vertrödeln kann, genau in dieser Situation ;)

von Rene H. (Gast)


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Nils S. schrieb:
> Hast du ne Ahnung was man mit Default-Route umstellen und Facebook an
> Zeit vertrödeln kann, genau in dieser Situation ;)

Die Ahnung habe ich ;-). Aber kein Facebook g.

Das Ding ist dann aber zweischneidig. Wenn Du zuhause nichts leistet, 
wird Dir irgendwann diese Möglichkeit gestrichen. Bei einem Arbeitsweg 
von je. 1.5 Stunden möchte man sich das nicht antun.

Grüsse,
René

von Ingo (Gast)


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Siebzehn oder Fuenfzehn schrieb:
> 1) Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit kann man nicht ungestoert arbeiten.
> ..Papa, koennen wir spielen ? Schatz, koennen wir einkaufen gehen?

Im eigenen Raum und Rücksichtnahme der Familie eher kein Thema.
Warum soll man seine Arbeit nicht mal für das Spielen mit den
Kindern oder Einkaufen unterbrechen? Dafür gibt es Gleitzeit,
man muss halt hinterher länger arbeiten.
Kommt vielleicht aber auch auf die Familie und stark auf das Alter
und Verhalten der Kinder drauf an.

Selbst wenn man nicht zu Hause arbeitet, kann man eine längere Pause
machen (z.B. Fitness-Center, Spazieren gehen)
wenn das (Tages-/Monats-/Projekt-) Soll trotzdem erreicht wird.
Nur ist man dann mit Fahrzeit zur Arbeit so lange unterwegs,
dass man nicht heim fahren kann...

> 2) Der Arbeitgeber kann auf die Idee kommen man sei nicht produktiv
> genug, sitze nur herum.

Dies kann dir daheim und in der Arbeit genau so passieren.
Wenn die Ergebnisse vorhanden sind, sollte dies kein Thema sein.
Wenn man hinterher hinkt, dann ist es bei an beiden Arbeitsorten
schlecht.

> 3) Der soziale Kontakt zu den Mitarbeitern fehlt. Kein Austausch uber
> beduertnisse, keine fruchtbaren Gespraeche am Kaffeeautomaten ...

Da stimme ich zu. Ich hatte aber auch mal in einer (ganz kleinen) Firma
gearbeitet, da wurde den ganzen Tag kaum was (privates) gesprochen.
War bei denen einfach nicht üblich. Es gab nur einen Raum,
in dem mehrere Mitarbeiter Software entwickelten.
Redete man (privat) mit einem der Mitarbeiter, störte es die anderen
und jeder hörte zu. Mein Chef hatte direkten Blick
in die Kaffee-Küche und beim Essen war er auch immer mit dabei...

Anderes Beispiel: Große Firma, "Guten Morgen", "Schönen Feierabend".
Hier wurde mal diskutiert, ob man dies nicht verbieten sollte,
da es zu sehr störte bzw. die Störung in der Früh sich über Stunden
hin zieht (wenn der letzte kommt, geht der erste schon wieder...)

Zu Hause hast das Problem nicht, da fängst zum Arbeiten an
und wenn dich nicht jemand anruft oder du nicht in einer Telko hängst,
dann kann man sich richtig intensiv mit der Arbeit beschäftigen.

Wichtiger Punkt, ganz zum Schluss: Die Fahrzeit in die Arbeit
und wieder nach Hause entfällt.
Ein Posten, den man nicht unterschätzen sollte!
Die Zeit kann man dann für sinnvollere eigene Tätigkeiten nutzen.

von Mark B. (markbrandis)


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Siebzehn oder Fuenfzehn schrieb:
> Das Ganze ist aus mehreren Gruenden eine schlechte Idee.

Das Ganze ist aus vielen Gründen eine gute Idee! Home Office bedeutet 
doch nicht, dass man permanent jeden Tag von zuhause aus arbeitet. 
Sondern eben an manchen Tagen. Mir ist jedenfalls kein deutscher 
Arbeitgeber bekannt der Home Office als etwas Permanentes auffasst, wohl 
aber sind mir Firmen bekannt die ihren Mitarbeitern die Möglichkeit dazu 
bieten (z.B. SAP).

von Mann (Gast)


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Work@Home schrieb:
> Wer von euch arbeitet eigentlich von Zuhause aus und wie gestaltet sich
> das im Detail?

Ich arbeite von Zuhause !!!
Bin angestellt bei meiner Frau und mache den Haushalt :D

von Edi M. (Gast)


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ferkinator schrieb im Beitrag #3211920:
> wenn z.B. am Telefon gelallt wurde.
Welche Ursache hatte es stattdessen? Bienenstich in der Zunge?
Ich hatte mal ein geschwollenes Gesicht mit Ausschlag am ganzen Körper. 
War zwar nicht ansteckend aber optisch nicht tauglich. War 2 Wochen 
daheim und habe von dort aus gearbeitet. No Prob.

von Work@Home (Gast)


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Siebzehn oder Fuenfzehn schrieb:
> 1) Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit kann man nicht ungestoert arbeiten.
> ..Papa, koennen wir spielen ? Schatz, koennen wir einkaufen gehen?

Ungestört arbeiten ist aber einer der Hauptgründe. Ein abgeschlossener 
Raum, in dem man von nichts und niemanden gestört wird (max. Telefon) 
und konzentriert seiner Arbeit nachgehen kann.

@All: Danke für die Meinungen und Anregungen!

von hans gruber (Gast)


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Homeoffice ist bei uns offiziell nur in Ausnahmesituationen erlaubt - 
außer man ist mindestens Teamleiter oder im mittleren Management. Je 
weiter oben, desto mehr Tage pro Woche kann man sich Homeoffice gönnen. 
Das gemeine Fußvolk soll aber bitteschön antreten. Homeoffice an sich 
findet mein Chef super. Er nutzt es ja selbst ausgiebig. Für die 
einfachen Mitarbeiter ist es seiner Meinung nach nur zulässig, wenn man 
im Urlaub ist oder sich krankgemeldet hat. Tritt plötzlich ein Notfall 
in der Familie auf und muss zu Hause bleiben, soll man sich lieber 
Urlaub nehmen, um Homeoffice machen zu können.

von hans gruber (Gast)


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.... bzw. nach der regulären Arbeitszeit; da wird Homeoffice gern 
gesehen.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Die Diskussion läuft bisher recht einseitig. Ich möchte dazu einen 
weiteren Gesichtspunkt ansprechen.
Heimarbeit über einen längeren Zeitpunkt, nicht mal nur einige Monate an 
einem interessanten Projekt, erfordert ein ungeheures Maß an 
Selbstorganisation und Selbstdisziplin. Langfristig ist auf jeden Fall 
auf eine gute Arbeitshygiene zu achten.

Das bedeutet, eine strukturierte Arbeitszeit über den Tag mit wirklich 
ausreichenden Pausen und Erholungszeiten.
Das bedeutet, Feierabend- und Wochenend- und Urlaubszeitenzeiten zu 
beachten.
Das bedeutet, eigene Krankheiten zu beachten und sich in diesen 
Situationen nicht zu überfordern.
Das bedeutet, soziale Strukturen aufzubauen und aktiv zu pflegen.
Das bedeutet, sich auch in schlechten Zeiten täglich wieder neu zu 
motivieren.

Ich spreche bewusst nicht von kurzen Phasen der Heimarbeit. Dort bemerkt 
man die Probleme noch nicht, sie treten sehr sehr schleichend über viele 
Jahre auf und dann ist das Kind meist schon in den Brunnen gefallen 
(Überarbeitung Burnout).

von Rudi Radlos (Gast)


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Habe wegen Krankheit auch schon Ho. betrieben. Es ist kein Lärm, aber es 
fehlt der kurze Weg zum Kollegen und der soziale Kontakt.

von Zocker_09 (Gast)


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Die Fernwartung bei Prozessleitsystemen, welche von mir in Betrieb 
genommen wurden kann ich auch von Zuhause abwickeln.

Bei Neuanlagen geht das nicht. Ein Freund von mir ist bei SAP in der 
Entwicklung und arbeitet etwa 3 bis 4 Tage von zu Hause aus.

Zuckerle hat auch schon von Zuhause aus gearbeitet, das heisst, laengere 
Zeit aus geschlossenen Raeumen heraus gearbeitet.

von DrTech (Gast)


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Zocker_09 schrieb:
> Die Fernwartung bei Prozessleitsystemen, welche von mir in Betrieb
> genommen wurden kann ich auch von Zuhause abwickeln.
>
> Bei Neuanlagen geht das nicht. Ein Freund von mir ist bei SAP in der
> Entwicklung und arbeitet etwa 3 bis 4 Tage von zu Hause aus.
>
> Zuckerle hat auch schon von Zuhause aus gearbeitet, das heisst, laengere
> Zeit aus geschlossenen Raeumen heraus gearbeitet.

Ja, das mit dem PL-Systemen kenne ich. War oft rund um die Uhr dran und 
dauernd abrufbereit (Bereitschaftshandy) in früheren Ing - IBN - Zeiten.

Tja, 3-4 Tage von zu Hause aus arbeiten benötigt Disziplin. Das ist so.


Hm, was ist denn aus Zuckerle geworden? Da kann nix gutes dabei 
rauskommen wenn er dauernd "von geschlossenen Räumen" aus arbeitet. Wo 
bleibt da die Kreativität? Andererseits hat er jetzt ja genug Zeit um 
nachzudenken ;-) ..

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


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Was sind das für "Anspielungen" auf Zuckerle? Will mich mal einer 
aufklären?

von Zocker_09 (Gast)


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> Autor: DrTech (Gast)
> Datum: 25.06.2013 20:54
> Diesen Beitrag bewerten:

> Hm, was ist denn aus Zuckerle geworden?

Den gibt es noch, ist nicht kleinzukriegen, das hat Siemens nicht 
geschafft, der Preusag-Konzern hat schlapp gemacht und Salzgitter war 
auch erfolglos.

Perschau und Frunel standen nicht zur Disposition

> Da kann nix gutes dabei rauskommen wenn er dauernd "von geschlossenen
> Räumen" aus arbeitet. Wo bleibt da die Kreativität?

Das mit den geschlossenen Raeumen ergibt sich manchmal auf 
Inbetriebnahme.
Kommt vor ist nicht weiter schlimm und gehoert eigentlich dazu.

> Andererseits hat er jetzt ja genug Zeit um nachzudenken ;-) ..

Noch nicht ganz. Ein Autohersteller aus dem Grossraum Stuttgard hat ja 
einen neuen 10 Zylinder Diesel Gelaendewagen mit einem Drehmoment von 
1000 Nm auf den Markt gebracht, den braucht Zuckerle als Zweitwagen fuer 
seine Frau.

Nun ja, dafuer muss man schon neun Monate Inbetriebnahme machen, 
ersatzweise 25 Jahre bei Perschau und Frunel.

von nn (Gast)


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Nils S. schrieb:
> Was sind das für "Anspielungen" auf Zuckerle? Will mich mal einer
> aufklären?

Zocker = Zuckerle = Lebenskünstler
Er poste schon mal recht aufschlussreiche Statements:

Beitrag "Re: M.Sc WING-> Berufseinstieg (keine motivation)"
Beitrag "Re: Würdet Ihr das machen ?"
Beitrag "Re: Mittlerer technischer Dienst Fernmelde- und elektronische Aufklärung"

von Zocker_09 (Gast)


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> Autor: DrTech (Gast)
> Datum: 25.06.2013 20:54
> Diesen Beitrag bewerten:

> Hm, was ist denn aus Zuckerle geworden?

Hab noch was vergessen. Das Forum schafft den auch nicht.

von Ulrich S. (voodoofrei)


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Nils S. schrieb:
> Was sind das für "Anspielungen" auf Zuckerle? Will mich mal einer
> aufklären?

Zuckerle = Forentroll mit extremen Minderwertigkeitskomplex. Unter 
mehreren Nicks aktive wie Zocker09 oder so.

von R.S. (Gast) (Gast)


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Guten Abend,
ich habe es neun Monate gemacht.
Da gehört viel Disziplin dazu, besonders von der Familie.
Und man ist recht einsam, trotz Telefon.
Auch bei stressigen Aufgaben ist es gut, wenn man mal mit den Kollegen 
sprechen kann.
Über einen längeren Zeitraum ist es nicht so angenehm, ausser du bist 
ein absoluter Einzelgänger.

von DrTech (Gast)


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Vor meiner Promotion arbeitete ich mal als Ing auf ner IBN. Sicher wars 
öfters die Hölle aber jetzt in meinem Büro job langweile ich mich nur :/

von Nils S. (kruemeltee) Benutzerseite


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Oh Gott, ich wusste ja, dass der gerne Trollt, aber gleich so :D

Danke für die Links, das hat mir den Arbeitstag gerettet ;)


(PS: vom HomeOffice aus :) )

von Der Rächer der Tran sistormorde (Gast)


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Joe G. schrieb:
> Die Diskussion läuft bisher recht einseitig. Ich möchte dazu einen
> weiteren Gesichtspunkt ansprechen.

> -- schnippschnapp


> Ich spreche bewusst nicht von kurzen Phasen der Heimarbeit. Dort bemerkt
> man die Probleme noch nicht, sie treten sehr sehr schleichend über viele
> Jahre auf und dann ist das Kind meist schon in den Brunnen gefallen
> (Überarbeitung Burnout).

Da kann ich nur zu schreiben das ich schon seit Jahrzehnten Home Office 
betreibe, aber bei mir ist es genau andres herum.

Burnout? Bei mir das Gegenteil, mal ne nette Stunde im Kaffee oder auf 
dem Tennisplatz, mit dem Fahrrad um den See, Bücher lesen usw. usf. 
Menschen mit Zeitautonomie finden sich schnell (wenn man Sie sucht).

Die eigenen Wände sehe ich nur wenn ich will. Ich arbeite oft draußen 
(Park Café etc) und ich kann bestätigen das dieser Wechsel der 
Kreativität sehr gut tun (meine Kunden sind jedenfalls sehr zufrieden).
Mir fällt es eher schwer mich zu motivieren wenn es um langweiliges 
geht. Dann haue ich zu oft ab und der Kram bleibt liegen.

Insgesamt ein tolles Leben, aber ich bin auch mein eigener Chef,

von Anne Gross (Gast)


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Hallo,

also ich arbeite generell im Home-Office und fahre je nach Lust und 
Laune ab und an ins Büro - im Marketing geht das ganz gut. Ich habe ein 
extra "privates" Arbeitszimmer, bei der die Tür auch immer zu ist (ganz 
wichtig). Ansonsten ist die Ablenkung wirklich zu groß. Ganz wunderbar 
gibt es Videokonferenzsysteme für den Arbeitsplatz. Hier einfach mal 
beim Chef anfragen - am besten werden diese Systeme noch mit Microsoft 
Lync verknüpft.

www.mvc.de

von genervt (Gast)


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Laut Telepolis ist "Telearbeit" auf dem absteigenden Ast, die 
Unternehmen würden die Telearbeit wieder abbauen:

https://www.heise.de/tp/features/Fahren-fahren-fahren-Telearbeit-bleibt-weiterhin-marginal-3882940.html

Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit geworden, 1-2 Mal die Woche 
Homeoffice zu machen, wenn das wegfallen würde, würde ich mich nach 
Alternativen umsehen.

Wie schaut das bei euch aus?

von Cyblord -. (Gast)


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genervt schrieb:
> Laut Telepolis ist "Telearbeit" auf dem absteigenden Ast, die
> Unternehmen würden die Telearbeit wieder abbauen:
>
> 
https://www.heise.de/tp/features/Fahren-fahren-fahren-Telearbeit-bleibt-weiterhin-marginal-3882940.html
>
> Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit geworden, 1-2 Mal die Woche
> Homeoffice zu machen, wenn das wegfallen würde, würde ich mich nach
> Alternativen umsehen.
>
> Wie schaut das bei euch aus?

Auch wenn der Thread ne Leiche ist: Telearbeit und Home-Office sind 
nicht dasselbe. Telearbeit ist eh selten, Telearbeit ist ja ein 
vollwertiger Arbeitsplatz entsprechend allen Richtlinien & Vorgaben bei 
sich zuhause, verständlich, dass da nur wenig Unternehmen Bock drauf 
haben. Home-Office hingegen ist ja unkompliziert, letztendlich die 
Erlaubnis mit seinem Firmen-Notebook von woanders aus arbeiten zu 
können.
Meist ist das 1, selten auch 2 Tage die Woche der Fall, üblicherweise 
freitags. Auch unser Chef nutzt das rege und wenn er in Ruhe was 
arbeiten will, fährt er mittags nach Hause oder kommt erst mittags rein. 
Für die Aufgabenpakete gibts Termine, und solange die eingehalten werden 
ist den Verantwortlichen relativ wurst wie man zu seinem Ziel kommt. 
Erreichbar ist man via firmeneigenem Instantmessenger und Konferenztool, 
welches auch für standortübergreifende Meetings genutzt wird. Für 
schnelle 1-to-1 Absprachen völlig ausreichend.
In einer Bude gänzlich ohne Home-Office Möglichkeiten würde ich nicht 
arbeiten wollen und auch nicht in einer Bude in der bei sowas 
grundsätzliches Misstrauen herrscht oder Kontrollfreaks hat. Meine 
Erwartungshaltung ist, dass vernünftige Planungen gemacht werden und 
dafür darf man die Erwartungshaltung an mich haben fristgerecht zu 
liefern.
Wenn ich Home-Office mache, habe ich zuhause auch einen eigenen Raum und 
da werde ich dann auch in Ruhe gelassen. Und was spricht dagegen mittags 
wenn grad Kopfflaute ist mal ein Stündchen Pause einzulegen und sich mit 
etwas profanem zu beschäftigen, um danach wieder mit frischem Kopf ans 
Tatwerk zu gehen? Solang man seine Zeiten korrekt abrechnet, sollte das 
kein Problem sein, ist doch dasselbe in der Firma mit den Rauchern die 
nicht ausstempeln oder die Leute die sich eingestempelt um 9 ne 
Frühstückspause in der Cafeteria gönnen. Wir sind ja keine 
Akkordarbeiter und solange das Ergebnis passt, ist doch alles in 
Ordnung.
Es gibt einfach Sorten von Aufgaben, da ist es angenehm einfach mal am 
Stück dranbleiben zu können, ohne das jemand am Schreibtisch 
vorbeitingelt oder ähnliches.

von Qwertz (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> Es gibt einfach Sorten von Aufgaben, da ist es angenehm einfach mal am
> Stück dranbleiben zu können, ohne das jemand am Schreibtisch
> vorbeitingelt oder ähnliches.

Ja, gerade das ist ein großer Vorteil von Home Office, finde ich. Ich 
mache das auch öfter. Da hat man einfach mehr Ruhe beim Denken. Im Büro 
kommt (außer nach 18 Uhr) einfach sehr oft jemand bei mir vorbei und hat 
eine Frage (bin halt sehr gefragt, was im Grunde ja positiv ist 
grins). Das stört aber den Flow beim Powerpoint-Malen und 
Excel-Zahlen-Schubsen... ;-)

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Abradolf L. schrieb:
> Auch wenn der Thread ne Leiche ist: Telearbeit und Home-Office sind
> nicht dasselbe. Telearbeit ist eh selten, Telearbeit ist ja ein
> vollwertiger Arbeitsplatz entsprechend allen Richtlinien & Vorgaben bei
> sich zuhause, verständlich, dass da nur wenig Unternehmen Bock drauf
> haben. Home-Office hingegen ist ja unkompliziert, letztendlich die
> Erlaubnis mit seinem Firmen-Notebook von woanders aus arbeiten zu
> können.

Das ist so ein bisschen eine Grauzone. Mit Homeoffice werden gerne mal 
die Bestimmungen der Arbeitsstättenverordnung für Telearbeit umgangen.

Mein Arbeitgeber hat ein bisschen die Hosen voll und fährt einen 
Schlingerkurs. Echte Telearbeit wird seit einiger Zeit nicht mehr 
genehmigt. Altverträge, soweit es sie noch gibt, werden wenn möglich 
umgestellt.

Homeoffice wird je nach Vorgesetztem mal mehr, mal weniger geduldet. 
Dazu gibt es auch Regeln, wie zum Umgang mit vertraulichen Unterlagen 
und entsprechende Technik, wie VPN-Zugänge. Die Firma weiß also sehr 
wohl, dass Homeoffice gemacht wird. Offiziell genehmigen lassen kann man 
sich Homeoffice, wie Telearbeit, nicht. Im Prinzip genehmigt man sich 
das selber und kommt, je nach Rang und Ansehen in der Firma, damit 
durch.

von FreelancerinOlca (Gast)


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Als Freelancer, vor allem im IT-Bereich, hat man doch meistenst 
Homeoffice.Schwieriger kann es aber mit Aufträgen sein, da muss man sich 
richtig bemühem. Helfen könnten vielleicht verschiedene Portale, z.B. 
auf https://www.freelance-market.de/eintragung bezahlt man keine 
Umsatzprovision, nur eine Vorstellungsgebühr.

von Karsten U. (herr_barium)


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FreelancerinOlca schrieb:
> bezahlt man keine
> Umsatzprovision, nur eine Vorstellungsgebühr.

Das kann man sich ja kaum vorstellen.

von Ray (Gast)


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Das funktioniert wohl so:
"Freelancer müssen nicht bis in alle Ewigkeit eine Umsatzprovision 
bezahlen, sondern lediglich eine einmalige Gebühr von zwei Stundensätzen 
pro ernsthafter Vorstellung"

Nachzulesen auf 
https://www.freelance-market.de/faq/warum-bezahlen-freelancer-eine-pauschale-vorstellungsgebuhr-statt-einer-umsatzprovision

von Michael B. (laberkopp)


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genervt schrieb:
> Laut Telepolis ist "Telearbeit" auf dem absteigenden Ast, die
> Unternehmen würden die Telearbeit wieder abbauen:

Natürlich, Firmen geht Kontrolle über Alles, dafür zahlen sie sogar den 
Büroraum und die teurere Arbeitskraft denn der muss ja seinen Verlust 
den er durch die Anreise hat wieder ausgleichen. Sprich: So lange es 
nicht für den Arbeitnehmer als Mensch ist, ist Geldausgeben für Firmen 
kein Problem.


Qwertz schrieb:
>> Es gibt einfach Sorten von Aufgaben, da ist es angenehm einfach mal am
>> Stück dranbleiben zu können, ohne das jemand am Schreibtisch
>> vorbeitingelt oder ähnliches.
>
> Ja, gerade das ist ein großer Vorteil von Home Office,

Wow, welche degenerierte Bevölkerung.

Früher war es normal, zu Hause zu leben und zu arbeiten. Jeder Bauer, 
Handwerker, Händler hat das gemacht. Lediglich Wanderarbeiter mussten 
der Arbeit hinterherziehen.

Erst seit der Industrialisierung muss der Arbeiter zur Fabrik kommen. Da 
gab es einen Grund, die grosse Maschine, die Arbeitsteilung, viele Hände 
mussten anpacken. In der heutigen Bürojobwelt ist der faktische Grund um 
alle Arbeiter an einem Platz zu versammeln zwar weggefallen, denn 
Informationen kann man per Telearbeit eben an jedem Ort erbringen, aber 
das Konzept hat sich in den 150 Jahren, gerade mal 6 Generationen, schon 
so festgefressen in den Köpfen der Arbeitgeber und wie man sieht auch 
Arbeitnehmer, daß an ein Umdenken nicht mehr zu denken ist.

Nach wie vor lassen sich die Arbeitnehmer ihr Leben zerstören und 
glauben ihre Erfüllung darin zu finden, zum grossen Manitou zu kommen. 
Denn das Leben zuvor haben sie ja der Firma geschenkt. Zu Hause darf man 
noch schlafen und fernsehen, ein Haus haben ja die wenigsten, nur noch 
ein Arbeiterlagerregal.


Lasst euch nicht verarschen, wenn ihr schon euer Leben der Firma gebt, 
verlangt wenigstes deutlich mehr Geld für die gestohlene Zeit.

von Rudi Radlos (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Natürlich, Firmen geht Kontrolle über Alles, dafür zahlen sie sogar den
> Büroraum und die teurere Arbeitskraft denn der muss ja seinen Verlust
> den er durch die Anreise hat wieder ausgleichen.

NUR Homeoffice wird mit der Zeit wie eine Beschäftigung auf einer 
einsamen Insel. Gelegentlich ein paar Tage in der Firma zum 
Gedankenaustausch sind auch nicht schlecht. Normalerweise sollte der 
Arbeitsort im Arbeitsvertrag stehen. Interessant ist, wer dann die 
weiten Fahrten und evtl. nötige Hotelkosten bezahlt.

von Qwertz (Gast)


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Michael B. schrieb:
> In der heutigen Bürojobwelt ist der faktische Grund um
> alle Arbeiter an einem Platz zu versammeln zwar weggefallen, denn
> Informationen kann man per Telearbeit eben an jedem Ort erbringen

Das stimmt so nicht, der menschliche Faktor beim Teamwork ist nicht zu 
vernachlässigen. Ich merke es selbst, wenige Tage in der Woche ist Home 
Office vorteilhaft und auch produktiv, aber irgendwann fehlt der 
persönliche, direkte Kontakt zu den Kollegen, den man nur im Büro hat - 
vor allem bei Besprechungen. Es gibt nun einmal einen qualitativen 
Unterschied, ob man nur virtuell im Büro ist oder in echt. Auch beim 
Chef macht es einen signifikanten Unterschied.

Michael B. schrieb:
> Nach wie vor lassen sich die Arbeitnehmer ihr Leben zerstören

Übertreibst du jetzt nicht "ein wenig"? Warum zerstört der Gang ins Büro 
gleich das Leben? I strongly disagree.

von Qwertz (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Lasst euch nicht verarschen, wenn ihr schon euer Leben der Firma gebt,
> verlangt wenigstes deutlich mehr Geld für die gestohlene Zeit.

Erstens glaube ich nicht, dass ich meinem Arbeitgeber mein ganzes Leben 
verkauft habe, sondern nur einen Teil davon, nämlich mein Arbeitszeit, 
und zweitens kann ich mich über die Bezahlung dieser Zeit in keiner 
Weise beklagen - ich bin zufrieden.

von Bb O. (bbox)


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Homeoffice ist aus unternehmerischer Sicht gescheitert. Es wird auch 
nach und nach abgeschafft. Aus den oben genannten Gründen. Nichts 
ersetzt den Faktor Teamwork, die Kollegen haben ein Auge auf den MA 
(z.B. Suchtprobleme). Produktivität ist im Büro einfach höher.

: Bearbeitet durch User
von o.O (Gast)


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Bb O. schrieb:
> Produktivität ist im Büro

Büro != Großraumbüro


Außerdem geht mir immer einer auf den Sack der iwas nachfragt ... 
Zuhause kann ich mich auf die Aufgaben konzentrieren

von genervt (Gast)


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Bb O. schrieb:
> Produktivität ist im Büro einfach höher.

Nö, konzentrierte Tätigkeit braucht Ruhe und die Arbeit besteht nicht 
nur aus Teamwööööörk.

von Bb O. (bbox)


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Ach da ist die ganze Routine dahin und irgendwo wird plötzlich im 
Internet gesurft und dies das jenes...nenene! Da lege ich mich gerne mit 
dir an, dass wir im regulären Office bessere Ergebnisse auf lange Sicht 
erhalten. Nachher versacken die Leute auch noch und stellen sich ein 
Kasten Bier neben den Schreibtisch etc.

Es gibt hier sogar Studien diesbezüglich:

http://www.zeit.de/karriere/beruf/2017-03/homeoffice-stress-gesundheit-bezahlung-mitarbeiter-studie

von genervt (Gast)


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Bb O. schrieb:
> Es gibt hier sogar Studien diesbezüglich:

Ja, und das steht auch schön, dass eine Mischung aus Homeoffice und Büro 
wohl die beste Variante ist. Wenn man das richtig macht, klappt das 
wunderbar.

von o.O (Gast)


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Bb O. schrieb:
> Ach da ist die ganze Routine dahin und irgendwo wird plötzlich im
> Internet gesurft und dies das jenes...nenene!

1) darum sollte man sich dann ein ARBEITSzimmer einrichten

2) ein bisschen Selbstdisziplin ist dafür notwendig. Wenn du sowas nicht 
hast, dann brauchst du das nicht verallgemeinern

von Cyblord -. (Gast)


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Bb O. schrieb:
> Ach da ist die ganze Routine dahin und irgendwo wird plötzlich im
> Internet gesurft und dies das jenes...nenene! Da lege ich mich gerne mit
> dir an, dass wir im regulären Office bessere Ergebnisse auf lange Sicht
> erhalten. Nachher versacken die Leute auch noch und stellen sich ein
> Kasten Bier neben den Schreibtisch etc.

Geh zurück ans Band und tu was fürs BIP.

von Qwertz (Gast)


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Bb O. schrieb:
> Ach da ist die ganze Routine dahin und irgendwo wird plötzlich im
> Internet gesurft und dies das jenes...nenene!

Ach und im Büro kann das nicht passieren?
Selbstverantwortliches Arbeiten erfordert nun mal ... Verantwortung, und 
die ist nicht ortsabhängig. Wichtig ist am Ende doch, dass die 
Arbeitsergebnisse passen, und weniger die körperliche Anwesenheitszeit. 
Das dürfte auch der Arbeitgeber so sehen.

Beitrag #5269909 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


Angehängte Dateien:

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Jo S. schrieb im Beitrag #5269909:
> Home-Office in ihrem Wochenendhaus
> in der Uckermark.

Zufällig weiß ich, dass Frau Merkel in einem ganz normalen Haus wie Du 
und ich lebt. Zusätzlich hat sie in Berlin noch eine Eigentumswohnung. 
Aber das ist ja wohl auch verständlich.

von Dr. Wolfram Draht (Gast)


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Ich arbeite auch hin und wieder zu Hause. Ist eine schöne Sache, obwohl 
ich bei meinem kurzen Arbeitsweg wenig davon habe. Aber hin und wieder 
eine Lieferung annehmen oder den Handwerker reinlassen. Das ist das ganz 
praktisch, wenn man keinen Tag Urlaub aufwenden muss. Manche 
Lieferdienste schreiben ja vorher, dass sie zwischen 8 und 14 Uhr 
kommen. Es hat aber lange gedauert, bis in unserer Firma das Home Office 
durchgesetzt werden konnte. Die Personalabteilung ist sehr konservativ, 
ja richtig von gestern.

Mein Arbeitszimmer setze ich von der Steuer ab. Ich habe die Grundfläche 
des Zimmers bestimmt und sie macht 12 % der Wohnfläche aus. 12 % der 
Kaltmiete, der Nebenkosten, der Stromkosten und der Gaskosten setze ich 
an und es funktioniert.

Zwei Bücherregale musste ich vor zwei Jahren kaufen. Beide habe ich in 
der Steuererklärung angegeben.

Ich habe mir ein Schreiben vom Arbeitgeber zusenden lassen, wo 
drinsteht, dass ich das Arbeitszimmer für Home Office und für die 
Rufbereitschaft nutze. Das überzeugt.

Ich bin immer noch etwas böse auf einen Kollegen, der das seit Jahren 
schon so praktiziert, aber diesen entscheidenden Tipp erst sehr spät 
gab, denn immer wieder liest man, dass Arbeitszimmer nicht abgesetzt 
werden können.  Selbst bei Lehrern nicht. Aber Rufbereitschaft ist in 
meinem Fall 24/7.

von Wolfram D. (muttikaputti)


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Bb O. schrieb:
> Homeoffice ist aus unternehmerischer Sicht gescheitert. Es wird
> auch
> nach und nach abgeschafft. Aus den oben genannten Gründen. Nichts
> ersetzt den Faktor Teamwork, die Kollegen haben ein Auge auf den MA
> (z.B. Suchtprobleme). Produktivität ist im Büro einfach höher.


Kann ich nachvollziehen. Ich bin natürlich vorbildlich, was das 
Homeoffice anbelangt. Ich strapaziere es nicht über und wenn jemand 
anruft, gehe ich sofort ran. Ich nutze auch die Weiterleitung der 
Festnetznummer auf mein Mobiltelefon, was viele Kollegen eben nicht tun.

Bestimmte Kollegen sind im HO praktisch nicht erreichbar. Das finde ich 
unmöglich. Und was die Suchterkrankung angeht: Einem ehemaligen Kollegen 
von mir hätte ich es auch nicht erlaubt. Der hat sich am Tag nach dem 
Finale 2014, Deutschland gegen Argentinien, krank schreiben lassen. Er 
war besoffen. Das kam raus und die Krankmeldung wurde wenige Wochen 
später in einen Urlaubstag umgewandelt.

von Berliner mit Schuss (Gast)


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Da hat er aber Glück gehabt! Zu dem Thema HO:

Gibt es bei uns auch. Ich nutze es aber kaum, weil Ich nicht weit weg 
bin, vom Büro und den Job aus dem Privatleben raushalten will. Nachher 
kommt es noch soweit, dass der Teamleiter einen daheim zur Unzeit 
anruft. Da mache Ich lieber rechtzeitig Schluss!

von Ich (Gast)


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Dr. Wolfram Draht schrieb:
> Aber Rufbereitschaft ist in meinem Fall 24/7.

Was heißt das bei Dir?
Was musst Du dann machen?
Kurze Frage beantworten oder richtig aktiv werden?

von Wolfram D. (muttikaputti)


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Ich schrieb:
> Dr. Wolfram Draht schrieb:
>> Aber Rufbereitschaft ist in meinem Fall 24/7.
>
> Was heißt das bei Dir?
> Was musst Du dann machen?
> Kurze Frage beantworten oder richtig aktiv werden?

Unsere Kunden wünschen während der Produkteinführung und während des 
Hochbetriebes (in meinem Fall eCommerce und die Wochen vor Weihnachten) 
einen Support.

Konkret heißt das bei mir: Diensttelefon mitnehmen, Laptop mitnehmen, 
und innerhalb von 30 Minuten reagieren. Natürlich indem man sich auf der 
Produktanlage einloggt, analysiert, dokumentiert und die Sache behebt.

Mitunter wird man nachts um drei angerufen. Wenn wir Rufbereitschaft 
einteilen, dann ganztägig und dann für 24 h. Gibt aber auch andere 
Modelle.

von Qwertz (Gast)


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Wolfram D. schrieb:
> Mitunter wird man nachts um drei angerufen. Wenn wir Rufbereitschaft
> einteilen, dann ganztägig und dann für 24 h.

Ist das nicht ein beschissener Gefühl, ständig auf Abruf bereit zu 
stehen? Kannst du die vermeintliche Freizeit da überhaupt genießen? Ein 
über den Durst picheln geht dann wohl auch schlecht.

von klausi (Gast)


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Dr. Wolfram Draht schrieb:
> Ich bin immer noch etwas böse auf einen Kollegen, der das seit Jahren
> schon so praktiziert, aber diesen entscheidenden Tipp erst sehr spät
> gab,

Wolfram D. schrieb:
> Ich bin natürlich vorbildlich, was das Homeoffice anbelangt. Ich
> strapaziere es nicht über und wenn jemand anruft, gehe ich sofort ran

Wolfram D. schrieb:
> Mitunter wird man nachts um drei angerufen. Wenn wir Rufbereitschaft
> einteilen, dann ganztägig und dann für 24 h. Gibt aber auch andere
> Modelle.

Mein Junge, du kommst mir eher vor wie ein kleiner hilfloser Bub, der 
noch Hilfe von Mutti benötigt. Bist du böse auf den Kollegen, und du 
gehst immer brav ran? Ist ja süss.

Um 3 nachts wirst du also angerufen - wie ist das mit dem Schlafen, 
nächsten Tag ganz normal um 8 ins Büro oder wie?

von Wolfram D. (muttikaputti)


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klausi schrieb:
> Mein Junge, du kommst mir eher vor wie ein kleiner hilfloser Bub, der
> noch Hilfe von Mutti benötigt. Bist du böse auf den Kollegen, und du
> gehst immer brav ran? Ist ja süss.

Bitte erläuteren Sie, warum sich das "wie ein kleiner hilfloser Bub" 
anhört.

Ich jammere nicht, wenn Sie das meinen. Ich schildere nur, wie es ist. 
Außerdem gilt:

1. Die Zeit wird notiert. Das heißt, wenn man nachts um 3 angerufen wird 
un eine 1 h zu tun hat, verfällt die Stunde nicht. Man kann auch 
entsprechend später zur Arbeit gehen, oder früher, wenn man sich nicht 
mehr ins Bett legen will. Es gibt Kollegen, die verbleiben in so einem 
Falle gleich im Homeoffice.

2. Die Rufbereitschaft wird extra vergütet. Bei einer Woche 
Rufbereitschaft 24/7 kriegt man ca. 12 % auf das Gehalt drauf. Das macht 
die Chose sogar heiß begehrt.

3. Man macht Rufbereitschaft für die Teile, für die man auch 
verantwortlich ist. Ich hatte über sechs Wochen nicht einmal den Fall, 
dass ich aus dem Bett geklingelt wurde. Außerdem ruft uns nicht der 
Kunde direkt an, sondern der First Level Service. Die fangen schone eine 
Menge ab.


> Um 3 nachts wirst du also angerufen - wie ist das mit dem Schlafen,
> nächsten Tag ganz normal um 8 ins Büro oder wie?

Das hört sich schon eher wie "kleiner hilfloser Bub" an.

Qwertz schrieb:
> Ist das nicht ein beschissener Gefühl, ständig auf Abruf bereit zu
> stehen? Kannst du die vermeintliche Freizeit da überhaupt genießen? Ein
> über den Durst picheln geht dann wohl auch schlecht.

Nein, das ist nicht "beschissen". Es wird ja extra vergütet. Sie sollten 
sich mehr Gedanken über sich selbst machen, wenn es für Sie so wichtig 
ist, "über den Durst zu picheln". Steht dennoch ein Termin an, kann man 
im Vorfeld tauschen. Ich mache das auch hin und wieder, wenn ein Spiel 
meiner Mannschaft stattfindet. Dann übernimmt Samstag ein Kollege und 
ich übernehme einen anderen Samstag.

Nur mal so: Wir haben in den Wochen vor Weihnachten praktisch immer 
verschiedenste Rufbereitschaften. Aber da die Software gut läuft, ging 
ich dennoch zum Fußball zocken (ab 20 Uhr) in die Halle. Ich hätte es 
innerhalb einer halben Stunde nach Hause geschafft. Am 18.12/19.12. war 
ich sogar im Anschluss bis 2 Uhr nachts im Restaurant, weil einer meiner 
Fußballkollegen Geburtstag hatte.

Funktioniert alles, wenn man will. So viel Einschränkung war das nicht.

von Anderes ich (Gast)


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Ich habe letztes Jahr auch um die Möglichkeit von HomeOffice gebeten. 
Einfach weil mein Arbeitsweg einfach 40km sind und ich mir hin und 
wieder die Fahrtzeit sparen will.
Mit dem Teamleiter wirde grob abgesprochen, in welchem Maße und unter 
welchem Voraussetzungen ich HO machen könnte und so hab ich dann das 
Anliegen dem Chef vorgetragen.
Mir wurde dann ein verschlüsselter Firmenlaptop gestellt, den ich dafür 
verwenden darf.
Ansonsten ist ein Arbeitszimmer dafür m.M. nach Pflicht. So hat man 
schon eine gewisse Arbeitsatmosphäre und ist weniger von irgendwelchen 
mit im Haushalt lebenden Personen gestört.
Als Dauerlösung wäre es aber nichts für mich. Ich muß mich oft mit 
anderen Teams abstimmen und das geht persönlich einfach besser.
Ebenso kann ich in realen Diskussion mehr Einfluss auf die Zukunft, bzw. 
der nächstem Schritte im eigenen Team nehmen.

Also ich finde die Möglichkeit von HO gut und nehme sie gerne an, aber 
jeden Tag würde ich es nicht machen.

von Qwertz (Gast)


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Anderes ich schrieb:
> Also ich finde die Möglichkeit von HO gut und nehme sie gerne an, aber
> jeden Tag würde ich es nicht machen.

Genauso sehe ich das auch. Die Mischung macht's.

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