Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Tekway DST1062B oder Voltcraft DSO-1062B kaufen?


von Felix (Gast)


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Hallo allerseits,

ich möchte mir ein Oszi fürs Hobby anschaffen und habe mich 
diesbezüglich schon informiert und in die Materie eingelesen. Leider ist 
mein Budget beschränkt (< 450€) da ich Student bin. Ich arbeite 
hauptsächlich mit AVRs und ARMs, zusätzlich kommt manchmal noch analoger 
"Kram" (Schaltregler usw.) dazu. Von der Bandbreite her hatte ich an >= 
50 MHz gedacht, dementsprechend auch >= 500 MSa/s sowie eine 
Speichertiefe um 1 Mpts. Da fallen nun auch die üblichen Verdächtigen 
wie das Rigol 1052E oder das Owon 6062 rein. Bei ersterem stört mich 
allerdings der etwas kleine Bildschirm sowie die geringe Auflösung, das 
Owon hingegen soll von der Bedienung her nicht ganz durchdacht sein, so 
dass der größere Bildschirm nicht gut genutzt wird. Zudem kann es keine 
FFT und soll wohl sonst auch (bis auf den Bildschirm) dem Rigol nicht 
das Wasser reichen können. UNI-T hatte ich mir auch angeschaut, hier 
stört mich aber, dass vier Pixel zu einem zusammengefasst werden, das 
macht irgendwie keinen guten Eindruck (bei mir).

Schließlich habe ich gelesen, dass das Tekway DST1062B ein recht solides 
Gerät sein soll, und tatsächlich macht es einen sehr guten Eindruck. 
Allerdings kostet es mit 429€ deutlich mehr als das Rigol oder Owon (bei 
Rigol wäre für den Preis schon das 1102E drin). Bei Conrad habe ich nun 
das Voltcraft 1062B gefunden und soweit ich recherchiert habe scheint es 
das gleiche Gerät wie das Tekway zu sein. Allerdings ist es fast 100€ 
günstiger, was mich doch etwas stutzig macht.

Sofern es sich tatsächlich um das gleiche Gerät handelt: Kann man 
ruhigen Gewissens das Voltcraft nehmen? Oder sollte man (aus welchen 
Gründen auch immer) zum Tekway greifen? Oder wird die geringe Auflösung 
beim Rigol überbewertet und ich sollte dem Gerät doch eine Chance geben?

Viele Grüße
Felix

von Thomas S. (doschi_)


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von Harald A. (embedded)


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Insbesondere auch nach dem kurzen Video-Review EEVBLOG #487 (aktuell auf 
der Seite, kann gerade keinen Link erzeugen) würde ich auf keinen Fall 
zu diesem Scope raten. Besser die 450 Euro NICHT für fragwürdige 
Hardware ausgeben und sich nochmals ein kleines extra Budget verschaffen 
und auf die Rigol 2000er Serie gehen. DAS ist das wohl momentan beste 
Preis-/Leistungsverhältnis mit guten Frameraten, stabiler SW., gutem 
Frontend und guter Erweiterbarkeit (Speicher etc.)

OK, Lüfter ist laut aber irgendwo muss man bei diesem Budget Kompromisse 
eingehen. Besser beim Lüfter als bei der grundlegenden Konstruktion.

von oszi (Gast)


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Harald A. schrieb:
> Insbesondere auch nach dem kurzen Video-Review EEVBLOG #487
> (aktuell auf
> der Seite, kann gerade keinen Link erzeugen) würde ich auf keinen Fall
> zu diesem Scope raten. Besser die 450 Euro NICHT für fragwürdige
> Hardware ausgeben und sich nochmals ein kleines extra Budget verschaffen
> und auf die Rigol 2000er Serie gehen. DAS ist das wohl momentan beste
> Preis-/Leistungsverhältnis mit guten Frameraten, stabiler SW., gutem
> Frontend und guter Erweiterbarkeit (Speicher etc.)
>
> OK, Lüfter ist laut aber irgendwo muss man bei diesem Budget Kompromisse
> eingehen. Besser beim Lüfter als bei der grundlegenden Konstruktion.

Das kostet ja auch nur ca. Faktor 2 seiner Schmerzgrenze. ;-)

von Harald A. (embedded)


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Das ist richtig, ist halt eine Frage der persönlichen Einstellung:

100% des zur Verfügung stehenden Budgets komplett in den Sand setzen 
oder es als 50% Basis für etwas Taugliches betrachten.


P.S.: Bitte nicht von der möglichen Bandbreite bei Hantek/Voltcraft 
blenden lassen. Die sind nämlich real nicht vorhanden (siehe EEVBLOG 
#487). Dann besser 70MHz Rigol, die sind real.

von Thomas S. (doschi_)


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Harald A. schrieb:
> Insbesondere auch nach dem kurzen Video-Review EEVBLOG #487
....
Es handelt sich dabei um EIN Gerät, dass kurz besprochen wurde.
Eine digitale Antwort nach dem Schema "Gesichtbuch" Daumen hoch/runter 
auf Grund der Darstellung eines Rechteck-Signals wird der Komplexität 
eines Oszilloskops m.E. nicht gerecht. Bandbreite ist sicher nicht das 
einzige Kriterium.

Auf der anderen Seite sind in den erwähnten Links genügend Anwender 
vertreten, die ihre Erfahrungen an verschiedenen Stellen zur Verfügung 
stellen. Ich kann mir schlicht nicht vorstellen, dass die zahlreichen 
Besitzer des Tekway/Conrad/Hantek nun alle ihre Geräte in die Tonne 
treten, oder nach den engagierten Umbauten und Verbesserungen deren 
Geräte im Schrank verstauben.

Im Falle der baugleichen Conrad-Variante geht es außerdem nicht um 450 
Eur, sondern  329 Eur.
Die Urspungsfrage war ja auch, ob Tekway/Hantek und Conrad baugleich 
sind, was meines Wissens in den Threads mit Ja beantwortet wurde.

Lassen wir den TE seine Entscheidung treffen, wenn er Fragen hat, 
sollten wir diese beantworten.

von Thomas R. (tinman) Benutzerseite


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Harald A. schrieb:
>
> P.S.: Bitte nicht von der möglichen Bandbreite bei Hantek/Voltcraft
> blenden lassen. Die sind nämlich real nicht vorhanden (siehe EEVBLOG
> #487). Dann besser 70MHz Rigol, die sind real.

wie kommst du auf so ein unsinn? natürich kann Hantek/Voltcraft 200MHz 
bandbreite haben, genaus so wie ein 300MHz Rigol CA oder ATTEN die 
300MHz erreichen können - es ist der selber frontend.

Deine aussage ist genau so unsinn als wenn du sagen würdest "ein DS2072 
kann keine 200MHz banbreite erreichen", denn wir wissen das auch 250MHz
möglich sind.

Zum thema EEVBLOG #487 habe auf eevblog geschrieben, die tasache das 
sein testgerät scheisse war verändert nix an der tatsache was 
funkionierendes gerät kann, oder wie man einem gerät helfen kann noch 
mehr zu machen. Genau so wenig ändern funtkionierende oder umgebaute 
geräte etwas an der tatsache das Dave's gerät scheisse war und er kein 
gutes gefühl hatte.
Es sollte keine fehelrhaften geräte geben, auch keine bugs.

Die realität sieht anders aus.

Und nein, nicht nur china gurken sind so, es gibts mehr als genug 
beispiele von sehr teuren geräten die basis sachen wie "einfach starten" 
nicht schafen. Auch eine made in germany aufkleber hilft nicht hier, vor 
ein paar jahren habe ein MB E-klasse gehabt, nagel neu, paar tage 
gefahren und keine fehler entdeckt. Dann wollte mal überholen und der 
ging einfach aus, mitten drin, server natürlich aus, konnte gerade noch 
abbremsen und ausweichen. Eine andere person hätte es vielleicht nicht 
geschaft. Und was sagte MB? "echt? na sowas, wir dachten das nur 
C-klasse betrofen wäre, na gut dann lassen sie uns gucken".

von Harald A. (embedded)


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Thomas Sch. schrieb:
> Lassen wir den TE seine Entscheidung treffen

Das kann ich zu 100% unterschreiben!
Man kann in der Kommunikationsform eines Forums garnicht häufig genug 
betonen, dass es sich um sehr persönliche Sichtweisen handelt. Es fehlt 
eben der sofortige Feedback-Charakter einer normalen Unterhaltung. Jeder 
ist seines eigenes Glückes Schmied! In keiner Weise möchte ich jemandem 
etwas aufzwingen, nicht einmal gedanklich!

Und Du hast Recht, bin etwas von der Ursprungsfrage abgekommen!
Daher hier Ende für mich!

von Felix (Gast)


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Hallo,

vielen Dank für eure Antworten und dafür, dass das hier (bisher) nicht 
in Getrolle ausgeartet ist.

Mir ist klar, dass ich für mehr Geld auch bessere Geräte kriege. 
Allerdings habe ich aktuell nicht mehr Geld zur Verfügung und auch das 
habe ich mir über die letzten Monate zusammengespart. Ich kann nun 
natürlich nochmal 450€ sparen, aber dann heißt es in einigen Monaten, 
dass ich doch nochmal das Doppelte sparen soll um ein Hameg zu kaufen. 
Und wenn ich das Geld habe spare ich nochmal das Doppelte und kaufe dann 
ein Agilent usw. Und so kann man das ewig weiterführen mit dem Ergebnis, 
dass ich mir dann nie ein Oszilloskop kaufen werde und auch nie den 
Umgang damit erlerne, ganz zu schweigen davon, dass ich meine 
Schaltungen dann auch nie gescheit (d.h. "besser" als mit Multimeter) 
analysieren kann.

Die Links von doschi haben mich auch ein Stück weitergebracht. Ich werde 
mir wahrscheinlich aufgrund des günstigeren Preises das Voltcraft kaufen 
und erstmal testen, bei Onlinebestellung habe ich ja zwei Wochen 
Rückgaberecht. Sollte mir in der Zeit irgendetwas nicht passen kann ich 
es immer noch zurückgeben und mir ein Tekway oder etwas ganz anderes 
bestellen. Denn was ich ganz vergessen habe: es kommt ja nicht nur auf 
technische Daten an sondern auch darauf, wie leicht mir die Bedienung 
des Geräts fällt. Da sehe ich z.B. auch noch einen Nachteil bei Rigol, 
da es z.B. für beide Kanäle zusammen nur jeweils einen Drehknopf für 
horizontale und vertikale Positionierung gibt, was ich mir etwas 
umständlich bei der Benutzung erscheint.

Gruß
Felix

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