Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Lineares Poti logarithmieren


von Franko (Gast)


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Hallo allerseits,

Ich habe in einem anderen thread etwas darüber gelesen wie man lineare 
Potis
durch Parallelschaltung von Widerständen logarithmieren kann.

Besonders  interessant war der letzte Beitrag mit angehangener Graphik:
Beitrag "Wo negativ logarithmisches Poti?"

Kann mir jemand erklären warum sich zwei in Reihe geschaltene 
Widerstände, die sich lediglich in ihrer Größe proportional zueinander 
Ändern auf einmal eine logarithmische/negativ-logarithmische Funktion 
ergeben? (und das auch noch abhängig davon, welche Pins ich nutze...)
Ich komme beim besten Willen nicht auf die Logik dahinter.

Weiterführend:
Für eine Anwendung benötige ich einen ziemlich großen (4,7 MOhm oder 
mehr)
Poti mit negativ-logarithmischem Verlauf, um einen VCA-Steuerstrom 
einzustellen.
Also habe ich mir ein entsprechendes stereo lin Poti hergenommen und es 
wie im Thread beschrieben verdrahtet. Es funktioniert auch einwandfrei! 
(die beiden rechten pins in der Graphik hab ich einfach frei gelassen)
Problematisch ist jetzt nur, dass meine damit angesteuerte VCA-Schaltung 
bei Linksanschlag des Potis volle Lautstärke erreicht, statt wie 
gewöhnlich beim Rechtsanschlag. (Ist ja auch logisch, der Widerstand 
wird kleiner, also wird der Steuerstrom größer und damit mein Signal 
weniger bedämpft.)
Für die Anwendung ist das allerdings sehr ungewohnt, weswegen mich 
interessiert, ob jemand eine Idee hat das Problem zu umgehen.
Gleich ein entsprechendes Poti zu bekommen ist leider gar nicht so 
einfach. Auch an Linksdrehende Potis habe ich schon gedacht, werde aber 
auch da nicht fündig. In der geforderte Größenordnunug habe ich auch 
bislang keinen neg-log Poti gefunden (jedenfalls keinen bezahlbaren...)

Ich bin sehr gespannt auf Eure Ideen!
Grüße

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Franko schrieb:
> Ich komme beim besten Willen nicht auf die Logik dahinter.
Einfach mal die Sapnnungsteilerformel aufstellen und abhängig vom 
Drehwinkel die Widerstandsverhältnisse berechnen. Du wirst recht schnell 
eine quadratische Funktion bekommen, die für eine Log-Funktion 
ausreichend gekrümmt ist...

> Also habe ich mir ... Problematisch ist jetzt nur, dass meine damit
> angesteuerte VCA-Schaltung bei Linksanschlag des Potis volle Lautstärke
> erreicht, statt wie gewöhnlich beim Rechtsanschlag.
> Für die Anwendung ist das allerdings sehr ungewohnt, weswegen mich
> interessiert, ob jemand eine Idee hat das Problem zu umgehen.
Linker und rechter Anschlag vertauscht?
Du könntest das Bild einfach mal gespiegelt malen und dann die Potis so 
verdrahten...

von Franko (Gast)


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erstmal danke für die schnelle antwort!

> Linker und rechter Anschlag vertauscht?
> Du könntest das Bild einfach mal gespiegelt malen und dann die Potis so
> verdrahten...

das habe ich versucht,
damit bekomme ich allerdings keinen negativ-log verlauf mehr, sondern 
einen normalen log - so wie es die graphik im link ja vermuten lässt.
das beeinflusst allerdings wiederum das drehverhalten, da es jetzt statt 
dem regelverlauf des VCA entgegenzuarbeiten und eine "gerade" kurve des 
regelweges zu bekommen, jetzt das gegenteil tut, sodass nur noch auf den 
letzten 3° des potis etwas passiert.

von Wilhelm F. (Gast)


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Franko schrieb:

> Kann mir jemand erklären warum sich zwei in Reihe geschaltene
> Widerstände, die sich lediglich in ihrer Größe proportional zueinander
> Ändern auf einmal eine logarithmische/negativ-logarithmische Funktion
> ergeben? (und das auch noch abhängig davon, welche Pins ich nutze...)
> Ich komme beim besten Willen nicht auf die Logik dahinter.

Wie auch Lothar schon schrieb:

Wertetabelle mit bspw. 10 Werten erstellen, Graph zeichnen, und schauen, 
ob er Ähnlichkeit mit einem Logarithmus bzw. echtem logarithmischen Poti 
hat.

Das macht alles auch Excel oder Openoffice Calc, muß man noch nicht mal 
zu Fuß erledigen. Dort kann man dann auch etwas mit den Werten herum 
spielen, und vielleicht auch beide Kurven (Originalpoti und Nachbildung) 
übereinander legen.

von Franko (Gast)


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Da ich ja keinen spannungsteiler baue, sondern lediglich einen 
einstellbaren widerstand
(die äußeren pins des potis sind nicht beschalten) ist die berechnung 
auch wesentlich simpler.
Rg = Rpot1 + Rpot2
Da Rpot1 = Rpot2 >>
Rg= 2 * Rpot
-für 0-100% des regelweges und dementsprechend 0-x kOhm * 2
also eine lineare funktion mit doppeltem anstieg.

soweit erstmal nix mit quadratischer funktion
oder wo liegt mein der denkfehler?

von Harald W. (wilhelms)


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Franko schrieb:

> bei Linksanschlag des Potis volle Lautstärke statt wie
> gewöhnlich beim Rechtsanschlag.
> Für die Anwendung ist das allerdings sehr ungewohnt, weswegen mich
> interessiert, ob jemand eine Idee hat das Problem zu umgehen.

1. Möglichkeit: Zwei Zahnräder (aus dem Modellbau) zwischen
Poti und Knopf setzen.
2. Möglichkeit: Poti mechanisch umdrehen: Achse fest einspannen.
Am Gehäuse eine neue Achse befestigen. An dieser den Knopf anbringen.
Leitungen über hochflexibles Kabel anschliessen.
Gruss
Harald

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