Hi, ich bin schon seit längerem über ein Netzteil am nachgrübeln als Eigenbau. Mir geht es NICHT darum etwas billiger zu bauen wie was gekauftes, sondern mir geht es um das lernen und verstehen. Ich hab schon einiges Digitales gemacht, das sitzt mittlerweile auch recht gut. Die Analoge gegend hab ich noch nicht so sehr betreten. Ich hab schon einige Zeit den Schaltplan von http://stegem.de/Elektronik/Labornetzgeraet/ auf der Festplatte rumgeistern (und hier die Tage auch nochmal drauf gestoßen) Ich würde das ganze eigentlich sehr gerne über einen µC steuern. Nun gibt es ja die Möglichkeit das entweder halb/halb zu machen, sprich Analoger Regelteil und mein µC gibt die Stellgröße vor oder aber der Controller übernimmt alles. Also er misst Strom/Spannung und passt entsprechend den Ausgang an. Den "Hybriden" zu erstellen ist weniger schwer, mit z.B. PWM die Stellgröße vorgeben, glätten, fertig. Meine Frage ist jetzt, wie sinnvoll es ist alles über den Controller laufen zu lassen. Wie schnell müsste der A/D Wandler z.B. sein um entsprechend schnell ausregeln zu können? Bzw wie schnell sollte eine Peak-Bealastung von 50% der Leistung ausgeregelt werden? Das ganze wäre für mich dann ein Langzeitprojekt. Einarbeitung in Reglungstechink, Leistungselektronik etc... Zuhause schlummert noch ein großer Ringkerntrafo (2x15V 16A) der gerne genutzt werden möchte. Ich würde natürlich klein anfangen - 15V 2A oder sowas und das ganze dann erweitern (also keine Sackgasse wie LM317 etc) DSO, DMM, LogicAnalyzer sind vorhanden. Bin für jede Hilfe dankbar!
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Verschoben durch Admin
Aufwand > Nutzen? Dein Link zeigt auf 40V*10A=400W Heizung mit unzureichendem Kühlkörper! Fang mit kleinem, linearem an und steigere Dich. Die Reglung kannst Du später noch verbessern.
Klein anzufangen (so 1A) ist das beste. Die großen Trümmer zu bauen erfordert viel Lehrgeld. Erst dann, wenn das Kleine sicher funktioniert, auf mehr Leistung übergehen. (Meistens merkt man bis dahin, dass man solche Brecher garnicht braucht.) Es gibt hier viele threads, die sich mit verschiedensten Lösungen beschäftigen und sehr viele Gesichtspunkte behandeln. Da einige Stunden Recherche zu machen lohnt sich bestimmt. Meine beiden liebsten Kisten sind zwei Netzgeräte mit 100 x 100 mm Front (alte Reglergehäuse), die -12V,+5V,+12V als Festspannung mit 78xx und dazu, potentialfrei 0...10V ,50mA als variable Spannung mit Zehngang-Poti und Opamp enthalten. Gerade der geringe Strom hat schon viele IC's davor gerettet, im Fehlerfalle gebraten zu werden. Wenns dick an A sein muss, reicht ein altes Computernetzteil, an dem ich 4mm-Buchsen angebracht habe. Bei analogen Geräten sind die Lastsprünge nur ein geringes Problem. Digitale Steuerung würde ich mir nur dann antun, wenn ich eine rechnergesteuerte Stromversorgung wollte.
> Meine Frage ist jetzt, wie sinnvoll es ist alles über den Controller > laufen zu lassen. Absolut vollkommen unsinnig, der ist viel zu langsam. Daher müsste so ein Netzteil einen extrem grossen Elko am Ausgang haben, der wiederum das Nachregeln erschwert. Eine Analogschaltung reagiert in 1us, das schafft vielleicht ein Digitaler Signalprozessor, aber kein AVR, schon gar nicht mit langsamen A/D-Wandlern und ohne Flash-D/A-Wandler. hier ist so ein Murks: http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=190639463581&clk_rvr_id=315125933562 Hier digital vorgegeben: http://avrs-at-leipzig.de/dokuwiki/projekte/labornetzteil So geht es http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/500000-524999/512982-sp-01-en-Netzteil_Digi_35_CPU.pdf Hier ein Thread Beitrag "PERFEKTES LABORNETZGERÄT BAUSATZ SEHR HOCHWERTIG UND PRÄZISE" und hier Info: http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9.1
Der von Dir verlinkte Leistungsteil is' auch nicht "Das Gelbe vom Ei". Mach' aus den TIP142 mal TIP55* (http://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/168111/TI/TIP55A.html) reduzier' die Emitterwiderstände von 0R15 auf 0R10, verbau' einen zusätzlichen TIP55 als Treiber und gönn' den Treiber einen ca. 47R Emitterwiderstand zum Ausgang. So sollte der Leistungsteil erheblich schneller werden. Ansonsten hat der MaWin (hier) recht. Grüße Löti * oder ähnlich
Hi, erstmal vielen dank für die super Antworten! Werde die Idee mit dem nur µC dann begraben. Das von mir verlinkte Netzteil war nur ein Beispiel, die Schaltung ist sehr ähnlich zu anderen die ich schon gesehen hab. Aber der Teufel liegt wohl im detail :) Ist das verlinkte Labornetzteil (http://avrs-at-leipzig.de/dokuwiki/projekte/labornetzteil) also ein Positives Beispiel? Die geposteten Links werd ich mir definitv durchlesen, danke nochmal!
> also ein Positives Beispiel?
Nee, nur eines auf das ich einen Link habe.
Hmm, 8x 1.000uF is' auch 'ne Lösung, ich würde aber 2x 4.700uF wählen und der Gleichrichter sollte auf Metall (Gehäuse) geschraubt werden, nicht eine Platine. Im Leistungsteil fehlt der Basis&Emitter zu Emitter Widerstand um die Reaktionszeit der Leistungsstufe zu verbessern. (Von Emitter BD137 und Basis BD245 zu Emitter BD245, dient zum schnelleren Ausräumen der Basis-Emitter-Strecke des BD245.) Die Schnelligkeit und Qualität der OpAmp-Regelstrecke kann ich aus der Ferne nicht beurteilen... . Grüße Löti
Also kein gutes beispiel? Oder einfach nur ein beispiel was irgendwie funktoniert? Ist es überhaupt möglich was vernünftiges aufzubauen als "laie" oder wandert das nachher in die Tonne weil total unbrauchbar? Ich les immer nur sehr viel negatives über diverse Pläne, zu funktionieren scheint es aber doch irgendwie. Gibt es also nichts "gutes" selbst entwickelts?
> Also kein gutes beispiel?
Hmm, über den uC und seine Funktion, der hier wohl im Vordergrund stand,
kann ich nix sagen.
Die 8x 1.000uF sind kein Fehler nur ungewöhnlich und eventuell wegen den
Platz im Gehäuse so gewählt.
Den Gleichrichter auf's Gehäuse schrauben macht fast niemand mehr, in
China schon gleich garnicht.
Und bipolare Transistoren sind heute an der Uni/FH meist ein Stiefkind,
den Ausräumwiderstand vergessen die Jungingenieure fast alle.
Eine Aussage über den analogen Regelkreis ist mir, aus der Ferne, nicht
möglich.
Das ist also kein schlechtes Beispiel aber auch kein sehr gutes.
Grüße Löti
> Ist es überhaupt möglich was vernünftiges aufzubauen als "laie" Es gibt zumindest viele falsch dimensionierte Bauanleitungen, im Netz, in Zeitschriften, als Bausatz, über eBay. Und das was so schön simpel aussieht, ist oftmals untauglich, denn es hat schon seinen Grund, wenn kommerzielle Hersteller so viele Teile verbauen. Und selbst ausdenken kann man sich viele Schaltungen, aber ob die dann in der Praxis was taugen, beim Ausschalten nicht die Spannung hochläuft, bei Rückstrom nicht kaputt geht, bei induktiven oder kapazitiven Lasten nicht schwingt, bei Dauerlast nicht Transistor oder Trafo abraucht, das passiert auch den kommerziellen Anbietern, ist also gar nicht so einfach. Dennoch, einfache Netzteile mit festen Spannungen und 78xx, Netzteile mit "krummen" Spannungen die nicht weit regelbar sein müssen mit LM317 baut jeder selbst, strom- und spannungsbegrenzte Labornetzteile muss man bauen wenn man besondere Anforderungen hat, und man kann viel lernen.
> und man kann viel lernen Stimmt, aber ich würde Dir raten erstmal "kleiner" einzusteigen. Und, auch wenn's schaltungstechnisch völlig veraltet is', eines meiner ersten Werke 1976 überhaupt, noch als Schüler, war dieses Funkschau-Labornetzteil: http://www.mikrocontroller.net/attachment/127431/Netzteil_Funkschau_96-23_Schaltplan.png Es ist zwar noch zu 100% analog und hat keine OpAmp sondern diskrete Transistor-Differnzverstärker aber dafür sehr robust. Meines hat 1996 neue Ladeelkos bekommen und läuft sonst seit 37 Jahren fehlerfrei. Heute würde man natürlich einige Dinge anders lösen aber der Schaltplan ist recht trickreich und Du solltest ihn Dir mal ansehen. Falls Dich das Teil interessiert kannst Du mich gerne über das Forum kontaktieren dann beschreib' ich Dir meine Änderungsvorschläge. Grüße Löti
MaWin schrieb: >> Meine Frage ist jetzt, wie sinnvoll es ist alles über den Controller >> laufen zu lassen. > > Absolut vollkommen unsinnig, der ist viel zu langsam. Zu langsam wofür genau? Klar, es gibt sicher Anwendungen, die man mit einem Software-Regler auf µC-Basis nicht in den Griff bekommen kann. Aber bei genauerer Betrachtung das sind doch verdammt wenige...
Wenn dann zufällig mal kurz 30V auf Deinem auf nur 5V eingestellten Ausgang waren? c-hater schrieb: > Aber bei genauerer Betrachtung ...würde ich mir besonders gründlich Gedanken über den Einschalt- und Abschaltmoment dieses uC-Experiments machen. In ungünstigen Fällen läuft die Spannung schon mal voll hoch, bevor Dein uC das Programm am laufen hat?
Wenn man keine Ahnung von Netzteilen hat sollte man keine bauen. Habe auch ein Netzteil gebaut was mit µC geregelt ist. Der µC schaltet innerhalb von ms die zu hohe Spannung ab. Geht alles wenn man weis wie es geht.
Wenn man eine Ahnung von Netzteilen hat, lässt man den Regelteil analog arbeiten. Nur bei Steuerung von außen und bei eventueller Überwachung von Grenzwerten hat der Kontroller Vorteile. Wenn man Steuerbarkeit haben möchte, ist der Kontroller eine große Hilfe. Aber beim anspruchvollen Regeln darf das Zeitverhalten der Regel-Software nicht ständig durch irgendwelche Int-Anforderungen gestört werden. Schon bei Assembler-Programmen wirds da mit dem timing schwierig. Ganz zu schweigen bei C-Programmnen, die aus irgendwelchen Bibliotheken per copy-and-paste zusammengestöpselt sind und über deren Zeitverhalten keine Überlegungen angestellt worden sind. Wie kann z.B. ein Kontroller eine unter wechselnder Belastung stehende Spannung konstant halten, wenn er zwischendurch immer wieder Daten ans Display senden muss und dazu noch auf per USB ankommende Befehle reagieren muss?
Peter R. schrieb: > Wie kann z.B. ein Kontroller eine unter wechselnder Belastung stehende > Spannung konstant halten, wenn er zwischendurch immer wieder Daten ans > Display senden muss und dazu noch auf per USB ankommende Befehle > reagieren muss? Nunja, da könnte man mehrere einsetzen - einer der NUR Regelt. Alles andere wird von einem anderen Controller übernommen. Der Regelcontroller würde dann einfach einmal einen Sollwert bekommen und damit arbeiten - bis man was neues einstellt. Trotzdem bleibt die Frage ob es schnell genug wäre.
> Nunja, da könnte man mehrere einsetzen - einer der NUR Regelt.
Soll das ein Witz sein?
Nein, warum? Aussage war so gemeint, mehrere Controller, einer übernimmt das regeln, ein anderer eben alles andere (USB, Display...) Es war nur eine in den Raum geworfene Aussage/Idee. Keine Wissenschaftliche Ausarbeitung.
> Nein, warum?
Weist Du wie schnell der uC sein müsste um Impulslasten sauber
auszuregeln?
Grüße Löti
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