Hallo, ich habe hier ein Hameg HM-103, ein kleines Einkanaloszi mit einem merkwürdigen Fehler: Der Leuchtfleck auf der CRT ist ein ca. 0,3 Div. langer horizontaler Strich. Auch scheint das Blanking nicht (richtig) zu funktionieren, da man den rücklaufenden(?) Strahl sieht. Auf der linken Seite sieht man, wenn man das Bild verschiebt, einen Balken mit Strichbreite in Höhe der Signalspannung. Die Versorgungsspannungen stimmen, die X-Rampe ist scheint OK, der Unblanking-Pulse ist vorhanden... Ich komme einfach nicht drauf, wo der Fehler liegt. Hatte jemand schon ein ähnliches Problem und konnte es erfolgreich beseitigen? Gruß Fux Manual mit Schaltplan gibt es hier: http://www.hameg.com/typo3conf/ext/hm_downloads/pi1/download.php?uid=1031
Fux schrieb: > der > Unblanking-Pulse ist vorhanden... Steht der auch im korrekten zeitlichen Verhältnis mit dem Retrace? Hast du ein zweites Scope?
Der waagerechte Strich entsteht z.B. wenn auf der Versorgungsspannung von X-Verstärker oder X-Ablenkplatten noch ein Rest Wechselspannung ist. Verdacht: Siebelkos haben Kapazität verloren. Nach dem Rücklauf des Strahls wartet der Strahl auf den Triggerzeitpunkt. Wenn, wie hier, die Austastung nicht mehr funktioniert, ist eben sichtbar, wie der Strahl während der Wartezeit durch das Signal in Y-Richtung abgelenkt wird. Erste Baustelle: DC-Versorgung des Geräts überprüfen: Alle Spannungen mit richtiger Größe und AC-frei? Wahrscheinlich hängt auch der Ausfall der Austastung mit fehlerhafter Versorgungsspannung zusammen. Auch ohne zweites Scope kann man die internen Spannungen auf "AC-Verschmutzung" prüfen. Eingang auf AC-Kopplung, dann kann man das ganz gut "selbstmessen" Der Schaltplan ist dabei eine große Hilfe, besonderes Lob dafür an die Firma Hameg.
Manni schrieb: > Steht der auch im korrekten zeitlichen Verhältnis mit dem Retrace? > Hast du ein zweites Scope? Zweites Scope: Ja, aber leider wieder nur ein Einkanal (HM-312) Retrace=Flyback=Horizontalrücklauf?
Fux schrieb: > Zweites Scope: Ja, aber leider wieder nur ein Einkanal (HM-312) > Retrace=Flyback=Horizontalrücklauf? Dann such dir mal den Sägezahn (free running mode) und überprüfe, ob das Blanking GENAU zum Zeitpunkt der fallenden Flanke des Sägezahns einsetzt.
Peter R. schrieb: > Der waagerechte Strich entsteht z.B. wenn auf der Versorgungsspannung > von X-Verstärker oder X-Ablenkplatten noch ein Rest Wechselspannung ist. > Verdacht: Siebelkos haben Kapazität verloren. Leider zeigen die Versorgungsspannungen keine extremen Abweichungen (s.u.) > Nach dem Rücklauf des Strahls wartet der Strahl auf den > Triggerzeitpunkt. Wenn, wie hier, die Austastung nicht mehr > funktioniert, ist eben sichtbar, wie der Strahl während der Wartezeit > durch das Signal in Y-Richtung abgelenkt wird. > > Erste Baustelle: DC-Versorgung des Geräts überprüfen: Alle Spannungen > mit richtiger Größe und AC-frei? Soll | Ist +180V (0,12Vpp) | +184,3V (0,1Vpp*) +140V (0,1Vpp) | +133,9V (50mVpp) +12V (6mVpp) | +12,10V (~1mVpp) +5V (6mVpp) | +4,98V (~1mVpp) -12V (6mVpp) | -12,13V (~1mVpp) Überlegung: Wenn 50Hz-Ripple die X-Ablenkung moduliert, müsste die Anzeige im Komponententestmodus, welcher mit 8,2V(AC) gespeist wird, ein welliges Bild (ohne Strich) anzeigen, oder? > Auch ohne zweites Scope kann man die internen Spannungen auf > "AC-Verschmutzung" prüfen. Eingang auf AC-Kopplung, dann kann man das > ganz gut "selbstmessen" * Mist, bei der 180V Versorgungsspannung messe ich 0,1V AC-Anteil mit dem Oszi und O,68V bzw. 45mV mit Koppel-C (0,22µF) mit einem VC270 Multimeter. Wer mit Mist misst... Manni schrieb: > Dann such dir mal den Sägezahn (free running mode) und überprüfe, ob das > Blanking GENAU zum Zeitpunkt der fallenden Flanke des Sägezahns > einsetzt. Sehe ich das richtig, dass ich das nur an der Kathode machen kann? Wie auf Seite 31 des Manuals "Check of the Unblanking Pulse on ChP K" beschrieben, habe ich mit einem 4,7nF 2kV Kondensator und 1:10 Tastkopf an ChP K oszilloskopiert. Von den 33Vpp war da nichts zu sehen. Das angehängte Bild wurde bei 100mV/Div (inkl. Tastkopf) gemacht. Werde mal die Unblankingstufe auf der Hochspannungsseite überprüfen.
Fux schrieb: > Sehe ich das richtig, dass ich das nur an der Kathode machen kann? > Wie auf Seite 31 des Manuals "Check of the Unblanking Pulse on ChP K" > beschrieben, habe ich mit einem 4,7nF 2kV Kondensator und 1:10 Tastkopf > an ChP K oszilloskopiert. Von den 33Vpp war da nichts zu sehen. Das > angehängte Bild wurde bei 100mV/Div (inkl. Tastkopf) gemacht. Unblanking ist falsch. Es heißt Blanking (altdeutsch: den Stragl austasten). Um den Strahl auszutasten, muß sich das Potential an der Kathode signifikant ändern. Ich kenne das Scope nicht genau, es mag aber sein, dass es ein Mimik gibt, die diese Potentialverschiebung in Relation zur Anode auf low Voltage-Ebene bewerkstelligt.
Manni schrieb: > Unblanking ist falsch. Es heißt Blanking (altdeutsch: den Stragl > austasten). Hab das nur aus dem Hameg-Manual übernommen ;) > Um den Strahl auszutasten, muß sich das Potential an der Kathode > signifikant ändern. Ich kenne das Scope nicht genau, es mag aber sein, > dass es ein Mimik gibt, die diese Potentialverschiebung in Relation zur > Anode auf low Voltage-Ebene bewerkstelligt. Ich habe den Auszug aus dem Schaltplan mal angehängt. T701 (BF199) war durch, zwischen E,C und B unter 0,1V Durchlassspannung. Mit einem neuen BF199 gibt es schon deutlich mehr an ChP K zu messen. Das Bild wurde mit 1V/Div aufgenommen. Zu den 33Vpp reicht es aber noch nicht. Leider habe ich auch keine Möglichkeit über 1kV DC zu messen. T700 ist OK, jedoch im Schaltplan ein BF440, eingebaut ein "S 3 31T"...
Was lange währt, wird endlich gut.. naja nicht alles aber immerhin ein Teilerfolg: Der Strich lässt sich wieder zu einem Punkt Fokussieren! Der Schaltungsteil für den Astigmatismus war defekt! T702 war zwischen Kollektor und Emitter niederohmig durchlegiert (Verbaut: BF422). Zur Basis konnte aber immer noch die Diodenstrecke gemessen werden. Das hatte zur Folge, dass an den Astigmatismus-Pins der CRT 130 V anliegen und ein Strich angezeigt wird. Außerdem war das 100kOhm Poti fehlerhaft, Maximalwiderstand waren nur noch 60kOhm. Der Transistor wurde durch einen 2N3440 ersetzt, das Poti durch einen Trimmer da beides gerade verfügbar war. Jetzt kann der Strahl zu einem Punkt mit ca. 1/10 Div. größe Fokussiert werden, die Spannung für den Astigmatismus beträgt bei optimaler Einstellung 80V an der CRT. Strahlrücklaufunterdrückung und Trigger funktionieren noch immer nicht richtig, werden aber für die Anwendung als Vektordisplay auch nicht gebraucht.
> Der Schaltungsteil für den Astigmatismus war defekt!
Interessante Probleme die dein olles Teil da hat.
Was du vielleicht nicht weisst, ELV hat das Dingen in den 80er als
ELV-Uniscope als Bausatz verkauft. Ja richtig, damals mussten wir unsere
Oszis noch selber zusammenbauen und nicht wie die verwoehnte Jugend
heute was fertiges in China kaufen. :-)
Die Anleitung dazu laesst sich heute noch im Internet finden. Dann hast
du nicht nur einen Schaltplan, sie erklaeren auch sehr ausfuehrlich die
Funktion und den Abgleich.
Olaf
Olaf schrieb: > Die Anleitung dazu laesst sich heute noch im Internet finden. Dann hast > du nicht nur einen Schaltplan, sie erklaeren auch sehr ausfuehrlich die > Funktion und den Abgleich. WO denn? Wenn du große Sprüche kloppst, hättest du auch gleich einen Link anhängen können.
> WO denn? Keine Ahnung, hab es vor ein paar Monaten durch zufall mal gesehen, da ich aber weniger doof bin wie du habe ich nur 2s gebraucht um einen Teil davon zu finden. http://docplayer.org/80000045-Elv-uniscope-10-mhz-oszilloskop-von-elv-hameg-teil-6-einfuhrung-in-die-oszilloskopie.html Den Rest wirst du ja wohl selber schaffen. Oder brauchst du noch jemanden zum vorlesen und Haendchen halten? Olaf
Die Berichte zum Uniscope gibt es direkt bei ELV: https://files2.elv.com/public/20/2040/204054/Internet/1981_17_05_uniscope.pdf https://files2.elv.com/public/20/2040/204065/Internet/1981_18_04_uniscope.pdf https://files2.elv.com/public/20/2040/204072/Internet/1982_19_03_uniscope.pdf https://files2.elv.com/public/20/2040/204081/Internet/1982_20_04_uniscope.pdf https://files2.elv.com/public/20/2040/204088/Internet/1982_21_03_uniscope.pdf https://files2.elv.com/public/20/2040/204097/Internet/1982_22_04_uniscope.pdf https://files2.elv.com/public/20/2041/204112/Internet/1982_23_09_uniscope.pdf Übrigens großes Lob an ELV so etwas kostenlos und ohne Registrierung zur Verfügung zu stellen.
Olaf schrieb: > Den Rest wirst du ja wohl selber schaffen. Oder brauchst du noch > jemanden zum vorlesen und Haendchen halten? > > Olaf Lerne von Peter wie mans macht, aber du liest vom Roman sicher auch nur eine Seite...
Hallo zusammen, hab hier ebenfalls ein HM103, bei dem das Blanking defekt war. Die Transistoren BF199 BF440, Der Optokoppler waren defekt - Ausgetauscht. ACHTUNG: Hochspannung!!! Vorsicht! Nach Austausch der HL konnte man den Blanking Impulse am der Kathode messen, allerdings viel zu niedrig - nur ca 16V. (2tes Scope über 2ten Trenntrafo). Jetzt hab ich die Spannung über der z-Diode Z701 gemessen - auch nur ca. 16V, viel zu gering. Z-Diode Ausgetauscht -> läuft wider. Gruß Guido
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