Hallo zusammen, ich nehme gerade ein selbst entwickeltes Board mit einem Spartan 3AN (XC3S400AN) in Betrieb. Der FPGA ist noch unkonfiguriert (er hat internen Flash - der Bootmode wäre aber sowieso auf JTAG eingestellt). Beim Testen der Stromaufnahme messe ich, dass der FPGA an seiner Kernversorgung VCCINT (1V2) etwa 80 mA zieht -> für mein Verständnis ok. An VCCAUX und VCCOx (3V3) messe ich jedoch sagenhafte 1,7 A! Ich habe die Versorgung nach ein paar Sekunden wieder weggenommen, da mir die Stromaufnahme viel zu hoch scheint. Kann mir das bitte jemand von Euch bestätigen? Immerhin sind das über 5W Leistung. Oder ist das für einen unkonfigurierten Spartan mit internem Flash in Ordnung? Grüße Steffen
Kann schon normal sein, ich glaube im Config User Guide steht ein kleines Kapitel dazu. Virtex 4 frisst während der Config auch viel Strom.
Steffen Hausinger schrieb: > An VCCAUX und VCCOx (3V3) messe ich jedoch sagenhafte 1,7 A! Was hängt den noch alles an den 3,3V? Und wie ist HSWAPEN beschaltet? Duke
Christian R. schrieb: > Kann schon normal sein, ich glaube im Config User Guide steht ein > kleines Kapitel dazu. Virtex 4 frisst während der Config auch viel > Strom. Ich hatte im Netz nach Infos gesucht und gelesen, dass ein unkonfigurierter FPGA nur Leckstrom zieht. Das galt allerdings für den Spartan 3E (also ohne internen Flash). Duke Scarring schrieb: > Was hängt den noch alles an den 3,3V? Die 1,7 A werden alleine vom Spartan über VCCAUX und VCCOx gezogen. Duke Scarring schrieb: > Und wie ist HSWAPEN beschaltet? HSWAPEN ist PUDC_B beim Spartan 3AN und ist auf low -> interne Pullups sind aktiviert. Es hängt aber so gut wie nichts dran und garantiert nichts, was 1,7 A über Pullup-Widerstände ziehen kann. Es sei denn, mir ist ein Layout-Fehler unterlaufen. Tja, was tun? Einfach mal mit den 1,7 A ausprobieren, schnell per JTAG zu konfigurieren? Anschließend müsste die Stromaufnahme ja schnell sinken...
@ Steffen Hausinger (steffenh) >> Was hängt den noch alles an den 3,3V? >Die 1,7 A werden alleine vom Spartan über VCCAUX und VCCOx gezogen. Viel zuviel! >nichts, was 1,7 A über Pullup-Widerstände ziehen kann. Es sei denn, mir >ist ein Layout-Fehler unterlaufen. Kann sein. Oder Lötbrücken. >Tja, was tun? Einfach mal mit den 1,7 A ausprobieren, schnell per JTAG >zu konfigurieren? Anschließend müsste die Stromaufnahme ja schnell >sinken... Würde ich nicht machen. Betreibe eine systematische Fehlersuche. Bei 1,7A und 3,3V wird was warm. Das muss man suchen. Oder eine Vierdrahtmessung machen und den Kurzschluss finden.
Steffen Hausinger schrieb: > Beim Testen der Stromaufnahme messe ich, dass der FPGA an seiner > Kernversorgung VCCINT (1V2) etwa 80 mA zieht -> für mein Verständnis ok. > An VCCAUX und VCCOx (3V3) messe ich jedoch sagenhafte 1,7 A! > Zumindest beim Virtex5 garantiert xilinx nur beim beachtung der korrekten Einschaltfolge (core,aux,io) und RampUp zeiten die maximale Stromaufnahme andernfalls treten crosscurrents auf die den FPGA nicht zerstören, aber den DCDC wenn er nicht für diese Spitze ausgelegt ist. Also schau mal , ob die PowerUp Sequenz stimmt. MfG,
@Falk: Dann habe ich aber ein Problem. Die 1,7 A werden alleine vom Spartan gezogen. Das ganze Board stellt übrigens ein Einsteckmodul dar und ich messe diesen Strom im uneingesteckten Zustand. Das heißt, abgesehen von einem Oszillator, einem ADC und einem CAN-Transceiver ist nichts am FPGA angeschlossen. Und von denen wird keiner auch nur handwarm. Lötbrücken zu kontrollieren ist ebenfalls schwierig, da es sich um einen BGA 256 handelt :-/ Aber an der Peripherie werde ich natürlich suchen. Vladimir Vollimsuv schrieb: > Also schau mal , ob die PowerUp Sequenz stimmt. Guter Hinweis! Leider gibt Xilinx keine Reihenfolge vor (http://www.xilinx.com/support/answers/34289.htm). Die Ramp-up Zeiten passen. Im Moment "borge" ich mir die Versorgung nämlich von einem kommerziellen Spartan-Board...
Hast Du mehrere Boards? Verhalten sich alle gleich? Nein? Glück gehabt, der Fehler ist vermutlich nicht systematisch, d.h. eine Frage von Ausbeute. Ja? Der mühsamere Fall. Könnte ein Design-Fehler sein. So oder so: Miss mal die statischen Widerstände zwischen den Versorgunsspannungsanschlüssen (alle gegen alle und gegen GND) bei ausgestecktem, ungepowertem Board. Falls Du einen (auch unter dem BGA versteckten) Kurzschluss hast, müsste da was auffallen.
1.7A bei 3.3V sind nun mal 5,6W => wie soll da nix warm werden. Kommt den die 3.3V überhaupt hoch? Dann wird nix warm... Lässt sich die ScanChain auslesen?
Nachdem ich VCCAUX, VCCO0, VCCO1, VCCO2 und VCCO3 erfolglos abgeklemmt hatte, der hohe Strom aber trotzdem geblieben ist, habe ich den Fehler doch noch gefunden. Einer der großen Abblockkondensatoren war der Übeltäter. Er war nicht verpolt oder durchgeschlagen und nach dem Auslöten hat er am Multimeter die korrekte Kapazität gezeigt. Trotzdem funktioniert die Schaltung erst seit seinem Auslöten. Seltsam. franke schrieb: > 1.7A bei 3.3V sind nun mal 5,6W => wie soll da nix warm werden. Im worst case wird halt der Spartan warm. Das wollte ich nicht riskieren und deshalb habe ich die Versorgung nur für ein paar Sekunden aufgeschaltet. Danke für Eure Tipps! Steffen
@ Steffen Hausinger (steffenh) >Nachdem ich VCCAUX, VCCO0, VCCO1, VCCO2 und VCCO3 erfolglos abgeklemmt >hatte, der hohe Strom aber trotzdem geblieben ist, habe ich den Fehler >doch noch gefunden. Einer der großen Abblockkondensatoren war der >Übeltäter. Der sollte dann aber auch warm werden. http://www.mikrocontroller.net/articles/Fehlersuche#Kurzschl.C3.BCsse_finden >Er war nicht verpolt oder durchgeschlagen und nach dem >Auslöten hat er am Multimeter die korrekte Kapazität gezeigt. Trotzdem >funktioniert die Schaltung erst seit seinem Auslöten. Seltsam. Ich hatte schon verpolt bedruckte Tantalkondensatoren! Kaum zu glauben, aber wahr. Ebenso eine verpolt bedruckte Suppressordiode. Und wieviel zieht der Spartan jetzt? >Im worst case wird halt der Spartan warm. Das wollte ich nicht riskieren >und deshalb habe ich die Versorgung nur für ein paar Sekunden >aufgeschaltet. Besser so.
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