Hallo, welche obere Grenzfrequenz haben eigentlich "handelsübliche" Dioden, die nichts speziell für HF-Zwecke designt wurden? Also bis zu welcher Frequenz können diese Dioden HF demodulieren?
Christian schrieb: > welche obere Grenzfrequenz haben eigentlich "handelsübliche" Dioden, die > nichts speziell für HF-Zwecke designt wurden? Also bis zu welcher > Frequenz können diese Dioden HF demodulieren? Das sollte im Datenblatt stehen. Allerdings meistens verklausoliert in Form von Sperrverzögerungszeiten o.ä. Einen festen Wert für alle Dioden gibt es da nicht. Gruss Harald
Was soll die Frage? Wenn man HF demodulieren will, dann nimmt man auch eine Diode die für diesen Zweck designt worden ist!!!
Aus der Sperrverzögerungszeit kann man leider nicht auf die Eignung einer Diode als Demodulatordiode schließen. Da spielen noch einige andere Parameter eine Rolle. Es macht tatsächlich Sinn, hierfür nur Typen zu nehmen, die diesbezüglich spezifiziert sind.
Eine 1N4148 ist verdammt schnell dafür dass sie als Feld-Wald-und-Wiesendiode genutzt wird. Die hab ich bei 8MHz schon mal als Gleichrichter benutzt, vermutlich geht die auch bei wesentlich höheren Frequenzen. Dioden der 1N400x und 1N540x Reihe sind sehr langsam, für alles oberhalb 50Hz ungeeignet. Anonsten: Schottky Dioden sind dafür bekannt schneller zu sein als "normale" Dioden.
Außerdem wäre noch interessant zu wissen, von welchen Pegelbereich wir reden, welches gleichgerichtet werden soll. Ralph Berres
Christian schrieb: > welche obere Grenzfrequenz haben eigentlich "handelsübliche" Dioden, die > nichts speziell für HF-Zwecke designt wurden? Also bis zu welcher > Frequenz können diese Dioden HF demodulieren? Eine 1N4148 ist mit 4nS recovery Time tatsächlich eine schnelle Diode mit kurzen Schaltzeiten. Bei der Demodulation von HF gibt es neben der recovery Time allerdings noch anderes zu beachten wie z.B. die Sperschicht-Kapazität, der dynamische Innenwiderstand, die Schwellenspannung etc. Man kann also nicht ohne Kenntnis der konkreten Schaltungsumgebung generell die Tauglichkeit einer 1N4148 als HF-Demodulator feststellen. Es hängt jeweils von den Umständen ab, unter denen sie eingesetzt werden soll.
Hallo, ich hätte in der Tat dazuschreiben sollen, worum es geht: In einer Schaltung sind Feld-, Wald- und Wiesendioden eingebaut. Diese Schaltung soll nun hochfrequenten Feldern oberhalb 2 GHz mit massiver Feldstärke (bis zu 100 V/m) ausgesetzt werden. Und die Argumentation ist nun, dass solche hochfrequenten Felder dieser Schaltung gar nichts anhaben können, da diese hohen Frequenzen ohenhin nicht mehr demoduliert werden können. Kann man das so stehen lassen?
Christian schrieb: > (...) Kann man das so stehen lassen? Nein. Im o.g. Frequenz- und Energiebereich sind z.B. Radar-Pulse unterwegs. Und die demodulieren sogar an LEDs und an den ESD-Schutzdioden integrierter Schaltkreise.
Hans Dampf schrieb: > 4nS recovery Time <nitpickmode> 4 nS sind 4 Nanosiemens. 4 Nanosekunden wären 4 ns. </nitpickmode>
Netzgleichrichterdioden die 1N4001/1N5401 und B40C2200 können furchtbar langsam sein und schon bei 1kHz mehr Strom in Sperrrichtung fliessen lassen als in Leitrichtung.
Trotzdem werden sie nach dem Gesetz von Murphy in der Lage sein, 2 GHz gleichzurichten, wenn sie es eigentlich gar nicht sollen. ;-)
@ Jörg Wunsch (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite >Trotzdem werden sie nach dem Gesetz von Murphy in der Lage sein, 2 GHz >gleichzurichten, wenn sie es eigentlich gar nicht sollen. ;-) Hört man in jedem Stück Wald-und Wiesen Elektronik, wie Stereoanlagen, Autoradios etc, wenn ein Handy in der Nähe gerade angerufen wird. Tüt-Tüdelüt-Tüdelüt-Tüdelüt-Tüdelüt-Tüdelüt-Tüdelüt
Hallo, auch bei Frequenzen über 2 GHz und 100V/m können in normalen Schaltungen Effekte ausgelöst werden, da moderne Bauteile immer kleiner gebaut werden (Die shrink) und dadurch sich die nutzbare Grenzfrequenz über die Jahre nach oben verlagert. Es kommt aber auf die verwendeten Bauteile an, und wie die Schaltung aufgebaut ist. Ich würde bei 100V/m (insbesondere bei gepulster Leistung oder mit AM-anteilen der Modulation) immer eine Filterung und Schirmung empfehlen. Das Problem ist ja auch, dass je höher die Frequenz wird, die Grösse einer wirksamen "Antenne" immer kleiner wird. Gruss
Falk Brunner schrieb: > @ Jörg Wunsch (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite > >>Trotzdem werden sie nach dem Gesetz von Murphy in der Lage sein, 2 GHz >>gleichzurichten, wenn sie es eigentlich gar nicht sollen. ;-) > > Hört man in jedem Stück Wald-und Wiesen Elektronik, wie Stereoanlagen, > Autoradios etc, wenn ein Handy in der Nähe gerade angerufen wird. > > Tüt-Tüdelüt-Tüdelüt-Tüdelüt-Tüdelüt-Tüdelüt-Tüdelüt Macht Sinn, also ist diese Argumentation für die Tonne. Wenn aber ein Gleichstrommotor gar keine Dioden enthält, dann ist er doch völlig unemfindlich gegenüber jeglicher Art von HF oder? Auch wenn er über eine 2 m lange ungeschirmte Leitung mit der Batterie verbunden ist?
Wir könnten hier zwar weiter heiteres Rätselraten spielen, in denen du nicht erzählst, wie deine Schaltung aussieht, oder du erklärt mal deutlicher, worum es genau geht. Was wäre dir recht?
> Wenn aber ein Gleichstrommotor gar keine Dioden enthält >.. mit der Batterie verbunden ist? Dann hast du die Freilaufdiode vergessen einzubauen ...
HF-Werkler schrieb: > Wir könnten hier zwar weiter heiteres Rätselraten spielen, in > denen du > nicht erzählst, wie deine Schaltung aussieht, oder du erklärt mal > deutlicher, worum es genau geht. > > Was wäre dir recht? Die Schaltung sieht so aus: Batterie (12 V), mechanischer Taster, 2 m langes Kabel und ein Gleichstrommotor. Die "Schaltung" soll auch bei hohen Feldstärken im Gigahertzbereich funktionieren, also z.B. in unmittelbarer Nähe einer Radarantenne. Funktionieren heißt in dem Fall, dass der Motor sich dreht. Einige Gleichstrommotormodule enthalten Dioden/Transistoren, z.B. um eine konstante Drehzahl bei unterschiedlichen Eingangsspannungen zu gewährleisten. Da kann es dann gut sein, dass der Motor streikt, wenn starke HF-Felder präsent sind. Ich hatte mal einen Fall, wo ein Lüfter bei 100 V/m irgendwo bei 600 MHz ausgefallen ist. Nun war die Idee, dass das bei 2 GHz oder höher gar nicht mehr passieren kann, da die Halbleiter das gar nicht demodulieren können. Ist natürlich quatsch, denn wie hier bereits erwähnt wurde, können einfache Dioden sehr wohl auch Signale im Gigahertzbereich demodulieren. Wenn man aber nun darauf achtet, dass das Gleichstrommotormudul keinerlei Halbleiterbauelemente enthält, müsste die ganze "Schaltung" ja eigentlich immun gegen sämtliche HF-Felder sein, oder?
Versuche es doch mal mit einen Pulsbreitenmodulator mittels Relais. So in der Art wie ganz früher die Lichtmaschinenregler aufgebaut waren. Bei denen glaube ich ,das sie gegen HF-Felder Immun sind. Eine Alternative wäre es natürlich Halbleiter mit Kondensatoren abzublocken. Ralph Berres
Uwe schrieb: >> Wenn aber ein Gleichstrommotor gar keine Dioden enthält >>.. mit der Batterie verbunden ist? > > Dann hast du die Freilaufdiode vergessen einzubauen ... Wie baut man denn in einen Gleichstrommotor, der durch Umpolen in beiden Richtungen betrieben werden soll, Freilaufdioden ein?
> Ich hatte mal einen Fall, wo ein Lüfter > bei 100 V/m irgendwo bei 600 MHz ausgefallen ist. Bist du sicher dass das ein Gleichstommotor war? Der typische PC-Lüfter ist ein Brushless-Motor der eine recht komplexe Ansteuer-Elektronik braucht um sich zu drehen.
Christian schrieb: > Die Schaltung sieht so aus: Batterie (12 V), mechanischer Taster, 2 m > langes Kabel und ein Gleichstrommotor. > > Die "Schaltung" soll auch bei hohen Feldstärken im Gigahertzbereich > funktionieren, also z.B. in unmittelbarer Nähe einer Radarantenne. > Funktionieren heißt in dem Fall, dass der Motor sich dreht. Wenn es sich dabei um einen normalen Kollektormotor handelt, sehe ich da eigentlich keine Probleme. Sicherheitshalber würde ich die Zuleitungen zum Motor (am Motor) mit HF-Drosseln versehen. Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > mit HF-Drosseln versehen. Deren Eigenkapazität dürfte bei 2 GHz deutlich den Effekt der Drossel übersteigen. ;-)
Hallo Jörg Wunsch. > Trotzdem werden sie nach dem Gesetz von Murphy in der Lage sein, 2 GHz > gleichzurichten, wenn sie es eigentlich gar nicht sollen. ;-) ....und dabei noch schweineheiss bis zum Durchbrennen werden. ;O) Zumindest wenn die Quelle genügend Leistung zur verfügung stellt. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Harald Wilhelms schrieb: > Wenn es sich dabei um einen normalen Kollektormotor handelt, sehe > ich da eigentlich keine Probleme. Solange jeder Draht auch eine Antenne sein könnte, stellt sich mir die Frage, ob die Gleichspannung die am Gleichstrom-Motor ankommt größer ist, als die unterwegs eingestreute HF.
oszi40 schrieb: > größer ist, als die unterwegs eingestreute HF. Dem Kollektormotor ist die HF wirklich piepegal. Ab einigen Kilohertz tiefpassfiltert der mit seinen fetten Induktivitäten alles.
Jörg Wunsch schrieb: >> mit HF-Drosseln versehen. > > Deren Eigenkapazität dürfte bei 2 GHz deutlich den Effekt der Drossel > übersteigen. ;-) Gibts kein GHz-Drosseln mit grossem Windungsabstand? In den SAT-Schaltern wird doch die Gleichspannung auch irgendwie verdrosselt. Gruss Harald
Christian schrieb: > Die Schaltung sieht so aus: Batterie (12 V), mechanischer Taster, 2 m > langes Kabel und ein Gleichstrommotor. Was hat das mit der Grenzfreuqenz von Dioden zu tun? Da soll es ja noch andere Bauteile geben, die sich da komisch verhalten. Christian schrieb: > Die "Schaltung" soll auch bei hohen Feldstärken im Gigahertzbereich > funktionieren, also z.B. in unmittelbarer Nähe einer Radarantenne. > Funktionieren heißt in dem Fall, dass der Motor sich dreht. Was für ein Radar ist das und was ist "unmittelbare Nähe"? Bei einem kleinen Bootsradar würde ich mir da wenig Gedanken machen.
Harald Wilhelms schrieb: > Gibts kein GHz-Drosseln mit grossem Windungsabstand? Das ist dann nur noch SMD-Hühnerfutter. Da willste nicht den Strom für einen Motor drüberschicken …
Hallo Jörg Wunsch. > Das ist dann nur noch SMD-Hühnerfutter. Da willste nicht den Strom > für einen Motor drüberschicken … Ich habe in Messkammern schon Modenstirrer gesehen, die mit batteriebetriebenen Grillmotoren angetrieben wurden. Bei solchen könnte Hühnerfutter durchaus noch funktionieren. ;O) Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
ich hab vor einiger zeit auch mal wissen wollen bis zu welcher frequenz ich diode x verwenden kann - in meinem fall für eine hv villard kaskade. hab mich nun nochmal hingesetzt und mit func. gen und oszi ein paar bilder gemacht. frequenz-sweep von 1hz bis 140khz, vpp 4v. es darf gerne am versuchsaufbau gekrittelt werden, und ob die ergebnisse überhaupt irgendwas aussagen :)
c.m. schrieb: > versuchsaufbau gekrittelt werden, Schwierig, wenn man ihn nicht kennt. > und ob die ergebnisse überhaupt irgendwas aussagen :) Dass deine 1N4007 mit um die 10µs fixer ist, als jene, deren Datenblatt eine Sperrverzugszeit von typ. 30µs anbietet. Allerdings können sowohl verschiedenen Rahmenbedingungen als auch verschiedene Hersteller dies erklären, zumal der Unterschied nicht arg gross ist.
Michael_ schrieb: > Christian schrieb: >> Die Schaltung sieht so aus: Batterie (12 V), mechanischer Taster, 2 m >> langes Kabel und ein Gleichstrommotor. > > Was hat das mit der Grenzfreuqenz von Dioden zu tun? Da soll es ja noch > andere Bauteile geben, die sich da komisch verhalten. Und welche wären das? Soweit ich weiß, sind nur Dioden, Transistoren, Röhren etc. in der Lage, HF zu demodulieren und somit für Gleichstromantriebe gefährlich zu machen.
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