Forum: Platinen Längerlicher Via Anschluss


von Peter (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hi,

kann denn in Eagle auch solch ein längerlicher Via Anschluss (siehe 
Bild) gemacht werden?

Konnte dazu nirgends etwas finden...

Viele Grüße,
Peter

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Peter schrieb:
> ein längerlicher Via Anschluss
... nennt sich "Teardrop".

Für Eagle gibt es ein ULP, das in die fertige Platine solche Teardrops 
einfügt: teardrop2.ulp

von Thomas D. (thomasderbastler)


Lesenswert?

Welche Vorteile hat sowas ?

von DerUmrichter (Gast)


Lesenswert?

Ein Vorteil ist, dass man leichter mit den Fertigungstoleranzen bei der 
Leiterplattenherstellung leben kann.

Wenn man mit einer "dünnen" Leiterbahn auf ein Via geht und die Bohrung 
des Vias in ihrer Tolerant Richtung Leiterbahnanschluss driftet, so kann 
es vorkommen dass bei kleinem Restring der Leiterbahnanschluss am 
Restring weggebohrt wird.

Mit den Teardrops kann man diesen Fehler in der Leiterplatte umgehen.

VG
Helge

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


Lesenswert?

Hallo DerUmrichter.


> Mit den Teardrops kann man diesen Fehler in der Leiterplatte umgehen.

Eine Alternative dazu wäre, Schneemaänner zu bauen:
Beitrag "Re: teardrops - warum bzw wozu"

Apopos "Snowman":
Die Applikationsschrift von Texas Instruments "sprabb3.pdf", siehe 
http://www.ti.com/general/docs/lit/getliterature.tsp?literatureNumber=sprabb3&fileType=pdf 
enthält auf Seite 13 unter Abschnitt 16 näheres dazu. Unter anderem 
könnte man daraus auch einen Algorithmuss zur automatischen Erstellung 
von Schneemännern machen.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

von Reinhard Kern (Gast)


Lesenswert?

Bernd Wiebus schrieb:
> Eine Alternative dazu wäre, Schneemaänner zu bauen:

Die sind etwas wulstig und könnten DRC-Probleme verursachen, Teardrops 
gehen dagegen immer. Zugegebenermassen gilt das nur wenn es extrem eng 
hergeht. Der Vorteil am Schneeman ist, dass man nichts drehen muss, 
während man das Teadrop-Dreieck in Richtung der Leiterbahn ausrichten 
muss.

Von Hand kann man sowas praktisch nicht machen, da würde man bei 
Änderungen verrückt. Teilweise werden Teardrops auch erst beim 
Leiterplattenhersteller in der CAM zugefügt, wenn der damit die 
Ausfallquote verringern kann.

Gruss Reinhard

von Adler (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Native Unterstützung von Teardrops wäre natürlich schön. Es geht aber 
durchaus auch mit einem simplen gefüllten Polygon, das nach dem Routen 
über den Anschluss gezogen wird.

Wichtig: Damit der DRC nicht aufmuckt, muss das Dreieck dem jeweiligen 
Netz angeschlossen werden (Rechtsklick auf den Rand und Netznamen 
zuordnen).

Relativ schnell geht das ganze, wenn die Abgänge alle in die gleiche 
Richtung zeigen. Dann erstellt man nur ein Polygon und der Rest ist 
Copy&Paste.

von Uwe Bonnes (Gast)


Lesenswert?

Ist man nicht schon mit octogon Pads/Vias deutlich sicherer als nur mit 
kreisrunden Pads/Vias?

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


Lesenswert?

Hallo Uwe Bonnes.

> Ist man nicht schon mit octogon Pads/Vias deutlich sicherer als nur mit
> kreisrunden Pads/Vias?

Ja. Aber wenn Du mit Schneemännern, Tränentropfen oder dergleichen 
Sachen arbeitest, hast Du schon ein Platzproblem. Sonst würdest Du ja 
einfach den Restring breiter machen.
In dem Falle stören dann bei einem Achteck auch die Ecken auf der Seite, 
wo Du sie nicht brauchst.

Nebenbemerkung:
Wenn Du nur im 90° oder 45° Grad Winkel Modus arbeitest, oder kommt der 
Effekt mit der Sicherstellung des Kontaktes auch gut hin.
Ansonsten müsstest Du das Pad wie Teardrops passend zur Leitung 
ausrichten.
Analog dazu die Versetzung des Zusatzpads beim Snowman in die Richtung 
der Leiterbahn.

Willst Du nur die Padfläche vergrößern, damit Du mehr Haftung bekommst,
ist es wieder egal, es sei Du hast Präferenzen in welcher Richtung die 
Kraft wirkt, oder auch Platzbeschränkung.

Bei flexiblen Leiterplatten zur Steigerung der Robustheit hilft Dir das 
Achteck aber auch nicht weiter, weil Du eigentlich die mechanische 
Kerbwirkung am Knick Übergang Pad zu Leiterbahn vermeiden möchtest.
Den Knick hast Du beim Achteck aber auch....
Dazu ist das auch meist weniger bei Bauteilpads nötig, weil im Bereich 
von Biegungen eh besser keine Bauteile sitzen sollten. Der Hauptfall 
dafür ist eigentlich eine Leiterbahnverzweigung.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.dl0dg.de

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.