Hier gings los: Beitrag "Re: Zeigt her eure Kunstwerke (2)" @ttt Da die meisten den Aufwand scheuen einen anständigen Tee zu zu bereiten, kann man schon froh sein wenn sie auf die Ziehzeit achten. Dem Passionierten Teetrinker, der Teeeier verwendet, habe ich schon lang aufgegeben ihm das aus zu reden. Wo bei ich es nicht nachvollziehen kann, den metallisch an "ausgelaufener Batterie" erinnernden Beigeschmack, nicht wahr nehmen zu können, da er doch recht intensiv ist.
Tee bereite ich so zu: Tee lose in Kanne schütten, heißes Wasser drauf, ziehen lassen. Nach Ablauf der Ziehzeit (bei Darjeeling 2..3 Minuten) wird der Tee durch ein Teesieb in die vorgewärmte Teekanne gegossen. Die Teekanne wird danach nicht warmgehalten, keine Stövchen etc., und die Teekanne ist keine Thermoskanne. Tee schmeckt nur eine bestimmte Zeit nach Zubereitung vernünftig, Warmhalten hält zwar den Tee warm, die Zersetzungsprozesse, die den Geschmack reduzieren, finden aber trotzdem oder gerade erst recht statt. Teekanne und Aufgusskanne werden richtig gereinigt, ebenso das Teesieb. Bei mir kommt der Kram in die Geschirrspülmaschine. Wer diese braune Kruste in der Kanne liebt, der trinkt auch dieses komische Zeug aus Samowaren o.ä., oder den typischen Kneipentee: Glastasse mit lauwarmen Wasser, Teebeutel mit Teepulver darin. Tee-Eier, -Beutel o.ä. verschlechtern nur den Brühprozess, weil weniger Wasser mit dem Tee in Berührung kommt.
Die wenigen Male im Jahr, wo ich Tee trinke, hänge ich zwei Teebeutel in eine Thermoskanne, fülle sie bis zum Rand mit heißem Wasser, schraube sie zu, so dass die Fadenenden der Teebeutel mit den Etiketten gerade noch herausschauen, stelle die Kanne auf den Kopf, so dass die Beutel inmitten des Wassers schweben, warte ein paar Minuten, wende die Thermoskanne ein paarmal, damit sich die Aromastoffe gleichmäßig im Wasser verteilen, warte noch einmal ein paar Minuten, öffne die Thermoskanne, drücke das restliche Aroma aus den Teebeuteln, indem ich sie stramm um einen Teelöffel wickle, und fertig ist der köstlichste Pfefferminztee, von dem ich, verteilt über den Tag, immer wieder einmal eine Tasse genieße. Da vielleicht nicht jeder hier auf Pfefferminztee steht: Das beschriebene Zubereitungsverfahren funktioniert in exzellenter Qualität auch für Hagebutten- und Kamillentee. Jetzt aber schnell weg, bevor mir die Flammen der Schwarzteetrinker entgegenschießen ;-)
Yalu X. schrieb: > Da vielleicht nicht jeder hier auf Pfefferminztee steht: Das ist kein Tee, sondern eine Infusion (Aufguss). So etwas kann man auf die beschriebene Art zubereiten, keine Frage. Tee hingegen wird aus den Blättern der gleichnamigen Pflanze bereitet. Das, sagen wir mal, distanzierte Verhältnis der Deutschen zum Tee ist genau daran erkennbar, daß eben auch Kräuter- und Früchteaufgüsse als "Tee" bezeichnet werden. Andererseits ist auch das kein Wunder, wo hier gnadenlos ungenießbare Suppe aus Tröpfelfilterkaffeemaschinen, am besten auch noch bereitet aus "Jacobs Dröhnung", mit Milchersatzsurrogatextraktpulver ("Kaffeeweißer") oder Zuckerfettschleim ("Kondensmilch") weiter misshandelt, als "Kaffee" bezeichnet wird ...
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Das ist kein Tee, sondern eine Infusion (Aufguss). Auf der Verpackung steht aber explizit "Pfefferminztee" und nicht "Pfefferminzaufguss" oder gar "Pfefferminzinfusion". Das ist auch gut so, sonst käme noch einer auf den Gedanken, sich das Getränk intravenös zu verabreichen :) > Das, sagen wir mal, distanzierte Verhältnis der Deutschen zum Tee ist > genau daran erkennbar, daß eben auch Kräuter- und Früchteaufgüsse als > "Tee" bezeichnet werden. Naja, selbst in England, dem Land der (Schwarz-)Teetrinker, heißt der Pfefferminztee nicht "peppermint infusion", sondern "peppermint tea" oder einfach "mint tea". Es gibt zwar noch den Begriff "tisane", das ist aber ein Sammelbegriff für alle Kräutertees und wird nicht auf konkrete Teesorten angewandt.
Yalu X. schrieb: > Auf der Verpackung steht aber explizit "Pfefferminztee" Auf Kondensmilchdosen steht auch explizit "Kondensmilch", aber mit Milch hat der Inhalt vom Aggregatzustand abgesehen nicht viel mehr gemein.
Teo Derix schrieb: > Dem Passionierten Teetrinker, der Teeeier verwendet, habe ich schon > lang aufgegeben ihm das aus zu reden. Möglicherweise gibt es bei den Tee-Eiern aber verschiedene Materialqualitäten. Ich hatte mal eines aus einem niederländischen Tee-Shop gleich an Grenzorten wie Roermond oder Venlo, wohin ich gelegentlich Samstags einen kurzen Einkaufstrip machte, auch auf den Gemüsemarkt. Die Teemischungen aus den Shops waren haarsträubend, meistens aromatisierter Schwarztee, den kaufte ich nur ein mal, den Rest dann auf den Müll. Für den aromatisierten Tee werden wohl die minderwertigsten Qualitäten verwendet. Vielleicht ist auch mal Gras von der Kuhweide darunter, oder Stroh, das weiß man nicht so genau. Aber ich machte ja auch selbst Tee, dafür war das Tee-Ei wieder gut. Küchenkräuter vom Balkon, z.B. Basilikum, Thymian, wovon ich zu viel hatte. Dieser Tee war auch richtig gut, unter den besten, die ich je hatte. Im Spülwasser schnitt ich mir mit einer Halbschale des Tee-Eis dann richtig tief einen Finger auf, das Zeug war scharf wie eine Rasierklinge, die Blechkanten nicht entgratet. Na ja, das wars dann mit dem Tee-Ei. Für den täglichen Gebrauch mache ich laufend Früchtetee aus Teebeuteln. Einfach als Mineralwasser-Ersatz, schwach dosiert, schmeckt dann etwas fruchtig, besser als Wasser. Vorwiegende Trinktemperatur meistens lauwarm bis kalt. Auch ist der relativ gut kalorienbefreit, wird nur schwach mit Süßstoff gesüßt.
Wer Pfefferminz nachmacht, oder sich verfälschtes und nachgemachtes verschafft und in Umlauf bringt, wird wegen Falsch-Minzerei bestraft. ;-) MfG Paul
Paul Baumann schrieb: > Wer Pfefferminz nachmacht, oder sich verfälschtes und nachgemachtes > verschafft und in Umlauf bringt, wird wegen Falsch-Minzerei bestraft. > ;-) > MfG Paul @ Paul Baumann: Ich mag deine "Schreibe". Immer weiter so, bitte. Wenn ich nach diversen Mecker-Postings so etwas lese, dann ist alle wieder gut ;-)
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