Hallo allerseits, ich habe diese schöne Schaltung in einer alten Elektronikzeitschrift gefunden. Über den 2N3608 habe ich nur dieses gefunden: http://www.americanmicrosemi.com/information/spec/?ss_pn=2N3608 Also ein MOSFETs; P-Ch; Enhancement Typ. Meine LTspice-Simulation überzeugt nicht wirklich, ich habe für den P-MOSFET verschiedene, der bei LTspice dazugehörigen Modelle ausprobiert, entweder es schwingt gar nicht, oder es ist eine hässliche Sägezahnschwingung. Hat noch jemand eine Idee?
Fehlt da nicht ein ( hochohmiger ) Widerstand am Gate gegen Masse? Wohin soll sich die Phasenschieberkette denn sonst entladen?
Wobei ein Phasenschieberoszillator keinesfalls so aufwändig mit 2 Transistoren gebaut werden muss. Im Gegenteil, der Punkt ist ja, dass man durch den Phasenschieber auch mit einem einzigen Transistor in Emitterschaltung arbeiten kann, denn die Schiebekette dreht die Phase um weitere 180 °, wenn sie in „Resonanz“ ist.
Jörg Wunsch schrieb: > ... der Punkt ist ja, dass man durch den Phasenschieber auch mit einem > einzigen Transistor in Emitterschaltung arbeiten kann, denn die > Schiebekette dreht die Phase um weitere 180 °, wenn sie in „Resonanz“ ist. Diese hübsche Schaltung kam in den 70er Jahren oft in den Anleitungsbüchern der Philips-Elektronik Experimentierkästen vor, mit denen ich aufgewachsen bin. Ich hatte damals als Kind/Jugendlicher große Schwierigkeiten, diese Schaltung zu verstehen.
mse2 schrieb: > Diese hübsche Schaltung kam in den 70er Jahren oft in den > Anleitungsbüchern der Philips-Elektronik Experimentierkästen vor, mit > denen ich aufgewachsen bin. Wie du aus dem von Christoph verlinkten Thread sehen kannst, nicht nur bei Philips. ;-) In meinem „piko“-Elektronikkasten war sie auch drin.
Hallo allerseits, mir geht es nicht darum irgendeinen Sinusgenerator zu bauen, sondern die Schaltung die jetzt immerhin 46 Jahre alt ist so wie sie ist zum Laufen zu bringen. Dazu suche ich einen Ersatz für den 2N3608. Diese Schaltung unterscheidet sich zu ähnlichen Phasenschieberschaltungen dardurch, das die einzelnen RC-Glieder Tiefpässe und keine Hochpässe sind.
Peter Zz schrieb: > mir geht es nicht darum irgendeinen Sinusgenerator zu bauen, sondern die > Schaltung die jetzt immerhin 46 Jahre alt ist so wie sie ist zum Laufen > zu bringen. Dann sag das doch gleich … aus derart alter Zeit habe ich leider nur n-Kanal-FETs in der Kiste liegen, fürchte ich.
Depletion-Mode-P-Kanal-FETs dürften auch nicht so leicht im Handel zu bekommen sein. Unter Umständen die Schaltung mal spiegelverkehrt (Betriebsspannung) im Simulator aufbauen, und einen bekannten n-FET mit ähnlichen Daten verwenden, wo es bestimmt mehr Auswahl gibt. Das ist, was mir so auf die Schnelle einfällt.
Wilhelm F. schrieb: > Unter Umständen die Schaltung mal spiegelverkehrt (Betriebsspannung) im > Simulator aufbauen, und einen bekannten n-FET mit ähnlichen Daten > verwenden, wo es bestimmt mehr Auswahl gibt. Habe das mal mit dem 2N7002 probiert, die Ausgangsspannung ist genau so hässlich.
Peter Zz schrieb: > Wilhelm F. schrieb: >> Unter Umständen die Schaltung mal spiegelverkehrt (Betriebsspannung) im >> Simulator aufbauen, und einen bekannten n-FET mit ähnlichen Daten >> verwenden, wo es bestimmt mehr Auswahl gibt. > > Habe das mal mit dem 2N7002 probiert, die Ausgangsspannung ist genau so > hässlich. Probiere mal den 2N5460, LTspice sollte den kennen und es gibt ihn noch fuer wenige Cent bei musikding.de
Der MOSFET ist ein "normaler" p-Kanal enhancement MOSFET, also eigentlich kein Problem das was ähnliches zu finden. Mein erster Versuch wäre eine BS250. Je nach MOSFET ist die Versorgungsspannung anzupassen - darüber sollte auch ein anderer FET kein so großes Problem sein. Ist halt nur schwer zu sagen ob da besser 4 V oder 12 V gehen.
Peter Zz schrieb: > Habe das mal mit dem 2N7002 probiert, die Ausgangsspannung ist genau so > hässlich. Ohne Amplitudenregeleung wird das auch nie etwas mit dem sauberen Sinus. Entweder die Verstärkung ist zu schwach, dann schwingt nix oder der Verstärker übersteuert. Die "schönste" Spannung müsste an C3 entstehn.
Mmh, jo MOSFet. tschuldigung. Aber mit 4mA ID_on?! Da hatte ich irgendwie auf Jfet umgeschaltet ....
Die Schleifenverstärkung im Arbeitspunkt muss auf knapp über 1 eingestellt werde, um die Verzerrungen zu minimieren. In der Beschreibung wird empfohlen, dies mit dem Lastwiderstand RL zu tun. Ein kleinerer RL lässt aber den Stromverbrauch ansteigen. Alternativ kann man einen Mosfet mit geringerer Steilheit im Arbeitspunkt verwenden. Da der BSS84 von allen P-Mosfets in der LTspice-Bibliothek den größten RDSon hat, hat er vermutlich auch die geringste Steilheit. Den Bipolartransistor kann man weglassen, da er die Gesamtsteilheit des Transistorpaars unnötigerweise erhöht. Der DC-Arbeitspunkt am Gate des Mosfets liegt etwas unterhalb von VCC-UGSth. Um diesen Arbeitspunkt schwingt auch das Ausgangssignal. Um zu erreichen, dass die Schwingung einen möglichst großen Bereich der Versorgungsspannung abdeckt, sollte der Arbeitspunkt etwa bei der halben Versorgungsspannung liegen. Bei 15V müsste die Threshold-Spannung des Mosfets bei etwa 7V liegen. Da die Threshold-Spannung des BSS84 nur etwa 2V beträgt, passt man am besten die Versorgungsspannung dem Mosfet an. Im Anhang sind zwei Beispiele zu sehen, in die diese Überlegungen eingeflossen sind. Beide erzeugen eine passable Sinusschwingung. Will man die Schaltungen real aufbauen, muss man den Lastwiderstand etwas größer wählen, um ein sicheres Schwingen auch bei etwas abweichenden Bauteil-Parametern zu gewährleisten. Dadurch muss man allerdings auch mit stärkeren Verzerrungen rechnen. Aber als Präzisionssinusgenerator ist die Schaltung sowieso nicht gedacht.
Yalu X. schrieb: > Da die Threshold-Spannung des BSS84 nur etwa > 2V beträgt Streuen die Threshold-Spannungen nicht auch noch sehr stark, so daß man immer ein Einzelstück abgleichen müßte? In meinen alten Buchschaltungen z.B. aus der Ausbildung vor fast 40 Jahren ist immer ein Poti mit drinne, eben zur Justierung. Es sind aber dort die Schaltungen nur mit einem einzelnen NPN-Transistor (z.B. BC107B, der war damals (TM) als Universaltransistor üblich) gezeigt. Einmal ganz einfach, und einmal mit Emittergegenkopplung zur Stabilisierung.
Wilhelm F. schrieb: > Streuen die Threshold-Spannungen nicht auch noch sehr stark, so daß man > immer ein Einzelstück abgleichen müßte? Wenn einem grobe Verzerrungen nicht völlig egal sind, ja. > In meinen alten Buchschaltungen z.B. aus der Ausbildung vor fast 40 > Jahren ist immer ein Poti mit drinne, eben zur Justierung. Und schon ist die Einfachheit der Schaltung größtenteils dahin. Man wird sie auch kaum als Teil einer professionellen Schaltung finden.
Yalu X. schrieb: > Und schon ist die Einfachheit der Schaltung größtenteils dahin. > > Man wird sie auch kaum als Teil einer professionellen Schaltung finden. Meine Buchschaltung war mit dem Poti dennnoch einfach geblieben. Aber es stimmt: Ein Phasenketten- und auch Wiengenerator haben außen rum zur Stabilisierung noch viel mehr Schaltung.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.