Moin Bin zwar Elektriker, habe aber trotzdem ein Verständnissproblem ... Lese und höre in den Medien öfter: "Immer wieder müssen in Deutschland Wind- und Sonnenkraftwerke abgeschaltet werden, weil sie zu viel Strom produzieren und die Netze überlasten" Verstehe ich jetzt nicht. Wenn ich in meinem Garten einen, von der Leistung her, passenden Generator anwerfe um die Wohnung mit Strom zu versorgen und alles funktioniert, warum wird dann mein "Netz" überlastet wenn ich beispielsweise 20 solcher Generatoren parallel betreibe? Die Spannung bleibt doch gleich, der Strom doch auch ... !? :-/
Die Windräder müssen den Wind in Strom umsetzen. Windet es für 100 KW Strom, dann müssen die 100KW auch im Netz verbraucht werden. Wenn hingegen nur 90KW verbraucht werden, so passiert folgendes: Der Wind lässt das Windrad schneller drehen, und der Synchrongenerator gerät außer Takt und muss abgeschaltet werden. Etwas einfach erklärt.
Ganz komisch. Verstehe ich auch nicht. Wenn ich auf der Autobahn Vollgas gebe, ist alles gut. Letztens habe ich aus Langeweile mal an einer roten Ampel ohne eingelegten Gang einfach mal das Gaspedal bis zum Bodenblech durchgetreten. Mist! Die Kolben sind mir um die Ohren geflogen.
Ingolf Grilec schrieb: > Moin > Bin zwar Elektriker, habe aber trotzdem ein Verständnissproblem ... Oh, das habe ich ja erst jetzt gelesen. Ach du Scheiße! Ingolf Grilec schrieb: > Wenn ich in meinem Garten einen, von der > Leistung her, passenden Generator anwerfe Ingolf Grilec schrieb: > warum wird dann mein "Netz" überlastet > wenn ich beispielsweise 20 solcher Generatoren parallel betreibe? Ingolf Grilec schrieb: > Die Spannung bleibt doch gleich, der Strom doch auch ... !? Du bist wirklich Elektriker? Wird die Ausbildung dazu mittlerweile verlost?
Dein Generator produziert auch nie zu viel Strom, wenn man weniger entnimmt als er maximal liefern kann. Der ist dafür gebaut. Eine Turbine (Wasserkraft, AKW, Kohle), Windkraftwerk oder der Umrichter einer PV-Anlage funktioniert aber anders: Auf sie wirkt eine Kraft (der Wind, der Dampfdruck) der die Turbine immer schneller drehen lassen will. Die Kraft schiebt also die Flügel vor sich her. Die Belastung des Stromnetzes stekt die Gegenkraft dar, die verucht die Turbine abzubremsen. Nur wenn die reingesteckte Kraft genau gleich der abgenommenen Kraft ist, dreht sich die Turbine gleich schnell. Nimmt man weniger Kraft ab als hineingesteckt wird, dreht sich die Turbine schneller, es werden mehr als 50Hz. Steckt man weniger Kraft rein, wird sie langsamer als 50Hz. Es ist die Aufgabe und Kunst der Stromerzeuger, zu jedem Zeitpunkt exakt genau so viel Leistung in die Turbinen zu stecken, wie abgenommen wird. Die regeln das auf Grund der Frequenz des Verbundnetzes. Ganz kurzzeitige Schwankungen (Weihnachtsbeleuchtung von Erna G ind Önkelstieg) wird durch die träge Schwungmasse der Generatoren ausgeglichen. http://www.awisto.de/awisto/content/news/archive_2004/weihnachtsbeleuchtung.aspx Aber schon nach wenigen Sekunden würde sich bei einem Netz die Frequenz ändern, und es muss Leistung aus den Turbinen abgezogen oder zugegeben werden. http://www.netzfrequenzmessung.de/ Die Spannung eines Generator ist zeimlich gleich, relevant ist, ob er Strom liefert oder Strom aufnimmt (dann arbeitet er als Motor, manchmal bei Windrädern beobachtbar), denn nur der Strom sagt was darüber, ob Kraft = Leistung = Energie geliefert wird und wie viel. Zu viel Strom wird also nie geliefert, sondern zu viel Leistung die in Folge die Turbinen immer schneller laufen lässt und die Frequenz anhebt. Und dann muss man Kraft aus den Turbinen rausnehmen. Dein Hobbygenerator liefert stark unterschiedliche Frequenz und regelt den Motor eher rudimentär nach.
Was passiert, wenn du deine 20 Generatoren laufen lässt und du nach und nach immer mehr "Verbraucher" zuschaltest? Richtig, die werden langsamer, die Frequenz geht zurück, es fehlt "Strom". Was passiert wenn du immer mehr "Verbraucher" abschaltest, es gibt zu viel Strom, Kraftwerke, bzw. deine Generatoren müssen heruntergefahren werden, bzw. nach und nach abgeschaltet. Da man Windkraftwerke schlecht regeln kann, müssen die Dinger halt abgeschaltet werden, Wind oder auch Sonne abschalten geht halt nicht.
Ingolf Grilec schrieb: > Wenn ich in meinem Garten einen, von der > Leistung her, passenden Generator anwerfe um die Wohnung mit Strom zu > versorgen und alles funktioniert, warum wird dann mein "Netz" überlastet > wenn ich beispielsweise 20 solcher Generatoren parallel betreibe? Wurde zwar schon gesagt, aber wohl etwas versteckt: Deine Generatoren haben Regler, und wenn du 20 von den Dingern parallel schalten würdest (sofern das überhaupt funktionieren würde), würden die sehr weit zurückregeln. Wenn du denen die Regler ausbaust und Vollgas gibst dann kommt schon mehr Action raus.
Geh mal ins Fitnesstudio und setz dich auf eines der Fahrräder. Dann stellst du den 'Verbraucher' auf 'schwer' ein. Jetzt musst du ordentlich und mit viel Kraft in die Pedale treten um 20km/h zu halten. Diese Kraft merkst du dir und stellst den 'Verbaucher' auf leicht. Trittst du jetzt mit derselben Kraft in die Pedale, was passiert? Deine Beinarbeit wird immer schneller und schneller bis die Muskeln schwinden. Um nicht zu überhitzen trittst du weniger stark (mit weniger Kraft) in die Pedale. Ein Windrad ohne Last ist in der gleichen Situation. Nur mit dem Unterschied, dass die Windkraft vorgegeben ist und nicht so einfach beeinflusst werden kann. Hängen kaum Verbraucher am Windrad, dann dreht es immer schneller, bis es sich selbst zerstört. (*) Selbiges beim ordinären Fahrrad: Die Energie, die die Lampen in Licht (und Wärme) umsetzen, musst du über den Dynamo mit deinen Beinen bereitstellen. Daher tritt es sich auch schwerer, wenn am Fahrrad die Beleuchtung eingeschaltet ist. Versuch: üblicherweise wird die Beleuchtung abgeschaltet, indem man den Dynamo mechanisch abkoppelt. Aber probier mal aus, was passiert, wenn du das Lämpchen aus der Fassung drehst. Ist die Kraft, die du zum Fahren benötigst dann gefühlt gleich stark, selbst wenn der Dynamo mechanisch angekoppelt ist. (Man kann den Versuch auch 'trocken machen', indem man versucht, den Dynamo mit der Hand zu drehen. Ohne angeschalteten Verbraucher geht das einfach. Hängt ein Lämpchen drann, wird das schon schwerer.
Hi, Öhm, ich mag mich irren, aber geregelt wird das Netz doch durch die Regelleistung (Gasturbinen, Pumpspeicher, usw.) im Netz und nicht durch die Windkraftwerke, oder PV-Anlagen. Diese speisen halt einfach ein, solange die Netzparameter stimmen und vom Netzbetreiber kein Abschaltsignal kommt. Bei der Problematik mit der Netzüberlastung geht es schlicht darum das meistens im Norden viel Strom produziert wird und im Süden gebraucht wird und die Leitungen dazwischen einfach am Limit sind und wenn die Regelleistung nicht mehr ausreicht, dann bekommen die Windräder die Order sich abzuschalten, damit das Netz nicht ausser Kontrolle gerät. Zumindest hatte ich das immer so verstanden. >Wurde zwar schon gesagt, aber wohl etwas versteckt: Deine Generatoren >haben Regler, und wenn du 20 von den Dingern parallel schalten würdest >(sofern das überhaupt funktionieren würde), würden die sehr weit >zurückregeln. Warum sollten sie? Insofern sie erfolgreich synchron zusammengeschaltet wurden, werden diese einfach im Leerlauf weiter laufen. Die meisten Spielzeuggeneratoren die ich kenne sind nur Drehzahlgeregelt und sind sonst nur dumm, überhaupt ist ja die Drehzahl entscheidend und somit die Frequenz. Aber wie gesagt, bin kein Experte.... Gruß, Sascha
Die Frage ist nicht ganz richtig gestellt, denn es geht hier nicht um Strom sondern um Energie und diese kann man bekanntlich nicht erzeugen, sondern nur umwandeln. Wenn also irgend eine Energieform in Elektrische Energie umgeformt wird, geht das nur, wenn diese (elektrische) Energie irgendwo Arbeit verrichtet also wieder umgeformt wird (vielleicht auch gespeichert wird --> Wasser auf den Berg pumpen zum Beispiel). Wenn also jetzt ein Gnerator mechanische Energie zugeführt bekommt, wandelt er diese um und muss sie zwingend abgeben. Vielleicht ein anderes Beispiel. Was passiert, wenn du in einer großen Heizung ein rießen Feuer anzündest? Wasser wird erwärmt und erwärmt z.B. ein riesen Haus. Was passiert jetzt wenn die Heizwasserleitungen gekappt werden? Die in der Kohle gespeicherte Energie wird in Wärme umgesetzt, aber jetzt nimmt die Energie niemand mehr ab. Da Energie aber nicht vernichtet werden kann, wird sie eben 1:1 in einen glühenden Ofen, schmelzende Kesselwandung oder was auch immer umgesetzt. Damit dies nicht passiert, muss man regeln, also das Feuer irgendwie herunterregeln. Bei einem Feuer geht das aber nicht sehr schnell, weshalb Wärmekraftwerke auch nur schwer zu regeln sind. Ein Wasserkraftwerk geht da schon etwas leichter und ein Windrad kann man eben eichfach aus dem Wind nehmen. Bekommt man es nicht aus dem Wind zerbröselt es sich zwangläufig, wie dir eben auch die Heizung um die Ohren fliegt, bei der die Energie nicht abgenommen wird. Gruß Transi
Ist das wirklich so? Ich hätte vermutet, dass die Rotordrezahl eines Windkraftwerkes nichts mit der Netzfrequenz zu tun hat. Die Netzfrequenz wird doch bestimmt erst später in Hochleistungs Frequenzumrichtern erzeugt. Und zwar Phasensynchron zum restlichen Netz, damit man einspeisen kann. Insofern kann ich die Frage vom TO schon verstehen. Die Kraftwerke können doch mit voller Drehzahl laufen. Wenn wenig Energie abgenommen wird, dann haben es die Turbinen halt leichter, aber die fangen doch nie und nimmermals an, schneller zu drehen, weil die Last fehlt.... Kann mir nicht vorstellen, dass die Sache so simpel ( primitiv ) aufgebaut ist. Ich möchte wetten, dass jeder Generator, jede Turbine etc. einen Drehzahlregler hat, sofern diese direkt von der Drezahl abhängig die Netzfrequenz erzeugen.
Stefan M. schrieb: > Wenn wenig Energie abgenommen wird, dann haben es die Turbinen halt > leichter, aber die fangen doch nie und nimmermals an, schneller zu > drehen, weil die Last fehlt.... Wenn Energie in Form von Heißdampf zugeführt, aber die mechanische Energie auf der Turbinenwelle nicht abgenommen wird, dann muß die Drehzahl so lange steigen, bis die Energie aus dem Dampf irgendwo wieder in Wärme umgesetzt wird - das sind im Zweifelsfall eben glühende Lager, oder ähnliches.
@ Uhu Also ich hätte gewettet, dass der überschüssige Dampf andeweitig abgelassen wird, und die Turbine auch eine mechanische Zwangsbremse zur Drehzahlregulierung hat. Ist zwar Energieverschwendung, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es zu dem von Dir beschriebenen Zustand kommen kann. Das wär doch viel zu Risikoreich.
Stefan M. schrieb: > Ich hätte vermutet, dass die Rotordrezahl eines Windkraftwerkes nichts > mit der Netzfrequenz zu tun hat. > Die Netzfrequenz wird doch bestimmt erst später in Hochleistungs > Frequenzumrichtern erzeugt. Es gibt mehr als einen Weg, das Problem anzugehen: http://de.wikipedia.org/wiki/Windkraftanlage#Generator
Natürlich kommt es (Gott sei dank) nicht zu diesem beschriebenen Zustand. Aber nur deshalb nicht, weil eben regelnd eingegriffen wird. Bei einem totalen Lastabwurf bei eienm großen Wärmekraftwerk, wird der Danpf eben solange über den Kühlturm abgekühlt, bis die Energiequelle, (Kessel, Reaktor( heruntergefahren ist. Ohne Regelung geht es absolut nicht und zu dieser Regelung gehört eben auch das Abschalten won Windrädern. Eine Turbine, Generator, Rotor der keine Möglichkeit hat die ihm zugeführte Energie abzugeben wird solange "aufdrehen", bis er die Energie abgeben kann und wenn es in der Selbszerstörung endet. Hier wird auch wieder deutlich, dass Energie nur umgewandelt werden kann. Um das Kraftwerk, Windrad usw. abzubrechen brauchst du Energie. Man kann es natürlich auch dadurch erreichen, dass man die zugeführte Energie zum Abbruch nutzt ;-) Gruß Transi
Stefan M. schrieb: > Ist zwar Energieverschwendung, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass > es zu dem von Dir beschriebenen Zustand kommen kann. Notfalls landet der Heissdampf direkt im Kondensator. Genau das findet beispielsweise bei Lastabwurf statt.
Jetzt springt mich noch ein trauriges Beispiel an. Fukuschima: Energie wird nicht mehr abgenommen, Kühlung fällt aus. Den Rest kenn wir.
Dazu auch: "Einige Großverbraucher, hauptsächlich Zementmühlen oder große Kühlhäuser haben im Rahmen der Laststeuerung Verträge als „Lastabwurfkunden“. Sie erhalten vergünstigten Strom und müssen dafür auf Anforderung des Energieunternehmens automatisch und innerhalb definierter Zeiten, typischerweise im Sekundenbereich, abschalten." http://de.wikipedia.org/wiki/Lastabwurf_(Stromnetz)
Stefan M. schrieb: > Also ich hätte gewettet, dass der überschüssige Dampf andeweitig > abgelassen wird, und die Turbine auch eine mechanische Zwangsbremse zur > Drehzahlregulierung hat. Du siehst vor lauter Bäumen den Wald nicht. Deine Behauptung war: >> Wenn wenig Energie abgenommen wird, dann haben es die Turbinen halt >> leichter, aber die fangen doch nie und nimmermals an, schneller zu >> drehen, weil die Last fehlt.... und die ist eben falsch. Die Frage ist nicht, daß man die Primärenergie irgendwo verpuffen lassen kann, sondern was passiert, wenn man sie weiter der Turbine zuführt, ohne daß die Turbinenwelle eine Last hat. Der Fall wäre ein Kraftwerk ohne Regler.
Ingolf Grilec schrieb: > Die Spannung bleibt doch gleich, der Strom doch auch ... !? > > :-/ Nein, der Betriebszustand des Netzes bzw. die Frequenz verändert sich in Abhängigkeit der vorhandenen Wirkleistung. Auch die Blindleistung hat Einfluß, nämlich auf die Spannung. In einem ausgedehnten Netz kann ohne Weiteres zuviel Wirkleistung vorhanden sein oder - noch gefährlicher - zuwenig. Irgendwann würden die Generatoren "außer Tritt fallen".
> Wenn wenig Energie abgenommen wird, dann haben es die Turbinen halt > leichter, aber die fangen doch nie und nimmermals an, schneller zu > drehen, weil die Last fehlt.... Das sieht dann so aus: http://www.youtube.com/watch?v=CqEccgR0q-o
Hier etwas mehr Erklärung. Dipl.- Gott schrieb: >> Die Spannung bleibt doch gleich, der Strom doch auch ... !? >> >> :-/ > > Irgendwann würden die Generatoren "außer Tritt fallen". Beitrag "Re: Habe eine Frage zu Strom und Spannung"
@ Uhu, Das ist mir soweit schon klar. Was ich meine ist, wie die Kraftwérke in der Realität aufgebaut sind. Und da kann ich mit nicht vorstellen, dass es ein Kraftwerk ( Turbine, Generator... ) gibt, wo die Reglelung fehlt. Als "vernünftiger" Ingenieur würde ich stets eine Massnahme treffen, um notfalls die primäre Energie irgenwohin verpuffen zu lassen, und die Turbine per Zwang zu bremsen ( notfalls eine riesige Scheibenbremse ). Und wenn das nicht so gemacht wird, dann werd ich blass. Das könnte ich garnicht glauben...
Wer es nicht versteht soll mal in ein uraltes Wasserkraftwerk gehen und zugucken wenn das Teil manuell syncronisiert und eingekuppelt wird. Schön mit Zeiger und Lämpchen. :) Wenn man das Live mal sieht/hört... insbesondere was passiert wenn die Phase/f nicht stimmt... kennt man sich aus. :)
Stefan M. schrieb: > Und da kann ich mit nicht vorstellen, dass es ein Kraftwerk ( Turbine, > Generator... ) gibt, wo die Reglelung fehlt. Im Normalfall. Aber was, wenn die Regelung ausfällt? Dann passiert das, was man bei der Windturbine in dem Video sehen kann. Und ein Ingenieur sollte sich natürlich immer vorher überlegen, "Was passiert wenn und wie kann ich die Anlage im schlimmsten Fall in einen sicheren Zustand bringen". Was passiert, wenn er das nicht, oder mit zu optimistischen Annahmen tut, das kann man im Extremfall in Fukushima bewundern und weniger spektakuläre Fälle gibt es zu Hauf.
> Ich hätte vermutet, dass die Rotordrezahl eines Windkraftwerkes nichts > mit der Netzfrequenz zu tun hat. Es gibt direkt gekoppelte (2-stufiges Getriebe) und welche mit Umrichter (steuern Statorstrom, weil es sonst zu viel wird).
Sascha Fleiss schrieb: >>Wurde zwar schon gesagt, aber wohl etwas versteckt: Deine Generatoren >>haben Regler, und wenn du 20 von den Dingern parallel schalten würdest >>(sofern das überhaupt funktionieren würde), würden die sehr weit >>zurückregeln. > > Warum sollten sie? Insofern sie erfolgreich synchron zusammengeschaltet > wurden, werden diese einfach im Leerlauf weiter laufen. > Die meisten Spielzeuggeneratoren die ich kenne sind nur Drehzahlgeregelt > und sind sonst nur dumm, überhaupt ist ja die Drehzahl entscheidend und > somit die Frequenz. Ich habe die Leistung gemeint die zurückgeregelt wird, nicht die Drehzahl.
>> Und da kann ich mit nicht vorstellen, dass es ein Kraftwerk ( Turbine, >> Generator... ) gibt, wo die Reglelung fehlt. >Im Normalfall. Aber was, wenn die Regelung ausfällt? Dann passiert das, >was man bei der Windturbine in dem Video sehen kann. Oder sich der BWLer durchgesetzt und die REgelung wegen "rechnet sich nicht" gestrichen hat...
Martin Kreiner schrieb: >> Wenn wenig Energie abgenommen wird, dann haben es die Turbinen halt >> leichter, aber die fangen doch nie und nimmermals an, schneller zu >> drehen, weil die Last fehlt.... > > Das sieht dann so aus: Youtube-Video "Nordtank (Vestas) wind system fail > and crashes." Normalerweise kann Überdrehzahl recht einfach entgegengewirkt werden, indem man die Flügel aus dem Wind dreht. Michael Bertrandt schrieb: > welche mit Umrichter (steuern Statorstrom, > weil es sonst zu viel wird). Ach? Sag das doch mal meinem Arbeitgeber, der schickt nämlich bis zu 3MW Windenergie über Umrichter. Absolut kein Problem. Die Kosten sind in Relation zum ganzen Windrad zu vernachlässigen, vor allem, wenn man die Umrichter selbst entwickelt und nicht >10.000€/100kW + Serviceverträge an Siemens abdrücken muss. Und auch die meisten Mitbewerber setzen schon länger auf PSM.
Es ist eine uralte Weisheit, daß das ungerichtete Böse ein Zuviel oder auch Zuwenig am falschen Ort zur falschen Zeit ist. Als Meditationshilfe über diesen Satz: http://www.vis.bayern.de/produktsicherheit/produktgruppen/computer_elektrowaren/pic/steckdose-verschmort.jpg Eine oft als Gemeinposten angesehene, aber mit viel technischen Mühen erkaufte Eigenschaft unseres heutigen/bisherigen Stromnetzes war die enge Parametertoleranz. 230 V, Sinus, 50 Hz. Das weiß die Lebensdauer und Betriebssicherheit von elektrischen Geräten zu schätzen. Starke Last- oder Erzeugerschwankungen bringen die Regelsysteme dann schnell ins Schwitzen, bei starken Ausgleichsströmen durchaus auch physisch.
Zum Thema was passiert, wenn gerade 1MW eingespeist und ebenso abgenommen wird und ich jetzt meine Turbine im Bastelkeller an das Netz anschließe, die 1kW einspeist: Die Turbine nimmt dem bisherigen Erzeuger Arbeit ab, anders formuliert: die bisherige Turbine wird weniger gebremst. Folglich beschleunigt sich die Turbine. Die Drehzahl ist an die Netzfrequenz gekoppelt (über die Polpaarzahl). Durch die höhere Winkelgeschwindigkeit erhöht sich auch die eingespeiste Spannung. Dadurch erhöht sich auch die Stromabnahme des Verbrauchers. Jetzt schlägt die Regelungstechnik zu. Die bisherige Turbine merkt, dass die Netzfrequenz ansteigt und den Sollbereich verlässt. Jetzt wird die Feuerung vom Kessel etwas zurückgefahren und die Turbine wird weniger stark angetrieben. Das Netz bremst ab und die entnommene Leistung sinkt wieder, bis die Frequenz sich auf 50Hz einpendelt. Die Regelgröße ist die Netzfrequenz, die Stellgröße eine Größe, die die Turbinenleistung beeinflusst. Das kann die Kesselfeuerung sein, die Tiefe der Steuerstäbe im Kernkraftwerk, der Anstellwinkel von Rotoren an Wind/Wasserkraftwerken und so weiter und so fort.
Kevin K. schrieb: > Die Regelgröße ist die Netzfrequenz Existiert eigentlich irgendwo im Stromnetz ein zentrales Frequenznormal oder hat jedes Kraftwerk seine eigene 50Hz-Referenz?
Selten soviel Schwachsinn gelesen. Die richtige Antwort stand schon viel weiter oben: Sascha Fleiss schrieb: > Bei der Problematik mit der Netzüberlastung geht es schlicht darum das > meistens im Norden viel Strom produziert wird und im Süden gebraucht > wird und die Leitungen dazwischen einfach am Limit sind und wenn die > Regelleistung nicht mehr ausreicht, dann bekommen die Windräder die > Order sich abzuschalten, damit das Netz nicht ausser Kontrolle gerät. Strom aus erneuerbaren Energie hat immer Vorrang, d.h. ist zu viel Energie vorhanden werden z.B. Gasturbinen abgeschaltet. Kann der Strom aus Windkraftanlagen aber nicht weitergeleitet werden, müssen diese Abgeschaltet werden.
Icke ®. schrieb: > Kevin K. schrieb: >> Die Regelgröße ist die Netzfrequenz > > Existiert eigentlich irgendwo im Stromnetz ein zentrales Frequenznormal > oder hat jedes Kraftwerk seine eigene 50Hz-Referenz? Eine interessante Frage! Die 50Hz sind eine feste Größe, denke ich, also 50 Schwingungen pro Sekunde. Aber alle Generatoren müssen ja Phasengleich laufen. Wenn mal alle Generatoren der Welt ausfallen würden, gibt der Erste der wieder anläuft "den Takt" an? Den Rest der Antworten, vielen Dank dafür, zu meiner Ausgangsfrage habe ich soweit verstanden, auch wenn ich meinen Facharbeiterbrief im Lotto gewonnen habe ;-) Das mit der Regelung scheint ja nicht so einfach zu sein. Letztens in Kroatien stand unser ganzes Urlaubsdorf auf einem Schlag im dunkeln. Solch ein großer Lastabwurf, später wieder aufgeschaltet, sollte sich im Kraftwerk bemerkbar machen. Ein Hoch auf die Regeltechnik, wenn mal in einer Großstadt die Lichter ausgehen!
Zur Regelungstechnik: Anno dazumal an der Uni hat der Energietechnik-Prof immer für sein Fachgebiet geworben: "Die aufwendigsten Regelungen überhaupt gibt es bei uns!" Da dürfte was dran sein! Gruß Erik
Kevin K. schrieb: > Die bisherige > Turbine merkt, dass die Netzfrequenz ansteigt und den Sollbereich > verlässt. Jetzt wird die Feuerung vom Kessel etwas zurückgefahren und > die Turbine wird weniger stark angetrieben. Bevor sich die Regelung an den Dampferzeugern vergreift, wird die Dampfzufuhr an die Turbine über Ventile direkt gedrosselt. Die Zeitkonstante des Dampfkreises ist für Herumspielerei zu groß und solche Eingriffe können Oszillationen verursachen, je nachdem, wie sich der Lastfluß verhält.
Beim europaweiten Stromausfall 2006 ist das Stromnetz in mehrere teile zerfallen. Bei einem Teil des Netzes ist die Frequenz auf 49,0 Hz gesunken, ein anderer Teil auf 50,6 Hz gestiegen. Es wurden automatisch kleine Bereiche abgeschaltet, da sonst die Frequenz noch weiter gefallen wäre, und das netz komplett Zusammen gebrochen wäre.
Icke ®. schrieb: > Existiert eigentlich irgendwo im Stromnetz ein zentrales Frequenznormal Nein, braucht's ja auch nicht, man guckt einfach, was da ist... > oder hat jedes Kraftwerk seine eigene 50Hz-Referenz? ...und zählt die Drehzahl der Generatorwelle. Bei 50Hz dreht sich die Generatorwelle mit 3000 U min^-1 (bei einer Polpaarzahl von 1).
Norbert M. schrieb: > Nein, braucht's ja auch nicht, man guckt einfach, was da ist... Wenn sich immer nur einer am Anderen orientiert, würde die Frequenz langsam aber sicher wegdriften. Und wenn sie mal danebenliegt, muß doch irgendeiner den Pacemaker machen, oder?
Ein einfacher Blick in Wikipedia hätte das sofort beantwortet. Für Uhren, und angesichts von Synchronuhren ist die Netzfrequenz eine, sind in Europa natürlich die Schweizer zuständig, wer denn sonst? http://de.wikipedia.org/wiki/Netzfrequenz#Netzzeit
A. K. schrieb: > Ein einfacher Blick in Wikipedia hätte das sofort beantwortet. Nein, tuts nicht. OK, die Schweizer koordinieren die Korrekturen. Aber wie wird das technisch umgesetzt? Sind die Kraftwerke miteinander datenvernetzt, sodaß bei Bedarf alle gleichzeitig per Kommando "Jetzt!" die Leistung rauf- oder runterfahren? Oder fängt einer an und die anderen ziehen nach oder wie oder was?
Rüdiger Knörig schrieb: > Es ist eine uralte Weisheit, daß das ungerichtete Böse ein Zuviel oder > auch Zuwenig am falschen Ort zur falschen Zeit ist. Na, kurzer psychotischer Rückfall? Oder hat die Eingeborene dich kurz von der Leine gelassen?
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