Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Suche Transformator 1-1000Hz 60V Vss


von Alex F. (Gast)


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Hallo Zusammen,

wie oben beschrieben bin ich auf der Suche nach einem Transformator.

Der Trafo soll "falschherum" betrieben werden, bedeutet Sekundärwicklung 
als Speisungsseite, Primärwicklung als Ausgang. Dadurch möchte ich das 
Eingangssignal nochmals um einen Faktor (zw. 5 und 10) verstärken.

Der Trafo wird mit einem Sinussignal gespeist. Das Ausgangssignal des 
Trafos soll ein möglichst unverfälschtes Sinussignal mit einer Frequenz 
zwischen 1Hz und etwa 1000Hz sein - je nach Frequenz des 
Eingangssignals. Die Amplitude soll maximal 50-60V Vss betragen.

So, nun mein Problem. Zu ersten Tests habe ich einen Blocktrafo 3,2VA 
mit 230V/24V, 50-60Hz, verwendet. Das Problem ist hier natürlich, dass 
sich je nach Frequenz das Übertragungsverhalten stark verändert. Die 
Dämpfung der Amplitude ist nicht unbedingt schlimm, da ich durch einen 
variabel einstellbaren Operationsverstärker eine größere 
Eingangsamplitude nachträglich einstellen kann.

Nun stellt sich mir die Frage, ob es möglich ist, durch eine Art 
Kompensationsschaltung (wie beispielsweise bei einem Tastkopf) das 
Übertragungsverhalten zu beeinflussen.
Ich habe zum Probieren mal eine H-Schaltung aus Widerständen und 
Kondensatoren vor den Trafo geschaltet und ein Frequenzgemisch (Eine 
volle Sinusschwingung, eine Periodendauer nur eine durchgezogene Linie 
im Wechsel) und anschließend eine über die H-Schaltung auf den Trafo 
gegeben. Zunächst sah das ganze nicht wirklich gut aus, nach einigem 
herumprobieren mit unterschiedlichen Kondensator- und Widerstandswerten 
war das Ergebnis jedoch recht annehmbar.
Wenn ich nun jedoch die Grundfrequenz ändere, ändert sich natürlich auch 
wieder das Spektrum des Signals und ich müsste von vorn anfangen 
abzugleichen.

Hat hier jemand eine Idee, wie ich das ganze vereinfachen könnte?
Weiterhin: Gibt es Trafos, die vielleicht direkt ein breites 
Frequenzspektrum übertragen (1Hz bis 1kHz beispielsweise), die dadurch 
vielleicht einfacher kompensierbar sind?

Ich stehe mit meinen Versuchen gerade echt auf dem Schlauch, wäre super 
wenn mir jemand einen guten Rat geben könnte.

Viele Grüße
Alex

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Einen Trafo, der schon 1 Hz überträgt, wirst du kaum finden.

von Alex F. (Gast)


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Hallo Jörg,

danke für die Antwort. Es geht eigentlich auch nur um das Breitbandige 
übertragen. Soweit ich es verstanden habe, gibt die aufgedruckte 
Frequenz der Trafos die Nennfrequenz an. Abweichungen von dieser 
bedeuten Verfälschungen des Übertragungsverhaltens, richtig?

Mir wäre sicherlich schon geholfen, wenn ich einen Trafo hätte, der z.B. 
zwischen 50Hz und 1000Hz relative linear überträgt. Leider habe ich 
keinerlei Erfahrungen bei der Arbeit mit Trafos.

Gruß
Sören

von Alex F. (Gast)


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Ein weiteres Problem sind übrigens auch die Abmessungen. Der momentan 
verwendete ist mit ca. 5x4x3cm nicht der Kleinste Trafo für eine 
Europlatine, daher sollte dieser wenn möglich durch einen kleineren 
Trafo ersetzt werden.

Geht das überhaupt?

Gruß
Sören (nicht wundern, sind zu zweit unterwegs an diesem Projekt) ;)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Alex F. schrieb:
> Mir wäre sicherlich schon geholfen, wenn ich einen Trafo hätte, der z.B.
> zwischen 50Hz und 1000Hz relative linear überträgt.

Ein normaler Eisenkerntrafo wird bei 1000 Hz auch schon seine Probleme
mit den Wirbeströmen haben.  Es müsste also irgendein Ferrit sein,
aber das wird wiederum schwierig, genug Permeabilität für den
unteren Bereich aufzubringen.

Der Einfluss der Induktivität wird immer geringer, je stärker der
Trafo belastet wird.

Wieviel Leistung willst du denn damit übertragen können bzw. warum
muss der Trafo da überhaupt drin sein?  Vielleicht ließe sich ja
ein völlig anderes Konzept finden.

von Der (Gast)


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Alex F. schrieb:
> Mir wäre sicherlich schon geholfen, wenn ich einen Trafo hätte, der z.B.
> zwischen 50Hz und 1000Hz relative linear überträgt.

Schau mal bei den Übertragern aus dem Audiobereich.

von Falk B. (falk)


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@ Alex F. (Gast)

>Der Trafo soll "falschherum" betrieben werden, bedeutet Sekundärwicklung
>als Speisungsseite, Primärwicklung als Ausgang. Dadurch möchte ich das
>Eingangssignal nochmals um einen Faktor (zw. 5 und 10) verstärken.

Für sowas nimmt man sinnvollerweise einen VERSTÄRKER, hier einen 
Hochvoltoperationsverstärker. Im Zweifelsfall eine diskret aufgebaute 
Verstärkerstufe.

>mit 230V/24V, 50-60Hz, verwendet. Das Problem ist hier natürlich, dass
>sich je nach Frequenz das Übertragungsverhalten stark verändert.

Quasi.

>Nun stellt sich mir die Frage, ob es möglich ist, durch eine Art
>Kompensationsschaltung (wie beispielsweise bei einem Tastkopf) das
>Übertragungsverhalten zu beeinflussen.

Nicht wirklich.

>Hat hier jemand eine Idee, wie ich das ganze vereinfachen könnte?

Mit einem anderen Konzept.

>Weiterhin: Gibt es Trafos, die vielleicht direkt ein breites
>Frequenzspektrum übertragen (1Hz bis 1kHz beispielsweise),

Lies was zu den Grundlagen.

Transformatoren und Spulen.

Dann wirst du feststellen, dass ein Trafo für 1 Hz den 50fachen! 
Eisenquerschnitt oder die 50fache Windungszahl gegenüber einem 50Hz 
Trafo benötigt. Das willst du nicht wirklich.
Derartig niedrige Frequenzen sind nix für Trafos, 16 2/3 Hz bei der Bahn 
sind schon arg niedrig.

von hk_book (Gast)


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Das wird mit "missbrauchten" Netztransformatoren nicht gehen, die sind 
nur für 50/60Hz optimiert.

Ich habe vor Jahren mal Trafos untersucht, mit denen Rundsteuersignale 
aus dem Netz potentialgetrennt weiterverarbeitet werden sollten und mit 
kleinen Ringkerntrafos noch die besten Ergebnisse erzielt, aber 
zufriedenstellen war das alles nicht (Amplitudengang, Verzerrungen). 
Erst der Einsatz eines speziell angefertigten NF-Übertragers modifiziert 
für Netzspannung brachte die gewünschten Ergebnisse.

Extrem problematisch wird die Forderung nach der unteren Frequenzgrenze 
von 1Hz, das ist m.E. überhaupt nicht realistisch, wenn man nicht 
massive Abschwächung in Kauf nimmt. Ok, es ist jetzt nichts über 
Leistung und Qualität der Signalübertragung gesagt, aber vom Ansatz her 
ist 1Hz halt "sich ändernder Gleichstrom" und der Trafo lebt nun mal vom 
(schnellen) Wechselstrom.

Zum Einarbeiten in die Problematik:

http://elektroniktutor.de/bauteilkunde/tr_nf.html

Brauchst Du denn überhaupt eine Potentialtrennung, oder willst Du nur 
die 60Vss? Da gäbe es auch andere Schaltungen, den Ausgang eines OP hoch 
zu setzen.

Falls es unbedingt ein Trafo sein soll: mal bei ELA-Übertragern für 
100V-Technik schauen (kann man natürlich nicht mit einem OP anfahren) 
und die 1Hz bleiben auch Wunsch. Grundlagen:

http://www.hifi-forum.de/viewthread-42-40.html

Als letztes erwähnt: eine komplette aktive Regelung entwickeln ...

von M.N. (Gast)


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Tja,

das sind eben zwei gegensätzliche Optimierungsziele.
Je kleiner die zu übertragende Frequenz, um so größer muss der 
Eisenquerschnitt sein, damit der Kern nicht sättigt. Geht direkt aus der 
Transformatorenhauptgleichung hervor: 
http://de.wikipedia.org/wiki/Transformator#Transformatorenhauptgleichung
Auch die relativ hohen Signalamplituden von 30 V kommen dir nicht 
entgegen.
Einen breitbandigen Mikrofonübertrager für 100 mV könnte man evtl. noch 
kompakt bauen.

Frage: Brauchst du wirklich die galvanische Trennung? Einen Verstärker 
für 250 V kann man auch diskret aufbauen. Gibt teilweise sogar schon 
feertige Bausteine für, z.B. von Apex: 
http://www.apexanalog.com/apex-products/pa88/
Kostet in etwa so viel wie ein Lautsprecher-Übertrager.

Also, beschreibe bitte die Problemstellung, nicht eine potenzielle 
Lösung.

von Alex F. (Gast)


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Hallo zusammen,

danke für die große Menge an Antworten - meine Befürchtungen haben sich 
wohl oder übel bewahrheitet.

Eine entsprechende Verstärkerstufe ist nicht so ohne Weiteres (zumindest 
nicht mit normalen OPs) realisierbar, da die Ausgangsspannung des Trafos 
der auf der Eurokarte zur Verfügung stehenden Spannung überschreitet. 
Daher wollte ich den Trafo als Verstärkung nutzen.

So ist es im Moment so, dass der Trafo mit zwei OPA551 gespeist wird, 
die jeweils eine Sinusschwingung ausgeben, wobei die eine 180° 
phasenverschoben ist zur Anderen ist.

Weiterhin muss das Gesamtsystem "nach Außen" eine Induktivität 
darstellen, welche Größenordnung hier genau benötigt wird, ist jedoch 
nicht bekannt.

Das Problem ist, dass es durchaus sein kann, dass eine Amplitude von 
lediglich 200mV benötigt wird. Wenn die OPAs hier dann mit 
beispielsweise 60V versorgt werden, schalten diese wohl ab aufgrund der 
Hohen Eigenerwärmung. Daher liegt die Versorgungsspannung der OPAs 
derzeit bei 20V und GND.

Wie kann man die Vorgaben alternativ wohl noch realisieren? Wenn es nach 
mir geht, kann der Trafo ruhig aus der Schaltung fliegen. Mir ist jedoch 
nichts besseres eingefallen an dieser Stelle.

Viele Grüße
Sören

von Alex F. (Gast)


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Nochmals ich,

komme mit dem Lesen/Schreiben nicht hinterher =)

Also eine Potentialtrennung ist nicht zwingend notwendig. Die Amplitude 
darf bei niedrigen Frequenzen ruhig etwas kleiner werden, das ist nicht 
unbedingt kritisch. Wichtiger ist jedoch, dass ich bei Frequenzen um 
1kHz rund 50V Vss Ausgangsseitig habe und das Signal über den gesamten 
Frequenzbereich sogut wie nicht verfälscht wird (Sinus).

Als Leistung würde ich in der Größenordnung unterhalb von 5W bleiben. 
Die 100W Technik scheint mir daher schon zu überdimensioniert und auch 
eine ganze Ecke zu groß: Je kleiner, desto besser.

Gruß

von Dietrich L. (dietrichl)


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Alex F. schrieb:
> da die Ausgangsspannung des Trafos
> der auf der Eurokarte zur Verfügung stehenden Spannung überschreitet.

Da hilft ein DC/DC-Wandler.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Alex F. schrieb:
> komme mit dem Lesen/Schreiben nicht hinterher =)

Offensichtlich.


Alex F. schrieb:
> Die 100W Technik scheint mir daher schon zu überdimensioniert und auch

Nein. Das heißt nicht 100W-Technik!


Alex F. schrieb:
> Das Problem ist, dass es durchaus sein kann, dass eine Amplitude von
> lediglich 200mV benötigt wird. Wenn die OPAs hier dann mit
> beispielsweise 60V versorgt werden, schalten diese wohl ab aufgrund der
> Hohen Eigenerwärmung.

Warum? Machen Audioendstufen auch nicht, wenn ich leise Musik höre.


Nochmal:

M.N. schrieb:
> Also, beschreibe bitte die Problemstellung, nicht eine potenzielle
> Lösung.


Gruß

Jobst

von Uwe (Gast)


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von Egon P. (egpr)


Angehängte Dateien:

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Für genau diesen Zweck wurden Audioübertrager erfunden, diese hier 
stammen
aus amarikan. Funkgeräten der Röhrengeneration und wurden in NF 
Vorstufen
zur Ankopplung von Mikrofonen benutzt.
Diese hier machen einen Frequenzgang von ca. 30Hz bis ca. 3000Hz extrem
sauber mit und sind für Spannungen bis fast 600V isoliert.
Das Übersetzungsverhältnis beträgt exakt 1:6, kommt also den Forderungen
ganz nah ran. Zwei habe ich übrig, sind aber nicht im Sonderangebot da
recht selten.
Gruß

von sh2 (Gast)



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Hallo,

anbei mal ein schematischer Aufbau meines Problems.

am Ausgang des Trafos hängt eine weitere Schaltung (mir nicht bekannt, 
lediglich das Ausgangsverhalten soll rein Ohmsch sein mit etwa 5kOhm).



Gruß

von Achim_anymouse (Gast)


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Da Du was von "100W-Technik" gesagt hattest: Du meinst vermutlich die 
100V / ELA-Technik. Ja da gibt es Übertrager, die recht breitbandig 
ausgelegt sind. 1 HZ wird kniffelig, 30 Hz könnte aber klappen.

Größe könnte allerdings immer noch ein Problem sein, ein auf die 
schnelle gefundener 5W-Übertragen hat Ø 50 mm x 20 mm.

von sh2 (Gast)


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Hallo Achim,
hallo Egon,

Übertrager waren mir bisher nicht bekannt - sehen aber recht 
vielversprechend aus.

@Achim: Wo hast du gesucht? Welchen Nachteil hat es, wenn ich einen 
breitbandigeren Übertrager nehmen würden? Vermutlich sind diese bei 
gleicher Baugröße Leistungsschwächer? Wie sieht es mit der 
Eigenerwärmung aus?

Gruß & Dank

von Falk B. (falk)


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@ Egon Pradelt (egpr)

>Für genau diesen Zweck wurden Audioübertrager erfunden, diese hier
>stammen

Nö.

>aus amarikan. Funkgeräten der Röhrengeneration und wurden in NF
>Vorstufen
>zur Ankopplung von Mikrofonen benutzt.

Schon mal die Anforderung gelesen? Mikrophone haben ein paar mV, der OP 
will über 10V eingangsseitig.

>Diese hier machen einen Frequenzgang von ca. 30Hz bis ca. 3000Hz extrem
>sauber mit und sind für Spannungen bis fast 600V isoliert.

30 Hz ist Faktor 30 über der vom OP gewünschten Grenzfrequenz von 1Hz.

von besupreme (Gast)


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Vor einiger Zeit hatte ich mich mal mit Trafokernen beschäftigt. Es sind 
gelegentlich noch Feinblechkerne erhältlich, die höhere Frequenzen noch 
gut übertragen können. Das betrifft die obere Grenzfrequenz, die zu 
einem großen Teil auf Wirbelstromverlusten beruht. Diese Verluste hängen 
von der Stärke und dem Material der verwendeten Bleche ab. Ein geringer 
Nachteil ist, daß Feinblechkerne ein bisschen weniger magnetischen Fluß 
haben, weil einfach mehr Luftspalt und Isolation in dem Blechpaket drin 
ist.

Gewöhnliche Blechkerne für 50-60Hz werden in der Regel so berechnet, daß 
der Kern noch geringe Wirbelstromverluste besitzt und die aufgebrachte 
Speisewicklung den Kern bis fast zur Sättigung bringt. Da sich die 
Physik dahinter aber nicht überlisten läßt, ist ein normaler 50Hz Trafo 
zwar mit 230V brauchbar, es ließe sich aber mit dem gleichen Trafo 
häufig auch z.B. 400V bei 150Hz übertragen mit viel mehr Leistung. Die 
Mehrzahl der mir angebotenen "50Hz Kerne" hatten die besten 
Übertragungseigenschaften bei 120 - 180Hz. Das ist für normale 
Anwendungen ja auch gut so, man denke an di/dt bei einem Netzteil mit 
Gleichrichter und Siebelkos.

Schwierig wird's, wenn die zu übertragenden Frequenzen geringer werden. 
Mal flapsig dahingeworfen, ein Übertrager mit 50VA bei 50Hz wird bei 
nur 1Hz für 1VA gut sein, bevor der Kern gesättigt ist.

Wäre diese Aufgabe auf meiner Werkbank gelandet, ich zöge einen 50V 
Verstärker der Trafolösung vor. Besonders wegen der Baugröße, die für 
1Hz notwendig wird.

von sh2 (Gast)


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HAllo und danke für die Ausführung!

besupreme schrieb:
> Wäre diese Aufgabe auf meiner Werkbank gelandet, ich zöge einen 50V
> Verstärker der Trafolösung vor. Besonders wegen der Baugröße, die für
> 1Hz notwendig wird.

Wenn ich diesen Weg einschlage, brauche ich eine Möglichkeit die 
negative und positive Versorgungsspannung von rund +-25V zu generieren. 
Ein DC-DC-Converter ist hier wohl (wie oben schon erwähnt) der richtige 
Weg. Aber kann man damit auch negative Spannungen erzeugen?

Weiterhin wäre dann noch der WICHTIGE Punkt zu berücksichtigen, dass für 
die nachfolgende Schaltung ein induktiver Eingang zur Verfügung gestellt 
werden muss. Wie kann man das realisieren, ohne den Frequenzgang negativ 
zu beeinflussen?

Danke!

von Jobst M. (jobstens-de)


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Egon Pradelt schrieb:
> Für genau diesen Zweck wurden Audioübertrager erfunden, diese hier
> stammen
> aus amarikan. Funkgeräten der Röhrengeneration und wurden in NF
> Vorstufen

Und Du bist sicher, dass diese bei den benötigten Spannungen nicht in 
die Sättigung gehen?


sh2 schrieb:
> Wenn ich diesen Weg einschlage, brauche ich eine Möglichkeit die
> negative und positive Versorgungsspannung von rund +-25V zu generieren.
> Ein DC-DC-Converter ist hier wohl (wie oben schon erwähnt) der richtige
> Weg. Aber kann man damit auch negative Spannungen erzeugen?

Ja, kann man. Die Ausgänge sind galvanisch getrennt. Du kannst sie also 
wie Batterien hintereinander hängen und irgendwo mittenzwischen Deine 
Masse hinlegen.


> Weiterhin wäre dann noch der WICHTIGE Punkt zu berücksichtigen, dass für
> die nachfolgende Schaltung ein induktiver Eingang zur Verfügung gestellt
> werden muss. Wie kann man das realisieren, ohne den Frequenzgang negativ
> zu beeinflussen?

Induktiv ist automatisch eine Beeinflussung des Frequenzgangs. Was für 
Dich negativ ist, weiß ich allerdings nicht, da man meist eine Spule 
einbaut, um Induktivität und damit Frequenzbeeinflussung zu bekommen.

Du kannst einem Verstärker auch eine Spule nachschalten. Wenn die Spule 
da sein soll, dann ist das so richtig. Wenn Du eine Spule haben 
möchtest, ohne Induktivität und damit Frequenzbeeinflussung zu bekommen, 
benötigst Du die Spule nicht.


Gruß

Jobst

von Egon P. (egpr)


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Jobst M. schrieb:
> Und Du bist sicher, dass diese bei den benötigten Spannungen nicht in
> die Sättigung gehen?

Um den TO nicht mit zu vielen Infos zu überfordern habe ich stark 
vereinfacht, eigentlich sind es Interstage Transformer die genau
das machen was er will.

Warten wir doch mal ab bis uns der schlaue Falk Brunner seine 1Hz
Übertrager präsentiert.

von sh2 (Gast)


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Hallo zusammen,

eigentlich bin ich verwirrter als vorher ;)

Habe nun mal kurz nachgesehen, wie ich aus der auf der Platine 
verfügbaren Spannung von rund 30V +-25V erzeuge, um eine entsprechende 
Amplitude zu erreichen.

Gibt es fertige ICs, die so etwas können? Momentan benutze ich einen 
LM2574
um mir +20V zu generieren. Habe im Datenblatt jedoch nichts zur 
galvanischen Trennung von diesem gefunden.

Optimaler wäre wohl ein IC, der beide SPannung mit ein wenig 
Außenbeschaltung erzeugen kann. Wonach muss ich hier suchen?

Vielen Dank soweit.

von ELA (Gast)


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Wie schon genannt, Ela Übertrager mit Leistungs OP angesteuert (oder 
Standard mit "Endstufe").

Dieser hier hat eine Bandbreit z. B. von 20Hz...20kHz (-3dB).

http://www.ebay.de/itm/Visaton-TR-84-100-V-Ubertrager-fuer-ELA-Anlagen-/270743264831?_trksid=p2054897.l4275

Gibts wie Sand am Meer, für "nen Appel und ein Ei".

http://www.henri.de/audiotechnik/ela-technik-100v/ela-trafo.html

Und was denn nun, 1Hz oder 50 Hz wie oben von Dir auch als möglich 
genannt? Ohen gescheite Angabe / Spezifikation (einfach so mal 
dahingeworfen) ist alles obsolet:

"Mir wäre sicherlich schon geholfen, wenn ich einen Trafo hätte, der 
z.B.
zwischen 50Hz und 1000Hz relative linear überträgt".

von sh2 (Gast)


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ELA schrieb:
> Und was denn nun, 1Hz oder 50 Hz wie oben von Dir auch als möglich
> genannt? Ohen gescheite Angabe / Spezifikation (einfach so mal
> dahingeworfen) ist alles obsolet:
>
> "Mir wäre sicherlich schon geholfen, wenn ich einen Trafo hätte, der
> z.B.
> zwischen 50Hz und 1000Hz relative linear überträgt".

Das Problem ist meines Erachtens nicht unbedingt das Übertragen von 
Tiefen Frequenzen, da die Amplitude ruhig etwas abfallen darf. Bei 
Tiefen Frequenzen sind Amplituden von etwa 100-500mV Vss als 
Ausgangsspannung gefordert.

Das Problem entsteht bei meiner Ansicht nach bei hohen Frequenzen, zum 
beispiel beim Übertragen von einem Frequenzgemisch wie abwechselnd 
Sinusschwingung und einer Gleichspannung bzw. einer Periode Pause.

Im Anhang (sorry für die schlechte Qualität) ist ein Beispiel von dem,
wie ich es meine. Durch Verzerrungen sieht das Signal nicht aus wie in 
dem 1. Bild, sondern eher wie im 2.

von Aü the 1. (Gast)


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sh2 schrieb:
> Das Problem entsteht bei meiner Ansicht nach bei hohen Frequenzen, zum
> beispiel beim Übertragen von einem Frequenzgemisch wie abwechselnd
> Sinusschwingung und einer Gleichspannung bzw. einer Periode Pause.

Aha, ab jetzt wird es wahrscheinlich richtig lustig.
Na dann, ich bestelle dann mal für alle Cola, Bier und Popcorn in 
Eimern.

von Sascha W. (arno_nyhm)


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wenn du wirklich die sache mit dem trafo weiterverfolgen willst, dann 
fährst du wohl mit einem audio-übertrager (wie bereits erwähnt) am 
besten.
das zugehörige bild zeigt aber eher die vintage-variante - die modernen 
formen sind wesentlich kleiner (wenn es um den entsprechenden 
kleinleistungsbereich geht, <1W ausgangsleistung, wie bei dir):
http://www.conrad.de/ce/de/overview/0219400/Audio-Uebertrager

von ELA (Gast)


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Ein sorry von mir. Habe das eine Bild 
(2013-09-23_18_29_32-LTspice_IV_-__Draft2.asc_.png9 zu spät studiert.
Mit einem Trafo einen DC-Anteil übertragen, is nich. Und so ne Mischpoke 
wie in "unbennant.png" auch nicht.

von Lothar S. (loeti)


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von sh2 (Gast)


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Lothar S. schrieb:
> Sollte Deine Wünscher erfüllen:
> http://www.conrad.de/ce/de/product/516104/100-V-To...
>
> Grüße Löti

Hallo Löti,

bis auf die Baugröße schon =)

LG

von Sascha W. (arno_nyhm)


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sollte dieser vorgeschlagende trafo von den elektrischen spezifikationen 
passen, dürfte es dieser hier auch tun:
http://www.conrad.de/ce/de/product/739643/Miniatur-Uebertrager-Impedanz-145-Primaerspannung-155-V-Windungsverhaeltnis-15Inhalt-1-St
...mit dem vorteil der geringeren baugröße.
die ausgangsimpedanz ist zwar größer (145ohm zu 16ohm) doch bei einer 
last von 5kohm sollte das kaum probleme bereiten.

ob ein trafo überhaupt des richtige bauteil ist steht ja aber wohl noch 
zur diskussion.

von sh2 (Gast)


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Hallo und vielen Dank.

Ich werde die Dinger mal ausprobieren.

Was genau beschreibt die Primärspannung? 1,5V ist ja schon sehr gering.
Kann ich diesen Übertrager auch mit 5-8V sinus speisen?

Gruß

von Falk B. (falk)


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@ sh2 (Gast)

>Was genau beschreibt die Primärspannung? 1,5V ist ja schon sehr gering.

Die Spannung, die man primärseitig maximal einspeisen darf.

>Kann ich diesen Übertrager auch mit 5-8V sinus speisen?

Nö, nur wenn du mit der Frequenz höher gehst.

Du solltest doch mal was über Transformatoren und Spulen lesen.

von Udo S. (urschmitt)


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Hat dein Signal überhaupt einen Mittelwert von 0?
Falls nicht sollte dir zu allererst klar sein, daß kein Übertrager der 
Welt einen Gleichspannungsanteil (Mittelwert <> 0) übertragen kann!

Meiner Ansicht nach wäre eine symmetrische Spannungsversorgung über 
DC/DC Wandler und ein entsprechender Verstärker die wesentlich bessere 
Variante für dein Problem.

Und ein Trafo kann kein Signal verstärkern. Von Signalverstärkung redet 
man wenn die Leistung (also das Produkt von Strom und Spannung) erhöht 
wird. Man kann höchstens die Signalspannung erhöhen.

von Andrew T. (marsufant)


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Alex F. schrieb:
> Also eine Potentialtrennung ist nicht zwingend notwendig. Die Amplitude
> darf bei niedrigen Frequenzen ruhig etwas kleiner werden, das ist nicht
> unbedingt kritisch. Wichtiger ist jedoch, dass ich bei Frequenzen um
> 1kHz rund 50V Vss Ausgangsseitig habe und das Signal über den gesamten
> Frequenzbereich sogut wie nicht verfälscht wird (Sinus).
>
> Als Leistung würde ich in der Größenordnung unterhalb von 5W bleiben.


Ja und worauf wartest du für solche trafofreien  Schmalspuranwendungen 
noch?

Nutze die parametrische Suche der Halbleiterhersteller !!

z.B.

http://www.ti.com/lsds/ti/amplifiers-linear/high-supply-voltage-amplifier-greater-than-equal-30v-products.page

OPA454 z.B.
und viele andere.

von Sascha W. (arno_nyhm)


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Das mit dem Hochspannungs-Operationsverstärker, wie den OPA454, klingt - 
nach allen was Du zu dem Problem gesagt hast - in der Tat wesentlich 
besser als ein Trafo der irgendwie getrieben wird.
Sollte Deine Anwendung eine galvanische Trennung erfordern, wovon ich 
ausgehe, wenn Du direkt mit einem Trafo arbeiten wolltest, kannst Du 
einem OPA454 noch einen Isolation-Amplifier, z.B. ISO122, vorschalten, 
welcher das Eingangssignal galvanisch vom Ausgangssignal trennt.

von Rush (Gast)


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Warum nicht mittels eines Optokoppler auf den Eingang eines passenden 
NF-Endstufen ICs gehen? Die gibt es wie Sand am Meer und kosten nicht 
viel.
Und als Treiber für die LED des Optos brauchst Du nur einen OP-Amp.
Ein paar Widerstände zur Anpassung und fertig!
Einfacher geht es wirklich nicht mehr.

von sh2 (Gast)


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Sascha W. schrieb:
> Das mit dem Hochspannungs-Operationsverstärker, wie den OPA454,
> klingt -
> nach allen was Du zu dem Problem gesagt hast - in der Tat wesentlich
> besser als ein Trafo der irgendwie getrieben wird.
> Sollte Deine Anwendung eine galvanische Trennung erfordern, wovon ich
> ausgehe, wenn Du direkt mit einem Trafo arbeiten wolltest, kannst Du
> einem OPA454 noch einen Isolation-Amplifier, z.B. ISO122, vorschalten,
> welcher das Eingangssignal galvanisch vom Ausgangssignal trennt.

Das ist soweit richtig, bleibt die galvanische Trennung (Die entgegen 
meiner Meinung doch von Nöten ist).
Das Problem ist bei einem Baustein wie dem ISO122 wohl, dass dieser auf 
seiner Sekundärseite ebenfalls eine Versorgungsspannung benötigt. Diese 
kann ich jedoch nicht ohne weiteres liefern. Wenn ich die 
Versorgungsspannung von meiner Primärschaltung anzapfe, ist die Trennung 
wohl nicht mehr zu 100% erfüllt.

Daher weiß ich momentan nicht, wie ich das realisieren soll.

Trotzdem vielen Dank & Gruß

von Sascha W. (arno_nyhm)


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Mit einem DC/DC-Wandler-Modul, am einfachsten. Die isolieren auch 
Eingangs- und Ausgangsspannungen.
Ich weiß ja nichts über deine Potentiale - aber in der Version mit 
Operationsverstärkern muss die Hochspannung, mit welcher der 
Ausgangsverstärker versorgt wird, ja auch noch erzeugt werden. Dieses 
Potential ist ja zwangsläufig identisch mit dem Ausgangspotential des 
Isolationsverstärkers - dieser muss also auch genug Leistung abgeben 
können um noch einen entsprechenden Step-Up-Generator speisen zu können.

von sh2 (Gast)


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Sascha W. schrieb:
> Mit einem DC/DC-Wandler-Modul, am einfachsten. Die isolieren auch
> Eingangs- und Ausgangsspannungen.
> Ich weiß ja nichts über deine Potentiale - aber in der Version mit
> Operationsverstärkern muss die Hochspannung, mit welcher der
> Ausgangsverstärker versorgt wird, ja auch noch erzeugt werden. Dieses
> Potential ist ja zwangsläufig identisch mit dem Ausgangspotential des
> Isolationsverstärkers - dieser muss also auch genug Leistung abgeben
> können um noch einen entsprechenden Step-Up-Generator speisen zu können.

Hallo Sascha,

habe ich leider nicht ganz verstanden.
Aktuell ist es ja so, dass die galvanische Trennung durch den Trafo 
realisiert wird. Er entkoppelt meine Schaltung direkt von der 
Folgeschaltung.

Wenn ich solch ein isoliertes DCDC-Modul verwende, dann würde ich ja 4 
Module benötigen, sofern ich das nun richtig deute (2 für meine 
Schaltung, 2 für die Folgeschaltung bzw. die Sekundärseite der 
Trennung). Hinzu kommt
dann noch der Isolationsverstärker und der eigentliche OP. Würde in der 
Summe 6 ICs machen - oder habe ich das falsch verstanden?

Danke soweit.

von Falk B. (falk)


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@ sh2 (Gast)

>Wenn ich solch ein isoliertes DCDC-Modul verwende, dann würde ich ja 4
>Module benötigen, sofern ich das nun richtig deute (2 für meine
>Schaltung, 2 für die Folgeschaltung bzw. die Sekundärseite der
>Trennung).

Mein Gott, was zum Geier soll denn da alles entkoppelt werden? Klingt 
eher nach Paranoia.
Deine Schaltung wird doch schon mit Strom versorgt, da braucht man 
keinen extra DC/DC Wandler.
Die +/-30V mit galvanischer Trennung mach EIN DC/DC Wandler, die gibt es 
mit bipolarem Ausgang.
Von der gleichen Spannung kannst du den Isolationsverstärker speisen, 
der braucht nur ein paa mA.

Also reicht EIN DC/DC Wandler!

>Summe 6 ICs machen - oder habe ich das falsch verstanden?

So ziemlich alles.

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