Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Suche kleines, sparsames Bewegungssensormodul (PIR)


von Uwe J. (uwe-se)


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Ich habe vor eine stationäre, batteriebetriebene Schaltung mit 
Mikrocontroller (TI MSP430) und Bewegungssensor zu bauen.

Als Energiequelle will ich 2 oder 2 Monozellen (Alkaline, 1.5 V, 20 Ah) 
verwenden und die Schaltung soll damit etwa 2 bis 3 Jahre lang laufen.

Der Bewegungsmelder sollte klein sein (Fresnellinse max 15 mm) und nicht 
mehr als 200 µA verbrauchen.

Der Mikrocontroller wird die meiste Zeit schlafen (Ruhestrom schätze ich 
auf max 10 µA) und vom Bewegungsmelder aufgeweckt werden. Dann wird der 
Mikrocontroller aber meistens nur kurz aufwachen (max 1 msec) und gleich 
wieder schlafen gehen. Etwa 5 mal am Tag wird dann fuer etwa 20 Sekunden 
etwa stromhungriges gemacht (200 mA).

Bei eBay gibt es PIR Module die eigentlich ideal wären. Schön klein aber 
es hat sich herausgestellt, daß der Ruhestrom nicht wie angegeben 50 µA 
beträgt sondern etwa 1200 µA.

Dann gibt es eBay Module die allerdings mit 25 Milimetern arg groß sind 
und ich vermute auch mehr als die angegeben 50 µA verbrauchen.

Die Lösung des Problems sind wahrscheinlich PIRs von Panasonic.

http://pewa.panasonic.com/components/built-in-sensors/passive-infrared-sensors/papirs-ekmb/

Schön klein, digitaler Ausgang und selbst wenn die Dinger 10 mal mehr 
als die angegeben 2 µA verbrauchen immer noch prima.

Leider leiden kosten die Dinger etwa 25 Euro das Stück und (viel 
schlimmer) sind (in "pearl white") schwierig zu bekommen (Mouser, 
Farnell, RS, Reichelt, Konrad, RS, Arrow).

Als Alternative gäbe es da vielleicht noch Radarsensormodule wie diese

http://www.conrad.de/ce/de/product/502374/

Das Ding braucht zwar etwa 40 mA aber wahrscheinlich reicht es wenn man 
es alle 2 Sekunden für 1 msec einschaltet. Der Sinalausgang scheint aber 
leider analog zu sein und ich habe wenig Lust herumzuorakeln ob das 
Signal wohl Ruhe oder Bewegung bedeutet.

Ich habe auch noch eine Infrarotenfernungssensor von Sharp (Infrared 
Proximity Sensor Long Range - Sharp GP2Y0A02YK0F, 
https://www.sparkfun.com/products/242) aber der Sensor schafft maximal 
150 cm und ich hätte gerne etwa 3 Meter.

Tja - was würdet Ihr mir raten?

von Spess53 (Gast)


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Hi

>Tja - was würdet Ihr mir raten?

Evtl. Anhang.

MfG Spess

von Uwe J. (uwe-se)


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Danke, der "Application Report" ist mir bekannt.

Leider habe ich kein Oszilloskop um mir das Ausgangssignal des analogen 
PIRs anzuschauen und danach die Widerstände und Kondensatoren der beiden 
Signalfilter zu dimensionieren.

Desweitern wollte ich das Programm in Processing schreiben (Energia) und 
die Interruptbehandlung geht wahrscheinlich besser in C oder Assembler.

Deshalb bevorzuge ich einen PIR mit digitalem Ausgang.

Ich werde den "Application Report" aber im "Hinterkopf" behalten.

von Stefan (Gast)


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Der digitale Ausgang erfordert einen Schmitt-Trigger oder Komparator. 
Beide brauchen signifikant Strom. Deswegen wirst Du sparsame Module wohl 
eher mit analogem Ausgang finden.

von spess53 (Gast)


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Hi

>Der digitale Ausgang erfordert einen Schmitt-Trigger oder Komparator.
>Beide brauchen signifikant Strom. Deswegen wirst Du sparsame Module wohl
>eher mit analogem Ausgang finden.

Es gibt ICs für PIR-Sensoren. Ein BISS0001 ist mit 50µA bei 3V 
angegeben. Ist z.B. hier

http://www.philips.de/c/-/weiss-lac51awwb_10/prd/de/consumer

verbaut.

MfG Spess

von Uwe J. (uwe-se)


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Danke - das Philips LED-Licht habe ich sogar zu hause.

Der BISS0001 braucht eine ganze Menge Wiederstände und Kondensatoren 
"drumherum" wie im Datenblatt und hier zu sehen ist:

http://www.ladyada.net/learn/sensors/pir.html

Das wäre dann komplexer als meine gesamte restliche Schaltung und so 
viel Aufwand möchte ich nicht treiben.

von Guest (Gast)


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Uwe J. schrieb:
> Der Bewegungsmelder sollte klein sein (Fresnellinse max 15 mm) und nicht
> mehr als 200 µA verbrauchen.

Uwe J. schrieb:
> Etwa 5 mal am Tag wird dann fuer etwa 20 Sekunden
> etwa stromhungriges gemacht (200 mA).

Das macht dann schon einen Durchschnittsverbrauch von knapp über 200 µA. 
Deine Forderungen sind also unerfüllbar.

von Stefan (Gast)


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> Deine Forderungen sind also unerfüllbar.
Ich glaube, die Forderung nach maixmal 200µA bezog sich auf den PIR 
Sensor alleine. Nicht auf die gesamte Schaltung.

von Uwe J. (uwe-se)


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Richtig - die Forderung nach maximal 200µA bezog sich auf den PIR
Sensor (bzw. das PIR-Modul) alleine.

Um den Rest kümmere ich mich schon selbst.

von Martin S. (Gast)


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Hi,
Ich hab auch mal ein kleines ebay Modul (sieht fast so aus wie PIRs.jpg, 
oben links) vermessen:

Ohne Bewegung 55 µA@5V, 20°C
mit Bewegung 75 µA@5V, 20°C

Darauf ist ein 3,3V Stabi und ein SO8 IC ohne Beschriftung..

von Uwe J. (uwe-se)


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@ Martin S.

Echt?

Ich hatte bei meinem einfach an die Daten geglaubt bis ich die Messwerte 
hier gesehen habe:

http://jeelabs.org/2012/03/17/another-pir-sensor/

Das ist genau das Modul welches ich auch habe und mein 30 Euro 
Peaktech-Multimeter (dem ich nicht immer so ganz vertraue) zeigt mir 
etwa 1,2 mA an was recht gut mit den Messwerten von Jeelabs 
uebereinstimmt.

Ich werde heute abend noch mal nachmessen.

von Martin S. (Gast)


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von Uwe J. (uwe-se)


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Also bei mir klappt das nicht. Mein Modul scheint rund 1000 µA zu 
brauchen.

4.7 V
1075 µA

4.7 V
1.08 mA (Messbereich umgeschaltet)

3.6 V
956 µA

Also ganz ähnlich wie Jeelabs 
(http://jeelabs.org/2012/03/17/another-pir-sensor/).

Wieso ist der Stromverbrauch 20 mal größer als bei Dir?

von Uwe J. (uwe-se)


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@Martin S.

Ich habe mir jetzt noch mal ein paar der kleinen Module von eBay 
bestellt und zwar die, wo genau die "dypsensor" Platine abgebildet war.

Bin gespannt ...

von Uwe J. (uwe-se)


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Ja, mit dem DYPSENSOR-Modul funktioniert es tatsächlich mit nur rund 50 
µA.

Besten Dank!

von Jürgen S. (juergenc)


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Hallo !

Ich habe die gleichen Anforderungen, bloß 9 Jahre später.

PIR mit möglichst geringer Stromaufnahme im Ruhezustand.
Und: Versorgungsspannung wie der ESP8266: 2,8 - 3,6 V.

Anwendung: Sicherung eines Geräteschuppens.

Ich möchte einen Akku mit ca. 1 oder 2 Ah verwenden und das Ganze soll 
über ein Jahr funktionieren.

Ich habe gesehen, dass Panasonic PIRs mit 1 µA anbietet.

Klingt genial !

Hat das Nachteile ?

Gibt es günstigere, die genauso gut sind ?

Danke für alle Tipps !

von kumPIR (Gast)


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Die samplen, um den mittleren Stromverbrauch so klein zu kriegen.
Siehe Datenblatt.
Kemet hat auch was kleines, oder war es Rohm. Braucht Beschaltung - es 
gibt  Module, dabei die Spannung beachten.
Auch teuer.

von Ralf G. (ralg)


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Jürgen S. schrieb:
> PIR mit möglichst geringer Stromaufnahme im Ruhezustand.
> Und: Versorgungsspannung wie der ESP8266: 2,8 - 3,6 V.
> Anwendung: Sicherung eines Geräteschuppens.
> Ich möchte einen Akku mit ca. 1 oder 2 Ah verwenden

Ich gehe mal davon aus, dass alle Teile an dem Akku hängen???
... Da ist der PIR dein kleinstes Problem.

von Jürgen S. (juergenc)


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Ralf G. schrieb:
> Ich gehe mal davon aus, dass alle Teile an dem Akku hängen???
> ... Da ist der PIR dein kleinstes Problem.

Da irrst Du. Der ESP8266 braucht im Deep Sleep 20  μA. Der PIR soll ihn 
aufwecken.

von spess53 (Gast)


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Hi

>aber wahrscheinlich reicht es wenn man es alle 2 Sekunden für 1 msec einschaltet.

>Da irrst Du. Der ESP8266 braucht im Deep Sleep 20  μA. Der PIR soll ihn
>aufwecken.

PIR- und auch Radarsensoren brauchen aus meiner Erfahrung mehrere 
Sekunden um nach dem Einschaltenie ein verwertbares Signal zu liefern. 
Da bringt ein 'deep Sleep' nicht sehr viel.

MfG Spess

von Jürgen S. (juergenc)


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spess53 schrieb:
> PIR- und auch Radarsensoren brauchen aus meiner Erfahrung mehrere
> Sekunden um nach dem Einschaltenie ein verwertbares Signal zu liefern.
> Da bringt ein 'deep Sleep' nicht sehr viel.

Der PIR-Sensor ist immer eingeschaltet. Sobald er eine Bewegung 
entdeckt, weckt er den ESP.

von temp (Gast)


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Ich habe sehr schlechte Erfahrungen mit den HC-SR501 Sensoren gemacht. 
Einmal wegen der benötigten Betriebsspannung und zum anderen wegen der 
Störempfindlichkeit. Die Panasonic Dinger sind nicht schlecht, aber man 
muss die Serie nehmen die für Batteriebetrieb ausgelegt ist und ziemlich 
teuer.
Gute Erfahrungen habe ich mit den AM312 Sensoren gemacht.

https://www.amazon.de/Hailege-Pyroelectric-Sensor-Infrared-Detector/dp/B07XFC4XSD/ref=sr_1_5?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=3GJNNMGFC87DQ&keywords=am312&qid=1674200957&s=industrial&sprefix=am312%2Cindustrial%2C98&sr=1-5

Da passt erstens der Spannungsbereich besser und zum anderen sind sie 
bei weitem nicht so störempfindlich. Meistens verbaut man das ja in 
Kombination mit einem Funkmodul, und das produziert neben der HF auch 
ziemliche Schwankungen im Strom.

von J. S. (jojos)


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temp schrieb:
> Ich habe sehr schlechte Erfahrungen mit den HC-SR501 Sensoren gemacht.

bei mir funktionieren die. Den Spannungsregler habe ich überbrückt damit 
die direkt mit 3,3 laufen, dann ziehen die auch nur die angegebenen 50 
µA.
Und einen C kleiner gemacht damit der Triggerpuls kürzer ist.

Von TI gibt es auch ein Referenz Design für einen sparsamen PIR:
https://www.ti.com/tool/TIDA-01476

: Bearbeitet durch User
von Ralf G. (ralg)


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Jürgen S. schrieb:
> Da irrst Du. Der ESP8266 braucht im Deep Sleep 20  μA.

Wenn das bei dir jetzt schon so läuft und du nur noch den PIR 
anschließen musst, dann sollte das funktionieren. (Es haben sich halt 
schon viele am Stromverbrauch die Zähne ausgebissen. Viele sind nur bis 
in den mA-Bereich gekommen.)

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