Hallo liebe Forengemeinde, jetzt, da es draußen wieder kälter wird ;) ist es wieder Zeit für das ein oder andere Projekt. Also möchte ich gerne wieder etwas in Angriff nehmen. Ziel soll ein "kleiner" 3 Phasiger Netzanalysator ala UMG511 von Janitza sein. Abtastrate von Strom und Spannung ca. 20kHz um Transienten noch sinvoll darstellen zu können. Bestenfalls sollen die Messwerte (P,Q,I,U,cosphi, evtl. FFT) über Ethernet abrufbar sein. Meine Fragen an euch sind jetzt: kennt jemand von euch IC´s wie z.b. ADE7758, der einem die ganze Signalauswertung abnimmt? Jedoch müsste dieser noch eine Kontinuierliche Waveform zur verfügung stellen. Der ADE7758 stellt ja nur einzelne Waveformsamples zur verfügung, so ist es reines glücksspiel eine Transiente zu erwischen oder eben auch nicht. Außerdem wäre die option auf eine FFT nicht mehr offen. Gibt es hier etwas fertiges oder muss ich dies diskret lösen? Wenn jemand Interesse hat bei diesem Projekt mitzuwirken ist er gerne wilkomen. Plattformmäßig bin ich noch völlig offen, da ich nach AVR Atmega und NXP cortex M3 auch gerne mal wieder etwas neues ausprobieren möchte. Gruß Miche
>Wenn jemand Interesse hat bei diesem Projekt mitzuwirken ist er gerne >wilkomen. Wieso? Kriegst du das alleine nicht gebacken?
holger schrieb: >>Wenn jemand Interesse hat bei diesem Projekt mitzuwirken ist er gerne >>wilkomen. > > Wieso? Kriegst du das alleine nicht gebacken? Das ist doch meist der einzige Grund warum manche Leute nur "im Team arbeiten können". Wenn jemand nach "Team" schreit, dann weiß man sofort dass der nix macht und nix kann.
Wenn Du ohnehin jedes Sample haben willst, dann ist es vielleicht sinniger, nur ein passives Frontend wie den Microchip MCP3903 oder MCP3914 zu nehmen und alles in Software zu machen. http://www.microchip.com/wwwproducts/Devices.aspx?dDocName=en554558 http://www.microchip.com/wwwproducts/Devices.aspx?dDocName=en565642 Es gibt von vielen Firmen auch all-in-one Lösungen wie z.B. den MSP430F6779 mit sieben(!) 24-Bit(!) AD-Konvertern, die extra für Polyphase Metering vorgesehen sind. http://www.ti.com/product/msp430f6779 Referenzdesigns sind verfügbar, die kannst Du an Deine Bedürfnisse anpassen. fchk
cyblord ---- schrieb: > Wenn jemand nach "Team" schreit, dann weiß man sofort > dass der nix macht und nix kann. team --> toll, ein andrer machts.... ;) lg.
@ Frank K. : Danke, werde mir den MSP430F6779 mal ansehen. 7stk 24bit AD Wandler hört sich schonmal gut an ;) und die Appnotes schauen auch schonmal Gut aus! Gruß Michael
Pass aber auf Deine elektrische Sicherheit auf! In dem Referenzdesign liegt der MSP430 direkt auf Netzpotential, d.h. Du musst beim Messen aufpassen und musst zum Debuggen Deinen Debugger (MSP-FET430UIF) unbedingt galvanisch vom PC trennen - entweder auf der JTAG-Seite oder auf der USB-Seite, sonst knallt es, was Dich eventuell auch Deinen PC kosten könnte. Bei der Referenzanwendung Energiemessung stört das nicht weiter, wenn zB auch das LCD auf Netzpotential liegt, weil das ganze ja gekapselt und verplombt im Zähler sitzt und die Schnittstellen nach außen entweder optisch per IR oder drahtlos per ISM-Funk oder über Powerline realisiert sind. Während der Entwicklung ist ein Trenntransformator dem Personenschutz sehr zuträglich. Das betrifft natürlich prinzipbedingt alle Hersteller von derartigen Lösungen, auch zB. Microchip (PIC18F87J72, nur einphasig), Maxim (das Teridian-Zeugs), usw usw. Wenn Du das vermeiden willst, musst Du anstelle von Shunts Stromsensoren verwenden und in die Schaltungsteile für die Spannungsmessung Isolationsverstärker einsetzen, die dann ihrerseits aber nicht ganz billig sind. So ein AMC1100 kostet etwa 5-6 Euro, und Du brauchst 3 davon. Die Stromsensoren (zB von LEM) sind auch nicht billiger, so in der Größenordung 10€ pro Stück musst Du rechnen, und Du brauchst vier Stück davon, wenn Du den Neutralleiter auch messen willst (was zwar nicht unbedingt notwendig, aber vielleicht ganz nützlich ist, denn so siehst Du zB gleich auf einen Blick, wie unsymmetrisch Dein Anschluss belastet wird). Die "ungefährlichste" Variante wäre ein MCP3914 AFE und gleich dahinter ein ADuM24xx bzw Si86xx Isolator. So wäre der "gefährliche" Schaltungsteil minimiert, und Du könntest unbesorgt am Controller messen und debuggen. fchk
Ich frage mich warum alle die verlinkten Teile 24 Bit Wandler sind. Ist diese Bitbreite wirklich sinnvoll (außer vielleicht für das Marketing der Hersteller)? Wenn man wirklich 24 brauchbare Bits will, muss man doch normal einen riesen Aufwand treiben: das fängt mit ner Referenz an die extrem rauscharm ist. Geht weiter mit extra sauberer Stromversorgung, TK der Widerstände, Opamps, Layout mit Guardringen etc., Schirmungskäfige,... Wenn ich mir jetzt z.B. die Appnote von TI für das Power Metering anschaue: http://www.ti.com/litv/pdf/slaa577c dann sehe ich da zumindest auf den ersten Blick nix in die Richtung. Käme man nicht auch mit z.B. einem 16 Bit AD-Wandler auf vergleichbare Ergebnisse?
Bei den Delta-Sigma-Wandlern ist es so, dass man damit einen universellen ADC mit bereits eingebautem Anti-Alias-Filter hat (man sollte aber ein kleines Filter trotzdem davorschalten). Braucht man nur 16bit, kann man sich die 24bit Typen trotzdem ansehen. Leider hat das Marketing bei TI es nicht verstanden, klar darzustellen, was ihre im MSP430 eingebauten 24bit Wandler so können. Für den MSP430F6779 hab ich das mal ausgerechnet. Wenn man den ADC mit den maximal möglichen 2,3MHz fährt erhält man: - Auflösung 16bit bei ca.72kHz Abtastrate, die 3dB-Dämpfung des Filter liegt da bei ca 33kHz. - Auflösung 24bit bei ca. 2.2kHz, 3dB@1kHz Werte dazwischen kann man sich frei einstellen mit dem OSR (over smapling ratio), wie gut die dann wirklich sind,muss man sich aber im Datenblatt ansehen (naja 96kHz-24bit Soundkarten sind auch oft viel schlechter, als die reinen Zahlen es vermuten lassen) siehe auch: http://www.beis.de/Elektronik/DeltaSigma/DeltaSigma.html Der MSP430F6779 würde sich also z.B. gut für einen Audiorecorder eignen. Eine 32G-SD Karte dran (per 25MHz mit der SPI und dem DMA Controller angesprochen) und schon könnte man da bei sehr wenig Strom unkomprimiertes Audio aufnehmen. Der MSP braucht da vermutlich 2-3mA, die Frage ist, mit wieviel die SD-Karte auskommt. Leo
Gerd E. schrieb: > Ich frage mich warum alle die verlinkten Teile 24 Bit Wandler sind. Ist > diese Bitbreite wirklich sinnvoll (außer vielleicht für das Marketing > der Hersteller)? 24bit ist Unsinn. Die 6 LSB kann man direkt wegwerfen bei einem "normalen" Design. 16bit sind möglich - sauber aber auch nur auf 4 Lagen PCBs mit guter Erfahrung.
Klasse sind auch die ADE7912 und ADE7912 (isolierter ADC 24Bit)haben SPI. http://www.analog.com/en/analog-to-digital-converters/energy-measurement/ade7912/products/product.html Erzeugen sich die Spannung für die Sekundärseite selbst. Das Einzige Manko was sie haben ist nur 8kHz Samplerate, sonst wären sie auch gut geeignet für FFT in einem Cortex M4 oder so.
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