Hallo, ich benötige mal eure Hilfe. Für eine Abschlussarbeit, bei der evtl. am Schluss hochfrequent optische Daten kodiert oder gesampled und dekodiert werden sollen, benötige ich wohl ein FPGA oder CPLD. Vermutlich eher einen FPGA. Mit uCs (AVR, STM32) habe ich schon einige Erfahrungen sammeln können und fühle mich hierin einigermaßen sattelfest. Mit FPGAs/CPLDs habe ich bislang noch nichts zu tun gehabt. Das grobe Prinzip ist mir aber klar. Ich suche nun nach einem preiswerten und leicht erhältlichen Evalboard. Software hierzu sollte kostenfrei und frei erhältlich sein. Ob Altera oder Xilinx ist mir, da ich noch keine Ahnung davon habe, egal. Ich will nur erste Schritte hiermit versuchen und abschätzen ob das, was ich damit vorhabe, überhaupt so machbar sein könnte. Der Chip sollte aber auch nicht total vertaltet sein. Ich dachte an einen kleinen Spartan 3 oder entsprechenden Cyclone. Am liebsten wäre mir sowas wie das Arduino für den AVR. Opensource, einfach und schnell. Vielleicht ohne die Scriptsprache :). Extras kommen später. Displays, VGA-Out, PS2, Audio in/out etc. sind unnötig. Ein paar Taster und LEDs reichen. USB und onboard Programmer wären schön (da habe ich auch noch keinen Überblick). Ich fand hier das Konzept der STM32-Discovery-Boards sehr gut. Auch vom Preis. Ich habe mich schon etwas weitergehend schlau gemacht. Günstige Boards (<50-80€) sind wohl hier schwer zu bekommen. Ich möchte aber auch nicht wesentlich mehr für einen Versuch investieren. Hab ihr hier einen Tipp für mich und persönliche Erfahrungen machen können? Mit Gruß Mike
Wie wärs mit dem hier: http://www.latticesemi.com/Products/DevelopmentBoardsAndKits/MachXO2BreakoutBoard.aspx Einfaches Breakout-Board ohne Schnickschnack, USB-Adapter fürs Programmieren und Debuggen ist drauf. Das ganze gibts für etwas über 20 EUR, z.B. bei Mouser und Farnell.
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Hallo, mit welchem Xilinx FPGA ist der MachXO2 denn vergleichbar? Also vom "Platz" und vom eingebauten Blockram? Einen Spartan 3 kann ich grob einschätzen, welchem entspricht der denn am ehesten?
Boards mit dem Altera Cyclone EP2C5 mit "ohne alles" findet man auf ibei.com fuer 15 Eu. Den passenden USB-Blaster ebenfalls. Um die Software vom Hersteller kommt man dabei nicht herum... Wenn Du bis jetzt blos mit Arduinos gefrickelt hast, wird das eine harte Landung.
Man könnte den Open Workbench Logic Sniffer (OLS) auch als Entwicklungsboard nutzen. + weit verbreiteter Xilinx Spartan 3 (XC3S250) + teilweise 5V-tolerante Pins (wg. Buffer) + kann man hinterher gut anderweitig verwenden + gut verfügbar + µC für PC-Anbindung per USB an Bord. Ist leider ein Microchip PIC, wodurch sich das proprietäre Entwicklungstoolgerödel nochmal vergrößert Äusserst interessant wäre auch die 7I90HD Anything I/O FPGA Karte von MESA (die Karten sind bei den Zerspanern u.a. wg. der tollen LinuxCNC/EMC² Unterstützung beliebt). Ist mit 59USD gelistet, aber die Verfügbarkeit hierzulande ist leider mau.
> Man könnte den Open Workbench Logic Sniffer (OLS) auch als > Entwicklungsboard nutzen. Wenn das Dingens wenigstens nen JTAG-Anschluss haette. Ohne JTAG z.B. kein Chipscope... Der FPGA wird auf Umwegen ueber den PIC konfiguriert. Da muesste man jedesmals mit dem Upgradetool flashen. Mittlerweile finde ich es fuer die gebotene Leistung einfach zu teuer.
./. schrieb: >> Man könnte den Open Workbench Logic Sniffer (OLS) auch als >> Entwicklungsboard nutzen. > > Wenn das Dingens wenigstens nen JTAG-Anschluss haette. > Ohne JTAG z.B. kein Chipscope... Man braucht kein Chipscope um einen Logicanalyzer in den FPGA zu bauen: http://www.mikrocontroller.net/articles/Durchblicker
> Man braucht kein Chipscope um einen Logicanalyzer in den FPGA zu bauen Man kann auch mit einer Kombizange einen Nagel in die Wand schlagen. Ich hab meinen OLS genau 1x auf den aktuellen Stand gebracht. Und dazu genau 1x das bereitgestellte Tool benutzt. Fuer ein Experimentierboard wuerde ich nicht auf einen richtigen JTAG-Anschluss verzichten wollen.
./. schrieb: > Wenn das Dingens wenigstens nen JTAG-Anschluss haette. > Ohne JTAG z.B. kein Chipscope... Versteh ich nicht, vielleicht steh ich auf dem Schlauch, aber was fehlt Dir denn da? Der Pinheader, der Programmer?
Wie wäre es mit dem DE0nano mit Altera FPGA http://www.terasic.com.tw/cgi-bin/page/archive.pl?No=593
Hmm, in der Tat. Den hab ich glatt uebersehen. Mein OLS tut aber auch nur als LA. Und fuer das Update des FPGA-Flashs hab ich ihn ja auch nicht gebraucht :-) Fuer 32 IO plus einige LED find ich es trotzdem recht teuer. Das oben genannte EP2C5-Board hat mehr als 80 freie IOs, 1 Taster, 3 LEDs und kostet ein 1/3 vom OLS.
Hallo, vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Ich habe mich mit ihnen beschäftigt und noch einiges weiter gelesen. Bislang komme ich zu diesem Schluss: 1. XILINX scheint in Deutschland verbreiteter zu sein als Altera. 2. XILINX-Programmer scheinen kostspieliger zu sein als Altera-Programmer 2a. Für beide Gruppen scheint es Selbstbauprogrammer zu geben. Wie weit die jedoch die einzelnen Bauteile ansprechen können ist mir noch unklar. 3. Ältere CPLDs von XILINX bekomme ich bei Angelika und Co. Altera ist hier nicht vertreten. FPGAs sind erst bei den großen Distributoren zu erhalten. 4. Über die Bucht bekomme ich recht günstige Boards aus Übersee mit Cyclon II-Chips. Spartans fangen deutlich höher an. 5. Ich habe mich noch nicht mit den Einzelheiten beschäftigt. Aber es scheint so, als würden sich die Preise von CPLDs beider Firmen kaum unterscheiden. Bei den FPGAs scheint es von Altera günstigere Bauteile zu geben. Grundvoraussetzung ist die Lötbarkeit, also keine BGAs. Zwickmühle. Da ich auch beim Arduino sehr schnell zu eigenen Platinen übergegangen bin, wird das hier auch der Fall sein. Also ist ein brauchbarer Programmer mit Debugmöglichkeit Pflicht. Welche Erfahrung habt Ihr hier gemacht? Welchen Programmer könnt Ihr empfehlen? @ ./. (Gast) Den Arduino hatte ich vor Jahren für erste Erfahrungen verwendet. Mittlerweile verwende ich den AVR nur noch selten. Und wenn, dann in größeren Schaltungen für Datenaquise oder zum Regeln und Steuern. Ich bin mir durchaus bewußt, dass das neue Gebiet Schweiß und Frust mit sich bringen wird. Da ich aber mit den 20MHz nicht mehr hinkomme und sehr geringe Latenzen benötige, muss ich es wagen :) @Sönke Peters Ja, die MESA-Karten hatte ich mir für eine Fräse auch schon angesehen. Werden wohl sehr gerne genommen und sind zuverlässig unter Linux. Die von dir angegebene Karte ist jedoch leider "out of stock" beim Hersteller. Mittlerweile habe ich mir das Basys2 genauer angesehen. In der Academic-Version liegt es im Budget und scheint interessant zu sein. Ist gebraucht selten zu bekommen. Zur Software: Es gibt offenbar das ISE von XILINX und das Quartus II von Altera. Bei können kostenlos verwendet werden. Ist bei diesen Programmen eine Online-Aktivierung/Zetifizierung notwendig? Reicht eines dieser beiden Programme für die Arbeit, ober werden weitere Tools für eine Tool-Chain benötigt? Gibt es hier OpenSource Alternativen? Mit Gruß Mike
Ich empfehle das Digilent Basys2. http://www.digilentinc.com/Products/Detail.cfm?Prod=BASYS2 Hat ALLES an Board und ist trotzdem nicht überladen, außerdem gibt es kostenfrei eine Entwicklungsungebung und eine ganze Menge kompatibler Ansteck-Module mit Peripherie! Viel Spaß!
Noch etwas: ich las, dass die aktuellen CPLDs nur geringe Mengen an Schreibzyklen zulassen. 100-1000x. Was ist da dran? GIbt es hier deutliche Unterschiede zwischen den Herstellern? Gruß Mike
Schreibzyklen: Altera MAX-II bis 100x, Xilinx XC9500XL bis 10.000x. Hier ist Xilinx deutlich besser, 10.000 wird wohl kaum einer überreizen, 100x bei Altera sehe ich im Hobbybereich sehr kritisch. Aktivierung: Sowohl Altera als auch Xilinx müssen Online aktiviert werden, enthalten aber alle Toolchain-Komponenten (grössere FPGAs sind nicht progbar, aber auch kaum bezahlbar!). Programmer: Selbstbau z.b. bei Altera lohnt nicht, in der Bucht gibt's Progger ab 6 Euro. Hab selbst so einen, funktioniert tadellos. Tools: Bei VHDL ist's eigentlich egal, beide sind da üppig ausgestattet. Bei SOC (Altera: SOPC/QSys/NiosII, Xilinx: EDK) ist Altera Quartus deutlich einfacher zu bedienen.
Vielen Dank für die Hinweise. Ich persönlich empfinde es als sehr unschön, dass mittlerweile fast alle größeren Programme eine Online-Freischaltung benötigen. AVR-Studio braucht das ja auch nicht. Schließlich wollen diese Firmen ja Chips verkaufen. Warum müssen Sie dann wissen, welcher Rechner wann und vor allem welche Person dahinter nun mit Ihren Chips arbeitet? Daher suche ich mittlerweile gezielt Tools, bei denen das nicht notwendig ist und daher meine Frage nach OpenSource Applikationen für diese Chips. Gibt es da gar nichts? Mit Gruß Mike
Sigi schrieb: > Sowohl Altera als auch Xilinx müssen Online aktiviert werden Altera Quartus Web Pack braucht keine Lizensierung.
Mike schrieb: > Daher suche ich mittlerweile gezielt Tools, bei denen das nicht > notwendig ist und daher meine Frage nach OpenSource Applikationen für > diese Chips. Gibt es da gar nichts? Da wirst du nichts finden. Für die ganze Toolchain vom VHDL-Design zum Bitfile benötigt man extrem viel Kenntnis über die Interna des Chips. Das rücken die Hersteller nicht einfach so heraus. Daher gibt es nichts, was Open Source ist. Gruß Marius
Mike schrieb: > Daher suche ich mittlerweile gezielt Tools, bei denen das nicht > notwendig ist und daher meine Frage nach OpenSource Applikationen für > diese Chips. Gibt es da gar nichts? Ganz vorne und ganz hinten gibt es Open Source alternativen. Vorne: Editor und Simulator Hinten: JTAG Programmiersoftware und -hardware Für die Tools dazwischen gibt es nichts. Wie schon geschrieben, wäre das auch nur über sehr sehr aufwändiges Reverseengineering machbar. Was auch mit Open Source lösbar ist: Versionsverwaltung, Automatisierung des Buildprozesses (Scripte, Make Files etc.), manche UML Tools lassen sich durchaus zum Planen von Designs verwenden (Zustands-, Aktivitäts-, Zeitverlaufs-, Kompositionsstrukturdiagramm), generieren von Dokumentation aus dem Source Code (VHDocL).
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