Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Welcher Cortex-M0 Controller wird der 8-Bit Killer?


von Tim  . (cpldcpu)


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Inzwischen sind ja schon viele Firmen angetreten mit dem Cortex-M0 die 
8Bit Controller zu verdrängen:

- NXP LPC800
- ST  STM32F03x, STM32F05x
- Infineon XMC 1x000

Habe gerade gesehen, dass Nuvoton ab November einen Cortex M0 (MINI51F) 
im TSSOP20-Gehäuse und mit 5V Kompatibilität für <0.3 US$ herausbringt:

http://www.nuvoton-m0.com/forum.php?mod=viewthread&tid=6072

Wer ist der aussichtsreichste Kandidat?

: Bearbeitet durch User
von Max D. (max_d)


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NXP hat mit seinen DIP-ARMs schonmal gezeigt, dass sie verstehen, dass 
die Bastler noch immer gerne "mal schnell" ein DIP-IC aufs Brotbrett 
klatschen ohne extra eine platine zu ätzen (und jeder der sagt, dass 
bastler kein Markt sind braucht isch nur mal arduino anzusehen um zu 
erkennen, dass er unrecht hat).

von Helmut L. (helmi1)


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Max D. schrieb:
> NXP hat mit seinen DIP-ARMs schonmal gezeigt, dass sie verstehen, dass
> die Bastler noch immer gerne "mal schnell" ein DIP-IC aufs Brotbrett
> klatschen ohne extra eine platine zu ätzen

Du glaubst also wirklich das NXP dafuer DIPs baut? Eine Platine fuer 
Bastler herzustellen ist eine Sache (kann ein Bastler ja auch), aber 
eine Produktionstrasse fuer ICs zu betreiben ist was anderes. Da geht es 
um Stueckzahlen die kein Bastler je ab nehmen wird.

von Max D. (max_d)


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Es sind nichtnur Hobby-Bastler auch viele frühe Prototypen werden 
"gebastelt". Und ausserdem werden auch an verschiedenen 
Ausbildungseinrichtungen (nicht nur Uni) Dinge gebastelt. Wenn man da 
die Leute schon anlernt (ein DIPer auf nem Brotbrett is einfach viel 
vielfältiger zum lernen als jedes <1k€ dev-board) dann behalten die 
diese Linie auch eher bei wenn sie später Produkte bauen sollen (in die 
dann hald das smd-äquivalent kommt), man kennt hald die IDE und hat "das 
schon immer so gemacht" ;)

von Max D. (max_d)


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Was mir auch noch einfällt: NXP hat ihre IDE auch für nicht Windowser 
online, das mag noch kein großer Punkt sein, dürfte aber in der Zukunft 
praktisch werden. Wenn M$ nicht die Kurve kratzt mit ihren 
"Innovationen", dann werden die rel. bald absaufen. Gerade jetzt wo XP 
ab 2014 keine Updates mehr kriegt (die hälfte der M$-Nutzer die ich 
kenne haben das nur weil sie damit hald umgehen können, wenn man die 
jetzt zwingt sich von XP auf 7/8 zu migrieren werden die sich nicht 
unbedingt freuen)...

von Helmut L. (helmi1)


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Max D. schrieb:
> Wenn M$ nicht die Kurve kratzt mit ihren
> "Innovationen", dann werden die rel. bald absaufen.

Das hat man vor 20 Jahren auch schon gesagt.... und sie leben immer 
noch.

von Max D. (max_d)


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Vor 20 Jahren gabs aber hald noch keine Tablets die dem Dekstop als 
Instanz Konkurrenz machen (und es ist nur eine Frage der Zeit bis Dinge 
wie der GCC auf Android portiert sind). Es werden zwar natürlich noch 
einige Dekstops übrig bleiben, aber ob da Windows bezahlbar darauf 
bleibt ist fraglich (Linux hat das Glück als Android-Basis auch dann 
noch genug Innovation abzugreifen)...

von Helmut L. (helmi1)


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Max D. schrieb:
> Es werden zwar natürlich noch
> einige Dekstops übrig bleiben, aber ob da Windows bezahlbar darauf
> bleibt ist fraglich (Linux hat das Glück als Android-Basis auch dann
> noch genug Innovation abzugreifen)...

Dann must du dir ein paar Desktop PC still im Kaemmerlein lagern :=)

Aber im Ernst, willst du auf einem Tablett Software entwicklen? Ich 
nicht. Da ist mir ein Notebook noch zu unbequem fuer.
Gerade bringt M$ Win 8.1 raus. Da rundern die doch schon zurueck und 
haben den Startbutton und die klassische Ansicht wieder eingebaut. Nicht 
jeder will einen mit fettigen Fingerabdruecken versehen Monitor haben.

von Andreas (Gast)


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Tim    schrieb:
> Habe gerade gesehen, dass Nuvoton ab November einen Cortex M0 (MINI51F)
> im TSSOP20-Gehäuse und mit 5V Kompatibilität für <0.3 US$ herausbringt:

anscheinend ist der chip so schwach von den Features her dass das 
Argument Preis der einzige Faktor ist mit dem man sich überhaupt noch 
Aufmerksamkeit holen kann.

Freescale hat angefangen mit den <50cent, dann kam Infineon dann hab ich 
irgendwo gelesen 32bit für 32Cent und nun ist die Schwelle bei <30Cent.

Ich glaub Holtek kann noch billiger, nur ist es das was ein Ingenieur 
zum Arbeiten braucht? Und der Support kommt dann auch aus Asien?

Früher waren noch Innovationen das Verkaufsargument, wie z.b. bessere 
Peripherie oder einfache Bedienung oder hohe Integration (z.b. 
vollwertigen EEPROM) oder sehr gute Prozesse die z.b. mindestens 100k 
Schreibzyklen auf den Flash garantieren - heute wird mit dem Preis 
aufmerksamkeit erregt, dabei sind die anderen Eigenschaften einfach 
besch..., 150° support? Fehlanzeige. was soll ich zum teils mit 100 
Schreibzyklen anfangen? oder wenn ich low power brauche einen schlechten 
brown out detector der zu langsam ist um Spannungsabfälle schnell genug 
zu erkennen? sowas kommt in den marketingabteilungen mittlerweile zu 
kurz und mich kotzt es langsam an dass jede neue produktneuheit keine 
mehr ist sondern ein abklatsch schlechter Peripherie.
Infineon ist mal außen vor, haben zwar auch ein 30cent CortexM0 aber bei 
Abnahme von einer Million Stück. Microchip und Atmel sind mir immer noch 
die liebsten, irgendwie laufen die gegen den Trend.
Microchip weil sie dem ARM Kack aus dem Weg gehen, Atmel weil sie auf 
den "ich habe auch einen CM0 für 3cent" nicht nachlaufen, und wenigstens 
Neuigkeiten in ihre MCU packen die es vorher halt nicht gab. (wobei mir 
wäre es lieber wenn sie ihre AVR schneller mal weitertreiben würden).

Alles was man heute neu auf den Tisch bekommt ist aber immerhin soviel 
Leistung wieviel man bereit ist hinzublättern, eigentlich finde ich die 
30cent überteuert für das was man da kriegt.

von PonyProgger (Gast)


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>dass die Bastler

NXP hat diese Spezies bereitwillig ATMEL überlassen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Helmut Lenzen schrieb:

> Aber im Ernst, willst du auf einem Tablett Software entwicklen? Ich
> nicht. Da ist mir ein Notebook noch zu unbequem fuer.
> Gerade bringt M$ Win 8.1 raus. Da rundern die doch schon zurueck und
> haben den Startbutton und die klassische Ansicht wieder eingebaut. Nicht
> jeder will einen mit fettigen Fingerabdruecken versehen Monitor haben.

Ja, das möchte wohl niemand :-)

Aber: die Leute werden ihre (gekauften) Apps mehr und mehr auch auf dem 
normalen PC haben und anwenden wollen.

Die Eingabemöglichkeiten der bestehenden Apps entsprechend zu erweitern 
sollte kein so großes Problem sein.

Und da bietet sich in der Tat Linux/Android als native Plattform für PCs 
an.

Aber schauen wir mal, wie es weiter geht. Durch die VMs ist das Thema eh 
nicht mehr so kritisch. Hier läuft auf Ubuntu ein olles WinXP und sogar 
noch ein Win2000, falls es denn mal Win sein muss. Das geht auch ohne 
Netzwerk einigermaßen sicher, so viele Dinge muss man ja nicht 
installieren.

von Mw E. (Firma: fritzler-avr.de) (fritzler)


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Helmut Lenzen schrieb:
> Gerade bringt M$ Win 8.1 raus. Da rundern die doch schon zurueck und
> haben den Startbutton und die klassische Ansicht wieder eingebaut. Nicht
> jeder will einen mit fettigen Fingerabdruecken versehen Monitor haben.

Nope tunse nicht!
Der Startbutton is wieder da aber der ruft immer noch den Kachelmist 
auf...
Startmenü is also immernoch tot.
Selbst beim WinServer2012 gibts den scheiss...

von Kein Name (Gast)


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> Früher waren noch Innovationen das Verkaufsargument

Tja, die Zeiten sind vorbei.

2007 erkannte Apple dass ein Smartphone viel zu viel kann. Die große 
Innovation - alles raus werfen, was eh keiner versteht. Heute merken die 
Anlagenhersteller, dass die Steuerungen viel zu viel können. Alles raus 
werfen, was der Monteur nicht versteht.

Die Technik ist so gut geworden - nur mehr der Konstrukteur kann die 
weiteren Verbesserungen überhaupt noch erkennen.

von TomTom (Gast)


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Tim    schrieb:
> Welcher Cortex-M0 Controller wird der 8-Bit Killer?

Suggestivfrage.
Keiner.

von Ossi L. (losskopp)


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Genau. 8-bitter werden trotzdem immer billiger sein. Und meistens 
reichen sie auch aus.

Desweiteren würde ich keinen ARM in einem kritischen Produkt einsetzen, 
weil die CPUs durch die erhöhte Komplexität viel mehr Bugs haben. Es 
gibt keinen ARM ohne ellenlange Errataliste.

Langfristig bin ich aber pessimistisch. Die zunehmende Faulheit und 
Inkompetenz der Ingenieure ("Scheff, ich kann doch kein C, ich brauch 
nen Prozessor wo Java drauf laufen tut! An der Uni haben wir auch nur 
Java gemacht!") wird wohl dazu führen, dass irgendwann auch Toaster 
einen ARM drin haben.

von Max D. (max_d)


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Es gibt für 20€ Bluetooth-Tastaturen wenns super ergonomisch sein soll 
legt man hald 50€ hin. Desktop als Konzept stammt aus der Zeit als 
Rechenleistung viel Platz und Wärme hieß, inzwischen ist in jedem 
Smarthpone ein Vierkerner mit x GHz drinne und der Trend wird sich da 
nicht umkehren. Wenn der "klassische" Desktop weiterbestehen wird, dann 
wird er als App auf das Smarthpone/Tablet ziehen und über MHL 
rausgestreamt (wie canonical das mit dem ubuntu edge versucht hat, 
leider waren da (noch ?) nicht genug interessenten da). Ich hab selber 
auch einen Dekstop, aber hald zum Spielen (weil heftige Grafikbomber 
laufen hald noch nicht auf mobilen Geräten). Wenn ich surfen nehm ich 
mein Nexus 7. Programmieren tu ich (noch) auf meinem Desktop und dem 
Laptop, wäre aber jederzeit bereit auf mein Tablet zu wechseln wenns da 
eine IDE gäbe (und dank OTG könnte man sogar Programmer anschließen).

von hald halt (Gast)


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Max D. schrieb:
>...wäre aber jederzeit bereit auf
ich würde mir wünschen du wärst dazu bereit weniger hald und dafür mehr 
halt zu schreiben...

von Stampede (Gast)


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>NXP hat mit seinen DIP-ARMs schonmal gezeigt, dass sie verstehen, dass
>die Bastler noch immer gerne "mal schnell" ein DIP-IC aufs Brotbrett
>klatschen ohne extra eine platine zu ätzen
Ich verstehe nicht warum man überhaupt noch DIP baut. Da kann einfach 
kein wirklicher Gewinn hinterstecken.
>Und ausserdem werden auch an verschiedenen
>Ausbildungseinrichtungen (nicht nur Uni) Dinge gebastelt.
Und gerade weil es für Leute von der Uni sinnfrei ist mit DIP zu basteln 
sollte man die am besten direkt verbieten! :D

von obscurity (Gast)


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Stampede schrieb:
> Und gerade weil es für Leute von der Uni sinnfrei ist mit DIP zu basteln
> sollte man die am besten direkt verbieten!

Sinnfrei ist es solche Sprüche zu klopfen.

Die Leute werden an der Uni maximal ausgebildet um das zu programmieren. 
Prototypen und Versuchsobjekte werden in der Industrie auch nicht 
unbedingt von den besser bezahlten Uni-Absolventen zusammen gelötet. 
Dafür gibt's Handwerker. Leider hat aber nicht jede Uni soviel 
Handwerker um den Herren Studenten zu zu arbeiten. Was soll daran 
verkehrt sein wenn sie das mit DIP selbst machen. Wenn es um 
Leiterplattendesign geht ist das wieder eine andere Schiene. Es geht 
hier um den Mittel zum Zweck. Und eine Menge von den Studenten werden 
wohl Zeit ihres Lebens nicht die Fertigkeiten erlangen LQFP-Gehäuse von 
Hand zu verlöten. Das ist sicher auch nicht das Ziel einer 
Uni-Ausbildung.
Ob jemand mit DIP Geld verdient oder nicht ist eine andere Sache. 
Glauben kannst du in der Kirche. Um es zu wissen brauchst du schon 
belastbare Zahlen.

von 6A66 (Gast)


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obscurity schrieb:
> Es geht
> hier um den Mittel zum Zweck. Und eine Menge von den Studenten werden
> wohl Zeit ihres Lebens nicht die Fertigkeiten erlangen LQFP-Gehäuse von
> Hand zu verlöten. Das ist sicher auch nicht das Ziel einer
> Uni-Ausbildung.

Ers kann sicher nicht Mittel sein, ein paar hundert oder tausend Muster 
über eine vielleicht existierende Inhouse Backendlinie zu schieben um 
die dann für Musteraufbauten zur Verfügung zu haben. Der Aufwand des 
Prozesses dieses zu leisten und auch noch zu qualifizieren ist so hoch 
dass die Muster sicher such in Gold gefertigt werden können. Insofern 
macht das nur Sinn wenn da ORDENTLICH Stückzahlen (>1M) dahinter sind. 
Umsomehr wenn ich die Backendlinie nicht im Hause habe sondern mir einen 
Packager aussuchen muss.

Das beste Beispiel für Kostentrimmung ist der Nuvoton, der NXP und der 
STM. Wieviel der CPUs gibt es in DIP? Von den tatsächlich laufenden 
Volumina sicherlich <5%. Also an alle Bastler: Stellt auch auf TSOP oder 
besser noch TSSOP um. DIP ist nicht mehr Mainstream, der Tod kommt 
schleichend.

Aber jetzt Topic:
Sicher wird es immer weiter 8-bitter geben.
Aber für 0,30EUR einen 32bitter mit vielkleicht 24MHz das "überzeugt" 
jedes Management. Und auf Dauer wird das 8-bit Segment zur Nische 
(sicherlich: sag mir quando, sag mir wann), kommen wird das früher oder 
später.
Wer ist der beste kandidat?
Nuvoton für Fernost, STM für Europa, NXP für Automotive und IFX für 
Industrial. Und wenn ich die Glaskugel noch besser poliere sehe ich auch 
noch wied er Kuchen aufgeteilt ist :)

rgds

von Tim  . (cpldcpu)


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Habe gerade diesen Artikel gesehen:

MCU-Markt migriert zu 32 bit und ARM

http://www.elektroniknet.de/halbleiter/leistungshalbleiter/artikel/103187/

(Leistungshalbleiter?!?!)

von Tim  . (cpldcpu)


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Ich schaue mir bei Mouser immer gerne an, welche Controller gerade die 
günstigsten sind:

http://de.mouser.com/Semiconductors/Embedded-Processors-Controllers/Microcontrollers-MCU/ARM-Microcontrollers-MCU/_/N-a85pc/?Ns=Pricing|0

(Jaja, bei 10000er Stückzahlen ist wieder alles anders).

Zu meinem Erstaunen ist hier neuerdings Siliconlabs / EFM  mit dem Zero 
Gecko an der Spitze. Es wird wohl Zeit, sich mit diesen zu beschäftigen. 
EFM ist ja eigentlich sowieso der spirituelle Nachfolger des AVR.

Leider sind die Gehäuseformen etwas unpraktisch. Aber ich habe mir mal 
welche in QFN24 bestellt. Mit PCB kann es ja nicht so schlimm sein...

von Wilhelm F. (Gast)


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TomTom schrieb:

> Tim    schrieb:
>> Welcher Cortex-M0 Controller wird der 8-Bit Killer?
>
> Suggestivfrage.
> Keiner.

So ist es.

Sie versuchten das bei NXP schon vor gut 8 Jahren.

Der 8051 lebt auch immer noch, obwohl schon seit 1990 oft tot gesagt.

Ein einfacher µC ohne viel Komplexität braucht auch seine gerechte 
Chance.

von Tim  . (cpldcpu)


Angehängte Dateien:

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Wilhelm F. schrieb:
> Der 8051 lebt auch immer noch, obwohl schon seit 1990 oft tot gesagt.

Die Trends sehen inzwischen etwas anders aus. Aber sterben wird 8 Bit 
nicht, das ist klar.

Ich frage mich, was hier überhaupt mit 16Bit gemeint ist. Mir ist, außer 
von Freescale und Hitachi, eigentlich kein reiner 16Bit Controller 
bekannt? Leider wird das im Artikel oben auch nicht erklärt.

: Bearbeitet durch User
von Antimedial (Gast)


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TomTom schrieb:
> Suggestivfrage.
> Keiner.

Die richtige Antwort ist: Alle.

Wilhelm F. schrieb:
> Der 8051 lebt auch immer noch, obwohl schon seit 1990 oft tot gesagt.

Nicht wirklich. Das Ding ist ein Exot und lebt nur noch, weil viele noch 
Legacy-Code haben.

Wilhelm F. schrieb:
> Ein einfacher µC ohne viel Komplexität braucht auch seine gerechte
> Chance.

Und deshalb greift man heutzutage zum Cortex M0 und C. Einfacher kann 
man es kaum noch machen. Schon gar nicht, wenn man einfach im Sinne der 
Wartbarkeit anschaut.

Dass die Komplexität der Peripherie zugenommen hat, steht auf einem 
anderen Blatt. Das hat aber mit dem Kern nichts zu tun.

Ossi Losskopp schrieb:
> Genau. 8-bitter werden trotzdem immer billiger sein. Und meistens
> reichen sie auch aus.

Theoretisch ja, praktisch nein.

von Dominic A. (neo123)


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Microchip hat viele 16Bit MCUs

von Daniel P. (ppowers)


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MSP430 von TI sind doch 16-Bitter. Und meinem Gefühl nach auch ziemlich 
gängig...

von Tim  . (cpldcpu)


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Dominic A. schrieb:
> Microchip hat viele 16Bit MCUs

Daniel P. schrieb:
> MSP430 von TI sind doch 16-Bitter. Und meinem Gefühl nach auch ziemlich
> gängig...

Stimmt, die hatte ich vergessen. Dann passt alles schon wieder besser 
zusammen.

von Carsten (Gast)


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Hi,

Tim    schrieb:
> Die Trends sehen inzwischen etwas anders aus. Aber sterben wird 8 Bit
> nicht, das ist klar.

Dir ist aber schon klar das du die UMSATZZAHLEN gepostet hast?
Bei den Umsätzen sind die 32Bitter weit vorne. Aber das auch nur weil 
diese im Mittel weit mehr kosten als die 8/16 Bitter.

In Stückzahlen sind sowohl die 8 wie auch die 16 Bitter noch weit vorne. 
Wobei dort die 8er und auch die 16er gerade etwas gleichauf sind. (16 
Bit ist insbesonder im Automotivebereich sehr stark)

Und NEIN, auf absehbarer Zeit wird der 8Bitter mit Sicherheit kein 
Nischenprodukt werden. Nur weil man µC mit 32Bit Kern für unter einem 
Euro bekommt ist der noch lange nicht die beste Wahl.
Die Leistungsfähigkeit eines µC misst sich ja nicht nur an der 
Registerbreite! Und wenn man für eine Anwendung mit viel Peripherie die 
aber noch von einem 8Bitter ohne Klimmzüge geschafft werden einen 
genauso geeigneten 32Bitter einsetzt wird man meist höhere Gesamtkosten 
haben.

Und selbst wenn der Preis identisch ist, so ist das auch noch lange kein 
Grund den 32Bitter statt dem 8Bitter zu nehmen. Die Überlegung das man 
da einen dickeren µC für dasselbe Geld bekommt und diesen deshlab nehmen 
sollte ist einfach nur Bastlerdenken.

Wenn man als Hobbyist der eben NICHT zigmal im Jahr Bauteile bestellt 
(bestellen kann) um Zusatzkosten bei der Beschaffung zu sparen sich für 
ein oder zwei µC entscheidet von denen man sich dann gleich einen Haufen 
aufs Lager legt, dann kann es durchaus im Einzelfall doch richtig sein 
einfach "etwas dickes" zu nehmen wenn man aufwendigere Projekte plant.
Aber wie geschrieben nur deshalb um nicht jedesmal vor einem 
Beschaffungsproblem zu stehen wenn dann der vorhandene µC doch etwas zu 
klein ist.

Im kommerziellen Umfeld sind aber noch viel mehr Kriterien entscheidend 
als nur die Registerbreite und der Preis. Wobei die Entscheidung welche 
Kriterien zum Tragen kommen auch vom Indutriezweig abhängt.

Im Bereich Smartphone & Co. ist wirklich "Schneller, billiger und 
breiter" ein wichtiges Argument. Leistungsaufnahme ist zwar auch ein 
Kriterium bei Akkubetriebenen Geräten, aber nur Sekundär...
Langzeitverfügbarkeit? Fehlanzeige - Das Produkt soll 1-2 Jahre laufen, 
dann kommt das nächste. Ob in 5 Jahren noch dieser µC verfügbar sein 
wird interessiert niemanden. usw. usf.

Geht man aber in den Industriebereich, so sieht es wieder völlig anders 
aus. Hier gibt es zwar auch sehr seht rechenintensive HighEnd 
Anwendungen, die Masse der dort verbauten µC aber langweilt sich so vor 
sich hin.
Dort braucht es gerade keine besondere Leistung...

Aber die Produktzyklen sind viel viel länger! Da wird auch schon mal 
10Jahre und länger dasselbe Produkt unverändert gut vom Markt 
aufgenommen. Wenn der Hersteller nur deshalb ein Redesign vornehmen muss 
weil die CPU nicht mehr verfügbar ist, dann ist das ein unnötiger 
Kostenfaktor. Noch schlimmer wenn gewisse Zertifizierungen durch das 
Redesign hinfällig werden und auch erneuert werden müssen.
Deshalb wird da sehr darauf geachtet das man mit langer Verfügbarkeit 
rechnen kann. 100% Sicherheit wird man zwar nie haben, nicht einmal mit 
Zusicherung des Herstellers. Aber man kann zumindest eine relativ hohe 
Sicherheit bei bestimmten Produkten haben.

Auch ist es dort sehr viel wichtiger das die Steuerung der gefertigten 
Maschinen lange und sehr zuverlässig funktioniert. Insbesondere wenn 
davon sicherheitsrelevante Aktionen abhängen. Auch und gerade im rauen 
Industrieumfeld mit vielen Störquellen und was weiß ich für Müll auf den 
Netzleitungen. Der "Privatkunde" ist es ja mittlerweile gewohnt alle 
zwei Jahre sein Handy zu tauschen. Wenn dann nach drei Jahren 50% der 
Geräte ausgefallen sind regen sich nur wenige darüber auf. In der 
Industrie aber kalkuliert man nicht selten mit Laufzeiten von 10+ Jahren 
Minimum.

Hier haben die 8Bitter mit ihren viel einfacheren Strukturen ganz klar 
die Nase vorn.

Oder generell ALLE Geräte die von Batterien bzw. Akkus gespeist werden 
und wo es gerade nicht um maximale Rechenleistung geht. Es gibt ja nicht 
wenige Gerät die nur einfachste Aufgaben erfüllen sollen. Da sind die 
kleinen µC auch deutlich im Vorteil. So lange die nicht ausgereizt 
werden ist deren Stromaufnahme halt geringer.

Es gibt also eine Menge gründe warum die 8Bitter und 16Bitter beide noch 
lange Zeit einen großen Marktanteil stellen werden.

Nicht falsch verstehen: Ich sehe das durchaus auch so das 32Bitter den 
kleinen noch einige Marktanteile abnehmen werden. Aber das ist dann 
einfach der Tatsache geschuldet das die Kunden bei bestimmten 
Geräteklassen immer mehr Leistung verlangen! Oder das es neue Geräte 
gibt die enorme Rechenleistung brauchen und an deren großflächige 
Verbreitung man jetzt noch nicht mal glauben würde... (Wer hätte vor 10 
Jahren gedacht das heute fast jedes Schulkind ein Smartphone mit den 
aktuellen Möglichkeiten hat. Wer hätte das vor 20 Jahren geglaubt...)

Oder als andere Gruppe die Geräte welche bisher mit 8/16Bittern liefen, 
aber wo diese µC bereits jetzt ausgereizt sind und eine weitere 
Modifikation nur mit enormen Klimmzügen zu erreichen ist. Da lässt sich 
durch die 32Bitter dann sicher schon Entwicklungsaufwand einsparen.

Aber für die Masse der Anwendungen wo sich heute schon die 8 Bitter 
langweilen, DA wird wohl ohne Not nur ein kleiner Teil an die 32Bitter 
gehen.
JA - es werden ja sogar noch 4Bitter verwendet. Einfach weil es reicht 
und hinsichtlich Stromaufnahme und Störsicherheit usw. noch weitere 
Vorteile bringt.

Ich habe manchmal das Gefühl das einige beim Thema 8Bit µC nur Modelle 
wie den PIC16F84 oder ATMEGA8 im Kopf haben und diese mit aktuellen 
32Bit µC mit MIPS oder Cortex M3 Kern vergleichen...
Dabei sind Taktfrequenzen bis im Bereich von 100MHz, Programmspeicher 
über 100kByte und 4kByte Ram im 8Bit bereich schon lange angekommen.
Aber das wird nur selten überhaupt abgefordert... (Und ja -WENN ich 
solche Leistungsangaben brauche und das nicht nur weil ich den Speicher 
mit Tabellen vollgepackt habe, dann sollte man auch immer überlegen ob 
man nicht doch einen 32Bitter einsetzt)

Klar - im 32Bit Bereich sind auch µC mit weitaus mehr speicher zu 
finden. Aber ein großer Teil hat auch weniger - einfach weil die Kunden 
es nicht brauchen.

Oder um das ganze auf einen Punkt zu bringen:
Einzig und Alleine die Anwendung bestimmt welcher µC der Optimale ist - 
Es gibt viele Anwendungen da geht nichts ohne 32Bitter, eine Menge 
Anwendungen wo man gut abwägen sollte ob man mit 32Bitter, 16Bitter oder 
aber 8Bitter am besten fährt.

Aber es gibt wirklich riesige Bereiche wo man jeweils definitiv sagen 
kann hier ist ein 8 Bitter (bzw. 16 Bitter) die einzig richtige Wahl.
Wobei ich ganz klar sage das zu den Kriterien auch die "Soft-Facts" 
zählen. Wenn beispielsweise in einer Firma ein µC eingeführt ist und 
dieser bietet nur geringe Nachteile gegenüber dem für die Anwendung 
optimalen, aber bisher nicht eingeführten, µC - Dann kann dies natürlich 
auch ein Grund sein doch auf den etwas schlechter geeigneten µC 
zurückzugreifen. (Höhere Stückzahlen im Einkauf, Entwicklungstools 
vorhanden, keine Einarbeitung in die IDE usw.)

Gruß
Carsten

von (prx) A. K. (prx)


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Tim    schrieb:
> Ich frage mich, was hier überhaupt mit 16Bit gemeint ist. Mir ist, außer
> von Freescale und Hitachi, eigentlich kein reiner 16Bit Controller
> bekannt?

Renesas M8C/M16C/M32C und Microchip PIC24/dsPIC33 beispielsweise.

: Bearbeitet durch User
von Eumel (Gast)


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Oder die MSP430 von TI :)

von Antimedial (Gast)


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Carsten schrieb:
> Aber die Produktzyklen sind viel viel länger! Da wird auch schon mal
> 10Jahre und länger dasselbe Produkt unverändert gut vom Markt
> aufgenommen.

Das ist aber noch lange kein Argument für oder gegen eine Bitbreite, 
sondern hauptsächlich vom Hersteller abhängig. Oder wieso sollte ein 
Cortex M0 einen kürzeren Produktlebenszyklus haben als ein AVR oder PIC?

Dank CMSIS und gleicher Toolchains über ein breites Spektrum an 
Herstellern ist die Portierbarkeit bei Cortex Mx ganz in Ordnung. Würde 
sicherlich besser gehen, aber immerhin besser als bei AVR und PIC. Das 
hilft bei laufenden Produkten nur bedingt, aber die Wartbarkeit und 
Wiederverwendbarkeit ist besser geworden. Und das ist auch ein 
Entscheidungskriterium.

Carsten schrieb:
> Auch ist es dort sehr viel wichtiger das die Steuerung der gefertigten
> Maschinen lange und sehr zuverlässig funktioniert. Insbesondere wenn
> davon sicherheitsrelevante Aktionen abhängen.

Auch hier wieder kein Argument für oder gegen eine bestimmte Bitbreite.

Umgekehrt werden aber ganz andere Überlegungen mit einbezogen. Eine 
bewährte Toolchain vereinfacht die Zertifizierung. Wenn man über sein 
ganzes Leistungsspektrum die gleiche Toolchain eingesetzt werden kann 
(und das geht bei Cortex Mx/Rx problemlos), ist das nur vorteilhaft. 
Außerdem werden meist Sicherheitsfeatures verlangt (Speichertests, 
Opcode-Tests, Redundanz, Checksummen), die Rechenleistung erfordern oder 
Hardwarefeatures in Anspruch nehmen.

Carsten schrieb:
> Hier haben die 8Bitter mit ihren viel einfacheren Strukturen ganz klar
> die Nase vorn.

Das kann ich so nicht bestätigen.

Carsten schrieb:
> Da sind die
> kleinen µC auch deutlich im Vorteil.

Das ebenfalls nicht.

Der Kern macht einfach nur noch einen kleinen Anteil am gesamten Chip 
aus.

von Krass (Gast)


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Max D. schrieb:
> Es sind nichtnur Hobby-Bastler auch viele frühe Prototypen werden
> "gebastelt". Und ausserdem werden auch an verschiedenen
> Ausbildungseinrichtungen (nicht nur Uni) Dinge gebastelt. Wenn man da
> die Leute schon anlernt (ein DIPer auf nem Brotbrett is einfach viel
> vielfältiger zum lernen als jedes <1k€ dev-board) dann behalten die
> diese Linie auch eher bei wenn sie später Produkte bauen sollen (in die
> dann hald das smd-äquivalent kommt), man kennt hald die IDE und hat "das
> schon immer so gemacht" ;)

Aha, du bist so Praxisfern von der Erde wie der Mars. In der Theorie 
zwar ganz nett aber in die Praxis nicht portierbar.

von Wilhelm F. (Gast)


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Antimedial schrieb:

> TomTom schrieb:
>> Suggestivfrage.
>> Keiner.
>
> Die richtige Antwort ist: Alle.
>
> Wilhelm F. schrieb:
>> Der 8051 lebt auch immer noch, obwohl schon seit 1990 oft tot gesagt.
>
> Nicht wirklich. Das Ding ist ein Exot und lebt nur noch, weil viele noch
> Legacy-Code haben.

Das ist ja auch gut so. Vieler 8085-Code war ausgereift, und es gibt 
reichlich davon.

> Wilhelm F. schrieb:
>> Ein einfacher µC ohne viel Komplexität braucht auch seine gerechte
>> Chance.
>
> Und deshalb greift man heutzutage zum Cortex M0 und C. Einfacher kann
> man es kaum noch machen. Schon gar nicht, wenn man einfach im Sinne der
> Wartbarkeit anschaut.

Nöö. Der Cortex hat immer noch andere Mitbewerberprodukte, die nicht 
gestorben sind. Man schickt die zwar in Marketingaktionen woanders gerne 
sterben, aber das ist Wunschdenken.

Was vereinheitlichen zu wollen, alles in der µC-Welt auf Cortex, ist und 
bleibt wohl immer ein Menschheitstraum.



An 16-bitter gibt es z.B. den C167 von Infineon. Der ist auch noch nicht 
gestorben.

Wer es möchte, und wem langweilig ist, darf auf jeden Fall gerne 
Codeportierungen machen. Auch in C. Das geht keinesfalls einfach nur 
1:1. Ich machte es einmal von 8051 zu LPC21xx, das reichte mir für eine 
Weile.

von Markus W. (Firma: guloshop.de) (m-w)


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Carsten schrieb:
> (...)
> Oder um das ganze auf einen Punkt zu bringen:
> Einzig und Alleine die Anwendung bestimmt welcher µC der Optimale ist -
> Es gibt viele Anwendungen da geht nichts ohne 32Bitter, eine Menge
> Anwendungen wo man gut abwägen sollte ob man mit 32Bitter, 16Bitter oder
> aber 8Bitter am besten fährt.

Danke Carsten, du sparst mit eine ganze Menge Schreibarbeit. :-)
Dein Aufsatz bringt es wirklich genau auf den Punkt.

Ich würde noch einen Schritt weiter gehen wollen: Gerade dann, wenn man 
die elementaren Bestandteile von Mikrocontrollern kennenlernen will, 
fährt man mit einem primitiven Modell und dem Assembler-Tutorial hier im 
Mikrocontroller-Wiki am besten.

Damit will ich nicht sagen, dass die hier besonders verbreiteten 
AVR-Mikrocontroller am besten geeignet sind; man könnte stattdessen 
beinahe auch jeden anderen einfach gestrickten 8-Bit-Controller nehmen.

Später, wenn man die Leistung braucht (und nur dann), steigt man auf 
leistungsfähigere Controller um.

So, das ist meine Meinung (und meine Erfahrung). Jetzt dürft ihr mich 
zerreißen. ;-)

von Krass (Gast)


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Ossi Losskopp schrieb:
> Genau. 8-bitter werden trotzdem immer billiger sein. Und meistens
> reichen sie auch aus.

Sind sie schon lange nicht mehr.

> Desweiteren würde ich keinen ARM in einem kritischen Produkt einsetzen,
> weil die CPUs durch die erhöhte Komplexität viel mehr Bugs haben. Es
> gibt keinen ARM ohne ellenlange Errataliste.

Es gibt auch keine 8Bit CPU ohne ellenlange Errateliste.

> Langfristig bin ich aber pessimistisch. Die zunehmende Faulheit und
> Inkompetenz der Ingenieure ("Scheff, ich kann doch kein C, ich brauch
> nen Prozessor wo Java drauf laufen tut! An der Uni haben wir auch nur
> Java gemacht!") wird wohl dazu führen, dass irgendwann auch Toaster
> einen ARM drin haben.

Aha, auf welche UNI warst du denn wo du nur Kaffee gemacht hast? Das 
lässt schon tief blicken ....

von Krass (Gast)


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Antimedial schrieb:
> TomTom schrieb:
> Wilhelm F. schrieb:
>> Der 8051 lebt auch immer noch, obwohl schon seit 1990 oft tot gesagt.
>
> Nicht wirklich. Das Ding ist ein Exot und lebt nur noch, weil viele noch
> Legacy-Code haben.

Nein, die werden auch gerne von amerikanischen Firmen in neuen Produkten 
eingesetzt.

von Krass (Gast)


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obscurity schrieb:
> Stampede schrieb:
>> Und gerade weil es für Leute von der Uni sinnfrei ist mit DIP zu basteln
>> sollte man die am besten direkt verbieten!
>
> Sinnfrei ist es solche Sprüche zu klopfen.
>
> Prototypen und Versuchsobjekte werden in der Industrie auch nicht
> unbedingt von den besser bezahlten Uni-Absolventen zusammen gelötet.
> Dafür gibt's Handwerker.

Lass du dir mal deine "Objekte" von den Handwerkern zusammen bauen, das 
passt schon. So einen Blödsinn habe ich seit langem nicht gehört. 
Praxisfern, Weltfremd und gefährliches Halbwissen zusammen.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Ich möchte mich der Meinung von Carsten anschliessen. Anwendungen mit 
viel Rechenpower mal aussen vor - für sehr viele Anwendungen reicht der 
8Bitter völlig aus, gerade im Industrie/Automobilbereich. Fast jeder 
kleine Sensor/Aktor hat heutzutage einen Controller drin. Obs die 
Steuerung fürs Rücklicht/Bremslicht/Blinker im Auto ist, ne 
Lichtschranke oder ein Temperaturtransmitter ist. Einfach, weil es 
Verkabelungsaufwand reduziert oder sich die Geräte vor Ort auf den 
endgültigen (oder vorübergehenden) Betriebszustand parametrisieren 
lassen (Lagerhaltung). Busfähige Geräte enthalten sowieso einen MC. Nur 
in wenigen Fällen ist 32bit-Power zielführend, da so schon die meiste 
Zeit nichts getan wird.
Ich seh eher die 16bit-Welt entbehrlich.

von Antimedial (Gast)


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Wilhelm F. schrieb:
> Nöö. Der Cortex hat immer noch andere Mitbewerberprodukte, die nicht
> gestorben sind. Man schickt die zwar in Marketingaktionen woanders gerne
> sterben, aber das ist Wunschdenken.

Noch nicht. In ein paar Jahren kann das ganz anders aussehen. Bis auf 
Renesas hat kein größerer Hersteller mehr kein ARM im Angebot.

Wilhelm F. schrieb:
> An 16-bitter gibt es z.B. den C167 von Infineon. Der ist auch noch nicht
> gestorben.

Das Ding ist schon ziemlich tot. Auch Infineon fährt jetzt ganz dick auf 
der ARM-Schiene.

Durch die langen Produktlebenszyklen laufen die alten Dinger noch ewig. 
Aber das heißt noch lange nicht, dass sie noch State-Of-The-Art sind.

H.Joachim Seifert schrieb:
> Busfähige Geräte enthalten sowieso einen MC. Nur
> in wenigen Fällen ist 32bit-Power zielführend, da so schon die meiste
> Zeit nichts getan wird.

Gerade dann ist 32bit wirklich zielführend, weil man einfach den 
fertigen Protokollstack nehmen kann und nicht alles mühsam in Assembler 
zusammenfummeln muss.

Krass schrieb:
> Nein, die werden auch gerne von amerikanischen Firmen in neuen Produkten
> eingesetzt.

Wahrscheinlich weil sie eben noch mit Legacy Code arbeiten. Davon 
abgesehen sind die Amerikaner ja nicht gerade für ihre Innovationskraft 
bekannt.

von Andy P. (Gast)


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Carsten schrieb:
> Einzig und Alleine die Anwendung bestimmt welcher µC der Optimale ist -

Naja, es gibt auch noch die SONY-Seuche: Hauptsache, bei technischen 
Geräten klingt alles nach "neu", "besser", "schneller", "breiter", damit 
man eine neue Gerätegeneration auf den Markt bringen und den Support der 
alten Generation trotz Zusicherungen einfach einstellen kann:
Konkretes Beispiel wäre hier
Sonys E-Book-Reader TRS-T1 ( mit Freescale MX507: A8-800Mhz Inkl 
I2S-schnittstelle für MP3 wiedergabe o.ä., in der dazu "verkauften" 
infrastruktur fehlt der eBook-shop. Nachrüstung? "Nixda, nachfolger 
kaufen!" laut Sony)
Sowie dessen Nachfolger T2 (Mit Freescale MCIMX6L7, MCU kostet auch ca 
1/3 weniger, hat kein I2S und somit keinen Audioanschluß mehr)
Aber: der Nachfolger kostet gleich mal ein paar Eur mehr bei Einführung, 
weil "neu, schneller, Besser"...

wie heißt dieses Prinzip?: "for sale and forget" :/
Auf den Zug scheinen einige Consumerproduzenten aufzusteigen.

Andererseits passt Carstens Hinweis auf die Anwendungprämisse: Welcher 
Volltrottel käme schon auf die Idee, einen einfachen batteriebetriebenen 
Taschenrechner mit 32bit-Kern zu bauen?

von Tim  . (cpldcpu)


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Andy P. schrieb:
> Andererseits passt Carstens Hinweis auf die Anwendungprämisse: Welcher
> Volltrottel käme schon auf die Idee, einen einfachen batteriebetriebenen
> Taschenrechner mit 32bit-Kern zu bauen?

Eigentlich eine interessante Fragestellung. Denn: Entsteht der 
Stromverbraucht durch die Anzahl der auszuführenden Befehle, oder durch 
die Breite des Rechenwerks?

von Tim  . (cpldcpu)


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> Wilhelm F. schrieb:
>> Nöö. Der Cortex hat immer noch andere Mitbewerberprodukte, die nicht
>> gestorben sind. Man schickt die zwar in Marketingaktionen woanders gerne
>> sterben, aber das ist Wunschdenken.
>
> Noch nicht. In ein paar Jahren kann das ganz anders aussehen. Bis auf
> Renesas hat kein größerer Hersteller mehr kein ARM im Angebot.
>

Microchip. Mit 1.5Mrd US$ Umsatz auch nicht unbedingt klein.

von W.S. (Gast)


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Leute, kommt mal wieder runter von euren jeweiligen Palmen.

Wer sich einmal im Jahr auf der Embedded umsieht, merkt ganz deutlich, 
wie sich der µC-Markt in Richtung Cortexe verschiebt. Wo ist NEC und was 
gibt's denn noch von NEC? Wieviele Leute habe sich mit Renesas 
angefreundet aufgrund der massiven Werbung von Glyn? Warum fängt Fujitsu 
mit Cortexen an, obwohl die mit ihren  FR eine richtig gute 32 Bit 
Schiene haben - einschließlich eigener Toolchain! Wo sind all die 
Versuche von anderen Buden (z.B. MAXIM) geblieben? Weg vom Fenster sind 
sie.

Ich bin mir völlig sicher, daß man bei genauem Hinschauen auch auf der 
nächsten Embedded so einige Fehlstellen im Vergleich zum Vorjahr sehen 
wird.

Natürlich gibt es dafür einige gewichtige Sachgründe. Als allererstes 
die Displays. Jeder Hinz und Kunz erwartet heutzutage von einem Gerät 
eben auch ein nett anzuschauendes buntes Display - und zwar möglichst 
nicht pixelig anzuschauen. Also ist Auflösung angesagt, wenigstens QVGA, 
besser mehr - und welcher 8 oder 16 Bitter kann das leisten? eigentlich 
gar keiner, denn schon das allereinfachste, nämlich einen passenden 
Bildwiederholspeicher zu adressieren, ist bei allem unterhalb 32 Bit ein 
mehr oder weniger goßer Krampf. Da helfen auch keine Displays mit 
eingebautem RAM+Controller, denn der Aufwand, das dort hineinzulöffeln, 
was man angezeigt haben will, artet ebenfalls in Krampf aus: vorgegebene 
Flächenfüllungen, vorgegebene Fonts, langsam, usw.

Mir ist schon klar, worauf FTDI auf der letzten Embedded mit seinem 
"Grafikcontroller" hinzielte, nämlich auf all die Leute, die bisher mit 
8 oder 16 Bit µC gearbeitet haben und nun ein buntes Display dort mal 
eben anschließen wollen. weil der Zeitgeist danach verlangt.

Aber das Thema ist eigentlich vorbei, ich hatte den Fall vor etwa 10 
Jahren, wo ich meine Geräte auf TFT's umgestellt hatte (ja, damals bin 
ich auch von 16 Bit auf 32 Bit umgestiegen - notgedrungen).

Wenn ich hier im Forum lese, merke ich allerdings, wie SEHR gar Viele 
hier in diesem Punkt hinterm Mond sind. Von ARM's im DIL-Gehäuse sollte 
man allerdings lernen, daß es wohl auch in den Entwicklungsabteilungen 
vieler Firmen genauso aussieht.

Jetzt grinst einen ne ganz andere Sache an, nämlich die kapazitiven 
Touchs. Jeder Handy-Besitzer hat sich mittlerweile dran gewöhnt, auf dem 
Display herumzugrabschen - und mit der größten Selbstveständlichkeit 
erwartet diese Generation genau sowas auch von allen möglichen anderen 
Geräten - ob es denn nun Sinn macht oder nicht ist dabei völlig egal.

Und noch eines kommt hinzu: Die Entwickler werden fauler, blöder und 
obendrein arroganter. Wer kann und will noch IRGEND ETWAS in Assembler 
schreiben? Heutzutage besteht bei 95% der Leute die Welt nur noch aus C. 
Wer liest noch ne Doku, damit er seinen µC direkt programmieren kann? - 
man nimmt ja lieber Treibermodule (CMSIS und Konsorten), um bloß nicht 
der Hardware zu nahe zu kommen. Das alles wird in absehbarer Zukunft den 
Schrei nach mehr Flash, mehr RAM, mehr MHz (höher, schneller, weiter UND 
MEHR BÄSSE!!!) noch lauter werden lassen. Siehe die Diskussionen über 
PIC16 versus PIC18, PIC24..usw. Inkompetenz bei den Ingenieuren führt zu 
immer massiveren Forderungen nach mehr Ressourcen. Nicht daß diese 
sinnvoll eingesetzt werden (was ja sehr wünschenswert wäre), nee, sie 
werden zum Vergeigen benötigt.

Irgendwann wird der Zeitpunkt kommen, wo aus Sicht der Geräteentwickler 
eine Zahnbürste ohne 64 Bit Controller schlichtweg undenkbar sein wird.


So ist meine Prognose. Ob ich das alles gut finde oder eher nicht, tja.. 
das ist ne andere Frage.

W.S.

von Tim  . (cpldcpu)


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W.S. schrieb:
> Wenn ich hier im Forum lese, merke ich allerdings, wie SEHR gar Viele
> hier in diesem Punkt hinterm Mond sind. Von ARM's im DIL-Gehäuse sollte
> man allerdings lernen, daß es wohl auch in den Entwicklungsabteilungen
> vieler Firmen genauso aussieht.

Die kommen höchstwahrscheinlich nicht aus der Entwicklungs- sondern der 
Marketingabteilung. Ebenso wie diverse "Arduino-kompatiblen" Evaluation 
Boards. Man will eben auch an der "Maker-Bewegung" teilhaben. Ich finde 
es nicht schlecht.

von Antimedial (Gast)


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Tim    schrieb:
> Microchip. Mit 1.5Mrd US$ Umsatz auch nicht unbedingt klein.

Richtig, die hatte ich noch vergessen. Dann sind es eben zwei größere 
Firmen. Mal schauen, wie lange noch.

W.S. schrieb:
> Heutzutage besteht bei 95% der Leute die Welt nur noch aus C.

Das mögen hier einige wohl nicht einsehen. Vermutlich, weil sie noch 
alten Code pflegen müssen oder sogar noch nie professionell entwickelt 
haben. Oder bei irgend einer Frickelbude sind und dort fern dem Stand 
der Technik ihre Bastelei durchziehen können.

W.S. schrieb:
> Wer liest noch ne Doku, damit er seinen µC direkt programmieren kann? -
> man nimmt ja lieber Treibermodule (CMSIS und Konsorten), um bloß nicht
> der Hardware zu nahe zu kommen.

Da bin ich selbst noch konservativ und arbeite lieber noch auf 
Registerebene. Ich glaube aber auch, dass das ganze noch viel stärker in 
Richtung standardisierter RTOS geht, so dass man mit der Hardware bald 
keinen echten Kontakt mehr hat.

W.S. schrieb:
> Inkompetenz bei den Ingenieuren führt zu
> immer massiveren Forderungen nach mehr Ressourcen. Nicht daß diese
> sinnvoll eingesetzt werden (was ja sehr wünschenswert wäre), nee, sie
> werden zum Vergeigen benötigt.

Nicht immer spielt die Inkompetenz eine Rolle. Es ist eben einfacher, 
einen fertigen Kommunikationsstack zu verwenden und dann spielen die 
paar kByte oder MHz, die damit verschwendet werden, keine Rolle. Vor 
allem wenn der leistungsfähigere Prozessor eh billiger ist.

von Markus W. (Firma: guloshop.de) (m-w)


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Tim    schrieb:
> Eigentlich eine interessante Fragestellung. Denn: Entsteht der
> Stromverbraucht durch die Anzahl der auszuführenden Befehle, oder durch
> die Breite des Rechenwerks?

Beides. Letztlich kostet jedes Bit, das du "umschaltest" Energie.

Da haben naturgemäß 4- oder 8-Bit-Prozessoren ihre Vorteile. Aber 
natürlich nur dann, wenn wirklich kleine Zahlen verarbeitet werden. 
Sobald du sehr große Zahlen verarbeiten musst oder es gar mit 
Fließkommazahlen zu tun hast, sind wahrscheinlich 16- oder 
32-Bit-Prozessoren effektiver.

Für die typischen industriellen Anwendungen, in denen 
8-Bit-Mikrocontroller heute eingesetzt werden, haben 32-Bit-Controller 
aber keine Vorteile: elektrischer Fensterheber, Auto-Blinklicht, 
Scheibenwischer-Ansteuerung usw.

Viele dieser Komponenten schalten nur ein paar wenige Ausgänge und 
nutzen zur Kommunikation den LIN-Bus. Hohe Rechenleistung bringt da 
wirklich nichts.

von Tim  . (cpldcpu)


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von Badesalz (Gast)


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Schlichte Antwort: Keiner. Und keiner der hier Diskutierenden wird das 
Ende der 8-Bitter erleben. Wetten dass ?!

von Grünlicht (Gast)


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Wenn die nachwachsende Generation mir in 50 Jahren eine Blinklicht 
Steuerung dann mit 128Bit Raspi ARM Controller und Linux und C++ 40.0 
Programm zeigt hol ich meinen kleinen ASM-AT Tiny raus und ernte 
ungläubiges Staunen: Was, soo einfach geht das ???

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Der Druck wird doch immer größer. Für Assembler hat kaum noch jemand 
Zeit.

von Lothar (Gast)


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Grünlicht schrieb:
> Wenn die nachwachsende Generation mir in 50 Jahren eine Blinklicht
> Steuerung dann mit 128Bit Raspi ARM Controller und Linux und C++ 40.0
> Programm zeigt hol ich meinen kleinen ASM-AT Tiny raus und ernte
> ungläubiges Staunen: Was, soo einfach geht das ???

LPC810 DIP-8 Blinklicht am Pin links unten:

  *((unsigned long *) DIR0) |= 1<<(4);
  while (1)
  {
    *((unsigned long *) PIN0) ^= 1<<(4);
    delay(500000);
  }

Keine Initialisierung, keine Fuses, läuft per Default mit internem 
Oszillator 12MHz, keine Includes erforderlich ...

von lpc (Gast)


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Lothar schrieb:
> keine Includes erforderlich ...

Und wo kommen "PIN0","DIR0" und "delay" her?

von Badesalz (Gast)


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Also im Ernst, das mit den 32Bittern für alles und jedes ist eine ungute 
Entwicklung. Nicht das ich was gegen grosszügige leistungssteigernde 
Registerbreiten hätte. Aber das ganze Umfeld wird in einem Maße 
komplexer wie es viele Anwendungen längst nicht erfordern. Immer putzig 
zu sehen wenn eingefleischte ARM Experten das regelmäßig abzustreiten 
suchen. Ist ähnlich lächerlich wie das auffallend oft strapazierte 
Adjektiv "einfach" in Linux-Dokus. Also erwähntes Blinkprogramm ist am 
einfachsten und schnellsten (im Sinne der Einarbeitungszeit) mit einem 
8-Bitter realisiert- und zwar in Assembler. Und "Blinkprogramm" steht 
durchaus für eine große Anzahl von Anwendungen.

von lpcuser (Gast)


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Ossi Losskopp schrieb:
> Genau. 8-bitter werden trotzdem immer billiger sein. Und meistens
> reichen sie auch aus.


ausreichen schon ...
aber billiger?

wir haben gerade eine solche situation hier
8bit  8kflash  für ~50ct oder   32bit 32k für 35ct
bei stückzahlen von ~100k

da wird mal eben die 8bit 8k + 16k +32k Schiene komplett ausgetauscht
und alles mit einem µC erschlagen

von Gregor B. (Gast)


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W.S. schrieb:
> Natürlich gibt es dafür einige gewichtige Sachgründe. Als allererstes
> die Displays. Jeder Hinz und Kunz erwartet heutzutage von einem Gerät
> eben auch ein nett anzuschauendes buntes Display - und zwar möglichst
> nicht pixelig anzuschauen

Funktioniert mit einem 20-poligen Cortex-M0 mit 32k Flash und 8k RAM 
genau so wenig wie mit einem 8-Bit-Controller.
Ist also kein Argument für die kleinen Cortexe.

Ebensowenig Schnittstellen wie Ethernet und Co., das können die genauso 
wenig wie die 8-Bitter.

Ich habe mal einen Vortrag von jemandem zu diesem Thema gehört, der 
meinte dazu folgendes:

Domäne der 8-Bit-Controller sind einfache Aufgaben wie einige wenige 
Sensorsignale einsammeln, einzelne Stellglieder ansteuern, langsame 
Regelalgorithmen, einfache Kommunikation usw.
Da bieten sie den Vorteil, dass sie normalerweise sehr einfach aufgebaut 
und entsprechend schnell konfiguriert sind.

Brauche ich höhere Kommunikationsprotokolle, brauche ich ziemlich 
schnell schon mindestens 16-Bit Controller.
Auch für größere Berechnungen, mehr Speichersupport usw.

32 Bit ist vor allem Notwendig, wenn ich
- viele 32-Bit Berechnungen habe
- Floating-Point Berechnungen machen muss
- Grafik-Displays ansteuern muss
- viele schnelle Kommunikationsschnittstellen brauche.

Ich erkaufe mir den Performancegewinn jeweils mit höherer Komplexität 
der Architekturen und höheren Stromverbrauch im Betrieb.

Die Hersteller sind auch gar nicht unbedingt darauf aus, die alten 
8-Bitter durch 32-Bitter zu ersetzen, da diese sich auf Grund der 
größeren Strukturbreiten auch noch auf der ältesten Fertigungsstraße, 
die längst abgeschrieben ist, produzieren lassen.

von Lothar (Gast)


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Gregor B. schrieb:
> Die Hersteller sind auch gar nicht unbedingt darauf aus, die alten
> 8-Bitter durch 32-Bitter zu ersetzen

This is a bold move towards making 8-bit architectures obsolete ...

http://www.nxp.com/campaigns/lpc800-go/

von Andreas (Gast)


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Wilhelm schrieb:
> Das ist ja auch gut so. Vieler 8085-Code war ausgereift, und es gibt
> reichlich davon.

8051 hat mit 8085 eigentlich nichts zu tun, ausser das beide von Intel 
kommen.
Ich habe einmal folgende Geschichte zum 8051 gehoert:
Bei Intel hat ein Student ein Praktikum gemacht (internship) und dabei 
den 8051 entwickelt. Es wurden dann nur wenige (20? 100? ) gefertigt.
Einige andere Intel Mitarbeiter hatten dann irgendwelche kleinen 
Projekte und baten um ein paar Exemplare.
Als die alle waren, und es wieder Leute gab, die welche wollten, haben 
sie einfach nochmal welche gefertigt.
Als auch diese Batch alle war, da hat das Management gesagt, dass es da 
wohl einen Markt gibt, und man da ein richtiges Design machen sollte.

Dieses Redesign ist der 8096.

Ich habe uebrigens derzeit ein neues Design mit einem 8051 core, ein 
PSoC3.
Ich wuerde ja gern einen ARM-basierten Baustein stattdessen verwenden, 
aber das kleinste Gehaeuse fuer einen PSoC5LP ist etwas groesser als der 
kleinste PSoC3 und passt leider nicht.
Wir hatten keinen existierenden Code, wir programmieren mit PSoC 
Creator/Keil in C.
Vielleicht kommt irgendwann ein PSoC 4 mit USB.
Dann steig ich auf den um.


In Anlehnung an den China-Thread:
das guenstigstes M0 Board scheint das hier zu sein:

ZERO 0 Z111xP ARM Cortex-M0 Core Module LPC1114 Development Board

(ebay 170896977811)
Andreas

von (prx) A. K. (prx)


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Andreas schrieb:
> Als auch diese Batch alle war, da hat das Management gesagt, dass es da
> wohl einen Markt gibt, und man da ein richtiges Design machen sollte.

Nur leitete sich der 8051 eindeutig vom 8048 ab. Und der wiederum wurde 
unverkennbar vom damals sehr erfolgreichen Fairchild F8 inspiriert. Es 
war also bereits klar, dass ein Markt da war, und Intel reagierte 
darauf.

> Dieses Redesign ist der 8096.

Ja, das kommt bei Intel öfter vor. Immer dann, wenn sie versuchen, etwas 
diesmal richtig zu machen, geht es kommerziell in die Hose. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Antimedial (Gast)


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Gregor B. schrieb:
> Ich habe mal einen Vortrag von jemandem zu diesem Thema gehört, der
> meinte dazu folgendes:

So sah die Welt vor dem Cortex M4/M0 aus. Inzwischen bekommt man einen 
STM32F3 für einen Preis, für den man vor fünf Jahren gerade mal einen 
Atmega32 bekommen hätte. Und die kleinsten M0 schlagen locker die 
Attiny.

von Gregor B. (Gast)


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Antimedial schrieb:
> So sah die Welt vor dem Cortex M4/M0 aus. Inzwischen bekommt man einen
> STM32F3 für einen Preis, für den man vor fünf Jahren gerade mal einen
> Atmega32 bekommen hätte. Und die kleinsten M0 schlagen locker die
> Attiny.

Das war letztes Jahr, soviel dazu..

von Antimedial (Gast)


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Gregor B. schrieb:
> Das war letztes Jahr, soviel dazu..

Und in diesem Jahr hat sich verdammt viel getan. Davon abgesehen ist 
noch lange nicht sicher, ob der Vortragende auf dem neuesten Stand war. 
Es gibt genug von der Sorte, die längst von der Technik überholt wurden 
und trotzdem immer noch olle Kamellen erzählen.

von Gregor B. (Gast)


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Wen es interessiert:

Findet sich hier im Digikey Continuing Education Center (CEC)
http://www.designnews.com/lecture-calendar.asp

Semester 3, Vorträge vom 18. Februar 2013 bis zum 22. Februar 2013.

Ich glaube, man muss sich anmelden, um an den Inhalt zu kommen...

von Antimedial (Gast)


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Sieht ein bisschen aus wie ein Kurs für Anfänger und Quereinsteiger, 
also nichts, wo man mit State-of-The-Art glänzen muss.

von m.n. (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Bis auf Renesas hat kein größerer Hersteller mehr kein ARM im Angebot.

http://www2.renesas.eu/support_all/registrations/rzkit/

Antimedial schrieb:
> Und in diesem Jahr hat sich verdammt viel getan.

So ist es! Ich werde ab sofort nur noch den RZ/A1 verwenden. 10MB RAM 
auf dem Chip ist ein absolutes Muss :-)

von Antimedial (Gast)


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m.n. schrieb:
> http://www2.renesas.eu/support_all/registrations/rzkit/

Oh. Dann ist einer der letzten Gallier gefallen. Der erste Cortex M4 von 
Renesas wird wohl bald folgen.

von m.n. (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Der erste Cortex M4 von Renesas wird wohl bald folgen.

Wozu? Die RXe haben auch ihren Platz auf der Speisekarte.

von Antimedial (Gast)


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m.n. schrieb:
> Wozu? Die RXe haben auch ihren Platz auf der Speisekarte.

Warum nicht? Wenn man schon einmal mit ARM anfängt, macht es doch Sinn, 
das ganze Produktspektrum anzubieten.

von W.S. (Gast)


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Na denne, da kommen ja die unterschiedlichsten Unkenrufe zusammen:

Tim    schrieb:
> Die kommen höchstwahrscheinlich nicht aus der Entwicklungs- sondern der
> Marketingabteilung.

Witzbold. Guck dich mal um im deutschen Mittelstand, was da noch so 
getrieben wird. Leiterplatten ohne SMD-Teile (egal ob aktiv oder 
passiv), Schaltkreisen in DIL, aber die LP per Autorouter entflochten. 
Sieht aus wie *** (Schimpfwort..) Kleines Beispiel dazu: meine Waage im 
Bad, von Soehnle. Bäh.

Antimedial schrieb:
> Vermutlich, weil sie noch
> alten Code pflegen müssen oder sogar noch nie professionell entwickelt
> haben.
Oh ja, also ist jeder, dessen Horizont NICHT bei C endet, ein 
Unprofessioneller. Schön zu wissen. Ähemm.. professionell heißt im 
Klartext nur, daß jeman damit seine Brötchen verdient, also quasi 
"Dienstmann". Es sagt absolut nix aus über die Qualifikation desjenigen.

Tim    schrieb:
> ... uuund ein weiterer Player...
Tja, Fujitsu hat nochmal bei den Cortex-Lizenzen zugelangt und dann 
seine µC-Sparte vekauft. Sollte uns das nicht zu denken geben?

Grünlicht schrieb:
> und ernte
> ungläubiges Staunen: Was, soo einfach geht das ???

Nee, da verschätzt du dich gewaltig bei der Mentalität der Leute. Die 
sagen eher "Pah, 8 Bit, mit sowas Unprofessinellem gebe ICH mich doch 
nicht ab - und überhaupt, diesen Krempel kann man doch garnicht in C$$ 
programmieren, was für'n Schiet!"

Gregor B. schrieb:
> Ist also kein Argument für die kleinen Cortexe.
Mag sein, und im Grunde meiner Seele erhoffe ich mir ja auch einen 
sinnvollen Lebensraum für all die kleinen und eigentlich schnuckeligen 8 
Bitter. Aber vergiß du mal nicht den Trend. Vor 20 Jahren hatten meine 
Geräte noch 2..4 zeilige Alpha-LCD's (weil mir die stromfressenden LED's 
nicht gefielen) und heute? Erst neulich hat ein Besucher in der Firma 
rein intuitiv auf den Bildschirm eines Gerätes getippt. Sowas gibt mir 
zu denken. Wo vor 20 Jahren ein 16 MHz Achtbitter ausgereicht hat, 
braucht es heutzutage einen 100 MHz 32 Bitter. Alles nur für's 
Userinterface. Für die eigentlichen Steuerungsaufgaben hätte der 
Achtbitter vielleicht noch ausgereicht, wenn da nicht USB und so weiter 
dazwischen gekommen wären. Wer hat heutzutage noch nen COM1..4 an seinem 
PC?

Andreas schrieb:
> das guenstigstes M0 Board scheint das hier zu sein:
Ach wo. Das günstigste war vor 3 Jahren ein M051-Board von Nuvoton für 
nen feuchten Händedruck auf der Embedded. 2 Chips, einer als 
Debugger+Programmierer, der andere als Zielhardware. Hat sich gelohnt, 
die Nuvoton's sind biedere brave Arbeitstiere und der Preis hält sich in 
Grenzen - selbst wenn man sie einzeln im Webshop von Atlantik kauft.

W.S.

von Tim  . (cpldcpu)


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Andreas schrieb:
> In Anlehnung an den China-Thread:
> das guenstigstes M0 Board scheint das hier zu sein:
>
> ZERO 0 Z111xP ARM Cortex-M0 Core Module LPC1114 Development Board
>
> (ebay 170896977811)
> Andreas

Für den LPC1114 braucht mein eigentlich kein Development board. Der hat 
einen eingebauen seriellen Bootloader und kommt im DIP-Gehäuse...

von squirrel (Gast)


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Naja, zu Renesas von denen gab es doch schon vorher Cortexe wenn ich 
mich richtig erinnere. Die waren nur nicht so frei zu kaufen, sondern 
Custom Designs z.B. habe ich hier einen in einem MP3 Player wobei müsste 
ARM7 sein.

Bei uns war zuletzt die Tendenz auf Leistungsstarke 32-Bitter um für die 
Zukunft gerüstet zu sein. Auch bei Redesigns, wo auf einmal z.B. doch 
noch ein CAN nach aussen geführt werden soll. Hier bieten die einfach 
mehr.

Andere Seite Massenprodukte. 5 Cent beim µC entsprechen einem 
Jahresingenieursgehalt ... meist sind bei entsprechnder benötigter 
Peripherie die 8-Bitter halt doch am günstigsten.

Übrigens neuester Trend bei uns:
Simple und "kleine" 32-Bitter für die Kommunikation mit der Aussenwelt 
und dazu noch 1-3 8-Bitter um all das anzusteuern wo es um 
Geschwindigkeit geht.
Denn Schaltzeiten von eher ns als µs lassen sich mit den großen wenn 
viel nebenher läuft nur aufwendig machen.

Was ich denke wirklich keine Zukunft hat das sind die 8-Bitter mit 
XXX-kByte Flash usw.

Die Zukunft wird glaube ich:
Den 8-Bittern mit 2 vollen Ports I²C, SPI möglichst vielen PWM Kanälen 
und einem ADC evtl. sogar besonderer Güte und zirka 4 kByte Flash 
gehören.

Den 16-Bittern, welche die aufgepimpten 8-Bitter ablösen in 
Massenprodukten, wo auf der Leiterplatte wenig Platz ist und ein 
gewisses Leistungsniveau nötig ist gehören.

Allen Modellen von 32-Bittern gehören.

Zumindest aus meiner bescheidenen Sichtweite auf den Markt abgeschätzt 
;)

Arbeite gerade primär an einem Projekt wo ein 16 Bitter ideal gewesen 
wäre. Eingaben 15 Bit wären damit schön an einem Port einzulesen 
gewesen. Der wunsch 16-Bitter mit entsprechender Peripherie wäre aber 25 
Cent teurer gewesen :(

von F. F. (foldi)


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Martin Wende schrieb:
> Helmut Lenzen schrieb:
>> Gerade bringt M$ Win 8.1 raus. Da rundern die doch schon zurueck und
>> haben den Startbutton und die klassische Ansicht wieder eingebaut. Nicht
>> jeder will einen mit fettigen Fingerabdruecken versehen Monitor haben.
>
> Nope tunse nicht!
> Der Startbutton is wieder da aber der ruft immer noch den Kachelmist
> auf...
> Startmenü is also immernoch tot.
> Selbst beim WinServer2012 gibts den scheiss...

... und seit 8.1 läuft der Rechner nicht mehr richtig.  Kommt nicht mehr 
aus dem Standby raus

von Thomas R. (tinman) Benutzerseite


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Andreas schrieb:
>
> In Anlehnung an den China-Thread:
> das guenstigstes M0 Board scheint das hier zu sein:
>
> ZERO 0 Z111xP ARM Cortex-M0 Core Module LPC1114 Development Board
>
> (ebay 170896977811)
> Andreas

ja, super teil, vor allem KEIL sammt keygen direkt im ebay art. verlinkt

von jibi (Gast)


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>ja, super teil, vor allem KEIL sammt keygen direkt im ebay art. verlinkt

echt schmerzfrei die jungs ^^

von Gerd E. (robberknight)


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Andreas schrieb:
> In Anlehnung an den China-Thread:
> das guenstigstes M0 Board scheint das hier zu sein:
>
> ZERO 0 Z111xP ARM Cortex-M0 Core Module LPC1114 Development Board
>
> (ebay 170896977811)

nicht nur bei ebay schauen!

http://www.mouser.com/access/?pn=STM32F0DISCOVERY&sn=st

von chris_ (Gast)


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>nicht nur bei ebay schauen!
>http://www.mouser.com/access/?pn=STM32F0DISCOVERY&sn=st

6,90 € ist günstig. Allerdings hat das Board kein Display.
Kennt jemand von euch das HDMI-CEC-Interface? Ich höre das zum ersten 
Mal und der Prozessor hat es.
http://en.wikipedia.org/wiki/AV.link

von Tim  . (cpldcpu)


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jibi schrieb:
>>ja, super teil, vor allem KEIL sammt keygen direkt im ebay art. verlinkt
>
> echt schmerzfrei die jungs ^^

Vor allem völlig sinnlos - Keil ist bis 32kb flash frei. Und viel mehr 
haben die LPC1114 gar nicht.

von F. F. (foldi)


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Erst jetzt ist mir die Überschrift richtig deutlich geworden. Welcher, 
nicht ob überhaupt.

Ich glaube, dass die sogenannten "Bastler" völlig unterschätzt werden.

Wie viele von Euch ätzen zu Hause eine Platine für einen Versuch?
Die Gegenfrage: Wie viele nehmen Lochrraster für Einzelstücke?
Wie viele von Euch entscheiden auf der Arbeit mit, was gekauft wird.

Microsoft hätte niemals so einen Erfolg in den Firmen gehabt, wenn  die 
Anwender in den Firmen das nicht längst zu Hause geübt hätten. Offiziell 
hatte Microsoft immer ein Interesse die Raubkopien zu unterbinden, aber 
ich weiß, dass die Software schon zu Dos Zeiten direkt aus dem Hause 
Microsoft als Raubkopien verteilt wurden.

Wenn sich also ein Mitarbeiter zu Hause mit einem uC angefreundet hat 
und dieser uC auch noch ausreichend für mein Projekt ist, dann wäre ich 
doch ein ziemlich dummer Chef, wenn ich dieses Potential nicht nutzen 
würde.
Ich würde sogar noch weiter gehen und dem Mitarbeiter das Gefühl geben, 
dass er das quasi entschieden hätte.
Ausbildung und Motivation können sehr teuer sein. Wenn man das dann 
'frei Haus' geliefert bekommt ...
Genau aus diesem Grund wird es sicher noch lange die ganzen 
"Krabbelkäfer" geben.
Selbst wenn sie scheinbar keinen Markt mehr haben.
Die Führungsebene hat mittlerweile auch schon begriffen, dass nicht der 
Chip, sondern der Mitarbeiter das Potential ist.
Ich sehe daher noch lange kein Ende der 8-Bit uC's.
Der Hersteller, der die entweder als Pinausführung oder aufgelötet auf 
einem entsprechenden Adapter anbiete, kostenlose IDE und günstige 
Programmer dazu gibt, wird das Rennen machen.

: Bearbeitet durch User
von Stefan (Gast)


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Hmm, Microsoft hatte es auch ursprünglich auf Geschäftskunden abgesehen. 
Privatanwender waren eher Mittel zum Zweck. Die Zeiten haben sich 
geändert.

Die 32Bitter drängen die 8Bitter in ihre letzten Bastionen zurück: 
Preis, Robustheit und Stromaufnahme. Diese Dinge spielen aber oft keine 
besondere Rolle, zumal der Abstand immer kleiner wird.

Kleine, einfache 32Bitter werden imho nicht eingesetzt weil sie für sich
genommen irgendwelche Vorteile gegenüber 8Bit bieten, sondern weil in 
dem Betrieb ohnehin schon 32Bit genutzt wird und es damit einfacher wird 
alles mit 32Bit zu machen.

Interessanter finde ich allerdings die Frage welcher Mosfet wohl die 
bipolaren Transistoren ablösen wird ;).

von Tim  . (cpldcpu)


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Stefan schrieb:
> Hmm, Microsoft hatte es auch ursprünglich auf Geschäftskunden abgesehen.
> Privatanwender waren eher Mittel zum Zweck. Die Zeiten haben sich
> geändert.

Das erste Produkt von Microsoft war ein Basic-Interpreter für den Altair 
8800, den ersten Homecomputer.

von Antimedial (Gast)


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F. Fo schrieb:
> Ich glaube, dass die sogenannten "Bastler" völlig unterschätzt werden.

Nein, reine Bastler sind wenig interessant. Die können außerdem auf 
irgendwelche Adapterplatinen setzen.

F. Fo schrieb:
> Wie viele von Euch entscheiden auf der Arbeit mit, was gekauft wird.

Die dagegen schon, und die sind wohl auch Hauptzielgruppe der ganzen 
Billigst-Evalboards, die in den letzten Jahren herausgekommen sind.

von 8-Bitter (Gast)


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Bei uns in der Firma gibt es ein Produkt mit 80537-Controller,
komplett in THT.

Es wird seit 25Jahren an den selben Kunden verkauft.

Problem: Der Controller ist heute extrem teuer!

Darauf boten wir dem Kunden an ein !Kostenpflichtiges! re-Design mit 
16Bit-Controller zu machen.
Der Kunde war entschied sich dagegen, bezahlt lieber einen gehörigen 
Aufpreis.

So wird die Karte noch ein weilchen produziert werden.

von Wilhelm F. (Gast)


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Was ich bisher noch nicht hier las, oder ich übersah was:

Es kommt beim kleinen Mittelständler, der 10 völlig verschiedene 
Produkte mit µC her stellt, schon mal vor, daß man z.B. in einem Gerät 
einen Standard-8051 durch einen ARM ersetzt, obwohl man die Leistung gar 
nicht braucht, es im Prinzip gar nicht nötig ist, und der 8051 
ausreichte.

Ich sags mal spitz übertrieben: Ein Gerät, was z.B. einen PIC12F675 
hatte, bekam einen LPC21xx.

Das hat folgenden Grund: Man kauft einen einzigen µC ein, der von der 
Leistungsfähigkeit her alle Bereiche aller Entwicklungsteams abdecken 
kann. Der Grund ist ein guter Preis bei einer Abnahme sehr hoher 
Stückzahlen, die man nur damit erreicht, die Typenanzahl zu reduzieren. 
Bei 10 verschiedenen µC mit je 1/10 Stückzahl bekommt man einfach nicht 
so gute Einkaufspreise. Am Ende lohnt sich da sogar ein Redesign der 
Geräte, wo eigentlich nur der µC geändert wird. Dann ist in einem Gerät 
z.B. schon mal ein ARM mit CAN-Controller drin, obwohl das Gerät nach 
außen gar keine CAN-Schnittstelle hat. Auch konnte man auf diese Weise 
mehrere ähnliche Geräte, die bisher verschiedene µC hatten, in der 
Software zusammen führen, und mit Defines auseinander halten. Es gibt 
noch einen weiteren Vorteil: Bei irgend welchen Kniffeligkeiten und 
Unstimmigkeiten zum µC können sich die Teams so gegenseitig rückfragen 
und beratschlagen, weil sie alle den gleichen µC verwenden und kennen.

von Tim  . (cpldcpu)


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Der STM32F03 ist übrigens bald lieferbar:

http://de.mouser.com/Search/Refine.aspx?Keyword=stm32f03&Ns=Pricing|0&FS=True

Cortex M0 mit 32kb flash zum einem geringeren Preis als ein ATMega88. 
Dazu im TSSOP-Gehäuse, welches sich noch vernünftig verarbeiten lässt.

: Bearbeitet durch User
von Gerd E. (robberknight)


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Tim    schrieb:
> Der STM32F03 ist jetzt übrigens lieferbar:

Ich hab schon welche (TSSOP) hier auf dem Tisch liegen. Bin allerdings 
leider noch nicht dazugekommen sie auszuprobieren.

> Cortex M0 mit 32kb flash zum einem geringeren Preis als ein ATMega88.
> Dazu noch im TSSOP-Gehäuse, welches sich noch vernünftig verarbeiten
> lässt.

Der TSSOP hat nur 16KB, die 32KB gibt es erst ab LQFP32. Das Bild bei 
Mouser scheint da falsch zu sein.

Ich finde die sehen echt Interessant aus und freue mich schon drauf 
damit die Attinys in neuen Projekten zu ersetzen.

Jetzt fehlt mir nur noch der STM32F052 mit USB als günstigen & kleinen 
STM32 mit USB. Es heißt schon ewig der soll bald kommen, das letzte mal 
als ich gefragt habe hieß es November 2013 :(

: Bearbeitet durch User
von Thomas (kosmos)


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an den 8086 musste ich auch gerade denken 4,77 MHz(0,33 MIPs) haten die 
"Computer" bei uns in der Schule und da lief ne Grafische 
Textverarbeitung drauf.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Ich denke der Hauptgrund für ARMs im DIP wird sein, dass man ihn einfach 
sockeln und austauschen kann. Die Bastler sind dabei 'nice to have'.


F. Fo schrieb:
> Wie viele von Euch ätzen zu Hause eine Platine für einen Versuch?

**Finger heb* - Ich bin mit ätzen und bestücken schneller, als mit dem 
Aufbau einer Lochrasterplatine. Und da vermeide ich jedes Bohrloch.

> Die Gegenfrage: Wie viele nehmen Lochrraster für Einzelstücke?

Selten. Werden aber sicherlich einige so machen. Mache ich eigentlich 
nur, wenn ich mir über den endgültigen Aufbau noch nicht im klaren bin.


Max D. schrieb:
> Es gibt für 20€ Bluetooth-Tastaturen wenns super ergonomisch sein soll
> legt man hald 50€ hin.

Und da sitzt dann wieder ein 8051 drin ... oder so ... $€£¥ -> 8-Bitter


Gruß

Jobst

von Tim  . (cpldcpu)


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Jobst M. schrieb:
> Max D. schrieb:
>> Es gibt für 20€ Bluetooth-Tastaturen wenns super ergonomisch sein soll
>> legt man hald 50€ hin.
>
> Und da sitzt dann wieder ein 8051 drin ... oder so ... $€£¥ -> 8-Bitter

Das liegt hier aber nicht daran, dass es sich um so tolle 
Microcontroller handelt, sondern dass die Hersteller der Bluetooth-SOCs 
keine Lust haben Lizenzgebühren zu bezahlen. Deren Verkaufsargument ist 
nämlich die Bluetooth-Funktionialität und nicht der Microncontroller. 
Das ändert sich aber auf gerade. Siehe nRF51xxxx

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Tim    schrieb:
> Der STM32F03 ist übrigens bald lieferbar:
>
> http://de.mouser.com/Search/Refine.aspx?Keyword=stm32f03&Ns=Pricing|0&FS=True
>
> Cortex M0 mit 32kb flash zum einem geringeren Preis als ein ATMega88.
> Dazu im TSSOP-Gehäuse, welches sich noch vernünftig verarbeiten lässt.

Allerdings mit recht engen Pinabständen (0,65mm).

Da empfinde ich das LQFP32-Gehäuse  mit 0,8mm Abstand und 8 Pins pro 
Seite als deutlich löt- und layoutfreundlicher - bei deutlich höherer 
Pinzahl und Auswahlmöglichkeiten bzgl. RAM.

Aber für alle gilt: STM32 macht einfach Freude :-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Tim  . (cpldcpu)


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> Allerdings mit recht engen Pinabständen (0,65mm).

Mit Lötstopmaske ist das überhaupt kein Problem. PCBs sind inzwischen 
nun wirklich einfach und günstig zu bekommen,

> Da empfinde ich das LQFP32-Gehäuse  mit 0,8mm Abstand und 8 Pins pro
> Seite als deutlich löt- und layoutfreundlicher - bei deutlich höherer
> Pinzahl und Auswahlmöglichkeiten bzgl. RAM.

Der Punkt ist ja gerade, nicht mit einem überdimensionierten Controller 
auf Minimalprobleme los zu gehen.

> Aber für alle gilt: STM32 macht einfach Freude :-)

Es gibt noch eine Welt jenseits von STM32 :)

NXP, Freescale, Silabs und Atmel haben auch sehr gute Controller im 
Angebot.

von Tim  . (cpldcpu)


Angehängte Dateien:

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300mil SOIC vs. TSSOP20

von Rudolph (Gast)


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Tim    schrieb:
> 300mil SOIC vs. TSSOP20

Weil 300mil für 8-Pin sooo typisch sind? :-)

von Tim  . (cpldcpu)


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Rudolph schrieb:
> Weil 300mil für 8-Pin sooo typisch sind? :-)

Weil der einzige brauchbare 8 Pin AVR in 300 mil kommt... Den ATtiny85 
gibt es nicht als 200mil.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Tim    schrieb:
>> Allerdings mit recht engen Pinabständen (0,65mm).
>
> Mit Lötstopmaske ist das überhaupt kein Problem. PCBs sind inzwischen
> nun wirklich einfach und günstig zu bekommen,
>
>> Da empfinde ich das LQFP32-Gehäuse  mit 0,8mm Abstand und 8 Pins pro
>> Seite als deutlich löt- und layoutfreundlicher - bei deutlich höherer
>> Pinzahl und Auswahlmöglichkeiten bzgl. RAM.
>
> Der Punkt ist ja gerade, nicht mit einem überdimensionierten Controller
> auf Minimalprobleme los zu gehen.

Muss man ja auch nicht, der Kern ist ja derselbe - es gibt auch da die 
16K-Version aber der Platzbedarf ist nur wenig größer bei deutlich mehr 
Möglichkeiten und besserer Handlötbarkeit und einfacherem Layout :-)

>> Aber für alle gilt: STM32 macht einfach Freude :-)
>
> Es gibt noch eine Welt jenseits von STM32 :)
>
> NXP, Freescale, Silabs und Atmel haben auch sehr gute Controller im
> Angebot.

Natürlich - auch andere Mütter haben schöne Töchter ;-)

Aber keiner derer bietet auch nur ansatzweise so ein breites und fein 
abgestuftes Spektrum wie ST. Das war für mich der Grund, zur STM32-Reihe 
zu wechseln: eine Serie für alle Aufgaben.
Der Preis ist bei unseren Entwicklungen egal - ob der nun 2 Euro oder 5 
Euro kostet, geht in den Entwicklungskosten unter. Da bleibt man dann 
gern bei der Familie, die man sehr gut kennt. Sich in andere Familien 
einarbeiten will man da nicht.

Aber jeder hat andere Bedürfnisse - wenn einer sagt, ihm reichen 
8-Bitter, dann ist das doch wunderbar und absolut ok. Hier reichen sie 
immer öfter nicht mehr.

von Falk B. (falk)


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@ Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite

>Euro kostet, geht in den Entwicklungskosten unter. Da bleibt man dann
>gern bei der Familie, die man sehr gut kennt. Sich in andere Familien
>einarbeiten will man da nicht.

Cosa Nostra? Luigi, ich abe dir eine Angebote gemacht, di du nicht könne 
ablehne . . .

;-)

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Die 8-Bitter werden sicher nicht die nächsten 20 Jahre aussterben, die 
gibt es schon seit fast 40 Jahre und es sind noch viele "Alt"-Geräte im 
Umlauf, die werden einfach weiterhin die 8-Bitter drin behalten.
Die 32-Bitter als µC (mit viel Speicher und Peripherie) gibt es doch 
erst seit wenigen Jahren (zu kleinen Preisen!). Wenn die auch mal 40 
Jahre am Markt sind, dann werden die weitestgehend die 8-Bitter 
verdrängt haben.
Somit ist jeder, der Neuentwicklungen macht, besser für die Zukunft 
gerüstet wenn er heute gleich auf einen Cortex-Mx setzt und nicht mehr 
auf die 8-Bitter.

: Bearbeitet durch User
von Antimedial (Gast)


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Aussterben werden sie sicher nicht, und in naher Zukunft haben sie 
natürlich noch die Nase vorne. Die richtig günstigen M0 gibt es 
eigentlich erst seit 1-2 Jahren. Es kommen also jetzt die ersten 
Massenprodukte raus. Dazu kommt die große Masse an konservativen 
Ingenieuren, die noch lange Zeit auf 8 Bit setzen (das spiegelt sich in 
diesem Forum ja wider). Trotzdem wird in 5 Jahren 8 Bit wohl nur noch 
ein Thema für Nischen- und Altprodukte sein.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Falk Brunner schrieb:
> @ Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite
> Cosa Nostra? Luigi, ich abe dir eine Angebote gemacht, di du nicht könne
> ablehne . . .

Woher weisst Du, wie sie uns auf dem Seminar von ST "überzeugt" haben 
;-)

Ich weiss nicht, ob sie das kostenlose Seminar zu den STM32 noch 
anbieten - aber das war wirklich gut. Sie sagen, was geht, aber auch 
klar, wo die Grenzen sind (extremes Stromsparen etc.). War also keine 
Verkaufsshow.

Kann ich jedem empfehlen.

So, und nun wieder ab in die Halle - weiter Maschinen bauen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Chris D. schrieb:
> So, und nun wieder ab in die Halle - weiter Maschinen bauen.

Ja, genau Maschinen - keine Ersatzteile. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Moby (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Ingenieuren, die noch lange Zeit auf 8 Bit setzen (das spiegelt sich in
> diesem Forum ja wider)

Nee, da spiegelt sich wider was in vielen konkreten Projekten 
tatsächlich Sinn macht.

von Moby (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Trotzdem wird in 5 Jahren 8 Bit wohl nur noch
> ein Thema für Nischen- und Altprodukte sein.

Selten soooo gelacht. Zweckhaftigkeit veraltet nie.

von Antimedial (Gast)


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Moby schrieb:
> Nee, da spiegelt sich wider was in vielen konkreten Projekten
> tatsächlich Sinn macht.

Oft genug eben nicht.

Moby schrieb:
> Selten soooo gelacht. Zweckhaftigkeit veraltet nie.

Sie verändert sich aber.

von Wilhelm F. (Gast)


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Die Diskussion, was sich in 40 Jahren mal durch setzt, kann einem doch 
völlig Wumpe sein.

Denn dann werde zumindest ich vermutlich selbst durch gesetzt, und zwar 
von langen dünnen Erdbewohnern.

Ist aber auch recht so.

Also Leute, macht und nehmt das, was im Augenblick in der Gegenwart Spaß 
macht.

;-)

von Moby (Gast)


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24 Bit die heute schon zuviel sind sind es auch in Hundert Jahren. Da 
kommt eher noch Quantencomputing in die Controller :)

von Antimedial (Gast)


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Wilhelm F. schrieb:
> Die Diskussion, was sich in 40 Jahren mal durch setzt, kann einem doch
> völlig Wumpe sein.

Nicht wenn man Produkte mit einem Lebenszyklus von 10 Jahren und länger 
entwickelt.

von Wilhelm F. (Gast)


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Antimedial schrieb:

> Wilhelm F. schrieb:
>> Die Diskussion, was sich in 40 Jahren mal durch setzt, kann einem doch
>> völlig Wumpe sein.
>
> Nicht wenn man Produkte mit einem Lebenszyklus von 10 Jahren und länger
> entwickelt.

Auch da mache ich mir keinen Kopf drum. In 10 Jahren sieht die Welt 
wieder ganz anders aus, der Fortschritt wird immer schneller.

von Tim  . (cpldcpu)


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Es geht hier um Mikrocontroller in Neuentwicklungen, nicht um Geräte die 
bereits am Markt sind oder einfach noch existieren.

Nach eurer Definition hat der 386er auch noch einen großen Marktanteil, 
weil davon sicherlich noch viele in alten Industriesteuerungen verbaut 
sind.

von User (Gast)


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Nun, der 386 steckt auch noch irgendwie in jedem Desktop-PC...

von Tim  . (cpldcpu)


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User schrieb:
> Nun, der 386 steckt auch noch irgendwie in jedem Desktop-PC...

Als x86, ja. Aber auch der wird gerade durch den ARM verdrängt. Der 
Markt der Desktop-PCs ist diese Jahr um 10% geschrumpft.

von (prx) A. K. (prx)


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Wilhelm F. schrieb:
> Auch da mache ich mir keinen Kopf drum. In 10 Jahren sieht die Welt
> wieder ganz anders aus, der Fortschritt wird immer schneller.

Der Sprung vom elektromechanischen Schrittschaltwerk zur 
Mikrocontroller-Steuerung ist weit grösser, als der zwischen 
irgendwelchen Mikrocontrollern, egal ob mit 8 oder 32 Bits.

von Antimedial (Gast)


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Wilhelm F. schrieb:
> Auch da mache ich mir keinen Kopf drum. In 10 Jahren sieht die Welt
> wieder ganz anders aus, der Fortschritt wird immer schneller.

Wenn ich arbeitslos wäre, würde mich das auch nicht interessieren. Aber 
ich bin es nicht, und ich will in 10 Jahren auch noch arbeiten, also 
muss ich mir darüber auch Gedanken machen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Tim    schrieb:

> Nach eurer Definition hat der 386er auch noch einen großen Marktanteil,
> weil davon sicherlich noch viele in alten Industriesteuerungen verbaut
> sind.

Vor ungefähr 10 Jahren sah ich mal eine Verteilung von Marktanteilen je 
Bitbreite. Dort hatten sogar noch 4-Bitter einen signifikanten Anteil, 
ich persönlich kenne gar nicht mal einen 4-Bitter, aber es muß sie 
geben.

Der 8085 war ungefähr im Jahr 2005 noch der meist produzierte Prozessor 
bei Intel. Das stand damals sogar im Wikipedia, wurde aber inzwischen 
auch wieder entfernt, aus welchen Gründen auch immer.

von Tim  . (cpldcpu)


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Wilhelm F. schrieb:
> Vor ungefähr 10 Jahren sah ich mal eine Verteilung von Marktanteilen je
> Bitbreite. Dort hatten sogar noch 4-Bitter einen signifikanten Anteil,
> ich persönlich kenne gar nicht mal einen 4-Bitter, aber es muß sie
> geben.

Aktuelle Marktdaten hatte ich oben verlinkt:

Beitrag "Re: Welcher Cortex-M0 Controller wird der 8-Bit Killer?"
Quelle:http://www.elektroniknet.de/halbleiter/leistungshalbleiter/artikel/103187/

Allerdings spiegelt der Umsatz nicht den Anteil in neuen Designstarts 
wieder. Ich gehe davon aus, dass sich dann ein Bild ergibt, was noch 
einmal deutlich in Richtung 32Bit verschoben ist.

: Bearbeitet durch User
von Stefan R. (srand)


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Max D. schrieb:
> Wenn man da
> die Leute schon anlernt (ein DIPer auf nem Brotbrett is einfach viel
> vielfältiger zum lernen als jedes <1k€ dev-board) dann behalten die
> diese Linie auch eher bei wenn sie später Produkte bauen sollen

Erstaunlicherweise können Forenposter diesen monetären Effekt immer viel 
besser abschätzen als die Hersteller.

Wenn diese blöden Hersteller doch nur mal Foren lesen würden, die 
könnten ihren Gewinn glatt vervielfachen. ;-)

von Stefan R. (srand)


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Max D. schrieb:
> Wenn M$ nicht die Kurve kratzt mit ihren
> "Innovationen", dann werden die rel. bald absaufen. Gerade jetzt wo XP

Komisch, das höre ich seit Vista erschienen ist, und noch immer tritt es 
nicht ein.

Das echte Problem für MS ist Mobile, nicht daß das jeweils aktuelle 
Windows unbeliebt wäre.

> ab 2014 keine Updates mehr kriegt (die hälfte der M$-Nutzer die ich
> kenne haben das nur weil sie damit hald umgehen können, wenn man die
> jetzt zwingt sich von XP auf 7/8 zu migrieren werden die sich nicht
> unbedingt freuen)...

Die migrieren stattdessen voller Freude auf FreeBSD, richtig?

von Wilhelm F. (Gast)


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Tim    schrieb:

> Allerdings spiegelt der Umsatz nicht den Anteil in neuen Designstarts
> wieder. Ich gehe davon aus, dass sich dann ein Bild ergibt, was noch
> einmal deutlich in Richtung 32Bit verschoben ist.

Also die Diskussion um 32 bit verdrängt 8 bit gibt es bestimmt schon 
seit 10 Jahren. Philips wollte damals (2004 kamen die LPC2000 raus) 
erstmals über den Preis von 32 bit die 8 bit verdrängen.

Am Ende gibt es aber immer Dinge, Prestigefrage, wie 
Schwanzlängenvergleiche: Boah, meine LED blinkt aber mit einem 
32-Bitter! Das ist toller. Mein Ferrari sieht aber im Stau besser aus 
als dein Trabbi!

Also bitte jedem das lassen, was er nur braucht. Für viele Aufgaben 
taugt mein PIC12F675, auch weil Mikropower.

Wenn ich einen 32-Bitter genau zum Preis vom 8-Bitter bekomme, und die 
Energiebilanz nicht höher ist: Bitte, dann nehme ich diesen auch gerne.

;-)

von Antimedial (Gast)


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Wilhelm F. schrieb:
> Wenn ich einen 32-Bitter genau zum Preis vom 8-Bitter bekomme, und die
> Energiebilanz nicht höher ist: Bitte, dann nehme ich diesen auch gerne.

Das ist ja der Punkt, die M0 sind durchweg günstiger als vergleichbare 
8-bitter, bei höherer Rechenleistung.

von Wilhelm F. (Gast)


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Angetriggert durch den Thread, stellt sich mir gerade mal urplötzlich 
eine Frage:

Wird es mal, wie mein PIC12F675, auch 32-Bitter im DIP8-Gehäuse geben? 
Wenn ja, warum?

Diese Steine sind bei mir im Augenblick sehr bequem fürs Steckbrett und 
kleine Aufgaben.

von Moby (Gast)


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W.S. schrieb:
> Natürlich gibt es dafür einige gewichtige Sachgründe. Als allererstes
> die Displays. Jeder Hinz und Kunz erwartet heutzutage von einem Gerät
> eben auch ein nett anzuschauendes buntes Display - und zwar möglichst
> nicht pixelig anzuschauen. Also ist Auflösung angesagt, wenigstens QVGA,
> besser mehr - und welcher 8 oder 16 Bitter kann das leisten? eigentlich
> gar keiner, denn schon das allereinfachste, nämlich einen passenden
> Bildwiederholspeicher zu adressieren, ist bei allem unterhalb 32 Bit ein
> mehr oder weniger goßer Krampf. Da helfen auch keine Displays mit
> eingebautem RAM+Controller, denn der Aufwand, das dort hineinzulöffeln,
> was man angezeigt haben will, artet ebenfalls in Krampf aus: vorgegebene
> Flächenfüllungen, vorgegebene Fonts, langsam, usw.

32 Bit wegen Displays? Sehe ich jetzt nicht ganz so akut. Zum einen kann 
man sowas an spezialisierte Hardware delegieren, zum anderen wird das 
Thema eh überschätzt weil ein einfacher Netzwerkanschluß beliebige 
Visualisierungen auf besser geeigneten Gerätschaften (Tablett usw.) 
ermöglicht und ein gesondertes Display schlicht entfallen kann.

von Antimedial (Gast)


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Wilhelm F. schrieb:
> Wird es mal, wie mein PIC12F675, auch 32-Bitter im DIP8-Gehäuse geben?

Gibt es schon. LPC800.

von Tim  . (cpldcpu)


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Wilhelm F. schrieb:
>> Allerdings spiegelt der Umsatz nicht den Anteil in neuen Designstarts
>> wieder. Ich gehe davon aus, dass sich dann ein Bild ergibt, was noch
>> einmal deutlich in Richtung 32Bit verschoben ist.
>
> Also die Diskussion um 32 bit verdrängt 8 bit gibt es bestimmt schon
> seit 10 Jahren. Philips wollte damals (2004 kamen die LPC2000 raus)
> erstmals über den Preis von 32 bit die 8 bit verdrängen.

Damals gab es Phillips mit ARM7thumb. Jetzt gibt es >10 Hersteller mit 
Cortex-M0 und Preisen unterhalb von vielen 8 bittern.

von (prx) A. K. (prx)


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Wilhelm F. schrieb:
> Wird es mal, wie mein PIC12F675, auch 32-Bitter im DIP8-Gehäuse geben?

Gibts als LPC800 doch schon und der ist hier im Forum schon früher 
durchgekaut worden.

von Franz (Gast)


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>Wird es mal, wie mein PIC12F675, auch 32-Bitter im DIP8-Gehäuse geben?
Aber sicher doch:
http://www.mikrocontroller.net/part/LPC800

von Tim  . (cpldcpu)


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Wilhelm F. schrieb:
> Wird es mal, wie mein PIC12F675, auch 32-Bitter im DIP8-Gehäuse geben?
> Wenn ja, warum?

Hier noch einmal mit Link :)

http://www.nxp.com/products/microcontrollers/cortex_m0_m0/LPC810M021FN8.html

Der ist übrigens schon vor über einem Jahr angekündigt worden. Du 
scheinst nicht mehr mit aktuellen Informationen zu argumentieren.

Übrigens hat er, im Gegensatz zum PIC, einen seriellen Bootloader im ROM 
und kann mit interner PLL bis 30MHz bei 0-waitstate Flash. Damit ist er 
locker 10-20x so schnell...

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Tim    schrieb:
> Damit ist er locker 10-20x so schnell...

Frag ich mich allerdings, wieviele Anwendungen für DIP8 es gibt, für die 
der Controller 20x so schnell sein muss.

von Wilhelm F. (Gast)


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A. K. schrieb:

> Wilhelm F. schrieb:
>> Wird es mal, wie mein PIC12F675, auch 32-Bitter im DIP8-Gehäuse geben?
>
> Gibts als LPC800 doch schon und der ist hier im Forum schon früher
> durchgekaut worden.

Danke. Leider bin ich nicht immer und überall.



Tim (cpldcpu) schrieb:

> Du scheinst nicht mehr mit aktuellen Informationen zu argumentieren.

Brauche ich als Hobbyist auch nicht. Dinge ändern sich eh wieder 
schneller, als man schauen kann, bevor ein Thema wirklich mal konkret 
wird.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Ich denke, bevor es keine 8-Bitter mehr gibt, wurden die 32-Bitter durch 
256-Bitter verdrängt.

Also immer schön die Füsse still halten und locker durch die Hose atmen. 
:-)


Gruß

Jobst

von Tim  . (cpldcpu)


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A. K. schrieb:
> Tim    schrieb:
>> Damit ist er locker 10-20x so schnell...
>
> Frag ich mich allerdings, wieviele Anwendungen für DIP8 es gibt, für die
> der Controller 20x so schnell sein muss.

Das übliche Argument ist der Stromverbauch.

von chris_ (Gast)


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>Ich denke, bevor es keine 8-Bitter mehr gibt, wurden die 32-Bitter durch
>256-Bitter verdrängt.

Ich denke, der Trend wird eher zum Multicore gehen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Parallax_Propeller
http://www.xmos.com/
http://www.greenarraychips.com/
http://www.freescale.com/webapp/sps/site/homepage.jsp?code=QORIQ_HOME

von (prx) A. K. (prx)


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Tim    schrieb:
> Das übliche Argument ist der Stromverbauch.

Du meinst, der 8-Bitter braucht davon zu wenig? ;-)

Klar, wer viel rechnet... Aber wer macht eine FFT in DIP8?

Wenn in den (meist) Trivialanwendungen solcher Zwerge manche 8-Bitter 
mehr davon brauchen, dann wahrscheinlich, wenn sie schon lange da sind 
und aus antiken Fertigungen kommen.

von (prx) A. K. (prx)


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chris_ schrieb:
> Ich denke, der Trend wird eher zum Multicore gehen.

Und ich denke, dass es auch in 10 Jahren einen solchen Forenbeitrag 
geben wird. Jedenfalls was den üblichen kleinen Steuerungskram angeht, 
also ohne viel Bedienkram.

Interessanter wärs da schon, die Rollen von Bedienung und Netzwerk von 
der Steuerung selbst zu trennen. Einige machen das heute, indem sie 
einen RPi mit einem µC verheiraten. Sowas liesse sich freilich auch 
integrieren.

von Tim  . (cpldcpu)


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A. K. schrieb:
> Tim    schrieb:
>> Das übliche Argument ist der Stromverbauch.
>
> Du meinst, der 8-Bitter braucht davon zu wenig? ;-)
>
> Klar, wer viel rechnet... Aber wer macht eine FFT in DIP8?

Der LPC810 ist da wohl ein schlechtes Beispiel. Durhc die 4kb Flash ist 
er ziemlich verkrüppelt. Mit CMCSIS ist davon nicht mehr viel übrig.

Ein "normaler" Cortex-M0 mit ADC und 16kb flash liesse sich aber z.B. 
schon für einfache DSP-Aufgaben einsetzen. Dank 1-cycle 32bit multiplier 
ist eine FFT auch gar nicht abwegig.

Für die Auswertung von Sensoren, z.B. Intertialsensoren und 
Drucksensoren, ist 32Bit Arithmetik auch sehr nützlich

: Bearbeitet durch User
von Jobst M. (jobstens-de)


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chris_ schrieb:
> Ich denke, der Trend wird eher zum Multicore gehen.
>
> http://de.wikipedia.org/wiki/Parallax_Propeller

Gutes Beispiel. Gibts als DIP. Und wer nutzt ihn?
Liegt hier. Wird hier auch noch länger liegen.
Das Ding ist Fail by Design.
Für alles was man in einem normalen µC an Peripherie vorhanden hat, muss 
hier ein Kern (COG) herhalten. Super. 2 Timer, UART, I²C, ADC, SPI, CAN 
- schon ist nur noch ein Kern über.
Und diese dusselige Interpretersprache, aus der man sich erst befreien 
muss, um das Ding in Assembler programmieren zu können, der Weg aber 
nicht dokumentiert ist.

Allerdings wäre das Teil mit ein paar kleinen Änderungen vermutlich der 
Knaller geworden.


Gruß

Jobst

von Tim  . (cpldcpu)


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Jobst M. schrieb:
> chris_ schrieb:
>> Ich denke, der Trend wird eher zum Multicore gehen.
>>
>> http://de.wikipedia.org/wiki/Parallax_Propeller
>

" Selbstmodifizierender Code ist daher möglich und diese Möglichkeit 
wird auch genutzt. (Beispielsweise durch eine Anweisung, die verwendet 
wird, um einen Rücksprungmechanismus nach einem Aufruf eines 
Unterprogramms zu schaffen, der ohne einen Stack auskommt.)"

Schauder...

"Im eingebauten ROM sind außer dem Spin-Interpreter und Boot-Loader noch 
einige Daten hinterlegt, die besonders für mathematische Berechnungen 
sowie für Audio- und Videoanwendungen hilfreich sein können:

    ein Bitmap-Font-Satz benutzbar für die Schrift auf dem Bildschirm,
    eine logarithmische Tabelle (Basis 2, 2048 Einträge),
    eine antilogarithmische Tabelle (Basis 2, 2048 Einträge) für 
Umrechnungen,
    eine Sinus-Tabelle (16 Bit, 2049 Einträge)."

Irgendwie wirkt das wie ein 80er Jahre Homecomputer in Chipform. Witzig 
und sicherliche für eine gewisse Zielgruppe interessant.

: Bearbeitet durch User
von Jobst M. (jobstens-de)


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Tim    schrieb:
> " Selbstmodifizierender Code ist daher möglich und diese Möglichkeit
> wird auch genutzt. (Beispielsweise durch eine Anweisung, die verwendet
> wird, um einen Rücksprungmechanismus nach einem Aufruf eines
> Unterprogramms zu schaffen, der ohne einen Stack auskommt.)"
>
> Schauder...

Oder sowas - das hatte ich schon wieder völlig verdrängt ...

von Moby (Gast)


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chris_ schrieb:
>>Ich denke, bevor es keine 8-Bitter mehr gibt, wurden die 32-Bitter durch
>>256-Bitter verdrängt.

Absolut.

> Ich denke, der Trend wird eher zum Multicore gehen

Eher nicht, eher ein Trend hin zu Spezialhardware. Interessant hierzu 
heute ein Artikel auf Golem.de zum Snapdragon800 und Qualcomms 
Strategie.

von Moby (Gast)


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Ein simpel programmierbarer 8-Bitter mit etwas Spezial-Hardware für 
(Funk-)Netzwerk, Berechnungen und serielle Displayanbindung- schon sind 
die AVRs auch fürs nächste Jahrtausend gerüstet :)

von Jobst M. (jobstens-de)


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Moby schrieb:
> schon sind
> die AVRs auch fürs nächste Jahrtausend gerüstet :)

Erinnert mich an WALL·E ...
http://www.youtube.com/watch?v=od_Lja9QstQ


Gruß

Jobst

: Bearbeitet durch User
von W.S. (Gast)


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Moby schrieb:
> 32 Bit wegen Displays? Sehe ich jetzt nicht ganz so akut. Zum einen kann
> man sowas an spezialisierte Hardware delegieren, zum anderen wird das
> Thema eh überschätzt weil ein einfacher Netzwerkanschluß beliebige
> Visualisierungen auf besser geeigneten Gerätschaften (Tablett usw.)
> ermöglicht und ein gesondertes Display schlicht entfallen kann.

Du hast offenbar die letzten Jahre im Tiefschlaf verbracht.

Ja, für aktuelle Displays ist 32 Bit angesagt.

Nein, man kann sowas eben NICHT delegieren, egal ob mit oder ohne 
Netzwerk, Tabletts udgl.

Moderne Geräte haben gefälligst ein buntes Display zu haben (gerade 
Investgüter), sonst verkaufen sie sich nicht mehr gut - das ist mir aus 
meiner beruflichen Praxis nur zu gut bekannt. Dazu kommt inzwischen der 
kapazitive Touch. Der wird in wenigen Jahren von den Kunden schlichtweg 
erwartet werden.

Also, Moby, wach mal auf. Das scheint mir dringend nötig zu sein.

W.S.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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W.S. schrieb:

> Moderne Geräte haben gefälligst ein buntes Display zu haben (gerade
> Investgüter), sonst verkaufen sie sich nicht mehr gut - das ist mir aus
> meiner beruflichen Praxis nur zu gut bekannt. Dazu kommt inzwischen der
> kapazitive Touch. Der wird in wenigen Jahren von den Kunden schlichtweg
> erwartet werden.

Das wird bereits jetzt erwartet und Touch ist zwar von der Haptik her 
viel schlechter als jede Tastatur aber eben extrem flexibel und 
anpassbar. Uns kommt der Trend entgegen, muss man doch eigentlich nur 
noch eine Oberfläche pflegen, die man dann anpasst. Das Gehäuse bleibt 
:-)

> Also, Moby, wach mal auf. Das scheint mir dringend nötig zu sein.

Der wartet noch auf den Bildaufbau ;-)

Aber ernsthaft: die Notwendigkeit, größere farbige Displays ansteuern zu 
müssen, war der wichtigste Grund, die AVR-Schiene zu verlassen und auf 
STM32 zu gehen.

von Holtzmann (Gast)


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So ein Quark, FT800 an den 8-Bitter und die Sache ist groß und bunt und 
genauso schnell in der Bedienung der Steuerung.

von Moby (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Der wartet noch auf den Bildaufbau ;-)

Oh nein, die Webseite die mir z.B. ein Xmega liefert baut sich auf 
Handy, Tablett und HD Displays aller Art blitzschnell auf- ganz ohne 32 
Bit Schnickschnack :)

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Der FT800 ist nur nett bei Standardobjekten und 512x512 Pixel ist 
natürlich zu wenig. Für eine vernünftige Bedienbarkeit und möglichst 
viel Information auf einen Blick kann der Schirm nicht groß genug sein - 
hier mindestens 7 Zoll mit 800x480, eher mehr.

Und bei eigenen Bildern/Grafiken oder Video kannst Du einem 8-Bitter 
eben zugucken.

von Moby (Gast)


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Man kann natürlich die Ansprüche beliebig nach oben schrauben... 
Irgendwann sieht auch der 32 Bitter alt aus :)

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Größer als 512x512 und Videofähigkeit sind nun nicht wirklich überzogene 
Anforderungen.

Touchscreen und 4 oder 5 Zoll-Displays, das passt zumindest bei 
Bedienungsfreundlichkeit nicht wirklich zusammen.

Die Kunden wollen eine vernünftige Größe, bei der man auch noch im 
Arbeitshandschuh eine Taste der Zehnertastatur trifft.

Und das kann ich verstehen.

von Moby (Gast)


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Um auch mal ein Beispiel für Spezialhardware zu nennen, ich hab z.B. 
mehrere eDip's im Einsatz. Lassen sich einfach seriell ansteuern. Die 
gibts bis 7, künftig gar bis 15 Zoll. Und es ließen sich sicher viele 
weitere nennen. Also es sind durchaus Möglichkeiten da und das Problem 
ist ohne 32 Bit wie gesagt nicht ganz so akut.

von Wilhelm F. (Gast)


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Ööff. Microcontroller machen nur noch Bildschirme, Touch Panels. Da ist 
mir wohl irgend wo mal was entgangen.

von Moby (Gast)


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Chris D. schrieb:
>  Videofähigkeit sind nun nicht wirklich überzogene
> Anforderungen.

Du meine Güte. Brauchen ja auch viele Projekte hier... Und ganz wollte 
ich ja den 32gern die Existenzberechtigung nicht absprechen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Natürlich kann man mit 8-Bit auch solche Spezialdisplays gut ansteuern, 
aber dafür zahlt man dann eben eine Menge Geld und ist auch ganz 
bestimmte Hersteller bei der Auswahl der Displays angewiesen.

Da ist es doch deutlich einfacher, das alles einen Chip machen zu 
lassen, mit dem ich dann eben auch noch eine FFT etc. durchführen kann.

Das erspart mir enorme Kosten und ich bleibe bei der Auswahl der 
Komponenten maximal unabhängig.

Was mache ich, wenn EA plötzlich meint, dass eDip sich nicht mehr lohnt? 
Alles neu programmieren?

Poplige 7-Zöller mit Framebuffer und 24-Bit-Interface gibt es bei 
zweistelliger Abnahme für unter 25 Dollar.

von F. F. (foldi)


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Chris D. schrieb:

>
> Aber ernsthaft: die Notwendigkeit, größere farbige Displays ansteuern zu
> müssen, war der wichtigste Grund, die AVR-Schiene zu verlassen und auf
> STM32 zu gehen.

Das ist für mich das erste wirkliche Argument.
Wenn man bedenkt wie viel µC irgendwo werkeln ohne das der Nutzer sie zu 
Gesicht bekommt und auch kein Display, was auf einen wissenden Nutzer 
drauf schließen lässt. Nehmen wir hier Seifenspender, Handtuchspender 
und all so ein Zeug. Ist überall µC gesteuert,nur sieht es keiner.
Diese Anwendungen wird es weiter geben und sicher werden irgendwann 
wahrscheinlich keine 8-bitter mehr gebaut, aber es braucht nicht alles 
zwingend ein Display.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Moby schrieb:

> Du meine Güte. Brauchen ja auch viele Projekte hier... Und ganz wollte
> ich ja den 32gern die Existenzberechtigung nicht absprechen.

Nicht alle hier betreiben das Anschließen von Displays als Hobby - es 
gibt auch Leute, die damit Geld verdienen :-)

von F. F. (foldi)


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Chris D. schrieb:
> Nicht alle hier betreiben das Anschließen von Displays als Hobby - es
> gibt auch Leute, die damit Geld verdienen :-)

Das ist sicher richtig, aber auch in vielen "betriebsmäßigen 
Schaltungen" sind gar keine Displays vorgesehen, sondern eher ein 
Frontend auf einem Computer.
Ich glaube sogar, dass viele Anwendungen in Zukunft immer mehr mit 
vielen µC's laufen werden. Da die µC's immer billiger in der Herstellung 
werden und auch die Schaltungen dadurch immer kompakter (damit auch der 
Stromverbrauch sicher etwas sinkt) und auch die Ausfallsicherheit wird 
dadurch erhöht.
Die Zukunft wird es zeigen, aber ich glaube sie werden nicht immer 
größer und komplexer, sie werden eher wieder kleiner und spezifischer 
ausgelegt werden.

Viel wird schon fix und fertig funktionieren und ist dann nur noch durch 
wenige Zeilen Code beeinflussbar, sodass die Entwicklungszeiten extrem 
verkürzt werden. Nicht nur weil Zeit auch Geld ist, sondern weil man 
immer schneller auf den Markt reagieren muss.

Aber vermutlich denke ich schon wieder zu weit voraus.

: Bearbeitet durch User
von Moby (Gast)


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F. Fo schrieb:
> Nehmen wir hier Seifenspender, > Handtuchspender

Die 8 Bitter haben früher ganze Computer betrieben. Mit viel weniger 
MHz. Da steckt heute genug und mehr Power drin als mancher hier im 32Bit 
höher schneller weiter Wahn glauben möchte.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Das geht nur solange gut bis jemand einen Seifenspender mit 
Touch-TFT-QVGA Display mit vielen bunten Bildchen haben will.
Schließlich muss Werbung an allen Ecken und Enden dem Konsumer gezeigt 
werden.

von (prx) A. K. (prx)


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F. Fo schrieb:
> Wenn man bedenkt wie viel µC irgendwo werkeln ohne das der Nutzer sie zu
> Gesicht bekommt und auch kein Display, was auf einen wissenden Nutzer
> drauf schließen lässt. Nehmen wir hier Seifenspender, Handtuchspender
> und all so ein Zeug. Ist überall µC gesteuert,nur sieht es keiner.

Seit man in einem harmlosen Bügeleisen überraschend Schnüffel-Equipment 
fand bin ich mir nicht mehr so sichern, womit der Siegeszug 
leistungsfähiger 32-Bit Controller wirklich zusammenhängt. ;-)

Bist du dir also wirklich ganz sicher, dass der Seifenspender nicht...

: Bearbeitet durch User
von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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... Fingerabdrücke einscannt und an NSA weiterleitet?

von Antimedial (Gast)


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Holtzmann schrieb:
> So ein Quark, FT800 an den 8-Bitter und die Sache ist groß und bunt und
> genauso schnell in der Bedienung der Steuerung.

Wieso sollte ich mir noch einen zusätzlichen Chip antun, nur um 
krampfhaft an einem teureren 8-Bit-uC festzuhalten? Höherer Preis, 
höhere Komplexität, mehr Platinenfläche... nur Nachteile. Der FT800 ist 
ganz nett, wenn man aus anderen Gründen auf eine bestimmte Plattform 
festgenagelt ist, aber solange man nur ein bisschen Freiheit hat, ist 
das Ding Quatsch.

F. Fo schrieb:
> Ich glaube sogar, dass viele Anwendungen in Zukunft immer mehr mit
> vielen µC's laufen werden. Da die µC's immer billiger in der Herstellung
> werden und auch die Schaltungen dadurch immer kompakter

Richtig. Man braucht nur mal ein Analogsignal potentialgetrennt zu 
übertragen. Da ist es inzwischen fast billiger, auf der Primärseite 
einen uC zu setzen und die Digitalwerte über eine SPI zu übertragen. 
Wenn man dann mehrere Kanäle hat oder noch ein paar Digitalsignale dazu 
kommen, lohnt es sich definitiv.

Moby schrieb:
> Die 8 Bitter haben früher ganze Computer betrieben. Mit viel weniger
> MHz. Da steckt heute genug und mehr Power drin als mancher hier im 32Bit
> höher schneller weiter Wahn glauben möchte.

Und trotzdem sind 32-Bitter genauso sparsam, leistungsfähiger und 
billiger.

von Arsenico (Gast)


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...es kommen andauernd neue Versionen von Controllern heraus, die sich 
auf dem Markt  behaupten sollen. Gleichzeitig wird die Produktion von 
vielen Modellen eingestellt.
Viele Modelle haben eine zu kurze Karriere auf dem Markt.
Entscheidet man sich für einen ControllerTyp kann es sein,dass dieser 
innerhalb von 2 Jahren abgesagt wird. Ich habe erlebt wie alle paar 
Jahre verschiedene Steuerungen auf neue Controller umgestellt werden 
mussten…..weil keine Controller mehr produziert wurden…ähnliches 
passierte im letzten Jahrhundert mit Graphikprozessoren. (und ja , der 
Einkauf hatte tausende von Controllern vorsorglich an das Lager gelegt)

Daneben werden weiterhin die tüchtigen 8051 Typen eingesetzt: sie 
arbeiten hervorragend
und das seit Jahrzehnten….so wird es auch bleiben !

von Helmut S. (helmuts)


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Es gibt jetzt schon vermutlich 1000 verschieden Cortex Mx Varianten. Ich 
kann mir nicht vorstellen, dass auch nur 10% davon 10 Jahre lang 
produziert werden. Die Hälfte davon wird schon in 5 Jahren weg sein. Es 
wäre vernünftiger, wenn die Hersteller weniger Typen auflegen würden und 
dafür 10 Jahr Lieferfähigkeit garantieren würden. Wer es sich leisten 
kann, der nimmt eine Soft-CPU im FPGA. Die FPGA-Familien haben eine 
wesentlich längere Verfügbarkeit.

von Mobi (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Und trotzdem sind 32-Bitter genauso sparsam, leistungsfähiger und
> billiger.

Selbst wenn das pauschal so gelten würde (was es natürlich nicht tut)-
entscheidend ist die maximale Simplicity für jedes 8-bittig 
realisierbare Projekt (d.h. fast alle hier). Das schon vorhandene Wissen 
des professionellen Entwicklers verstellt wohl ein wenig die Sicht 
darauf, insbesondere wenn dabei (mühsam) erworbenes Fachwissen infrage 
gestellt wird. Dazu kommen gemäß der menschlichen Natur dann die 
Ansicht, daß das Leistungsfähigere in jedem Fall das Bessere und 
Erstrebenswertere sein muß. Und der Irrtum Älter=Schlechter.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Hi,
Helmut S. schrieb:
> Es gibt jetzt schon vermutlich 1000 verschieden Cortex Mx
> Varianten. Ich
> kann mir nicht vorstellen, dass auch nur 10% davon 10 Jahre lang
> produziert werden. Die Hälfte davon wird schon in 5 Jahren weg sein. Es
> wäre vernünftiger, wenn die Hersteller weniger Typen auflegen würden und
> dafür 10 Jahr Lieferfähigkeit garantieren würden.

Es gibt ja schon einige Beispiele.
Das Populärste Negativbeispiel dürfte TI vor etwas mehr als ein Jahr mit 
seiner überraschenden Abkündigung der Stellaris Serie hingelegt haben.
Vor kurzem noch heiß beworben - hier im Forum u.a. wegen des EVALBOT 
sicher dem einen oder anderem gut bekannt - und dann praktisch über 
Nacht die Abkündigung...

> Wer es sich leisten
> kann, der nimmt eine Soft-CPU im FPGA. Die FPGA-Familien haben eine
> wesentlich längere Verfügbarkeit.
Naja, das mit verfügbarkeit ist auch Ansichtssache, da gibt es positive 
wie negative Beispiele... Und SoftCPU im FPGA ist im vergleich die 
teuerste aller Möglichkeiten. (Aber du schriebst ja selbst "wer es sich 
leisten kann ;-) )

Bisher agiere ich nach der Devise: So lange es keine ZWINGENDEN Gründe 
gibt einen "frischen" µC zu wählen nehme ich für evtl. länger laufende 
Entwicklungen nur solche die es bereits einige Zeit am Markt gibt.
Zum einen hat sich die Errata Lage stabilisiert, die gröbsten Schnitzer 
sind beseitigt und was nicht beseitigt wurde ist zumindest als 
Einschränkung VOR Entwicklungsbeginn bekannt - Zudem kann man zumindest 
grob die Marktresonanz einschätzen und hat damit wenigsten einen 
Anhaltspunkt ob der µC sich länger halten wird, sowie ob es verschiedene 
Pinnkompatible Ersatztypen gibt falls genau dieser µC mal nicht 
kurzfristig verfügbar ist.

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (stefan1987)


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Mir ist bewusst das es hier darum ging welcher M0 die 8 bitter verdrängt 
aber ich muss hier nun auch mal meinen Senf dazugeben.

Angefangen habe ich mit Mega8 Mega32 und co , war auch sehr glücklich 
damit.
Die waren zum Einstieg ideal, aber bei einigen Projekten benötigte ich 
einfach mehr IO's.

Der nächste Schritt waren dann die Xmegas die ja anscheinend hier nicht 
sonderlich beliebt sind, was ich persönlich nicht wirklich verstehn 
kann.
Die features die diese Chips bieten waren zumindenst für mich sehr 
interessant.

Der nächste Schritt waren dann schließlich die ARMs. Angefangen hab ich 
mit nem LPC2148 in der Arbeit und war begeistert davon. Zudem war es 
recht angenehm die Dinger zu programmieren weil die Xmegas schon in eine 
ähnliche Richtung gezielt haben.
Aber richtig glücklich bin ich dann mit dem STM32F407 von STM geworden, 
da er einfach für so gut wie alle Anwendungen dich ich mit 
Microcontrollern habe jedes Szenario meistert.
Zudem gibt es ein Evalboard mit eingebautem Programmer/Debugger für 15 
Eu was für mich als Student auch ein wichtiges Kriterium ist. 
(Vergleichsweise dazu hab ich knapp 50 Eu für einen Dragon hingelegt um 
die AVRs zu proggen und zu debuggen)
Preislich gesehen sind die Chips sogar billiger wie die Xmegas.

Abschliesend muss ich aber auch sagen das ich je nach Projekt auch einen 
AVR mit 8 bit in Betracht ziehe sofern er die Anforderungen erfüllt 
wobei wenn ich ehrlich bin das scho eher aus "Nostalgiegründen" so ist.

Zum Thema THT und SMD kann ich nur sagen ich bin bestimmt nicht der 
beste Bestücker aber mit LQFP TQFP und 0402 kommt man idR eigentlich 
Problemlos klar. Mag aber auch sein das ich da ein wenig voreingenommen 
bin da ich einfach kein Freund der Steckbrett Technik bin .... konnte 
mich irgendwie nie damit anfreunden. Aber auch für die DIP und 
Steckbrett Freunde ist es in der heutigen Zeit ja kein Problem mehr sich 
die Adapterplatinene für n paar Cent bei Ebay oder co zu holen .... 
Verstehe nicht warum das immer so ein Problem darstellt.

von Antimedial (Gast)


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Mobi schrieb:
> Selbst wenn das pauschal so gelten würde (was es natürlich nicht tut)-
> entscheidend ist die maximale Simplicity für jedes 8-bittig
> realisierbare Projekt (d.h. fast alle hier).

Die günstigen M0 sind definitiv billiger als die allermeisten 8-Bitter. 
Man kann auch kleinste Anwendungen in C realisieren, was bei 8-Bittern 
nicht unbedingt möglich war. Dadurch sinkt der Entwicklungsaufwand. 
Außerdem können vorhandener Code, den man für größere Prozessoren 
entwickelt hat, weiter verwendet werden.

Mobi schrieb:
> Das schon vorhandene Wissen
> des professionellen Entwicklers verstellt wohl ein wenig die Sicht
> darauf, insbesondere wenn dabei (mühsam) erworbenes Fachwissen infrage
> gestellt wird.

Richtig, deshalb entwickeln viele noch mit 8 Bit, weil sie sich nicht 
mit 32 Bit beschäftigen wollen oder generell noch das Vorurteil "32 Bit 
ist komplexer" oder "32 Bit ist viel teurer" im Kopf haben, obwohl das 
so gar nicht mehr gültig ist.

Helmut S. schrieb:
> Die Hälfte davon wird schon in 5 Jahren weg sein. Es
> wäre vernünftiger, wenn die Hersteller weniger Typen auflegen würden und
> dafür 10 Jahr Lieferfähigkeit garantieren würden.

Die Anzahl der Typen wird dabei keine große Rolle spielen. 
Wahrscheinlich wird aus einer Maske zig Typen gebaut. Für den Hersteller 
ist es also egal, ob er nur 5 oder 200 Typen anbietet.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Antimedial schrieb:
> Die Anzahl der Typen wird dabei keine große Rolle spielen.
> Wahrscheinlich wird aus einer Maske zig Typen gebaut. Für den Hersteller
> ist es also egal, ob er nur 5 oder 200 Typen anbietet.

So macht es ST. Die haben alle den vollen Flash drin, nur sind 
entsprechend weniger frei geschaltet und weniger getestet.
Ein mal kam mir einer unter der war mit 384KB FLASH gelabelt, es waren 
aber nur 256KB frei geschaltet - das war etwas unangenehm da auch mit 
bester Optimierung das Programm nicht hinein passte. :-(
Der Fall trat nur ein einziges mal auf, seither habe ich davon nie 
wieder was gelesen.

von F. F. (foldi)


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Markus Müller schrieb:
> ... Fingerabdrücke einscannt und an NSA weiterleitet?

... dafür gibt es jetzt ja das "Eierphone", mit seinem 
Fingerabdruckscanner.
Die Leute zahlen auch noch richtig dafür, dass sie ihre Fingerabdrücke 
in der NSA Datenbank speichern dürfen.

..."So, nun nehmen sie bitte einen anderen Finger der anderen Hand, 
dieser jetzige Finger ist "verbraucht" und kann nicht mehr benutzt 
werden!", bis alle Finger gescannt sind.

von Moby (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Richtig, deshalb entwickeln viele noch mit 8 Bit, weil sie

erkannt haben daß nur "Keep it simple" zur optimalen Lösung führt.
Anders wird der Weg hin zum 64 Bit Prozessor mit Linux Betriebssystem in 
der elektrischen Zahnbürste und dem Seifenspender nicht aufzuhalten 
sein.
Nun, irgendwann wird es hoffentlich doch mangelnde Robustheit und 
Lebensdauer, höherer Stromverbrauch und exorbitant steigender Schulungs- 
und Lernaufwand sein welche dieser kranken Entwicklung Grenzen setzt.

von Antimedial (Gast)


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Moby schrieb:
> erkannt haben daß nur "Keep it simple" zur optimalen Lösung führt.

Dummerweise sind 32 Bit in vielen Fällen einfacher zu handhaben. 
Komplexität kann auch versteckt werden, und das funktioniert beim Cortex 
M sehr gut. Wer immer noch 8 Bit in Assembler programmiert, macht alles 
nur nicht "keep it simple".

Moby schrieb:
> Nun, irgendwann wird es hoffentlich doch mangelnde Robustheit und
> Lebensdauer, höherer Stromverbrauch und exorbitant steigender Schulungs-
> und Lernaufwand sein welche dieser kranken Entwicklung Grenzen setzt.

Dummerweise sind Cortex M genauso zuverlässig, genauso sparsam, 
einfacher zu handhaben und günstiger. Deshalb stimmen deine 
Befürchtungen eben nicht.

Oder besser gesagt: Wer keine Ahnung hat, einfach mal Klappe halten.

von Mr. Claudius (Gast)


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Erinnert mich ein bisschen an Sekten oder MLM-Vertriebler, wie hier 
vertreten wird, dass nur Cortex-M0 das einzig Wahre ist.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Moby schrieb:
> welche dieser kranken Entwicklung Grenzen setzt.

Glaube ich nicht. Das sind Menschen.


... wie konnte ein NE555 im Toaster so lange überleben?
Ohne 32-Bit geht da doch gar nichts ...



Gruß

Jobst

von Jobst M. (jobstens-de)


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Antimedial schrieb:
> Dummerweise sind Cortex M genauso zuverlässig,

Ossi Losskopp schrieb:
> Es gibt keinen ARM ohne ellenlange Errataliste.


Was denn nun? :-)

von Falk B. (falk)


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@ Jobst M. (jobstens-de)

>... wie konnte ein NE555 im Toaster so lange überleben?
>Ohne 32-Bit geht da doch gar nichts ...

In nicht allzulanger Zeit wird das von Satire zu Realität werden.
 . . .

von Jobst M. (jobstens-de)


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Das 'Problem' an Satire ist, dass es auf Realität aufbaut ...

: Bearbeitet durch User
von alex (Gast)


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Ich finde cortexm teils sogar ruckschritt, z.b kein echter eeprom 
integriert, hoehere power down stroeme oder zeigt mir einen der 100na 
mit sram erhalt kann.

von Daniel H. (Firma: keine) (commander)


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Jobst M. schrieb:
> ... wie konnte ein NE555 im Toaster so lange überleben?
> Ohne 32-Bit geht da doch gar nichts ...

Das ist ja das traurige heutzutage, die Qualität der Software wird immer 
schlechter, so dass die Hardware immer leistungsfähiger werden muss um 
die Performanceeinbußen zu kompensieren. Wenn dein Toaster nur "an" und 
"aus nach x Sekunden" kennen muss mag ja der NE555 reichen. Sobald der 
aber mehr "Features" kriegt (und heutzutage muss ja alles ganz toll 
viele Features haben, weil ist ja hip!) dann muss ein µC rein, und weil 
die Software eben immer mieser wird werden wir wahrscheinlich in wenigen 
Jahren in jedem Toaster einen Intel Xeon haben müssen.

Am schlimmsten ist es ja auf Plattformen wie Android oder iOS, jeder der 
ein wenig Code frickeln kann meint er hätte jetzt die eierlegende 
Wollmilchsau entwickelt und müsse sie im Store feil bieten. Wenn ich 
sehe dass simpelste Spiele auf meinem Android schon einmal gerne 50 MB 
(Flash, aber gerne auch mal RAM) und mehr belegen wird mir schlecht :D

: Bearbeitet durch User
von Jobst M. (jobstens-de)


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Ich wünsche mir ein Display an meinem Toaster, auf dem der eingelegte 
Toast angezeigt wird und ich auf dem Display auswählen kann, wie er 
hinterher aussehen soll. Ohne Display geht ja gar nichts. Ausserdem soll 
ein Bild (vorher/nachher) zur NSA übermittelt werden.
Wenn der Hersteller meint, dass nun ein SW-Update nötig ist, geht so 
lange nichts. ("Bitte warten, der Toastvorgang beginnt nach Beendigung 
des Updates und erfolgtem Neustart automatisch. Schalten Sie den Toaster 
auf keinen Fall aus!" ... okay, ich gehe dann schon mal arbeiten und 
freue mich auf zwei kalte Toasts nach der Arbeit.) ("Ihr Toaster wird 
nicht mehr supportet. Aus Sicherheitsgründen wird das Gerät nun 
deaktiviert." ... dann kaufe ich eben einen neuen. Mit 256-Bit Oktacore 
und 2048-Bit-DES/AES. ... oder mit einem NE555 - gebraucht - bei eBay.)

... der Toaster hat sich einen Virus eingefangen.
... der Virenscanner wird aktualisiert ... bitte warten ...
... drücken sie Start, um den Toastvorgang zu beginnen.
... drücken sie Start, um den Toastvorgang zu beenden.
... möchten Sie in der Zwischenzeit Tetris spielen?
... *** ERROR: Nicht genügend Hauptspeicher, um diesen Toast zu toasten.

"In Ihrem Netzwerk wurde eine Kaffeemaschine gefunden, die auch von 
diesem Toaster aus bedient werden kann. Möchten Sie einen Kaffe kochen?" 
- "Ich wollte eigentlich nur einen Toast ..."

"Es wurden nun 10 Toastvorgänge gezählt. Dem Kühlschrank wurde 
übermittelt, eine neue Packung Toast zu bestellen." - "Eigentlich wollte 
ich gar keinen Toast mehr ..."


:-)

Gruß

Jobst

von F. F. (foldi)


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>
> "Es wurden nun 10 Toastvorgänge gezählt. Dem Kühlschrank wurde
> übermittelt, eine neue Packung Toast zu bestellen." - "Eigentlich wollte
> ich gar keinen Toast mehr ..."
>
>
> :-)
>
> Gruß
>
> Jobst

Genau so. Prima!
Ich greife mal den Toaster auf, da tut es auch ein ATTiny10, wenn man 
mehr als ein Thermoschalter will.
Nicht für alles braucht man Cortex.

von Jobst M. (jobstens-de)


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F. Fo schrieb:
> Ich greife mal den Toaster auf, da tut es auch ein ATTiny10, wenn man
> mehr als ein Thermoschalter will.

Der Thermoschalter ist aber beim ARM noch wichtiger!

Nicht dass der Toaster gerade dabei ist, über eine lahme 
Internetverbindung seine Zählerstände für die monatliche 'Pay-per-Toast' 
Abrechnung an den Hersteller zu übermitteln und dabei der Toast 
verbrennt.


Gruß

Jobst

von greg (Gast)


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Jobst M. schrieb:
> Der Thermoschalter ist aber beim ARM noch wichtiger!
>
> Nicht dass der Toaster gerade dabei ist, über eine lahme
> Internetverbindung seine Zählerstände für die monatliche 'Pay-per-Toast'
> Abrechnung an den Hersteller zu übermitteln und dabei der Toast
> verbrennt.
>

Ein Dualcore-ARM löst dieses Problem elegant!

von Jobst M. (jobstens-de)


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greg schrieb:
> Ein Dualcore-ARM löst dieses Problem elegant!

Der ist ja schon drin, aber es war zu teuer einen skalierenden 
Programmierer einzustellen ... ;-)

von Moby (Gast)


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Alle Geräteklassen die heute mit 8 Bit Controllern dicke bedient sind 
werden es auch in 10, 20, 30 Jahren sein.  Die bleiben genauso aktuell 
wie heute, nur daß dann die Auseinandersetzung mit den 64 Bittern tobt 
:)

von Jobst M. (jobstens-de)


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greg schrieb:
> Ein Dualcore-ARM löst dieses Problem elegant!

BTW: Das bekommt man auch mit einem 8-Bit-Singlecore hin ;-)

von W.S. (Gast)


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Daniel H. schrieb:
> Das ist ja das traurige heutzutage, die Qualität der Software wird immer
> schlechter, so dass...

Wenn schon, dann schreib es richtig:
Die Qualifiziertheit der Programmierer wird immer schlechter, vulgo die 
Frickelbrüder (auch hier in diesem Forum) werden immer dümmer - aber 
zugleich immer anmaßender. Außer der Benutzung von printf und der St-Lib 
haben sie nix gelernt.

W.S.

von greg (Gast)


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Jobst M. schrieb:
> BTW: Das bekommt man auch mit einem 8-Bit-Singlecore hin ;-)

Und was machst du dann, wenn der Nutzer auf dem Toaster Battlefield 4 
spielen will, hmm?

von Jobst M. (jobstens-de)


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greg schrieb:
> Und was machst du dann, wenn der Nutzer auf dem Toaster Battlefield 4
> spielen will, hmm?

Dann sind wir ja bei diesem Teil:
Beitrag "Re: Welcher Cortex-M0 Controller wird der 8-Bit Killer?"

von Moby (Gast)


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Daniel H. schrieb:
> Jobst M. schrieb:
>> ... wie konnte ein NE555 im Toaster so lange überleben?
>> Ohne 32-Bit geht da doch gar nichts ...
>
> Das ist ja das traurige heutzutage, die Qualität der Software wird immer
> schlechter, so dass die Hardware immer leistungsfähiger werden muss um
> die Performanceeinbußen zu kompensieren.

Die "professionellen" Entwickler werden auch immer anmaßender, diese 
Binsenweisheit infrage zu stellen.

von Gerd E. (robberknight)


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Daniel H. schrieb:
> und weil
> die Software eben immer mieser wird werden wir wahrscheinlich in wenigen
> Jahren in jedem Toaster einen Intel Xeon haben müssen.

Das ist doch gar nicht so dumm: dann spart man sich schon diese doofen 
Heizwendeln: einfach 2 Schlitze in den Kühlkörper des Xeons und fertig.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Gerd E. schrieb:
> Das ist doch gar nicht so dumm: dann spart man sich schon diese doofen
> Heizwendeln: einfach 2 Schlitze in den Kühlkörper des Xeons und fertig.

Genau.
Wie möchten Sie Ihren Toast toasten:
 A - Primzahlen berechnen
 B - Pi berechnen
 C - Lottozahlen berechnen
 D - Endlosschleife
 :

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Ein ATTiny oder ein NE555 sind für Toster absolut ungeeignet denn nur 
ein Cortex-Mx hat einen eingebauten Temperatursensor. Somit kann, wenn 
die Platine zu heiß ist, der einfach das erneute Toasten Verweigern und 
sich somit selbst schützen.
Somit erhält der Kunde ein viel besseres und langlebigeres Produkt.

von Antimedial (Gast)


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Moby schrieb:
> Alle Geräteklassen die heute mit 8 Bit Controllern dicke bedient sind
> werden es auch in 10, 20, 30 Jahren sein.

Bleibt immer noch die Frage wieso man das tun sollte, wenn ARM-uC 
billiger sind.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Markus Müller schrieb:
> Ein ATTiny oder ein NE555 sind für Toster absolut ungeeignet denn
> nur
> ein Cortex-Mx hat einen eingebauten Temperatursensor. Somit kann, wenn
> die Platine zu heiß ist, der einfach das erneute Toasten Verweigern und
> sich somit selbst schützen.
> Somit erhält der Kunde ein viel besseres und langlebigeres Produkt.

Also ein ATTiny hat ebenfalls einen eingebauten Temperatursensor... War 
wohl nichts oder?

von Tim  . (cpldcpu)


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Viele Leute hier scheinen zu vergessen, dass die Herstellungskosten 
eines ICs nicht durch die Komplexität, sondern durch die Fläache und die 
Kosten des Herstellungsprozesses gegeben sind.

Viele der alten 8-bitter werden noch mit >0.5µm Prozessen auf 150-200 mm 
Wafern hergestellt. Ein Cortex auf einen 65 oder 90nm Standardprozess 
und 300 mm Wafern kann trotz vielfach größerer Transistoranzahl am Ende 
billiger sein. (Der Nachteil ist aber evtl. der höhere Ruhestrom der 
neuen Prozesse!)

Ein Umzug der alten 8 bitter auf neue Prozesse ist nicht ohne weiteres 
möglich oder mit viel Aufwand und Kosten verbunden. Das liegt häufig 
daran, dass das Schaltungsdesign zu den neuen Prozessen nicht mehr 
kompatibel ist.

Also wäre prinzipiell ein Neudesign angesagt - und dann kann man ja auch 
gleich einen modernen Core nehmen. Denn was nutzt ein 8 bit 
Microcontroller, wenn er aufgrund seiner kleinen Größe Padlimitiert ist?

: Bearbeitet durch User
von spess53 (Gast)


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Hi

>Bleibt immer noch die Frage wieso man das tun sollte, wenn ARM-uC
>billiger sind.

Woher Weißt du das? Deine Katalogpreise kannst du in die Tonne treten.So 
etwas wird verhandelt. Oder bist du kein Programmierer sondern im 
Einkauf tätig.

MfG Spess

von Rudolph (Gast)


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Markus Müller schrieb:
> Ein ATTiny oder ein NE555 sind für Toster absolut ungeeignet denn nur
> ein Cortex-Mx hat einen eingebauten Temperatursensor

Tiny25/45/85: ADC4 :-)

von greg (Gast)


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Tim    schrieb:
> Viele der alten 8-bitter werden noch mit >0.5µm Prozessen auf 150-200 mm
> Wafern hergestellt. Ein Cortex auf einen 65 oder 90nm Standardprozess
> und 300 mm Wafern kann trotz vielfach größerer Transistoranzahl am Ende
> billiger sein. (Der Nachteil ist aber evtl. der höhere Ruhestrom der
> neuen Prozesse!)

Alles was mit I/O zu tun hat, braucht aber kräftige interne Treiber, 
denn es wäre ja witzlos, wenn noch nicht mal eine LED richtig leuchten 
würde. Diese Treiber brauchen dann aber für ihre Transistoren eine 
größere Die-Fläche. Haben moderne Mikrocontroller mit ganz kleinen 
Prozessen dann noch so einen großen Vorteil in Sachen Die-Größe? Bei 
65nm und kleiner kann ich mir vorstellen, dass ein größerer Teil der 
Chipfläche für Treibertransistoren und Bonding-Pads draufgeht.

Ich kann mir andererseits auch nicht vorstellen, dass moderne 8-Bitter 
durchgängig uralte und große Prozesse verwenden.

Auf die Schnelle gefunden: der ATMega88 z.B. scheint in 350nm gefertigt 
zu werden - und kam 2004 raus:
http://www.flylogic.net/blog/?p=23

von greg (Gast)


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Nachtrag:

http://www.flylogic.net/blog/?p=26 zeigt Die-Shots von einem älteren 
ARM-Microcontroller von Atmel, hergestellt in 210nm. Wenn ich das 
richtig interpretiere, ist ein recht breiter "Rand" außen für das ganze 
I/O-Gehabe, Spannungsversorgung, usw. zuständig. Bei kleineren Prozessen 
sollte dieser Rand relativ gesehen immer größer ausfallen.

von Tim  . (cpldcpu)


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greg schrieb:
> Alles was mit I/O zu tun hat, braucht aber kräftige interne Treiber,
> denn es wäre ja witzlos, wenn noch nicht mal eine LED richtig leuchten
> würde. Diese Treiber brauchen dann aber für ihre Transistoren eine
> größere Die-Fläche. Haben moderne Mikrocontroller mit ganz kleinen
> Prozessen dann noch so einen großen Vorteil in Sachen Die-Größe? Bei
> 65nm und kleiner kann ich mir vorstellen, dass ein größerer Teil der
> Chipfläche für Treibertransistoren und Bonding-Pads draufgeht.

Das ist ja gerade der Witz. Daher machen auf den modernen Groundrules 
Designs mit "wenig" Transistoren keinen Sinn. Die zusätzlichen 
Transistoren der 32 bit MCU bekommt man in modernen Prozessen quasi 
geschenkt.

Den XMC 1000 lässt Infineon in 65 nm fertigen. Die meisten anderen 
Cortex-M0 dürften mit 90 nm oder sogar darüber gefertigt werden. Also 
auch keine extrem moderne Groundrule, aber deutlich Moderner als 350 nm.

> Ich kann mir andererseits auch nicht vorstellen, dass moderne 8-Bitter
> durchgängig uralte und große Prozesse verwenden.
>
> Auf die Schnelle gefunden: der ATMega88 z.B. scheint in 350nm gefertigt
> zu werden - und kam 2004 raus:

Der 350 nm Prozess war damals aber auch schon 10 Jahre alt. Der 350 nm 
Technologieknoten ist der letzte, der sich mit I-Line Lithographie 
vernünftig fertigen lässt. Darunter sind erhebliche Investitionen in 
neue Lithographietools notwendig. Aus diesem Grunde können viele alte, 
abgeschriebene Fabs den 350 nm Prozess noch fahren, kleinere aber nicht 
mehr.

: Bearbeitet durch User
von greg (Gast)


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Tim    schrieb:
> Das ist ja gerade der Witz. Daher machen auf den modernen Groundrules
> Designs mit "wenig" Transistoren keinen Sinn. Die zusätzlichen
> Transistoren der 32 bit MCU bekommt man in modernen Prozessen quasi
> geschenkt.

Auf Kosten des Stromverbrauchs.

Vielleicht kann unter bestimmten Bedingungen ein ARM mit kleinem Prozess 
billiger sein als ein 8-Bitter - aber so richtig schlüssig erscheint mir 
das nicht. Die neueren, kleinen Prozesse sind ja auch komplexer und 
schwieriger zu handhaben.

von Tim  . (cpldcpu)


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greg schrieb:
> Tim    schrieb:
>> Das ist ja gerade der Witz. Daher machen auf den modernen Groundrules
>> Designs mit "wenig" Transistoren keinen Sinn. Die zusätzlichen
>> Transistoren der 32 bit MCU bekommt man in modernen Prozessen quasi
>> geschenkt.
>
> Auf Kosten des Stromverbrauchs.

Ja, die statischen Leckströme bei moderneren Prozessen sind höher. Dazu 
kommt natürlich auch die höhere Transistoranzahl. Das muss durch das 
Schaltungsdesign kompensiert werden. Dafür ist der dynamische 
Stromverbrauch geringer.

> Vielleicht kann unter bestimmten Bedingungen ein ARM mit kleinem Prozess
> billiger sein als ein 8-Bitter - aber so richtig schlüssig erscheint mir
> das nicht. Die neueren, kleinen Prozesse sind ja auch komplexer und
> schwieriger zu handhaben.

Das hat aber wieder etwas mit Chipgrößen, Wafergrößen und der 
Fertigungsoptimierung (Auslastung, Skaleneffekte, Automatisierung, 
Fehlerkosten usw.) zu tun. Eine 300 mm TSMC "Gigafab" mit 100000 WSPM 
kann gegenüber einer kleinen 200 mm Fab mit 5000 WSPM einiges 
kompensieren.

Pauschal kann ich auch nicht sagen wo der Crossover liegt. Dabei gibt es 
extrem viele Einflussfaktoren. Faktisch ist es aber nachvollziehbar, 
dass ein 32 Bit Cortex M0 im neuen Design in der Produktion tatsächlich 
billiger als ein alter 8 Bitter sein kann.

: Bearbeitet durch User
von Gerd E. (robberknight)


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Gleich vorweg: Ich bin kein Experte in IC-Fertigung.

Tim    schrieb:
> Aus diesem Grunde können viele alte,
> abgeschriebene Fabs den 350 nm Prozess noch fahren, kleinere aber nicht
> mehr.

Aber wie sieht es andersrum aus? Kann eine moderne Fab, die normal z.B. 
65nm und 90nm produziert, einfach so zwischendurch auch den alten 350nm 
Prozess fahren? Oder ist da ne deutliche Umrüstung, Kalibrierung etc. 
nötig?

Wenn dem so wäre, würde es mich nicht wundern wenn der Preis der 8 
Bitter bald deutlich steigt: die alten Fabs werden nach und nach 
zugemacht da nicht mehr rentabel (siehe Atmel in Heilbronn und Grenoble) 
und die neuen können die alten Designs nicht mehr so ohne weiteres 
produzieren.

von Tim  . (cpldcpu)


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>> Aus diesem Grunde können viele alte,
>> abgeschriebene Fabs den 350 nm Prozess noch fahren, kleinere aber nicht
>> mehr.
>
> Aber wie sieht es andersrum aus? Kann eine moderne Fab, die normal z.B.
> 65nm und 90nm produziert, einfach so zwischendurch auch den alten 350nm
> Prozess fahren? Oder ist da ne deutliche Umrüstung, Kalibrierung etc.
> nötig?

Prinzipiell ist das möglich, aber dann würden die moderneren Tools, 
welche für den alten Prozess nicht benötigt werden, ungenutzt 
herumstehen. Da der Invest für diese aber auch wieder hereinkommen muss, 
wird der alte Prozess damit unnötig teuer. Es kostet natürlich auch 
Geld, den Prozess einzufahren, so dass es sich erst ab einem gewissen 
Volumen lohnt.

> Wenn dem so wäre, würde es mich nicht wundern wenn der Preis der 8
> Bitter bald deutlich steigt: die alten Fabs werden nach und nach
> zugemacht da nicht mehr rentabel (siehe Atmel in Heilbronn und Grenoble)
> und die neuen können die alten Designs nicht mehr so ohne weiteres
> produzieren.

Es gibt Firmen, wie z.B. X-Fab, die sich darauf spezialisiert haben, 
alte Produktlinien zu übernehmen. Aber billiger wird es dadurch bestimmt 
nicht.

: Bearbeitet durch User
von Tim  . (cpldcpu)


Angehängte Dateien:

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Zu den Fertigungsgrößen:

Infineon XMC 1000 Cortex M0 : 65 nm
Freescale Kinetis Cortex M0+: 90 nm
NXP LPC81X        Cortex M0+: 90 nm
STM32F2           Cortex M3 : 90 nm
STM32F0           Cortex M0 : ?? nm

Ich habe versucht zu verstehen, ob es wirklich Unterschiede im 
Stromverbrauch gibt. Bei einem zufälligen Vergleich zwischen ATtiny 841 
und LPC81X sieht es so aus, als wenn die AVR im active Mode mehr Strom 
verbrauchen würde? Bei der Messung von NXP erscheint es mir aber 
erstaunlich, dass der Einfluss der Versorgungsspannung derart gering 
ist.

Die Power-Down Modi lassen sich nicht so recht vergleichen, aber da 
scheint der AVR die Nase vorn zu haben.

Vielleicht kann mich hier ja jemand aufklären.

: Bearbeitet durch User
von greg (Gast)


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Tim    schrieb:
> Bei einem zufälligen Vergleich zwischen ATtiny 841
> und LPC81X sieht es so aus, als wenn die AVR im active Mode mehr Strom
> verbrauchen würde?

Die Angabe beim LPC ist ohne Peripherie & co, steht doch dabei. Das ist 
praktisch der Verbrauch der CPU alleine.

> Bei der Messung von NXP erscheint es mir aber
> erstaunlich, dass der Einfluss der Versorgungsspannung derart gering
> ist.

Das liegt daran, dass die CPU mit einem internen Linearregler mit einer 
konstanten niedrigen Spannung versorgt wird. Da ist dann auch der Strom 
fast konstant.

> Die Power-Down Modi lassen sich nicht so recht vergleichen, aber da
> scheint der AVR die Nase vorn zu haben.

Tja, ich hab leider keinen ARM gesehen, der mit Erhalt des SRAM auf 
einen akzeptablen Verbrauch in irgendeinem Low-Power-Mode kommt.

von Moby (Gast)


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Stromverbrauch und Preis können wohl kaum als Pro für die 32er in 8-Bit 
Anwendungen durchgehen. Und die superduper Fertigungstechnologie 
beschert mir auch keine feuchten Augen. Größere Strukturbreiten wirken 
sowieso irgendwie vertrauenserweckender, robuster :)

von Tim  . (cpldcpu)


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greg schrieb:
> Die Angabe beim LPC ist ohne Peripherie & co, steht doch dabei. Das ist
> praktisch der Verbrauch der CPU alleine.

Im ATtiny841 Datenblatt wird gar nicht erwähnt, wie gemessen wurde. Im 
ATtiny 85 Datenblatt steht dies:

"The following charts show typical behavior. These figures are not 
tested during manufacturing. All current consumption measurements are 
performed with all I/O pins configured as inputs and with internal 
pull-ups enabled. A
sine wave generator with rail-to-rail output is used as clock source"

Damit sind die I/O Blöcke ebenso ausgeschaltet.

Der Attiny841 verbraucht deutlich weniger Strom als der ATtiny85. Das 
ist doch schon einmal nett.

greg schrieb:
> Das liegt daran, dass die CPU mit einem internen Linearregler mit einer
> konstanten niedrigen Spannung versorgt wird. Da ist dann auch der Strom
> fast konstant.

Das macht Sinn. Vcore liegt bestimmt bei 1.5V oder so.

von Antimedial (Gast)


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spess53 schrieb:
> Woher Weißt du das? Deine Katalogpreise kannst du in die Tonne treten.So
> etwas wird verhandelt. Oder bist du kein Programmierer sondern im
> Einkauf tätig.

Nein, ich bin kein Programmierer, aber auch kein Einkäufer. In meinem 
Job habe ich aber schon engen Kontakt mit dem Einkauf.

Ich habe die Preise für 5-stellige Stückzahlen. In dem Bereich ist alles 
Verhandlungssache, das ist klar. Ich kann aber sagen, dass die 
Verhältnisse in diesem Bereich genau so sind wie die Preise bei Mouser 
und Digikey. Von daher ist das durchaus vergleichbar.

greg schrieb:
> Haben moderne Mikrocontroller mit ganz kleinen
> Prozessen dann noch so einen großen Vorteil in Sachen Die-Größe? Bei
> 65nm und kleiner kann ich mir vorstellen, dass ein größerer Teil der
> Chipfläche für Treibertransistoren und Bonding-Pads draufgeht.

Da bist du schon auf dem richtigen Weg. Flash und Speicher nehmen aber 
wohl noch den größten Platz weg. Analogkomponenten kann man auch nicht 
beliebig shrinken.

Das führt aber dazu, dass der Kern und der Bus kaum noch relevant sind 
und deshalb ein 8-Bit-uC überhaupt keinen preislichen oder energetischen 
Vorteil mehr hat.

Moby schrieb:
> Stromverbrauch und Preis können wohl kaum als Pro für die 32er in 8-Bit
> Anwendungen durchgehen. Und die superduper Fertigungstechnologie
> beschert mir auch keine feuchten Augen. Größere Strukturbreiten wirken
> sowieso irgendwie vertrauenserweckender, robuster :)

Ja, weil du entweder ziemlich blind bist oder einfach nur ein ziemlich 
dämlicher Troll bist.

Tim    schrieb:
> Das macht Sinn. Vcore liegt bestimmt bei 1.5V oder so.

Eben. Nicht vergessen: Leckströme sinken linear mit der Spannung, die 
Schaltleistung sogar quadratisch. Die höhere Komplexität des Kerns wirkt 
sich kaum noch aus. Wenn man dafür den Prozessor aber doppelt so lang 
schlafen lassen kann, spart man eine Menge Energie.

von avr (Gast)


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Antimedial schrieb:
> preislichen oder energetischen
> Vorteil mehr hat

preislich? Im < 1€ Bereich sicherlich nicht.
energetisch? Beleg?

Wie wärs mal mit sachlichen Antworten anstatt beleidigend irgendwelche 
Behauptungen in den Raum zu werfen?

Antimedial schrieb:
> Wenn man dafür den Prozessor aber doppelt so lang
> schlafen lassen kann, spart man eine Menge Energie

Aha. Bringt sehr viel wenn der Cortex nicht mal annähernd an die 100nA 
Powerdown der Xmega E kommt. Natürlich mit vollem Ramerhalt.

von Moby (Gast)


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Antimedial schrieb:
> spess53 schrieb:
>> Woher Weißt du das? Deine Katalogpreise kannst du in die Tonne treten.So
>> etwas wird verhandelt. Oder bist du kein Programmierer sondern im
>> Einkauf tätig.
>
> Nein, ich bin kein Programmierer, aber auch kein Einkäufer. In meinem
> Job habe ich aber schon engen Kontakt mit dem Einkauf.

Bist wohl hier fürs Marketing der 32er zuständig...

> Ja, weil du entweder ziemlich blind bist oder einfach nur ein ziemlich
> dämlicher Troll bist

Lächerlich. Da gehen wohl jemandem die Argumente aus :)
8-Bit Anwendungen nur mit 8 Bittern. Und wenn Du Dich hier intransparent 
auf die imaginäre 10000er Preise versteifst sind die für die meisten 
hier kaum relevant. Einen Pic gibts bei Reichelt wohlgemerkt ab 9 Cent, 
gute ab 50. Deine wunderwie Kosten kannste in die Tonne treten. AVR und 
Pic bleiben die beste Wahl und sind die einfachste Lösung.

von Tim  . (cpldcpu)


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Moby schrieb:
> Einen Pic gibts bei Reichelt wohlgemerkt ab 9 Cent,

Da hat sich wohl jemand vertippt. Schnell bestellen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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avr schrieb:
> Antimedial schrieb:
>> Wenn man dafür den Prozessor aber doppelt so lang
>> schlafen lassen kann, spart man eine Menge Energie
>
> Aha. Bringt sehr viel wenn der Cortex nicht mal annähernd an die 100nA
> Powerdown der Xmega E kommt. Natürlich mit vollem Ramerhalt.

Schlafen ist zwar schön - aber irgendwann muss der Xmega ja auch mal 
etwas tun ;-)

Und da hat er dann Recht: wenn bspw. ein 32-Bit-Wert gespeichert werden 
soll, ist das beim Cortex ein Vorgang. Der Xmega muss dafür mehrfach 
hin- und her speichern.

D.h., der Cortex könnte sich schon wieder schlafen legen während der 
Xmega noch arbeitet.

Und dann ist die aufgenommene Leistung gemittelt eben geringer.

Ich denke, das ist gemeint.

von Moby (Gast)


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Pic12F1501 in DFN-8... Mein Gott, welcher Idiot setzt bei solchen 
Anwendungen 32 Bitter ein ???

von (prx) A. K. (prx)


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Chris D. schrieb:
> Und dann ist die aufgenommene Leistung gemittelt eben geringer.
> Ich denke, das ist gemeint.

Ist ein Rechenexempel. Wird fast nur gepennt, dann liegt der Eine vorn. 
Gibts öfter mal deutlich Arbeit, eher der Andere. Kein Grund, dafür 
einen Krieg zu führen. Wohl aber einen, im Einzelfall nachzurechnen oder 
zu -messen, wenn der Stromverbrauch das Hauptkriterium ist.

von (prx) A. K. (prx)


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Moby schrieb:
> Pic12F1501 in DFN-8... Mein Gott, welcher Idiot setzt bei solchen
> Anwendungen 32 Bitter ein ???

Sinnloser Krieg, den ihr hier führt. Und zudem würde sich Reichelt wohl 
sehr wundern und mal nachkontrollieren, wenn der Einkäufer einer 
Grossserie plötzlich 100.000 Stück davon bestellt.

: Bearbeitet durch User
von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Die ATXMega kann man mit dem STM32 vergleichen, zumindest Preislich bei 
Reichelt:
ATXMega 3,95...11,50 €
STM32   3,55... 9,95 €

Bei den Mini-Anwendungen bei der man nur wenige Pins benötigt, tut es 
auch ein 0,09€ PIC. Aber ein ATXMega lohnt wohl nicht wirklich, da 
bekommt man beim Cortex-Mx definitiv mehr fürs Geld.
Die AVR's sind natürlich bei Reichelt ein klein wenig billiger als die 
STM's - dafür haben die auch deutlich weniger Speicher und 
Peripheriefunktionalität.

Und da die kleinen PIC's billiger sind als die kleinen AVR's lohnt ein 
AVR überhaupt nicht - nicht mal für Hobby oder Schüler.

Somit gilt die Faustregel:
- Kleine Anwendungen >> PIC
- Mittel bis große Anwendungen >> Cortex-Mx (STM32, LPC1xxx, ...)
- und mache einen GROßEN BOGEN um AVR

Beim PIC gibt es ein PICkit für 30 EUR, mit dem man auch debuggen kann - 
das ist beim AVR auch viel teurer, somit zu teuer für Schüler.

von (prx) A. K. (prx)


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Markus Müller schrieb:
> Bei den Mini-Anwendungen bei der man nur wenige Pins benötigt, tut es
> auch ein 0,09€ PIC.

Tippfehler. Anderswo kostet er 90¢.

von Tim  . (cpldcpu)


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Warum kostet der Reichelt 0.09EUR PIC bei mouser eigentlich 0.68EUR? 
.....

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Ja, der Tippfehler kopiert sich jetzt die nächsten 100 Postings ;-)

von Tim  . (cpldcpu)


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Markus Müller schrieb:
> Und da die kleinen PIC's billiger sind als die kleinen AVR's lohnt ein
> AVR überhaupt nicht - nicht mal für Hobby oder Schüler.

Sind sie das? Ein Attiny10 kostet ab 100 Stück gerade mal 0.31 EUR.

Und dann gibt es die Eingangs erwähnt Nuvoton-Controller für 0.29 USD

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Und dann ist die aufgenommene Leistung gemittelt eben geringer.
>> Ich denke, das ist gemeint.
>
> Ist ein Rechenexempel. Wird fast nur gepennt, dann liegt der Eine vorn.
> Gibts öfter mal deutlich Arbeit, eher der Andere. Kein Grund, dafür
> einen Krieg zu führen. Wohl aber einen, im Einzelfall nachzurechnen oder
> zu -messen, wenn der Stromverbrauch das Hauptkriterium ist.

Ja, so sehe ich das auch.

Bei mir spielt der Stromverbrauch nur eine geringe Rolle, dafür benötige 
ich umso mehr Leistung - da ist die Wahl von STM32 nur folgerichtig.

Gibt es eigentlich belastbare Zahlen bzgl. verkauften 8-Bit- und 
32-Bit-Stückzahlen und den Trend über die letzten Jahre?

Das wäre dann ja ein Indiz in die eine oder andere Richtung.

von Tim  . (cpldcpu)


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Chris D. schrieb:
> Gibt es eigentlich belastbare Zahlen bzgl. verkauften 8-Bit- und
> 32-Bit-Stückzahlen und den Trend über die letzten Jahre?

http://www.elektroniknet.de/halbleiter/leistungshalbleiter/artikel/103187/

von Gerd E. (robberknight)


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avr schrieb:
> Aha. Bringt sehr viel wenn der Cortex nicht mal annähernd an die 100nA
> Powerdown der Xmega E kommt. Natürlich mit vollem Ramerhalt.

Der STM32L151 als Beispiel für nen sparsamen Cortex M3 braucht für Stop 
mit vollem Ramerhalt 500nA. Das klingt jetzt erst mal nach viel mehr. In 
der Praxis hast Du aber meist durch Selbstentladung von Batterien, 
Leckströme von Dioden und Transistoren und Eigenverbrauch von 
Spannungsreglern noch viel größere Verbraucher an Bord. Damit spielt der 
Verbrauch des Prozessors selbst nicht so eine wahnsinnige Rolle solange 
er in der 3-stelligen nA-Liga spielt.

von avr (Gast)


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Markus Müller schrieb:
> Aber ein ATXMega lohnt wohl nicht wirklich, da
> bekommt man beim Cortex-Mx definitiv mehr fürs Geld.

Wenn man nur reichelt kennt...
Schau mal bei tme oder mouser rein.
Atxmega E gibt ab  ~1€
Manche Attinys um 50cent.

Außerdem darf man bei den großen Xmega A1 das SD-Ram Interface nicht 
vergessen. Welcher (lötbare) 4€ 32bitter kann das?

von Mitleser (Gast)


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>> Wenn man dafür den Prozessor aber doppelt so lang
>> schlafen lassen kann, spart man eine Menge Energie
> Aha. Bringt sehr viel wenn der Cortex nicht mal annähernd an die 100nA
> Powerdown der Xmega E kommt. Natürlich mit vollem Ramerhalt.

100nA im Sleep ist auch eine Eigenschaft die in praktisch allen Geräten 
verlangt wird. Mit 300nA funktionieren die ja auch nicht ;).

Ich benutze ja auch gerne 8-Bitter aber es ist schon etwas traurig 
beinahe täglich zu lesen wie verzweifelt manche ihre Liebsten 
verteidigen.

Natürlich hat 8-Bit noch seine Berechtigung. Aber sie verlieren halt 
Marktanteile. Wo man früher nur dann 32Bit eingesetzt hat wo es nicht 
anders ging, nimmt man heute - ohne Not - 32Bit. Und bald setzt man 8Bit 
nur noch dann ein wenn es nicht anders geht. Z.B. um eine möglichst 
lange Einsatzzeit im Batteriebetrieb zu erreichen. Ist das so schlimm?

Selbst heute werden im HF-Leistungsbereich noch Röhren eingesetzt. Warum 
auch nicht? Obwohl sie auch sonst einige Vorteile gegenüber den 
Transistore haben. Sie brennen z.B. bei Überlast nicht einfach durch. 
Dennoch trauere ich der Technik nicht nach.

Die ach so erfahrenen "Alten" sollten sich vielleicht in Errinnerung 
rufen daß es Ende der 80er/Anfanger der 90er in der Elektroniker Szene 
einen ähnlichen Grabenkampf bei Transistoren vs. ICs gab. Die "Alten" 
warfen den unerfahrenen "Jungen" vor zu dämlich zu sein eine einfache 
Transistorschaltung zu berechnen und nur deswegen OpAmps zu verwenden. 
Uneinsichtige die meinten mit "Temperaturabhängigkeit" kontern zu müssen 
wurden darauf hingewiesen daß man Transistore ja auch ganz einfach 
selektieren und zusammenkleben könne.

Der Generationenkonflikt nimmt einfach kein Ende. Willkommen in der 
Zukunft.

PS: Die der Furcht vor Straßenlaternen haben wir zum Glück überwunden 
;).

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Tim    schrieb:
> Sind sie das? Ein Attiny10 kostet ab 100 Stück gerade mal 0.31 EUR.
> Und dann gibt es die Eingangs erwähnt Nuvoton-Controller für 0.29 USD

aber nicht bei Reichelt, da sind die PIC's billiger.

Also, bestellt bei Reichelt den Laden leer:
http://www.reichelt.de/PIC-12-Controller/PIC-12F1501-IMC/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=121711&GROUPID=2966&artnr=PIC+12F1501-IMC

von Tim  . (cpldcpu)


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Markus Müller schrieb:
> Also, bestellt bei Reichelt den Laden leer:

Ok, ich habe mal 10000 in den Warenkorb gelegt. Kauft mir die auch 
jemand wieder ab?

von avr (Gast)


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Gerd E. schrieb:
> Der STM32L151 als Beispiel für nen sparsamen Cortex M3 braucht für Stop
> mit vollem Ramerhalt 500nA.

Er kommt aber preislich nicht an den Xmega E heran.

von Gerd E. (robberknight)


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Gerd E. schrieb:
> avr schrieb:
>> Aha. Bringt sehr viel wenn der Cortex nicht mal annähernd an die 100nA
>> Powerdown der Xmega E kommt. Natürlich mit vollem Ramerhalt.
>
> Der STM32L151 als Beispiel für nen sparsamen Cortex M3 braucht für Stop
> mit vollem Ramerhalt 500nA.

Ich habe gerade nochmal nachgeschaut: die 100nA und 500nA aus den beiden 
Datenblättern sind jeweils die vom Hersteller angegebenen 
"typical"-Werte. Die Max-Werte bei 25°C liegen bei beiden bei 900nA.

Der Unterschied zwischen beiden könnte also auch einfach nur darin 
liegen, daß die Vertriebsingenieure bei Atmel wesentlich kreativer 
messen als die von ST.

von Mirco (Gast)


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Gerd E. schrieb:
> Die Max-Werte bei 25°C liegen bei beiden bei 900nA.

und die max werte bei 85°C?
bei batteriebetriebenen Anwendungen ist aber das wichtigste
Power Down + Brown out detector + Watchdog

und dann noch Abstufung, nicht jeder brown out detector ist genug low 
power, oder er ist zwar low power (so genannte zero power brown out 
detectoren) die dann wiederum zu langsam sein können um einen 
Spannungsabfall schnell genug zu erkennen und die Ausführung von Code zu 
verhindern. Ansonsten gibt es schöne Ausfälle im Feld, zb flash 
corruption

und dann muß man noch schauen, je niedriger die Spannungsversorgung 
gehen kann desto mehr kann man aus der Batterie herausholen.
Dann geht zum Beispiel beim STM32L die Puste aus, teilweise muss man 
dann entweder mit Einschränkungen leben wie z.b. kann man den ADC des 
STM32L nicht mit voller Geschwindigkeit laufen lassen wenn die Spannung 
unter 2.4V geht. Bei Xmega gibt es keine Einschränkung, alles kann man 
bis zur niedrigsten Spannung nutzen.

Dann müsste man auch schauen wieviel Strom wird verbraucht während der 
Wakeup Zeit, und zusätzlich wie lange diese dauert. ST wirbt in ihren 
Seminaren zwar mit 6 Chip Clock cycles, dass dann während dieser Zeit 
>1mA gezogen werden muß man halt nachmessen.

Dann kommt beim AVR die viel bessere Interrupt Latenz max.12 Zyklen.
(CortexM0+ hätte sogar mehr, 15).
Branching benötigt bei AVR nur 2 Zyklen, nur 2 Stage Pipeline.

von Student (Gast)


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Andy P. schrieb:

> Andererseits passt Carstens Hinweis auf die Anwendungprämisse: Welcher
> Volltrottel käme schon auf die Idee, einen einfachen batteriebetriebenen
> Taschenrechner mit 32bit-Kern zu bauen?

HP-15C LE (limiterte Neuauflage), HP 12C (Neuauflage). Ein Atmel Atmel 
AT91SAM7L128  ARM emuliert die alte HP-Custom-CPU. Auch andere 
wissenschaftliche Rechner von HP haben jetzt ARMs drinnen, einige sogar 
bereits umprogrammiert.

von Moby (Gast)


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Hab meine Nase länger nicht in die Pic-Welt gesteckt und war ganz 
erstaunt daß die AVRs zumindest im Reichelt-Universum mehr kosten. Ob 
Atmel die Preise schlicht nehmen kann weil die AVRs so beliebt sind? 
Zumindest einige Typen gehen ja weg wie warme Semmeln, auf den E5 mußte 
ich letztes Jahr schon von Lieferung zu Lieferung mehr als ein halbes 
Jahr warten.

Im Übrigen wundere ich mich wie manche hier mit Feinheiten wie nA 
Stromverbrauch und xy Clock Cycles in der Diskussion Cortex A0 vs. 8 
Bitter hantieren. Entscheidend ist doch das Gesamtpaket welches AVR/Pic 
für 8-Bit Anwendungen bietet. Dabei ist der entscheidende Punkt 
EINFACHHEIT!

von Klaus I. (klauspi)


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Moby schrieb:
> Hab meine Nase länger nicht in die Pic-Welt gesteckt und war ganz
> erstaunt daß die AVRs zumindest im Reichelt-Universum mehr kosten. Ob
> Atmel die Preise schlicht nehmen kann weil die AVRs so beliebt sind?

Oder bei Reichelt sind sie teurer, da seltener nachgefragt?
Ich denke Du müsstest da Hersteller- oder Großhändler-Preise 
vergleichen.

von Tim  . (cpldcpu)


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Spielen 10-100nA Leckstrom durch die MCU eigentlich wirklich eine 
praktische Rolle? Nach meinen Erfahrungen ist das ein Bereich, bei 
plötzlich alle möglichen parasitären Leckstrompfade auftauchen. Da kann 
schon ein falscher Abblockkondensator wieder alles zunichte machen. 
Erinnerung: 3.3V/100nA=33 MOhm

Ganz zu schweigen davon, dass man nur 1-2 Dekaden von den praktischen 
Limits der verfügbaren Messgeräte entfernt ist und bereits einen 
erheblichen messtechnischen Aufwand betreiben muss.

Wer von den Leuten, die hier Datanblätter zitieren, hat den schon einmal 
Leckströme um 100nA zuverlässig gemessen? Da reicht es nicht, mal eben 
ein Multimeter 'dran zu halten.

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Moby schrieb:
> Zumindest einige Typen gehen ja weg wie warme Semmeln, auf den E5 mußte
> ich letztes Jahr schon von Lieferung zu Lieferung mehr als ein halbes
> Jahr warten.

Ein weiterer gewichtiger Grund: Verfügbarkeit der Bauteile. Atmel ist da 
in der Vergangenheit leider schon unrühmlich in Erinnerung. Das war 
nicht wirklich lustig.

Tim    schrieb:
> Wer von den Leuten, die hier Datanblätter zitieren, hat den schon einmal
> Leckströme um 100nA zuverlässig gemessen? Da reicht es nicht, mal eben
> ein Multimeter 'dran zu halten.

So isses. Der Controller ist bei solchen Eckdaten nur ein sehr kleiner 
Teil. Da reicht es dann auch nicht mehr, einfaches FR4 zu verwenden.

Aber Dein Link zeigt ja, wohin die Reise im Allgemeinen geht.

von Tim  . (cpldcpu)


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Mirco schrieb:
> Dann kommt beim AVR die viel bessere Interrupt Latenz max.12 Zyklen.
> (CortexM0+ hätte sogar mehr, 15).
> Branching benötigt bei AVR nur 2 Zyklen, nur 2 Stage Pipeline.

Das ist genau der Unterschied zwischen M0 und M0+. Der M0+ hat auch nur 
eine 2 Stage Pipeline.

von DanielW. (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Ein weiterer gewichtiger Grund: Verfügbarkeit der Bauteile. Atmel ist da
> in der Vergangenheit leider schon unrühmlich in Erinnerung. Das war
> nicht wirklich lustig.

Tja wenn ein Hersteller seinen Microcontroller Umsatz quasi verdoppelt 
(während andere Hersteller im 2stelligen Prozentbereich verlieren) ist 
es ja kein Wunder, irgendwann ist die Fab voll, die Test Kapazität am 
Ende und neue Fab muß qualifiziert werden, neue Tester bestellt werden. 
2011 war das so. Und genau hier wundere ich mich. Atmel zu teuer, zu 
blabla und trotzdem wächst deren Geschäft, während bei Herstellern der 
MCU Umsatz ständig sinkt, obwohl schneller, früher, billiger.
Ob das gesund ist weiß ich nicht, aber fallende Umsätze und der ständige 
Druck der billigste sein zu müssen (oder halt lediglich über den Preis 
den Markt für sich versuchen zu gewinnen wie ST es macht) hat nicht nur 
Praktiker zur Insolvenz getrieben...

http://www.databeans.net/newsletter/pdfs_nl/March-2012.pdf
Atmel wuchs +25% gegenüber 2010, wenn du automotive und smartcards 
rausnimmst sogar um 27%, während ST 16% verlor und das im 
Industriesegment!

Im Jahr 2009 auf 2010 auch +25%

Und das betrifft nicht nur Atmel, sondern auch Microchip:
http://www.microchip.com/investor/Pressrelease/MCHP%20Investor%20Presentation.060313.pdf

also irgendwie ist ein großer Hype, eine große Blase um den Cortex 
entstanden - es wird immernoch versucht diesen solange wie möglich 
aufrecht zu erhalten bis die ersten wohl aussteigen werden.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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DanielW. schrieb:
> also irgendwie ist ein großer Hype

Hype hin oder her, mir gefallen die dennoch sehr.

von (prx) A. K. (prx)


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Das wissen wir längst. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Wilhelm F. (Gast)


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Leckströme und dergleichen:

Interessanterweise gab es im CMOS-Kochbuch aus dem Amerikanischen von 
Don Lancaster am Ende eine anspruchsvolle letzte Seite mit einigen 
kniffeligen Aufgabenstellungen, aber wegen 1970-er Jahre wohl noch nicht 
so mit µC:

Z.B.: Bauen Sie eine Meßapparatur, die am Nordpol täglich mehrmals kurz 
Wetterdaten aufzeichnet, und sich dann wieder schlafen legt. 
Handelsübliche Batterien aus dem Supermarkt sollen Jahre halten.

Die Grundlagen sind ja im Buch eigentlich alle drin.

Im Augenblick wüßte ich da auch nicht, was ich bzgl. Leckströmen nehme. 
Da müssen wohl Messungen in Einzelstücken ran.


Ich werde mal den PIC12F675 noch weiter untersuchen, wobei ich erst 
kürzlich zufällig fand, daß es ein Mikropower-Baustein ist, ich wußte 
das zuerst gar nicht mal. Der läuft schon mit irgendwas um die 300µA @ 
4MHz, also richtig normal, und da ist noch was zu machen. Also mit 
leeren Batterien, die man normalerweise schon weg wirft.

Mit einem RC-Taktgenerator bekam ich ihn mal mit nur 0,8Hz betrieben. 
Aber dann nimmt das RC-Glied den meisten Strom auf. Das ist noch nicht 
ganz vollständig getestet, nur grob.

von GB (Gast)


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DanielW. schrieb:
> Atmel wuchs +25% gegenüber 2010,

Nur das Mikrocontrollergeschäft, und das haben sie von 2011 auf 2012 
alles wieder verloren (Geschäftsbericht lesen).

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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DanielW. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Ein weiterer gewichtiger Grund: Verfügbarkeit der Bauteile. Atmel ist da
>> in der Vergangenheit leider schon unrühmlich in Erinnerung. Das war
>> nicht wirklich lustig.
>
> Tja wenn ein Hersteller seinen Microcontroller Umsatz quasi verdoppelt
> (während andere Hersteller im 2stelligen Prozentbereich verlieren) ist
> es ja kein Wunder, irgendwann ist die Fab voll, die Test Kapazität am
> Ende und neue Fab muß qualifiziert werden, neue Tester bestellt werden.
> 2011 war das so.

Das ist mir als Anwender aber ziemlich egal - wenn ich auf die AVR 
setze, dann bin ich darauf angewiesen. Man könnte auch sagen, dass die 
Logistik und Lagerhaltung offenbar mangelhaft ist.

Wenn unsere Kunden ordern, interessiert es sie auch wenig, ob Atmel sich 
verschätzt hat oder nicht.

Und 2011 ist leider nicht der einzige Fall gewesen.

> Und genau hier wundere ich mich. Atmel zu teuer, zu
> blabla

Mir ist der Preis ziemlich egal - nur Leistung müssen sie haben und auch 
verfügbar sein.

> http://www.databeans.net/newsletter/pdfs_nl/March-2012.pdf
> Atmel wuchs +25% gegenüber 2010, wenn du automotive und smartcards
> rausnimmst sogar um 27%, während ST 16% verlor und das im
> Industriesegment!

Klar - da kamen die Cortexe ja auch gerade erst auf - schau Dir mal 
Atmels Zahlen von 2011 und 2012 an. Da sieht das allerdings ganz anders 
aus ...

http://www.channel-e.de/no_cache/news/article/jahresabschluss-2012-bei-atmel.html

> Im Jahr 2009 auf 2010 auch +25%

Kein Wunder, schau mal auf den "Zuwachs" in 2008 ;-)
Das war übrigens bei fast allen Halbleiterherstellern so - Einbruch in 
2008, starke Erholung in 2009/2010.

> also irgendwie ist ein großer Hype, eine große Blase um den Cortex
> entstanden - es wird immernoch versucht diesen solange wie möglich
> aufrecht zu erhalten bis die ersten wohl aussteigen werden.

Erstmal ist es schön, dass ich dabei überhaupt verschiedene Hersteller 
bei fast gleicher Toolchain zur Auswahl habe. Das ist ja schon etwas 
Neues in einer Welt, wo jeder möglichst inkompatibel mit anderen sein 
und seine Familie durchdrücken wollte.

Wenn ich mir die aktuellen Verkaufszahlen ansehe und selbst Renesas 
weich wird, dann ist mir um die 32-Bitter nicht Bange.

von Antimedial (Gast)


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avr schrieb:
> preislich? Im < 1€ Bereich sicherlich nicht.
> energetisch? Beleg?

Doch, gerade preislich. Siehe STM32F030 oder den XMC1000 oder den 
LPC800. Gibt es ab 30-50 Cent. Dafür bekommt man gerade mal einen 
ATtiny, nur kann man mit den M0 eben eine viel größere Anwendungsbreite 
abdecken.

avr schrieb:
> Aha. Bringt sehr viel wenn der Cortex nicht mal annähernd an die 100nA
> Powerdown der Xmega E kommt. Natürlich mit vollem Ramerhalt.

Natürlich kommt es auf die Anwendung an. Ich sage doch gar nicht, dass 
die Cortex für alle Anwendungen auf der ganzen Erde geeignet sind.

Und wer wirklich Low Power im Standby braucht, kann sich ja mal die 
EFM32 anschauen. Der kann recht gut mit dem XMEGA mithalten.

Mirco schrieb:
> Dann kommt beim AVR die viel bessere Interrupt Latenz max.12 Zyklen.
> (CortexM0+ hätte sogar mehr, 15).
> Branching benötigt bei AVR nur 2 Zyklen, nur 2 Stage Pipeline.

Ein STM32 hat aber zum Beispiel eine DMA, die sehr viel Interrupts 
ersparen kann. Das ist natürlich auch wieder eine Frage der Anwendung.

Klaus I. schrieb:
> Oder bei Reichelt sind sie teurer, da seltener nachgefragt?
> Ich denke Du müsstest da Hersteller- oder Großhändler-Preise
> vergleichen.

Reichelt-Preise zu vergleichen ist natürlich Unsinn. Aber wie gesagt, 
die Mouser-Preise spiegeln durchaus die realen Verhältnisse wider.

DanielW. schrieb:
> Atmel wuchs +25% gegenüber 2010, wenn du automotive und smartcards
> rausnimmst sogar um 27%, während ST 16% verlor und das im
> Industriesegment!

Vergiss nicht, dass Atmel inzwischen auch eine riesige ARM-Serie hat.

von F. F. (foldi)


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Hier wurde doch schon über mögliche Mehrkern Mikrocontroller gemutmaßt

Bitte:
Die neuen Dual-Core-MCUs der Serie C2000™ Delfino™ F2837xD mit 
32-Bit-Fließkommaeinheit ermöglichen die Zusammenfassung mehrerer 
Prozessoren in steuerungsbasierten Systemen. Dazu gehören etwa 
High-End-Servoantriebe, zentrale Solarinverter oder unterbrechungsfreie 
Stromversorgungen (USV) im industriellen Einsatzbereich. Mit einer 
Gesamtsystemleistung von 800 MIPS, die durch neue 
Trigonometrie-Mathematikeinheit (TMU) sowie Beschleuniger mit Viterbi 
Complex Unit (VCU) auf den beiden C28x CPUs ergänzt wird, ermöglicht der 
F2837xD die schnelle Systemreaktion auf sich ändernde Lastzustände. 
Diese neue MCU überwindet die Grenzen der Integration anderer 
Mikrocontroller dank analoger Peripherie mit hoher Integrität wie etwa 
vier 16-Bit-ADCs zur hochpräzisen Rückkopplung analoger Messungen in 
einem System sowie einer Fülle von Steuerungs- und 
Kommunikationsperipherie für eine Einzel-MCU mit der Fähigkeit zur 
gleichzeitigen Verarbeitung mehrerer komplexer Steuerungsaufgaben.

Wodurch meine Annahme, dass es wohl auch 'außen' immer mehr uC's geben 
wird, die Spezialaufgaben übernehmen und nur noch in sehr engen Grenzen 
programmiert werden können/ brauchen, indirekt mehr Gewicht bekommt.

: Bearbeitet durch User
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