Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik LED-Treiber, sinusmoduliert, Lock-In-Amp


von Alex (Gast)


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Hallo zusammen,

ich versuche mich gerade an einer Schaltung, die kleinste 
Absorptionsänderungen eines Infrarotsignals aus einer IR-LED in einer 
Silizium-Photodiode messen soll.
Die LED soll sinusmoduliert werden und stabilisiert (das signal darf 
möglichst wenig driften), damit es, nachdem es durch eine Probe gegangen 
ist, in einem Lock-In-Amplifier wieder demoduliert werden kann.

Der LED-Treiber soll bestenfalls im "Gain" verstellbar sein (es gibt da 
ja so 7bit 128 stufen treiber), damit man die helligkeit anpassen kann.

Außerdem überlege ich mir, mehrere quellen (die aber nacheinander 
angesteuert werden sollen) einzubauen. Die sollten dann 
ge"time-multiplexed" werden.

Nun bin ich auf der Suche nach Inspirationen was die Bauteilauswahl 
angeht, denn da habe ich bisher diskret noch nichts:

Habt ihr Ideen oder Empfehlungen, welche konkreten Bauteile sich da als 
nützlich erweisen könnten? Also: Sinuserzeuger, LED-Treiber, 
Multiplexer/Switch, Lock-In-Amp?


Ich habe darüber hinaus noch nicht ganz klar, wie ich folgendes Problem 
löse:
von hinten nach vorne: sagen wir 4 LEDs, die bestenfalls über den 
gleichen Treiber/Sinusgeber über den multiplexer bestromt werden werden 
- aber das ohne, dass der multiplexer da zu einem verbraucher wird! Am 
besten wären wohl analog-switches mit möglichst geringer Impedanz oder?

Rahmenbedingungen für das vorhaben: Möglichst klein/kompakt (SMD 
bevorzugt), low-energy und low-noise.

Die LEDs habe ich mir bereits ausgesucht (wohl Epitex L760/850er), SiPDs 
habe ich auch einige im Auge, die ansteuerung und die Elemente drum rum 
sind also grad thema.

Für jede hilfe oder Bauteilempfehlung bin ich dankbar!

Viele Grüße

Alex

von мальеикий тролл (Gast)


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Und was soll der Lock-in dabei ? Das Umgebungslicht draussen halten. 
Geht, ist aber noch kein Garant fuer eine gute Messung.  Man koennte 
gleichzeitig eine Referenzstrecke sampeln... Meines Erachtens bringt 
Sinus nichts. Die Muehe wuerde ich mir schenken, und mit Rechteck 
arbeiten

von мальеикий тролл (Gast)


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Einen Lock-in kann man mit einem analogschalter bauen. Speziell wenn man 
mit Verstaerkung Eins zufrieden ist.

von Alex (Gast)


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Der Lock-In verbessert das SNR durch draußenhalten des Umgebungslichts - 
ja. Zusätzlich soll es in den Pausen auch eine Dunkelstrommessung geben 
die man danach noch abziehen kann von der baseline.

Ich bin bisher ja der Meinung gewesen, dass sinus den vorteil hat, dass 
man keine höheren harmonischen mit drin hat. Auch wieder eine SNR frage.

Aber: Selbst wenn binärer-Schalter-Lock-In: Welchen (SMD) baustein 
nehmen?

von мальеикий тролл (Gast)


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Welche Oberwellen denn? Die der Hackfrequenz. Was sollen die in diesem 
Fall den machen? Die Zeitkonstante der Messung ist ja eh Null. Ich 
wuerde eine Dunkelmessung plus eine Referenzmessung zusaetzlich zur 
Absorptionsmessung machen. Als Schalter, irgendeinen Analogschalter, der 
Sinn macht. Er muss die Bandbreite und den dynamischen Bereich bringen. 
Von welcher Hackfrequenz reden wir denn ? 10kHz ?

von Alex (Gast)


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Einige kHz, eher unter 10, angedacht waren 2kHz.

мальеикий тролл schrieb:
> Speziell wenn man
> mit Verstaerkung Eins zufrieden ist.

weiß noch nicht ob ich das bin! ich nehme wahscheinlich eine SiPD mit 
integriertem transimpedanzverstärker - will das ganze trotzdem noch 
weiter verstärken, angedacht war ein PGA. WENN ich nen PGA nehme ginge 
natürlich auch G=1 für den Lock in, aber <1 wäre trotzdem nich verkehrt.

Verstehe ich dich richtig: Du würdest auf Lock-In verzichten, weil 
Dunkel- +Referenzmessung ausreicht?
Ich bin da noch nicht so sicher, ich habe in der Literatur mehrheitlich 
anwendungen gefunden die Lock-In verstärkung nutzen und dann evtl 
zusätzlich TDM machen, so wie ich auch vorhabe...

von Michael (Gast)


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Wenn du Absorptionsmessungen machst, hast du i.d.R. genügend 
Lichtintensität (sonst ist deine Suppe/Schicht zu dick). Wichtig ist ein 
sauberer Referenzwert, da du die Differenz gegen dein Io auswerten mußt.
Den Photostrom würde ich über TIA, Bandpaßfilter und 
Synchrongleichrichter mit nachfolgendem TP aufbereiten.

von Alex (Gast)


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Hallo Michael,
danke für deinen Tip mit dem Photostrom.

Die Lichtintensität, die ankommt ist zwar ausreichend, messen will ich 
aber die Änderungen und die liegen bei ca. 1% des DC werts der ankommt, 
sind also dementsprechend klein.

von Stefan S. (mexakin)


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Hallo,

beim kurzen überfliegen nur ein paar eminer Gedanken:

Mehrstufiger TIA für das Diodensignal geht natürlich, pro Stufe gibt das 
aber immer mehr Rauschen, also soweit möglich ( also falls dein Signal 
groß genug ist und langsam genug ) nimm eine Stufe und verstärk die 
schon ausreichend.

Ansonsten sind die restlichen Anforderungen ja erstmal sehr frei, und 
ich würde dann immer mal mit dem einfachsten beginnen, also ohne lock 
in, hächstens noch Dunkelstromabzug usw..

Grüße

von Alex (Gast)


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Hallo Stefan,
danke für deine Einschätzung!
So wie es für mich in diversen Papers aussah ist eine Lock-In Detection 
für die Anwendung wahrscheinlich unverzichtbar.
Das signal ändert sich zwar langsam (Samplen mit wenigen Herz reicht), 
ist aber wie gesagt sehr klein gegenüber dem DC offset und Rauschen.

Ich würde auf den Lock In auch lieber verzichten (ich habe keine 
Erfahrung damit bisher), glaube aber dass ich nicht drum rum komme.
Nun gibt es ziemlich viele PLLs zu kaufen- und ich bräuchte eigentlich 
"nur" einen speziefischen PLL-Amp der

aus einer referenzfrequenz und eingangssignal und evtl einem 
Gain-Resistor eine schöne PLL-Verstärkung macht, möglichst ohne viel 
außenbeschaltung... noch steige ich aber nicht durch was das richtige 
sein könnte..

von Alex (Gast)


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da die Lock-In Geschichte wahrscheinlich besser ins Analaog-Forum passt 
und ich hier schwerpunktmäßig ja auch noch andere Fragen hatte (und die 
Lock-In Frage besser formulieren wollte) habe ich das ganze Thema mal 
hier gestellt/verschoben:

Beitrag "Lock-In / PLL mit Lichtsignal"

Gerne natürlich trotzdem auch hier Anhaltspunkte!!
Vielen Dank

Alex

von Alex (Gast)


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Offen bliebe hier also noch die Suche nach Bauteilen - Empfehlungen?

z.B. LED-Treiber mit 1 oder 8 Channeln, programmierbare Stromstärke (>=4 
Bit) und im Falle von 8 Channeln einzeln ansprechbarer LED-Rail. Im 
Prinzip so etwas
wie der TLC5923 http://www.ti.com/lit/ds/slvs550b/slvs550b.pdf nur mit 8 
statt 16 Channeln. Und (wahrscheinlich gibts das nicht): parallel 
ansteuerbar statt seriell/I²C

Überlegung momentan: Verwendung vom MX7228 mit 8 stabilisierungscircuits 
am ausgang... noch nicht optimal
http://www.datasheetcatalog.com/datasheets_pdf/M/X/7/2/MX7228TQ.shtml

von мальеикий тролл (Gast)


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LED wuerde ich mit Seriewiderstand und FET hart schalten, dh eine 
Lichtstaerke. Ansonsten muesste man ja schon ueber eine gesteuerte 
Stromquelle gehen.

von Alex (Gast)


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мальеикий тролл schrieb:
> Ansonsten muesste man ja schon ueber eine gesteuerte
> Stromquelle gehen

ja ich weiß, viel auf einmal gewollt. Es gibt ja einige 
LED-Treiberbausteine deren stromstärke man programmieren kann, an so 
etwas hatte ich gedacht.

Grund: Die Schaltung soll sich selbst kalibrieren können - wenn die LED 
zu dunkel ist (zu geringe Intensität an der Photodiode): Hochdrehen. Von 
vorneherein aber nicht die höchste stufe fest verdrahtet, weil 
wärmeentwicklung minimiert werden soll...
Zu viel vorgenommen?

von Stefan S. (mexakin)


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Ok, dazu meine Ideen.

Konstantstromquellen lassen sich ja relativ einfach mit ein wenig 
Erfahrung selber bauen, je nachdem wieviel Strom gefordert wird.

Einfachste bei mir im Einsatz, Opamp und dahinter ein Bipolar-Transistor 
oder Mosfet, kann man hier auch suchen nach der Schaltung, das geht aus 
dem Bauch heraus bis 50mA ohne großen Aufwand ( ich betreibe es mit 10 - 
20 mA und achte auf keinerlei Kühlung etc ).

Hier kann man die Lichtintensität über eine Analoge Spannung am 
positiven Eingang des OpAmps einstellen, also auch regeln.

Ich weiss nicht was du für die Regelung zur Verfügung hast, einen µC? 
ADC? DAC? Wer regelt was und wie?

ich denke auch eine PWM wäre wahrscheinlich erstmal der einfachste 
Ansatz, die kann man ja eigentlich immer irgendwie erzeugen ( ich habe 
es selber bisher nur mit einem µC erzeugt,a lso keine Fragen zu NE555 
etc )

LM3404 ist ein Konstantstromtreiber der einen DIm- also PWM eingang 
besitzt. Den benutze ich serh häufg, ist einfach zu berechnen und 
funktioniert prima, zumindest bei mir bis zu 1A Diodenstrom und 15 V 
Ausgangsspannung, kann aber auch ein wenig mehr.

Grüße.

von мальеикий тролл (Gast)


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Mir leuchte nicht ein weshalb sich die LED Helligkeit selbst einstellen 
soll. Eine Absorptionsmessung benoetigt ja eh eine Referenz. Und dann 
ist die Absorption das Verhaeltnis der Beiden. Und woher nimmt man die 
Referenz ? Genau. einen Strahlteiler. zB ein Teilerprisma. Auch ein 
Faktor 2, 5, 10, 20, 100 der Intensitaet gegenueber am Anfang ist egal, 
solange man nicht an eine nichtlineare Saettingungsgrenze oder ans 
Rauschen stoesst.

Eine Anforderung war doch moeglichst klein und kompakt. Also lass den 
Sinus und Helligkeitseinstellungen weg.

von Alex (Gast)


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Hallo Stefan, danke für deine Antwort! :)

stefan schmitt schrieb:
> Ich weiss nicht was du für die Regelung zur Verfügung hast, einen µC?
> ADC? DAC? Wer regelt was und wie?

Wird ein µC!

stefan schmitt schrieb:
> ich denke auch eine PWM wäre wahrscheinlich erstmal der einfachste
> Ansatz,

PWM werde ich nicht machen (können), weil das LED signal ohnehin noch 
gechopped wird für eine Lock-In Verstärkung..


@ мальеикий тролл:
zwei sachen:
1: Auf den Sinus verzichte ich, habe ich inzwischen sogar verstanden 
(vorher versucht zu glauben ;)) - wird also Rechteck. Danke! Da gibt es 
noch eine Frage zu, die schreib ich aber in den anderen Thread, wo es um 
den Lock-in geht
2: Dass du das mit der helligkeitseinstellung nicht verstehen kannst ist 
klar, weil ich nicht alle infos zum aufbau hier hineingeschrieben habe 
um die sache übersichtlich zu halten.
Der die Messung wird eine 2-wellenlängen-messung, bei der man über die 
intensität beider mit dem modifizierten beer-lambert gesetz eine 
ÄNDERUNG (nicht den absolutwert) in den absorptionen der wellenlängen 
berechnen kann.
Es gibt also keine Referenzmessung / Prisma etc.
Der aufbau soll aber möglichst adaptiv auf verschiedene 
absorptionsstärken reagieren können, dafür brauchts dann die 
einstellbare stromstärke.

Grüße
Alex

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