Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Regelung für Labornetzteil (Anfängerentwurf)


von Christian (Gast)


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Hallo,

ich bin seit einiger Zeit am Bau eines Labornezteils dran. Das ganze 
soll digital steuerbar werden, wobei das ganze Digitalzeug schon fertig 
gestellt ist.

Die analoge Regelung, also der wohl wichtigste Teil eines Netzteils, ist 
für mich Neuland. Es ist die erste Eigenentwicklung mit OPs und die 
erste Nutzung von LTSPice für mich. Die Schaltung habe ich so "designt", 
wie es für mich einleuchtend erschien, nachdem ich mir einige Beispiele 
ansgeschaut habe, darunter auch die viel diskutierten 
Netzteilschaltungen von ELV, die mir sehr verständlich erscheinen.

Ich habe die Regelung mal auf Lochraster aufgebaut. Im Prinzip 
funktioniert sie, aber ich bin unschlüssig, ob ein anderer Ansatz nicht 
sinnvoller wäre. Die Schaltung zeigt in der Tat eine Schwingneigung, 
z.B. je nach Last, Ausgangsspannung, Kabellänge oder auch Länge der 
Kabel zur Last oder Leitungsabstand.
Nach einigem Probieren ist der Spannungsregler stabil, aber ich traue 
dem Frieden nicht. Den Stromregler habe ich erstmal rausgenommen.


Kurze Erläuterung der Schaltung:
- Q1: Konstantstromquelle für den Transistor. Über die Dioden in 
Flussrichtung wird die Spannung an der Basis begrenzt.
- V_SET und I_SET: 0-4.096V für die Sollwerte
- Strom- und Spannugsregler bestehen jeweils aus einem 
Differenzverstärker und einem Integrierer. Am Ausgang des 
Differenzverstärkers werden 0-4.096V ausgegeben, über die dann auch die 
Istwerte erfasst werden können.
- R34 dient der Symetrierung, wenn mehrere Transistoren parallel 
eingesetzt werden.
- R19 ist der Shunt.

Die Frage wird auftauchen, warum ich nicht, wie beim ELV-Netzteil, den 
Schunt zur Symetrierung verwende. Beim ELV-Netzteil wird der Ausgang mit 
einem konstanten Strom vorbelastet. Bei meiner Schaltung ist das 
testweise mit R8 umgesetzt. Dieser Stromkreis läuft über +8V und GND. 
GND muss zwischem dem Symetrierungswiederstand R34 und dem Schunt R19 
liegen, da sonst dieser Strom durch den Shunt fließen würde.

Was nicht im Schaltplan zu sehen ist: Die Versorgungspannung des 4x OPs 
ist natürlich mit 100nF unf 10µF gegen GND versehen.


Ich bin gespannt über Eure Kommentare. Seid nicht zu streng, ich bin 
Anfänger :)

Viele Grüße,
Christian

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Da fehlt was.

von Christian (Gast)


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Oh, daran hatte ich gar nicht gedacht. Funktioniert es so?

von Udo (Gast)


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Stell mal einen Schaltplan ein.
Nicht jeder hat LTSpice installiert.

von Kurt B. (kurt-b)


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Christian schrieb:
> LTSPice

Frage:
wo bekommt man dieses "LTSPice" her, kostet das was oder kann man sich 
da vorbeimogeln.

Normalerweise -sehe- ich ob eine Schaltung funzt und was rauskommt, aber 
es könnte ja sein dass das verfeinert/erweitert werden könnte.

Kurt

von Thomas (Gast)


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Kurt Bindl schrieb:
> Frage:
> wo bekommt man dieses "LTSPice" her, kostet das was oder kann man sich
> da vorbeimogeln.
Da braucht man sich nicht vorbeizumogeln. Das gibt es kostenlos zum 
Download:
http://www.linear.com/designtools/software/#LTspice

von Christian (Gast)


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Hier nochmal als Bild. Gibt es einen einfacheren Weg für den Export, als 
de Schaltplan als wmf-Datei zu exportieren, in einem Grafikprogramm zu 
rendern und als png zu speichern? ;)

von Ah. (Gast)


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Das einfachse ist ein Screenshot zB mit Irfanview, und abspeichern 
desselben als png.

von Jobst M. (jobstens-de)


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R19 als Shunt ist unnötig - Du hast schon R34
Warum sind R18 und R20 nicht ein Widerstand?
Wozu die Stromquelle um Q1? Um einen Strom an einer halbwegs konstanten 
Spannung zu erhalten reicht ein Widerstand. Die 8V dürften halbwegs 
stabil sein und die Spannung an der Basis ist es auch.
Wozu dient R11? Widerstände in Reihe zu einer Stromquelle haben keinen 
Nutzen. Ebenso wie R5 und R15. (Mit denen du den Strom einschränkst, der 
den Transistoren genommen werden kann.)

Und es geht auch mit weniger OPs:
http://www.mikrocontroller.net/attachment/74567/NT.gif


Gruß

Jobst

von Christian (Gast)


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Hallo Jobst M.,

vielen Dank für die Anmerkungen!

> R19 als Shunt ist unnötig - Du hast schon R34
Ja. Die Idee ist, die Masseverbindung zwischen diese beiden Widerstände 
zu legen, um zu verhindern, dass über den Shunt R19 durch die negative 
Vorbelastung (siehe R8) ein Strom fließt. Ohne Vorbelastung komme ich 
nicht auf 0 V runter (oder??).
Außerdem: Ich würde doch auch den Basisstrom über den Shunt fließen 
lassen und somit messen.

> Warum sind R18 und R20 nicht ein Widerstand?
Kann natürlich auch ein Widerstand sein.

> Wozu die Stromquelle um Q1? Um einen Strom an einer halbwegs konstanten
ZHabe ich so von ELV abgeschaut. Einfacher geht's sicherlich. Wobei beim 
Tip142 die Spannung an der Basis mit max. 5V angegeben ist.

> Wozu dient R11? Widerstände in Reihe zu einer Stromquelle haben keinen
> Nutzen.
Auch von ELV abgeschaut. Dort soll es die Basisströme auf alle 
Transistoren gleich verteilen. Ich bin mir nicht sicher, ob das eher 
positiv oder negativ ist bei der Wärmeverteilung?
Im Fehlerfall könnte es auch die OPs schützen.

> Ebenso wie R5 und R15. (Mit denen du den Strom einschränkst, der
> den Transistoren genommen werden kann.)
Die überbrücke ich testweise mal.

>
> Und es geht auch mit weniger OPs:
> http://www.mikrocontroller.net/attachment/74567/NT.gif
Es scheint, als habe ich zu kompliziert geplant...
Die Schaltung teste ich mal. Ich muss dazu eigentlich nur die 4.096V von 
meinem DA-Wandler runter teilen. Für die Messwerterfassung brauche ich 
dann doch wieder 2 weitere OPs, aber diese sitzen dann ja nicht im 
Regelkreis.
Ist diese Schaltung denn ohne Rückkopplung an den OPs stabil?

von Christian (Gast)


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Wieso eigentlich der BD245C und nicht z.B. TIP142? Gibt es 
vor/Nachteile?

von Jobst M. (jobstens-de)


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Christian schrieb:
> Ohne Vorbelastung komme ich
> nicht auf 0 V runter (oder??).

Doch. Problemlos.


> Außerdem: Ich würde doch auch den Basisstrom über den Shunt fließen
> lassen und somit messen.

Meinst Du, auf den kommt es an? Wenn Dir sowas wichtig ist, dann musst 
Du natürlich mehr Aufwand betreiben. Ob es den Wert ist, wage ich aber 
zu bezweifeln.


Christian schrieb:
> Wobei beim Tip142 die Spannung an der Basis mit max. 5V angegeben ist.

Aber 1.) nicht vorwärts und 2.) um die vorwärts zu erreichen benötigst 
Du Strom. Richtig Strom, welchen Deine 8V mit Widerstand nie liefern 
können.


Christian schrieb:
> Auch von ELV abgeschaut.

Solltest Du vielleicht bleiben lassen. Die Schaltungen von ELV sind 
nicht sonderlich nachempfingungswürdig ...


Christian schrieb:
> Dort soll es die Basisströme auf alle
> Transistoren gleich verteilen.

Du hast nur einen Transistor - allerdings vermute ich mal, dass Du 
mehrere einsetzen möchtest. Auch dann reichen die Emitterwiderstände.


> Im Fehlerfall könnte es auch die OPs schützen.

Ich würde lieber den Fehlerfall vermeiden, anstatt mir über Schaltungen 
zur Schadensbegrenzung Gedanken zu machen. Wenn Du dort unbedingt eine 
'Sicherung' haben möchtest, setz eine Diode dort hin.


Christian schrieb:
> Ist diese Schaltung denn ohne Rückkopplung an den OPs stabil?

Weitestgehend. Ich würde dennoch einen Elko (10µF) an den Ausgang setzen 
und den Endtransistoren BE-Widerstände verpassen. Natürlich wird durch 
Kondensatoren in einer direkten Gegenkopplung die Stabilität weiter 
erhöht.


Christian schrieb:
> Wieso eigentlich der BD245C und nicht z.B. TIP142? Gibt es
> vor/Nachteile?

Der TIP schwingt im Parallelbetrieb. Von vielen wird dies auf die 
Konstruktion geschoben.



Gruß

Jobst

von Ulrich (Gast)


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Ob man fertige Darlingtons wie TIP 142 oder die separate Kombination mit 
2 Transitoren nimmt, macht nicht viel Unterschied. Diskret hat man ggf. 
die Möglichkeit über den Basis-Emitterwiderstand für etwas mehr 
Ruhestrom in der 1. Stufe zu sorgen.  Bei der Parallelschaltung (für 
mehr Leistung) hat der Aufbau aus Einzeltransistoren den Vorteil, dass 
man nur bei der letzten Stufe mehrere Parallel braucht und sich der 
Strom damit etwas besser verteilt. Die Emitterwiderstände müssen nur 
einen B-E Spannung kompensieren, beim Darlington wären es 2.

Die Schaltung aus dem GIF Bild ist eventuell nicht stabil, je nach OP 
wären noch Kondensatoren an den OPs nötig, als Gegenkopplung.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Ulrich schrieb:
> Ob man fertige Darlingtons wie TIP 142 oder die separate Kombination mit
> 2 Transitoren nimmt, macht nicht viel Unterschied.

Bei einem nicht. Stimmt.

Ulrich schrieb:
> man nur bei der letzten Stufe mehrere Parallel braucht und sich der
> Strom damit etwas besser verteilt. Die Emitterwiderstände müssen nur
> einen B-E Spannung kompensieren, beim Darlington wären es 2.

Eben.


Ulrich schrieb:
> Die Schaltung aus dem GIF Bild ist eventuell nicht stabil, je nach OP
> wären noch Kondensatoren an den OPs nötig, als Gegenkopplung.

Ich würde es inzwischen auch machen. Allerdings hat die Schaltung auf 
dem Bild so verblüffend gut gespielt.


Gruß

Jobst

von Christian (Gast)


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Wieso nutzt ELV denn eine Konstantstromquelle, um den Ausgang 
vorzubelasten, wenn man auch so auf 0V runter kommt?

Um den Basisstrom vom Shunt fern zu halten, wäre vielleicht der Umstieg 
auf Mosfets eine Überlegung wert.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Christian schrieb:
> Wieso nutzt ELV denn eine Konstantstromquelle, um den Ausgang
> vorzubelasten, wenn man auch so auf 0V runter kommt?

Keine Ahnung. Frag ELV.

Aber an der Basis des Leistungstransistors hast Du immer etwa 1,5V und 
als Spannungsquelle hier 8V. Ein Widerstand dazwischen ist bereits eine 
Stromquelle, da die Spannung an ihm konstant ist.

> Um den Basisstrom vom Shunt fern zu halten, wäre vielleicht der Umstieg
> auf Mosfets eine Überlegung wert.

Klar. Dann kannst Du aber die komplette Ansteuerung auch tauschen, weil 
diese für eine Stromansteuerung ist. Die scheinst Du nämlich komplett 
noch nicht verstanden zu haben:
1
(+8V)
2
  |
3
  | <-- +8V
4
  |
5
  R
6
  |
7
  v I ~= (8V - 1,5V) / R
8
  |
9
  |
10
  +--------------------------------,-------------, <--- ca. +1,5V
11
  |                                |             |
12
  v It                             v Iu          v Ii
13
  |                                |             |
14
 zum                              LED           LED
15
Transistor                         |             |
16
(2 BE-Strecken gegen Masse)       OPV           OPV

I = It + Iu + Ii

Wenn der Transistor also weniger Strom bekommen soll, klaut einer der 
OPs durch die LEDs Strom.



Gruß

Jobst

von Christian (Gast)


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Die Funktionsweise der Ansteuerung ist mir kar. Der fehlende Baustein 
waren die 1,5V am Transistor.

von Ulrich (Gast)


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Die Konstantstromquelle um Q1 ist nicht wirklich nötig, denn da liegen 
immer rund 6-6,5 V an  - da würde es auch ein Widerstand tun. Sinnvoll 
wäre sie, wenn man damit gleich eine Überwachung der Hilfsspannung 
kombiniert, also den Strom nur einschalten wenn die nominell 8 V 
wenigstens 6 V haben. Damit ließen sich Transienten beim Ein- bzw. 
Ausschalten vermeiden.

Eine Vorbelastung des Ausgangs über eine Konstantstromquelle hilft bei 
der Regelung bei sehr kleinen Spannungen (etwa unter 0,1-1 V). Ein 
Widerstand als Grundlast gibt da nur sehr wenig Strom und bei so wenig 
Strom wird der Ausgangstransistor dann ggf. zu langsam und stört die 
Regelung (wird langsamer und ggf. sogar instabil).

von Alexander S. (alesi)


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Jobst M. schrieb:
> Und es geht auch mit weniger OPs:
> http://www.mikrocontroller.net/attachment/74567/NT.gif

Hallo Jobst,

ich habe im Thread von 2010, in dem Du die einfache Schaltung NT.gif
schon mal gezeigt hast gelesen, dass es dazu eine leicht modifizierte
Version gibt:
  Beitrag "Re: digitale strom-und Spannungsregler mit µC_Konzept"
Zitat:
"...Im heute ausgemessenen Gerät steckt ein quad-OP(MC33174),
von dem auch alle 4 OPs benutzt werden. Wenn ich das richtig
gesehen habe, werden die Messwerte (U und I) nochmal über einen
OP vorverarbeitet..."
  Beitrag "Re: digitale strom-und Spannungsregler mit µC_Konzept"

Könntest Du diesen Schaltplan mit dem MC33174 auch skizzieren?
Neben mir gibt es mindestens noch einen zweiten Interessenten:
  Beitrag "Re: digitale strom-und Spannungsregler mit µC_Konzept"

Alexander

von Ulrich (Gast)


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Normal braucht man für die eigentliche Regelung nur 2 OPs - einer für 
den Strom und einer für die Spannung. Eine kompliziertere Schaltung 
führt in der Regel nur zu mehr Problemen und man gewinnt eigentlich 
nichts.

Für die Aufbereitung der Sollwerte, also etwa zur Filterung der Referenz 
oder der Übertragung auf einen anderen Bezugspunkt kann man ggf. noch 
weitere OPs nutzen. Gerade wenn man diese Werte per µC vorgeben will 
kann das nötig sein. Auch für die Aufbereitung der Ist-werte für eine 
Anzeige kann man mehr nutzen und das macht ggf. auch Sinn um eine 
vorhandene Versorgung für die Anzeige zu nutzen.

Als etwas fortgeschrittene Eigenschaft des Reglers findet man ggf. noch 
so etwas wie ein Anti-Windup, um etwa beim Übergang von der 
Stromregelung zur Spannungsregelung Überschwinger zu reduzieren. Damit 
wird verhindert das sich ein Kondensator im Regler zu sehr auflädt in 
der Zeit in der der Spannungsregler von der Strombegrenzung "überstimmt" 
wird.
 Auch hierfür könnte es ggf. lohnen noch den einen oder anderen OP zu 
nutzen, es geht aber ggf. auch ohne. Erst einmal muss die Regelung aber 
auch ohne diesen Zusatz funktionieren.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Okay ich schreibe mal, was mit der Schaltung gerade ist.

Derzeit arbeiten die Lehrlinge an einem Layout (immer wenn Zeit ist). 
Die Schaltung baut auf der im GIF auf.

Die Schaltung arbeitet mit einem ATmega48 zur Steuerung. Die SW dafür 
ist fertig (V1). Das Schaltbild hier einzustellen wird kein Problem 
sein, da die Schaltung von mir stammt. Bei der SW und Layout werde ich 
die mitwirkenden Lehrlinge fragen (Wobei auch bei der SW große Teile von 
mir sind).

Funktionierende Features (V1):
- Strom und Spannung einstellbar über Drehgeber mit fein/grob 
Umschaltung.
- Soll- und Istwertanzeige im 2x40 Display (davon haben wir so viele)
- Strombegrenzung oder Stromabschaltung umschaltbar.
- Ausgang lässt sich 'stumm' schalten.
- Temperaturfühler (I²C)

Geplante Features:
- Lüftersteuerung, Temperaturabschaltung (Konfigurierbar)
- Weiterer Temperatursensor am Trafo.
- Galv. getrennte RS232-Schnittstelle zur Fernbedienung oder 
Messdatenerfassung. (Hardware vorhanden, Baudratenquarz verbaut)
- Abspeicherbare Presets.
- Ausgabe von Leistung [W] und Last [Ω].
- Konstantleistungsbetrieb. (Wofür auch immer)

Bei der Umschaltung der Spannung oder des Stroms steht die Spannnung 
20ms später stabil an. Das Filter 4. Ordnung schwingt nicht über, ist 
aber recht schnell - die PWM hat nur ~300Hz.
Die Stromabschaltung läuft seperat und liegt im µs Bereich. (Also 
wesentlich schneller als eine flinke Sicherung)



Alexander S. schrieb:
> Könntest Du diesen Schaltplan mit dem MC33174 auch skizzieren?

Nö. Das Ding ist über den Haufen geworfen worden. Das GIF ist der 
Nachfolger.


Gruß

Jobst

von Ulrich (Gast)


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Die Netzteilschaltung ganz ohne Kondensatoren zur Einstellung der 
Bandbreite ist schon mutig. Da sollte man testen bei welchen Teilen (OP 
Serie etc.) / Lasten die nicht schwingt. Das Prinzip ist aber das 
klassische wie früher HP oder wohl auch das ELV Netzteil.

Nur 0,1 Ohm als Emitterwiderstand beim BD245 könnte knapp werden, normal 
sollte es etwas mehr sein.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Don't Panic!

Es ist einiges dran gemacht worden ;-)

von Christian (Gast)


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Das klingt sehr interessant, ich bin auf den Schaltplan gespannt.

Ich habe 3 TIP142 parallel mit 470 Ohm an der Basis. Damit sie gefühlt 
gleich warm werden, brauche ich 0,6 Ohm am Emitter.


@Jobst: Welche Daten (Strom, Spannung, 
Einstell/Rückleseauflösung/Genauigkeit) strebst Du denn an?
Mein Aufbau, sofern er nicht gerade schwingt, lässt sich von 0-30V in 
1mV-Schritten einstellen, Genauigkeit liegt bei etwa +-2mV. Ziel waren 
10mV, aber es ist erstaunlich, wie genau es trotz Lochraster usw. wird.
Ziel beim Strom war 1mA, das scheint auch hinzukommen. Leider schwingt 
auch mein Stromregler, wenn ich über 500mA gehe.

Wenn ich doch nur das Schwingen weg bekommen könnte. Mich würde 
interessieren, ob es an den parallelen TIP142 liegt, oder an den 2 OPs 
in Serie.

Eine Abschaltung bei Überstrom habe ich auch aufgebaut, aber über dem 
Umweg des Controllers (Interrupt->Ausgang aus). Damit bin ich Meilenweit 
von µS entfernt, aber Du hast mich auf eine Idee gebracht, das analog zu 
lösen und per Controller nur scharf zu schalten. Vorteil meiner 
Umsetzung ist, dass man die Ansprechzeit einstellen kann oder eine 
Totzeit nach dem Einschalten vorgeben kann. Das könnte bei dicken Elkos 
oder anlaufenden Motoren interessant sein, die am Anfang ruhig mehr 
ziehen dürfen.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Christian schrieb:
> @Jobst: Welche Daten (Strom, Spannung,
> Einstell/Rückleseauflösung/Genauigkeit) strebst Du denn an?

40V - 0,1V-steps ; 4A - 0,01A-steps
Genauigkeit, bei jedem so, wie er es abgleicht :-D
Istwerterfassung einfach mit dem 10-Bit ADC des ATmega. Also 40mV bzw 
4mA. Angezeigt werden aber wieder nur 3 Stellen.

> Mein Aufbau, sofern er nicht gerade schwingt, lässt sich von 0-30V in
> 1mV-Schritten einstellen, Genauigkeit liegt bei etwa +-2mV. Ziel waren
> 10mV, aber es ist erstaunlich, wie genau es trotz Lochraster usw. wird.

Ja, 1mV Schritte wären mit der Hardware auch möglich. Aber wer will das 
ständig einstellen? Und hallo!? Das ist ein Netzteil, keine mV 
Spannnungsreferenz!


> Wenn ich doch nur das Schwingen weg bekommen könnte. Mich würde
> interessieren, ob es an den parallelen TIP142 liegt, oder an den 2 OPs
> in Serie.

Probier es doch mal mit nur einem TIP.

Sonst nimm mal C1, C2 und C3 weg und überbrücke R18 und R20. So wie da 
die Phase hin und und her geschoben wird, kann es nur anfangen zu 
schwingen.
Und sorg dafür, dass die negative Spannungsversorgung der OPs stabil und 
ausreichend ist!


> Eine Abschaltung bei Überstrom habe ich auch aufgebaut, aber über dem
> Umweg des Controllers (Interrupt->Ausgang aus). Damit bin ich Meilenweit
> von µS entfernt,

Äh ... aber ich mache das auch über den Controller ...
Wenn Zeit ist, werde ich die Abschaltzeit morgen mal messen lassen.


Gute Nacht!

Jobst

von Harald W. (wilhelms)


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Christian schrieb:

> Das klingt sehr interessant, ich bin auf den Schaltplan gespannt.

Bei einem solchen Gerät spielt der Schaltplan die kleinste Rolle;
die verwendeten Bauelemente und der richtige Aufbau sind mindestens
genauso wichtig.
Gruss
Harald

von Jobst M. (jobstens-de)


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Christian schrieb:
> Außerdem: Ich würde doch auch den Basisstrom über den Shunt fließen
> lassen und somit messen.

Ach ja: Mit dem zusätzlichen Shunt hast Du dann einen Spannungsabfall, 
welcher bei Deiner Ausgangsspannung fehlt und so von der 
gemessenen/eingestellten Spannung abweicht.
Du musst nun entscheiden, was Dir wichtiger ist ... :-)


Alexander S. schrieb:
> Könntest Du diesen Schaltplan mit dem MC33174 auch skizzieren?

Da er gerade wieder aufgetaucht ist - habe ihn mal abgezeichnet und 
angehängt.
Über einige Dinge wundere ich mich auch, aber das Teil ist so!
(z.B. die 22µF als Netzelko vor den Stabis)

Ach ja: Das Ding ist auf Lochraster aufgebaut, die Masse ist aber recht 
konsequent:
1
                  OPV
2
                   |
3
Trafo---Stabis---Stern---Emitterwiderstände
4
                   |
5
                Ausgang

Jobst M. schrieb:
> Äh ... aber ich mache das auch über den Controller ...
> Wenn Zeit ist, werde ich die Abschaltzeit morgen mal messen lassen.

Sieht nach 30µs aus ... ich bin mir aber nicht so ganz sicher ... :-/


Der Schaltplan vom großen Netzteil muß noch überarbeitet werden. Kommt 
dann.


Gruß

Jobst

: Bearbeitet durch User
von Christian (Gast)


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Jobst M. schrieb:
> Ach ja: Mit dem zusätzlichen Shunt hast Du dann einen Spannungsabfall,
> welcher bei Deiner Ausgangsspannung fehlt und so von der
> gemessenen/eingestellten Spannung abweicht.
Nein, da ich die Spannung am Ausgang mit dem Substrahierer messe.
Nach Kalibrierung erhalte ich, wenn ich 5,000V einstelle, tatsächlich 
5,000V +-2mV, da der DAC nicht linear ist.

Ein Lastwechsel von 0.1A auf 4A erzeugt 0,5-1V Over/Undershoot, danach 
lande ich aber wieder bei der eingestellten Spannung. Die Abweichung 
Last/keine Last ist < 1mV. Um das zu erreichen, musste ich die 
OP-Eingänge nochmal mit einem Poti justieren.

> Sieht nach 30µs aus ... ich bin mir aber nicht so ganz sicher ... :-/
Ich muss das bei mir auch mal messen. Es funktioniert, aber richtig 
angeschaut hab ich mir die Zeiten auch noch nicht.
Umgesetzt ist das bei mir so: Der CC-Modus lässt einen Komparator 
kippen, der steuert einen Optokoppler an, der der Frontblende mitteilt, 
dass der Kanal im CC-Modus ist (Frontblende und Kanal sind galv. 
getrennt um einmal weitere Kanäle aufbauen zu können). Das Signal vom 
Optokomppler löst an der Frontblende einen Interrupt aus. Je nach 
Einstellung sendet dann die Frontblende seriell sofort oder nach 
Zeitverzögerung ein Abschaltkomando. Darin können auch mehrere Kanäle 
enthalten sein, die dann (hoffentlich) zeitgleich abschalten.

Gruß,
Chris

von Jobst M. (jobstens-de)


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Christian schrieb:
> Umgesetzt ist das bei mir so: Der CC-Modus lässt einen Komparator
> kippen, der steuert einen Optokoppler an

Bei unserem Netzteil liegt der Optokoppler mit seiner LED in Reihe zur 
Strom-LED. Parallel zur Basis-Emitterstrecke der Leistungsstufe liegt 
ein Transistor, mit dem bei Bedarf abgeschaltet wird. Da bei uns 
eigentlich gar keine galvanische Trennung notwendig ist, überlege ich 
allerdings, den Optokoppler durch einen einfachen Transistor mit etwas 
drum herum zu ersetzen. Es war so nur so schön einfach.


Gruß

Jobst

von Christian (Gast)


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Ich habe es nun mal mit nur einem TIP142 probiert. Die Regelung war 
damit deutlich stabiler. Vielleicht hängt das damit zusammen, dass mit 
einem Transistor die Verstärkung geringer ist?

Ich konnte sogar ein D-Glied in den Regler einfügen, wodurch dieser 
doppelt so schnell wurde. Nachdem ich die anderen beiden TIP142 wieder 
zuschaltete, musste ich das D-Glied wieder raus nehmen, da das Netzteil 
sonst wie verrückt hochfrequent schwingt.

Wenn ich die Basiswiderstände raus lasse, bekomme ich kaum noch Strom 
aus dem Netzteil. Das kann ich mir nicht wirklich erklären.

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