Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Welches Bauteil ist das?


von Michael (Gast)


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Hallo,

folgende Schaltung würde ich gerne selbst nachbauen:
http://www.dl2lto.de/gif/HB_AMB_1.gif
Allerdings sind hier leider nicht die Daten der beiden Wicklungen 
(Übertrager) angegeben. Das Bauteil aus dem Original-Bausatz ist auf 
folgendem Bild (in der Mitte, "Ferritkern") zu sehen:
http://www.dl2lto.de/gif/HB_AMB_1.jpg

Kann mir jemand sagen um welches Bauteil mit welchen Daten es sich hier 
handelt?

Vielen Dank
Michael

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Am besten fragst Du den Menschen, der den Schaltplan und das Bild 
veröffentlicht hat. Der sollte das wissen.

von ArnoR (Gast)


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Michael schrieb:
> Kann mir jemand sagen um welches Bauteil

Das ist ein Doppellochkern. Welche magnetischen Eigenschaften und 
Wickeldaten der hat kann man aber aus dem Bild nicht ablesen.

von Kringelgast (Gast)


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Es handelt sich um einen Bausatz der DL-QRP-AG, und zwar ist es der 
Antennenmesszusatz für das DipIt-Projekt:

http://www.qrp-shop.biz/epages/qrp-shop.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/qrp-shop/Products/VDipAnalyzer

Für dieses Gerät ist keine Baumappe veröffentlich worden (habe 
jedenfalls keine gefunden). Am besten direkt bei den Leuten dort 
nachfragen, oder gleich den fertigen Bausatz kaufen.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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ArnoR schrieb:
> Michael schrieb:
>> Kann mir jemand sagen um welches Bauteil
>
> Das ist ein Doppellochkern. Welche magnetischen Eigenschaften und
> Wickeldaten der hat kann man aber aus dem Bild nicht ablesen.

Das ist ein klassischer Breitbandtrafo; zwei Drähte verdrillt und ein 
paar Windungen (dem Bild nach 3 oder 4) auf einem nahezu beliebigen 
Kern. Der BF199 geht bestenfalls bis 100MHz. Doppellochkerne werden 
typischerweise für mindestens diese Frequenz und oft noch weit höher 
werwendet (z.B. in Baluns oder Verteilern). Es ist also 
unwahrscheinlich, daß ein beliebiger Doppellochkern aus der Bastelkist 
nicht gehen sollte.


XL

von ArnoR (Gast)


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Axel Schwenke schrieb:
> Es ist also
> unwahrscheinlich, daß ein beliebiger Doppellochkern aus der Bastelkist
> nicht gehen sollte.

Mit solchen Behauptungen wäre ich vorsichtiger. Bei Epcos gibt es den 
DL6.2/7.25/4.2, um den es sich hier wohl handelt, in K1 mit Al=140 für 
HF und in N30 mit Al=7300 für NF. Welchen man in der Bastelkiste hat, 
kann man nicht ohne weiteres erkennen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Michael schrieb:
> folgende Schaltung würde ich gerne selbst nachbauen:
> http://www.dl2lto.de/gif/HB_AMB_1.gif
Und was war jetzt nochmal der Grund, einen BC556B zur LED-Ansteuerung im 
Inversbetrieb zu betreiben?

von ArnoR (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Und was war jetzt nochmal der Grund, einen BC556B zur LED-Ansteuerung im
> Inversbetrieb zu betreiben? In der verlinkten Platine ist der zum Glück
> richtig rum eingabaut...

Der ist nicht invers, nur der Emitterpfeil zeigt in die falsche Richtung 
(Symbol für npn statt pnp), die Beschaltung der Anschlüsse B-E-C ist 
normal.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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ArnoR schrieb:
> Der ist nicht invers, nur der Emitterpfeil zeigt in die falsche Richtung
> (Symbol für npn statt pnp), die Beschaltung der Anschlüsse B-E-C ist
> normal.
Ach, schlags kaputt, ich bin zu grafikorientiert, der 556 ist ja das 
Komplement zum 546...

von Axel S. (a-za-z0-9)


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ArnoR schrieb:
> Axel Schwenke schrieb:
>> Es ist also
>> unwahrscheinlich, daß ein beliebiger Doppellochkern aus der Bastelkist
>> nicht gehen sollte.
>
> Mit solchen Behauptungen wäre ich vorsichtiger. Bei Epcos gibt es den
> DL6.2/7.25/4.2, um den es sich hier wohl handelt, in K1 mit Al=140 für
> HF und in N30 mit Al=7300 für NF. Welchen man in der Bastelkiste hat,
> kann man nicht ohne weiteres erkennen.

Doch. Mit dem Ohmmeter. N30 ist niederohmig, K1 (bzw. allgemein HF- 
Ferrit) nicht. 0.5 Ohm*Meter vs. 1E5 Ohm*Meter ist recht eindeutig.


XL

von ArnoR (Gast)


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Axel Schwenke schrieb:
> Doch. Mit dem Ohmmeter...

Ja, das ist ein alter Hut, so wird`s üblicherweise für grobe Einstufung 
seit Generationen gemacht. Das man durch eine Messung zum Ergebnis kommt 
hatte ich doch gar nicht ausgeschlossen, nur ist das dann eben nicht 
mehr ohne weiteres (wie z.B. durch bloßes Ansehen).

Und darum gings auch nicht, sondern darum, das man eben nicht jeden 
beliebigen DL-Kern nehmen kann.

von Miccaal (Gast)


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ArnoR schrieb:
> DL-Kern

Kann ich mir den DL-Kern auch selber bauen buw. variabel gestalten, um 
verschiedene Varianten zu testen?

von ArnoG (Gast)


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Nein, einen DL-Kern kann man nur fertig kaufen. Du kannst genausowenig 
Apfelkerne selber herstellen, die wachsen auch von selber draußen, ohne 
dass etwas dafuer zu tun ist, ausser den Baum vorher anzupflanzen und 
hin- und wieder dendrologisch zu checken, ob die Bauminnerei ok ist.

von Miccaal (Gast)


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Das mit den Apfelkernen klingt gut, ich werde auch Birnengerne 
ausprobieren.

von TAFKASOH (Gast)


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Miccaal schrieb:
> Kann ich mir den DL-Kern auch selber bauen buw. variabel gestalten, um
> verschiedene Varianten zu testen?

Ja das kannst Du indem Du z.B. 2 Ringkerne uebereinander stapelst und 
das ganze nochmal daneben stellst Oder Du nimmst 2 dieser 
Ferritringkerne fuer EMV Zwecke, die sind meist 15 - 20 mm lang und 
machst die zusammen. Schon hast Du einen Doppellochkern.

Das willst Du Dir aber nicht wirklich antun. Ich gehe davon aus, das Du 
nicht viel Ahnung von dem hast, was Du tuen willst und einen messbaren 
Unterschied wirst Du kaum feststellen, solange Du geeignete Kerne 
nimmst.

Waehle einfach den Kern nach Deinen Anforderung aus und gut ist. Dieses 
Bauteil ist unkritisch, solange es fuer Deine Anforderungen ausgelegt 
ist. Ob der Kern ein FT-XX von Amidon oder ein Epcos Kern oder sonstwas 
ist, ist so ziemlich egal. Die Bandbreite muss passen und die 
Windungszahl an die untere Grenzfrequenz angepasst sein.

73

von TAFKASOH (Gast)


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Achso: Wenn Du die Messbruecke fuer Kurzwelle 1,5 bis 30 MHz verwenden 
willst, nimm einen Amidon BN43-2402, den hat Reichelt und gut ist. 
Willst Du auf anderen Frequenzen messen, nimm einen anderen der passt.

Wie andere hier glauben erkennen zu koennen, das es ein ganz bestimmter 
Epcos Kern sein soll, ist mir schleierhaft, das ist reine 
Kaffeesatzleserei.

73

von ArnoR (Gast)


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TAFKASOH schrieb:
> Wie andere hier glauben erkennen zu koennen, das es ein ganz bestimmter
> Epcos Kern sein soll, ist mir schleierhaft, das ist reine
> Kaffeesatzleserei.

War nur eine Vermutung, die auf dem Vergleich mit den daneben liegenden 
207-Widerständen mit der Maßtabelle der DL-Kerne basiert und auf der 
Erfahrung, dass die Hersteller zumeist untereinander äquivalente Kerne 
produzieren. Der von dir vorgeschlagene Amidon BN43-2402 hat übrigens 
die gleichen Maße wie der von mir genannte Epcos-Kern und das Material 
ist auch mit K1 vergleichbar.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Miccaal schrieb:

> Kann ich mir den DL-Kern auch selber bauen buw. variabel gestalten, um
> verschiedene Varianten zu testen?

Das muß beileibe kein Doppellochkern sein. Du kannst genauso einen 
Ringkern nehmen oder auch einen Stabkern (z.B. den Abgleichstift eines 
Filters). Es sollte halt nur irgendein Ferrit sein, der in dem von dir 
beabsichtigten Frequenzbereich noch halbwegs verlustarm ist. Also nicht 
unbedingt den Abgleichkern aus einem AM-ZF-Filter nehmen. Bei hohen 
Frequenzen dominiert ohnehin die direkte Kopplung zwischen den Drähten.


XL

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