Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Oszilloskop-Tastkopfkabel verlängern


von Merlin B. (merlin_b)


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Hallo,

ich möchte gerne mein Taskopf-Kabel an einem Hameg HM604 mit einer 
BNC-Verlängerung verlängern.

Geht das ohne weiteres? Welchen Wellenwiderstand sollte das Kabel haben?

Danke

Gruß

Merlin

von Olaf (Gast)


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> Geht das ohne weiteres? Welchen Wellenwiderstand sollte das Kabel haben?

Das geht nicht. Tastkopfkabel sind etwas ganz besonderes.

Es gibt aber Tastkoepfe die haben von sowieso ein laengeres Kabel. 
(manche Typen von Tek) Da muss man dann mal tiefer in die Tasche 
greifen. :)

Olaf

von Merlin B. (merlin_b)


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Ist das eine ernsthafte Antwort?

Merlin

von ich (Gast)


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Ja.

Tastkopfkabel sind keine normalen HF-Kabel. Der Innenleiter ist sehr 
dünn und ist stark verlustbehaftet (kOhm Bereich) um Reflexionen zu 
verhindern. Außerdem geht das Kabel in die Übertragungsfunktion ein, 
verlängert man also das Kabel stimmt das Ergebniss hinten und vorne 
nicht mehr.

von Dieter W. (dds5)


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Merlin B. schrieb:
> Ist das eine ernsthafte Antwort?
>
> Merlin

Ja, das entspricht der Realität.

Koaxkabel mit 50Ohm Wellenwiderstand haben ca. 100pf/m, das ist viel zu 
viel für ein Tastkopfkabel.

Die Tastkopfleitung ist ein abgeschirmter Schlauch aus PE-Schaum mit 
etwa 1,5mm Innendurchmesser, in dem ein versilberter Stahldraht von 
vielleicht 0,2mm Durchmesser liegt.
Der Draht ist im Zickzack geknickt damit er auch bei Bewegungen eine 
möglichst stabile Lage hat und nicht über längere Strecken an der Wand 
des Schlauchs anliegt da sonst schon die Kapazität zu hoch wird.

Mach mal einen Versuch mit dem (hoffentlich) eingebauten 
Rechteckgenerator für dem Tastkopfabgleich.

von Achim H. (anymouse)


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Der erste Teil mit den speziellen Kabeln ist ernsthaft und richtig.
Das Kabel ist nicht so einfach zu bekommen, und könnte (etwa durch die 
zusätzliche Kapazität) Probleme bereiten.

Der zweite Teil wird gegen Ende etwas humoristischer, aber leider nicht 
falsch: Je länger das Kabel vom Tastkopf wird, desto ungünstigere 
Eigenschaften hat es.

Eine Möglichkeit wäre es, an das zu kurze Kabel einen 
Zwischen-/Pufferverstärker anzuschließen, der besser mit dem restlichen 
Kabel umgehen kann.

Je höher die Frequenzen werden, desto schlimmer werden die Kabel,

von Georg aus Wien (Gast)


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...und wenn du ganz viel Pech hast, ist der Innenleiter aus Konstantan. 
Da ists dann sowieso Essig mit dran rumlöten o.Ä.

Gibts da keine Pufferverstärker für solche Anwendungsfälle?

von Gerd E. (robberknight)


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Du könntest einen aktiven Tastkopf bauen, der hat einen Ausgang mit 50 
Ohm und kann mit normalem Koaxkabel verlängert werden:

Beitrag "Eigenbautastköpfe"

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