Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Stromdetektor möglich mit Stromwandler, Gleichrichter, Siebkondi, Komparator und Step-Up-Konverter?


von Herb G. (donar)


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Guten Tag,

ich möchte von einer 230 VAC Leitung wissen, ob Strom (in einem weiten 
Bereich von 0.2...13A) fliesst (ja/nein, keine Messung gefordert). Wenn 
ja, soll das mit einer low current LED (1.8...2.1 V) signalisiert 
werden.

Ist mein Ansatz soweit korrekt?

1. Stromwandler (Elpro AC15A vom Preis her, aber das Datenblatt 
suggeriert, dass unter 1A wohl nichts mehr los ist, oder das sehr teure 
TZ77, wie's auch das grosse C hat und das wohl 0.25 A erkennt - sowas 
wie das TZ77 zum Preis vom Elpro werd ich aber kaum finden).

2. Brückengleichrichter und Siebkondensator um geglätteten Gleichstrom 
zu erhalten.

3. Mindestspannung sicherstellen mit Komparator? (Die Mindestspannung 
hängt vom letztlich gewählten Stromwandler ab, ist aber sicher sehr 
klein)

4. Dann Step-Up DC/DC-Konverter um wieder 2 V zu erhalten für die LED.

Dann wären da noch ein, zwei weitere Sachen...

Die Signalleitung zwischen 1 und 2 ist 12 m lang. Wird das zum Problem?

Das ganze soll letztlich eigentlich für die Stromdetektion von 32 
Leitungen gemacht werden. Diese Leitungen liegen in normalen 3-phasigen 
250V Gerätekabeln, welche aber recht nahe zueinander liegen (nämlich in 
einem 4 x 8 Raster von jeweils 50 x 25 mm, gesamthaft also in einem Feld 
von 200 x 200 mm). - Wie sehr stören die Stromwandler sich gegenseitig? 
Was ist zum Beispiel, wenn ein Kabel, das 10 A zieht, neben einem zu 
liegen kommt, welches nur 0.5 A bezieht? Und sollte man die Wandler 
generell isolieren?

Besten Dank fürs Lesen,
H.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Herb G. schrieb:
> 4. Dann Step-Up DC/DC-Konverter um wieder 2 V zu erhalten für die LED.
Du willst die LED aus dem Stromwandler versorgen, oder wie?

von Falk B. (falk)


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Beitrag "Re: Talema-Stromwandler AC1005 für 10mA bis 120A"

Allerdings braucht man dann eine Hilfsspannung, die LED und en OPV + 
Rest kann man nicht aus dem Stromwandler speisen.

von MaWin (Gast)


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Herb G. schrieb:
> 4. Dann Step-Up DC/DC-Konverter um wieder 2 V zu erhalten für die LED.

Oje, was für ein Aufwand.
Du brauchst eine zweite Spannungsversorgung.
Damit benötigst du keinen step up, du musst nur die sowieso vorhandene 
höhere Spannung an die LED schalten, z.B. in dem sie direkt an den 
Ausgang des Komparators kommt, der von dieser Spannung versorgt wird.
Und wenn du ein 100Hz flimmern der LED erträgst, kann auch der Siebelko 
entfallen.
Dafür benötigt ein Stromwandler eine Bürde, also einen Widerstand 
sekundärseitig.

Es gibt übrigens solche "Stromsensoren" fertig, als Lastabwurfrelais 
oder Überstromrelais für Hutschienenmontage.

Wenn du deine LED direkt aus 230V versorgt (per vorgeschaltetem 120k 
Widerstand und Brückenlgieichrichter), dann wäre interessant, ob du ohne 
zusätzliches Netzteil daraus auch die Elektronik versorgen kannst, und 
das sollte mit einem einfachen Transistor möglich sein..

                     LED       +----+
                  +--|<|--+----|+  ~|--120k--o
                  |       |    |    |
         o---+---|<     ZD5V6  |    |      230V~
Stromtrafo   R    |E      |    |    |
         o---+----+-------+----|-  ~|--------o
                               +----+

wenn du aber sowieso eine Hilfsspannung zur Verfügung hast, kann man 
sich den Aufwand sparen. Der Transistor hat keinen so harten Übergang 
wie ein Komparatir, aber so genau scheint es dir eh nicht drauf 
anzukommen.

von Herb G. (donar)


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Vielen Dank erstmal für die schnellen Feedbacks.


Lothar Miller schrieb:
> Du willst die LED aus dem Stromwandler versorgen, oder wie?

Falk Brunner schrieb:
> Allerdings braucht man dann eine Hilfsspannung, die LED und en OPV +
> Rest kann man nicht aus dem Stromwandler speisen.

MaWin schrieb:
> Oje, was für ein Aufwand. Du brauchst eine zweite Spannungsversorgung.

Danke. Ich litt am Black-Box-Syndrom und sah nur grad das untergeordnete 
Problem. Natürlich ist eine Hilfsspannung da, wo die LED ist, 4.5 V.


> Und wenn du ein 100Hz flimmern der LED erträgst, kann auch der Siebelko
> entfallen.

Ich kann's bei 100 Hz nicht flimmern sehen. Der Rest der Familie 
behauptet sie können's. Nun ja, der Siebkondensator tut ja nicht 
wirklich weh :)


> Es gibt übrigens solche "Stromsensoren" fertig, als Lastabwurfrelais
> oder Überstromrelais für Hutschienenmontage.

32 x 5 oder gar 10 mm nehmen mir halt zu viel Platz weg. Die 
Stromwandler sind ja geradezu bescheiden in ihren Abmessungen...


> wenn du aber sowieso eine Hilfsspannung zur Verfügung hast, kann man
> sich den Aufwand sparen. Der Transistor hat keinen so harten Übergang
> wie ein Komparatir, aber so genau scheint es dir eh nicht drauf
> anzukommen.

Nein, wirklich nicht, möchte eigentlich nur einen Feedback "ob das Gerät 
läuft". Die Geräte sind halt sehr unterschiedlich, zwischen 0.2 A und 10 
A gibt's da alles, und 13 A möcht ich nicht ausschliessen für die 
Zukunft.

Blinken sollte es natürlich nicht, vielleicht noch eine Hysterese in 
Betracht ziehen?


Hat jemand noch eine Anmerkung zum gegenseitigen Störverhalten, wie 
unterhalb des nun obsoleten Punktes 4 erwähnt?

: Bearbeitet durch User
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