Schönen guten Abend, da ich jetzt nicht nur Im Betrieb ätzen möchte, sondern auch Zuhause habe ich mir selber eine Anlage zugelegt. Meine Frage: Welches Ätzmittel benutzt Ihr, wenn Ihr auch SMD Bauteile, wie z.B. Mikrocontroller und Co. verbauen wollt. Wir haben für unsere Prototypen in der Firma "Feinätz Kristall" verwendet, aber nicht die ganz feinen Strukturen hin bekommen. Welche Lösung ist für welche Strukturen am besten geeignet?
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Was verstehst du unter SMD? Pads für 0603er oder TSSOPs kann man mit jedem üblichen Mittel ohne großen Aufwand bewerkstelligen. Oder sollen es auch noch kleinere Pads sein?
Na schön wäre es bis TQFP100 runter zu kommen, zb für den ATMEGA 2560 Sprich: PITCH 0,5MM
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Da ist das Ätzmittel egal, Du brauchst lediglich eine ordentliche Belichtungsvorlage. http://www.cadgrafik-bauriedl.de macht Dir sowas.
Ja, Ätzmittel egal, der Belichtungsvorgang ist entscheidend. Hoher Kontrast der Vorlage ist eine entscheidende Grundlage, also hohe Durchlässigkeit des Trägers und hohe Undurchlässigkeit des Drucks. Und Auflösung des Drucks, mit einem 600dpi Drucker wird es ab unter 8mil ungenau: Beitrag "Belichtungstest: Gesichtsbräuner 90W und 90g Entwurfspapier"
Conny G. schrieb: > Ja, Ätzmittel egal, der Belichtungsvorgang ist entscheidend. Damit nicht unter die Ränder der Leiterbahnen belichtet wird, muß die Vorlage gut plan aufliegen. Eine Belichtung mit einer Lichtquelle geringer Divergenz sorgt zusätzlich für scharfe Kanten.
Karl Marvin H. schrieb: > Wir haben für unsere Prototypen in der Firma "Feinätz Kristall" > verwendet, aber nicht die ganz feinen Strukturen hin bekommen. Ist doch klar, dafür braucht man "Ganzfeinätz Kristall". SCNR
Werner M. schrieb: > Conny G. schrieb: >> Ja, Ätzmittel egal, der Belichtungsvorgang ist entscheidend. > > Damit nicht unter die Ränder der Leiterbahnen belichtet wird, muß die > Vorlage gut plan aufliegen. Das stimmt. Am besten Druckseite nach unten und mit leichtem Druck durch eine Glasplatte. Ich spanne es in einen kleinen Bilderrahmen ein, der etwas größer als Europlatine ist. > Eine Belichtung mit einer Lichtquelle > geringer Divergenz sorgt zusätzlich für scharfe Kanten. Das halte ich für nicht kriegsentscheidend, wenn alles andere passt. Wenn ich richtig verstehe, was mit Divergenz gemeint ist, dann müsste es eine punktförmige Lichtquelle in genug Entfernung sein, damit das Licht harte Schatten wirft. Die meisten Belichter bestehen aber aus mehreren UV Röhren (Gesichtsbräuner usw) und das ist diffuses Licht. Und funktioniert aber prima. Da ist Druckseite auf der Platine wichtiger.
Conny G. schrieb: > Werner M. schrieb: >> Conny G. schrieb: >>> Ja, Ätzmittel egal, der Belichtungsvorgang ist entscheidend. >> >> Damit nicht unter die Ränder der Leiterbahnen belichtet wird, muß die >> Vorlage gut plan aufliegen. > > Das stimmt. Am besten Druckseite nach unten und mit leichtem Druck durch > eine Glasplatte. Ich spanne es in einen kleinen Bilderrahmen ein, der > etwas größer als Europlatine ist. > >> Eine Belichtung mit einer Lichtquelle >> geringer Divergenz sorgt zusätzlich für scharfe Kanten. > > Das halte ich für nicht kriegsentscheidend, wenn alles andere passt. > Wenn ich richtig verstehe, was mit Divergenz gemeint ist, dann müsste es > eine punktförmige Lichtquelle in genug Entfernung sein, damit das Licht > harte Schatten wirft. Die meisten Belichter bestehen aber aus mehreren > UV Röhren (Gesichtsbräuner usw) und das ist diffuses Licht. Und > funktioniert aber prima. > Da ist Druckseite auf der Platine wichtiger. Die Druckseite ist ja automatisch vorhanden, wenn man das Layout normal mit Eagle ausgedruckt wird ;) Welches Problem ich da aber habe ist, dass sich mein Layout bzw. der Druck (kleine Ausschnitte) auf meiner Platine kleben bleibt nach dem belichten, deswegen kann ich die Folie nach 2 Belichteten Platinen meistens wegwerfen :( Die Belichtung habe ich im alten Scanner geplant, habe die UV Röhren aus einem Gesichtsbräuner, oder auch noch von meiner Freundin ein Belichter der eigentlich fürs Nägel machen genommen wird, wobei ich mir hier unsicher bin ob die UV Leistung reicht? 4*5Watt So wie ich das nun gelesen habe, ist es ja fast egal was ich zum ätzen nehme, sondern es ist entscheidend wie ich belichte, ist das so richtig?
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Karl Marvin H. schrieb: >> Das halte ich für nicht kriegsentscheidend, wenn alles andere passt. >> Wenn ich richtig verstehe, was mit Divergenz gemeint ist, dann müsste es >> eine punktförmige Lichtquelle in genug Entfernung sein, damit das Licht >> harte Schatten wirft. Die meisten Belichter bestehen aber aus mehreren >> UV Röhren (Gesichtsbräuner usw) und das ist diffuses Licht. Und >> funktioniert aber prima. >> Da ist Druckseite auf der Platine wichtiger. > > > Die Druckseite ist ja automatisch vorhanden, wenn man das Layout normal > mit Eagle ausgedruckt wird ;) Welches Problem ich da aber habe ist, dass > sich mein Layout bzw. der Druck (kleine Ausschnitte) auf meiner Platine > kleben bleibt nach dem belichten, deswegen kann ich die Folie nach 2 > Belichteten Platinen meistens wegwerfen :( Die Belichtung habe ich im > alten Scanner geplant, habe die UV Röhren aus einem Gesichtsbräuner, > oder auch noch von meiner Freundin ein Belichter der eigentlich fürs > Nägel machen genommen wird, wobei ich mir hier unsicher bin ob die UV > Leistung reicht? 4*5Watt > > So wie ich das nun gelesen habe, ist es ja fast egal was ich zum ätzen > nehme, sondern es ist entscheidend wie ich belichte, ist das so richtig? Richtig. Kleben bleiben: habe ich mit Tinte auch, Haarspray oder Platinenlack hilft. Gut trocknen lassen. 4x5w reicht, ich konnte auch mit nur 1 Röhre von 8w gut belichten, halt dann mit 10min Belichtunngszeit.
Karl Marvin H. schrieb: > Die Druckseite ist ja automatisch vorhanden, wenn man das Layout normal > mit Eagle ausgedruckt wird ;) Welches Problem ich da aber habe ist, dass > sich mein Layout bzw. der Druck (kleine Ausschnitte) auf meiner Platine > kleben bleibt nach dem belichten, deswegen kann ich die Folie nach 2 > Belichteten Platinen meistens wegwerfen :( Du bedruckst die Folie mit Laser nehme ich an. Die meisten drucken wohl mit Tinte. Allerdings wirst du dann andere Folie nehmen müssen, weil Tinte auf Laser-Folie "abperlt". > Die Belichtung habe ich im > alten Scanner geplant, habe die UV Röhren aus einem Gesichtsbräuner, > oder auch noch von meiner Freundin ein Belichter der eigentlich fürs > Nägel machen genommen wird, wobei ich mir hier unsicher bin ob die UV > Leistung reicht? 4*5Watt Sollte auch mit 4*5 Watt gehen, nur die Belichtungszeit wird länger. Du musst aber so oder so eine Belichtigsreihe machten, wenn du reproduzierbare Ergebnisse haben willst. > So wie ich das nun gelesen habe, ist es ja fast egal was ich zum ätzen > nehme, sondern es ist entscheidend wie ich belichte, ist das so richtig? Ja, so ist es. Sorry für meine "Bemerkung" von vorhin, war halt eine prima Vorlage von dir. ;-)
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Ne ich drucke mit Tinte, da ich zu wenig drucke, dass sich im mom. keine neu Anschaffung lohnt. Sind den auch Pergament Papier für feine Strukturen geeignet? Habe da vor längeren mal jmd. gesehen der es damit gemacht hat, mir ist bewusst das man damit bestimmt 3x solang belichten muss.
Auf Laser bin ich gekommen, weil du geschrieben hast, dass bei dir Teile der Strukturen auf der Platine kleben bleiben. Wenn es bei Tinte+Pergamentpapier passiert, hab ich keine Idee.
Michael L. schrieb: > Auf Laser bin ich gekommen, weil du geschrieben hast, dass bei dir Teile > der Strukturen auf der Platine kleben bleiben. > > Wenn es bei Tinte+Pergamentpapier passiert, hab ich keine Idee. Ne Ne, ich drucke mit Tinte auf Folie, das mit dem Papier habe ich mal gesehen, wollt nur wissen ob jmd. damit Erfahrung hat?
Hallo Karl Marvin, Folie für Tintendrucker (z.B. Zweckform 2503) sind auf der Druckseite mit einer Art Gel beschichtet. Dieses saugt beim Druckvorgang den flüssigen Teil der Tinte -fast nur Wasser- auf und quillt dabei. Das kann man als kleine Erhöhung sehen, wenn man frisch bedruckte Folien schräg gegen das Licht hält. Abhilfe schafft mehrstündige Trockung bis zum nächsten Tag, vielleicht auch auf der mäßig warmen Heizung. Dann klebt nichts mehr und die Folien sind mehrfach verwendbar. MfG Johannes
Karl Marvin H. schrieb: > Ne ich drucke mit Tinte, da ich zu wenig drucke, dass sich im mom. keine > neu Anschaffung lohnt. Gerade wenn man wenig druckt, ist Tinte Mist. Wenn man Glück hat, verschwendet man nur (viel) Tinte für das Spülen der Düsen nach jeder Nutzungspause. Wenn man Pech hat, verstopfen die Düsen irreparabel. Schieß dir einen alten Laserjet bei ebay. So bis LJ5 sind die von guß- eiserner Qualität. Und Toner trocknet im Gegensatz zu Tinte nicht ein. > Sind den auch Pergament Papier für feine Strukturen geeignet? Habe da > vor längeren mal jmd. gesehen der es damit gemacht hat, mir ist bewusst > das man damit bestimmt 3x solang belichten muss. Die Unterlage ist auch fast egal. Sie sollte im Idealfall gar keine eigene Struktur haben (ist bei Papier prinzipiell nicht gegeben). Sie sollte sich beim Druckvorgang nicht verziehen (Temperatur beim Laser, Feuchtigkeit beim Tintenpisser). Die Vorlage sollte UV möglichst gut durchlassen. Ich bekomme praktisch perfekte Ergebnisse mit Zweckform Folie #3491, einem HP Laserjet 4+ mit Dritthersteller-Toner und Tonerverdichter von Reichelt. XL
Karl Marvin H. schrieb: > Ne ich drucke mit Tinte, da ich zu wenig drucke, dass sich im mom. keine > neu Anschaffung lohnt. Mit Folie und Tinte klebte es bei mir auch an. Zuerst dachte ich, ich hätte die Tinte nicht lange genug trocknen lassen, die Anleitung der Folie sagte was von mehreren Stunden. Aber selbst über Nacht und mit Fön klebte es noch an. Mit Platinenlack drüber alles gut. Müsste mit Haarspray auch funktionieren. Lack nicht zu dick aufsprühen und gut trocknen lassen, 30min oder 1h. Im Zweifel ein paar Minuten mit Fön bearbeiten. > Sind den auch Pergament Papier für feine Strukturen geeignet? Habe da > vor längeren mal jmd. gesehen der es damit gemacht hat, mir ist bewusst > das man damit bestimmt 3x solang belichten muss. Ich verwende seit neuestem testweise Entwurfspapier und Lasedrucker, das ist milchig transparent, mit Haarspray (mangels Pausspray) wird es noch etwas durchsichtiger. Laser deckt etwas weniger gut als Tinte, reicht aber. Tinte geht aber auch, hab ich schonmal probiert. Die Belichtungszeit war soviel ich mich erinnere gar nicht so dramatisch mehr als bei Folie, maximal doppelt so viel. Für Strukturen von 6mil (0,15mm) klappt das auf jeden Fall, da ist eher die Druckerauflösung dann ein Problem (sh mein Link oben).
Michael L. schrieb: > Auf Laser bin ich gekommen, weil du geschrieben hast, dass bei dir Teile > der Strukturen auf der Platine kleben bleiben. > > Wenn es bei Tinte+Pergamentpapier passiert, hab ich keine Idee. Lasertoner klebt eigentlich nur bei stärker Erwärmung weit über 100/150 Grad. Beim Belichten dürfte man da nicht hinkommen.
Bei meinen Tintendruck kann ich belichten, wenn die Folie 10min dagelegen hat. Mit was sind die Platinen beschichtet?
Conny G. schrieb: > Michael L. schrieb: >> Auf Laser bin ich gekommen, weil du geschrieben hast, dass bei dir Teile >> der Strukturen auf der Platine kleben bleiben. >> >> Wenn es bei Tinte+Pergamentpapier passiert, hab ich keine Idee. > > Lasertoner klebt eigentlich nur bei stärker Erwärmung weit über 100/150 > Grad. Beim Belichten dürfte man da nicht hinkommen. Im Prinzip ja. Allerdings kann es passieren, dass der Toner auf dem verwendeten Pergamentpapier generell nicht richtig haftet, oder die Temperatur im Drucker stimmt nicht (-> mit den Papiersorten im Druckertreiber experimentieren). ;-)
Layout-Vorlage auf Inkjet-Folie 2x ausdrucken, passgenau übereinander legen. Mit Gesichts-Bräuner-UV-Gerät belichten (Zeit unkritisch. 10 Minuten als Richtwert) Entwickeln mit Ätznatron-Lösung. Ein Teelöffel Granulat in 500ml Wasser bei etwa 35°C Kupfer muss überall sichtbar werden. (Belichtete Zonen) Ätzen in 30%-iger Salzsäure-Lösung mit H2O2- (Wasserstoff-Peroxyd-Lösung, 30%-ig) Zugabe. Beispiel-Verhältnis für das Ätzen: HCl, 30 %-ig : 80 ml 40 ml Wasser 20 ml Wasserstoffperoxyd
Das Verfahren nicht in geschlossenen Räumen anwenden! Und unbedingt Kunststoff-Schutz-Handschuhe verwenden!
Michael_ schrieb: > Bei meinen Tintendruck kann ich belichten, wenn die Folie 10min > dagelegen hat. > Mit was sind die Platinen beschichtet? Mit Photolack, meinst Du das? Oder meinst Du aus was der Photolack besteht?
Feinätzkristalle Typ Seno 3207 https://www.buerklin.com/de/katalog/Feinaetzkristalle-Typ-Seno-3207-L680800.html Ätzmittel, Natriumpersulfat, 400 g. http://www.reichelt.de/-TZMITTEL-400G/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=23423&artnr=%C3%84TZMITTEL+400G&SEARCH=%E4tzger%E4t Welches von beiden ist besser? Diese Lösung ist mir zu gefährlich, da ich es selber mischen müsste :( HCl, 30 %-ig : 80 ml 40 ml Wasser 20 ml Wasserstoffperoxyd
>20 ml Wasserstoffperoxyd
Gibt es fertig 30%-ig
Mit Natriumpersulfat klappt es auch gut oder mit Eisen-III-Chlorid, aber
von Dingen aus Eisen fernhalten, denn das wird schnell rostig mit dem
Zeug zusammen.
Hi >Feinätzkristalle Typ Seno 3207 Sicherheitsdatenblatt: 2. ZUSAMMENSETZUNG / ANGABEN ZU BESTANDTEILEN Chemische Charakterisierung Gemisch aus Natriumperoxodisulfat mit Hilfsstoffen zur Herstellung von Ätzlösungen für Kupfer. >Welches von beiden ist besser? Beides ist Natriumpersulfat. Nur das von Reichelt ist billiger. >Diese Lösung ist mir zu gefährlich, da ich es selber mischen müsste :( >HCl, 30 %-ig : 80 ml >40 ml Wasser >20 ml Wasserstoffperoxyd Mach dir nicht ins Hemd. MfG Spess
Conny G. schrieb: > Mit Photolack, meinst Du das? Oder meinst Du aus was der Photolack > besteht? Hast du Bungard, Proma, selbst beschichtet .....?
Oekologie : Die "Atzmittel sind bestimmt alle gut. Aber was macht ihr mir den Abf"allen? Die Peroxodisulfate bringen eine Ummenge Abfall mit sich: neben dem Kupfersulfat, das zwangsl"aufig entsteht - irgendwie muss das Kupfer ja in Ionen umgewandelt werden - hat man noch viel reduziertes (Kalium-, Natrium-, Ammonium-) Peroxodisulfat, also am Ende dann die entsprechenden Sulfate der Kationen. "Ahnlich ist es doch mit Eisen(III)Chlorid. Mehr Abfall als Zielprodukt. Da finde ich die Rezeptur von Blende22 schon besser: Man kann immer wieder H2O2 und HCl nachgiessen und am Ende hat man nur CuCl2 in Wasser, wenn alles verbraucht ist. Und selbst dann kann man noch weiter auf CuCl "atzen, also Cu(II) -> Cu(I), obwohl man dann wirklich Zeit oder Temperatur braucht. Da entsteht dann auch fast keine Belastung f"ur den Benutzer, da reine Redox-Reaktion: Cu2+ + Cu -> 2 Cu+ Man erkennt diese Reaktion am raschen Dunkelwerden der L"osung. Und ganz zum Schluss schmeiss ich das in die Destillieranlage und kristallisier das CuCl2 oder CuCl aus. Das Destillat (schwache HCl) taugt noch zum Klo entkalken oder "ahnlich. Das CuCl2 zu Cu(OH)2 zum Behandeln von Tomaten oder Str"auchern bei/vor Pilzbefall (Braunf"aule, Mehltau,...). CuCl2 kann man auch an Silvester in Mischung mit stark reduzierenden Metallen wie Al verbrauchen. CuCl unter keinen Unst"anden mit Acetylen umsetzen - explosiv! Umweltneutraler geht's kaum!? Aber ein Kollege von mir hat erst k"urzlich beim "Atzen von einem Messingblech (0.3mm) gezeigt, dass man schon aufpassen muss. Nach 5 Fehlern - Menge hochskalieren, Konzentration erh"ohen, Anw"armen, beidseitig "Atzen, ohne mich durchf"uhren - ging dann das 'Bad' nach einigen Minuten 'durch' (95 Grad Celsius, Chlor und HCl auskochend) und hat ihn fast vergiftet. Nein, sein Messingblech-Formteil hat's - im Gegensatz zu ihm selbst - nicht geschafft ;-) Er hatte Gl"uck, denn der Joghurtbecher, in dem er's angemischt hat war zuf"allig aus PP und nicht aus PS - das w"are dann vermutlich weich geworden... Tja, erinnert an den Zauberlehrling, der die Geister die er rief nicht mehr losbekam... Ich kenn aber niemanden der so viele Fehler auf einmal macht, ehrlich. Das w"are fast ein Darwin-Award geworden!
Hi, Marc P. schrieb: > Oekologie : > > Die "Atzmittel sind bestimmt alle gut. > Aber was macht ihr mir den Abf"allen? Die Peroxodisulfate bringen eine > Ummenge Abfall mit sich: neben dem Kupfersulfat, das zwangsl"aufig > entsteht - irgendwie muss das Kupfer ja in Ionen umgewandelt werden - > hat man noch viel reduziertes (Kalium-, Natrium-, Ammonium-) > Peroxodisulfat, also am Ende dann die entsprechenden Sulfate der > Kationen. "Ahnlich ist es doch mit Eisen(III)Chlorid. Mehr Abfall als > Zielprodukt. Also das Argument "Abfallminimierung" ist das bislang dümmste was ich bisher als Grund "für" die CuCl2 Methode gehört habe. (HCL+H2O2 ist nichts anderes als Ätzen mit CuCl2... Statt dem H2O2 kann man auch einfach regelmäßig viel Luft ins Bad blasen um die nötige Umwandlung von CuCl in CuCl2 vorzunehmen...) Denn zuerst einmal ist für den Gelegenheitsätzer die beste Lösung im Umgang mit dem Abfallprodukten diese einfach zu sammeln (ich nehme leere 5l Kanister für Destilliertes Wasser) und kostenlos bei der Sondermüllsammelstelle abzugeben. Die Aufbereitung imn Eigenregie ist unrentabel und es kann durch einen Chemischen Laien auch nicht sichergestellt werden das diese ausreichend ist. Und ausgerechnet beim "empfohlenen" CuCl2 Ätzen ist die Aufbereitung auch noch potentiell gefährlich! Brühe mit unbekanntem Anteil an HCL ohne Not zu kochen ist schon recht dumm. Das ganze HCL geht in die Umwelt und im ungünstigsten Fall in die Lunge. Wenn man erfahren in Chemie ist und das für einen Versuch braucht mag das ja OK sein mit der passenden Ausrüstung und Umsicht... Aber nur um sich den Gang zur Abgabestelle zu sparen... Und sollte sich jemand doch die Mühe machen wirklich eine echte Destillation vorzunehmen (Welcher chemische Laie hat schon eine entsprechende Apparatur zu hause?) ist das ohne Abzug immer noch unverantwortlich da die Apparaur ja auch (plötzlich) Undicht werden kann. Zudem ist der Feststoff Kupferchlorid immer noch Sondermüll. eine wirklich eAufbereitung ist das keinesfalls! Eine echte Aufbereitung wäre mit Elektrolyse möglich, aber beim CuCl bedeutet das wieder freisetzung von Chlorgas! Bei dem Natriumpersulfat hingegen sieht die ganze Sache mit der Aufbereitung zwar immer noch Unsinnig - aber zumindest deutlich harmloser- aus. Beim Ätzen mit Natriumpersulfat entstehen als Reststoffe Kupfersulfat und das nahezu harmlose Natriumsulfat (als Lebensmittelzusatz zugelassen) Zudem kann O2 ausgasen (Beim Zerfall von Natriumpersulfat) Geht es nur um volumenminimierung kann man dies -sofern keine kleinen Kinder oder Tiere da ran kommen- z.b. durch stellen des offenen Kanisters in die Sommerhitze auf den Balkon erledigen. Beim Gemisch CuCl+HCL würde da ja massig Chlor freigesetzt, beim Gemisch aus Natriumpersulfat+Natriumsulfat+Kupfersulfat wird neben dem versunsteten Wasser nur Sauerstoff abgegeben. (Dito beim Einkochen) Für denjenigen der tatsächlich Aufbereiten wollte wäre das auch kein Problem da man hier einfach elektrolysieren kann. Beim Natriumsulfat tut sich in dieser wässrigen Lösung erst einmal gar nichts, das Kupfersulfat wird allerdings aufgespalten wobei sich das Kupfer an der Kathode absetzt der "Rest" verbleibt in der Lösung so das man nach Entfernung des gesamten Kupfers eine wässrige Lösung von Schwefelsäure und Natriumsulfat hätte. Wer es ganz korrekt machen will könnte die Schwefelsäureanteile dann noch mit NaOH neutralisieren und hätte dann eine reine Natriumsulfatlösung die man wohl ohne schlechtes Gewissen einfach wegschütten könnte (Ob Dürfte weiss ich nicht). Aber selbst ohne Neutralisiation bei Aureichender Verdünnung währe das technisch gesehen nach Entfernung des Kupfers wohl recht unproblematisch - Das gelöste Kupfer ist an der Ätzlösung - egal welche- das wirkliche Problem. Das gewonnene Reinkupfer könnte man sammeln und an einen Schrottplatz (altmetallhandel, nicht Autoverwertung) verkaufen. Also aus Sicht der Reststoffe schlägt Natriumpersulfat die CuCl Methode in jeder Hinsicht. Das gilt übrigens auch für die professionelle Aufbereitung der Reststoffe die beim Sondermüll abgegeben werden, Kupfersulfat ist umweltfreundlicher aufzubereiten als CuCl. Aber noch einmal: All dies macht für den Gelegenheitsätzer pratisch NULL Sinn. Da ist Sammeln und kostenlos abgeben das Mittel der Wahl mit dem man garantiert ALLES RICHTIG macht. Aber zum eigendlichen Ätzmittel: HCL+H2O2 (CuCl) ist -zumindest sobald sich das erste CuCl2 gebildet hat wohl mit abstand das schnellste Ätzmittel im Heimgebrauch. Allerdings gast hierbei HCL aus und diese Dämpfe wirken extrem korrosiv. Ohne richtigen Chemieabzug ist daher nur eine Anwendung draussen mit ausreichend Abstand zu Eisenteilen (balkongeländer?) ratsam. Passende Schutzbekleidung, vor allem Schutzbrille, setze ich eh vorraus. Die lösung muss nicht geheizt werden, dafür ist man vom Wetter abhängig. Beim Natriumpersulfat muss man die Lösung auf Temperatur halten, kann dafür bei sauberer Arbeitsweise auch in geschlossenen Räumen problemlos arbeiten. Ausser Sauerstoff gast da nichts aus. Gute Ergebnisse liefert beides. Natriumpersulfat dauert länger, ist dafür aber besser Steuerbar. Bei der HCL+H2O2 Methode war es lange Zeit mal ein Vorteil das man die Inhaltstoffe bequem für wenig Geld im Baumarkt kaufen konnte während Natriumpersulfat teuer bestellt werden muss. Die Beschaffung der Inhaltstoffe, besonders des H2O2, ist aber mittlerweile für Privatleute schwieriger geworden. In vielen Geschäften ist der aus dem Sortiment geflogen da mittlerweile Nachweispflichtig (der Kunde muss sich ausweisen und das wird eingetragen). Oft nur noch über Apotheken zu bekommen wo es dann am Apotheker liegt ob er dieses überhaupt verkauft... Daher ist dieser Vorteil Geschichte... (Die Ausweis- und Protokollpflicht gilt formal auch bei Natriumpersulfat! Viele Händler sind da aber immer noch nicht auf aktuellen stand) Für gelegentliche Ätzarbeiten würde ich daher EINDEUTIG zu Natriumpersulfat raten. HCL+H2O2 nur dann wenn so viel geätzt wird das der Zeitvorteil oder die minderkosten überhaupt eine Rolle spielen. Für eine Platine alle paar Wochen wäre mir der laxere Umgang und die Möglichkeit im Wetterunabhängig im Warmen zu arbeiten auf jeden Fall mehr Wert als die 5Minuten Zeiteinspaarung beim Ätzen oder die 50ct. weniger Ätzmittelkosten! Persöhnlich experimentiere ich übrigends gerade mit der Methode H2SO4 + H2O2. Hat die Ergiebigkeit von HCL+H2O2, ist günstiger als Natriumpersulfat und das Restprodukt kann ich wieder für die Galvanik (Durchkontaktieren) verwenden. Vor allem aber gast es nicht aus. Nachteil ist allerdings das es wie das Natriumpersulfat auch nur mit warmer Lösung funktioniert. Da H2SO4 zwar im Hinblick auf die Lunge (so lange es nicht kocht gast es nicht aus) unproblematischer ist als HCL, aber im direkten Kontakt der konzentrierten Lösung mit der Haut gefährlicher als Salzsäure ist, so ist diese Lösung für Gelegenheitsätzer ohne fundierte Chemiekenntnisse auch absolut nicht zu empfehlen! Und da ich ein paar Mal das Wort Sicherheit erwähnt habe: Der Gefährlichste Momente ist bei ALLEN Lösungen für die Platinenfertigung der Moment des Ansetzens, die Gebrauchsfertige Lösung ist deutlich unproblematischer, wenn auch für die Augen weiterhin hochgefährlich. Wobei für die Augen die Natriumpersulfatlösung das harmloseste Ist, also die Lösung wo man die größten Chancen hat OHNE bleibende Schäden bei Augenkontakt davonzukommen. Das gilt INSBESONDERE auch für die Entwicklerlösung! Die (NaOH)Laugen sind für die Augen noch gefährlicher als Säuren! Und gerade während des Ansetzens könnten spritzer mit hoher Konzentration von weit mehr als den späteren 1% entstehen. Eine Schutzbrille für die Augen ist daher praktisch ein MUSS, egal mit welcher Lösung man arbeitet. Ob Handschuhe ein MUSS sind darüber kann man hingegen streiten. Ich halte die aber beim gesamten Ätzprozess für sehr Sinnvoll. Gruß Carsten
Blende22 schrieb: > aber von Dingen aus Eisen fernhalten, denn das wird schnell rostig mit > dem Zeug zusammen. Das ist aber bei der HCl/H2O2-Mischung nicht anders. Bei FeCl3 ist es ja auch das ausdünstende HCl, welches den Rostansatz bewirkt. Die Persulfate sind in dieser Hinsicht dagegen recht friedlich.
Michael_ schrieb: > Conny G. schrieb: >> Mit Photolack, meinst Du das? Oder meinst Du aus was der Photolack >> besteht? > > Hast du Bungard, Proma, selbst beschichtet .....? Bungard.
Carsten Sch. schrieb: > (HCL+H2O2 ist nichts anderes als Ätzen mit CuCl2... Ach, echt? HOCl und Konsorten spielen da nicht mit rein? Daher kann man auch mit CuCl in 40s eine Platine "atzen, wenn man mal ganz krass drauf ist? Aha, hab ich nicht gewusst. Luft reinblasen hat gar nix mit HCl mutwillig rausblubbern zu tun? Nein, gar nicht! Ja, schon kapiert, bei dem Punkt ging's um was anderes. Aber ich muss Dir auch zeigen, dass man deinen Text so deuten dass er so abgrundtief negativ wirkt wie meiner nach deiner Deutung. Hab ich Kochen oder Abdampfen empfohlen ? Das war den Unfall des Kollegen. Destillieren ist schon was anderes als Abdampfen! Wenn Du sammelst und bei der Sonderm"ullverwertung abgibst und ALLES RICHTIG machst, dann dient das vor allem deinem Gewissen! Ich hab das auch mal gemacht. Die kippen alles zusammen, was man ohne akute Gefahr zusammenkippen kann. Um danach was zu tun? Die tollen WERTSTOFFE wieder zu trennen, mit einem supa-dupa-Trennverfahren, bei dem aus der Mischung fast aller 104 Elemente wieder am Ende Kupferdraht, Edelstahl, Wasser und haste-nicht-gesehn in Premiumqualit"at entsteht? Tr"aum weiter. Wenn Du was abgibst, bist Du der letzte in der Kette, der genau wusste, wie man's h"atte gescheit trennen k"onnen. Das Kupfer kriegen sie raus, ist ja auch nicht schwer. Dein armes Natriumsulfat - ungiftig - ist in grossen Mengen beim Giftm"ull gelandet. Das ist doch das Verbrechen! Genauso, wie in ein Fass Trinkwasser ein wenig Gift reintun und dann ruhigen Gewissens beim Sonderm"ull abgeben!? Zur Aufbereitung: ja, Cu R"uckgewinnung w"are toll. Zur Not vielleicht mit Fe-Pulver. Aber bisher nicht angewendet, weil ich es anderweitig verbrauche. Dein Argument mit der H2SO4 statt HCl und die elektrolytische Entfernung des Cu aus der benutzten L"osung gef"allt mir.
Ich habe ja nicht damit gerechnet das hier so eine Diskussion ausbricht ;) Wie gesagt, ich möchte ungern mit Salzsäure hantieren, da ich Elektroniker bin und einfach ätzen möchte. Um die Entsorgung mache ich mir weniger Gedanken, ich lasse das aufgebrauchte Ätzmittel verdunsten, so das ich nur noch den Feststoff übrig habe oder aber ich lager es, und gebe es dann ein mal im Jahr zur Sammelstelle. In Sachen von wegen Öko und so, ich Entsorge alle Abfälle die als Elektroniker abfallen vorschriftsmäßig, was die Sammelstelle damit macht, soll nicht meine Sorge sein, da ich keine 1000 Platinen im Monat ätze. Oder macht Ihr euch sorgen, wenn ich mit dem Auto irgendwo hinfahrt? Ich denke an unsere Natur, nur wenn man es genau nehmen würde, ist jeder Elektroniker Umwelt Sünder, denn wie wird unser Müll weiter verarbeitet? Er geht nach Asien oder Afrika, da gehen Kinder dran, verbrennen die Platinen und Co. und Sammeln die Metalle. Dabei wird soviel Gift freigesetzt und da guckt leider keiner drauf :(
Bevor hier noch mehr Alchimisten drauf los posten: Verbrauchte Salzsäure/ Kupferchlorid Lösung wird einfach mit einigen Gramm Natriumcarbonat (Soda aus der Apotheke für 1€) neutralisiert. Übrig bleibt Kupfercarbonat und Natriumchlorid also Kochsalz. Beides lässt sich durch filtern gut trennen weil Kupferkarbonat nicht wasserlöslich ist. Da ist nix gefährlich und Chlor entsteht auch nicht, nur bissel Kohlensäure. Ich selbst ätze einseitig immer noch mit Eisen-3-Chlorid und doppelseitige DK's mit Zinnmaske mit kupfersulfatlösung, genauer Tetraamminkupfer(II)-sulfat komplex weils das Zinn stehen lässt. Gruss Papa
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