Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Billige Lichtschranke


von MetaMoped (Gast)


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Hi,

ich bräuchte ein Paar Tipps zum Bau einer kostengünstigen Lichtschranke. 
Mit den Temic K153P-Paaren von Pollin und einem Schmitt-trigger hatte 
ich gute Ergebnisse. Allerdings nur bis max 5cm Abstand. Der 
Abstrahlwinkel der Led ist vermutlich zu groß.

Ich dachte an so einen Spielzeug-Laserpointer, weiß aber nicht, ob der 
genug IR-Anteil hat. Das Licht mit einer kleinen Linse zu bündeln, wäre 
auch noch so ein Gedanke. Aber IR ist unsichtbar, und Berechnen und 
Messen – dazu hab ich nicht die Mittel.

Kann man evtl. aus den Temic-Paaren noch was rausholen, indem man dem 
Fototransistor noch einen Verstärker hinten anstellt? Ich fürchte, dass 
die Schaltung dann schnell zu empfindlich ggü. Umgebungslicht sein wird. 
Dieses ist in meinem Fall relativ hell. Könnte evtl. noch etwas 
abgeschirmt werden.

Gruß MM

von Stefan F. (Gast)


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Das Thema hattern wir gerade erst vor wenigen Tagen in Zusammenhang mit 
einer Modell-Eisenbahn. benutze mal die Suchfunktion.

von René B. (reneb)


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Moin,

Verstärker und Demodulator für IR bekommst du z.B. im TSOP1738 und den 
derivaten. Du musst nur deine IR-LED mit einer billigen NE555 
Timershaltung dazu bringen bei etwa 50% Tastverhältnis im 38kHz Takt zu 
blinken.
Den TSOPxx gibts auf für 36kHz usw, musst du halt darauf abstimmen.

Der IR-Emfpäner IC ist ziemlich empfindlich und kann eben auch durch die 
36kHz Modulation das Umgebungslicht kompensieren.


Eine Seite: NE555 oder µC-Schaltung für 38kHz 50% PWM an der IR-LED

Andere Seite: TSOP1738


Für eine etwas zielgerichtetere Lichtschranke kannst du auch 
Schrumpfschlauf auf die LED aufbringen oder dem TSOP1738 ein 
IR-sperrendes Gehäuse mit gerichteter Öffnung verpassen.

von spess53 (Gast)


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Hi

>Du musst nur deine IR-LED mit einer billigen NE555
>Timershaltung dazu bringen bei etwa 50% Tastverhältnis im 38kHz Takt zu
>blinken.

Das funktioniert so nicht. Die TSOP haben eine automatische 
Verstärkungsreglung, die bei Dauersignal dicht macht. Das Signal muss 
nach 10 bis 70 Perioden durch ein Pause unterbrochen werden. Näheres im 
Datenblatt.

MfG Spess

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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René B. schrieb:
> Für eine etwas zielgerichtetere Lichtschranke kannst du auch
> Schrumpfschlauf auf die LED aufbringen

Es gibt auch diese Aufsteckreflektoren für LED, die erhöhen die 
Reichweite enorm:
http://www.segor.de/#Q%3DLED5Reflektor%26M%3D1
http://www.segor.de/#Q%3DLED3Reflektor%26M%3D1

von MetaMoped (Gast)


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René B. schrieb:
> Moin,
>
> Verstärker und Demodulator für IR bekommst du z.B. im TSOP1738 und den
> derivaten. Du musst nur deine IR-LED mit einer billigen NE555
> Timershaltung dazu bringen bei etwa 50% Tastverhältnis im 38kHz Takt zu
> blinken.
> Den TSOPxx gibts auf für 36kHz usw, musst du halt darauf abstimmen.
>
> Der IR-Emfpäner IC ist ziemlich empfindlich und kann eben auch durch die
> 36kHz Modulation das Umgebungslicht kompensieren.

Mhh, dann könnte man doch die Temic-Teile auch mit einem µC pulsen und 
die Kompensation selbst berechnen. Kann die Transistoreinheit schnell 
genug schalten für sowas? Gibt's vielleicht sogar ein AVR-Beispiel auf 
dem man aufbauen könnte? Vielleicht ein Tipp, welche Algorithmen man 
dafür idealerweise verwendet?

von MetaMoped (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:
> René B. schrieb:
>> Für eine etwas zielgerichtetere Lichtschranke kannst du auch
>> Schrumpfschlauf auf die LED aufbringen
>
> Es gibt auch diese Aufsteckreflektoren für LED, die erhöhen die
> Reichweite enorm:
> http://www.segor.de/#Q%3DLED5Reflektor%26M%3D1
> http://www.segor.de/#Q%3DLED3Reflektor%26M%3D1

Das sieht fein aus!

von MaWin (Gast)


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MetaMoped schrieb:
> ch bräuchte ein Paar Tipps zum Bau einer kostengünstigen Lichtschranke

Die K153P sind für Rollkugelmäuse, also sehr kufze Distanzen.
Ganz allgemein haben Lichtschranken das Probkem, durch Fremdlicht 
(Sonnenlicht) gestört zu werden.

Daher moduliert man das Licht für grössere Reichweiten, beliebt ist der 
NE567. Natürlich mjt Linsen, die findest du im (ansonsten unbrauchbaren 
weil false Wellenlänge und nicht modulierbar) Laserpointer, die lassen 
genug IR durch.


Siehe auch: Beitrag "Lichtschranke mit LM567 / DBL567 will nicht"

  +---+--+----------------+------+--+-- +5V
  |   |  |                |      |  |
  |  4k7 |           +----+---+ 1M 220R
 E|   |  |           |    4   |  |  |
  >|--+--(--4k7---+--|5      1|--+  |
  |BC307 |       10k |LM/NE567|  |  |A
  |      |        +--|6       |  | LED
  |      |        |  |        |  |  |
 100R 10kPoti-22n-(--|3 2  7 8|--(--+--  kann bis 100mA nach Masse 
schalten
  |      |        |  +--+--+--+  |
 A|     C|        |     |  |     |
 LED=PhotoTrans  22n   2u2 |    4u7
  |      |        |     |  |     |
  +------+--------+-----+--+-----+----- GND

von dolf (Gast)


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nimm ne anständige 5mm power ir led und den passenden reflektor dazu.
als empfänger nen fototransi mit tageslichtfilter(schwarzes gehäuse).
dann hast schon mal weniger probleme mit dem tageslicht.
reichelt hat sowohl die ir bauteile als auch den reflektor für 5mm led´s 
b.z.w. 5mm ir fototransis.
SFH 300 FA-3/4 :: Fototransistor, >1,0mA/35V/730-1100nm
LD 274-3 :: OSRAM Infrarot LED 5 mm, 950 nm, 10°
REFLEKTOR 5MM :: Reflektor für 5mm Leuchtdioden

von Dirk J. (dirk-cebu)


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MetaMoped schrieb:
> ...
> Das Licht mit einer kleinen Linse zu bündeln, wäre
> auch noch so ein Gedanke. Aber IR ist unsichtbar, und Berechnen und
> Messen – dazu hab ich nicht die Mittel.
>
Zum Ausrichten/Justieren ersetzt Du die IR-LED durch eine normale rote 
LED mit gleicher Bauform . Danach zurücktauschen und ggf. auf Optimum 
nachjustieren.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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MetaMoped schrieb:

> ich bräuchte ein Paar Tipps zum Bau einer kostengünstigen Lichtschranke.
> Mit den Temic K153P-Paaren von Pollin und einem Schmitt-trigger hatte
> ich gute Ergebnisse. Allerdings nur bis max 5cm Abstand.

Kein Wunder. Die sind ja für Schlitzschranken wie z.B. anno dunnemal in 
Rollkugelmäusen.

> Ich dachte an so einen Spielzeug-Laserpointer, weiß aber nicht, ob der
> genug IR-Anteil hat.

Ein Laserpointer hat genau dann nennenswert IR-Anteil, wenn eine IR-LED 
drin sitzt. Wenn du das Licht mit bloßem Auge sehen kannst, also 
praktisch 0.

> Kann man evtl. aus den Temic-Paaren noch was rausholen, indem man dem
> Fototransistor noch einen Verstärker hinten anstellt?

Mach es einfach richtig. Moduliere das Licht und nimm eine richtige 
IR-LED. Damit solltest du schon auf einige Meter kommen (zum Vergleich: 
IR-Fernbedienung). Alles was darüber hinaus geht, braucht optische 
Bündelung am Sender und die ist (wie du ganz richtig bemerkst) in 
Eigenregie für IR kaum hinzubekommen.


René B. schrieb:
> Verstärker und Demodulator für IR bekommst du z.B. im TSOP1738 und den
> derivaten. Du musst nur deine IR-LED mit einer billigen NE555
> Timershaltung dazu bringen bei etwa 50% Tastverhältnis im 38kHz Takt zu
> blinken.

Wenn man sowas liest, dann weiß man immer gleich daß derjenige der es 
vorschlägt, es nie selber ausprobiert hat. Die weitaus meisten TSOP-xxx 
können kein Dauerlicht detektieren, sondern brauchen Pausen (im 
wesentlichen um ihre AGC und die Komparatorschwelle zu justieren).

Es gibt einige Sondertypen, die mit Dauerlicht hinkommen. FÜr die 
anderen muß man doppelt modulieren. Pakete aus 10-30 36kHz-Impulsen und 
wenigstens gleich vielen, besser mehr, Impulszeiten Pause.


XL

von Harald W. (wilhelms)


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Axel Schwenke schrieb:

> Ein Laserpointer hat genau dann nennenswert IR-Anteil, wenn eine IR-LED
> drin sitzt. Wenn du das Licht mit bloßem Auge sehen kannst, also
> praktisch 0.

Bei einem Grünlaser hast Du oft beides. :-)

>> Verstärker und Demodulator für IR bekommst du z.B. im TSOP1738 und den
>> derivaten. Du musst nur deine IR-LED mit einer billigen NE555
>> Timershaltung dazu bringen bei etwa 50% Tastverhältnis im 38kHz Takt zu
>> blinken.

> Wenn man sowas liest, dann weiß man immer gleich daß derjenige der es
> vorschlägt, es nie selber ausprobiert hat. Die weitaus meisten TSOP-xxx
> können kein Dauerlicht detektieren, sondern brauchen Pausen (im
> wesentlichen um ihre AGC und die Komparatorschwelle zu justieren).

> Es gibt einige Sondertypen, die mit Dauerlicht hinkommen. FÜr die
> anderen muß man doppelt modulieren. Pakete aus 10-30 36kHz-Impulsen und
> wenigstens gleich vielen, besser mehr, Impulszeiten Pause.


M.E. könnte man einen Doppelmodulator mit einem 556 bauen. Für
Dein Modulationsbild braucht man aber schon einen Dreifach-
Modulator.
Gruss
Harald

von MetaMoped (Gast)


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Danke für die Antworten!

Mit der Modulation werde ich mich wohl demnächst beschäftigen, wenn ich 
was mehr Zeit habe. Ich habe allerdings noch drei kleine 50mA IR-Leds 
ausgegraben. Wenn ich die zusammen strahlen lasse, komm ich schon ganz 
gut in den Bereich, den ich brauche - so 15cm ohne besonders genaue 
Ausrichtung..

von Klaus I. (klauspi)


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So 15cm habe ich letztens einfach mit superheller grüner LED und einem 
LDR hinbekommen. Beides in ein kurzes Röhrchen geklebt, hat auch ohne 
Modulation bei Fremdlicht funktioniert.

von Mike (Gast)


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MetaMoped schrieb:
> Aber IR ist unsichtbar, und Berechnen und
> Messen – dazu hab ich nicht die Mittel.

Eine genügend billige WebCam (ohne IR-Sperrfilter) sieht das IR-Licht 
recht gut.

von Mike (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Bei einem Grünlaser hast Du oft beides. :-)

Ein grüner Laserpointer hat sogar oft drei Wellenlängen:
  - die anregende Laserdiode bei 808nm
  - die Laserstrahlung des Nd:YVO4 bei 1064 nm und
  - die grüne Laserstrahlung bei der doppelten Photonenenergie (532nm)

von Harald W. (wilhelms)


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Mike schrieb:

> Ein grüner Laserpointer hat sogar oft drei Wellenlängen:
>   - die anregende Laserdiode bei 808nm
>   - die Laserstrahlung des Nd:YVO4 bei 1064 nm und
>   - die grüne Laserstrahlung bei der doppelten Photonenenergie (532nm)

Gibt es inzwischen eigentlich "echte" Grünlaserdioden, die grünes
Licht direkt erzeugen oder gibt es da eine Materiallücke? Violettes
Licht für die Blue Rays zu erzeugen, scheint ja kein Problem zu sein.
Gruss
Harald

von c-hater (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Axel Schwenke schrieb:

>> Es gibt einige Sondertypen, die mit Dauerlicht hinkommen. FÜr die
>> anderen muß man doppelt modulieren. Pakete aus 10-30 36kHz-Impulsen und
>> wenigstens gleich vielen, besser mehr, Impulszeiten Pause.

> M.E. könnte man einen Doppelmodulator mit einem 556 bauen. Für
> Dein Modulationsbild braucht man aber schon einen Dreifach-
> Modulator.

Nö. Man muß nur die beiden Modulationsfrequenzen geeignet logisch 
verknüpfen, bevor man sie an die Sendestufe verfüttert. Zwei (Shottky-) 
Dioden und ein Widerstand machen es möglich.

Oder man nimmt halt gleich einen klitzekleinen µC, was die Zahl der 
Bauteile deutlich reduziert, außer dem µC selber braucht man nämlich 
kein weiteres, wenn man unter ca. 200mA Sendestrom bleibt oder maximal 
noch einen LL-FET, wenn es mehr sein soll...

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