Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Umbau Anleitung: 220 Volt AC Zeitschaltuhr auf 12 Volt DC


von Martin B. (deathgockel)


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Hallo,

da ich vor geraumer Zeit mal nach einem kostengünstigen Umbau einer 220 
Volt Zeitschaltuhr auf 12 Volt gesucht habe aber nichts Vernünftiges 
gefunden habe, dachte ich mir ich schau selbst mal.
Also habe ich mir eine Zeitschaltuhr auf dem Baumarkt besorgt.
Es handelt sich diese: 
[[http://www.amazon.de/REV-Ritter-0025100109-Z-Uhr-Digital/dp/B001UWTJVS/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1391098335&sr=8-3&keywords=rev+digitale+wochenzeitschaltuhr]]

Nach Öffnung des Gehäuses (Tri-Wing Schrauben) hat man 2 Platinen die 
über ein 3 Adriges Flachband verbunden sind. Vorsicht wenn das Gerät 
schon mal am Netz war wegen der eventuellen Restladung des Kondensators. 
Auf der einen Platine ist das Relais und der Brückengleichrichter, sowie 
eine Sicherung und eine Stützbatterie. Diese Platine benötigen wir 
nicht. Die andere Platine ist direkt mit dem Display verbunden. Kappen 
wir nun das Verbindungskabel, geht es aus.

Jetzt beginnt die eigentliche Arbeit. Aus einem LM317 habe ich die 
Spannungsversorgung für das Display gebaut. (Dazu gibt es genug 
Beiträge. BTW: R1 = 220 Ohm, R2 = 27 Ohm). Damit erhalte ich 1,4 Volt. 
Auf der Rückseite des Displays sind die Bezeichnung der Adern angegeben. 
Also an VCC die 1,4 Volt schalten und GND auf GND. Wenn man nun mit der 
Taste On / Off den Status der Zeitschaltuhr wechselt kann man an OUT 1,4 
Volt messen.

Diese Signal muss nur noch mit einem Transistor auf die Spannung des 
zuschaltenden Relais hochgezogen werden (bei mir 12 Volt) und schon kann 
man das Relais/eine Last nach Belieben schalten. Je nachdem was das 
Relais kann.

Die Bilder zeigen die zerlegte Zeitschaltuhr und den Funktionstest mit 
Multimeter am Relais. Der Schaltplan zeigt nur die Umwandlung des OUT 
Signals zum Schalten des Relais.

Der einzige Nachteil an der Lösung ist, dass die Stützbatterie wegfällt. 
Ich habe schon versucht diese mit einer Diode einzubinden aber durch den 
Spannungsabfall an dieser kommen nur noch 0.97 V durch und diese reichen 
nicht. Vielleicht gibt es ja noch ein paar gute Ideen.

Alles in allem kann man sich so für ca. 9 Euro eine digitale 
Wochenzeitschaltuhr bauen die mit DC läuft.

MFG Martin B.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Martin B. schrieb:

> Diese Signal muss nur noch mit einem Transistor auf die Spannung des
> zuschaltenden Relais hochgezogen werden (bei mir 12 Volt) und schon kann
> man das Relais/eine Last nach Belieben schalten.

Das Problem ist, das nur noch wenige Schaltuhren mit 12V arbeiten.
Die meisten haben 24V oder sogar 48V. Man kann dann zwar auch umbauen,
braucht dann aber zumindest ein neues Relais.
Gruss
Harald

von Martin B. (deathgockel)


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Ja das Relais was orginal verbaut war hatte 24 Volt. Das ist aber auf 
der Platine die ich nicht verwende. Ich habe ein Finder Relais verbaut 
12 Volt Spule, schalten kann es 10 A 250 V AC / 10 A 30 V DC.
Kann ja jeder nach seinem Anwendungszweck anpassen.
Man braucht sowieso externe Bauteile (LM, Widerstände, Dioden, 
Transistoren, Kondensatoren, usw)

MFG

von loeti (Gast)


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Schau mal ob auf deiner Platine ein Quarz drauf ist,
ich vermute das die Uhren mit der Zeitbasis Netzfrequenz arbeiten.

Dann ist nix mit DC-Betrieb.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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loeti schrieb:
> Schau mal ob auf deiner Platine ein Quarz drauf ist,

Vielleicht schaust du ja einfach selbst?

In Bild 3.jpg ist er ziemlich gut zu erkennen …

von Mike (Gast)


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Hallo Martin,

ich will das nachbauen um eine 12 Volt Wasserpumpe an einer Autobatterie 
zu steuern.

Leider kenne ich mich mit Elektronik, bis auf ein wenig Basiswissen, 
nicht so aus.

Kannst Du bitte noch eine "Einkaufsliste" für die Bauteile, eventuell 
auch Bezugsquellen angeben.

Wenn es auch geht wären Details zum Aufbau auch noch gut !?

Vielen Dank im Voraus,

Mike

von Pit (Gast)


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"Der einzige Nachteil an der Lösung ist, dass die Stützbatterie 
wegfällt.
Ich habe schon versucht diese mit einer Diode einzubinden aber durch den
Spannungsabfall an dieser kommen nur noch 0.97 V durch und diese reichen
nicht. Vielleicht gibt es ja noch ein paar gute Ideen."

Ich habe folgendes bei gleichem Aufbau probiert und es scheint 
erfolgreich zu sein:

Der Schaltkontakt vom Timer-Modul wie beschrieben zu einem Transistor 
(dann Relais etc.), der Betriebsstrom kommt aber nicht aus der 
Versorgungsquelle des Relais (5V), sondern einfach aus einer 
Alkali-Zelle (1,5V). + an + und - an - UND - an die Masse der 
5V-Spannung.

Der Spannungsteiler o.a. zur Versorgung des Timers entfällt völlig.

Wenn das Modul schaltet verbraucht es ca. 0,3mA und im Standby nur 
1/100. davon (3 mikroA, soweit dem Messgerät zu trauen ist, aber relativ 
wenig!).

So dürfte die Primärzelle mit evtl. 2000mAh einige Zeit halten, 2 oder 
mehr parallel zur Kapazitätssteigerung sicher noch länger.

Gute Idee? Schlechte Idee?

Es klappt jedenfalls (am Steckbrett)!

Einen Spannungsteiler mit Diode (dann bei 1,6V) vor die (volle) 
Energiezelle zu setzen, hat aber auch geklappt, der Verbrauch ist aber 
dann viel höher (5mA), denkbar wäre einen Spannungsteiler mit einem 
Schalter bei Bedarf (Batteriewechsel) übergangsweise zuzuschalten.

Das ganze ließe sich auch mit einem ca. 5V Batteriepack betreiben und 
das Timer-Modul einfach selektiv über eine Zelle des Packs betreiben!?!

von Andrew T. (marsufant)


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Pit schrieb:
> Das ganze ließe sich auch mit einem ca. 5V Batteriepack betreiben und
> das Timer-Modul einfach selektiv über eine Zelle des Packs betreiben!?!


Auch wenn der Thread schon Jahre alt ist, aber vielleicht interessiert 
wie ich habe den Umbau  gelöst habe:

Das timer Modul direkt an einer 1.5 V Mignon (AA-size) Zelle betrieben.
Und auf das ganze Gedöns mit LM317 oder LDO verzichtet.
Dann nur die Relaisspule Relais aus den 12V .


Das ich alle ca. 1,3 Jahre die Batterie wechseln muß: Erscheint mir 
akzeptabel. Wem das nicht genügt: Eine nächstgrößere C-size ("Baby" ) 
Zelle würde ca 5 Jahre durchhalten.

: Bearbeitet durch User
von Pit (Gast)


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"Das timer Modul direkt an einer 1.5 V Mignon (AA-size) Zelle betrieben.
Und auf das ganze Gedöns mit LM317 oder LDO verzichtet.
Dann nur die Relaisspule Relais aus den 12V ."

Klingt genauso wie bei mir, nur, daß ich 5V am Relais habe.
Der Minus-Pol der 1,5V -Zelle muss aber mit auf die Masse der 
Relais-Schaltung.

Hab auch noch mal rumgemessen und hab jetzt einen ganz anderen Wert, 
kann ihn mir nicht erklären, aber er bleibt auch beim Nachmessen so:

Standby Verbrauch (an der 1,5V Zelle) liegt bei ca. 3 mikroA und bei 
Schaltung geht der sogar auf ca. 2,6 mikro runter.

Auf jeden Fall alles sehr niedrig!

Wenn man nun 2 Zellen parallel schaltet, dann müsste eigentlich ohne 
Programm-Verlust ein Wechsel möglich sein, wenn beide nacheinander 
ausgetauscht werden und somit die Spannung ihne Unterbrechung gehalten 
wird und die Laufzeit verdoppelt sich.

Ich hab noch parallel zur Freilaufdiode eine Leuchtdiode geschaltet, die 
den Betrieb anzeigt.

Jedenfalls lässt sich mit dem Teil prima rumbasteln

Im Prinzip funktionieren die digitalen Timer wohl alle so einfach, das 
nächste Mal kommt dann wohl eines mit nem größeren Display dran.
:-)

hier die Betriebsanleitung:
https://www.rev.de/ddo/artikel/15853/ANL_0025100109.pdf

von Andrew T. (marsufant)


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Pit schrieb:
> Wenn man nun 2 Zellen parallel schaltet, dann müsste eigentlich ohne
> Programm-Verlust ein Wechsel möglich sein, wenn beide nacheinander
> ausgetauscht werden und somit die Spannung ihne Unterbrechung gehalten
> wird und die Laufzeit verdoppelt sich.

Wenn man 2 Zellen parallel schaltet, verdoppelt sich lediglich die 
Laufzeit, ca. 2,5 Jahre.
allerdings sinkt der Spannungslevel bei beiden Zellen gleichstark.

Somit mußt Du vor Erreichen des minimal Level eine Zelle austauschen. Da 
bei 3 uA Verbrauch eine AA-Zelle (ca. 2 Ah  bei Alkali Mangan) deutlich 
über 1 Jahr durchhält (rechnerisch sogar wesentlich länger):
Ein 470uf Kondensator parallel zur Zelle hält die Spannung deutlich über 
10 Sekunden, nimmt wesentlich weniger Platz ein als eine zusätzliche 
AA-Zelle . Und ermöglicht dir einen Zellentausch ohne zu zeitlichen 
Stress und ohne Programm/Uhrzeit verlust.

von Pit (Gast)


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Andrew Taylor schrieb:
> Wenn man 2 Zellen parallel schaltet, verdoppelt sich lediglich die
> Laufzeit, ca. 2,5 Jahre. allerdings sinkt der Spannungslevel bei beiden
> Zellen gleichstark.

Ha! Erfolgreich formatiert!
:-P

Is klar, daß es hier nur um die Kapazität geht.

Letztendlich ist ja unabhängig von der Zellenzahl das Problem irgendwann 
die Minimal-Spannung zu unterschreiten.

Bei dem Modul, was ich hier hab, sollte die Spannung nicht weit unter 
1,2V fallen.
Wenn die Anzeige schwach wird, dann wird´s wohl langsam Zeit zu 
wechseln, der interne Speicher geht jedenfalls anscheinend erst recht 
später verloren als die Anzeige.

Über nen Puffer-Elko hab ich auch nachgedacht und wenn es um Platz geht 
ist das sicher die beste Lösung, ich tendier nur mehr in die Richtung 
vielleicht 2 AAA statt einer AA-Zelle zu nehmen.

Und realistisch gesehen, wenn ich mehr als ein paar Wochen ein Ding 
nicht mehr programmiert habe, dann hab ich auch vergessen wie es geht, 
deshalb wäre so ab und an ein Datenverlust gar nicht so schlimm.

Hab mir nicht ohne Grund die Bedienungsanleitung nochmal gesucht, hab 
nämlich gerade vorher erst gemerkt, daß ich das Teil gar nicht mehr 
einstellen kann.
:-)))

Aber ich denke auch noch über den Spannungsteiler nach, der bei mir dann 
aber (bei einem 102 Poti)5mA frisst, was aber auch nur passiert, wenn 
die gesamte Schaltung am Netz ist. Dabei könnte aber die Zelle "bei 
Spannung" gehalten werden (und bei dem geringen Verbrauch auch 
nachgeladen werden).
Wenn die Schaltung mit Netzteil laufen soll, dann ist eigentlich hier 
ein interessanter Ansatz, wenn es alles über Akku geht, dann wären 5mA 
im Leerlauf aber Verschwendung.

Ansonsten wäre ja evtl. noch interessant die Schaltminute mit einem 
Monoflop zu unterschreiten.

Hab jetzt auch mal das Timer Modul ausgetauscht gegen das "Trixie 
76122", das auch Sekunden schaltet, klappt genauso.

---
Weiß jetzt auch warum ich verschiedene Messergebnisse hatte, der hohe 
Wert kommt am Pluspol und nicht am Minus der Zelle, dort bleibt er auch 
bei Schaltung niedrig.

von Pit (Gast)


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Andrew T. schrieb:
> Ein 470uf Kondensator parallel zur Zelle hält die Spannung deutlich über
> 10 Sekunden, nimmt wesentlich weniger Platz ein als eine zusätzliche
> AA-Zelle . Und ermöglicht dir einen Zellentausch ohne zu zeitlichen
> Stress und ohne Programm/Uhrzeit verlust.

Hab´s jetzt mal mit 100µF ausprobiert und nach 14 bis 15 Sekunden 
verschwindet die Anzeige und innerhalb von 20 Sek. lässt sich die 
Energie-Zelle ohne Verlust wieder anschließen.
Nur wenig größer ist hier ein 1000µF und da sind es locker 2-3 Minuten.
Mit 470 ist man irgendwo dazwischen sicher auch gut bedient.

Es macht vielleicht Sinn parallel einfach nur 2 Pins zum Spannungsmessen 
einzulöten oder am Batteriehalter die Aussenkontakte freizulassen, dann 
kann man nach ca. 1 Jahr mal schauen, ob ein Wechsel sinnvoll wäre.

Bei 2 Zellen ließe sich vielleicht über eine Spannungsreferenz (z.B. 
TL431 = 2,5V) eine Leuchtdiode als Tiefenanzeiger schalten...!?!
Aber das ist auch mir alles zu unminimalistisch.

Jedenfalls einfach ne Primärzelle reinsetzen ist ein richtig schöner und 
einfacher Weg zur Programmsicherung!
:-)

von Pit (Gast)


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Hab´s jetzt mal spontan zusammengeklöppelt...

Sollte eigentlich auf der Relaisseite ein Schließer und ein Öffner sein 
und mit einem Jumper die 12V Betriebsspannung durchschaltbar, sowie 
parallel die Masse, hab aber das Relais (12V/3A) falschrum reingelötet 
und alles andere wieder rausgeschmissen, somit schließt er nur 1X 
potentialfrei, aber das zuverlässig...und Entlöten ist so ätzend!

Die rote LED zeigt die Durchschaltung des Transistors an, die 
Freilaufdiode und der LED-Vorwiderstand gehen über das Relais, weil das 
Teil eine dämliche Beinchenbelegung hat (deshalb auch versehentlich 
falschrum), aber stört so gar nicht, mit etwas Heißkleber auch gut 
fixiert...

Bilder sind angehängt.

von Pit (Gast)


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Hab das Ding (N=1) jetzt einige Zeit laufen und immer wieder neu 
gestellt.

Das Uhr-Modul hat eine Abweichung von ca. 3-4 Sek/Tag (was schon immens 
viel ist!), also sollte man evtl. so alle 2 Wochen die Uhrzeit mal 
nachstellen oder es nicht so genau nehmen.

Geht bei dem Teil hier dafür aber recht einfach.

Vielleicht bringt aber auch ein neuer Quarz eine Änderung!?!

> Ansonsten wäre ja evtl. noch interessant die Schaltminute mit einem
> Monoflop zu unterschreiten.

Es lässt sich auch gut ein fertiges "Zeitrelais" anschließen, sogar 
direkt an den Transistor ohne Zwischenrelais, sowohl die Standard 
555-Module, als auch die günstigen mit LED-Anzeige, damit lassen sich 
dann gut Schalt-Sekunden einstellen oder abhängig vom Modul auch Zyklen.

Bspl:
http://www.qiannipicture.com/pic/Uploadfile/6/SKU102988/EA230313CC13CE03CE7BCF93239303CE832366CEF543.jpg

https://images-eu.ssl-images-amazon.com/images/I/61LE5%2BfldML._SL1024_.jpg

von Pit (Gast)


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Es erscheint, daß das Uhrmodul abhängig von der Versorgungsspannung 
vorläuft.
Bei einer 1,5-1,6V Alkali-Manganzelle geht sie schneller vor als bei 
einer 1,2-1,3V NiMh. Hier sind es nur noch 3 Sekunden, statt vorher 5.

Bisher ist mir so etwas nur bei analogen Uhrwerken ("Zeigeruhren") 
vorgekommen, obwohl ... beide besitzen ein "Quartzwerk". Hat die 
Spannung einen direkten Einfluss auf die Schwingung, vielleicht weil bei 
der "billigen" Elektronik eine vorgeschaltete Stabilisierung fehlt.

Es erscheint bisher , daß je geringer die Spannung über dem Minimum ist 
(>= 1,2V) umso "genauer" läuft das Teil.

von Pit (Gast)


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Pit schrieb:
> Es erscheint, daß das Uhrmodul abhängig von der Versorgungsspannung
> vorläuft.
> Bei einer 1,5-1,6V Alkali-Manganzelle geht sie schneller vor als bei
> einer 1,2-1,3V NiMh. Hier sind es nur noch 3 Sekunden, statt vorher 5.
>
> Bisher ist mir so etwas nur bei analogen Uhrwerken ("Zeigeruhren")
> vorgekommen, obwohl ... beide besitzen ein "Quartzwerk". Hat die
> Spannung einen direkten Einfluss auf die Schwingung, vielleicht weil bei
> der "billigen" Elektronik eine vorgeschaltete Stabilisierung fehlt.
>
> Es erscheint bisher , daß je geringer die Spannung über dem Minimum ist
> (>= 1,2V) umso "genauer" läuft das Teil.

Ich widerrufe diese Spekulation!

Das Uhrmodul läuft einfach recht ungenau egal wie betrieben, so alle 
paar Tage bis 1 Woche muss man mal ne Minute nachstellen.

Wenn es sekundengenau schalten würde und müsste (wie z.B. das "Trixie"), 
dann würde ich mich darauf nicht verlassen, aber im Rahmen einer Minute 
ist es egal und mit einem nachgeschalteten Zeitrelais auch.

Im Rahmen seiner Möglichkeiten aber oder also recht brauchbar!
:-)

von Ingrid (Gast)


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Ich habe die Uhr, wie Martin so umgebaut, funktioniert auch tadelos.
Bei mir ist die Besonderheit, dass ich das ganze mit einem 3V Relais und 
3 x1,5V betreibe.

Mein Problem, das Relais zieht 70mA, also Batterien sehr schnell leer.

Gibt es eine Möglichkeit beim Relais, den Strom zu begrenzen, das es 
noch schaltet?

Oder gibt es alternativen? Hinweis: Ich bin kein Elektroniker, müsste 
für mich eine einfache Alternative sein.

Hier die Werte des Relais:

Spulenspannung: 3 V-
Spulenwiderstand: 45 Ω
Schaltkontakt: 2 Wechsler
Schaltleistung: max. 60 W
Schaltstrom: 2 A
Schaltspannung: 30 V-

Bilder sind angehängt, wie es bei mir aussieht.

von Pit (Gast)


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An gleichem bastel ich auch gerade herum, nur mit 5V.
Das Interessante ist aber eben der autonome Betrieb komplett weg vom 
Stromnetz.

Mit 3 X 1,5V kannst Du aber bestimmt auch ein 5V-Relais schalten (falls 
das 3V-Teil letztendlich hier nicht mehr passen sollte und 5V-Relais 
sind einfacher zu finden - Ich nehme "HK19F-DC5V-SHG") oder auf einen 
Batteriehalter für 4 Zellen ausweichen.

Um den Stromverbrauch zu verringern kannst Du einen Vorwiderstand 
schalten.

Es kommt aber darauf bei welcher Stromstärke das Relais anzieht, ich 
vermute mal so ab 20, spätestens 30mA sollte das geschehen.

Um dem Wert zu ermitteln kannst Du ein Labornetzteil mit Strombegrenzung 
nehmen oder (evtl. auf dem Steckbrett) mit einem Potentiometer 
(regelbarem Widerstand) schauen ab wann es Klick macht und dann mit dem 
Ohmmeter den Widerstandswert auslesen.

von Erich (Gast)


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Es gibt das Relais auch mit 4.5 Volt, das hat dann 44 mA.
Als TXD2SA-4.5V (Smd) oder ohne "A" als normale Leiterplattenversion 
TXD2S-4.5V
https://www.panasonic-electric-works.com/pew/de/downloads/ds_61022_en_txd.pdf

Die 5 Volt Variante hat 40 mA , jedoch wird Spannungsuntergrenze aus 3 
Batterien schnell erreicht, da auch Verlust am Ansteuertransitor zu 
berücksichtigen.


Eine optimale Sache wäre der Einsatz eines "2 coil latching" Relais.
http://www.elektronikpraxis.vogel.de/design-tipps/relais/articles/446696/
Jedoch bräuchte es dafür den Einsatz eines zusätzlich 2-fach Monoflops.
Geeignete vergleichbare Version wäre dann das TQ2-L2-4.5V
http://www.mouser.com/ds/2/315/mech_eng_tq-1075833.pdf

Gruss

von Ingrid (Gast)


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Vielen Dank für die schnellen Anworten

Hallo Erich,

ich würde mich für die Schaltung mit "2 coil latching" Relais 
interessieren.

Hatte ja schon erwähnt, ich bin kein Elektroniker.


Die Uhr hat 2 Schaltzeiten (ein und aus), wie kann ich das mit dem "2 
coil latching Relais umsetzen" ?


Ein Schaltplan wäre gut.

Besten Dank im vorraus.

von Pit (Gast)


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Wenn ich das richtig überblicke, dann ist Erichs Vorschlag ein 
Bistabiles Relais zu nehmen, welches nicht einen Dauerstrom braucht, 
sondern nur einen kurzen Impuls zum umschalten!?!

Nur, wie soll das mit der Zeitschaltuhr gehen?

Die gibt nur einen Dauerimpuls, welcher über den Transistor einen 
Dauerstrom schaltet.

Es bräuchte dann auch einen Impuls zum An- und einen neuen zum 
Ausschalten.

Die Zeitschaltuhr schaltet 1 min, das wäre 1 Impuls für AN, dann müßte 
der Timer auf eine neue Schaltzeit gestellt werden für AUS (=> 2. AN = 
Relais AUS), das würde bedeuten, daß die Mindest-Schaltzeit 3 min wäre, 
jeweils 1 min mit einer Pause dazwischen, und daß die mögliche Anzahl an 
Schaltzeiten halbiert. Ebenso wäre der Timer trotz um- und später 
ausgeschaltetem Relais weiter auf "AN", aber das reine Durchschalten am 
"nackten" Modul zeigt bei mir dabei keinen gegenständlichen Wert.

Also:
Modul schaltet einen Impuls (= 1 min Dauer) und das Relais ist AN
nach 1 min endet der Impuls, aber ich spekuliere, daß das Relais weiter 
AN bleibt.
nach frühestens einer weiteren Minute schaltet das Modul wieder einen 
Impuls (= 1 min Dauer) und das Relais ist AUS
nach Ablauf dieser 3. Minute braucht das Modul wieder eine Pause von 
mind. 1 Minute bevor es das Spiel wiederholen kann.
Also 1 Zyklus braucht minimal 4 Minuten und 2 Schaltzeiten für 1 reale 
Schaltung des Relais.


Mit nem Sekunden-Timer ("Trixie-Teil" etc.) wäre das einfacher (kürzer).

Gründsätzlich finde ich "ein bißchen Bi schadet nie" :-P (also ne gute 
Idee) aber ich kann mir hier nicht vorstellen wie man das (anders) 
integrieren soll.

von Pit (Gast)


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Hab ein 5V-Relais mal nackt ans Labornetzteil gehängt und folgende 
Werte:

3V -> 22mA
4V -> 30mA
5V -> 38mA

Bei Batteriebetrieb kann es aufgrund des inneren Zellen-Widerstandes 
(der "Batterie") noch etwas anders ausfallen und mit einem evtl. extra 
Widerstand auch.
Es zieht hier ab 3V an, aber zur Sicherheit würde ich da mind. leicht 
drüber bleiben. Hat auch 2 Wechsler und erscheint vergleichbar klein.

Die Teile gefallen mir echt gut, bei der Amazone unter
"10 x DC 5V Coil 125V  1A DC 30V  2A AC 2A / 30V DC 8 Pins SPDT 
Leistungsrelais HK19F" zu finden.

10 Stück ab 3,50 Euro aus China

Ich denke darüber nach den nächsten Timer daran zu hängen und mit einem 
Jumper einen Widerstand zwischenzuschalten für 5v (ohne) und 12V (mit) 
Betrieb.

Vielleicht ist die einfachste Lösung (oder als zusätzliche Ergänzung) 
aber auch die Kapazität zu erhöhen durch einen 2. Batteriehalter 
parallel!?!
Also 2 X (3 X 1,5V)
Würde ich immer machen, wenn es nicht auf den Platz ankommt!

von Ingrid (Gast)


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Danke Pit für eine schnelle Antwort.

Meine Zeitschaltuhr schaltet um 6.00 Uhr früh an und abends 23.00Uhr 
aus. Öfter schaltet sie nicht. Das was ich da dranhänge soll nachts aus 
sein.
Die Werte hören sich gut an, wenn ich noch mehr sparen könnte wäre das 
natürlich noch besser.

von Pit (Gast)


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Wenn die Uhr eh nur faktisch 1 mal/Tag schaltet, dann wäre das Bistabile 
vielleicht ne echt gute Lösung, wenn es denn genauso funktioniert.

Ich selber habe noch nie ein bistabiles Relais benutzt und kann es daher 
nicht genau sagen.

Aber wenn denn dann, dann müsste es so gehen:

Uhr stellen auf 6.00 Uhr (Uhr geht an und Relais schaltet AN)
um 6.01 Uhr geht die Uhr aus, aber das Relais bleibt AN
Uhr stellen auf 23.00 Uhr (Uhr geht an und Relais schaltet AUS)
um 23.01 Uhr geht die Uhr aus und das Relais bleibt AUS
GOTO 10 :-P

Wenn du nicht unbedingt 2 Wechsler (bzw. Schließer) brauchst, also nur 
eine einzige Sache mit dem Relais geschaltet werden soll, dann muss es 
auch kein "2 coil" sein.

Ein einfaches braucht evtl. auch weniger Strom.

Aber, wenn Die Zeitschaltuhr anscheinend für einen festen Zweck 
installiert ist, warum soll sie dann mit Batterien betrieben werden?
Es muss ja ein Stromanschluss vorhanden sein, dann ließe sie sich 
einfacher über ein Netzteil betreiben (und die Uhr wie oben beschrieben 
mit "Batterie-Puffer")

Was genau schaltest Du damit?

von Pit (Gast)


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Ich schau mich gerade selber nach Bistabilen um, wird mal Zeit damit 
anzufangen die zu benutzen.

Und es scheint doch nicht so einfach zu sein, die mit solch einem Impuls 
zu steuern:
Beitrag "Bistabiles Relais "ansteuern""

und das geht ein wenig divergent zu dem hier:

> Hatte ja schon erwähnt, ich bin kein Elektroniker.

Deshalb wäre es vielleicht einfacher zu überlegen woanders den 
Betriebsstrom herzunehmen und den Verbrauch des monostabilen Relis zu 
drosseln!?!

von Ingrid (Gast)


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Zu Deiner Frage, was ich damit mache. Ich schalte damit 4 Led_Kerzen mit 
einem Dämmerungsschalter(alles Batterietrieben). Diese sollen eben 
nachts aus sein.

Leider ist keine Steckdose in der Nähe, daher Batteriebetrieb.
Funktioniert ja auch alles.

Nur das Relais zieht halt viel Strom.

Ich werde wohl, Deinen Vorschlag mit dem Widerstand umsetzen.
Für mich am einfachsten.

Es sei denn Du hast vielleicht noch eine zündende Idee ;).

Nochmals vielen Dank für Deine Hilfe. :)

von Pit (Gast)


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Ich muss mal genauer darüber nachdenken, aber wenn es anscheinend eh 
nicht viel Strom ist, dann müsste eigentlich ein stärkerer Transistor 
statt des Relais und seinem Schalttransistor den Strom direkt 
durchschalten können!?!?

Was steht denn auf den Kerzen für ne Leistung? Und wie sind die 
verkabelt?

von Ingrid (Gast)


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:) Das glaubst du mir jetzt nicht. Diese haben Ihre eigene 
Stromversorgung.


Also der Dämmerungsschalter schaltet das Relais und  schaltet die Kerzen 
an und wieder aus, je nach Helligeit.
Auf der Platine des Dämmerungsschalter  habe ich auch ein Relais, um die 
Kerzen mit Ihrer eigenen Spannung zu versorgen. Bei den Kerzen habe ich 
den Ein und Ausschalter unterbrochen und zur Platine des 
Dämmerungsschalter zum Relais geführt.



Die Uhr ist vor dem Dämmerungsschalter. Wie gesagt soll eben nachts aus 
sein.

Ich habe mal ein Schaltbild von der Uhr angehängt. Hier siehst Du die 
Kabelführung von der Uhr zu meinem Dämmerungschalter.

Ich weiß Laie ;). Hoffentlich kannst was damit anfangen.

von Ingrid (Gast)


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Ach ja die Led-Kerzen haben jeweils 3V, davon 4 Stück.

Aber die haben eben Ihre eigene Versorgung.

von Ingrid (Gast)


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Mir ist noch eingefallen die LED-Kerzen, werden mit einem 3V relais 
geschaltet.

LED-Kerze 3V ,20-30 mA (schwankend, da flackern)

von Pit (Gast)


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Ich bin auch nur ein Laie, beschäftige mich eben nur schon 3 Jahre mit 
dem Stoff und lerne auch immer wieder (gerne) neues dazu.
:-)

Und wenns gerne ist, dann nennt man´s Amateur.
;-)

Bei dem Transistor hast Du anscheinend ein Beinchen zuviel gemalt, da 
der Basisanschluss eigentlich dem Zugang des Vorwiderstandes entspricht, 
aber das ist nebensächlich.

Was ich nun meine ist, daß es eigentlich gar kein Relais braucht, wenn 
der Transistor stark genug ist, dann fiele das Relais komplett weg.

Das muss ich mal auf dem Steckbrett ausprobieren.
Was ich hier hab sind S8550 PNP aus China, die sollen 0,5A können und 
2N222 NPN mit angeblich 0,8A, mal schauen...wenn ich es nicht selber in 
der Praxis hinbekomme, dann verhedder ich mich immer in der Theorie.

Von den Kerzen kann ich mir aber gar kein Bild machen, wenn Du die 
einfach mal knippsen könntest hätte ich ne bessere Vorstellung.

von Jörg R. (solar77)


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Pit schrieb:
> Wenn du nicht unbedingt 2 Wechsler (bzw. Schließer) brauchst, also nur
> eine einzige Sache mit dem Relais geschaltet werden soll, dann muss es
> auch kein "2 coil" sein.

Hallo Pit,

2 Coil bdeutet 2 Spulen. Eine ist zum setzen des Relais, die andere um 
es zurückzusetzen. Das hat nichts mit der Anzahl der Kontakte zu tun.
Bei einem bistabilen Relais mit nur einer Spule muss diese zum 
setzen/rücksetzen des Relais umgepolt werden.

Es gibt auch bistabile Relais mit einer Spule und 3 Anschlüssen. 1 
gemeinsamer Anschluss (Mittelabgriff) und je einer zum setzen und 
rücksetzen.

von Pit (Gast)


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Hallo Jörg!

Danke für die Info!
Hab´s ver-wechslert...
:-)

Aber auch bei 3 Anschlüssen ist hier das Problem es mit einem 
Schaltausgang anzusprechen, oder?

Das wäre dann für dieses Projekt wieder zunächst zu viel Aufwand.
:-(

von Jörg R. (solar77)


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Pit schrieb:
> Hallo Jörg!
>
> Danke für die Info!
> Hab´s ver-wechslert...:-)

Hallo Pit,

ich hatte schon befürchtet das Du es ver-schließert hast;-)
..ver-wechslert ist nicht so schlimm...


> Aber auch bei 3 Anschlüssen ist hier das Problem es mit einem
> Schaltausgang anzusprechen, oder?

Ja. Du bräuchtest 2 Steuerleitungen.


Wenn nur 12 Volt geschaltet werden sollen kann der Stromverbrauch eines 
"normalen" Relais mit einem 2ten Relaiskontakt (Öffner) reduziert 
werden. Es wird einfach ein Widerstand nach anziehen des Relais in Reihe 
zur Spule geschaltet. Dieser Widerstand wird vor dem anziehen des Relais 
durch den Öffner überbrückt. Das Relais kann so sicher anziehen.

Noch ein Tipp zur Pufferung: Ein Goldcap > 1F sowie eine Diode mit 
geringen Spannungsabfall, z.B. 1N5818. Es gibt aber noch bessere.

Der Spannungregler LM317 könnte auch durch einen sparsameren ersetzt 
werden.

PS: Ihr hättet besser einen neuen eigenen Thread aufgemacht?

von Pit (Gast)


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Moin Jörg,

> kann der Stromverbrauch eines
> "normalen" Relais mit einem 2ten Relaiskontakt (Öffner) reduziert
> werden."

Die Idee gefällt mir echt gut, muss da unbedingt mal was zu probieren!
Ich steh ja grundsätzlich auf Relais mit 2 Schaltern, um dann zu 
überlegen wie man den 2. "missbraucht".
Meist mindestens zur Selbsthaltung oder mit nem Wecker dran zur 
Zeitmessung.
:-)

> Der Spannungregler LM317 könnte auch durch einen sparsameren ersetzt
> werden.

Von einem Spannungsregler hab ich hier noch gar nichts mitbekommen, ich 
dachte die Lämpchen wären einfach an ein Batteriepack drangehängt, muss 
unbedingt mal genauer sehen was das für Kerzen sind.

Mein Bild im Kopf sind so kleine einzelne Plastikteile mit 1 LED, die 
von jeweils 3 Knopfzellen á 1,5V betrieben werden und evtl. dazu ein 
selbstgebastelter Dämmerungsschalter, so 1 Euro Teile oder technisch 
denen gleichstehende.

> PS: Ihr hättet besser einen neuen eigenen Thread aufgemacht?

Glaub ich auch langsam, mach ich beim nächsten und link dann rein und 
zurück.

von Ingrid (Gast)


Angehängte Dateien:

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So nun, die Bilder.

Nochmal einen Hinweis. Die Kerzen haben Ihre eigenen Versorgung, also 
eigene Batterien. Ich habe nur den Ein/Aus Schalter zum Relais geführt. 
Diesen habe ich dann ständig auf EIN.

Die 4,5 V sind für den Dämmerungschalter, auf dieser Platine ist ja das 
Relais für die Kerzen drauf und das muss ja mit Strom versorgen.

von Pit (Gast)


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> PS: Ihr hättet besser einen neuen eigenen Thread aufgemacht?

ich hab mal hier weitergemacht:
Beitrag "Led-Kerzen mit umgebauter Zeitschaltuhr (230VAC->X VDC) schalten"

von Wolfgang R. (pit)


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Es gibt aber auch schon günstig eine 12V Zeitschaltuhr:
http://i.ebayimg.com/images/g/Y1AAAOSwNRlYJEw-/s-l1600.jpg

Die "selbstgebaute" hat aber den Vorteil, daß sie nicht zwangsweise mit 
12V laufen muss, sondern sie kann mit weniger Saft nur einen Transistor 
oder ein geringer bespanntes Relais schalten.

Die "fertige" dagegen hat leider nur einen kleinen Speicher-Akku (40 mAh 
?!), der schnell den Geist aufgibt wegen evtl. vorheriger Tiefentladung.
(Bei mir immer schon wieder nach einem Tag platt)

Man kann aber aus der "Fertigen", die relativ schön groß ist, in 
gleicher Weise das reine Uhrmodul entfremden.

von controllergirl (Gast)


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von Dominik (Gast)


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ich grabe den Beitrag noch mal aus. Die REV Zeitschaltuhr gibt es immer 
noch und ich bin kurz davor sie zu bestellen. Ich habe vor einem halben 
Jahr schon mal eine 12V Zeitschaltuhr bei Aliexpress bestellt, die nie 
angekommen ist. Diese REV passt aber vermutlich viel besser wegen 
Batteriebetriebs.

Traurig, dass sich nur Laien/Amateure (also Leute mit wenigen 
Kenntnisen) so etwas brauchen, zu denen ich mich auch zähle. Ich möchte 
das Rad auch nicht unbedingt neu erfinden. Mich wundert nur, dass es
a) so etwas nicht fertig gibt
b) einer der vielen uC-Experten so etwas nicht schon projektiert hat

Also es geht mir auch um Batteriebetrieb. Jede klassische 
Quartz-Uhr/Wecker läuft mit einer Batteriezelle z.T. Jahre und hat sogar 
schon eine Alarmfunktion eingebaut. Wieso kriegt man das mit einem uC 
nicht auch hin? Es gibt fertige RTC-Module, die meist über I2C 
angesteuert werden und eine Knopfzelle drauf haben. Wieso haben die 
nicht einfach eine Alarm/Weckerfunktion wie jede 0815 Quartz-Uhr und 
einen Ausgangspin, um einen uC aus dem Sleep-Mode zu wecken.

Der uC könnte dann eine 2-Spulen Impulsrelais steuern und dann sogar 
beispielsweise auf einen Epaper-Display was Ausgeben und sich dann 
wieder schlafen legen. Eine Quartzuhr, bzw. die o.g. Zeitschaltuhr haben 
dagegen den Vorteil, dass ja sogar das LC-Display mit Zeit läuft im 
Batteriebetrieb. Mit einen uC wäre man allerdings flexibler. So könnte 
man auch Feiertage für ein ganzes Jahr einprogrammieren oder ähnliches. 
Ich habe jedenfalls viele Ideen, die mir beim Energie sparen helfen 
würde, aber mir fehlt es an genau solch einer Zeitschaltuhr.

Da ich das Rad ungern neu erfinden möchte, wollte ich mal hören, ob es 
inzwischen ähnliches Projekte gibt mit den hier erwähnten bistabilen 
2-Coil-Relais.

Auch wenn der Beitrag nun schon viele Jahre alt ist: Zum 
Spulenstromverbrauch gewöhnlicher Relais: Ich habe früher schon mal was 
gebaut und auch hier im Forum den Tipp für einen Impulsformer gefunden 
mit einem XOR-Gatter und Kondensator. Damit erzeugt man aus einem 
gewöhnlichen, andauernden Schaltsignal 2 kurze Impulse beim Ein-/und 
Ausschalten, um ein gewöhnlichen Stromstoßrelais zu steuern. Das habe 
ich mal nachgebaut, jedoch benötigte der XOR-Baustein, den ich hier 
hatte (HCF4070), auch 2mA-Betriebsstrom, so dass es für Batteriebetrieb 
auch eher ungeeignet ist. Kennt dafür vielleicht jemand etwas komkretes. 
Also Impulsformer, ohne dafür gleich eine uC zu missbrauchen, der im 
Sleep-Mode auf Flanken reagiert.

von Sven (Gast)


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>Jede klassische Quartz-Uhr/Wecker läuft mit einer Batteriezelle z.T. Jahre und 
hat sogar schon eine Alarmfunktion eingebaut. Wieso kriegt man das mit einem uC 
nicht auch hin?

Eigentlich bräuchte man nur einen Umsetzer "Piezo-Alarm" auf Relais, 
eingebaut in einem "Untersetzer" auf den man den Wecker oder Timer 
stellt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Dominik schrieb:
> Wieso kriegt man das mit einem uC nicht auch hin?

Das Gefummel, ein "glass-only" LCD an einen Controller zu klemmen, ist 
vor allem mechanisch recht aufwändig: du brauchst ein passendes Gehäuse 
und diese Gummikontakte, auch entsprechende LC-Displays sind in der 
Regel keine "Stangenware" – anders als Displays, die über I²C oder die 
klassische HD44780-Schnittstelle angepsrochen werden. Letztere sind zwar 
gut erhältlich, aber brauchen für Batteriebetrieb ziemlich viel Strom.

Es gab früher von Atmel Demo-Kits, anfangs mit dem ATmega169 ("AVR 
Butterfly"), ich glaube dann auch mit dem Xmega B, aber all sowas ist 
halt relativ rar geblieben, und ein Demokit ist noch keine mechanisch 
solide Lösung. Den Butterfly könnte man nehmen und daraus vielleicht ein 
Gerät bauen, aber mit mittlerweile um die 50 Euro ist er nun auch nicht 
gerade preiswert.

Wenn du Batteriebetrieb haben willst, willst du vermutlich keine 230 V 
schalten, das würde die Sache für Eigenbauten wieder etwas einfacher 
machen.

von Stefan F. (Gast)


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Dominik schrieb:
> Also es geht mir auch um Batteriebetrieb.
> Wieso kriegt man das mit einem uC nicht auch hin?

Kriegt man, wo ist das Problem? Es gibt jede Menge Projekte mit selbst 
gebauten Zeitschaltuhren.

Relais und Batteriebetrieb passen halt nicht so gut zusammen, wenn das 
Relais längere Zeit bestromt werden soll. Aber wenn es nur kurze Zeiten 
sind, oder ein bistabiles Relais - why not? Einfach machen.

> Traurig, dass sich nur Laien/Amateure (so etwas brauchen

Ich verstehe nicht was du meinst. Es gibt jede Menge kommerzielle 
Zeitschaltuhren mit und ohne Relais, die mit Batterie betrieben werden 
können. Gebe mal in der Bildersuche von Google "zeitschaltuhr modul 
batterie" ein, dann siehst du sie.

von Dominik (Gast)


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Sven schrieb:

> Eigentlich bräuchte man nur einen Umsetzer "Piezo-Alarm" auf Relais,
> eingebaut in einem "Untersetzer" auf den man den Wecker oder Timer
> stellt.

Ja, aber das ist wieder von hinten durch's Auge. Würde aber auch gehen, 
falls es schon jemand gemacht hat? Also Knopfzellen LCD-Uhr von der 
Stange nehmen und Taster über je einen uC-Output steuern, sowie den 
Alarm an einen Eingang legen, welcher den uC aus dem Sleep holt.

War der AVR-Butterly auf Langzeitanwendung per Batterie ausgelegt? M.W. 
war es doch nur ein Experimentier/Lernboard?
Fertige uC-Boards für so etwas zu finden, ist echt schwer. Suche schon 
länger so etwas für einen Langzeit-Datenlogger. Arduino-Boards, welche 
ich bisher hatte, brauchen im Sleep-Mode immer noch einige mA - selbst 
wenn man alle LEDs, bzw. Vorwiderstände von der Platine entfernt. Es 
gibt ja auch ESP32-Module mit (sehr) kleinen Epaper Displays onboard. 
Hat da jemand Erfahrung, ob es eines gibt, das in Batteriebetrieb nur 
wenige uA brauchen? Das könnte man dann gut wie o.g. mit einer kleinen, 
klassichen Quarzuhren koppeln und per Zusatzschalter dann sogar in einen 
WLAN-Webinterface Modus zum Weckerstellen bringen.
Alles ziemlich triviale Ideen, weshalb ich mich frage, ob jemand solche 
Projekte nicht irgendwo schon gesehen hat? Link?

Per Google (Bilder-)Suche finde ich zumindest nicht, dass im 
Batteriebetrieb läuft mit (Zero Power Latching-)Relais. Und selbst wenn 
ich etwas in der Art finde, sind die so schlecht konstruiert, dass sie 
trotz bistabiler Relais mehrere mA brauchen: 
https://www.aliexpress.com/item/1005001412860164.html

von Stefan F. (Gast)


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Dominik schrieb:
> Ja, aber das ist wieder von hinten durch's Auge. Würde aber auch gehen,
> falls es schon jemand gemacht hat?

Habe ich. Mit einem passiven Abus Glasbruchmelder (kein Witz). Diese 
zweipoligen Bauteile reagieren auf den Ton und schließen einen Kontakt. 
Das Relais konnte ich mir daher in dem Konkreten Fall sogar einsparen.

https://mobil.abus.com/de/Gewerbe/Alarmsysteme/Terxon-Draht-System/Melder/Glasbruch-und-Erschuetterungsmelder/Potenzialfreier-Glasbruchmelder-weiss

Wenn du ein Arduino Board mit geringer Ruhestromaufnahme suchst, nimm 
einen Arduino Pro Mini oder ein ESP12-F Modul. Die Wahl eines geeigneten 
Displays überlasse ich dir.

von Thomas R. (thomasr)


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Stefan F. schrieb:
>
> Mit einem passiven Abus Glasbruchmelder (kein Witz). Diese
> zweipoligen Bauteile reagieren auf den Ton und schließen einen Kontakt.
> Das Relais konnte ich mir daher in dem Konkreten Fall sogar einsparen.
>
> 
https://mobil.abus.com/de/Gewerbe/Alarmsysteme/Terxon-Draht-System/Melder/Glasbruch-und-Erschuetterungsmelder/Potenzialfreier-Glasbruchmelder-weiss
>
Danke für den Hinweis. So einen Sensor werde ich mir mal bestellen und 
testen. Könnte man für alles mögliche brauchen was eine Auslösung durch 
hochfrequente Töne erfordert.

von Stefan F. (Gast)


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Der Ton muss aber recht laut sein, damit das funktioniert.

Meine Tochter hatte Spaß daran, den Sensor durch Anschreien auszulösen.

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