Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik IRLML 6402 Verständnisproblem


von MM (Gast)


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Hallo,

ich habe ein Verständnisproblem was den IRLML 6402 betrifft. Und zwar 
möchte ich mit 3.3V 5V schalten ... also eine Source-Spannung von 5V bei 
einer Gate-Spannung 3.3V sperren und bei 0V öffnen.

Laut Datenblatt Fig.3 sperrt er bis zu einer Gate-to-Source-Voltage von 
2V. Naja, kurz gerechnet: 5 - 2 = 3 ... also, so dachte ich, sollten 
3.3V kein Problem sein. Aber leider scheint es doch nicht so zu sein. 
Oder ich verstehe das ganze falsch? Ich muss allerdings dazu sagen, dass 
ich die 5V am Drain ohne Last gemessen habe.

Wie es eben sein soll, ist das Kind leider schon in den Brunnen 
gefallen. ... die fertige PCB liegt vor mir.

Was für Möglichkeiten habe ich nun? Hat evtl. jemand schon ähnliches 
erlebt und gelöst?

Grüße,
MM

von Peter (Gast)


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die VGth ist aber nur 0.4V-1.2V, ergo 5V-3.3V immer grösser als VGth. 
Immer an...

von Achim S. (Gast)


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MM schrieb:
> Laut Datenblatt Fig.3 sperrt er bis zu einer Gate-to-Source-Voltage von
> 2V.

Die y-Achse von Fig. 3 zeigt als kleinsten Strom 10A. Sperren ist was 
anderes.

> Was für Möglichkeiten habe ich nun? Hat evtl. jemand schon ähnliches
> erlebt und gelöst?

Tausche den Fet gegen einen mit höherer Schwellspannung

von MM (Gast)


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Verdammt, das sind ja Ampere ... ich hab mir immer mA eingebildet ...

@Peter: Wo kann ich das im Datenblatt sehen?

Euch ist nicht zufällig ein FET mit höhere Schwellspannung bekannt?

Habt vielen Dank, für Eure Hilfe.

Grüße,
MM

von Peter (Gast)


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Seite 2 "Electrical Characteristics" Vgs(th)...

von MM (Gast)


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Nur das ich das ganze richtig verstanden habe: Die Min-Max-Werte sind 
dann der Bereich, von ganz geschlossen bis ganz geöffnet oder ist das 
als Streuung zu verstehen?

Habe mir gerade den IRLML 9303 angeschaut. Der hat einen VGth von 1.3 
bis 2.5. Der Min-Wert liegt ja theoretisch immer noch unter dem 
benötigten Wert.
Das heißt, das dieser auch nicht die Lösung wäre, richtig?

von Konrad S. (maybee)


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Wenn es nur eine Bastelei ist und vor dem Gate ein Widerstand ist: mit 
GND bzw. Tristate ansteuern und einen Pull-Up zwischen Gate und Source 
löten.

von Peter (Gast)


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der Bereich ist als Streuung zu sehen -0.4V - -1.2V, je nach 
Charge/Bauteil/Temperatur etc. ...

von MM (Gast)


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@Konrad: die I/Os der steuernden ICs könne leider keine 5V ab.

@Peter: das heisst ich muss einen minimalen Wert von 1.7 oder besser 2V 
suchen. Oje, gibt es soetwas überhaupt?

Vielen Dank, für alle Antworten. Habs teilweise falsch gelesen und 
teilweise falsch verstanden. Bin nu aber auf jeden Fall schlauer als 
vorher.

Falls irgendjemand einen Ersatz für den IRLML 6402 mit einer 
Schwellenspannung von mind. 2V kennen sollte, bin ich sehr dankbar, wenn 
das hier noch Erwähnung findet.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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MM schrieb:
> Verdammt, das sind ja Ampere ... ich hab mir immer mA eingebildet ...
> Euch ist nicht zufällig ein FET mit höhere Schwellspannung bekannt?

Du bist auf dem Holzweg. Wenn du einen H-Side Schalter bauen willst und 
die zu schaltende Spannung größer ist als die Steuerspannung, dann 
brauchst du eine Schaltung zur Potentialverschiebung. Ein Schaltelement 
mit höherer Schwellspannung ist da fast nie eine Lösung.

Schalte also mit deinen 3.3V einen kleinen n-FET (z.B. BSS138). Dessen 
Drain kann dann gegen die +5V gehen und dort an einem Widerstand die 
notwendige U_gs für deinen p-Kanal-Schalter abfallen lassen. Siehe auch 
Treiber.


XL

von Dietrich L. (dietrichl)


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MM schrieb:
> Falls irgendjemand einen Ersatz für den IRLML 6402 mit einer
> Schwellenspannung von mind. 2V kennen sollte, bin ich sehr dankbar, wenn
> das hier noch Erwähnung findet.

Ich würde einen Pegelwandler dazwischen schalten, der aus 3,3V -> 5V 
macht: http://www.mikrocontroller.net/articles/Pegelwandler
Das mit der Schwellenspannung ist ziemliche Bastelei; außerdem solltest 
Du berücksichtigen, dass der Streubereich im Datenblatt für 25°C gilt. 
Es kommt also noch die Temperaturabhängigkeit dazu...

Gruß Dietrich

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