Ich habe einen Audio-Verstärker für Autos, 2-Kanal, 1000 Watt ;) Diese habe ich mal defekt gefunden. Die Transistoren in der Endstufe waren defekt. Ich habe damals zufällig zwei NPN/PNP-Paare aus einem defekten Epson-Drucker gehabt. Diese kamen an stelle der defekten Transistoren in die Endstufe rein. Nach der Reparatur funktionierte der Verstärker wieder. Ich habe ihn allerdings nicht gebraucht, bis neulich. Neulich wollte ich damit eine 100Hz Sinusspannung von der Soundkarte des PCs verstärken und damit einen Versuchsaufbau betreiben. An einem 2,4Ohm Widerstand lief der Verstärker problemlos, bis ich den Schalter für "Subwoofer" auf dem Verstärker umgelegt habe. Nach kurzem Fiepen hat sich dieser verabschiedet. Die Transistoren in der Endstufe sind wieder hin. Die vom zweiten Kanal waren noch in Ordnung, aber durch falsches Einlöten habe ich letztendlich auch diese geschrottet. Nun ja, aus Fehlern lernt man ja ... Jetzt habe ich geschaut, wie die Transistoren verbaut sind und bin auf folgenden Schaltplan gekommen. Das ist doch ein Gegentaktverstärker, oder? Ich konnte speziell zu diesem Aufbau aber nichts im Internet finden. Eventuell wäre ein Stichwort hilfreich. Probeweise habe ich ein BC337/BC327-Paar eingelötet und bekomme ca. 500mV Vpp am Ausgang raus. Ich muss aber die Eingangsspannung am Verstärker bei ca. 6,5V halten, sonst werden die Transistoren zu heiß und brennen durch. Wie kann ich prüfen, ob außer den Transistoren in der Endstufe sonst noch etwas feket ist? Ich habe eine 100Hz-Schwingung eingespeist und das Signal an der Basis eines der Transistoren gemessen. Es ist mehr oder weniger ein 100Hz-Rechtecksignal, der von -12V bis +12V geht (der Verstärker erzeugt intern diese Spannungen selbst wenn die Eingangsspannung 6,5V beträgt).
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So wie in deinem Bild geht es nicht. Entweder bei beiden Transistoren Kollektor und Emitter tauschen, oder bei einer anderen Schaltungsvariante, npn mit pnp.
Was bedeuten die kleinen Pfeile an den Transistoren? Wohin zeigen sie?
Maxim S. schrieb: > Probeweise habe ich ein BC337/BC327-Paar eingelötet ...und damit willst Du 1000Watt erzeugen?
>> Ich habe einen Audio-Verstärker für Autos, 2-Kanal, 1000 Watt ;)
1000Watt mit +-12V ?? an wieviel Ohm ??
Wie soll das gehen ?
P = U*U/R
Frank M. schrieb: >>> Ich habe einen Audio-Verstärker für Autos, 2-Kanal, 1000 Watt ;) > > 1000Watt mit +-12V ?? an wieviel Ohm ?? > > Wie soll das gehen ? Typisch mit einem im Verstärker eingebautem Schaltnetzteil.
>> Wie kann ich prüfen, ob außer den Transistoren in der Endstufe sonst
noch etwas feket ist?
Elektrolyt Kondis sind gute Kandidaten.
Verkohlte Widerstände ?
Ohne Schaltplan ist das nur Rätselraten.
ArnoR schrieb: > So wie in deinem Bild geht es nicht. Entweder bei beiden Transistoren > Kollektor und Emitter tauschen, oder bei einer anderen > Schaltungsvariante, npn mit pnp. Es kann sein, dass ich die Transistoren damals falsch eingelötet habe. Aber dann hätte der Verstärker doch gar nicht funktionieren dürfen, oder? In der Skizze sind übrigens jeweils ein PNP und ein NPN drin. Oder was meinst du mit einer anderen Schaltungsvariante? Gatzo schrieb: > Was bedeuten die kleinen Pfeile an den Transistoren? Wohin zeigen sie? An der Basis der oberen Transistors müsste eine höhere Spannung als +12V anliegen, damit dieser leitend wird. Dagegen müsste an der Basis des unteren Transistors eine Spannung von weniger als -12V anliegen. Das ist sehr seltsam. Aber genau deshalb wundere ich mich ja über den Aufbau. Es kann gut sein, dass ich alles durcheinandergebraucht habe. Vielleicht sollte ich ein paar Fotos von der Platine machen und jemand hilft mir, die korrekte Beschaltung zu finden. PS: Die 1000W sind doch billiges Werbegetöse. Der Verstärker hat eine 15A-Sicheurng. Damit Kann er an 12V nicht mehr als 180Watt abgeben. Und selbst davon ist bzw. war er weit weg. Deswegen auch der Smiley nach 1000W! Darum geht es hier nicht.
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Maxim S. schrieb: > In der Skizze sind übrigens jeweils ein PNP und ein NPN drin. Oder was > meinst du mit einer anderen Schaltungsvariante? Damit ist eine Schaltungsvariante gemeint, in der die Transistoren nicht als Emitterfolger, sondern in Emitterschaltung arbeiten. Ich habe nicht gemeint dass nur der npn durch einen pnp ersetzt werden soll, sondern die Position von npn und pnp soll bei gleicher Lage der Anschlüsse (Emitter an Vcc, Kollektor an Ausgang) getauscht werden. So wie in dieser Schaltung: Beitrag "Audioverstärkerschaltung zur Schwingungsneigungsunterdrückung Keramik, Styroflex oder?"
Ja das ist schon klar. Dann sind's aber keine +-12V sondern mindestens +-32V
Maxim S. schrieb: > Das ist doch ein Gegentaktverstärker, > oder? Ich konnte speziell zu diesem Aufbau aber nichts im Internet > finden Ja, in einer Schaltungsweise die es zwar mit dem Ausgang erlaubt bis knapp an die Versorgungsspannung zu kommen, die aber hochgradig instabil ist, übliche bei bipolaren Rail-To-Rail OpAmps, wie http://cds.linear.com/docs/en/datasheet/12189f.pdf
Hm, ich glaube, in meinem Schaltplan oben sind Emitter und Kollektor bei beiden Transistoren vertauscht. So macht es keinen Sinn.
Hier finden sich ein paar Infos zum Thema: http://de.wikipedia.org/wiki/Gegentaktverst%C3%A4rker Im Anhang noch eine Skizze, wie es oft angewendet wird.
Hier noch die Prinzipschaltung für eine ES mit symmetrischer Spannungsversorgung.
Maxim S. schrieb: > PS: Die 1000W sind doch billiges Werbegetöse. Klar, aber bei dieser Leistungsangabe wird trotzdem ein Schaltnetzteil verbaut sein. Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > Klar, aber bei dieser Leistungsangabe wird trotzdem ein > Schaltnetzteil verbaut sein. Ja, die konstante Eingangsspannung von 12V wird durch vier FETs zerhackt und dann umgewandelt, gleichgerichtet und geglättet. Dieser Teil der Platine funktioniert auch einwandfrei.
Gerri schrieb: > Hier noch die Prinzipschaltung für eine ES mit symmetrischer > Spannungsversorgung. Danke. Ich habe gerade ein paar TIP142/TIP147 (Darlington-NPN/PNP) bestellt und werde diese nach dem Schema einbauen. Die sollten so einiges aushalten.
Maxim S. schrieb: > Danke. Ich habe gerade ein paar TIP142/TIP147 (Darlington-NPN/PNP) > bestellt und werde diese nach dem Schema einbauen. Die sollten so > einiges aushalten. Wenn vorher keine Darlingtons verbaut waren, wirst Du Deine Endstufe umkonstruieren müssen. Stichwort: Ruhestromeinstellung Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > Wenn vorher keine Darlingtons verbaut waren, wirst Du Deine > Endstufe umkonstruieren müssen. Stichwort: Ruhestromeinstellung Jap, habe ich schon "befürchtet".
Foto von der Endstufe bitte. Ich wette dass die maximal 100-200W hat, darüber setzt man eigentlich Class-D Verstärker ein.
Gatzo schrieb: > Wohin zeigen sie? Immer in Stromrichtung und das ist immer von Positiv nach Negativ. (Kann von +12V nach GND oder auch von GND nach -12V sein).
Maxim S. schrieb: > Neulich wollte ich damit eine 100Hz Sinusspannung von der Soundkarte des > PCs verstärken und damit einen Versuchsaufbau betreiben. An einem 2,4Ohm > Widerstand lief der Verstärker problemlos, bis ich den Schalter für > "Subwoofer" auf dem Verstärker umgelegt habe. Nach kurzem Fiepen hat > sich dieser verabschiedet. Du kannst nicht jeden Verstärker mit Sinus aussteuern. Dafür sind die nicht gebaut. Das ist der absolute Härtetest, den dein Exemplar nicht bestanden hat. Und Rechteck, das mögen die eigentlich auch nicht.
Sascha schrieb: > Foto von der Endstufe bitte. Ich wette dass die maximal 100-200W > hat, > darüber setzt man eigentlich Class-D Verstärker ein. Maxim S. schrieb: > Ich habe eine 100Hz-Schwingung eingespeist und das > Signal an der Basis eines der Transistoren gemessen. Es ist mehr oder > weniger ein 100Hz-Rechtecksignal, der von -12V bis +12V geht (der > Verstärker erzeugt intern diese Spannungen selbst wenn die > Eingangsspannung 6,5V beträgt). Hm. El-Cheapo-Class-D?
Ne dachte erst, dass der Verstärker wirklich etwa 1000W abgeben kann, nach genauerem Durchlesen des Threads ist das wohl nicht der Fall. Eine 15A Sicherung wäre für maximal ~200W gut, da bleibt für einen Stero-Kanal etwa 50W (bei 50% Wirkungsgrad einer Analog-Endstufe). Dauersinus sollten Endstufen eigentlich immer schaffen, eben nur was mit der jeweiligen Betriebsspannung und Lautsprecherimpendanz möglich ist. Überhitzungsschutz sollte, wenn überhaupt, erst nach einigen Minuten eintreten. Hast du die originalen Endstufentransistoren noch bzw. weißt welche Bezeichnung sie hatten? Wie heißt die Endstufe? Mach doch mal Fotos von der Bestückungs- und Leiterseite eines Endstufenkanals.
Michael_ schrieb: > Du kannst nicht jeden Verstärker mit Sinus aussteuern. Dafür sind die > nicht gebaut. > Das ist der absolute Härtetest, den dein Exemplar nicht bestanden hat. > Und Rechteck, das mögen die eigentlich auch nicht. Der Grund für den Ausfall war sehr wahrscheinlich, dass die Ersatztransistoren von den Parametern her nicht gepasst haben. Ich habe einige Fotos und Messungen gemacht. NewFile0 zeigt das Eingangssignal vom Laptop (blau) bzw. die Spannung an Leiterbahn 1 und 4 (gelb). Spannungsverlauf an 1 und 4 ist identisch. Die Spannung an 1 und 4 des zweiten Kanals ist gegenüber der am ersten Kanal invertiert. An Leiterbahn 2 liegt die positive und an 5 die negative Betriebsspannung an. Diese beträgt bei 12V Eingangsspannung 25V. Spannungsverlauf an Leiterbahn 3 und 6 ist in NewFile2 zu sehen. Diese Leiterbahnen gehen durch die 0,22Ohm Widerstände an den Lautsprecherausgang. Zum Vergleich sieht man in NewFile1 noch entsprechende Signale vom zweiten Kanal. Dort ist die Peak-to-Peak-Spannung an 3 und 6 deutlich hoher und sinusförmig. Wohl ein Zeichen dafür, dass mit dem ersten Kanal etwas nicht stimmt. Die Spannung an 3 und 6 lässt sich mit dem Lautstärkeregler ändern. Bei den Messungen war der Regler auf Maximum. Allen Messungen wurden ohne die vier Treibertransistoren durchgeführt. Woher kommt nun die Sinusspannung von ca. 17V Amplitude am Ausgang, wo doch die Treibertransistoren fehlen? Und woran kann es liegen, dass die Amplitude am anderen Kanal so viel kleiner und nicht sinusförmig ist?
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Wenn ich den Aufbau sehe, dann sind die 1000W real. Nämlich PMPO! Wenn man das durch 50 teilt, kommen 20W, also 2X10W raus. Und das ist mit dem Schaltungsaufbau erreichbar.
Michael_ schrieb: > Wenn ich den Aufbau sehe, dann sind die 1000W real. Nämlich PMPO! > Wenn man das durch 50 teilt, kommen 20W, also 2X10W raus. Da ja anscheinend ein Trafo verbaut wurde, wird die Leistung schon etwas höher sein. Wenn man die reale Betriebsspannung nachmißt, lässt sich die Leistung ja leicht errechnen. Je nach Aufbau kann diese Leistung natürlich nur kurzzeitig abgegeben werden, was aber auch gut zu typischer Musik passt. Gruss Harald
Na ja, es sind 2 TO3P Transistoren pro Kanal, damit sind durchaus
Ausgangsleistungen bis 120W pro Kanal zu erreichen, also 240W zusammen,
das schafft sogar das Schaltnetzteil und der Kern.
Natürlich weit von der Werbung mit 1000W entfernt.
In der Praxis wird es noch weniger haben, denn wenn man in der Werbung
sowieso übertreibt, kann man bei den Bauteilen noch etwas einsparen.
Viel schlimmer ist, daß jede Ausgangsschutzschaltung vor defekten
Endstufentransistoren fehlt.
Man kann bei Q32 übrigens deutlich sehen, daß die Spannungsversorgung
zum Kollektor geht, es also gar nicht so wie 20140212_105613.png ist,
sondern (natürlich) ganz konventionell
+
|
-|<
|E
0.22R
|
+--
|
0.22R
|E
-|<
|
-
aufgebaut ist.
> Probeweise habe ich ein BC337/BC327-Paar eingelötet
und dann auch noch verkehrt gepolt, das ist natürlich witzlos,
die halten ja nicht mal den Ruhestrom der Endstufe aus.
Es sollten schon ordentliche NPN Und PNP Transistoren sein,
und falls Darlingtons verbaut wurden müssen auch wieder
Darlingtons rein.
Selbst wenn auf der Endstufe "MOSFET" steht, heisst das übrigens
nicht, daß dort MOSFETs eingebaut waren, der Werbung reicht es,
wenn die MOSFETs im Spannungswandler sind.
Der dumme Kunde weiss das natürlich nicht und fällt drauf rein
weil er glaubt sie wären im Audiozweig und würden dort für "guten"
röhrenähnlichen Klang sorgen und zahlt gerne noch etwas mehr.
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