Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Welcher Lötkolben fürn Anfänger?


von Klaus (Gast)


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Hallo,
ich möchte mir gerne einen Lötkolben zulegen. Da ich bisher noch nie in 
meinem Leben irgendwas gelötet habe, fehlt mir da die Erfahrung.. Ich 
habe festgestellt, dass ich doch öfters gern auch selbst was löten 
würde. Speziell geht es mir hierbei z.B. Kondensatoren oder größere ICs 
tauschen oder auch mal eine kleine Schaltungen bestücken.

Gibt es da was empfehlenswertes für den Einstieg?

Danke!

von Max H. (hartl192)


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Ich habe mir am Anfang diese Lötstation gekauft: 
http://www.ebay.de/itm/Lotstation-Easy-98-regelbar-20-48W-200-450-C-Lotkolben-/380536793945?pt=Schwei%C3%9F_L%C3%B6ttechnik&hash=item5899c2ab59
Ich bin mit dieser gut zurechtgekommen, bis ich sie im Sommer 
austauschen musste weil sie vom Tisch gefallen ist und kaputt war. Ich 
habe mit dieser auch TQFP-44 und 0805-SMD gelötet.

von Michael S. (captain-stone)


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Also ich schwör auf die Weller WS81.

von SE (Gast)


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Klaus schrieb:
> Speziell geht es mir hierbei z.B. Kondensatoren oder größere ICs
> tauschen

Gerade da trennt sich die Spreu vom Weizen.
Kondensatoren, besonders die großen Elkos, sind mit einem Pin gerne in 
einer Massefläche verlötet.
Hier braucht man Power, sonst gibt man irgendwann verfrustet auf.
Selbst meine alte 50W Weller Station scheiterte daran Elkos auf einem 
Mainboard auszutauschen.

Daher suche ich auch grad.
Bisher ist die Ersa i-Con Pico mein Favorit.

von herbert (Gast)


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Willst wahrscheinlich auch nicht soviel Geld in die Hand nehmen? 
Namhafte Marken wie Weller etc sind teuer,halten aber ziemlich lange 
weil sie für gewerblichen Einsatz gebaut sind.Meine Weller WECP-20 ist 
schon über zwanzig Jahre alt und immer noch top. Bei den günstigen kommt 
man irgendwann an die Grenzen,aber für einen Einsteiger aber mit 
Einschränkungen zu empfehlen.Guterhaltene gebrauchte zu kaufen wäre eine 
Alternative.

von Uwe (Gast)


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> Hier braucht man Power, sonst gibt man irgendwann verfrustet auf.
> Selbst meine alte 50W Weller Station scheiterte daran Elkos auf einem
> Mainboard auszutauschen.

Deshalb benutz ich jetzt die Metcal von OKI (die PS-900 gibs für ca. 
200€)
Die nutzen als Regelung die Curie Temperatur
http://docs-europe.electrocomponents.com/webdocs/0030/0900766b80030f3d.pdf
http://www.atoo-electronics.com/pdf/TMT_2000S.pdf

von Georg A. (georga)


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(Schnell) wechselbare Spitzen sind recht hilfreich. Ich habe 
normalerweise auch nur eine dünne, aber für Auslötarbeiten (die üblichen 
Elkos halt ;) eine sehr breite mit 5mm und grosser Wärmekapazität. Das 
kommt billiger als ein extra 100W-Prügel für grobe Arbeiten. Bei meinem 
Ersa werden die auch nur über eine Feder gehalten, die Spitzen kann man 
auch im Betrieb bequem mit einer Zange wechseln.

von René K. (cyprius)


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Auch wenn es wieder Gegenfeuer geben wird, muss ich mich ein weiteres 
mal für JBC aussprechen ;)

von herbert (Gast)


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René K. schrieb:
> Auch wenn es wieder Gegenfeuer geben wird, muss ich mich ein weiteres
> mal für JBC aussprechen ;)

Die meisten die ich kenne ,haben eine auf der Arbeit aber kaum einer 
eine privat.Für Porsche kann ich mich auch aussprechen...

von Private JBC (Gast)


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René K. schrieb:
> Auch wenn es wieder Gegenfeuer geben wird, muss ich mich ein weiteres
> mal für JBC aussprechen ;)

Du bist nicht allein.

herbert schrieb:
> Die meisten die ich kenne ,haben eine auf der Arbeit aber kaum einer
> eine privat.Für Porsche kann ich mich auch aussprechen...

Es gibt auch private Porschefahrer.

Gebraucht sind die garnicht so teuer.

Ich  habe privat eine JBC AD2700 gebraucht bei Ebay für 150 Euro.

Die geb ich nie wieder her.

Damit läßt sich alles löten.
Drei verschiedene Spitzen hab ich dazu, mehr braucht es nicht dafür.

von Norbert M. (Gast)


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Mein erster Lötkolben war stinknormaler von ERSA, so in der 
30-Euro-Klasse. Ich nehme ihn heute noch gerne her, wenn schnell 
irgendwo ein bedrahtetes Bauteil auszuwechseln oder z.B. eine Schaltung 
auf Lochrasterplatine aufgebaut werden soll. Das Teil ist robust und 
sein Geld wert und kann - im Gegensatz zur Station - auch mal schnell 
mit auf Reisen gehen.

Später (viel später) habe ich mir dann doch eine Station gekauft, aber 
kein Lixusgerät sondern die günstige 931er Zhongdi aus China (gibt's zum 
Beispiel bei den Ramschversendern wie Reiche1t
http://www.reichelt.at/STATION-ZD-931/3/index.html?&ARTICLE=90918
oder Pollin:
http://www.pollin.de/shop/dt/NTQ5OTUxOTk-/Werkstatt/Loettechnik/Loetgeraete/Loetstation_ZD_931.html

Aanscheinend gibts zu dieser Station auch einen ganzen Thread 
Beitrag "Lötstation ZD-931 von Pollin" hier im Forum, den ich aber 
nicht gelesen habe. Mir war damals wichtig, daß ich die Temperatur genau 
einstellen kann und daß man billigen Ersatz bekommt, was bei der 
Zhongdi-Station definitv der Fall ist - Ersatzkoblben dafür gibt's 
nämlich bei vielen verschiedenen Versendern ganz günstig - weit unter 10 
Euro). Das Schwämmchen ist natürlich unbrauchbarer Schrott, habe ich 
rausgeworfen, dort sitzt jetzt ein Stannol Tippy ;)

Weiter oben wurde bemängelt, man müsse wegen der Leistung aufpassen, da 
man sonst keine Kondensatoren von Mainboards auswechseln kann. Das mag 
stimmen, nur gerade ein Einsteiger sollte sich vielleicht nicht gerade 
an diesem Extrembeispiel versuchen, gerade Mainboards mit ihren 
Multilayer-PCBs mit ausgedehnten Masseflächen (= große Wärmekapazität) 
sind eben ein Spezialfall.

Ich persönlich bin mit meiner Vorgehensweise (robuster Handlötkolben, 
später günstige Station) gut gefahren und würde aus wieder so machen. 
Mit einem Handlötkolben (sei es ERSA, Weller, xyz.) kann man zumindest 
ohne gröberen Kapitaleinsatz zumindest schon einige brauchbare 
Löterfahrungen sammeln und feststellen, ob einem die Löterei als Hobby 
überhaupt zusagt. Falls dem nicht so ist, dann hat man wenigstens nicht 
zu viel Geld ausgegeben und einen Handlötkolben kann man dann gut und 
gerne auch für eigentlich nicht zweckbestimmte Anwendungen hernehmen, 
siehe z.B. hier:
http://www.youtube.com/watch?v=XXqzB2NJPCE

Mit einem Handlötkolben, einer (oder zwei) Kegelspitzen, einer Flach- 
bzw. Meisselspitze, einer Rolle Radio-Lötzinn und etwas Entlötlitze (von 
diesen Pen!spumpen halte ich persönlich übrigens gar nichts) kann man 
jedenfalls schon allerhand anstellen - zumindest genug, um sich im 
klaren darüber zu werden, ob weitergehende Investitionen in diesem 
Bereich für einen selbst überhaupt sinnvoll sind, oder ob man sich doch 
lieber gerne in eine andere Richtung entwickeln will.

LG, N0R

"Der Beitrag scheint Spam zu enthalten: "Pen!s" - Du mich auch...

von René K. (cyprius)


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herbert schrieb:
> Die meisten die ich kenne ,haben eine auf der Arbeit aber kaum einer
> eine privat.Für Porsche kann ich mich auch aussprechen...

Porsche ist das imho noch nicht, im Vergleich zur "analogen" 
Einstiegsstation ist da bei JBC oder z.B. Metcal noch sehr viel Platz 
nach oben.

240€ sind ggfs. eine mittelgroße Hürde, wenn man aber plant die Station 
in Zukunft häufig und intensiv zu benutzen, ist das eine sehr gute 
Investition.

von nichtGast (Gast)


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Klaus schrieb:
> Hallo,
> ich möchte mir gerne einen Lötkolben zulegen. Da ich bisher noch nie in
> meinem Leben irgendwas gelötet habe, fehlt mir da die Erfahrung.. Ich
> habe festgestellt, dass ich doch öfters gern auch selbst was löten
> würde. Speziell geht es mir hierbei z.B. Kondensatoren oder größere ICs
> tauschen oder auch mal eine kleine Schaltungen bestücken.
>
> Gibt es da was empfehlenswertes für den Einstieg?

Nicht zu viel Geld ausgeben, die Empfehlungen für Weller, JBC und den 
ganzen Quatsch einfach ignorieren.  Etwas guenstiges, geregeltes nehmen, 
Post 2 gehört nicht dazu.

Hakko 936 Nachbauten könnten passen:
 - aus Deutschland: 
http://www.aoyue.de/product_info.php/info/p2989_AOYUE-936-Loetstation-Loetkolben-ESD-SMD-200-C-480-C---BEST-SELLER.html
 - aus China: 
http://www.hobbyking.com/hobbyking/store/__19241__Soldering_Station_with_Adjustable_Heat_Range_with_EU_plug.html

von OASIS (Gast)


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Für den Anfang reicht auch ein 5 Euro Kolben. Ich würde niemals nochmal 
eine teueren Kolben am Anfang kaufen. AOYUE 936 ist da schon ganz gut.

von Harry (Gast)


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Schau mal in diesen Beitrag:

Beitrag "Lötkolben gesucht"


Du könntest dir einen 30W-Lötkolben (z.B. von Weller, die haben nach 
IMHO eine sehr langlebige Spitze) holen und diese einfache Sparschaltung 
hier aufbauen:
http://www.mikrocontroller.net/attachment/185049/Sparschaltung_Loetkolben.PNG

Dann kannst du den Kolben als 30W-Kolben und als 15W-Kolben benutzen.

(oder analog 40W und 20W etc.)

von Almalma (Gast)


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>und diese einfache Sparschaltung hier aufbauen:
Was ?! Ist das ernst gemeint ?
Das ist ja wie wenn ich 50% der Zündkerzen raus drehe, weil ich heute 
nicht in Urlaub will, sondern nur kurz in die Stadt.

von Harald W. (wilhelms)


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Almalma schrieb:

> Das ist ja wie wenn ich 50% der Zündkerzen raus drehe, weil ich heute
> nicht in Urlaub will, sondern nur kurz in die Stadt.

Nun, sog. Zylinderabschaltungen sind bei Autos schon länger
Stand der Technik.
Gruss
Harald

von Lötauge (Gast)


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Klaus schrieb:
> Hallo,
> ich möchte mir gerne einen Lötkolben zulegen. Da ich bisher noch nie in
> meinem Leben irgendwas gelötet habe, fehlt mir da die Erfahrung.. Ich
> habe festgestellt, dass ich doch öfters gern auch selbst was löten
> würde. Speziell geht es mir hierbei z.B. Kondensatoren oder größere ICs
> tauschen oder auch mal eine kleine Schaltungen bestücken.
>
> Gibt es da was empfehlenswertes für den Einstieg?
>
> Danke!

Ich würde ganz, ganz billig anfangen, um die ersten Gehversuche zu 
machen und zu testen, ob mir die Sache taugt. Am Beispiel Pollin sei's 
mal kurz skizziert:

Kolben, 30Watt, 2,95€:
http://www.pollin.de/shop/dt/NTg5OTk0OTk-/Werkstatt/Loettechnik/Loetgeraete/Universal_Loetkolben_30_Watt.html

2 Ersatzspitzen, zusammen 1,20€:
http://www.pollin.de/shop/dt/OTk4OTk0OTk-/Werkstatt/Loettechnik/Zubehoer/Ersatz_Loetspitze.html

Ständer, 2,45€:
http://www.pollin.de/shop/dt/ODk4OTk0OTk-/Werkstatt/Loettechnik/Zubehoer/Loetkolbenstaender.html

Lötzinn, und zwar (zumindest für den Anfang) ein BLEIHALTIGES vom Typ 
"Sn60Pb40", sprich 60% Zinn und 40% Blei oder "Sn60Pb38Cu2" (+ etwas 
Kupfer), oft auch nur als Sn60Pb bzw. Sn60PbCu bezeichnet oder unter dem 
Namen "Radiolot".
Es ist üblicherweise etwa einen mm stark (dicker ist Mist!) und enthät 
in seinem Inneren eine "Kolophoniumseele", braucht also kein 
zusätzliches Flußmittel.
Der Schmelzpunkt dieser Lotsorte liegt bei etwa 190 Grad Celsius.

BLEIFREIE Lote dagegen sind je nach Legierung (u.U. erheblich) teurer 
und schmelzen erst bei höheren Temperaturen. Außerdem sehen die damit 
erzeugten Lötstellen meist deutlich "schlechter" aus als jene mit 
bleihaltigem Lot.

Für Anfänger sind diese bleifreien Lote also aus zweierlei Gründen sehr 
ungeeignet:
- erstens muß die Lötstelle deutlich heißer gemacht werden als bei 
bleihaltigem Lötzinn nötig und damit steigt beim ohnehin langsameren 
Tempo eines Anfängers die Zerstörungsgefahr für Bauteile und Platine 
erheblich.
Eine gute Lötstelle dauert bei bleihaltigem Lötzinn und ein klein wenig 
Übung übrigens nur ein oder zwei Sekunden(!):
Lötkolben hin, Lötzinn schräg zwischen Lötspitze und Lötstelle dazu mit 
Kontakt zur heißen Lötspitze, Lötzinn weg, Kolben weg, fertig.
- zweitens sieht ein Anfänger bei bleihaltigem Lot sofort, ob die 
Lötstelle "gut" aussieht (und damit in Ordnung ist) oder eben nicht. Bei 
bleifreiem Lot dagegen sehen auch eigentlich "gute" Lötstellen oft eher 
besch...eiden aus.

Hier ein typischer Vertreter:
http://www.pollin.de/shop/dt/NjE5OTUxOTk-/Werkstatt/Loettechnik/Zubehoer/Loetzinn_LZ_26_0500.html

Nach meiner über 35jährigen Löterfahrung sind Entlötpumpen übrigens 
einigermaßen überflüssige Objekte, das Geld kann man sich wirklich 
sparen.
Stattdessen lieber noch ein Röllchen Entlötlitze, 1,25€:
http://www.pollin.de/shop/dt/NDg5OTUxOTk-/Werkstatt/Loettechnik/Entloetgeraete/Entloetlitze_2_5_mm.html

Eines noch:
Finger weg von Lötfett und Lötwasser!
Dieses Zeug macht über kurz oder lang durch seine korrosiven 
Eigenschaften jede Platine zum Sondermüll.

Als nächstes noch die "ERSA-Lötfibel" aus dem Internet gefischt und 
1,2,3 kleine Bausätze als Übungsobjekte und es kann losgehen!

Wenn Du das alles unfallfrei und erfolgreich hinter Dich gebracht hast 
und Du mit der ganzen Löterei "warm" geworden bist und eine Freude an 
der Sache entwickelt hast, dann kannst Du Dir Gedanken über eine teure 
Lötstation machen. Und dabei würde ich dann NICHT sparen, denn diese 
Station hast Du ziemlich sicher ein Leben lang :-)

Aus qualitativen und industriepolitischen Gründen würde ich dabei Ersa 
oder Weller präferieren, und wenn Du was für Südeuropa (Spanien) tun 
willst JBC.

Den alten 2,45€-Kolben samt Ständer kannst Du dann als eiserne 
Notreserve im Sturmgepäck verstauen...

von Lothar S. (loeti)


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Lötkolben:
http://www.pollin.de/shop/dt/NTg5OTk0OTk-/Werkstatt/Loettechnik/Loetgeraete/Universal_Loetkolben_30_Watt.html
oder:
http://www.pollin.de/shop/dt/MDU4OTk0OTk-/Werkstatt/Loettechnik/Loetgeraete/Loetset.html
gleich mit bestellen:
http://www.pollin.de/shop/dt/OTk4OTk0OTk-/Werkstatt/Loettechnik/Zubehoer/Ersatz_Loetspitze.html

"Regelung"*:
http://www.pollin.de/shop/dt/NTI2OTQ0OTk-/Lichttechnik_Leuchtmittel/Diverse_Zubehoer/Dimmer/Steckdosen_Dimmer.html

Den Dimmer kannst Du für dimmbare Hochvolt-Halogen u.ä. auch dann 
verwenden wenn Du das mit dem Löten dann doch nicht machst.

Etwas Besseres kannst Du später dann immer noch kaufen.

Grüße Löti

*Ist flexibler als die einfach Lösung mit Diode.

P.S.
Lötauge war schneller.

: Bearbeitet durch User
von Klaus (Gast)


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Hallo Zusammen,
ich bin ja überwältigt, wie viele Antworten ich bekommen habe! Das ist 
ja echt klasse! Vielen Dank dafür. :)

Grundsätzlich wollte ich sowieso bewusst nur einen Lötkolben am Anfang, 
keine Station ;) Genau wie Ihr sagt, muss ich als Anfänger sowieso damit 
erstmal warm werden. Später kann es ja dann was teureres / besseres.

Allerdings frage ich mich, sollte ich wirklich so einen ganz billiger 
10E Kolben kaufen? Lohnt es sich da doch nicht eher für 20-30 Euro einen 
von Ersa/Weller für den Einstieg zu kaufen? Angepeilt hatte ich (ohne 
vorher zu schauen, was Kolben so kosten, so 50 Euro mit Material 
auszugeben).

Wenn ich bei Ersa schaue, würde mir der Multi-Pro ins Auge fallen, weil 
er Spitzen nutzt, welche man auch Später mit einer Station einsetzen 
könnte. Oder sollte ich das außer Acht lassen und doch lieber z.B. einen 
ERSA 30S bzw. Multitip C25 nehmen? (Ich hab im Leben oft die Erfahrung 
gemacht, wer billig kauft, kauft zweimal, daher bin ich da etwas 
skeptisch.. :D Muss natürlich hier nicht zutreffen!)

Noch was ganz anderes. Ein Kumpel von mir hätte einen 0710CD von Ersa 
übrig, welchen ich für 30E kriegen könnte. Taugt der was im Vergleich? 
Wenn ich zumindest Google richtig verstehe, kann das Ding sowieso keine 
echte Temperaturregelung?

Vielen Dank!

von Thomas L. (ics1702)


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Bei Ebay gibt es gerade eine gebrauchte Lötstation Ersa M250 Multitip
für 50 Euro Sofortkauf.

von Georg A. (georga)


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Ich habe gute 15 Jahre lang mit einem "langweiligen" Ersa Multitip mit 
15W gelötet, inkl. massig SMD mit 0.5mm Pitch. Allerdings hatte ich mir 
schon relativ frühzeitig aus Kupferblech/rohr eigene Spitzen gefeilt. 
Aber nicht wegen der Form...

Meiner Erfahrung nach ist das Hauptproblem an den ungeregelten Kolben, 
dass sie zu heiss werden und damit das Lötzinn (und die ganze Spitze) zu 
schnell oxidieren. Damit bekommt man gerade als Anfänger (wo eh alles 
langsamer vor sich geht) schlechte Lötstellen.

Mit eigenen Lötspitzen kann man auch ohne Regelung die Temperatur durch 
längere Wege bis zur Spitze etwas senken. Geht dann halt auch nur für 
Kleinzeug.

Aber regelbare Kolben sind inzwischen ja nicht mehr soo teuer ;)

BTW: Das Flussmittel im Lötzinn ist auch wichtig. Häufig wird SW32 oder 
34 empfohlen, bloss nichts aggressiveres (kleinere Zahl). Das ist aber 
für Anfänger IMO etwas arg "sanft", gerade wenn man mit Bauteilresten 
ala Pollin-Sortimente etc. arbeitet. Wenn du deine Basteleien nicht 
gerade in feuchter und heisser Umgebung benutzt werden, ist SW26 
deutlich angenehmer und frisst sich trotzdem nicht durch die Platine.

von herbert (Gast)


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Georg A. schrieb:
> BTW: Das Flussmittel im Lötzinn ist auch wichtig. Häufig wird SW32 oder
> 34 empfohlen, bloss nichts aggressiveres (kleinere Zahl). Das ist aber
> für Anfänger IMO etwas arg "sanft", gerade wenn man mit Bauteilresten
> ala Pollin-Sortimente etc. arbeitet. Wenn du deine Basteleien nicht
> gerade in feuchter und heisser Umgebung benutzt werden, ist SW26
> deutlich angenehmer und frisst sich trotzdem nicht durch die Platine.

Ziemlich egal wie agressiv das Flußmittel ist wenn die Platine hinterher 
gewaschen wird.Nicht egal ist das beim löten weil agressiveres 
Flußmittel ein besseres Lötergebnis zur Folge hat.

von Georg A. (georga)


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Mit SW26 habe ich auch ohne Wäsche keine Probleme. Ich hatte das mal so 
um '94 rum von Reichelt mehrere Jahre benutzt (ohne zu merken, was ich 
da eigentlich bestellt habe) und war immer sehr angetan von der 
Verarbeitung, gerade bei SMD. Dass das nicht SW34 ist, habe ich erst vor 
kurzem bemerkt, wie ich die letzte leere Rolle weggeworfen habe. Die 
Platinen von damals sind immer noch einwandfrei. Mit der Erfahrung habe 
ich dann ein bleifreies Lötzinn mit SW26 gekauft. Und siehe da, das 
flutscht genausogut wie das bleihaltige. Gar kein Vergleich zu dem 
bleifreien Edsyn mit SW34...

von Marcus W. (marcusaw)


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Ich würde auf jeden Fall eine Station kaufen - einfach wegen des 
Handlings. Ein 230V-Bratkolben hat einen Dicken Griff und ein sehr 
starres Kabel. Man müht sich damit mehr, als man müsste.

Ich hatte vor Jahren einmal einen Lötkolben mit Strafo im Stecker und 
Silikonleitung - der war Spitze und das äußerste, was ich als 
ELEKTRONIK-Lötkolben akzeptieren könnte.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Ich benutze schon seit vielen Jahren verschiedene Lötstationen und 
Kolben von Ersa und Weller. Neulich war ich auf Geschäftsreise und 
musste unterwegs schnell etwas löten, so dass ich mir beim nächsten 
Conrad einen billigen Fünf-Euro-Lötkolben (Hausmarke Voltcraft?) 
besorgte.

Abgesehen von dem etwas steifen und kurzen Anschlusskabel gefiel mir der 
Lötkolben sogar sehr gut, da er hervorragend in der Hand lag und auch 
die Massenverteilung passte. Die Lötspitze wird hinreichend schnell heiß 
und die sich ergebende Lötspitzentemperatur ist auch gut für das Löten 
mit bleihaltigem Lot geeignet.

Deutlich abraten kann ich hingegen von den 50W-Lötstationen von 
Voltcraft, bei denen sehr häufig das Heizelement durchbrennt, und das 
nicht einmal bei besonders hoher Temperatur. Offenbar handelt es sich um 
ein mechanisches Problem, da im Falle eines Defektes immer einer der 
Anschlussdrähte am Heizelement abgerissen ist. Auffällig ist auch der 
große Vorrat an Ersatzlötkolben, die in den Conrad-Filialen herumliegen. 
Ansonsten (Wella, Ersa) habe ich in den letzten fast vierzig Jahren 
Lötaktivität noch keinen einzigen Heizelementdefekt erlebt. Nur bei 
meiner alten Ersa-60-Lötstation gab es einmal einen Wackelkontakt am 
etwas grenzwertigen DIN-Stecker für den Lötkolbenanschluss.

Meine Lieblingslötstation ist aber die Weller WSD-80 (Nachfolger WSD-81) 
mit dem mitgelieferten Standardlötkolben. Von meiner teuren Ersa Rework 
(~1.600,- EUR) bin ich nur mäßig begeistert.

von Klaus (Gast)


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Ich wollte nur bescheid geben, dass ich mir jetzt einen Kolben besorgt 
habe. Ist jetzt doch dieser Regelbare von Conrad geworden. Bisher bin 
ich damit jedenfalls zufrieden. Mit was für einer ungefähren Temperatur 
lötet man? Die ersten Versuche habe ich jetzt mit ~350°C (Tippe mal, 
dass die Regelung eh nicht so genau ist) probiert.

Hab damit für mich zum Üben zwei Bausätze von Pollin ohne Probleme löten 
können. Hat auf jeden Fall Spaß gemacht.

Als Lot hatte ich das gerade im Angebot befindliche Stannol HF34 
genommen. Sollte passen?

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