Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Arduino und Siemens Logo koppeln


von Rainer M. (rainer_m)


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Hi,
ich hab nun schon lange gegoogelt und auch einige Lösungsansätze 
herauslesen können, bin mir aber nicht zu 100% sicher über die Umsetzung 
per Hardware. Die Handwerkliche Umsetzung und mit Niederspannung DC ist 
dann wieder kein Problem.

Ich will folgendes bei einer Schwimmbadsteuerung lösen:

Die Steuerung ist mit einem Siemens LOGO 230 Volt und 2 E/A Bausteinen 
realisiert. Die Eingänge erfordern soweit ich weiss Signale von über 80 
Volt um als HIGH erkannt zu werden. Momentan wird einfach per 
Taster/Schalter Netzspannung angelegt.

Ich will nun Digitalausgänge eines Arduino benutzen, um die Eingänge des 
Logos zu aktivieren. Die einfachste Lösung wäre mit Relaiskarten, aber 
man will es ja etwas eleganter. Der Strom dürfte äusserst gering sein, 
der am LOGO Eingang fliesst, gemessen habe ich ihn jedoch noch nicht.

Kann ich nun einfach einen MOC3051 oder S26MD02 nehmen und fertig oder 
muss ich da weiteres beachten von wg. Halteströme oder sonstwas?

: Bearbeitet durch User
von Max H. (hartl192)


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Siehe Pegelwandler

von Boris O. (bohnsorg) Benutzerseite


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Rainer M. schrieb:
> Hi,
> ich hab nun schon lange gegoogelt und auch einige Lösungsansätze
> herauslesen können…
Sehr löblich.

> Die Steuerung ist mit einem Siemens LOGO 230 Volt und 2 E/A Bausteinen
> realisiert. Die Eingänge erfordern soweit ich weiss Signale von über 80
> Volt um als HIGH erkannt zu werden.[…]
>
> Ich will nun Digitalausgänge eines Arduino benutzen, um die Eingänge des
> Logos zu aktivieren. Die einfachste Lösung wäre mit Relaiskarten, aber
> man will es ja etwas eleganter.
Spezifizieren Sie: eleganter.
> Der Strom dürfte a´sserst gering sein,
> der am LOGO Eingang fliesst, gemessen habe ich ihn jedoch noch nicht.
Messen.

> Kann ich nun einfach einen MOC3051 oder S26MD02 nehmen und fertig oder
> muss ich da weiteres beachten von wg. Halteströme oder sonstwas?
Das ist alles sehr vage formuliert und es gibt zuviele Unbekannte. 
Möchte sagen: die Problemstellung ist zu wenig konkret.

Fürs erste, quasi Schritt 0, schlage ich vor, eine simple Relaiskarte zu 
benutzen und von dort an Ströme messen, Datenblätter lesen, Skizzen 
anfertigen und genauer werden.

von dolf (Gast)


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Rainer M. schrieb:
> aber
> man will es ja etwas eleganter

quatsch moderne relais sind für dein vorhaben völlig ausreichend.
hier im örtlichen wasserwerk sind schaltschränke voll damit.
nimm welche die man in ne fasung stecken kann.
ich nutz finder 55.34/24v.
da gibt´s auch ne fassung (94.74.1 z.b.) für.

von Uwe (Gast)


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Vieleicht hat die ja auch ne RS232 Schnittstelle die man benutzen kann 
...
Oder ist die nur zum Programmieren ?

von Rainer M. (rainer_m)


Angehängte Dateien:

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Das mit den Pegelwandlern war ne gute Idee, aber auf 230V war nichts 
dabei, was mir jetzt wirklich weitergeholfen hätte.

Die RS232 schnittstelle ist leider nur zum programmieren.

Werde mich später mal in die Katakomben zu dem Logo bewegen und den 
Strom messen, der beim Betätigen eines Tasters an einem Eingang 
tatsächlich fliesst. Lt. Beschreibung ist HIGH über 79V AC und LOW unter 
40V AC, Strom 0,08mA bei HIGH und 0,03 mA bei LOW.

Relais will ich vermeiden, da es 10 Eingänge sind und u.U. die 
Schaltfrequenz zu schnell werden könnte.

Gedacht hatte ich an sowas: MOC 3051
http://www.aliexpress.com/item/Photoisolator-moc3051m-moc3051-original-huaqiang/882819658.html?tracelog=back_to_detail_a

Was ich bisher verstanden habe, und korrigiert mich bitte, wenn dem 
nicht so ist, ist, dass als Last ein gewisser Mindeststrom fliesen muss, 
damit der TRIAC durchschaltet. Daher die Frage, ob 0,08 mA dafür 
genügen. Im Datenblatt 
http://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/483350/COSMO/KMOC3051H.html 
habe ich nichts entsprechendes entdecken können (evtl. auch wegen meiner 
noch-Unkenntnis in diesem Bereich).

@Boris: Genauere Problembeschreibung: Arduino Ausgang hat 5V DC, Logo 
Eingang hat 230V AC, siehe auch weitere Daten weiter oben im Post. Wie 
krieg ich das am besten zusammengeschaltet? So einfach wie in der Anlage 
aufskizziert?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Rainer M. schrieb:
> Daher die Frage, ob 0,08 mA dafür
> genügen. Im Datenblatt
> http://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/483350/COSMO/KMOC3051H.html
> habe ich nichts entsprechendes entdecken können (evtl. auch wegen meiner
> noch-Unkenntnis in diesem Bereich).

In dem kleinen Bereich ist zumindest das Fairchild DB wirklich nicht 
hilfreich. Aber es hindert dich niemand, den Strom mittels 
Belastungswiderstand an der Logo in einen sicheren Bereich zu bringen. 
Bei einigen (sehr) wenigen mA zünden die MOC jedenfalls sicher, ich habe 
schon Tasten in einem PC Keyboard mit MOCs ersetzt, das ging ganz prima.

Rainer M. schrieb:
> Wie
> krieg ich das am besten zusammengeschaltet?

Auf der Arduino Seite benimmt sich der MOC genauso wie eine LED. Sorge 
lediglich dafür, das der MOC den richtigen If (LED Strom) bekommt. 
MOC3051 = 15mA, -52 = 10mA, -53 = 5mA.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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> dass als Last ein gewisser Mindeststrom fliesen muss, damit der
> TRIAC durchschaltet.

Das ist nicht richtig. Du meinst den Haltesgtrom, der dazu führt, dass 
der Triac eingeschaltet bleibt, auch wenn seine LED nicht mehr 
angesteuert wird.

Wenn der Haltestrom auch zum EInschalten nötig wäre, dann könnte der 
Triac niemals einschalten, denn im Einschaltmoment ist der Strom ja 
immer erstmal Null!

Diese Opto-Triacs kannst Du verwenden - ich hätte es genau so gemacht. 
Ich nehme immer den MOC3020.

von Rainer M. (rainer_m)


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Haltestrom? da habe ich wohl etwas noch nicht kapiert. Der Triac soll 
doch ausgehen, wenn die LED ausgeht. Oder ist damit gemeint, ab welcher 
Stromstärke der Triac überlastet ist? oder die Stromstärke, die 
mindestens durch die LED fließen muss?

Also ist mein Schaltplan ohne weitere Elemente so in Ordnung? ggf. noch 
Widerstände, um die Stromstärke am Eingang des Logo etwas zu erhöhen.

von Harald W. (wilhelms)


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Rainer M. schrieb:
> Haltestrom? da habe ich wohl etwas noch nicht kapiert. Der Triac soll
> doch ausgehen, wenn die LED ausgeht.

Einen Triac kann man normalerweise nur einschalten und nicht
ausschalten. Er geht dann aus, wenn der Strom, der durch den
Triac fliesst, den Haltestrom unterschreitet.
Gruss
Harald

von Rainer M. (rainer_m)


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Jetzt steh ich ganz auf dem Schlauch.
Im Datenblatt vom MOC3051 habe ich "Holding Current 0,1 mA" entdeckt. 
Muss ich das also so verstehen, dass wenn die Last über 0,1 mA ist, geht 
der nicht mehr aus, obwohl der uC kein SIgnal mehr an die LED gibt ??? 
Wie geht der dann wieder aus? Oder heist das einfach nur, dass er erst 
beim nächsten Nulldurchgang ausgeht?

Bei 0,08 mA Last (Logo Eingang) würde er also sofort bei erlöschen der 
LED ausgehen, da weniger als Haltetrom?

Im Datenblatt habe ich noch folgendes entdeckt:
"Interfacing microprocessors to 115 and 240 Vac peripherals"
Das wäre doch dann genau meine Anwendung, oder nicht?

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Rainer M. schrieb:
> Oder heist das einfach nur, dass er erst
> beim nächsten Nulldurchgang ausgeht?

So ist es. Das ist genau wie bei jedem anderen Triac - der in diesem 
Optokoppler wird nur durch Licht gezündet, gelöscht wird er wie jeder 
andere durch Unterschreiten des 'holding current'.

> Im Datenblatt habe ich noch folgendes entdeckt:
> "Interfacing microprocessors to 115 and 240 Vac peripherals"
> Das wäre doch dann genau meine Anwendung, oder nicht?
Genau. Deswegen nehmen wir anderen den ja auch. Normalerweise zündet man 
mit den Dingern einen dicken Triac, zum direkten Schalten von Lasten 
sind sie nicht geeignet. Bei deinen Winzlasten geht das aber noch. Du 
musst jetzt lediglich dafür sorgen, das du über den Haltestrom kommst.

: Bearbeitet durch User
von Rainer M. (rainer_m)


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Was passiert, wenn ich unter den Haltestrom komme?
Geht das denn ùberhaupt nicht, oder bleibt das Triac nur so lange offen, 
solange die LED leuchtet?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Rainer M. schrieb:
> Was passiert, wenn ich unter den Haltestrom komme?

Erstmal würde der Triac gelöscht.

Rainer M. schrieb:
> Geht das denn ùberhaupt nicht, oder bleibt das Triac nur so lange offen,
> solange die LED leuchtet?

Geht vermutlich überhaupt nicht, du befindest dich dann in der 
'Grauzone' des undefinierten Verhaltens.

Du kannst aber mit einer kleinen Trickschaltung auch normale 
handelsübliche Optokoppler mit Phototransistor benutzen:

    Brückengleichrichter
           ------        Optokoppler
~---------|~    +|-------
 zur SPS  |      |     C |        |
          |      |        \|     --- LED
          |      |         |     \ /
          |      |     E  /|     ---
~---------|~    -|-------+        |
           ------
Als Gleichrichter tun es natürlich auch 4 Kleinleistungsdioden. Die 
ganze Schaltung hat etwa 2 Volt Spannungsabfall zwischen den SPS 
Anschlüssen bei voll durchgesteuertem Phototransistor.

: Bearbeitet durch User
von Rainer M. (rainer_m)


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Und das haelt 220 V aus? Aber dann brauche ich auch noch zehn 
Gleichrichter.
Dann ist es doch einfacher mit moc3051 und Pulldownwiderstaenden von 1 M 
ohm an den Eingaengen der SPS, damit die 0,1 mA
Haltestrom zuverlaessig erreicht werden.

So werd ich es dann wohl machen, wenn keiner sein Veto einlegt ;-)

Vielen Dank an alle fuer die Hilfe

: Bearbeitet durch User
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