Hallo, normalerweise hat man ja auf einer Platine an der Spannungsversorgung mindestens einen Elko und dann z.B. direkt vor dem Mikrocontroller an jedem VCC-Pin einen Kerko als Abblockkondensator. Übliche Werte sind dort ja 100 nF und dort gehen die Bauformen ja von klein bis winzigst. Wenn ich nun von Hand löten will und ohnehin nicht allzu kleines Hühnerfutter verwenden möchte, bringt es mir dann Nachteile ein, wenn ich z.B. einen 0805 100 nF gleich durch einen 0805 1 µF ersetze? Ohne Änderungen der restlichen Schaltung, meine ich. Hat das also z.B. frequenztechnisch irgendwelche negativen Konsequenzen? Aus dem Datenblatt bin ich bisher nicht schlau geworden. Wie haltet ihr es damit?
Größer != besser Es ist sogar manchmal ganz gut noch nen 10nF parallel zu dem 100nF zu packen.
Ich habe mir das immer so erklärt, dass die kleineren Kerkos aufgrund ihrer Gehäusegröße besser sind, da man ja in der Massenproduktion dazu neigt, möglichst klein zu bauen.
Uwe schrieb: > Größer != besser > Es ist sogar manchmal ganz gut noch nen 10nF parallel zu dem 100nF zu > packen. Und noch 'nen 1nF parallel zum 10nF ;)
Manche verwenden auch mal noch kleiner, z.B. nur 47nF. Die Kondensatoren haben bei wachsender Größe ja auch wieder zunehmend störende Induktivität, was wiederum kontraproduktiv ist. Dann schalten heutige Digitalschaltungen auch mit höherer Frequenz und weniger Leistung als früher, wo der Faustwert 100nF mal her stammte. Streng genommen müßte man an jedem Baustein einzeln messen, wie hoch die Störungen sind. Es ist, wie auch Uwe schon schrieb. Manchmal sah ich am Eingang eines Spannungsreglers 1000µF und parallel noch mal 100nF. Was soll das, fragt man sich, das verbessert doch die Gesamtkapazität nicht signifikant. Aber der Kleine sieht kurze höher frequente Peaks mehr als der Große.
Idealerweise setzt man als Abblockkondensator einen Wert ein, der auf
die zu erwartenden Störungen/Frequenzen abgestimmt ist.
Ob man nun 100nF auch durch 1µF ersetzen kann hängt also vom konkreten
Anwendungsfall ab.
Die verlinkte Appnote fasst das eigentlich ganz gut zusammen.
> www.cypress.com/?docID=31807
Franz schrieb: > Wenn ich nun von Hand löten will und ohnehin nicht allzu kleines > Hühnerfutter verwenden möchte, bringt es mir dann Nachteile ein, wenn > ich z.B. einen 0805 100 nF gleich durch einen 0805 1 µF ersetze? Ohne > Änderungen der restlichen Schaltung, meine ich. > > Hat das also z.B. frequenztechnisch irgendwelche negativen Konsequenzen? > Aus dem Datenblatt bin ich bisher nicht schlau geworden. Wie haltet ihr > es damit? Solange Du Dich im Bastelbereich bewegst ist das - nahezu- egal. Im Consumerbereich zählt jeder mCent, da wird's sicher kein 1u. Und im Industrial Bereich ist eher die Frage ob Du mit den Caps die Störfrequenzen richtig weggebügelt hast und nicht eher einen anderen Wert wählen solltest um die EMV zu beschwichtigen - da hilft Raten zu einer unbekannten Schaltung nix. rgds
Franz schrieb: > bringt es mir dann Nachteile ein, wenn > ich z.B. einen 0805 100 nF gleich durch einen 0805 1 µF ersetze? Bei gleicher Bauform kann man gleiche parasitäre Induktivität erwarten. Wenn beide Typen gleiches Material (X5R, X5S, X7R) und gleiche Spannungsfestigkeit haben halte ich den grösseren Wert für besser.
Franz schrieb: > Ich habe mir das immer so erklärt, dass die kleineren Kerkos aufgrund > ihrer Gehäusegröße besser sind, da man ja in der Massenproduktion dazu > neigt, möglichst klein zu bauen. Diese Erklärung ist zwar simpel, aber falsch. Richtig ist: um als Abblockkondensator wirken zu können, muss die Impedanz des angeschlossenen Kondensators möglichst niedrig sein. Und eine niedrige Impedanz erreicht man mit kleinen Leitungsinduktivitäten. Und kleine Leitungsinduktivitäten erreicht man durch kleine Bauformen. Und kleine Kapazitäten lassen sich am ehesten in kleinen Bauformen fertigen. BTW: der niederimpedanteste Blockkondensator nützt nichts, wenn er falsch angeschlossen ist. Falsch ist z.B. ein Pin möglichst nah an die Versorgung und den anderen dann "irgendwie" auf Masse. Denn ein halbwegs brauchbar designter IC hat heutzutage immer Vcc-GND Pärchen, so dass es vom Blockkondensator nie weit zum Silizium ist. Als Denkanstoss: http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/14-Entkopplung Uwe Bonnes schrieb: > Bei gleicher Bauform kann man gleiche parasitäre Induktivität erwarten. Wie kommst du darauf? Eine hohe Kapazität bedeutet bei gleicher Technik immer mehr Fläche/Lagen und damit eine grössere Leitungslänge im Kondensator. > Wenn beide Typen gleiches Material (X5R, X5S, X7R) und gleiche > Spannungsfestigkeit haben halte ich den grösseren Wert für besser. Für Forgeschrittene: du musst dir die Impedanzkurve des Kondensaotrs ansehen. Und dann den zum Störer passenden Kondensator optimal ans IC anschließen.
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Lothar Miller schrieb: > Uwe Bonnes schrieb: >> Bei gleicher Bauform kann man gleiche parasitäre Induktivität erwarten. > Wie kommst du darauf? Eine hohe Kapazität bedeutet bei gleicher Technik > immer mehr Fläche/Lagen und damit eine grössere Leitungslänge im > Kondensator. Induktivität kommt hauptsächlich durch die von der Leitung eingeschlossene Fläche. Und die bleibt bei 0805 annähernd gleich... Dein Bild http://www.lothar-miller.de/s9y/uploads/Bilder/Entkopplung_Fakten1.jpg ist für Analogschaltungen richtig. Aber bei Digitalschaltungen mit viele schaltenden Ausgängen sollte der GND Pin auch direkt mit Vias an die Masselage angekoppelt sein, um Störungen beim simultanen Entladen externer Leitungskapazitäten klein zu halten.
Ein Datenblatt ist z.B. hier: http://www1.futureelectronics.com/doc/SAMSUNG PASSIVE/CL05B104KQ5NNNC.pdf Ganz hinten ist ein Diagramm mit dem Frequenzgang. Nur irgendwie verstehe ich es so, dass ich zum Blocken von HF besser die höheren Werte nehme (= kleinere Impedanz).
Viel ist nicht immer gut. Viel besser ist angepasst. Die fast immer vorhandene Spannungsreglung mag nun mal keine übergroßen Kondensatoren im Lastzweig. Im Gegentum: Manchmal sind sie sogar kontraproduktiv. Nur bei Schaltungsteilen oder Bauteilen die wirklich größere Ströme, aus dem geregelten Bereich schalten, können diese sinnvoll sein. Allerdings sollte man in diesem Falle über eine Schaltungsänderung - z.B. eine zweite, ungeregelte Spannungsschiene - nachdenken.
Uwe Bonnes schrieb: > Induktivität kommt hauptsächlich durch die von der > Leitung eingeschlossene Fläche. Und die bleibt > bei 0805 annähernd gleich... Mag sein. - Bei konstanter (parasitärer) Induktivität und vergrößerter Kapazität sinkt aber die Serien- resonanzfrequenz (wenn auch nur mit der Wurzel, aber sie sinkt). Oberhalb der Serienresonanz wirkt der Kondensator aber als Spule...
Possetitjel schrieb: > Oberhalb der Serienresonanz wirkt der Kondensator > aber als Spule... So ist es. Du sagst es. Dann schwingt unter Umständen noch mehr, als ohne diesen Kondensator. Manche sollten sich mal die HF-Eigenschaften von verschiedenen Bauelementen auf dem Smith-Diagramm ansehen. Dann kämen sie aber aus dem Staunen gar nicht wieder heraus. Was schon paar mm Draht ausmachen. Einfach mal 100n mit kompletten Anschlußdrähten einlöten, und einmal 100n SMD. Sind doch beidesmal 100n, aber komplett anderes Verhalten.
Uwe Bonnes schrieb: > Dein Bild > http://www.lothar-miller.de/s9y/uploads/Bilder/Entkopplung_Fakten1.jpg > ist für Analogschaltungen richtig. Nein, es ist sogar speziell für Digitalschaltungen gültig, weil dort viele Schaltvorgänge innerhalb des ICs stattfinden. Und deren Ströme müssen nicht erst noch auf die Masselage, sie haben dort überhaupt nichts zu suchen. Denn wenn Ströme mit 500MHz mal auf der Platine sind, dann sind sie auch in der Luft. Und 500MHz ist gerade mal ein brauchbar erkennbares Rechtecksignal mit 100MHz... :-o > Induktivität kommt hauptsächlich durch die von der Leitung > eingeschlossene Fläche. Und die bleibt bei 0805 annähernd gleich... Schon ein simpler gerader Leiter ganz ohne messbare Fläche hat eine Induktivität. Oder wie sagen die Angelsachsen: Each mm has its nH.
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Hier ein Impedanzplot von 1µF (0805), 100nF, 10nF und 1nF (0402) von Kemet Spice (ältere Version, reale Kemet-Cs).
HildeK schrieb: > Hier ein Impedanzplot von 1µF (0805), 100nF, 10nF und 1nF (0402) Da sieht man, dass gegen den angeführten Störer mit 500MHz eigentlich ein 1nF Blockkondesator das richtige Mittel ist. Und dieser Kondesator muss so dicht wie möglich mit beiden Beinen ans IC. Denn was nützt es, wenn die Vcc Seite nur 1mm Abstand zum Pin hat, dann aber 8mm und zwei Durchsteiger auf der GND Seite und somit 10mm vergehen bis der Strom wieder zurück ins IC kommt? Es gilt da ja immer noch effektiv die Reihenschaltung von L(1mm)+C+L(10mm). Dem Strom ist es egal, ob er da nach 2mm auf einer (gutgemeinten) Massefläche ist. Das hilft ihm nicht weiter. Er muss zurück ins IC. Erst dann ist der Stromkreis geschlossen.
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Lothar Miller schrieb: > Da sieht man, dass gegen den angeführten Störer mit 500MHz eigentlich > ein 1nF Blockkondesator das richtige Mittel ist. Oder ein noch kleinerer. Das ist aber nur dann sinnvoll, wenn man den als X7R bekommt. Die Parallelschaltung von Cs mit hoher Güte können zu Schwingungen führen.
@Lothar Miller (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite >vom Blockkondensator nie weit zum Silizium ist. Als Denkanstoss: >http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/14-Entkopplung AHHH; schon wieder DIE Seite!!! >> Bei gleicher Bauform kann man gleiche parasitäre Induktivität erwarten. >Wie kommst du darauf? Eine hohe Kapazität bedeutet bei gleicher Technik >immer mehr Fläche/Lagen und damit eine grössere Leitungslänge im >Kondensator. Nanana! Du hast dabei wohl noch die uralten, gewickelten Elkos im Kopf. Da bist du aber schief gewickelt! ;-) Keramikkondensatoren bestehen aus VIEEEEELEN Schicten Isolator und Leiter, die alle PARALLEL an die Kontaktflächen geführt werden, jeweils versetzt links und rechts! Und somit ergibt sich bei hoher Kapazität KEINE größere Leitungslänge. Wohl aber niedrigere Resonanzfrequenz. >Für Forgeschrittene: du musst dir die Impedanzkurve des Kondensaotrs >ansehen. Und dann den zum Störer passenden Kondensator optimal ans IC >anschließen. Jain.
@ ich (Gast) >> Oberhalb der Serienresonanz wirkt der Kondensator >> aber als Spule... Induktiv. >So ist es. Du sagst es. Dann schwingt unter Umständen noch mehr, als >ohne diesen Kondensator. Unsinn. Denkst du das Verhalten ändert sich schlagartig, wenn das Zeigerdiagramm von 0 Grad ein bisschen Richtung induktiv dreht? Nö. Klar STEIGT die Impedanz, aber der Absolutwert ist immer noch niedrig. >100n SMD. Sind doch beidesmal 100n, aber komplett anderes Verhalten. Quark. Unter KOMPLETT verstehe ich was GANZ anderes. Der Kondensator ht halt ein paar (Dutzend)nH mehr und geht eher in die Resonanz mit einem höheren Minimum.
@Franz (Gast) >verstehe ich es so, dass ich zum Blocken von HF besser die höheren Werte >nehme (= kleinere Impedanz). Das ist auch so. Und zwar die höheren Werte, die man im kleinen Gehäuse bekommen kann, ohne sich dabei zusätzliche Induktivitäten einzuhandeln. Andererseits ist es bei hohen und hösten Frequenzen (1GHz++) albern, dort mit uF zu arbeiten, wo es wenig nF oder sogar pF ausreichend tun.
@ HildeK (Gast) >> Da sieht man, dass gegen den angeführten Störer mit 500MHz eigentlich >> ein 1nF Blockkondesator das richtige Mittel ist. >Oder ein noch kleinerer. Das ist aber nur dann sinnvoll, wenn man den Jain. Der Vergleich hinkt ein wenig, eben weil die Geäusegrößen verschieden sind. 100pF in 0402 haben praktisch das gleich ESL wie 1nF aber nur 1/10 der Kapazität, somit wird der Absolutwert der Impedanz HÖHER sein als bei 1nF.
So ganz nebenbei muß man bei KERKOs auch noch darauf achten die mit dem richtigen Dielektrikum zu nehmen. Abblockkondensatoren, ihre Größe und Platzierung sind, ab ca. 50MHz Taktfrequenz, "Eine Wissenschaft für sich". Am einfachsten für Anfänger ist es sich an die Empfehlungen im Datenblatt zu halten, auch bezüglich des genauen Typs des Kondensators, hier sollte man nur direkt vergleichbare Typen anderer Hersteller verwenden. Grüße Löti
@ MaWin (Gast)
>http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-fa...
"Bedrahtete 100nF Keramikkondensatoren verlieren oberhalb 7MHz ihre
Wirkung SMD 100nF Keramikkondensatoren verlieren oberhalb von 17MHz ihre
Wirkung 100nF in Präsisionsfassungen schon oberhalb von 3MHz"
Die FAQ hat sicher ihre Qualitäten, diese (Pauschal)Aussage gehört eher
nicht dazu. :-(
Ab und an sollte man mal Qualitätskontrolle betreiben.
Löti schrieb: >Am einfachsten für Anfänger ist es sich an die Empfehlungen im >Datenblatt zu halten, auch bezüglich des genauen Typs des >Kondensators, hier sollte man nur direkt vergleichbare Typen anderer >Hersteller verwenden. Ja, Du nun erst noch.... Wie haben es vor 25 Jahren Leute geschafft, ganze Rechner mit TTL-Chips betriebssicher zu bekommen -ganz ohne solche Ratgeber`? Erast Fandorin
Falk Brunner schrieb: > @ ich (Gast) > >>> Oberhalb der Serienresonanz wirkt der Kondensator >>> aber als Spule... > > Induktiv. > >>So ist es. Du sagst es. Dann schwingt unter Umständen noch mehr, als >>ohne diesen Kondensator. > > Unsinn. Denkst du das Verhalten ändert sich schlagartig, wenn das > Zeigerdiagramm von 0 Grad ein bisschen Richtung induktiv dreht? Nö. Klar > STEIGT die Impedanz, aber der Absolutwert ist immer noch niedrig. Schlagartig nicht, ist doch logisch. Das habe ich auch gar nicht geschrieben. Und auch nicht, daß es schwingen MUß. Ich schrieb "unter Umständen", weil ich das selbst schon öfters erlebt habe. Wenn durch einen falschen Kondensator eine Resonanz entsteht, die man nicht haben möchte, ist es egal, ob man sagt "aber die Impedanz ist doch immer noch niedrig, eigentlich dürfte das nciht schwingen". Das interessiert die Schwingung überhaupt nicht. Erst die Wahl eines anderen Kondensators bringt in diesem Fall Abhilfe. > >>100n SMD. Sind doch beidesmal 100n, aber komplett anderes Verhalten. > > Quark. Unter KOMPLETT verstehe ich was GANZ anderes. Der Kondensator ht > halt ein paar (Dutzend)nH mehr und geht eher in die Resonanz mit einem > höheren Minimum. Das habe ich gerade erläutert. Abhängig von der Frequenz IST es ein komplett anderes Verhalten, ob die Schaltung anfängt zu schwingen oder nicht. Und da nützt es auch nichts, daß sie "gerade so" schwingt. Oder handempfindlich wird. Sie zeigt ein unerwünschtes Verhalten und nicht das, was man beabsichtigt hat. Und was die "paar nH" betreffen, dann schalte doch mal einen bedrahteten 100n an einen Vektoriellen Analyzer und schau, was der beispielsweise im dreistelligen MHz-Bereich macht. Und dann guck dir im Gegensatz dazu einen SMD an oder auch schon einen bedrahteten, der so kurz wie möglich eingelötet wurde. Da sind Welten dazwischen. Das Fazit ist nach diesen Messungen, daß es (fast) keinen Sinn macht, einen 100n "eben mal so zum Test" mit langen Beinen in die Schaltung zu löten.
> Wie haben es vor 25 Jahren Leute geschafft, ganze Rechner mit TTL-Chips > betriebssicher zu bekommen -ganz ohne solche Ratgeber`? Indem sie sich, wie ich damals, mühsam in die Materie eingearbeitet haben allerdings mit ECL und nicht nur popel TTL. Grüße Löti
Lothar Miller schrieb: > Als Denkanstoss: > http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/14-Entkopplung Naja. Nach deiner Theorie dürfte kein BGA-FPGA funktionieren. Du vergisst die Kapazität der Masseflächen. Die Anbindung der C an die Massefläche ist außerdem suboptimal, normalerweise führt man es seitlich raus und macht nicht so dünne Leiterbähnchen. Auf dem "Beispiel aus der Praxis" ist eine Schaltung mit urlangsamen TL082 gezeigt. Dort spielt das wirklich keine Rolle. Vermutlich haben andere Überlegungen zu dem dortigen Layout geführt (optimale Verlegung der Signallagen o.Ä.).
Эраст Петрович Фандорин schrieb: > Löti schrieb: >>Am einfachsten für Anfänger ist es sich an die Empfehlungen im >>Datenblatt zu halten, auch bezüglich des genauen Typs des >>Kondensators, hier sollte man nur direkt vergleichbare Typen anderer >>Hersteller verwenden. > > Ja, Du nun erst noch.... > > Wie haben es vor 25 Jahren Leute geschafft, ganze Rechner mit TTL-Chips > betriebssicher zu bekommen -ganz ohne solche Ratgeber`? > > Erast Fandorin So wie ich es sehe hast Du hier eine wichtige Aussage von Löti unter den Tisch gefegt und dadurch seine Aussage etwas aus dem Zusammenhang gerissen: 'Abblockkondensatoren, ihre Größe und Platzierung sind, *ab ca. 50MHz* Taktfrequenz, "Eine Wissenschaft für sich".' Im Zeitalter von TTL, was ich fast noch vor der Z80 Ära einordnen möchte, 'tickten' die Rechnersysteme typischerweise mit Frequenzen bis max. 4 MHz, wenn überhaupt. Ich steck theoretisch nicht tief genug in der Materie um wirklich mitreden zu können, aber anhand von praktischen Erfahrungen traue ich mir zu zu sagen, dass bei den Atmel-Sachen micht denen ich so typischerweise herumbastel (Taktfrequenz bis 20MHz) für die Abblock-Kondensatoren die alte Regel, einen 100nF Kondi möglichst nahe an den GND/Vcc Pins zu platzieren, komplett ausreicht. Bei diesen Diskussionen um Abblockkondensatoren, die es hier mehr als genug gibt, fehlt oft die Ansage um wie schnelle Systeme es eigentlich geht. Ich denke dadurch werden Aussagen oft unnötig kompliziert bzw. theoretisch...
> Naja. Nach deiner Theorie dürfte kein BGA-FPGA funktionieren.
Die sind auf Multilayer aufgebaut mit zweiter Ebene als GroundPlate...
Lothar S. schrieb: > Die sind auf Multilayer aufgebaut mit zweiter Ebene als GroundPlate... Ja, richtig erkannt. Kein Ton in dem Artikel vom Einfluss der Innenlagen oder Einschränkungen auf zweilagige Platinen. Ohne die Betrachtung der Randbedingungen ergeben so absolute Aussagen wie "richtig" oder "falsch" überhaupt keinen Sinn. Mal ganz davon abgesehen: Was soll den "falscher" sein? Was bedeutet mehr als falsch?
Hi, Falk Brunner schrieb: > @Lothar Miller (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite > >>vom Blockkondensator nie weit zum Silizium ist. Als Denkanstoss: >>http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/14-Entkopplung > > AHHH; schon wieder DIE Seite!!! Wieso habe ich gerade genau dasselbe gedacht ;-) Normalerweise ist Lothar hier ja in meinen Augen einer der kompetenteren Mitstreiter Aber bei seinen Meinungen zu den Abblockkondensatoren (und in etwas geringerem Maße zum Quarzlayout - zumindest soweit es da dieselbe Thematik betrifft) kann ich überhaupt nicht folgen. Ich habe es -für Digitalschaltungen- auch so gelernt wie es in der oben verlinkten Cypress Appnote empfohlen wird - und damit so ziemlich das Gegenteil von dem was Lothar empfiehlt. Ja, genau zu diesem Thema hatten wir dann auch noch eine längere Diskussion nach der Vorlesung... Aber es würde mich doch Interessieren ob es zu Lothars Meinung auch entsprechende ANs gibt die seine Layouttheorie stützen! Denn das diese Diskussion immer wieder ein heisses Eisen darstellt ist ja eine Tatsache. Und das sich gerade im Leiterplattendesign viele Layoutdirektiven massiv gewandelt haben ist ja Fakt. Erst vor kurzem hatte ich diese Diskussion wieder wo mir bei einem LAyout wo ich die Beschaltung sehr ähnlich wie in der Cypress Appnote (ohne DIESE zu kennen!)bis hin zur Zentralen Versorgung mit VCC von innen vorgenommen habe vorgeworfen würde das ich ja "überhaupt keine Ahnung" hätte. Da mir als "fachliche" Begründung dann nur der "höherwertigere" Abschluss des Gegenübers geliefert wurde war das GEspräch für mich an diesem Punkt allerdings geistig beendet, habe mir meinen Teil gedacht und bzgl. fundierten Quellen -trotz ERNSTHAFTEN INTERESSE an diesen- nicht weiter nachgehakt. (Hätte ich noch einen Sinn in einer weiteren Diskussion gesehen hätte ich aber aus dem Stand noch mindestens 2 AN von anderen Herstellern liefern können die ähnliches wie die mir bis heute nicht bekannte Cypress AN aussagen) ICh halte es auch nicht für Ausgeschlossen, das es tatsächlich beide Layoutdirektiven gibt, die eine nur älter ist während die andere den aktuellen Stand der Technik wiederspiegelt. Auch kann ich bis jetzt sicher nicht beschwören das ich, Falk, oder auch der Verfasser der Cypress AN nicht das "falsche" gelernt haben und die anderen nicht doch richtig liegen. Allerdings bin ich immer daran interessiert neues zu lernen und gerne jederzeit bereit wirkliche Fehler einzugestehen. Aber dazu braucht man fundierte Quellen, falls es also AN oder Ähnliches gibt welche die von "Lothar" vertretene Philosophie empfehlen wäre ich sehr interessiert daran diese zu erhalten. Entweder als Link, oder falls nicht öffentlich im Netz zu finden als Email. Ach ja: Quellen für die Sichtweise GND so direkt wie Möglich: Bildhinweise für die Lesefaulen ;-) Analog Devices: http://www.analog.com/static/imported-files/tutorials/MT-101.pdf (Bild auf Seite 6) Lattice: http://www.latticesemi.com/~/media/Documents/ApplicationNotes/PT/PowerDecouplingandBypassFilteringforProgrammableDevices.PDF Murata: http://www.murata.com/products/catalog/pdf/c39e.pdf (Bild seite 8...) eine Meinung von TI...: http://e2e.ti.com/blogs_/b/precisiondesignshub/archive/2013/08/13/the-decoupling-capacitor-is-it-really-necessary.aspx Und das weiter oben schon verlinkte Cypress Dokument: http://www.cypress.com/?docID=31807 (Bild auf Seite 4) Gruß Carsten
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Wenn man einen einzelnen Chip mit einem einzigen Versorgungspinpaar hat, der kaum in sonstigen Kontakt zur Aussenwelt steht, dann ist Lothars Methode optimal. Normalerweise hat man aber mehrere VSS/VDD Pinpaare und auch auf den Leitungen zur Aussenwelt ist ordentlich was los. Dann macht die schlechte Ankopplung an GND Probleme...
vielleicht sehe ich es zu einfach, aber haben die beiden Ansätze nicht einfach unterschiedliche Optimierungsziele? Lothars Ansatz mit der losen Ankopplung an die Versorgungsnetze minimiert die Rückwirkung auf diese Netze. Damit reduziert er die gegenseitige Beeinflussung von ICs über das Versorgungsnetz und ggf. auch Abstrahlungen, weil die HF-Ströme nur in einem sehr kleinen Kreis laufen. Dafür wird die Versorgung des betrachteten ICs HF-mäßig "nur" vom Kondensator gestützt und nicht zusätzlich aus den Versorgungslagen. Der Ansatz mit der starken Kopplung an die Versorgungslagen optimiert die Versorgung des betrachteten ICs, weil parallel zum Kondensator auch die Lagen (mit Ihrer Kapazität) die Spannung stützen. Zudem können bei ICs mit mehreren Vcc/Vss-Pärchen unterschiedliche lokale Belastungen besser ausgeglichen werden. Die Versorgung des betrachteten ICs wird dadurch etwas stabiler. Der Preis dafür ist aber, dass die Potentiale auf den Lagen stärker wackeln und größere HF-Ströme auf den Lagen fließen. Man erhält ggf. mehr Abstrahlung und mehr gegenseitige Beeinflussung zwischen verschiedenen ICs. Je nachdem, was einem wichtiger ist, darf man sich eins von beiden aussuchen...
@ Achim S. (Gast) >vielleicht sehe ich es zu einfach, aber haben die beiden Ansätze nicht >einfach unterschiedliche Optimierungsziele? >Je nachdem, was einem wichtiger ist, darf man sich eins von beiden >aussuchen... Weise deine Worte sind, frei von Enge dein Blick.
Falk Brunner schrieb: > Weise deine Worte sind, frei von Enge dein Blick. wow, das nehme ich in mein Poesiealbum auf. Danke ;-)
Uwe Bonnes schrieb: > Dann macht die schlechte Ankopplung an GND Probleme... Urig... Ich vertrete nicht eine "schlechte Ankopplung an die Masse", sondern ich sage nur, dass der Strom der im IC kursiert auch im IC bleiben soll und nicht auf die Massefläche gehört. Dafür brauche ich keine Appnotes, es reicht gesunder Menschenverstand. Seit ich das so mache habe ich keine Scherereien mit EMV-Prüfungen... Achim S. schrieb: > vielleicht sehe ich es zu einfach, aber haben die beiden Ansätze nicht > einfach unterschiedliche Optimierungsziele? Wenn ich viele Signale habe, die nach aussen gehen, dann braucht deren Strom auch einen niederimpedanten Rückstrompfad. Und dieser Massepfad (oder bei differentiellen Signalen die gepaarte Leitung) sollte idealerweise in in unmittelbarer Nähe zum Hinleiter sein. Eine durchgehende Massefläche sorgt dafür, dass jeder Hinleiter einen passenden Rückleiter hat und ist prinzipiell gut für ein stabiles Design. > Der Ansatz mit der starken Kopplung an die Versorgungslagen optimiert > die Versorgung des betrachteten ICs, weil parallel zum Kondensator auch > die Lagen (mit Ihrer Kapazität) die Spannung stützen Richtig, da bekommst du bei üblichem Lagenaufbau (Versorgung in den Mittellagen) noch ein paar pF dazu. Carsten Sch. schrieb: > Aber es würde mich doch Interessieren ob es zu Lothars Meinung auch > entsprechende ANs gibt die seine Layouttheorie stützen! Es taucht fast überall auf. Nur eben "nur" im Text: "place decoupling capacitors as close as possible to the supply pins". Und GND ist für mich ein Versorgungspin (u.A. weil er im Datenblatt üblicherweise auch in der Abteilung "Supply Pins" auftaucht) Auch im verlinkten http://www.analog.com/static/imported-files/tutorials/MT-101.pdf ist dieser Satz ebenfalls zu finden:
1 | A smaller cap (typ. 0.01 μF – 0.1 μF) as physically close to |
2 | the power pins of the chip as is possible. |
Lattice:
1 | Locate de-coupling capacitors as close as possible to the device |
2 | power pins and run short, wide traces to vias when they are required. |
TI:
1 | It is very important to place all the decoupling capacitors |
2 | as close to the pins as possible |
Das ist für mich nicht schwer zu verstehen. Dazu brauche ich kein Bild. Insbesondere dann nicht, wenn ich die Ursachen für diese Forderung kenne... > Quellen für die Sichtweise GND so direkt wie Möglich: > Bildhinweise für die Lesefaulen ;-) > Analog Devices: > http://www.analog.com/static/imported-files/tutorials/MT-101.pdf Solche ICs, wie sie dort im Bild 6 auf Seite 6 gezeigt werden, gibt es bei einem vernünftigen Chip-Design heute nicht mehr. Es ist eher so, dass wie dort im Bild 15 auf Seite 11 die Versorgungs-ICs so "geschickt" nebeneinander platziert sind, dass ein falsches Anschließen fast unmöglich wird. Antimedial schrieb: > Ohne die Betrachtung der Randbedingungen ergeben so absolute Aussagen > wie "richtig" oder "falsch" überhaupt keinen Sinn. Dem kann ich nur zustimmen. Ich weiß sehr genau, wann ich vorrangig mit lokalen und wann viel mit IO-Strömen zu tun habe (das ist ja mein Design). Und dem entsprechend lege ich die Versorgung aus. Udn natürlich fahre ich bei BGAs erst auf dei Versorgungslage und dann auf die andere Seite zum Blockkondensator, weil diese Lösung da einfach die Beste ist... Falk Brunner schrieb: > @Lothar Miller (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite >>> Bei gleicher Bauform kann man gleiche parasitäre Induktivität erwarten. >> Wie kommst du darauf? Eine hohe Kapazität bedeutet bei gleicher Technik >> immer mehr Fläche/Lagen und damit eine grössere Leitungslänge im >> Kondensator. > Nanana! Du hast dabei wohl noch die uralten, gewickelten Elkos im Kopf. > Da bist du aber schief gewickelt! ;-) Das hat mit gewickelt erst mal nichts zu tun. Aber schon die gewickelten Folienkondensatoren wurden genau so aufgebaut: > ... bestehen aus VIEEEEELEN Schicten Isolator und > Leiter, die alle PARALLEL an die Kontaktflächen geführt werden, Ein Kondensator, der in der selben Technologie ausgeführt ist und zehnmal mehr Kapazität hat, muss auch zehnmal mehr Fläche haben. Und zehnmal mehr Fläche bedeuten längere Leitungswege. Und längere Leitung bedeutet mehr Induktivität. Ich habe hier bewusst nur qualitative Aussagen gemacht nichts vom absoluten Betrag oder einer relativen Änderung dieser Induktivität geschrieben. Achim S. schrieb: > Falk Brunner schrieb: >> Weise deine Worte sind, frei von Enge dein Blick. > wow, das nehme ich in mein Poesiealbum auf. Danke ;-) Sieh dir mal die Doppeltrilogie von Star Wars an. Meister Yoda hat solche Worte. Und such mal auf Utube nach "Yoda Tomtom". Der ist auch gut...
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Hi, Lothar Miller schrieb: > Uwe Bonnes schrieb: >> Dann macht die schlechte Ankopplung an GND Probleme... > Urig... > Ich vertrete nicht eine "schlechte Ankopplung an die Masse", sondern ich > sage nur, dass der Strom der im IC kursiert auch im IC bleiben soll und > nicht auf die Massefläche gehört. Ja, aber das bedeutet doch zwangsläufig das du den IC etwas weiter von der Massefläche entfernst. Entweder du schaffst einen Ausgleichspfad der vor dem erstkontakt mit der Massefläche liegt, dann kann deine Forderung halbwegs erfüllt werden aber du hast eine schlechte(re) Ankopplung des IC an Masse die Probleme verursacht, oder die Ausgleichsströme haben Zwangsläufig Kontakt mit der Massefläche was aber in meinen Augen eben NICHT das HAuptproblem ist wenn die MAsseführung stimmt. > Dafür brauche ich keine Appnotes, es reicht gesunder Menschenverstand. Nun ja, der gesunde Menschenverstand ist da so eine Sache, das "gehirn" sucht nach einem plausiblen Erklärungsmuster und hält dieses dann so lange für die Wahrheit bis es wiederlegt ist. Da kann es schon die eine oder andere (unbewusste) Selbsttäuschung geben. Das ist dann wie mit den tausenden Falschfahrern auf der Autobahn. Wie gesagt: ICh sage nicht das deine Erklärung falsch sein muss, aber sie steht nun einmal im Gegensatz zu den mir bekannten AN der Halbleiterhersteller. Wenn du fundierte Quellen für deine Sichtweise hast dann immer her damit. > Seit ich das so mache habe ich keine Scherereien mit EMV-Prüfungen... Mag sein, aber vielleicht hast du auch nur den Teufel mit dem Belzebub ausgetrieben. Oder das verschwinden deiner Probleme beruht rein auf einen Seiteneffekt deiner Methode, nämlich das damit die vom Leiter umschlossene Fläche nahezu zwingend sehr klein ist während man bei der anderen Methode auch große Fehler machen kann die dann zu heftiger Abstrahlung führen können. BTW: Probleme bei EMV Prüfungen hatte ich noch nie. War zwar auch mal nicht alles sofort perfekt, aber das ist dann schon bei den eigenen Vormessungen herausgekommen. > Wenn ich viele Signale habe, die nach aussen gehen, dann braucht deren > Strom auch einen niederimpedanten Rückstrompfad. Und dieser Massepfad > (oder bei differentiellen Signalen die gepaarte Leitung) sollte > idealerweise in in unmittelbarer Nähe zum Hinleiter sein. Eine > durchgehende Massefläche sorgt dafür, dass jeder Hinleiter einen > passenden Rückleiter hat und ist prinzipiell gut für ein stabiles > Design. Das ist ja auch vollkommen unebstritten. Aber ich und wohl auch andere verstehend die Zeichnungen auf deiner Seite so das du Empfiehlst: Massepin des IC, davon erst zum Bypass C,erst dann zur HAuptmasse. aber mit einer guten MAsseführung und direkter Verbindung des IC zur MAsse, unabhängig von einer direkten Verbindung "Neg-anschluss des Bypass zu mit GND Pin des IC" kann man diese Forderung ebenfalls erfüllen. Auch bei +Ub (Vcc) lese ich das du unbedingt die Reihenfolge: +Ub -> BypassC -> Vcc Pin des IC als einzig richtiges Ansiehst. Die mir bekannten AN und der Inhalt der von mir besuchten Vorlesung lassen aber explizit die Reihenfolge +Ub -> Vcc -> BypassC als gleichwertige und je nach Layouterfordernisse teilweise sogar überlegene Reihenfolge zu. > Carsten Sch. schrieb: >> Aber es würde mich doch Interessieren ob es zu Lothars Meinung auch >> entsprechende ANs gibt die seine Layouttheorie stützen! > Es taucht fast überall auf. Nur eben "nur" im Text: > "place decoupling capacitors as close as possible to the supply pins". > Und GND ist für mich ein Versorgungspin (u.A. weil er im Datenblatt > üblicherweise auch in der Abteilung "Supply Pins" auftaucht) > Auch im verlinkten > http://www.analog.com/static/imported-files/tutori... ist > dieser Satz ebenfalls zu finden:A smaller cap (typ. 0.01 μF – 0.1 μF) as > physically close to > the power pins of the chip as is possible. > Lattice:Locate de-coupling capacitors as close as possible to the device > power pins and run short, wide traces to vias when they are required. > TI:It is very important to place all the decoupling capacitors > as close to the pins as possible > Das ist für mich nicht schwer zu verstehen. Dazu brauche ich kein Bild. Rein aus dem Text KÖNNTE man tatsächlich mit ein wenig Phantasie auch deine Sichtweise ableiten. Und es ist auch sicher richtig das man nicht immer ein Bild braucht um zusammenhänge zu verstehen. ABER: Wenn der Ersteller nun aber ein Bild anfügt um seien Aussagen zu verdeutlichen darf man das dann nicht einfach Ignorieren und muss erkennen das der Autor doch etwas anderes gemeint hat wie man vertanden zu haben glaubt. Und das ist hier eindeutig der Fall. Das bedeutet sicher nicht das deshalb die Aussage auch richtig ist, aber dann sollte man zumindest eingestehen das die der eigenen Ansicht wiederspricht und möglichst belegen warum dies so ist. > Insbesondere dann nicht, wenn ich die Ursachen für diese Forderung > kenne... Noch einmal: Bis jetzt sieht es für mich nur so aus DAS DU GLAUBST die Ursache zu kennen... Zumal die Forderung ja -VERDEUTLICHT DURCH DIE BILDER- etwas ganz anderes aussagt als du zu verstanden haben glaubst. (Im Prinzip ist das jetzt sogar ein Paradebeispiel für die unbewusste Selbsttäuschung (s.o.) du verstehst es so das es zu deiner vorgefassten Meinung passt. Und das passiert uns allen leider viel häufiger als wir meinen) >> Quellen für die Sichtweise GND so direkt wie Möglich: >> Bildhinweise für die Lesefaulen ;-) >> Analog Devices: >> http://www.analog.com/static/imported-files/tutori... > Solche ICs, wie sie dort im Bild 6 auf Seite 6 gezeigt werden, gibt es > bei einem vernünftigen Chip-Design heute nicht mehr. Es ist eher so, > dass wie dort im Bild 15 auf Seite 11 die Versorgungs-ICs so "geschickt" > nebeneinander platziert sind, dass ein falsches Anschließen fast > unmöglich wird. Ob ein Chip Design wie dieses nun wirklich immer unvernünftig ist oder nicht sei mal dahingestellt. Zumindest ich entwerfe Schaltungen und keine Chips. Und da muss ich dann nehmen was mir der MArkt anbietet. Und Bausteine mit diesem Pinning sind noch viele im Umlauf... Mal ganz davon abgesehen das es nur ein Beispiel zu verdeutlichung ist - wo dann gerne mal etwas ins extremere gegriffen wird um das Verständniss zu erleichtern. > @Lothar Miller (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite > Ein Kondensator, der in der selben Technologie ausgeführt ist und > zehnmal mehr Kapazität hat, muss auch zehnmal mehr Fläche haben. Und > zehnmal mehr Fläche bedeuten längere Leitungswege. Und längere Leitung > bedeutet mehr Induktivität. Ich habe hier bewusst nur qualitative > Aussagen gemacht nichts vom absoluten Betrag oder einer relativen > Änderung dieser Induktivität geschrieben. > > Achim S. schrieb: >> Falk Brunner schrieb: >>> Weise deine Worte sind, frei von Enge dein Blick. >> wow, das nehme ich in mein Poesiealbum auf. Danke ;-) > Sieh dir mal die Doppeltrilogie von Star Wars an. Meister Yoda hat > solche Worte. Und such mal auf Utube nach "Yoda Tomtom". Der ist auch > gut... Achim S. schrieb: > Lothars Ansatz mit der losen Ankopplung an die Versorgungsnetze > minimiert die Rückwirkung auf diese Netze. Damit reduziert er die > gegenseitige Beeinflussung von ICs über das Versorgungsnetz und ggf. > auch Abstrahlungen, weil die HF-Ströme nur in einem sehr kleinen Kreis > laufen. Dem würde ich soweit ja noch uneingeschränkt Zustimmen, lediglich das "ggf." würde ich sehr sehr groß und Fett schreiben. > Dafür wird die Versorgung des betrachteten ICs HF-mäßig "nur" > vom Kondensator gestützt und nicht zusätzlich aus den Versorgungslagen. Und das ist dann leider genau die Krux an der Sache. Die Ausgleichsströme sind vom Betrag über die Zeit zwar in der Regel eher gering, können aber kurzzeitig doch erstaunliche Werte annehmen. Da diese Impulse bei Digitalschaltungen durch Umschalten zwischen Zwei Betriebszuständen der internen Transistoren entstehen kann da eine schlechte Versorgungsspannung zu drastischen Problemen führen. Denn die Zustände der Gatter sind bei MOS Schaltungen alleine von den Pegeln abhängig. Wenn nun ein Element Schaltet, durch den ausgelösten Stromimpuls dann aber kurzzeitig die Masse wegwandert oder die Versorgungsspannung einbricht, kann in diesen Schaltmomenten zu einem mehrfachen Umschalten (Oszillation) der Elemente kommen bis sich wieder ein stabiler Zustand eingestellt hat. Wenn man jetzt noch bedenkt das in getakteten Systemen immer sehr Viele Elemente Zeitgleich schalten... Es kann -aber muss natürlich nicht- sein das durch diesen Effekt viel mehr EMV Störungen überhaupt erst entstehen als man durch die größe entkopplung je vermeiden könnte. > Je nachdem, was einem wichtiger ist, darf man sich eins von beiden > aussuchen... Wie geschrieben, es ist leider nicht ganz so einfach... Aber du hast schon recht, ein Mitdenkender Entwickler sollte immer alles in der aktuellen Situation bewerten und danach erst die endgültige Entscheidung treffen. So würde ich bei Analog-IC beispielsweise sehr schnell zu Lothars Auslegung tendieren ausser die Ankopplung von Ub und GNd wird merklich schlechter. Bei getakteten IC aber liegt der Fokus ganz klar auf einer möglichst direkten GND verbindung von IC und Bypass C sowie einer möglichst kurzen Ankopplung des Vcc Pins an den Bypass C. Aber wie gesagt, ich lasse mich auch gerne eines besseren belehren, nur möchte ich dafür halt mehr als nur eine "Meinung" haben wenn für die jetzige Sichtweise bereits harte Fakten von verschiedenen Seiten auf dem Tisch liegen. (Und die Aussage eines großen IC HErstellers hat für mich erst einmal erheblich mehr Gewicht als eine Einzelmeinung, egal von wem! Wenn dann noch unabhänig voneinander mehrere Hersteller dasselbe sreiben erst recht) Gruß Carsten
Lothar Miller schrieb: > Ich vertrete nicht eine "schlechte Ankopplung an die Masse", sondern ich > sage nur, dass der Strom der im IC kursiert auch im IC bleiben soll und > nicht auf die Massefläche gehört. Das ist aber erst einmal nur eine Meinung. Gängiger ist aber die Ansicht, dass man die Masseflächen für hochfrequente Ströme aktiv nutzt. Vor allem weil Ströme nicht unbedingt im IC bleiben. Da muss man nur eine schnelle Schnittstelle haben (z.B. DDR-RAM), schon ist es vorbei. Da müsste man also zumindest zwischen IO- und Corespannung unterscheiden. Lothar Miller schrieb: > Antimedial schrieb: >> Ohne die Betrachtung der Randbedingungen ergeben so absolute Aussagen >> wie "richtig" oder "falsch" überhaupt keinen Sinn. > Dem kann ich nur zustimmen. Ich weiß sehr genau, wann ich vorrangig mit > lokalen und wann viel mit IO-Strömen zu tun habe (das ist ja mein > Design). Wieso schreibst du dann einen Artikel, der faktisch einfach falsch ist? Der Artikel zeigt ein Szenario, das unter Umständen richtig sein kann, aber auch falsch. Je nachdem, was man wirklich erreichen will. Die Begriffe "richtig" und "falsch" sind da einfach fehl am Platze und verwirren Anfänger nur. Lothar Miller schrieb: > Seit ich das so mache habe ich keine Scherereien mit EMV-Prüfungen... Was nicht heißt, dass dein Verfahren richtig ist. Wie gesagt, bei Designs mit BGA-FPGA funktioniert deine Methode einfach nicht. Wenn man dein Artikel ernst nehmen würde, könnte man also keine FPGA mit BGA bei höheren Frequenzen betreiben. Die Erfahrung zeigt aber etwas anderes.
Hm, im Link von Carsten Sch. "eine Meinung von TI...:" http://e2e.ti.com/blogs_/b/precisiondesignshub/archive/2013/08/13/the-decoupling-capacitor-is-it-really-necessary.aspx wird eher die Sichtweise von Lothar M. unterstützt. Also das die Versorgungsleitungen NICHT zwischen IC und Bypass Kerko geroutet werden sollen ... lg Gerhard
Urlauber schrieb: > Hm, im Link von Carsten Sch. "eine Meinung von TI...:" > http://e2e.ti.com/blogs_/b/precisiondesignshub/archive/2013/08/13/the-decoupling-capacitor-is-it-really-necessary.aspx > wird eher die Sichtweise von Lothar M. unterstützt. Ähhh - NEIN! > > Also das die Versorgungsleitungen NICHT zwischen IC und Bypass Kerko > geroutet werden sollen ... Moment: Das VERSORGUNSleitung NICHT zwischen IC und Bypass C geroutet werden sollen ist völlig richtig, das ist auch bei den anderen AN so nicht vorgesehen. Allerdings ist hier mit "versorgungsleitung" nur +Ub bzw. bei Symetrischer Versorgung ggf. auch noch -Ub gemeint. MASSE ist aber dort nicht als Versorgungsleitung definiert. Sieht man ja auch am Designvorschlag, bei +Ub ist das anschließen in der Mitte eindeutig als unvorteilhaft gekennzeichnet, bei GND ist das direkte Anschließen auf GND ohne Rücksicht auf den Kerko aber empfohlen. Also noch einmal: ICh VERSTEHE Lothars vorschlag so: (Falls ich falsch liege bitte Korrigieren) Er Empfiehlt einzig folgendes Layout, auch wenn eine Groundplane vorhanden ist: --[Vcc Pin IC] / [+Ub]---[********]-- [********] [ ] [Bypass C] [ ] [ ] [********] [GND]---[********]-- \ --[GND Pin IC] Laut den AN sollte man aber eher auf diese Layoutvarianten zurückgreifen wenn sich dadurch direktere Versorgungsanbindungen ergeben können: Variante 1: [+Ub]---[********]---[Vcc Pin IC] [********] [ ] [Bypass C] [ ] [********] [ ] [GND]---[********] [GND]---[GND Pin IC] Oder aber, gerade bei vielen VCC Eingängen auch Variante 2: [*******]---[Vcc Pin IC]--[+Ub]--[Vcc Pin IC]---[*******] [*******] [*******] [ ] [ ] [BypassC] [BypassC] [ ] [ ] [*******] [ ] [ ] [*******] [GND]--[*******] [*******]--[GND] [GND]---[GND Pin IC] Wenn möglich vermeiden sollte man hingegen nach ALLEN Meinungen dies: [********]---[+Ub]---[Vcc Pin IC] [********] [ ] [Bypass C] Legende: In Allen Beispielen sei [GND] jetzt ein Via auf einem GND Layer, [+Ub] ein Via entweder auf einen +Ub Layer (4+ Lagen) oder einer möglichst niederimpedanten +Ub Versorgungsleiterbahn. Das "---" soll eine Leiterbahn darstellen die in allen Fällen so kurz wie möglich ausfallen sollte - Also nicht das einer jetzt die "Striche" zählt... Gruß Carsten
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Ist es nicht müßig, um etwas zu diskutieren, was man in irgenwelchen Appnotes findet, aber selber auch überlegen kann? (Man kann übrigens kaum glauben, wieviel voneinander abgeschrieben wird...) Nochmal in Kurzform: Mit einer durchgängigen Masselage und möglichst direkt angeschlossenen GND Pins ist die Funktion einer Schaltung einfacher sicherzustellen (Thema z.B. Groundbouncing). Mit optimal angeschlossenen und richtig ausgewählten Blockkondensatoren wird die Störstrahlung minimiert. Und was dieser zwei Anforderungen dürfte jetzt die Hauptaufgabe einer Appnote sein? @Carsten: leider kann ich die ASCII Grafiken hier auf dem Handy nicht so richtig interpretieren... Carsten Sch. schrieb: > Moment: Das VERSORGUNSleitung NICHT zwischen IC und Bypass C geroutet > werden sollen ist völlig richtig, das ist auch bei den anderen AN so > nicht vorgesehen. Du hast dir das Bild in der von dir zuallererst verlinkten Appnote angesehen? Wo ist da nochmal die Versorgung angeschlossen: Carsten Sch. schrieb: > Analog Devices: > http://www.analog.com/static/imported-files/tutorials/MT-101.pdf > (Bild auf Seite 6) Carsten Sch. schrieb: > (Und die Aussage eines großen IC HErstellers hat für mich erst einmal > erheblich mehr Gewicht als eine Einzelmeinung, egal von wem! Wenn dann > noch unabhänig voneinander mehrere Hersteller dasselbe sreiben erst > recht) So spart man sich das "selber Denken". Ich möchte nur Denkanstösse genen. Und die haben offenbar schon Einigen geholfen. Antimedial schrieb: > Wieso schreibst du dann einen Artikel, der faktisch einfach falsch ist? > Der Artikel zeigt ein Szenario, das unter Umständen richtig sein kann, > aber auch falsch. Je nachdem, was man wirklich erreichen will. Die > Begriffe "richtig" und "falsch" sind da einfach fehl am Platze und > verwirren Anfänger nur. Wenn mein Tipp zu 70% zutrifft, weil die uCs oder sonstige ICs vorrangig mit lokalen hochfrequenten Strömen und niederfrequenten externen Strömen zu tun haben (intern arbeitet der Controller mit zig MHz, nach aussen sind die Signale um Zehnerpotenzen niedriger, das sollte man auch im Hinterkopf behalten), dann reicht mir diese Trefferquote für eine pauschale Aussage. Und die restlichen 30%, die ein DDR RAM anzubinden haben, die müssen dann über die IO Ströme nochmal extra nachdenken... Aber ich werde auf jeden Fall diesen Thread hier auch verlinken.
Hi, Lothar Miller schrieb: > Ist es nicht müßig, um etwas zu diskutieren, was man in irgenwelchen > Appnotes findet, aber selber auch überlegen kann? (Man kann übrigens > kaum glauben, wieviel voneinander abgeschrieben wird...) Wenn mehrere Meinungen existieren ist ist eine Diskussion auf jeden Fall gerechtfertigt. Und ANs dürfen sicher nicht das selbst Denken ersetzen. Wer so vorgeht ist in der Entwicklung definitiv fehl am Platz. Und es wird sicher auch so einiges Abgeschrieben, aber gerade hier sind teilweise konkrete Messwerte und Ausführliche Erklärungen mit von der Partie die für mich nun einmal sehr schlüssig klingen. Aber sie liefern oft schon einmal Ausgangswerte. Und der eigene Gedankendang ist nur so gut wie Annahmen auf denen er beruht. Und wenn man zu einem Schluss kommt der allen anderen Meinungen wiederspricht sollte man zumindest mehr Liefern können als ein "Ich habe aber doch recht" verbunden mit kräftigen Aufstampfen mit dem Fuss. > > Nochmal in Kurzform: > Mit einer durchgängigen Masselage und möglichst direkt angeschlossenen > GND Pins ist die Funktion einer Schaltung einfacher sicherzustellen > (Thema z.B. Groundbouncing). Mit optimal angeschlossenen und richtig > ausgewählten Blockkondensatoren wird die Störstrahlung minimiert. Richtig, und wir diskussieren jetzt darum was die beste Anschlussmethode für die Blockkondensatoren ist die BEIDE Erfordernisse Maximal erfüllt. Und ich, andere und auch die AN behaupten eine Methode die deiner Widerspricht. > Und was dieser zwei Anforderungen dürfte jetzt die Hauptaufgabe einer > Appnote sein? BEIDES! Denn eine Minimierte Störstrahlung ist definitiv ein Kriterium von Ordnugnsgemäße Funktion. Es liegt im übrigen genauso im Interesse des HErstellers das ein Optimum aus Störstrahlungsunterdrückung und sicherer Funktion gefunden wird, denn was nützt dem HErsteller das er sagen kann -Mein IC funktioniert aber- wenn die Kunden es trotzdem nicht kaufen weil sie es wegen der EMV nicht verwenden können. Davon abgesehen sind solche Effekte wie Groundbouncing doch gerade mit die Hauptursache dafür das überhaupt erst EMV entsteht. Darum geht es doch, durch eine gute Anbindung an +Ub und GND wird SOWOHL die Funktionsfähigkeit optimiert ALS AUCH verhindert das eine Menge Störstrahlung überhaupt entsteht. Und was nicht entsteht muss gar nicht erst abgefangen werden. Es war sicher mal anders, aber bei den heutigen schnellen Digitalschaltkreisen ist die schlechte Ankopplung definitiv mit das größte Problem in EMV Dingen. Mal ganz davon abgesehen das Murata -die mit dem ausführlichsten Dokument- ja überhaupt kein IC Hersteller ist sondern ein Hersteller von Kapazitäten (und Induktivitäten) Denen könnte es also ziemlich egal sein wie die Leiterbahnen liegen da deren C ja so oder so gekauft werden. Woran die aber sicher Interessiert sind ist das die Kunden beim Einsatz derer Produkte den Maximalen Erfolg haben denn zufriedene Kunden sind erneut kaufende Kunden... Soviel zu deiner Verschwörungstheorie! Und NOCH EINMAL: ICh bin gerne bereit meinen Standpunkt zu überdenken, aber dazu brauche ich vernünftige Fakten und Messwerte. Alles was ich aber in dieser Richtugn habe sowie meine eigenen Erfahrungen sprechen aber bis jetzt für meinen Standpunkt. > Carsten Sch. schrieb: >> Moment: Das VERSORGUNSleitung NICHT zwischen IC und Bypass C geroutet >> werden sollen ist völlig richtig, das ist auch bei den anderen AN so >> nicht vorgesehen. > Du hast dir das Bild in der von dir zuallererst verlinkten Appnote > angesehen? Wo ist da nochmal die Versorgung angeschlossen: > Carsten Sch. schrieb: >> Analog Devices: >> http://www.analog.com/static/imported-files/tutorials/MT-101.pdf >> (Bild auf Seite 6) Aua - da hast du recht, das ist wirklich extremst ungünstig gezeichnet, auch wenn es ja nur eine Schemazeichung ist. (tatsächlich handelt es sich bei den Besprochenen IC ja um ein TQFP100. Allerdings muss man bei der Schemazeichnung zugute halten das es definitiv Missverständlich ist, aber auch in der Zeichnung das kritische Leiterbahnstück praktisch nicht vorhanden ist. ISt aber etwas Auslegungssache. > > Carsten Sch. schrieb: >> (Und die Aussage eines großen IC HErstellers hat für mich erst einmal >> erheblich mehr Gewicht als eine Einzelmeinung, egal von wem! Wenn dann >> noch unabhänig voneinander mehrere Hersteller dasselbe sreiben erst >> recht) > So spart man sich das "selber Denken". Ich möchte nur Denkanstösse > genen. Und die haben offenbar schon Einigen geholfen. Wie gesagt: Wer sich von AN das Denken abnehmen lässt ist in der entwicklung falsch. Aber AN liefern Grundlagen für eigene Überlegungen. In meinen FAll finde ich die Schaltungsvorschläge plausibel und finde auch durch meine eigenen Überlegungen deinen Vorschlag bei schnellen Digital-IC (Und darunter fallen Mittlerweile auch in Bastlerkreisen verbreitete µC und AD wandler) problematischer. Falls ich jetzt mit dieser Meinung alleine dastehen würde, dann würde ich sicher noch einmal sehr gründlich nachdenken ob wirklich alle anderen Falsch liegen oder ich nicht doch einen Denkfehler vorliegt. Man darf ja auch nicht vergessen das erfahrungsgemäß eine Vielzahl von "Erklärungen" nach schweren Fehlern mit den Worten "Ich habe aber gedacht..." beginnt. > > Antimedial schrieb: >> Wieso schreibst du dann einen Artikel, der faktisch einfach falsch ist? >> Der Artikel zeigt ein Szenario, das unter Umständen richtig sein kann, >> aber auch falsch. Je nachdem, was man wirklich erreichen will. Die >> Begriffe "richtig" und "falsch" sind da einfach fehl am Platze und >> verwirren Anfänger nur. > Wenn mein Tipp zu 70% zutrifft, weil die uCs oder sonstige ICs vorrangig > mit lokalen hochfrequenten Strömen und niederfrequenten externen Strömen > zu tun haben (intern arbeitet der Controller mit zig MHz, nach aussen > sind die Signale um Zehnerpotenzen niedriger, das sollte man auch im > Hinterkopf behalten), dann reicht mir diese Trefferquote für eine > pauschale Aussage. Und die restlichen 30%, die ein DDR RAM anzubinden > haben, die müssen dann über die IO Ströme nochmal extra nachdenken... Wenn dein Tipp wirklich für 70% der Fälle zutreffen würde, dann hättest du recht. Aber zumindest ICH bin der Meinung das dies Gerade NICHT der Fall ist. Mal ganz davon abgesehen das die Ordnungsgemäße Funktion einer Schaltung immer das oberste Gebot sein sollte und die EMV Verträglichkeit zwar auf jeden Fall sichergestellt werden muss - aber von der Priorität erst hinter der Funktion kommen KANN. Denn was nützt die Störärmste Schaltung wenn sie nicht Funktioniert. Da kann ich das Gehäuse auch gleich ganz leer lassen und dieses als reines Designobjekt verkaufen. Denn das ist sicher der beste EMV Schutz. > Aber ich werde auf jeden Fall diesen Thread hier auch verlinken. Das ist schon mal gut. Und wie gesagt: Ich bin jederzeit GERNE bereit mich eines besseren belehren zu lassen. Aber halt nur auf Basis von fundierten Fakten wie Messwerten o.ä. welche die vorhanden Daten wiederlegen. Auch wenn es sicher manchmal solch einen Eindruck macht geht mir bei solchen Diskussionen nichts um recht haben, sondern darum das ICH es bei jeder weiteren Schaltung so umsetze wie es tatsächlich am besten ist. Also ums lernen. Zudem ist mir gut bewusst das niemand allwissend ist, ich erst recht nicht, und das sicher noch so einige Annahmen im Bereich der Elektronik von mir falsch sind. Entweder weil ich mal das eine oder andere falsch verstanden habe, oder aber weil sich die Ausgangslage durch geänderte Technologie verändert hat. (Wie deutlich höhere Frequenzen oder insbesondere bei dieser Frage durch den weitgehenden Ersatz von TTL Technologie durch MOS Technologie in getakteten Digitalschaltungen) Und das wird sicher bei NIEMANDEN anders sein. Gruß Carsten
Lothar Miller schrieb: > Wenn mein Tipp zu 70% zutrifft, weil die uCs oder sonstige ICs vorrangig > mit lokalen hochfrequenten Strömen und niederfrequenten externen Strömen > zu tun haben (intern arbeitet der Controller mit zig MHz, nach aussen > sind die Signale um Zehnerpotenzen niedriger, das sollte man auch im > Hinterkopf behalten), dann reicht mir diese Trefferquote für eine > pauschale Aussage. Eine 70%-Lösung (wenn es denn eine wäre...) als ausreichend für eine pauschale Aussage zu verkaufen, halte ich bestenfalls für sehr, sehr gewagt. Nein, eigentlich ist es einfach nur falsch und der Artikel damit Schrott. Allein weil du etwas als ein "schlechtes" Beispiel verkaufst, das keines ist (wo kommen beim TL082 bitte die hochfrequenten Störungen her?). Und noch einmal ganz langsam für dich: Selbst bei High-Speed-IC darf und muss man häufig die Masselagen mit verwenden. Dein Vorschlag ist ein Beispiel, wie man es bei bestimmten ICs machen kann, nämlich µC in TQFP, bei anderen funktioniert es wieder gar nicht (BGA, Logikgatter im SOIC, bei denen die Versorgungspins gegenüber liegen). Und du hast dich eben nur auf einen einzigen Aspekt versteift, ohne das Gesamtbild zu sehen. Vermutlich liegen deine EMV-Probleme an einem schlechten Design deiner Masselagen oder ähnlichem. Dazu kommt, (wie schon erwähnt) dass dein Vorschlag bei weitem nicht optimal ist (vorsichtig ausgedrückt). Ich verstehe schon, was dahinter steckt. Man muss sich ja einen Namen machen, und da muss man bei Anfängern möglichst kompetent herüber kommen. Das funktioniert am besten, wenn man pauschale Aussagen und Absolutismen verwendet. Der Anfänger kann es ja eh nicht wissen.
Antimedial schrieb: > Ich verstehe schon, was dahinter steckt. Man muss sich ja einen Namen > machen, und da muss man bei Anfängern möglichst kompetent herüber > kommen. Das funktioniert am besten, wenn man pauschale Aussagen und > Absolutismen verwendet. Der Anfänger kann es ja eh nicht wissen. Mann o Mann, Du verzehrst Dich ja geradezu in Deinem Neid!
@Mehmet Wenn Du es nicht getan hättest, dann wäre dieser Satz von mir gekommen. Erast Fandorin
Antimedial schrieb: > Ich verstehe schon, was dahinter steckt. > Man muss sich ja einen Namen machen... Was hätte ich denn davon? > Dein Vorschlag ist ein Beispiel, wie man es bei bestimmten ICs machen > kann, nämlich µC in TQFP, bei anderen funktioniert es wieder gar nicht > (BGA, Logikgatter im SOIC, bei denen die Versorgungspins gegenüber > liegen). Ich kann mich offenbar beliebig oft wiederholen: das funktioniert tadellos bei ICs, die so designt sind, dass man an die Pins genau so drankommt. Also z.B. bei allen aktuellen uCs (und ich behaupte einfach bis zum Gegenbeweis, dass die Zielgruppe zu 70% genau solche Bauteile einsetzt). Es funktioniert natürlich nicht bei BGAs (leider!). Aber ich will auch nicht "die ultimative und alleingültige Lösung" anpreisen, sondern den Blick einfach auf die Ursache lenken: dass ein jeder Strom im Kreis fließt. Und wo einer rauskommt muss irgendwo anders wieder einer rein. Und das hat Auswirkungen auf den Strom und die Umgebung. Wenn man das kapiert hat (und das scheint mir nicht allzu einfach), dann kann sich jeder selbst an die Optimierung seines Layouts machen. Und wie gesagt: ich werde diesen Thread hier verlinken, dass sich Andere auch einen Überblick verschaffen können. Antimedial schrieb: > Allein weil du etwas als ein "schlechtes" Beispiel verkaufst, das keines > ist (wo kommen beim TL082 bitte die hochfrequenten Störungen her?). Warum sind die Menschen nur immer so auf Bilder fokussiert? Ich werde dieses Bild wieder herausnehmen und andere Beispiele suchen. Zum vorgestellten Layoutbeispiel verweise ich aber auf den Beitrag "Re: Abblockkondensatoren, wie routen?"
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Hallo Lothar, Bzgl. Positionierung der Vias: http://www.lothar-miller.de/s9y/uploads/Bilder/Entkopplung_OK1.jpg . Für den IC hebst Du Ground-Level und senkst VCC-Level. . Der "Stromkreis" von IOs (nicht nur kritisch bzgl. DDR, sondern SPI, SDRAM, Display, ...) wird deutlich länger. Der Strom fließt auf der Fläche im Kreis. http://www.lothar-miller.de/s9y/uploads/Bilder/Entkopplung_Fakten1.jpg . Wenn Du den Weg zu den Versorgungslagen verbietest, bricht eben die Versorgungsspannung am Pin ein. Am Ende saugt der Kondensator im hier dargestellten Fall noch aus dem IC, falls der sich über andere Pins/Reserven schneller erholt als der abgebildete Kondensator ;) Und deswegen machst Du es auf dem PCB doch lieber anders herum (erstes Bild). http://www.lothar-miller.de/s9y/uploads/Bilder/Entkopplung_Falsch.jpg . Der Strom/die Wellen (I/f) sehen das Via und die Struktur/Anordnung/Reihenfolge der Zuleitungen nicht, weil die Frequenzen dafür zu klein, bzw. die Wellenlängen zu groß sind. Sie sehen Impendanzen. . Statisch hat die Groundfläche näherungsweise 0 Ohm, das Via ca. 0,5 Milliohm und Deine Zuleitungen mehrere Milliohm. Gern die 3 Werte auch schlimmer. . Der Kondensator liefert aufgrund geringer Impendanz die vom IC geforderten I/f, auch wenn sich dazwischen Vias befinden. Falls der Kondensator das nicht kann, dann fließt der Strom am Kondensator vorbei über die Vias in die Flächen. Von dort zu den anderen Versorgern: Etwas C-Fläche, etwas Bulk, etwas Spannungsversorgung. Wenn sich die für das jeweilige I/f in Reichweite befindlichen Versorger erschöpft haben, oder I/f gar nicht zum Via kommen, so "bricht die Versorgungsspannung ein". . Wenn bei einer Parallelschaltung von 2 unterschiedlichen Kondensatoren die Impendanzen der Zuleitungen vernachlässigbar sind, so spielt die Reihenfolge der Kondensatoren keine Rolle. Warum es bei Dir gut funktioniert: Du verwendest wenig MHz-IOs und gegenüber Schwankungen der Versorgungsspannung sehr tolerante ICs mit geringen Decouple-Anforderungen. Deine Seite erweckt aber eher den Eindruck der Allgemeingültigkeit. Lars
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Warum sowas wohl gemacht werden muss bei langen Zuleitungen (spannungsregler NICHT direkt neben dem IC)? Was dann als Kondensator verwendet wird ist nahezu egal.
Franz schrieb: > Hallo, > > normalerweise hat man ja auf einer Platine an der Spannungsversorgung > mindestens einen Elko und dann z.B. direkt vor dem Mikrocontroller an > jedem VCC-Pin einen Kerko als Abblockkondensator. Übliche Werte sind > dort ja 100 nF und dort gehen die Bauformen ja von klein bis winzigst. > > Wenn ich nun von Hand löten will und ohnehin nicht allzu kleines > Hühnerfutter verwenden möchte, bringt es mir dann Nachteile ein, wenn > ich z.B. einen 0805 100 nF gleich durch einen 0805 1 µF ersetze? Ohne > Änderungen der restlichen Schaltung, meine ich. > > Hat das also z.B. frequenztechnisch irgendwelche negativen Konsequenzen? > Aus dem Datenblatt bin ich bisher nicht schlau geworden. Wie haltet ihr > es damit? Das kommt auf den Aufbau und die Schaltung an und die Frequenz: 20 Mhz oder weniger 40 MHz Mehr als 50 MHz Wie lang sind die Zuleitungen Wie sauber ist das Versorgungsnetzwerk (wieviele Verbraucher wieviel Strom was ist die Frequenz). Wenn du Schaltregler hast und viele unterschiedliche Verbraucher, ist dein Netzwerk "schmutzig", schon nach 10cm Zuleitung bekommst du Probleme. Biz zu 50 MHz sind Elkos + kleine Tantal elkos + Keramik OK, Werte ziemlich beliebig, am besten immer lokal kleinere Elkos + Tantal, und Keramik direkt am Chip. Hochfrequente Teile der Schaltung kannst du mit Drosseln isolieren, ggf. auch eigener Spannungsregler. Nicht nur die Versorgung ist wichtig, auch die Stoerungen welches jedes IC, jedes Schaltungsteil produziert. Wenn die hochfrequent sind, bzw. wenn es Oberwellen gibt, werden die von Leiterbahnen oder Zuleitungen abgestrahlt (wirken als Antenne), und von anderen empfangen, da hilft dir kein Kondensator. Bei 20 Mhz ist es noch weitgehend egal, bei 80 MHz nicht mehr.
Lars R. schrieb: > http://www.lothar-miller.de/s9y/uploads/Bilder/Entkopplung_Falsch.jpg > . Der Kondensator liefert aufgrund geringer Impendanz die vom IC > geforderten I/f, auch wenn sich dazwischen Vias befinden. Der Trick an dem Bild "Am Falschesten" ist der, dass hier der Bezug vom Kondensator zu "seinen" IC-Anschlüssen verloren geht und der schließlich, weil es direkt am IC immer enger hergeht /irgendwie und irgendwo/ platziert wird. > http://www.lothar-miller.de/s9y/uploads/Bilder/Entkopplung_Fakten1.jpg > . Wenn Du den Weg zu den Versorgungslagen verbietest, bricht eben die > Versorgungsspannung am Pin ein. Es ist klar, dass die Leitungen zur Versorgung ebenfalls nicht unendlich lang sein dürfen, weil sonst natürlich Ground-Bouncing am IC eintritt. Die Versorgung bricht aber nicht ein, weil in dieser Leitung nur statische Ström fließen. Und dabei fallen an den von dir angenommenen Milliohm bestenfalls ein paar Millivolt ab. > . Statisch hat die Groundfläche näherungsweise 0 Ohm, das Via ca. 0,5 > Milliohm und Deine Zuleitungen mehrere Milliohm. Dynamisch gesehen (und nur das ist hier interessant, weil 1. die statischen Ströme meist recht gering sind und 2. der Entkopplungkondensator nur für dynamische Ströme zuständig ist) hat jeder Millimeter sein Mikrohenry, egal ob auf Plane, Via oder auf der Leitung. Es geht also für den Designer primär um eine "stabile" Masse, die keine Potentialunterschiede zu den unterschiedlichen Masseanschlüssen eines ICs aufweist. Das kann nicht Aufgabe des Blockkondensators sein. Dessen Aufgabe ist die Entkopplung der IC-internen Ströme von dieser Masse. > Deine Seite erweckt aber eher den Eindruck der Allgemeingültigkeit. Ich habe die Links zu den durchaus kontroversen Diskussionen eingefügt, ich werde auch deine Bedenken hier verlinken. Es ist mir klar, dass ich auf einer Seite NICHT die gesamte Komplexität des Leiterplattenlayouts und der Entkopplung abhandeln kann, und das sollte auch jedem klar sein. Schon allein weil mit dem Thema andere Leute ihren Lebensunterhalt verdienen und/oder ganze Bücher zum Thema schreiben, KANN diese eine Seite nicht allgemein gelten. Keiner der dort stehenden Sätze ist aber FALSCH. Bestenfalls sind die Aussagen unvollständig. > Und deswegen machst Du es auf dem PCB doch lieber anders herum Ich mache das auf der Leiterplatte so, wie es der jeweilige Chip braucht. Wenn das ein IO-lastiger Prozessor/Speicher/FPGA im BGA Gehäuse ist, dann fließen die signifikanten Ströme anders und man braucht eine andere Layoutstrategie. Es geht immer um irgendwelche Stromkreise, die möglichst kompakt geschlossen werden müssen. Und letztlich ist es ebenfalls immer ein Kompromiss, der sich dann auf der Platine abbildet...
Lothar Miller schrieb: > Lars R. schrieb: >> http://www.lothar-miller.de/s9y/uploads/Bilder/Entkopplung_Falsch.jpg >> . Der Kondensator liefert aufgrund geringer Impendanz die vom IC >> geforderten I/f, auch wenn sich dazwischen Vias befinden. > Der Trick an dem Bild "Am Falschesten" ist der, dass hier der /Bezug/ > vom Kondensator zu "seinen" IC-Anschlüssen verloren geht und der > schließlich, weil es direkt am IC immer enger hergeht /irgendwie und > irgendwo/ platziert wird. In den Bildern "Am Falschesten" und "Falscher" ist die Distanz der Pins zum Kondensator gleich. Im Bild "Am Falschesten" muss VCC zwischen Pin und Kondensator durch ca. zweimal 0,5 Vias = 1 Via; Masse genauso. Dafür sind im Bild "Falscher" die Leitungen zwischen Kondensator und Pins dünner. Die Impendanz zwischen Pins und Kondensator ist in beiden Bildern etwa gleich. Die I/f-Anteile, die im Bild "Am Falschesten" aus den Pins heraus nicht bis zum abgebildeten Kondensator kommen, schaffen es auch nicht woanders hin. Die I/f-Anteile, die nicht vom Kondensator "bedient" werden, "laufen" durch die Flächen. Nicht nur der Kondensator sondern auch weitere "Teile" des PCB werden als dem Entkopplungs-Netzwerk zugehörig betrachtet. Letzteres kannst Du unterbinden, womit Du dem IC "Versorgungsmöglichkeiten" entziehst. Die Spannung an den Pins wird (stärker) schwanken. Im Bild "Am Falschesten" ist die Nähe der Vias zu den Anschlüssen und die Anzahl der Vias (Platz) ein fertigungstechnisches Problem, aber elektrisch gesehen sehr gut. > >> http://www.lothar-miller.de/s9y/uploads/Bilder/Entkopplung_Fakten1.jpg >> . Wenn Du den Weg zu den Versorgungslagen verbietest, bricht eben die >> Versorgungsspannung am Pin ein. > Es ist klar, dass die Leitungen zur Versorgung ebenfalls nicht > unendlich lang sein dürfen, weil sonst natürlich Ground-Bouncing am IC > eintritt. Die Versorgung bricht aber nicht ein, weil in dieser Leitung > nur statische Ström fließen. Die Versorgung "bricht ein", weil in dieser Leitung nur niederfrequente Ströme fließen. Es sei denn, dieser eine abgebildete Kondensator liefert alles Höherfrequente, wonach der IC verlangt. Wenn er das aber täte, so flöße unabhängig von den Viapositionen und der Dimensionierung der Via-Zuleitungen nur niederfrequenter Strom durch die Vias. Davon unabhängig haben die Viapositionen und die Dimensionierung der Via-Leitungen aber Einfluss auf die Masse- und VCC-Potentiale sowie IO-bedingte Ströme. > Und dabei fallen an den von dir > angenommenen Milliohm bestenfalls ein paar Millivolt ab. Zunächst statisch ja. > >> . Statisch hat die Groundfläche näherungsweise 0 Ohm, das Via ca. 0,5 >> Milliohm und Deine Zuleitungen mehrere Milliohm. > Dynamisch gesehen (und nur das ist hier interessant, weil 1. die > statischen Ströme meist recht gering sind und 2. der > Entkopplungkondensator nur für dynamische Ströme zuständig ist) hat > jeder Millimeter sein Mikrohenry, egal ob auf Plane, Via oder auf der > Leitung. Ja, aber die Unterschiede der Impendanzen sind nicht vernachlässibar. Die Impendanz der Fläche ist viel niedriger. > Es geht also für den Designer primär um eine "stabile" Masse, die keine > Potentialunterschiede zu den unterschiedlichen Masseanschlüssen eines > ICs aufweist. Das kann nicht Aufgabe des Blockkondensators sein. Dessen > Aufgabe ist die Entkopplung der IC-internen Ströme von dieser Masse. Du behinderst durch lange/dünne Zuleitungen u.a. eine "stabile" Masse. Die Kondensatoren sollen nur deswegen nah an den Pin, weil die Impendanz der Fläche eben doch nicht 0 ist. (Ich schrieb, dass sie statisch im Vergleich zu Zuleitungen näherungsweise 0 ist). Je niedriger die Frequenz im I/f-Anteil, desto weiter darf der Kondensator, der sich darum kümmern soll, vom Pin weg. >> Deine Seite erweckt aber eher den Eindruck der Allgemeingültigkeit. > Ich habe die Links zu den durchaus kontroversen Diskussionen eingefügt, > ich werde auch deine Bedenken hier verlinken. > Es ist mir klar, dass ich auf einer Seite NICHT die gesamte Komplexität > des Leiterplattenlayouts und der Entkopplung abhandeln kann, und das > sollte auch jedem klar sein. > Schon allein weil mit dem Thema andere > Leute ihren Lebensunterhalt verdienen und/oder ganze Bücher zum Thema > schreiben, KANN diese eine Seite nicht allgemein gelten. Erst nach dem Lesen dieses Threads, aber noch vor dem Schreiben meines ersten Betrages dazu, war mir klar, dass Du für die Darstellung auf Deiner Seite NICHT den Anspruch "Ohne Einschränkung der Allgemeinheit gültig" erhebst. Vielmehr ist es "nur gültig für Steckbretter und davon abgeleitete PCBs". Du schreibst viel und gut über VHDL, aber Deine Layoutempfehlungen passen nicht zu den FPGAs; auch nicht den non-BGA. Die Ansprüche an einen guten Erklärer sind eben auch etwas höher. Wenn das irgendein Herr xy auf irgendeiner Seite geschrieben hätte, gäbe es hier keine Diskussion über die Seite. Mein Verbesserungsvorschlag wäre nicht die Darstellung meiner Ansicht, sondern dass Du Deine Ansicht und Anwendungsfälle/Zielgruppe auf Deiner Seite noch ein klein wenig konkretisierst. > Keiner der dort > stehenden Sätze ist aber FALSCH. Bestenfalls sind die Aussagen > unvollständig. Die Aussage "falsch, falscher, am Falschesten" ist falsch. (Ich beziehe mich nicht auf die Grammatik). Sie sind aber nicht schädlich, wenn man den Anwendungsbereich eingrenzt. >> Und deswegen machst Du es auf dem PCB doch lieber anders herum > Ich mache das auf der Leiterplatte so, wie es der jeweilige Chip > braucht. Wenn das ein IO-lastiger Prozessor/Speicher/FPGA im BGA Gehäuse > ist, dann fließen die signifikanten Ströme anders und man braucht eine > andere Layoutstrategie. Es geht immer um irgendwelche Stromkreise, > die möglichst kompakt geschlossen werden müssen. Und letztlich ist es > ebenfalls immer ein Kompromiss, der sich dann auf der Platine > abbildet... Auf dem PCB-Bild sind die Impendanzen von den Pins zum Kondensator groß, und vom Kondensator zu den Vias gering. Auf der Skizze "Richtig" wird es genau anders herum verlangt. In beiden Fällen sind meiner Ansicht nach die Vias von den Pins zu weit weg. Edit: "Falsch" -> "Falscher" korrigiert
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Lars R. schrieb: > Du schreibst viel und gut über VHDL Dankesehr. > aber Deine Layoutempfehlungen passen nicht zu den FPGAs; auch nicht den > non-BGA. Oh doch. Sie passen wunderbar zu Allem, wo im IC viel gemacht wird. Und wenig nach draussen geht. Gerade uC und FPGA sind hier betroffen. Da sind zigtausend Flipflops im Bauteil und nur ein paar "wenige" an den Pins. Klar treibt jedes dieser wenigen FFs ungleich mehr Last, aber deswegen habe ich die Problematik "IO-Pins und deren Ströme" wenigstens nochmal kurz angerissen. Man sollte beim Leiterplattenlayout insbesondere den Punkt "kompakte Stromkreise" IMMER im Auge behalten. Eine Massefläche, die von einer Leiterbahn "zerschnitten" wird, ist keine Fläche mehr, sondern die Grundlage für eine Leiterschleife. > Die I/f-Anteile, die nicht vom Kondensator "bedient" werden, "laufen" > durch die Flächen. Und letztlich sollte auf dieser Fläche von den Strömen, die sich allein im IC abspielen gar nichts ankommen. > Mein Verbesserungsvorschlag wäre nicht die Darstellung meiner Ansicht, > sondern dass Du Deine Ansicht und Anwendungsfälle/Zielgruppe auf Deiner > Seite noch ein klein wenig konkretisierst. Getan. Es ist mir klar, dass man hier trefflich um Milli- und Mikrometer, Impedanzkurven, Ground-Bouncing und Induktivitäten diskutieren kann. Wenn man aber mal diesen Wissensstand erreicht hat, braucht man so eine kompaktierte Zusammenfassung eines UMFANGREICHEN Problembereichs nicht mehr. Wobei es auch dem langjährigen Profi (der sich im Laufe der Zeit seine eigenen Gewohnheiten zugelegt hat) nicht schadet, mal wieder die Ursachen zum Thema anzusehen. Und das sind die 3 Regeln, von denen ich die dritte (Impedanzen von Kondensatoren) auch nur so "dahingerotzt" und nicht weiter aufgedröselt habe. Es wundert mich eigentlich, dass zu diesem Thema nicht mehr kommt... Mit dem extrem kurzen Abriss zum Thema Blockkondensator wende ich mich wie richtig erkannt vorrangig an die Anfänger zum Thema, die die Blockkondensatoren einfach ganz weglassen oder irgendwo positionieren. Und wie gesagt: ich möchte da keineswegs als alleingültiger Prophet dastehen, sondern habe z.B. auch diesen Thread hier verlinkt...
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Fuer langsame Kontroller in Schaltungen wo nur kleiner Strom fliesst, macht sich auch ein 1uF Elektrolyt Kondensator ganz gut. Mehrfache Kondensatoren braucht es nur bei hohen Frequenzen oder wenn die Schaltung viele Komponenten hat. Allzugross ist die Induktivitaet von so einem 1uF Elektrolyt Kondensator nicht.
Lothar Miller schrieb: >> Mein Verbesserungsvorschlag wäre nicht die Darstellung meiner Ansicht, >> sondern dass Du Deine Ansicht und Anwendungsfälle/Zielgruppe auf Deiner >> Seite noch ein klein wenig konkretisierst. > Getan. Es ist mir klar, dass man hier trefflich um Milli- und > Mikrometer, Impedanzkurven, Ground-Bouncing und Induktivitäten > diskutieren kann. Wenn man aber mal diesen Wissensstand erreicht hat, > braucht man so eine kompaktierte Zusammenfassung eines UMFANGREICHEN > Problembereichs nicht mehr. > Wobei es auch dem langjährigen Profi (der sich im Laufe der Zeit seine > eigenen Gewohnheiten zugelegt hat) nicht schadet, mal wieder die > Ursachen zum Thema anzusehen. Und das sind die 3 Regeln, von denen ich > die dritte (Impedanzen von Kondensatoren) auch nur so "dahingerotzt" und > nicht weiter aufgedröselt habe. Es wundert mich eigentlich, dass zu > diesem Thema nicht mehr kommt... Mit der Reihenfolge "falsch, falscher, am falschesten" komme ich weiterhin nicht klar. Aber mir gefällt die Seite nun besser und gut; besonders der angedeutete Lösungsansatz für 2 Lagen. Hinsichtlich Regel 3 könnte man auch veranschaulichen: Entkopplungs-Kondensatoren schließen hohe Frequenzen aus dem VCC-Pin gegen Masse kurz. Die Kondensatoren besitzen jedoch einen frequenzabhängigen Widerstand, der einem Kurzschließen entgegen steht. Deshalb sollten für den kurzzuschließenden Frequenzbereich Kondensatoren ausgewählt werden, die in dem gewünschten Frequenzbereich einen niedrigen Widerstand (Impedanz) besitzen. Das geht aber vielleicht zu weit und passt vielleicht nicht in die Gesamtdarstellung. Mir hilft der Gedankenaustausch auch beim darüber nachdenken. Von einem bestimmten Standpunkt ausgehend ist der gesamte Sachverhalt vielleicht doch auf wenige Sätze vollständig zusammen fassbar. Aber wenn sich die Standpunkte unterscheiden, besteht/bestand Ausführungsbedarf.
Takao K. schrieb: > Fuer langsame Kontroller in Schaltungen wo nur kleiner Strom fliesst, > macht sich auch ein 1uF Elektrolyt Kondensator ganz gut. Schon wieder so eine "Gewohnheit". Und 1uF sind für den hier angesprochenen Anwendungsfall immer zu groß. > Fuer langsame Kontroller Es gibt heute keine "langsamen" Controller mehr. Denn "schnell" und "langsam" bezieht sich ja wie mehrfach erwähnt nicht auf die Taktfrequenz, sondern auf die Flankenanstiegszeit des Strombedarfs. Und diese Zeit wird bei kleineren Strukturbreiten im IC immer kleiner/schneller.
Lothar Miller schrieb: > Takao K. schrieb: >> Fuer langsame Kontroller in Schaltungen wo nur kleiner Strom fliesst, >> macht sich auch ein 1uF Elektrolyt Kondensator ganz gut. > Schon wieder so eine "Gewohnheit". Und 1uF sind für den hier > angesprochenen Anwendungsfall immer zu groß. > Naja entweder funktioniert die Schaltung nachher richtig oder nicht, oder diese spinnt gerne einmal und keiner weiss so richtig warum. Normalerweise sollte man im Betrieb alles anfassen koennen, wenn der Kontroller stehenbleibt, gibt es hier ein Problem. Bau mal bei einem PIC32 Leuchtdioden ein von 5v zu 3.3v, kannst du sehen wie sich die Stromaufnahme aendert. >> Fuer langsame Kontroller > Es gibt heute keine "langsamen" Controller mehr. Denn "schnell" und > "langsam" bezieht sich ja wie mehrfach erwähnt nicht auf die > Taktfrequenz, sondern auf die Flankenanstiegszeit des Strombedarfs. > Und diese Zeit wird bei kleineren Strukturbreiten im IC immer > kleiner/schneller. Ja daher bewirkt ein Rechtecksignal ein schmutziges Netzwerk bei grosser Stromstaerke. Gibt es auch Oberwellen- ein Rechtecksignal setzt sich in der Theorie aus mehrfachen harmonischen Sinussignalen zusammen. Bei einem 20 Mhz Kontroller mit nur geringem Leistungsumsatz gibt es meist keine Probleme mit einfach nur beliebigen Kondensatoren. Ich quaele mich da garnicht so grossartig ab, wenn I2C nicht funktioniert wegen einem Schaltregler, baue ich einfach eine Drossel ein, und gut ist es. Vielleicht geht es auch mit einem Kondensator Array - vergleiche harmonische Sinusschwingungen mit mehrfach abgestuften Kondensatoren. Eine Drossel versucht den Stromfluss aufrechtzuerhalten. Je hoeher die Induktivitaet ist, desto weniger hochfrequente Signale kommen durch. 22uH bewirken oft den gewuenschten Zweck und sind auch recht niederohmig. Ausserdem bekommst du mit einer Drossel auch eklige EMI Effekte weg, z.B. Schalten von 230v Verbrauchern. Das ist nur meine Meinung, die fuer meine Schaltungen passt.
Leg' dich nocheinmal hin, schlaf dich aus und nimm dann ein gemütliches Frühstück. Zum Posten ist es für dich offensichtlich noch zu früh.
Takao K. schrieb: > Ich quaele mich da garnicht so grossartig ab, wenn I2C nicht > funktioniert wegen einem Schaltregler, baue ich einfach eine Drossel > ein, und gut ist es. Mit dieser Ansicht darfst du aber nicht ins EMV Messlabor gehen wollen oder müssen...
@ Lothar Miller (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite >Takao K. schrieb: >> Ich quaele mich da garnicht so grossartig ab, wenn I2C nicht >> funktioniert wegen einem Schaltregler, baue ich einfach eine Drossel >> ein, und gut ist es. >Mit dieser Ansicht darfst du aber nicht ins EMV Messlabor gehen wollen >oder müssen... Er geht doch sowieso nur ins psychiologische Messlabor . . .
Franz schrieb: > Wenn ich nun von Hand löten will und ohnehin nicht allzu kleines > Hühnerfutter verwenden möchte, bringt es mir dann Nachteile ein, wenn > ich z.B. einen 0805 100 nF gleich durch einen 0805 1 µF ersetze? Frequenz hatten wir schon, zudem sind 1uF viel unzuverlässiger als 100nF weil die Isolation dünner ist. Zudem noch http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.14.1
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