Hallo, ich habe hier ein Ladegerät für Bleiakkus. Hersteller : Deutronic Typ : DBL430-14 Leider hat das Gerät kurzzeit ca 270V gesehen und ist infolge der Überspannung gestorben. Ich behaupte das Teil zu reparieren lohnt sich fast auf jeden fall. Nicht nur wegen der 45A maximalen Ladestrom... Nach dem Öffnen habe ich festgestellt : - Netzseitig hochohmig - Filter Durchgängig. - Brückengleichrichter i.o. (nicht auf den Bildern, ist auf das Gehäuse verschraubt) - Drahtwiderstand vom Gleichrichter zur Zwischenkapazität/Elkobatterie hochhmig. - Schalttransistor auf der Unterseite geplatzt. Danach habe ich : - die Reste des Leitungstransistor (NPN Typ) ausgelötet. - die Zwischenkapazität mit dem Labornetzteil versorgt (15V). - Gemessen : Am 3843 liegen VCC und Masse an. alle anderen Pins haben auch 15 V. Auf dem Ausgang liegt Masse. Ich habe bedenken wenn ich einen neuen Leistungstransistor verbaue und der SMPS Controller einen mitbekommen hat, dass der gleich wieder platzt. Deshalb würde ich vorher gerne die Ansteuerung prüfen, dazu muss ich den 3843 aber erst "Betriebsbereit" machen. Irgendwie muss der 3843 von dem µController hinter den Panel angesteuert werden. (Strombegrenzung ist regelbar, EHL Modus etc. Siehe auch die Optokopplercny 17-f3 neben dem Riserboard mit dem 3843 und LM3930) Ich müsste also die ganzen Schutzfunktionen manipulieren ? Hat vielleicht jemand Unterlagen oder gute Tips zu dem Gerät ? Was macht der irf 234n neben dem Schalttransistor ? Geht der Ausgang vom 3843 auf den FET und der steuert den Leistungstransistor (IB = 6A) ? Ich bin mir auch bei der Topologie unsicher. Wenn es ein (Eintakt-) Flusswandler sein sollte fehlt mir eine "dicke Diode" im Bereich des Übertrager. Schaue mir dazu wohl besser noch die Verschaltung der Sekundärdioden an !?
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Ich habe nun den defekten bipolaren Schalttransistor (gesprengt) und den FET (durchlegiert) der den dicken Basisstrom und den Schaltwandler IC 3843 erneuert. Die drei Optokoppler links neben der Schaltreglerplatine/Riserboard funktionieren. (Ausgebaut gestestet) Da die Hilfsspannungserzeugung auch nicht funktioniert habe ich den Regler mit dem Labornetzteil versorgt. Der Oszilator des 3843 schwingt dann auch an. Leider hänge ich bei der Hilfsspannungserzeugung. An dem TopSwitch Regler messe ich an Source <> Drain die (galvanisch getrennte) "Netzspannung". Beim Einschalten läuft die Spannung am Controlpin schön langsam und gleichmässig auf 5V zu. Sieht wie eine e Funktion aus, denke das ist gewollt. Seltsamer weise fällt sie nur ganz langsam auf 0V. Das selbe an Drain. So lange die Spannung am ControlPin unter 5V ist, müsste ich doch Pulse an Drain sehen !? Selbst wenn er in eine Begrenzung läuft... Demnach ist der Top200 auch defekt ?!
Datenblatt des TOPSwitch gelesen? 5V an Control sind meiner Meinung nach deutlich zu wenig. Bei korrekt arbeitenden TOPSwitch-Netzteilen steigt diese Spannung langsam an und irgendwo (Datenblatt hab ich nicht im Kopf) startet der TOPSwitch, wobei die Spannung wieder absinkt. Ist der Start nicht erfolgreich (Spannung an Control bleibt nicht im Regelfenster) schaltet der TOPSwitch wieder ab und die Spannung an Control schwingt einige Male (glaube 8mal oder so) bis das Ding einen erneuten Startversuch unternimmt. Ach ja bevor ichs vergesse: Pass beim Messen am Drain des TOPSwitch (der primärseitig geschaltete Anschluß des Trafos auf. Mir ist bei einer derartigen Messung mal einer dieser ICs um die Ohren geflogen. Gründlich, weil 6x 2200µF/200V Zwischenkreiskondensatoren einen guten Job gemacht haben. Ich nehm an, das Ding hatte ein Problem mit der Eingangskapazität des Oszis.
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Hallo Magic Smoke, ich habe das Datenblatt gelesen. Aber nicht beim ersten mal verstanden. Mit Deiner Erklärung und mehr Ruhe ging es dann... :) Danke, Du hast mit den richtigen Tritt gegeben ! Zum testen habe ich den TopSwitch wie im Datenblatt unter Testschaltung aufgebaut. Das sah sehr gut aus, siehe Anhang. Top ! Also musste der Fehler in der Schaltung liegen. Da der Switcher aber auch nicht ein mal durchgechaltet hat, hatte es wohl auch nichts mit Sekundär zu tun. Die Spannung an dem ControlPin ging einfach nicht hoch genug. Komisch fand ich das die Schaltung (siehe Anhang) etwas "grösser" war, als die AppNote ohne OptoKoppler. Nach dem ich jeden Halbleiter der Primärseite durchgemessen hatte habe ich mich an den Elko und Kerko gemacht... (Die meisten Diode mussten zur sicheren Prüfung raus, auch der PNP Transistor) Alles i.O., nur das Ding bootet nicht. Aus Mangel an Trenntrafo habe ich die Schaltung per H-Brücke und nachgeschaltetem 12V Trafo über das Labornetzteil versorgt. Doof nur das die Spannung nicht auf 180V kam... Ab 181V an den Siebelkos hat der Wandler angefangen zu arbeiten. Scheint als würde der PNP bis 180V Eingangsspannung den ControlPin runter ziehen (in Amerika wird er nicht funktionieren). Jedenfalls funktioniert der Lader wieder und hat auch schon ein paar Minuten Volllast gehabt. Morgen darf er dann wieder richtig ran - 226Ah müssen geladen werden ;) Mal schauen ob er es übersteht... Die 4 mal 150µF haben den BUF420 auch zum Buff verholfen. Man könnte es auch Burning Silicon nennen. Der Schlag hat sich jedenfalls nicht schlecht angehört... Vielen Dank Thomas
4x 150µF sind aber ziemlich harmlos im Vergleich zu 6x 2200µF in einem 3600W Netzteil für eine Endstufe. Der Knall war so stark, daß ich den Trafo neu wickeln durfte (Primärwicklung zerstört) und eine Leiterbahn hat's auch gründlichst zerrissen. Hab mich lange nicht mehr so erschrocken!
Hallo, ich habe das gleiche Ladegerät wie der Threadersteller. Mein Ladegerät funktioniert zwar noch (lade jedoch nur kleine Batterien, darum kann ich nicht sagen wie es bei großer Last aussieht), aber der Eingangswiederstand, den der Threadersteller in seinem ersten Foto als "verdampft" bezeichnet hat, wird bei mir auch sehr heiss und hat sich seiner Ummantelung entledigt und darum stinkt das Gerät auch ziemlich. Überspannung schließe ich bei mir aus. Was kann die Ursache sein, dass der Widerstand immer so heiss wird? Aus dem oben geschriebenen kann ich mir keinen Reim machen. Danke.
Kann es sein, daß das Überbrückungsrelais nicht mehr funktioniert und der Widerstand dadurch ständig den Primärstrom des Netzteils sieht?
Hallo, hier meldet sich der Threadersteller... Ja, das Relais ist problematisch. Meins musste ich auch ersetzen. Meine mich an diesen Drahtwiderstand zu erinnern. Der dient nur dazu die Zwischenkreiskondensatoren aufzuladen. Irgendwann überbrückt das Relais und der "Widerstand ist zwecklos". Prüfe doch bitte die Ansteuerung des Relais und besonders da Relais selbst. Meins hatte auch aufgegeben. Obduziert hatte ich es nicht; es zog an aber die Kontakte waren hochohmig bis irgendwann wohl der Widerstand poff gemacht hat... Die Geräte von Deutronic sind schon eine eigene klasse!
Ich kann das auch bestätigen, daß heutige Relais schon nach wenigen Jahren von außen viel schöner aussehen als von innen. Deshalb sind sie auch undurchsichtig und verklebt. (Ich habe jahrzehntealte Finder-Relais mit Plexikappe gesehen, die rabenschwarz vom Abbrand der 10A-Kontakte war, diese aber noch perfekt funktioniert haben.) Durchaus auch in (Panasonic!) Mikrowellen (150°C-Klixon auf Anlaufwiderstand durchgebrannt, als Folgefehler weil am Relais für dessen Überbrückung Kontakte abgebrannt) oder Heim-Bautrocknern (Relais für Kompressor kaputt und das für den Ventilator nicht viel besser). Wenn man Pech hat, kann man das im eingebauten Zustand nichtmal meßtechnisch trivial erschlagen. Weil Multimeter was anderes ist als Netzspannung oder Hochstrom. Mit einem feinen Platinen-Seitenschneider kann man die Relaiskappe bei den Kontakten abbröseln, ohne die Mechanik zu zerstören. Also beim zweiten Exemplar, beim ersten kneift man erstmal voll ins Fleisch. :) Dann mit Schmirgel säubern, zum Testen und zur Überbrückung bis der genauso schlimme Ersatz aus China kommt. Hat in dem Gerät eigentlich jemand einen Hundehaufen mit einem Silvesterböller hochgejagt oder woher kommen diese, äh, merkwürdigen Verschmutzungen?
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Dann sieh Dir auch mal die Lötstellen der Widerstände von Deinem Foto an und löte sie nach. Gruß Peter
Wollvieh W. schrieb: > Hat in dem Gerät eigentlich jemand einen Hundehaufen mit einem > Silvesterböller hochgejagt oder woher kommen diese, äh, merkwürdigen > Verschmutzungen? Ja, das ist vermutlich passiert wie dieser Widerstand hochgegangen ist, die Verschmutzung ist nur in diesem Eck. Ich hatte über Nacht meine Motorrad AGM-Batterie nachgeladen (Nix wildes 12Ah, und war eigentlich nicht leer und der Ladevorgang hat mit 1A oder so gestartet) und am nächsten Morgen hatte es in der Garage total nach verschmorter Elektronik gerochen, schon krass, als wenn was richtig gekokelt hätte. Zunächst hatte ich das Ladegerät nicht in verdacht, sondern das alte Grundigradio, denn das Ladegerät war ganz normal im Erhaltungsladungsmodus. Aber meine Nase hat mich dann doch dort hin geführt. Ben B schrieb: > Kann es sein, daß das Überbrückungsrelais nicht mehr funktioniert und > der Widerstand dadurch ständig den Primärstrom des Netzteils sieht? Kann mir bitte noch jemand zeigen welches das Überbrückungsrelais ist?
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...nen Zement(?) Drahtwiderstand, der sone Sauerei verursacht? Ich zweifle... Klaus.
Ralf X. schrieb: > Wow, 1,5MB. > Da hast Du Dir ja richtig Mühe gegeben. :-( Picassos blaue Phase war da hinsichtlich der Raumforderungen geradezu ein Fliegenschiß. :) Die Diode neben dem Relais dürfte dessen Freilaufdiode sein, sodaß man hier mit Kleps oder Krokoklemmen bequem messen kann, wann und ob es bestromt wird. Und der Lastwiderstand selber hat ja auch schön abgreifbare Beine, um zu messen ob ihn das Relais wirklich entlastet. Klaus R. schrieb: > ...nen Zement(?) Drahtwiderstand, der sone Sauerei verursacht? Ich > zweifle... Mir kommen diese dunklen öligen Tropfen bekannt vor, aber ich komm nicht drauf. Rifa-Kondensator? Der Widerstand ist im ersten Uralt-Beitrag unter Riser 2 und 3 abgebildet. Da hat er auch keine Beschichtung und sichtbare Wicklungen, drumherum ist aber kein Krümel- und Ölnebel-Trümmerfeld.
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Also ihr habt recht, der Kondensator ist der Übeltäter, der ist hoch gegangen. Der andere sieht noch gut aus. Ihr glaubt nicht wie das stinkt. Ist das ein Elko, oder ein normaler Folienkondensator? Werde aber das Relais auch tauschen. Danke Euch!
Oliver S. schrieb: > Ist das ein Elko, oder ein normaler Folienkondensator? MP, Klasse X2.
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Wenn ich das richtig lese ist das ein 0,68µF, bzw. 680nF Kondensator, oder? Papier-Harz finde ich nicht, wären diese Kondensatoren eine Alternative? https://www.pollin.de/p/kemet-entstoerkondensator-680nf-275v-201122 https://www.ebay.de/itm/264688251032 https://www.ebay.de/itm/266296411611 Und dieses Relais wird scheinbar auch nicht mehr produziert... :( https://www.zettlerelectronics.com/products/AZ695.pdf
Oliver S. schrieb: > Wenn ich das richtig lese ist das ein 0,68µF, bzw. 680nF > Kondensator, > oder? Ja. > Papier-Harz finde ich nicht, wären diese Kondensatoren eine Alternative? Achte auf die Baumaße! > https://www.pollin.de/p/kemet-entstoerkondensator-680nf-275v-201122 Ja. > https://www.ebay.de/itm/264688251032 Eher nicht. > https://www.ebay.de/itm/266296411611 Ja. > Und dieses Relais wird scheinbar auch nicht mehr produziert... :( > > https://www.zettlerelectronics.com/products/AZ695.pdf Erst mal prüfen.
Ich werde auf die Baumaße achten. Danke Dir. Wegen des Relais... https://www.hinkel-elektronik.de/cgi-bin/1.cgi?obj=www&_cgi=wk&_S=/shop/1180.html&WK_74511=1 oder beim Chinamann https://de.aliexpress.com/item/4000999797061.html Geiz ist geil, oder nicht?...also täglich benutze ich das Ladegerät nicht. Vielleicht einmal im Monat.
Oliver S. schrieb: > Also ihr habt recht, der Kondensator ist der Übeltäter, der ist hoch > gegangen. Der andere sieht noch gut aus. Ihr glaubt nicht wie das > stinkt. Standard, wenn man alte Geräte einsteckt. :) Auch als "Rifa-Madness" bekannt, weil das das bekannteste explodierende Fabrikat ist. Letztlich gehen aber alle hoch, weil das Gießharz Risse bekommt, das Papier feucht wird und dann in einem Lichtbogen/Kurzschluß verschwelt. Eigentlich ein Holzvergaser im Kleinen. Im Kosmos-Chemiekasten war so ein Experiment: Holzspäne im Reagenzglas von außen erhitzen, das entstehende Gas/Rauch über ein Glasröhrchen ableiten und anzünden. Im Glas bleibt der Teer zurück. Genau das dürften die Tropfen am Gehäuse und auf der Platine sein: Kondensierter Holzteer aus dem Papier. Zuzüglich verschweltem Epoxidharz oder was man damals für Mischungen nahm. > Ist das ein Elko, oder ein normaler Folienkondensator? Damals Papier, heute nimmt man selbstheilendes Plastik. Kleiner Nachteil dabei, man merkt den schleichenden Ausfall nicht (Kapazität wird kleiner, aber erst so im Laufe hunderter bis tausender Betriebsstunden.) Ich hatte gerade so einen alten 250V~ X2 von Wima in der Hand: Da ist das untere Viertel bis fast Drittel der Bauhöhe einfach sinnlos leeres Harz. Irgendwie waren damals Rohstoffe billig und Platz hat keine Rolle gespielt. Kann auch gut sein, daß die damaligen Ingenieurs-250V spannungsfester sind als heutige China-Marketing-PMPO-275V. Aber Papier als Isolator ist einfach keine gute Idee mehr. > Werde aber das Relais auch tauschen. Danke Euch! Wie man dem alten Datenblatt entnehmen kann, waren die Kontakte aus Silber-Cadmiumoxid, wahlweise noch mit Goldüberzug. "They don't make 'em like that anymore."
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Wollvieh W. schrieb: > Aber Papier als Isolator ist > einfach keine gute Idee mehr. Milliarden Platinen aus FR2 sind anderer Meinung.
H. H. schrieb: > Wollvieh W. schrieb: >> Aber Papier als Isolator ist >> einfach keine gute Idee mehr. > > Milliarden Platinen aus FR2 sind anderer Meinung. Die sind aber mit dem Harz durchtränkt und dadurch eigentlich nur mechanischer Träger ohne elektrische Funktion. Während die Papierwickel im Kondensator einfach nur große Schwämme sind.
Wollvieh W. schrieb: > Wie man dem alten Datenblatt entnehmen kann, waren die Kontakte aus > Silber-Cadmiumoxid, wahlweise noch mit Goldüberzug. "They don't make 'em > like that anymore." Um deine Ausführungen richtig zu interpretieren, du sagst ich soll die Finger vom Chinazeug lassen und die aus dem alten Lagerbestand kaufen?
Wollvieh W. schrieb: > Die sind aber mit dem Harz durchtränkt und dadurch eigentlich nur > mechanischer Träger ohne elektrische Funktion. Während die Papierwickel > im Kondensator einfach nur große Schwämme sind. Unsinn! Aus dem Datenblatt der Wima MP3: " Dielektrikum: Kondensatorpapier, imprägniert mit Epoxidharz "
Könnte ich eigentlich anstatt des 680nF Kondensators auch einen mit 1µF nehmen? Würde der besser filtern? Rastermaß ist gleich und 10cent günstiger ist er auch... https://www.pollin.de/p/kemet-entstoerkondensator-1-f-275v-201123
Oliver S. schrieb: > Könnte ich eigentlich anstatt des 680nF Kondensators auch einen mit 1µF > nehmen? Ja. > Würde der besser filtern? Unwesentlich besser.
Kondensatoren gegen neue 1µF Exemplare getauscht. Jetzt stinkt's nicht mehr.
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