Forum: FPGA, VHDL & Co. ispMACH 4000 - Wie die Hardware programmieren?


von Henrik F. (Firma: Island2Live) (island2live)


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Ihr Lieben,

nachdem ich die letzten Wochen mit einer Hardware-Idee für die alte 
Atari-Computer-Serie (8-Bit, nicht »ST«, bitte nicht so laut lachen) 
herum spiele und bei meinen Recherchen immer und immer wieder auf dieses 
Forum und diese Website gestoßen bin, wage ich jetzt mal eine Frage 
direkt ins Forum zu stellen.

Zunächst: Es geht um den Bau eines Spiele-Moduls für die alten Computer. 
Im Zuge des im Moment unter Spielern grassierenden Retro-Fiebers - von 
dem ich auch angesteckt bin - kam mir die Idee nicht nur Spiele für die 
Atari-8-Bit-Computer zu programmieren, sondern diese auch wirklich 
richtig »zum anfassen« herzustellen. Und zu verkaufen. Das folgende ist 
im Moment nur eine recht wilde Idee, die ich aber so spannend finde, 
dass ich die letzten zwei Wochen immer mal wieder recherchiert habe.

Der Speicher für so ein Modul schreit geradezu nach einem 
Flash-ROM-Chip. 512 Kbyte von zum Beispiel Microchip (SST39LF040) kosten 
so um die EUR 1,00. Mit Blick auf die Preise für 32 Kbyte OTP-ROMs ist 
das einfach unschlagbar günstig. Das ist sogar so günstig, dass man den 
Baustein selbst dann verbaut, wenn das enthaltene Spiel nur 16 oder 32 
Kbyte groß ist.

Um diese Menge an Speicher im Atari ansprechen zu können - das Modul 
belegt »nur« 16 Kbyte des Atari-Speicherbereichs - muss wiederum eine 
Bank-Switch-Logik her. Bliebe man bei EPROMs wären das jetzt noch zwei 
bis drei zusätzliche TTL-Bausteine und gut ist. Erprobte Schaltungen für 
so etwas gibt es zuhauf im Internet.

Aber ich will ja ein Flash-ROM haben. Erste Hürde: Spannungsversorgung. 
Die ist im Atari 5 Volt, alle halbwegs modernen Flash-ROMs arbeiten aber 
mit maximal 3,3 Volt. Also muss schon mal eine Spannungswandlung sowie 
eine Pegel-Wandlung für die Signale auf die Platine.

Dann will das Flash-ROM ja auch mal mit Inhalt versorgt werden. Da 
schwebt mir eine Programmierung im Atari vor. Das kann man entweder 
komplett per Software machen oder mit Hilfe einer State-Machine.

Das alles zusammen schreit wiederum nach einem CPLD. Nach einigem Suchen 
bin ich auf die »ispMACH 4000«-Serie von Lattice gestoßen. Vor allem 
auch deshalb weil auch die aktuellsten Bausteine - »ZE« - immer noch 
5-Volt-tolerante Anschlüsse haben. Und so ein »4032« mit 32 
Logikelementen kostet gerade mal EUR 1,50. Außerdem ist die Software 
»ispLEVER Classic« umsonst zu haben.

Jetzt kommt die zweite Hürde: Wie programmiert man so einen Baustein? 
Ich meine nicht Verilog oder VHDL oder so. Sondern ganz direkt, ganz 
praktisch die Hardware, den Baustein selber. Welches - logischerweise 
günstige - Programmiergerät benutzt man? Oder setzt man lieber auf ISP? 
Aber auch dafür benötigt man eine passende Software und eine wie auch 
immer geartete Hardware.

Ich bin da ein wenig ratlos und deswegen um jeden Tipp und Link dankbar.

Grüße,
Henrik (Island2Live)

von Christoph Z. (christophz)


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Henrik F. schrieb:
> im Moment nur eine recht wilde Idee, die ich aber so spannend finde,

Finde ich jetzt nicht so wild. Wild fand ich ein 16 MByte grosses Demo 
das auf einem C64 lief...

Henrik F. schrieb:
> Das alles zusammen schreit wiederum nach einem CPLD. Nach einigem Suchen
> bin ich auf die »ispMACH 4000«-Serie von Lattice gestoßen. Vor allem
> auch deshalb weil auch die aktuellsten Bausteine - »ZE« - immer noch
> 5-Volt-tolerante Anschlüsse haben.

Tönt durchaus vernünftig. Die werden von Lattice auch aktiv gepflegt.
Die Signale vom Atari in den CPLD sind damit gegessen. Was du sehr genau 
ansehen musst, sind die Signale vom CPLD zum Atari, da der ispMACH4000 
zwar 5 V Tolerant ist, aber keine 5 V ausgeben kann. Einfach Pull-Up 
Widerstände können reichen, kommt aber auf das Timing drauf an, das 
erreicht werden muss.

Henrik F. schrieb:
> Jetzt kommt die zweite Hürde: Wie programmiert man so einen Baustein?
> [...] Welches - logischerweise
> günstige - Programmiergerät benutzt man? Oder setzt man lieber auf ISP?
> Aber auch dafür benötigt man eine passende Software und eine wie auch
> immer geartete Hardware.

Du könntest den Baustein vor dem Löten programmieren, würdest aber genau 
das gleiche Interface benutzen wie mit der In-System-Programmierung: 
JTAG nach IEEE 1532-Compliant In-System Programming (Datenblatt Seite 
13).

Zusammen mit ISPLever bietet Lattice auch eine Programmiersoftware 
(ispVM System) an, mit der alle Lattice Bausteine programmiert werden 
können zusammen mit den Programierkabeln von Lattice (Gibt es bei 
Lattice im online Shop).

Mit ispVM kannst du auch genormte SVF Dateien (seriell-vector-format) 
erstellen und diese mit einem anderen JTAG Tool und entsprechend mit 
einem anderen, günstigeren, JTAG Kabel programmieren.

Das JTAG Tool braucht dazu eine "SVF Player" Funktion. UrJTAG und 
OpenOCD (beide OpenSource) können das sicher. Gut möglich dass du schon 
ein Kabel besitzt das von denen unterstützt wird.

von Henrik F. (Firma: Island2Live) (island2live)


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Christoph Z. schrieb:
> Finde ich jetzt nicht so wild. Wild fand ich ein 16 MByte grosses Demo
> das auf einem C64 lief...

~prust~ Ich weiß schon, warum ich die Retro-Szene so liebe. :-)

Christoph Z. schrieb:
> ... Was du sehr genau
> ansehen musst, sind die Signale vom CPLD zum Atari, da der ispMACH4000
> zwar 5 V Tolerant ist, aber keine 5 V ausgeben kann. Einfach Pull-Up
> Widerstände können reichen, kommt aber auf das Timing drauf an, das
> erreicht werden muss.

Hoppla, danke für den Tipp. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. 
Stimmt, die Datenleitungen vom Flash-ROM müssen ja auch noch 
bidirektional mit dem Atari-Port verbunden werden. ~stöhn~ Noch ein Chip 
mehr ... !

Christoph Z. schrieb:
> ... würdest aber genau
> das gleiche Interface benutzen wie mit der In-System-Programmierung: ...
>
> ... Zusammen mit ISPLever bietet Lattice auch eine Programmiersoftware
> (ispVM System) an ...
>
> Mit ispVM kannst du auch genormte SVF Dateien (seriell-vector-format)
> erstellen ...
>
> Das JTAG Tool braucht dazu eine "SVF Player" Funktion. UrJTAG und
> OpenOCD (beide OpenSource) können das sicher. Gut möglich dass du schon
> ein Kabel besitzt das von denen unterstützt wird.

Klasse, vielen Dank für diese Hinweise. Da werde ich mal weiter 
forschen.

Grüße,
Henrik (Island2Live)

von Lattice User (Gast)


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Christoph Z. schrieb:

>
> Das JTAG Tool braucht dazu eine "SVF Player" Funktion. UrJTAG und
> OpenOCD (beide OpenSource) können das sicher. Gut möglich dass du schon
> ein Kabel besitzt das von denen unterstützt wird.

Vorsicht, Lattice hat dem SVF Befehlssatz einen LOOP Befehl spendiert, 
der dürtfte von gängigen SVF Playern nicht unterstützt sein.

von Jürgen D. (poster)


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Die alten 8 Bitter waren ja wirklich nicht schnell, ich glaube das was 
so um 1MHz.
Da können die Speichertimings ja auch noch nicht so problematisch 
gewesen sein.
Ich würde das da mal mit einem 5V PIC als Anbindung an den 
Adress-Datenbus probieren und an den PIC ein serielles SPI Flash 
anschliesen.
Der Pic macht die Umsetzung, das Bankselect und das schreiben in den 
Speicher.
Alternativ könnte man ja auch das Flash durch einen SD Karten Slot 
ersetzen

von Henrik F. (Firma: Island2Live) (island2live)


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Jürgen D. schrieb:
> Die alten 8 Bitter waren ja wirklich nicht schnell, ich glaube das
> was so um 1MHz.

Die 8-Bit Atari-Computer sind etwas flotter getaktet, als damals so 
üblich. Bei der NTSC-Version des Ataris liegt der Prozessortakt bei 
ziemlich genau 1,79 MHz.

> Ich würde das da mal mit einem 5V PIC als Anbindung an den
> Adress-Datenbus probieren und an den PIC ein serielles SPI Flash
> anschliesen.
> Der Pic macht die Umsetzung, das Bankselect und das schreiben in den
> Speicher.

Ich habe mir auch schon überlegt, anstelle eines Hardware-Interfaces für 
die Speicher-Logik einen Mikrocontroller einzusetzen, der die 
Bus-Signale des Atari einfach als Eingangs-Signale sieht und diese dann 
per Programm interpretiert. Allerdings muss ein PIC - oder was auch 
immer - trotzdem recht flott unterwegs sein. Die aktuellen Chips der 
18er-Serie fangen bei 32 MHz an. Außerdem sehe ich auf die Schnelle, 
dass man mit denen zwar LCDs ansteuern kann, aber dedizierte I/O-Pins 
haben die nicht. Und davon bräuchte ich nun eine ganze Menge. Ich bin 
mir nicht sicher, ob man damit zurande kommt. Allerdings ist diese 
Aussage bezüglich der I/O-Pins natürlich auch wirklich nur auf die 
Schnelle getätigt; gut möglich, dass ich da etwas übersehen habe.

Die ATMegas wären mir von den I/Os her deutlich sympathischer (ATMega64: 
53), sind aber noch langsamer als die PICs (16 MHz).

Der Vorteil wäre bei dieser Lösung, dass man den PIC/ATMega/WAI (Was 
Auch Immer) auch als eine Art Co-Prozessor einsetzen könnte. Sprich: Er 
kann Berechnungen durchführen oder ganze Datensätze für das Spiel 
aufbereiten - zum Beispiel Sprite-Bewegungen und so weiter - die der 
6502 im Atari nicht in der Geschwindigkeit zustande bringen würde.

Die Idee hat auf jeden Fall ihren Reiz.

Grüße,
Henrik (Island2Live)

von Lattice User (Gast)


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Henrik F. schrieb:
>
> Die Idee hat auf jeden Fall ihren Reiz.
>

Hat sie, aber auch ein dickes Problem.

Um einen 8 bit Wert von einer zufälligen Addresse eines seriellen SPI 
Flashes zu lesen braucht man 40 Takte.  ( 8 bit Command, 24 bit 
Addresse, 8 Bit Daten), d.h. ausgehend von den 1.79 MHz einen SPI Takt 
von mindestens 72 MHz. Dazu muss man dann aber den Fastread benutzen, da 
kommt dann noch ein Dummybyte zwischen Addresse und Daten hinzu. D.h. 
einen SPI Takt von 86 MHz.

Was eventuell ginge, wäre die 16 bzw 32 kB in den internen RAM des 
PIC/ATMega zu laden, und dann von dort zu bedienen. Vorrausgesetzt 
dieser hat genügend RAM.

von Henrik F. (Firma: Island2Live) (island2live)


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Lattice User schrieb:
> Henrik F. schrieb:
>>
>> Die Idee hat auf jeden Fall ihren Reiz.
>>
>
> Hat sie, aber auch ein dickes Problem.
>
> Um einen 8 bit Wert von einer zufälligen Addresse eines seriellen SPI
> Flashes zu lesen braucht man 40 Takte.  ( 8 bit Command, 24 bit
> Addresse, 8 Bit Daten), d.h. ausgehend von den 1.79 MHz einen SPI Takt
> von mindestens 72 Mhz. ...

Ich würde in dem Fall kein externes Flash-ROM verwenden, sondern den 
internen Speicher eines PIC/ATMega verwenden. Dann kann ich mich zwar 
von der Idee der 512 Kbyte verabschieden, aber 64/128 Kbyte wären immer 
noch drin. Und das ist für ein Spiel auf Modul für einen der alten 
Atari-Computer immer noch sehr üppig.

Bleibt aber trotzdem noch das Problem der Taktfrequenz und der Anzahl 
der I/O-Pins.

Ein PIC mit 40 MHz hätte pro Takt an dem Anschlussport des Ataris 22 
Takte Zeit (40 / 1,79). Aber (ganz groß geschrieben): Der 6502 des 
Ataris teilt seinen Takt in zwei Phasen auf. Ich habe das nicht genau im 
Kopf, aber in der ersten Hälfte des Taktes liegen die Adressen an und in 
der zweiten Hälfte müssen die Daten bitteschön bereit stehen. Damit 
würde sich die Taktzahl noch einmal halbieren. Und nur 11 Takte um die 
ca. 20 Signalleitungen des Ataris aufzudröseln ... das ist trotzdem 
immer noch arg wenig.

Die Idee mit dem Coprozessor bliebe wohl einer Lösung mit einem FPGA 
plus Softcore vorbehalten. Aber da sind wir schon in Sphären, die ich im 
Moment gar nicht so im Sinn habe.

Interessant ist es natürlich trotzdem.

Grüße,
Henrik (Island2Live)

von Sigi (Gast)


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Henrik F. schrieb:
>.., die Datenleitungen vom Flash-ROM müssen ja auch noch
>bidirektional mit dem Atari-Port verbunden werden. ..

In den "alten" Modulen waren idR alle Leitungen unidirektional.
Ausnahme waren SRAMs auf einigen Modulen. Die kenne ich nur
von z.B. Atari 2600.

5V-Toleranz: Deine Modul-Chips müssen ja nur 5V vertragen,
aber bei den MOS-Bausteinen reichen 3.3V TTL/etc. zur
Ansteuerung. Meinen C64/C128 steuere ich z.B. mit einem
Xilinx XC9572XL an. Funktioniert problemlos.

von Henrik F. (Firma: Island2Live) (island2live)


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Sigi schrieb:
> Henrik F. schrieb:
>>.., die Datenleitungen vom Flash-ROM müssen ja auch noch
>>bidirektional mit dem Atari-Port verbunden werden. ..
>
> In den "alten" Modulen waren idR alle Leitungen unidirektional.
> Ausnahme waren SRAMs auf einigen Modulen. Die kenne ich nur
> von z.B. Atari 2600.

Nope, bei meinem angedachten Modul für den Atari 800 müssen die 
Datenleitungen bidirektional sein. Man muss ja in das 
Bankumschaltungs-Register schreiben können. Also: Lesen aus dem 
Flash-ROM aber schreiben in das Bank-Register. Letzteres ist im Modul 
selbst realisiert (in meinem Fall im CPLD), aber Atari stellt an seinem 
Modul-Anschluss genau dafür ein Eingangs-Signal zur Verfügung (was 
übrigens ausgelöst wird, wenn man den im Atari ungenutzten Adressraum 
zwischen $D500 und $D5FF anspricht).

> 5V-Toleranz: Deine Modul-Chips müssen ja nur 5V vertragen,
> aber bei den MOS-Bausteinen reichen 3.3V TTL/etc. zur
> Ansteuerung. Meinen C64/C128 steuere ich z.B. mit einem
> Xilinx XC9572XL an. Funktioniert problemlos.

Das habe ich - glaube ich - nicht ganz verstanden. Die 
Adressen-Leitungen für das Flash-ROM müssen doch schon mal im Pegel 
gewandelt werden (Flash-ROM 3,3 Volt, der Atari liefert aber 5 Volt). 
Oder meinst Du die Ausgangssignale, die vom Modul zurück in den Atari 
gehen? Die allerersten Ataris (400/800) waren noch mit TTL-Schaltkreisen 
aufgebaut. Ich glaube, da reichen 3,3 Volt nicht aus. Bei den späteren 
Geräten bin ich mir nicht sicher.

Grüße,
Henrik (Island2Live)

von Lattice User (Gast)


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Henrik F. schrieb:
>
>> 5V-Toleranz: Deine Modul-Chips müssen ja nur 5V vertragen,
>> aber bei den MOS-Bausteinen reichen 3.3V TTL/etc. zur
>> Ansteuerung. Meinen C64/C128 steuere ich z.B. mit einem
>> Xilinx XC9572XL an. Funktioniert problemlos.
>
> Das habe ich - glaube ich - nicht ganz verstanden. Die
> Adressen-Leitungen für das Flash-ROM müssen doch schon mal im Pegel
> gewandelt werden (Flash-ROM 3,3 Volt, der Atari liefert aber 5 Volt).
> Oder meinst Du die Ausgangssignale, die vom Modul zurück in den Atari
> gehen? Die allerersten Ataris (400/800) waren noch mit TTL-Schaltkreisen
> aufgebaut. Ich glaube, da reichen 3,3 Volt nicht aus.

Doch, TTL ist stark asymetrisch, der garantierte Highpegel eines TTL 
Bausteins bei maximaler Last ist nur 2.4V

D.h. Modernes 3.3V (LVCMOS33) ist weitesgehend kompatibel mit TTL. Das 
Problem ist dass die Bauteile keine 5V an den Pins vertragen und dir TTL 
keinswegs verspricht dass bei 3.6V Schluss ist.

von Sigi (Gast)


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Henrik F. schrieb:
>Das habe ich - glaube ich - nicht ganz verstanden. Die
>Adressen-Leitungen für das Flash-ROM müssen doch ...

Ganz einfach: im Atari sind MOS-Chips, bei denen alle IOs idR
5V TTL/oÄ sind. Deine ROMs sind dagegen 3.3V TTL/oÄ.

Der CPLD wandelt also alle 5V-MOS-Outputs (ADR,RW etc.) in 
3.3V-ROM-Inputs
("Durchschleifen") und die 3.3V-ROM-Outputs (DATA) werden durch
den CPLD zu 3.3V-MOS-Inputs (was ja ausreicht). Zusätzlich
übernimmt der CPLD die ganze Address-Logik plus von dir
gewünschte Konfigurationslogik. Sowas kriegt man in einen XC9572XL
bzw. MACH4064.

Achtung: bei meinen C64/C128 greift der 6510 bzw. 74LS245 (Buffer)
auf die Modulschnittstelle. Diese Bausteine "akzeptieren" 3.3V-Logik.
Es gibt aber auch MOS-Bausteine, denen 3.3V-Logik zuwenig sind!!!

von Lattice User (Gast)


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Sigi schrieb:
> Es gibt aber auch MOS-Bausteine, denen 3.3V-Logik zuwenig sind!!!

Das sind die CMOS Bausteine der Reihen 4000, C74, HC74, bei NMOS wie dem 
6502 ist mir das noch nicht begegnet.

von Henrik F. (Firma: Island2Live) (island2live)


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Sigi schrieb:
> Henrik F. schrieb:
>>Das habe ich - glaube ich - nicht ganz verstanden. Die
>>Adressen-Leitungen für das Flash-ROM müssen doch ...
>
> ... und die 3.3V-ROM-Outputs (DATA) werden durch
> den CPLD zu 3.3V-MOS-Inputs (was ja ausreicht). ...
>
> Achtung: bei meinen C64/C128 greift der 6510 bzw. 74LS245 (Buffer)
> auf die Modulschnittstelle. Diese Bausteine "akzeptieren" 3.3V-Logik.
> Es gibt aber auch MOS-Bausteine, denen 3.3V-Logik zuwenig sind!!!

Da müsste ich wirklich mal die Datenblätter vom Atari durchsehen (die 
ich zum Glück noch habe) oder zur Not mal meinen alten Atari 800 
aufschrauben. Immerhin ist der Computer 1978 designet worden. Der ist 
halt noch mal ein paar Jahre älter als der C64. Gut möglich, dass da 
noch 74er ohne »LS« drin sind.

Bei den späteren Modellen (XL/XE/XEGS) sind aber mit Sicherheit 
74LS-Bausteine drin.

Grüße,
Henrik (Island2Live)

von Sigi (Gast)


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Ich weiss jetzt nicht, welches Model du hast, ich habe aber mal
in die Schematics eines alten 800-PAL geschaut: Der Paralelport
(ich hoffer das ist der richtige) ist direkt mit dem 6502C
verbunden. Datenblätter zum 6502 sagen, 3.3V ist ausreichend,
der Unterschied zum 6502C ist ein zusätzliches HALT-Signal.
Ob aber auch die 3.3V beim 6502C ausreicht, weiss ich jetzt
nicht. Such mal nach einem PDF zur C-Version.

von Henrik F. (Firma: Island2Live) (island2live)


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Sigi schrieb:
> Ich weiss jetzt nicht, welches Model du hast, ich habe aber mal
> in die Schematics eines alten 800-PAL geschaut: Der Paralelport
> (ich hoffer das ist der richtige) ist direkt mit dem 6502C
> verbunden. Datenblätter zum 6502 sagen, 3.3V ist ausreichend,
> der Unterschied zum 6502C ist ein zusätzliches HALT-Signal.
> Ob aber auch die 3.3V beim 6502C ausreicht, weiss ich jetzt
> nicht. Such mal nach einem PDF zur C-Version.

Wenn dort ein »6502C« verbaut wurde, dann ist das kein »Atari 800« 
sondern ein »Atari 800 XL«, also schon die Generation von mindestens 
1982. Der 6502C hat eben jenen HALT-Eingang, der den Prozessor anhält 
und alle Pins hochohmig schaltet. Im alten Atari 800 von 1978 - ohne 
»XL« im Namen - wurde genau diese Logik mit jede Menge ICs um den damals 
verbauten 6502A (»A« für 2 MHz) nachgebildet.

Dafür spricht übrigens auch, dass Du einen Parallel-Port nennst. Den 
gibt es im ganz alten »Atari 800« nämlich nicht. Erst der »Atari 800 XL« 
hatte ein »Parallel Bus Interface«, welcher alle Prozessor-Signale nach 
außen geführt hat.

Den »6502C« sollte man übrigens auch nicht verwechseln mit der völlig 
anders aufgebauten CMOS-Version »65C02«. Kleiner aber entscheidender 
Wanderer des Buchstabens. ;-)

Grüße,
Henrik (Island2Live)

: Bearbeitet durch User
von Sigi (Gast)


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Ich habe jetzt in die hoffentlich richtigen Schematics geschaut:
Zwischen CPU und den beiden Game-Slots sind für Data-IOs zwei
4-Bit-Trisate-Buffer (ist schwer zu entziffern, glaube 74LS243??).
In den Specs zum 74LS243 ist VI_min=2.0V, d.h. 3.3V-kompatibel,
VO_typ=3.4V, ein nicht-5V-toleranter Baustein hält das sicher
nicht aus. Mach4000 ist also eine gute Wahl. Ob allerdings
ein 4032 gross genug ist??

Aber am Besten öffnest du mal das Gehäuse und schaust dir die
Platine an. Aus Bildern im Netz schauen die Platinen nach
2-Lagigen aus. Dürfte also nicht so schwer sein.

Und noch ein kleiner Tipp: für Atari2600 gibt's etliche Nachbauten
von Modulen, auch welche mit SD-Card. Vlt. kannst du dir da was
abschauen.

Viel Spass

von Christoph Z. (christophz)


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Lattice User schrieb:
> Christoph Z. schrieb:
>
>>
>> Das JTAG Tool braucht dazu eine "SVF Player" Funktion. UrJTAG und
>> OpenOCD (beide OpenSource) können das sicher. Gut möglich dass du schon
>> ein Kabel besitzt das von denen unterstützt wird.
>
> Vorsicht, Lattice hat dem SVF Befehlssatz einen LOOP Befehl spendiert,
> der dürtfte von gängigen SVF Playern nicht unterstützt sein.

Ja, das ist richtig und kann eine üble Sucherei auslösen. Hätte ich 
erwähnen müssen.

ispVM kann aber dazu überreded werden, auf diese Erweiterung zu 
verzichten:
"However if it's not currently supported, we suggest clicking the 
[Advanced] button and checking the 'Write Rev D Standard SVF file' box 
when generating SVF file from ispVM. This will produce a standard but 
slow SVF file which will work with your boundary scan devices."
http://www.latticesemi.com/en/Support/AnswerDatabase/1/3/0/1307.aspx

Oder in der Kommandozeile mit der Option "-revd"

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