Ich kann das Dienstleister-Bashing nicht mehr hören! Dienstleister zahlen oft ordentliche Gehälter und das Arbeitsklima ist im Wesentlichen abhängig vom Kunden, bei dem man eingesetzt wird. Klar wäre eine Festanstellung nach IGM-Tarif besser, aber der Arbeitsmarkt hat sich halt einfach geändert (H4, Agenda 2010). Schaut euch doch viele (inhabergeführte) Mittelständler an. Herrschsüchtige Inhaber, für die du quasi Eigentum bist, beuten dich gnadenlos aus. Gleichzeitig fahren die ganz genüsslich mit dem Porsche auf den Hof, den du quasi erarbeitet hast. Eine Forderung nach Gehaltserhöhung fasst der Inhaber als persönlichen Angriff auf, das ist quasi wie Diebstahl für den. Im Vergleich dazu sind viele Dienstleister der reinste Kindergarten. Und wer über einen Dienstleister in eine Firma kommt, hat durchaus Chancen, übernommen zu werden. Viele Betrieb rekrutieren fast nur noch aus dem Pool der Externen, die sowieso schon für sie arbeiten. Da gibts auch keine externen Stellenanzeigen mehr. Wer als Externer in eine Firma kommt, - hat Zugriff auf die internen Stellenanzeigen - kann sich mit anderen Arbeitnehmern austauschen (Stellen im Bekanntenkreis, frei-werdende Stellen durch Wechsel etc.) anstatt sich mit seinen H4-Bekanntschaften über die böse Wirtschaft zu unterhalten (die kennen sicher keine offenen Stellen) - kann sich beweisen und durch Leistung überzeugen - kommt an Entscheider heran, die auch immer gerne jemanden einstellen, den sie schon im Arbeitsalltag kennengelernt haben und einschätzen können - hat Kontakt mit Lieferanten/Kunden und erfährt so Dinge, die er daheim auf dem Sofa nie erfahren würde Und selbst wer all die genannten Möglichkeiten nicht wahrnimmt, verdient zumindest immer noch mehr als der Durchschnitt und liegt nicht der Allgemeinheit auf der Tasche. An deiner Arbeitsleistung verdienen sowieso schon genug mit (Firma, Finanzamt, Sozialkassen, Kirche, etc.). Auf einen Dienstleister kommt es da nicht mehr an, solange genug für dich bleibt. Als Festangestellter (auch Dienstleister stellen meist fest an) kann man sich viel leichter bewerben wie als H4-Empfänger. Die Chancen sind dramatisch höher. Übrigens: In vielen Regionen Deutschlands bist du mit 35k p. a. gut dabei und lebst besser als der Durchschnitt dort.
aufklärung? hier! schrieb: > An deiner Arbeitsleistung verdienen sowieso schon genug mit (Firma, > Finanzamt, Sozialkassen, Kirche, etc.). Auf einen Dienstleister kommt es > da nicht mehr an, solange genug für dich bleibt. Die Offenbarung des Charakters der Aufklärung!
aufklärung? hier! schrieb: > Ich kann das Dienstleister-Bashing nicht mehr hören! Ich auch nicht. Das Problem an den unerfolgreichen Leuten ist halt, dass sie die Tendenz haben, ihre eigenen Schwächen zu ignorieren und die Schuld auf Dritte zu schieben. Und so eine Leiharbeitsfirma ist natürlich ein gutes Ziel. aufklärung? hier! schrieb: > Schaut euch doch viele (inhabergeführte) Mittelständler an. > Herrschsüchtige Inhaber, für die du quasi Eigentum bist, beuten dich > gnadenlos aus. Eben, und es wurde auch schon sehr oft erwähnt, dass man bei einer Kleinklitsche deutlich weniger verdient als bei einem Dienstleister. Als Leiharbeiter "erbt" man bis auf Gehalt quasi die Arbeitsbedingungen des Kunden. Und die sind meistens deutlich besser als bei Kleinklitschen. aufklärung? hier! schrieb: > Wer als Externer in eine Firma kommt, Das nützt eben alles nichts, wenn man seine ganze Energie in das Pflegen des Feindbildes steckt und so blind vor Wut ist, dass man die ganzen Informationen gar nicht mehr wahrnimmt. aufklärung? hier! schrieb: > Übrigens: > In vielen Regionen Deutschlands bist du mit 35k p. a. gut dabei und > lebst besser als der Durchschnitt dort. ... und eine schwere Ausbildung ist noch lange keine Rechtfertigung dafür, überdurchschnittlich zu verdienen. Das werden die Herren aber in 1000 Jahren nicht verstehen, dass der Arbeitsmarkt tatsächlich ein Markt ist und der Arbeitnehmer der Anbieter ist, während der Arbeitgeber der Kunde ist. Wenn er nichts anbieten kann, was der Kunde will, dann braucht er auch nicht erwarten, dass der Kunde für einen überzogenen Preis kauft.
Berlin-Fanclub schrieb: >> Nein, wer arbeitslos ist, hat verloren. Wer beim Dienstleister ist, hat >> wenigstens einen Job und Möglichkeiten, Kontakte zu knüpfen. > Märchenstunde; wenn Du arbeitslos bist, hast Du Zeit für eine > Neuorientierung ... und das ist viel wert, mehr als ein 0815 Job zum > Billiglohn. > Die tollen Kontakte beim Dienstleister nützen Dir nichts, weil Du in der > Hierachieebene weiter unten bleiben wirst zu einem ganz miserablen Lohn, > Dein Leben lang - das ist auf Dauer keine gute Perspektive, höchstens > für die ganz Dummen. > Das haben viele Leute erkannt und deshalb ist die Leistungsbereitschaft > zu Recht schlecht. Wer sich Mühe gibt, ist der Dumme und wird das > irgendwann auch merken! > Insofern ist das ganz normal, wenn die Motivation sehr mau ist - > beschwere Dich beim Gesetzgeber, der die Vorgaben macht. > Wenn überhaupt Dienstleister, dann im Ausland - dort sind Konditionen > z.B. in Frankreich um Welten besser. Hier ist ein Dienstleister nur ein > Ersatz für das Hire/Fire Modell aus USA zu deutlich schlechten > Konditionen als in USA ... dort in USA gibt es fast gar keine > Dienstleister. > Nur anders als hierzulande nimmt Dir das dort niemand übel, wenn Du > längere Zeit arbeitslos warst oder fachfremd gearbeitet hast, spielt > keine Rolle. Komisch, ich war jahrelang bei einer Leihfirma. Ich fand das eine Zeitlang sogar recht interessant, immer bei anderen Firmen eingesetzt zu werden. Und ich habe dabei enorm viel gelernt. Als ich keine Lust mehr dazu hatte, hatte ich mit einem Telefonat zwei Jobangebote. > >> Bei dir hat es nicht geklappt. Trotzdem hattest du so eine höhere Chance, > > einen guten Job zu bekommen. > Totaler Quatsch, allerhöchstens wieder einen mies bezahlten Job auf H4 > Niveau. > Es gilt das Motto: wer einmal aus dem Blechnapf futtert - Du bekommst > keinen besseren Job, nur weil Du in einem prekären Jobverhältnis > Leistung zeigst, das ist ein absoluten Trugschluß. > Also bei mir galt das nicht. Ich hatte aus den Jahren aus der Leiharbeit so viele Kontakte zu ex-Kollegen, dass ich ganz schnell Angebote hatte. >> Der wird dann nämlich davon ausgehen, dass du das selbe bei >> ihm machst, wenn man dich einstellen würde. Das ist ein sofortiges >> KO-Kriterium. > Du bekommst beim Kunden bzw. beim Mutterkonzern keine Festeinstellung > (die haben Ihre Stammbelegschaft und scheuen Neueinstellungen, genau > deshalb wegen der fehlenden Möglichkeiten wie in USA gibt es ja > hierzulande so viele Dienstleister - auf diese Weise konnte man > Dumpinglöhne einführen und so ziemlich alles aushebeln). > Das ist doch nun wirklich Märchenstunde und nur deshalb weil Du in der > Branche arbeitest ?! Also bei uns werden gute Leute immer eingestellt, egal ob gerade Sperre ist oder nicht. Aber eben nur wirklich gute Leute, nicht Leute, die nur Dienst nach Vorschrift machen und Überstunden nur in dem Masse, dass sie einen Job bekommen. > >> Das beruht ganz sicher auf Gegenseitigkeit. Wenn mir jemand so >> feindselig gegenüber steht, werde ich den doch nicht auch noch >> einstellen. > leider bleibt einem im sozialistischen System der BRD/DDR2 keine andere > Wahl sehr seltsame Wege einzuschlagen, ansonsten drohen finanzielle > Einbußen ... toll finde ich das auch nicht und deshalb würde ich auch > jedem raten hier frühzeitig abzuhauen (solange man noch kann!), wenn man > keinen guten und insbesondere auf Dauer sicheren Job findet. Bullshit. Kannst ja mal die Ings in Südeuropa fragen. > Ich hab nichts gegen Arbeit, aber gegen Billiglohn. Liest sich hier aber anders. > Arbeit muß sich finanziell lohnen, ansonsten sollte man gezielt seine > vorhandenen Möglichkeiten nutzen. Ach, Hartz 4 ? Ich habe so den Eindruck, dass es vier Typen von Arbeitnehmern gibt. 1. Die, die keine Ahnung haben. 2. Die die widerwillig ihre Arbeit erledigen, allen erzähle, wie Scheisse doch das Leben als Leiharbeiter ist und ansonsten halbwegs brauchbare Leistungen abgeben. 3. Die, die etwas mehr arbeiten arbeiten, weil sie eine Festanstellung haben wollen und allen erzählen, wie Scheisse das Leben als Leiharbeiter ist. 4. Die, die sich mit dem Projekt und ihrer Arbeit identifizieren, sich einbringen, Erfahrungen aus früheren Jobs mitbringen, weiterbilden, sich gut ins Team einpassen. Erstere überleben die erste Woche nicht. Zweitere, zu denen Du offensichtlich gehörst, werden mitgenommen, so lange man sie braucht und dann ist es gut. Denen erzählt man was von leider, leider Einstellungsstop, so dass man trotz der ach so guten Leistungen nicht eingestellt werden könne. Gute Leistungen werden nun mal erwartet und sind noch kein Grund, jemanden fest einzustellen, so jemanden bekommt man von den Leihfirmen immer wieder. Die dritte Sorte stellt man vielleicht ein, wenn Not am Mann ist. Ansonsten siehe zwei. Für die vierte Sorte findet man zur Not eine Stelle. Ansonsten ruft man die an, sobald man jemanden braucht. Gruss Axel
Axel Laufenberg schrieb: > Erstere überleben die erste Woche nicht. Wo soll die Ahnung schon in der 1. Woche herkommen?
Antimedial schrieb: > aufklärung? hier! schrieb: >> Ich kann das Dienstleister-Bashing nicht mehr hören! > > Ich auch nicht. Das Problem an den unerfolgreichen Leuten ist halt, dass > sie die Tendenz haben, ihre eigenen Schwächen zu ignorieren und die > Schuld auf Dritte zu schieben. Und so eine Leiharbeitsfirma ist > natürlich ein gutes Ziel. Es gibt aber auch Leute wie mich, die in einem Konzern für ein sehr gutes Gehalt arbeiten, damit zähle ich mich zu den erfolgreichen Leuten. Trotzdem bin ich strikt gegen die Leiharbeits-Mafia, dieser Sumpf gehört ausgetrocknet! Es ist ein Unding, wenn gute Leute so ausgebeutet werden. Ich habe großes Mitleid mit jenen, die bei so einem Sklaventreiber anheuern mussten. Meist geschieht dies ja mit der angeblich Aussicht auf eine Festanstellung beim Konzern, an den man ausgeliehen wird. Natürlich kommt dies nur in Ausnahmefällen einmal in zehn Jahren vor, das kann ich seit Jahren auch bei uns in der Firma beobachten - Externe kommen und gehen auch wieder, sie bleiben nicht, es ist auch nicht vorgesehen. Das bedeutet in den allermeisten Fällen: einmal Leiher, immer Leiher. :-(
KT schrieb: > Trotzdem bin ich strikt gegen die Leiharbeits-Mafia, dieser Sumpf gehört > ausgetrocknet! Es ist ein Unding, wenn gute Leute so ausgebeutet werden. Breaking News für dich: Als Angestellter eines Konzerns wirst du genau genommen auch ausgebeutet. Ein gut laufender Konzern macht mit der Arbeit seiner Arbeitnehmer einen viel höheren Deckungsbeitrag als ein Dienstleister. KT schrieb: > kommt dies nur in Ausnahmefällen einmal in zehn Jahren vor, das kann ich > seit Jahren auch bei uns in der Firma beobachten Dann seid ihr der eigentliche Ausbeuter. "Gute" Konzerne haben eine hohe Übernahmequote, besonders bei Leihingenieuren.
Antimedial schrieb: > Breaking News für dich: Als Angestellter eines Konzerns wirst du genau > genommen auch ausgebeutet. Ich empfinde meine Bezahlung als fair. Dass man an meiner Arbeitskraft verdient, ist natürlich in Ordnung und an sich auch keine Ausbeutung, denn dann würde eine Arbeit als Angestellter niemals Sinn machen. > Dann seid ihr der eigentliche Ausbeuter. "Gute" Konzerne haben eine hohe > Übernahmequote, besonders bei Leihingenieuren. Ich bin nicht in der Geschäftsleitung, daher habe ich darauf leider keinen Einfluss. Aber das mit der möglichen Übernahme wird doch im Wesentlichen als Motivationshilfe ausgenutzt (Rübe vor dem Kopf des Esels), damit er sich auch weiterhin mit 110% in den unterbezahlten Job reinhängt.
KT schrieb: > Ich empfinde meine Bezahlung als fair. Dass man an meiner Arbeitskraft > verdient, ist natürlich in Ordnung und an sich auch keine Ausbeutung, > denn dann würde eine Arbeit als Angestellter niemals Sinn machen. Eben. Und genauso ist es bei Dienstleistern. Nur auf geringerem Niveau. Das liegt aber weniger an den bösen Dienstleistern, sondern an den Marktgegebenheiten. Und die werden durch deine geliebten Konzerne diktiert. Der Dienstleister ist nur einer von vielen Zulieferfirmen, der von den Konzernen wie eine Zitrone ausgequetscht wird. Ob jetzt die Arbeitskraft direkt oder in Form von Produkten weitergegeben wird, spielt dabei sowas von keine Rolle. KT schrieb: > Aber das mit der möglichen Übernahme wird doch im > Wesentlichen als Motivationshilfe ausgenutzt (Rübe vor dem Kopf des > Esels), damit er sich auch weiterhin mit 110% in den unterbezahlten Job > reinhängt. Das liegt dann aber eben an Eurer Firmenphilosophie, und schon gar nicht am Dienstleister. In anderen Firmen ist die Übernahmechance real, das habe ich schon öfters live erlebt (bei einem Arbeitgeber war die Übernahmequote über 50%).
DON'T FEED THE TROLL!! Antimedial der Dienstleistertroll versucht die verbrecherische Schmarotzermentalität des Diensleistermilieus schönzureden. Die Jobs sind auch ohne Dienstleister existent. Es geht nur darum sich wie eine Schmalzfliege zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer festzusetzen und leistungslos einen großen Teil des vom Ingenieur erarbeiteten Gehalts abzugreifen. Sorry, dass ich so polemisch werde, aber dieses dümmliche Geschwafel geht mir langsam auf den Senkel. Die Realität für die meisten beim Dienstleister genögtigten Ings sieht zum kotzen aus. Geringes Gehalt, ständige Kündbarkeit, immer Arbeitnehmer 2. Wahl, totale Mobilität, keine Aufstiegsmöglichkeiten und und und. Aber das ist im neoliberalen DE ja so gewollt.
Personalberater schrieb im Beitrag #3604929: > Selbst Einsteiger kriegen > über 40k. Manche. Ansonsten ist es einfach gelogen.
Personalberater schrieb im Beitrag #3604944:
> dann hätte ich gerne mal Firmennamen wo man unter 40k einsteigt!
Aber sonst fehlt dir nichts mehr?
> Da stimme ich natürlich zu, allerdings sehe ich das in Gegensatz zu dir > nicht in einem Zeitraum von Wochen, sondern in Jahren. Man kann auch > einen nicht lohnenswerten Job annehmen, wenn das langfristig positive > Chancen eröffnet. Aber das wirst du auch nach 1000 Posts nicht > begreifen. Da bin ich eben anderer Ansicht. Bei prekären Jobverhältnissen (das sind derartige Jobs leider) spielt es keine Rolle möglichst schnell wieder in ein solches reinzusteuern ... und dann gibt es bei Dir ja noch das schöne Wort "wenn". Wenn überhaupt, dann mußt Du ins höherbezahlte Ausland abwandern ... und das machen ja auch die Leute, die wirklich gut sind bzw. noch ungebunden sind! Deswegen jammern die Firmen hier ja auch rum, wo denn die ganzen guten Leute bleiben ... selbst aus dem Ausland wollen sie nicht mehr so richtig kommen, schon komisch, oder? > Komisch, ich war jahrelang bei einer Leihfirma. Ich fand das eine > Zeitlang sogar recht interessant, immer bei anderen Firmen eingesetzt zu > werden. Und ich habe dabei enorm viel gelernt. Als ich keine Lust mehr > dazu hatte, hatte ich mit einem Telefonat zwei Jobangebote. Normalerweise macht man eine Lehre, Studium oder Praktikum, wenn man was lernen will, aber okay wenn es denn geholfen hat. Das ist dann allerdings auch eine Frage des Alters und dann stellt sich auch die Frage der Bezahlung ... und da sieht es eben anders aus als z.B. in Frankreich, wo es ja auch Dienstleister gibt - die bekommen dann aber mehr als ein regulärer Angestellter der Kundenfirma in Frankreich, da hat der Gesetzgeber strenge Vorgaben gemacht. In Deutschland werden mit Dienstleistern ganz andere Ziele verfolgt, es geht um Lohndumping. Auch Lohndumping kann man mal machen, kein Thema, sollte man aber nicht auf Dauer tun. > Bullshit. Kannst ja mal die Ings in Südeuropa fragen. das sind ja auch die schlechten Ings. bzw. die aus ganz anderen Gründen dort arbeiten, denn man sollte ja immer seinen Verdienst im Auge behalten ... und da ist die Schweiz und Norwegen nun mal die erste Wahl in Europa - da kommt auch nicht jeder hin, schon richtig ;-) > Das liegt dann aber eben an Eurer Firmenphilosophie, und schon gar nicht > am Dienstleister. In anderen Firmen ist die Übernahmechance real, das > habe ich schon öfters live erlebt (bei einem Arbeitgeber war die > Übernahmequote über 50%). Du rührst hier die Werbetrommel, das ist wirklich entzückend. Wahrscheinlich gibt es für Dich keine schwarzen Schafe in der Branche oder nur 0,01 % Du mußt es auch mal so sehen: Viele Dienstleister kämpfen mit anderen um Marktanteile und da ist jeder Bonus willkommen - die Subvention vom Jobcenter ist da immer eine klasse Sache. Das heißt für mich als Dienstleister mache ich ein Geschäftsmodell daraus und das läuft prima wegen der angeblich riesigen Chancen. Deine tolle Übernahmequote hängt ja auch immer vom Verdienst ab - klar für einen Billiglohn auf H4 Niveau stimmt sogar Deine Übernahmequote von 50%, ansonsten aber ganz sicher nicht!
Henry G. schrieb: > Antimedial der Dienstleistertroll versucht die verbrecherische > Schmarotzermentalität des Diensleistermilieus schönzureden. Die Jobs > sind auch ohne Dienstleister existent. Das hat nichts mit Schönreden zu tun. Es ist einfach die harte Realität. Dienstleister sind keine Schmarotzer. Sie existieren, weil ein Bedarf am Markt besteht. Den Bedarf gibt es hauptsächlich wegen den starren Kündigungsschutzgesetzen, den starken Betriebsräten, den starken Gewerkschaften. Nur weil Unternehmer einen Marktbedarf decken sind sie noch lange keine Verbrecher. Henry G. schrieb: > Es geht nur darum sich wie eine > Schmalzfliege zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer festzusetzen und > leistungslos einen großen Teil des vom Ingenieur erarbeiteten Gehalts > abzugreifen. Genau das machen die Konzerne ebenso. Nur mit viel höheren Gewinnmargen als es ein Dienstleister haben kann. Ich selbst hatte bei einem früheren Arbeitgeber einen Kollegen, der hat eigenhändig Millionen für das Unternehmen erwirtschaftet, weil er durch seine Entwicklungen massiv Produktkosten eingespart hat. Zwischen Gehalt und Gewinn des Unternehmens lag also mehr als Faktor 10. Zeig mir mal einen Dienstleister, der so etwas macht. Henry G. schrieb: > Die Realität für die meisten > beim Dienstleister genögtigten Ings sieht zum kotzen aus. Da sagen die Ingenieure, die bei Dienstleistern arbeiten, aber was ganz anderes. Henry G. schrieb: > Geringes > Gehalt, ständige Kündbarkeit, immer Arbeitnehmer 2. Wahl, totale > Mobilität, keine Aufstiegsmöglichkeiten und und und. Das stimmt alles nicht generell. In Einzelfällen oder bei einzelnen schwarzen Schafen mag das sein, aber die Regel ist: - Kein IG-Metall-Gehalt, aber trotzdem im Vergleich zu Kleinklitschen sehr gutes Gehalt. - Voller gesetzlicher Kündigungsschutz. Bei Kleinklitschen kann man viel schneller gekündigt werden. - Einsatz soweit wie möglich in Heimatnähe, üblicherweise Projektlaufzeiten von über einem Jahr. In einem Konzern kannst du auch mal schnell zu einem anderen Standort versetzt werden oder genötigt werden, ins Ausland zu gehen. - Übernahmemöglichkeiten in einen großen Konzern (was aus einer normalen Firma so gut wie unmöglich ist).
> aber siehe mein "Tipps für die Jobsuche" Thread, dort sind Fehler > genannt die viele Machen und darum eben zum Ausbeuter müssen. für Deine 40 bis 50K Dienstleister wird von den Leuten auch entsprechend was verlangt - wahrscheinlich maximale Mobilität ... das ist nun mal nicht jedermanns Sache bzw. hält man nur in jungen Jahren durch.
> tja, und welches Land liegt wirtschaftlich am Boden? wo steigen die > Arbeitslosenzahlen und sind doppelt so hoch wie bei uns? und drei mal so > hoch als im echten Deutschland? richtig in Frankreich! auf dem Papier > hat der Leiher zwar Anrecht auf einen hohen Lohn, aber in der Praxis > findet er keinen Job! super nicht? das kommt davon, wenn man Sozialisten > das regieren gestattet. das stimmt so nicht, in Frankreich ist die Mentalität anders, da will man von seinem Lohn auch ordentlich leben können und deshalb können die von der Regierung auch nicht solche Vorgaben machen wie hier, wo sich mit allem abgefunden wird und eine Pseudofinanzierung (Wohngeld, etc.) stattfindet, nur damit die Statistik wieder stimmt!
Berlin-Fanclub schrieb: > wahrscheinlich maximale Mobilität ... das ist nun mal > nicht jedermanns Sache bzw. hält man nur in jungen Jahren durch. Schließe nicht von dir auf andere. Ich kenne viele Vertreter, die über 60 sind und trotzdem jeden Tag durch ganz Deutschland reisen. Beim Dienstleister hast du da ein bequemeres Leben, da musst du allerhöchstens alle paar Monate wechseln. Berlin-Fanclub schrieb: > das stimmt so nicht, in Frankreich ist die Mentalität anders Und deshalb sind sie wirtschaftlich auch am Boden. Für dich vielleicht ein anzustrebender Zustand, für die meisten Deutschen ist das aber nicht das Lebensziel.
> es ging ja um EINSTEIGER Jobs und wer als Absolvent so unflexibel ist, > darf sich nicht wundern. ein absolut trauriges Ergebnis, wenn ich als frisch ausgebildeter Absolvent beim Dienstleister anfangen muß - das sagt sehr viel aus! Das kann man als Notnagel auch machen ... aber inzwischen ist das für viele eine Dauerlösung geworden. Wie gesagt, ich hab nichts gegen Dienstleister, aber die gesetzlichen Vorgaben + Subventionierungen sind ein ganz schlechter Witz, die natürlich vom Dienstleister voll ausgeschöpft würden ... das würde ich an deren Stelle auch so machen.
> Und deshalb sind sie wirtschaftlich auch am Boden. Für dich vielleicht > ein anzustrebender Zustand, für die meisten Deutschen ist das aber nicht > das Lebensziel. siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Bruttoinlandsprodukt so wahnsinnig groß ist der Unterschied nun auch nicht ... ansonsten würde doch nach China gehen, da gibts jedes Jahr ein rasantes Wachstum mit allen negativen Folgen versteht sich.
Henry G. schrieb im Beitrag #3605013: > Diese Schlussfolgerung zeigt schön, dass du deine Bildung aus der BILD > oder Focus Money hast. Lass' mich raten, du wählst CDU oder SPD? Ich kann für mich selbst nachdenken und was dich wählt braucht dich nicht zu interessieren. Hier geht es nicht um Politik. Berlin-Fanclub schrieb: > so wahnsinnig groß ist der Unterschied nun auch nicht Das BIP sagt nicht alles aus.
> Viele Franzosen versuchen derzeit sogar nach Deutschland zu > gehen, was ja deiner Meinung nach ein neoliberales Land ist hust > selten so gelacht. hab ich bisher bisher nicht geschrieben, daß das hier ein neoliberales Land ist, im Gegenteil, ein Land mit sozialistischen Vorgaben ... einfach mal exakt lesen wer hier was postet und erst dann hier selbst posten.
> na schau dir mal die Arbeitslosenzahlen sowie Steigerungen der > Arbeitslosen zahlen beider Länder an! dazu kommt, dass die Franzosen > ihre Arbeitslosen noch viel stärker als wir durch Maßnahmen verstecken > bzw. raus rechnen. 0,3 % Unterschied! Wie gesagt: ab, ab nach China, wenn es nur ums Wachstum geht! Was die versteckten Zahlen anbelangt ... die gibt es hier doch auch, wahrscheinlich noch in größeren Maße, kann ja keiner exakt nachweisen.
> ist doch quatsch, Frankreich hat noch viel mehr arbeitslose, > insbesondere bei den Jungen, die noch am Berufseinstieg stehen. Dort > sind 25% der Jungen arbeitslos! auch geht es um das Delta, das Wachstum, einfach auch mal Quellen posten. > in Frankreich ist es negativ, bei uns positiv! dort werden immer mehr > Jobs abgebaut, Steuern sind zu hoch, die Staatsquote beträgt fast 60%, > damit ist es ein sozialistisches Land, in Deutschland sind es "nur" ca. > 45%. Frankreich war ein Beispiel für andere Vorgaben im Dienstleisterbereich ... ich finde das schon lustig, daß jetzt Dienstleister der Rettungsanker für Arbeitslosigkeit oder gar Wachstum sein soll - okay, ist dann Deine Meinung. Fakt ist, daß die Dienstleister hier subventioniert werden, wenn sie die Arbeitslosenstatistik bereinigen. > Dann geh doch nach Frankreich und bewirb dich, bin gespannt wenn du > jammernd zurück kommst. hä, kannst Du nicht lesen, Schweiz und Norwegen ist angesagt in Europa; da mußt Du allerdings erst mal hinkommen, die nehmen nicht jeden - das Ganze muß sich lohnen.
Berlin-Fanclub schrieb: > Fakt ist, daß die Dienstleister hier subventioniert werden, wenn sie die > Arbeitslosenstatistik bereinigen. Sie bereinigen nicht irgendwelche Statistiken, sondern stellen ein. Berlin-Fanclub schrieb: > da mußt Du allerdings erst mal hinkommen, die nehmen nicht jeden Eben. Was wollen die mit Arbeitslosen? Wer in der Schweiz und Norwegen einen Job findet, findet hier auch einen. Problemlos.
> Steuern sind zu hoch, die Staatsquote beträgt fast 60%, > damit ist es ein sozialistisches Land, in Deutschland sind es "nur" ca. > 45%. 45% Staatsquote ist mir auch zu hoch, aber dagegen kannst Du hier nichts machen, daran wird sich hier nie was ändern.
Antimedial schrieb: > Sie bereinigen nicht irgendwelche Statistiken, sondern stellen ein. Nöö. Nur den von den Tausenden aus der Datenbank, der gerade paßt.
Ja, wieso zum Teufel sollten sie auch Leute einstellen, die nicht passen?
> Eben. Was wollen die mit Arbeitslosen? Wer in der Schweiz und Norwegen > einen Job findet, findet hier auch einen. Problemlos. Einen Job findest Du findest Du überall auf der Welt, es geht aber um Bezahlung, berufliche Fortschritte, Lohnsteigerungen, Ambiente, etc. ... und da ist hier schlechter geworden - früher war das besser.
Berlin-Fanclub schrieb: > und da ist hier schlechter geworden - früher war das besser. Für dich! Für andere nicht.
Antimedial schrieb: > Ja, wieso zum Teufel sollten sie auch Leute einstellen, die nicht > passen? Damit ist dein ganzes Gesülze hier absurd.
> Ja, wieso zum Teufel sollten sie auch Leute einstellen, die nicht > passen? aus Subventionsgründen kann man solche Leute erst mal einstellen, entlassen geht ja dann immer noch problemlos - dann hat man aber den Mitnahmeeffekt ;-)
Natürlich ist die unbefristete Festanstellung beim tarifgebundenen Unternehmen der Königsweg. Aber eine Firma kann es sich heute nicht mehr leisten, bei jedem Aufschwung 5000 MA einzustellen, die man dank Kündigungsschutz und der Gewerkschaften beim nächsten Abschwung an der Backe hat. Auch Lohnsenkungen zum Abfedern des Abschwungs sind dank der Gewerkschaften unmöglich. Die Privilegien der Festangestellten gehen einfach viel zu weit. Deswegen boomt ja die Leiharbeit, die inzwischen auch schon stark reguliert ist. Es bleibt dabei: Vielen MA geht es beim Dienstleister besser als beim Mittelständler. Die Gehälter sind oft deutlich besser, es gibt Gleitzeit und Zeitkonten, 30 Tage Urlaub und Boni. Es gibt auch schwarze Schafe, aber die erkennt man schon beim Vorstellungsgespräch oder am Arbeitsvertrag. Bei vielen Mittelständlern gibts o. g. Leistungen jedenfalls nicht.
aufklärung? hier! schrieb: > Natürlich ist die unbefristete Festanstellung beim tarifgebundenen > Unternehmen der Königsweg. Aber eine Firma kann es sich heute nicht mehr > leisten, bei jedem Aufschwung 5000 MA einzustellen, die man dank > Kündigungsschutz und der Gewerkschaften beim nächsten Abschwung an der > Backe hat. Auch Lohnsenkungen zum Abfedern des Abschwungs sind dank der > Gewerkschaften unmöglich. Schade, wenn ein Land noch Exportweltmeister ist. > Die Privilegien der Festangestellten gehen einfach viel zu weit. > Deswegen boomt ja die Leiharbeit, die inzwischen auch schon stark > reguliert ist. Schade, wenn ein Land noch Exportweltmeister ist. > Es bleibt dabei: > Vielen MA geht es beim Dienstleister besser als beim Mittelständler. Die > Gehälter sind oft deutlich besser, es gibt Gleitzeit und Zeitkonten, 30 > Tage Urlaub und Boni. Es gibt auch schwarze Schafe, aber die erkennt man > schon beim Vorstellungsgespräch oder am Arbeitsvertrag. > > Bei vielen Mittelständlern gibts o. g. Leistungen jedenfalls nicht. Schade, wenn ein Land noch Exportweltmeister ist.
> Die Privilegien der Festangestellten gehen einfach viel zu weit. > Deswegen boomt ja die Leiharbeit, die inzwischen auch schon stark > reguliert ist. Die Regulierung sieht dann aber so aus, daß man direkt zum nächsten Dienstleister geschickt wird - gleiche Arbeit, nur anderer Firmenname. So umgeht man eine scheinbar starke Regulierung und das Spiel kann von vorne losgehen ... insofern darf man sich auch nicht wundern als Dienstleister, wenn die Motivation der Mitarbeiter irgendwann im Keller ist.
Nonsens schrieb: > Damit ist dein ganzes Gesülze hier absurd. So ein Unfug. Ich habe nirgends geschrieben, dass unfähige Leute eingestellt werden. Berlin-Fanclub schrieb: > aus Subventionsgründen kann man solche Leute erst mal einstellen, > entlassen geht ja dann immer noch problemlos - dann hat man aber den > Mitnahmeeffekt ;-) Das ist aber eine Minusrechnung. Das macht keine vernünftige Firma.
Antimedial schrieb: > So ein Unfug. Ich habe nirgends geschrieben, dass unfähige Leute > eingestellt werden. Ich werde den Eindruck nicht los, daß dieser Minefields ja immer noch da ist. Der war auch so akribisch bis aufs Zahnfleisch, bis er vergangenes Jahr mal an einen besseren geriet. ;-)
Es würde mich nicht wundern, wenn schon in Vergangenheit Leuten das Wort im Mund herum gedreht wurde, nur um sie zu diffamieren.
> Das ist aber eine Minusrechnung. Das macht keine vernünftige Firma.
na erst einmal nicht, denn ich kann den Mitarbeiter ja schnell wieder
entlassen und streiche das Geld ein ... und dann hat der Mitarbeiter den
schwarzen Peter, denn das ist immer ein Makel bei künftigen Bewerbungen.
Es kommt auch immer auch auf die Firma an, was die nun wollen.
Nonsens schrieb: > Schade, wenn ein Land noch Exportweltmeister ist. China ist Exportweltmeister. Dabei sind die Arbeitsbedingungen dort auch nicht grade toll. Von Umweltschutz nicht zu reden. Alles sehr komisch.
aufklärung? hier! schrieb: > Natürlich ist die unbefristete Festanstellung beim tarifgebundenen > Unternehmen der Königsweg. > [...] > Die Privilegien der Festangestellten gehen einfach viel zu weit. Wie lassen sich diese beiden Aussagen miteinander vereinbaren? Also ich finde überhaupt nicht, dass die Privilegien der Festangestellten zu weit gehen. Es sollte nur der Normalfall in unserer Arbeitswelt sein, was es bis vor 15 Jahren auch mal war. Dann kam leider die Seuche der Leiharbeits- und Dienstleisterbranche über uns (leider damals politisch gewollt). Heute kann man sich schon glücklich schätzen, wenn man als Ingenieur einen unbefristeten Arbeitsvertrag bei einem tarifgebundenen Unternehmen hat. Früher war das gar nichts besonderes, heute gehört man damit schon fast zur Oberschicht. Mal sehen, wie lange die IG Metall noch die 35h-Woche halten kann.
Nonsens schrieb: > Ich werde den Eindruck nicht los, daß dieser Minefields ja immer noch da > ist. Der war auch so akribisch bis aufs Zahnfleisch, bis er vergangenes > Jahr mal an einen besseren geriet. ;-) Dieser Verdacht ist mir auch schon gekommen, vor allem weil ich der andere war.;-b
KT schrieb: > Es sollte nur der Normalfall in unserer > Arbeitswelt sein, was es bis vor 15 Jahren auch mal war. Dann kam leider > die Seuche der Leiharbeits- und Dienstleisterbranche über uns (leider > damals politisch gewollt). Die Zeiten haben sich eben geändert. Logger schrieb: > Dieser Verdacht ist mir auch schon gekommen, vor allem weil ich der > andere war.;-b Und du bist aus dem Forum geschmissen worden.
Antimedial schrieb: > Und du bist aus dem Forum geschmissen worden. Nicht wegen Minefields, sondern wegen so einem anderen Spinner, der das Provozieren nicht sein lassen konnte. Leider ging die Selbstverteidigung nach hinten los und dem Andreas war es dann mehr Billig als Recht da die Konsequenz zu ziehen. Macht aber nichts. So leicht lässt man sich nicht vertreiben. Gibt ja noch unendliche Möglichkeiten dabei zu bleiben.
Die beste Selbstverteidigung wäre, dich hier fern zu halten. Wieso machst du das nicht? Ist es für dich schon eine Sucht, dich in Selbstmitleid zu baden und dir mit den übelsten Methoden die Aufmerksamkeit anderer zu besorgen?
Personalberater schrieb im Beitrag #3605246: > man gehört darum zur Oberschicht, weil die IGM Gehälter explosionisartig > gestiegen sind, nämlich exponentiell und erheblich stärker als die > Inflation. Also exponentiell sicherlich nicht, wäre natürlich schön für die Angestellten im Tarifkreis. ;-) Die ausgehandelten Lohnsteigerungen haben normalerweise einen inflationsbereinigenden Anteil und obendrauf einen Anteil, um die Mitarbeiter am Produktivitätszuwachs zu beteiligen. Das ist nur fair und gerecht. Ich finde eher, dass bei den Abschlüssen der letzten Jahre noch etwas mehr hätte drin sein müssen. Darum ist es klar, wenn FIrmen schauen, diese Kosten zu > drücken. Völlig verständlich. Das was die IGM da macht ist nichts > anderes als Erpressung, von wegen "zahle mehr oder wir ruinieren dich" > ganz wie die Mafia. Erpressung, Mafia? Das ist nichts weniger als das in der Verfassung verankerte Recht der Tarifautonomie (Artikel 9, Absatz 3 Grundgesetz). Eine Verhandlung zwischen zwei Partnern resultiert üblicherweise in einem Kompromiss mit dem am Ende beide Seiten leben können, mit Erpressung hat das in keinster Weise etwas zu tun.
Personalberater schrieb im Beitrag #3605275: > Und ob die Produktivitätssteigerung was mit den MAs zu tun hat, sei > dahin gestellt. Eher steigt die Produkitivtät scheinbar, weil immer mehr > ausgelagert und automatisiert wird, das hat nix mit den MAs zu tun. Dazu kommt das stetige Drücken von Lieferanten. Ein Konzern hat eine so riesige Einkaufsmacht, dass sie die Preise diktieren kann. Darunter leiden nur die Mitarbeiter bei den Zulieferfirmen. Es gibt natürlich auch große Zulieferfirmen, die sich nicht drücken lassen, die aber das ganze Spiel dann nur selbst weiter fortsetzen. Die Konzerne müssen diese Produktivitätssteigerungen durchziehen, um die überproportional steigende Löhne zu finanzieren. Bei den Aktionären bleibt nur ein geringer Teil davon hängen, wenn überhaupt.
Antimedial schrieb: > Die beste Selbstverteidigung wäre, dich hier fern zu halten. Halt dir mal den Spiegel vor die Nase. Bevor du hier nur andere zu missionieren versuchst.
Nonsens schrieb: > Halt dir mal den Spiegel vor die Nase. Bevor du hier nur andere zu > missionieren versuchst. Ich muss mich nicht auf "Selbstverteidigung" berufen. Wenn ich keine Lust mehr habe, gehe ich. Und komme irgendwann wieder. So wie jetzt. Bis denne.
Personalberater schrieb im Beitrag #3605275: > JA JA JA das ist IGM Propaganda, nichts anderes. Nein, das ist meine Meinung. Wenn ich mit dieser nicht alleine dastehe, umso besser. > Die abschlüsse waren immer deutlich über der Inflation Dazu habe ich bereits oben die Begründung geschrieben. Hinzu kommt, dass die offiziell berechnete Inflationsrate doch sehr geschönt erscheint, in Wirklichkeit ist sie höher. > Und ob die Produktivitätssteigerung was mit den MAs zu tun hat, sei > dahin gestellt. Natürlich hat sie das, die Mitarbeiter schaffen ja die Werte, die zum Gewinn des Unternehmens führen, wer denn sonst? Diese Werte können auch darin bestehen, einen guten Einkauf zu haben und Leistungen oder Zulieferteile von anderen Firmen günstig einzukaufen. Zudem braucht es im Durchschnitt immer weniger Leute, um ein bestimmtes Produkt zu fertigen. Warum sollen die Mitarbeiter nicht gerecht an der gestiegenen Wertschöpfung beteiligt werden? > was aber kann eine Firma tun um sich zu wehren? wenn die IGMler > streiken, dann müssen die halt mehr zahlen, sonst ruinieren die die > Firma. Das ist Erpressung und hat nichts mit Verhandlung zu tun. Oje, du hast es immer noch nicht verstanden. Natürlich braucht man für eine Verhandlung auch Argumente und ein Druckmittel, sonst kann man die Verhandlung auch gleich sein lassen. Meinst du, der Arbeitgeber würde ansonsten aus reiner Nächstenliebe mehr Geld an seine Mitarbeiter verteilen?
KT schrieb: > aufklärung? hier! schrieb: >> Natürlich ist die unbefristete Festanstellung beim tarifgebundenen >> Unternehmen der Königsweg. >> [...] >> Die Privilegien der Festangestellten gehen einfach viel zu weit. > > Wie lassen sich diese beiden Aussagen miteinander vereinbaren? Da hast du mich erwischt. Für denjenigen, der nach IGM-Tarif bezahlt wird, ist es natürlich schön, gut zu verdienen. Darum will ja jeder in die entsprechenden Konzerne. Andererseits hat "Personalberater" absolut recht, wenn er auf die extrem gestiegenen Gehälter der IGM hinweist. Vor ERA hat man ja sogar noch besser verdient. Dabei sind die ERA-Gehälter ja schon extrem gut. Seit dem Jahr 2000 betrug die Steigerung der IGM-Tarifgehälter übrigens über 40 %, s. Link. Die Firmengewinne sind im Vergleich mit den Gehältern natürlich noch stärker gestiegen. http://www.igmetall.de/internet/docs_0188977_Tariferfolge_06_2012_Web_8340ddebb1a20ea5af65b3911d0a593063d0cad0.pdf Beim Thema Dienstleister und ANÜ geht es aber vorrangig um Flexibilität, nicht um geringe Gehälter. Der Externe ist meist teurer als der Festangestellte. Der flexible Einsatz von Arbeitskräften ist wichtig, da die Konjunktur einfach viel anfälliger für Schwankungen ist als früher. Das ist wie mit der Lagerhaltung: Hohe Bestände verursachen hohe Kosten. Kosten sollten aber nur dann entstehen, wenn man auch Geld verdient. Arbeitskraft sollte nur dann zur Verfügung stehen und bezahlt werden, wenn sie auch gebraucht wird. Der rigide Kündigungsschutz und die sturen Gewerkschaften sind letztlich daran schuld, dass Zeitarbeit und ANÜ so explodiert sind und nachgefragt werden.
aufklärung? hier! schrieb: > Der rigide Kündigungsschutz und die sturen Gewerkschaften sind letztlich > daran schuld, dass Zeitarbeit und ANÜ so explodiert sind und nachgefragt > werden. Wieso sind denn Gewerkschaften "stur" ? Weil die bei den Piloten auf diese, für den normalen Arbeitnehmer, nicht nachvollziehbaren Behalt auf die Möglichkeit der Frühverrentung, beharren? Wenn man die Ansprüche und den Leistungsdruck mal bei denen objektiv betrachtet, finde ich persönlich das sogar noch zu wenig. Das sollte schon mit 50 möglich sein. Schließlich haben 50-Jährige in der Wirtschaft ja oft auch angeblich keinen Wert mehr, also kann man hier ruhig mal Nägel mit Köpfen machen oder anders ausgedrückt: Gleich behandeln. Der Kündigungsschutz ist auch nicht das, was er verspricht. Da haben die Firmen genug Bewegungsspielraum wenn es um wenige oder einem einzelnen MA geht. Wenn es natürlich mehrere oder viele sind, dann geht es natürlich ins Geld, aber dann sind es auch große Betriebe die dafür Rücklagen gebildet haben.
Antimedial schrieb: > Die Konzerne müssen diese Produktivitätssteigerungen durchziehen, um die > überproportional steigende Löhne zu finanzieren. Bei den Aktionären > bleibt nur ein geringer Teil davon hängen, wenn überhaupt. Wieso klafft die "Einkommensschere" bekanterweise immer weiter auseinander???
aufklärung? hier! schrieb: > Beim Thema Dienstleister und ANÜ geht es aber vorrangig um Flexibilität, > nicht um geringe Gehälter. Der Externe ist meist teurer als der > Festangestellte. Der flexible Einsatz von Arbeitskräften ist wichtig, da > die Konjunktur einfach viel anfälliger für Schwankungen ist als früher. Und was machen die "Externen" mit Ihrer Flexibilität bei der Schwankung "Flaute"??? Ab zum Amt? Kanonenfutter? für den Ofen? Asoziale -> aufklärung? hier!
Personalberater schrieb im Beitrag #3605484: > ja weil die Gewerkschaften immer mehr wollen! ist doch ganz klar. Selbst > ein Metallklopfer ohne Studium kriegt zum Einstieg mehr als der Median > Arbeitnehmer! dem gilt es einhalt zu gebieten. Von wo bist du zugereist?
Also, erstens, einen Job mit 40-50k im Jahr zu bekommen ist mit einem Diplom relativ einfach. Man bewirbt sich bei "Siemens" oder "Continental" oder einem ähnlichen Betrieb über einen Sklaventreiber, arbeitet dann 2 Jahre als Lohnsklave und wird dann übernommen. Die nehmen so ziemlich jeden. Ja das mit den Skaventreibern ist sachlich betrachtet unsinnig, aber so ticken solche Unternehmen halt. Ist halt so, da kann man nichts machen. Wer da arbeitet wird noch viel unsinnigere Dinge erleben. Das Problem mit diesen Jobs ist, dass man sie, wenn man wirklich was drauf hat, nicht aushält. Das führt dazu, dass die Doofen übrig bleiben, während die, die was können, weiter ziehen, oder in Positionen befördert werden in denen sie nichts Produktives mehr leisten können weil sie 99% der Zeit mit Verwaltungskram beschäftigt sind. Der eigentliche Fachkräftemangel liegt in der Gesellschaft. Es glauben inzwischen zu viele Leute, dass man einen Computer sinnvoll gebrauchen kann ohne zu programmieren. Es glauben zu viele Leute, dass man keine Ahnung von Physik oder Mathematik zu haben braucht. Das Studium wird immer stärker verengt, was zu Absolventen ohne jeden Überblick führt.
> aber bin echter Deutscher! und vor allem stolzer Deutscher!
das kann heute jeder sagen ;-)
Fachkräftemangel überall! Mangel an Männern: Chirurgenpräsident sorgt sich um Nachwuchs http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/nachwuchsmangel-chirurgie-zu-wenig-maenner-am-op-tisch-a-962736.html Christian Berger schrieb: > arbeitet dann 2 Jahre als Lohnsklave und wird dann übernommen. Was vielfach so nicht passiert.
Personalberater schrieb im Beitrag #3605484: > ja weil die Gewerkschaften immer mehr wollen! ist doch ganz klar. Selbst > ein Metallklopfer ohne Studium kriegt zum Einstieg mehr als der Median > Arbeitnehmer! dem gilt es einhalt zu gebieten. Aha weil andere besser verdienen wie ich müssen die anderen weniger verdienen. Heinerlogik aus einen Wodkageschwängerten Gehirn.
Christian Berger schrieb: > "Continental" oder einem ähnlichen Betrieb über einen Sklaventreiber, > arbeitet dann 2 Jahre als Lohnsklave und wird dann übernommen. Die Wieso sollten sie den übernehmen wenn vor der Türe der nächste 2-Jahresdepp steht?
aufklärung? hier! schrieb: > Andererseits hat "Personalberater" absolut recht, wenn er auf die extrem > gestiegenen Gehälter der IGM hinweist. Die halten nur mit den Preissteigerungen schritt, real sind sie sogar darunter. > Vor ERA hat man ja sogar noch besser verdient. Dabei sind die > ERA-Gehälter ja schon extrem gut. Nein, schlechter, s.o. > Seit dem Jahr 2000 betrug die Steigerung der IGM-Tarifgehälter übrigens > über 40 %, s. Link. Die Firmengewinne sind im Vergleich mit den > Gehältern natürlich noch stärker gestiegen. Eben, da gehts nur darum den Leuten zu verkaufen dass sie angeblich viel zu teuer sind, um nix anderes geht es. > Beim Thema Dienstleister und ANÜ geht es aber vorrangig um Flexibilität, > nicht um geringe Gehälter. Es geht ums Geld. Warum hat jeder Konzern seine eigene Leihbude über die er sein Personal beschäftigt? Das spart Geld und man kann die Leute schneller wieder rausschmeissen, wie Saisonkräfte. Das ist asozial und verantwortungslos, reinste frühkapitalistische Ausbeutung. > Der Externe ist meist teurer als der > Festangestellte. Der flexible Einsatz von Arbeitskräften ist wichtig, da > die Konjunktur einfach viel anfälliger für Schwankungen ist als früher. Bla sülz, siehe oben. > Das ist wie mit der Lagerhaltung: > Hohe Bestände verursachen hohe Kosten. Kosten sollten aber nur dann > entstehen, wenn man auch Geld verdient. Arbeitskraft sollte nur dann zur > Verfügung stehen und bezahlt werden, wenn sie auch gebraucht wird. Wie 18-hundert-dunnemals. Und als Lohn eine Schüssel Brei.
abc schrieb: > Die halten nur mit den Preissteigerungen schritt, real sind sie sogar > darunter. Das stimmt, es sind aber auch die einzigen Tarifgehälter, die mit der wahren Inflation eingermaßen Schritt gehalten hat seit 1998. Deshalb liegen die jetzt auch weit vor den anderen. Im Industriemittelstand wird sich häufig nur an den Erhöhungen im öffentlichen Dienst orientiert, wenn überhaupt. Deshalb kann es vorkommen, dass zwischen Mittelstandsentgelt und ERA- Entgelt normiert auf den Stundenlohn heute mal locker 50 % Differenz liegen.
Exportschlager schrieb: > abc schrieb: >> Die halten nur mit den Preissteigerungen schritt, real sind sie sogar >> darunter. > > Das stimmt, es sind aber auch die einzigen Tarifgehälter, die mit der > wahren Inflation eingermaßen Schritt gehalten hat seit 1998. Deshalb > liegen die jetzt auch weit vor den anderen. Im Industriemittelstand wird > sich häufig nur an den Erhöhungen im öffentlichen Dienst orientiert, > wenn überhaupt. Deshalb kann es vorkommen, dass zwischen > Mittelstandsentgelt und ERA- Entgelt normiert auf den Stundenlohn heute > mal locker 50 % Differenz liegen. Ja alles richtig.
Schon wieder eine Meldung zum Fachkräftemangel. http://www.welt.de/wirtschaft/article126722641/Der-deutsche-Ingenieur-droht-auszusterben.html
>Schon wieder eine Meldung zum Fachkräftemangel. Überlies solchen Stuss doch einfach oder wechsele zu einer vernünftigen Zeitung. Auf die Idee einer Recherche scheinen die nicht zu kommen.... Hier sieht man, wie sich Maschinenbau-Studenten fast wie durch Zellteilung vermehren: http://de.statista.com/statistik/daten/studie/236214/umfrage/studierendenanzahl-im-maschinenbau-in-deutschland/ Mittlerweile muß doch auch dem Letzten klar geworden sein, daß ihm nur Propaganda erzählt werden soll. :-( MfG Paul
Wer als Student nicht merkt, dass die Hörsäle selbst im Ingenieurwesen von Jahr zu Jahr voller werden bis übervoll sind und gleichzeitig an Ingenieurmangel glaubt, dem ist eh nicht mehr zu helfen.
Hallo, Selbst schuld schrieb: > Wer als Student nicht merkt, dass die Hörsäle selbst im Ingenieurwesen > von Jahr zu Jahr voller werden bis übervoll sind und gleichzeitig an > Ingenieurmangel glaubt, dem ist eh nicht mehr zu helfen. Aus dem Füllgrad von Hörsälen auf den Arbeitsmarkt in Ingenieurberufen zu schließen, ist im besten Fall mutig und in keinem Fall dazu berufen, sich beim Thema "Fachkräfte" zu äußern. Beste Grüße, Karl
Selbst schuld schrieb: > dass die Hörsäle selbst im Ingenieurwesen von Jahr zu Jahr voller > werden bis übervoll sind Falsch. http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/weniger-erstsemester-staerkster-rueckgang-bei-ingenieuren-a-890985.html
Mark Brandis schrieb: > Selbst schuld schrieb: >> dass die Hörsäle selbst im Ingenieurwesen von Jahr zu Jahr voller >> werden bis übervoll sind > > Falsch. > > http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/weniger-erstsemester-staerkster-rueckgang-bei-ingenieuren-a-890985.html Falsch, Sie sind wie ein kleines Kind auf die Propaganda der Springerpresse reingefallen. Den Spiegel zitieren, auweia!
Paul Baumann schrieb: > Überlies solchen Stuss doch einfach oder wechsele zu einer vernünftigen > Zeitung. Auf die Idee einer Recherche scheinen die nicht zu kommen.... Also es wirkt schon. Vergangenes Jahr hatte ein kostenloses Wochenwerbeblatt hier wöchentlich große ganzseitige Kampagnen gegen Pflegepersonalmangel, und initiierte und beteiligte sich an Jobmessen nur für Pflegepersonal. Dieses Jahr schreiben sie, daß es ein voller Erfolg war.
Selbst schuld schrieb: > Wer als Student nicht merkt, dass die Hörsäle selbst im Ingenieurwesen > von Jahr zu Jahr voller werden bis übervoll sind und gleichzeitig an > Ingenieurmangel glaubt, dem ist eh nicht mehr zu helfen. Nur wenige davon werden mal Absolventen. Die meisten brechen ab.
Thomas1 schrieb: > Nur wenige davon werden mal Absolventen. Die meisten brechen ab. Nicht alle. Aus einem Teil der Bestehenden wird aber auch nichts.
>Die meisten brechen ab.
Wo denn? Über den Sockenhaltern oder bereits unterhalb der Hüfte?
;-)
MfG Paul
Die Abbrecherquoten sind im Maschinenbau, dem aktuellen Schwemmingenieurfach, in den letzten Jahren kaum gestiegen. Knapp über 40 % Abbrecher, wenn man UNI und FH zusammenrechnet. Nicht die Welt gegenüber früher. Deshalb wird nach dem Abschluss noch mal still und heimlich von den Firmen und Dienstleister rigoros gefiltert. Lustig ist auch immer, dass beim Ingenieurmangel die Sklaventreiber zitiert werden. Für den Markt kann es gar nicht genug Nachschub an Ingenieuren geben, um die Preise und gleichzeitig die Qualität hochzuhalten. Gott sei Dank ist das Ingenieursein "genetisch" festgelegt, deshalb nimmt die durchschnittliche Qualität der Ingenieure bei dieser Lockrekrutierung ab. Das passt der Industrie nicht so in den Kram, denn dann kann man die Preise nicht so drücken, wie es der Absolventenüberhang eigentlich vermuten lassen würde. Also versuchen, die Auswahl durch Ausländer zu erweitern. Insgesamt betrachtet, sind die Arbeitsbedingungen auch nicht besser geworden, eher das Gegenteil. Arbeitszeitverlängerungen und Verdichtungen zusammen mit Kasernenton der Vorgesetzten sind auf dem Vormarsch. Gerade bei den Zulieferern/Ingenieurbüros in der Automobilindustrie gehts oft zur Sache. Kleine Probleme werden schnell hysterisch und cholerisch aufgebauscht. Komplett finanziell überfordert, Angst vor Fehlern und Insolvenz. Guten Anteil daran haben wohl die Preisdiktate der Konzerne, wo noch IGM-Wohlfühlatmosphäre herrscht.
Aktueller Werbetext eines Personaldienstleisters: ...ein lebenslanges Arbeitsverhältnis bei ein und demselben Unternehmen ist zukünftig wohl kaum noch zu erreichen und auch nicht mehr gefragt. Immer mehr vom Gleichen führt demnach nicht mehr zum Ziel! Offenheit, Flexibilität und Reflektionsvermögen sind die Schlüsselbegriffe für eine zeitgemäße Karriere. Wie also optimieren wir unsere persönlichen Potentiale und schärfen unsere beruflichen Eigenschaften... Da hat Schröder den Arbeitnehmern damals mit der Agenda 2010 und der Zeitarbeit/Befristung ein schönes Ei ins Nest gelegt bzw. die Zecken an die Halsschlagader gesetzt.
>Aktueller Werbetext eines Personaldienstleisters: >Reflektionsvermögen Das Wort "Reflektion" gibt es nicht. Wenn sie aber Reflexion brauchen, sollen sie sich einen Spiegel als Mitarbeiter einstellen. MfG Paul
Also bei uns schaffen ~30 - 40 den Sprung in den Master. Find das jz nicht so die Ingenieurschwemme. Bachelorfachidioten interessieren doch eh keine Firma.
Thomas1 schrieb: > Selbst schuld schrieb: >> Wer als Student nicht merkt, dass die Hörsäle selbst im Ingenieurwesen >> von Jahr zu Jahr voller werden bis übervoll sind und gleichzeitig an >> Ingenieurmangel glaubt, dem ist eh nicht mehr zu helfen. > > Nur wenige davon werden mal Absolventen. Die meisten brechen ab. Die Absolventen zahlen wachsen linear mit den Anfängerzahlen, im ein oder anderen Studiengang ein bischen weniger beim anderen ein bischen mehr. Die Abbrecherquote ist nahezu immer gleich. man statistisches Bundesamt und Arbeitsmarktberichte der Argbeitsagentur. Also : Wenn mehr anfangen kommen auch Hinten mehr raus.
Dr. Kohl schrieb: > Die Absolventen zahlen wachsen linear mit den Anfängerzahlen, im ein > oder anderen Studiengang ein bischen weniger beim anderen ein bischen > mehr. Die Abbrecherquote ist nahezu immer gleich. man statistisches > Bundesamt und Arbeitsmarktberichte der Argbeitsagentur. Also : Wenn mehr > anfangen kommen auch Hinten mehr raus. Trotzdem sind die Abbrecherzahlen bei Unis schon hoch. http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/arbeitswelt/ingenieure/studienabbrecher-viel-motivation-geht-verloren-12879154.html Viel hat das mit der Schule zu tun.
Dr. Kohl schrieb: > Also : Wenn mehr anfangen kommen auch Hinten mehr raus. Jawoll! "Es kommt darauf an, was hinten herauskommt." Bitte beachten: hinten (Adverb) Hintern (Substantiv)
Schon wieder was zum Fachkräftemangel. Abiturienten sollen eine Ausbildung machen. http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/wissenschaftsrat-empfiehlt-mehr-werbung-fuer-die-lehre-a-964100.html
Thomas1 schrieb: > Abiturienten sollen eine > Ausbildung machen. > http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/wissenschaftsrat-empfiehlt-mehr-werbung-fuer-die-lehre-a-964100.html Sollen jetzt alle in die Fleischfabrik ans Band? :-)
Thomas1 schrieb: > Schon wieder was zum Fachkräftemangel. Abiturienten sollen eine > Ausbildung machen. > http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/wissenschaftsrat-empfiehlt-mehr-werbung-fuer-die-lehre-a-964100.html Ach, was soll der Blödsinn! Ich hab mich vor 2-Wochen am Bahnhof unterhalten mit einem der aus Altenburg war und dort für 1,90€ in der Stunde im Schlachthof gearbeitet hat. Gelernter Maurer der jetzt für einen Automotiv-Zulieferer in IN über eine Zeitarbeitsfirma für 11€ die Stunde als Staplerfahrer Stunden kloppt. 10-Stunden-Schichten halt, sind für den normal. Also, wenn Fachkräfte für solche Tätigkeiten verbraucht werden, wozu dann noch Leute ausbilden? Sollen halt ihre alten Knacker ned in die Rente schicken! HIV für alle, und Ruhe ist!
> Also, wenn Fachkräfte für solche Tätigkeiten verbraucht werden, wozu > dann noch Leute ausbilden? das ist ja nur ein Beispiel für eine Tätigkeit, es gibt noch 1000 andere ähnliche Tätigkeiten. Es wird suggeriert, daß ein Mangel besteht und Hoffnungen geweckt ... das funktioniert immer. Heute habe ich mal wieder eine ähnliche Schreckensmeldung gelesen, daß die jungen Leute kein Interesse an Technikausbildung haben trotz sehr guter Bezahlung. Sowas weckt immer unterbewußt Hoffnungen. Warum erst ausbilden? Wer studiert fällt aus der Statistik, ist erst einmal nicht arbeitslos gemeldet - theoretisch hat er nach dem Studium eine wesentlich Chance, theoretisch je nach Nachfrage - so läuft das Spiel. Was auch immer vergessen wird: eine Fachkraft kann eigentlich alles sein; den Begriff Hilfsarbeiter gibt es schon lange nicht mehr - heute brauche ich für alles irgendeine Ausbildung.
Selbst schuld schrieb: > Wer als Student nicht merkt, dass die Hörsäle selbst im Ingenieurwesen > von Jahr zu Jahr voller werden bis übervoll sind und gleichzeitig an > Ingenieurmangel glaubt, dem ist eh nicht mehr zu helfen. Das ist falsch! Es gibt nur die einseitige Berichterstattung und keine öffentliche Gegenmeinung. Man kann niemanden vorwerfen, daß er auf diese Propaganda herein gefallen ist.
Der Hochschulzugang soll für Fachkräfte leichter werden. genaso sollen Studienabbrecher eine Ausbildung verkürzt bekommen. http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/leichterer-zugang-zum-studium-fuer-azubis-12893630.html Schon jemand eine Meinung zum Plan der Ministerin?
Marx W. schrieb: > Gelernter Maurer der jetzt für einen Automotiv-Zulieferer in IN > über eine Zeitarbeitsfirma für 11€ die Stunde als Staplerfahrer Stunden > kloppt. 10-Stunden-Schichten halt, sind für den normal. Es gibt auch Elektroingenieure, die Jobs dieser Art machen müssen um nicht nach Hartz IV abzurutschen.
Jo S. schrieb: > Man kann niemanden vorwerfen, daß er auf diese Propaganda herein > gefallen ist. Wir leben aber auch nicht mehr in 80`er! Damals nannte man das noch die "Informations-Gesellschaft" hust! Wo Bild-BamS und Glotze alles war, was es an Informationsquellen gab! Heute leben wir in der Wissensgesellschaft, da kann sich jeder Informationen beschafften und muss nicht das nehmen was Medienkonzerne einem auftischen! Wer heut als Absolvent der Mint-Studiengänge große Augen macht wg. den Job-angeboten. Der hat es echt verdient sich beim Sklavenhalter auszunutzen. Wer nix anderes als Facebook kennt ist selber an seinem Schicksal schuld! Ich lach mich immer halb kaputt wenn wieder ein "Hilfe wir kriegen keine Fachkräfte"-Artikel in den Onlinemedien erscheint und dann in den Kommentaren die Realität geschildert wird.
Thomas1 schrieb: > Schon jemand eine Meinung zum Plan der Ministerin? Hat die überhaupt einen Plan? Das Bundesbildungsministerium hat wohl die geringsten Gestaltungsrahmen unter allen Ministerien! Schule und Hochschule sind Ländersache! Einzig bei der dualen Ausbildung hat die was Mitzureden. Aber da hat sie nicht das alleinige Sagen! Also, wozu braucht man das Bundesbildungsministerium eigentlich noch?
Marx W. schrieb: > Wir leben aber auch nicht mehr in 80`er! In den 80-ern wurde noch groß verkündet, daß es in Jahrzehnten, also heute, so viel Wertschöpfung gäbe, daß es Vollbeschäftigung gibt, und die Vollbeschäftigten nur noch eine 20h-Woche haben müßten. Man sagte also quasi das Schlaraffenland voraus. Ich glaubte selbst daran, weil die Wirtschaft dort noch ziemlich gut und rund lief. Meine Infoquelle war damals die Technikzeitschrift PM-Magazin, und ja, sie hatten immer wirklich interessante Artikel. Heute muß ich sagen, ja, sie hatten wenigstens "amüsierende" Artikel mit dabei. Wahrscheinlich war man noch verblendet von Erhards Wirtschaftswunder, was da erst kaum 15 Jahre her war. Die Arbeitslosenquote betrug damals noch völlig statistisch unbereinigt absolut 1 Million, und ich kannte ein paar davon, das waren wirklich nur Leute, die nicht bis 3 zählen konnten. LOL Aber Jo hat Recht: Es gibt natürlich tatsächlich einen wirklichen Mangel, aber an Eier legenden Wollmilchsäuen für fast lau. Aber wer ist nur eines davon, oder gar beides zusammen? Ein paar alte Ing. in der Rente, alle Schäfchen im Trockenen, die noch ein wenig Hobby machen wollen, und Geld überhaupt keine Rolle mehr spielt. Ich lernte ein paar davon kennen, die mit 55 abserviert wurden. Die wollten sogar zum Dienstleister, und sagten gleich: Verträge nur nach meinen Bedingungen, und wenn es nicht klappt, bin ich völlig unbehelligt und unbeschadet wieder weg. Einer hatte das Geld so locker, daß er sich in seinen Benz setzte, und Dienstleister grundsätzlich nur persönlich abklapperte. Mit Bewerbungen und Personalbögen zappelten die gar nicht erst rum. Die alte Garde, Ende 40 bis Anfang 50 geboren. Kundenkontakte, die was nützten, hatten die Jungs aber auch nicht, die ich beim Amt kennen lernte. Mit einer riesigen Kundenreferenzliste machten sie nichts, Kunden sind ja Auftraggeber gewesen, nicht potentielle Beschäftigungsmöglichkeiten. :)
Paul M. schrieb: > Es gibt auch Elektroingenieure, die Jobs dieser Art machen müssen um > nicht nach Hartz IV abzurutschen. Ich kenne keinen Einzigen und ich kenne auch niemanden der einen kennt, der einen kennt... Vielleicht gibts da ein paar Ingenieure die einen exotischeren Ingenieursstudiengang absolviert haben. Selbst von denen ist keiner in so einem Hilfsarbeiterjob, die haben sich (fachfremd) selbstständig gemacht wie z.B. ein Vermessungsing. und Bauing., vielleicht nicht exotisch genug aber ich kenne einfach keinen Ingenieur der "aufm Bock" sitzt und Paletten rumkutschiert.
hgjfkdsöa schrieb: > Vielleicht gibts da ein paar Ingenieure die einen exotischeren > Ingenieursstudiengang absolviert haben. Selbst von denen ist keiner in > so einem Hilfsarbeiterjob, die haben sich (fachfremd) selbstständig > gemacht wie z.B. ein Vermessungsing. und Bauing., vielleicht nicht > exotisch genug aber ich kenne einfach keinen Ingenieur der "aufm Bock" > sitzt und Paletten rumkutschiert. Doch, die gibt`s! War erstaunt wieviele Ex-DDR-Ing.(FH) Job`s haben die auch ein Elektriker macht.
hgjfkdsöa schrieb: > Ich kenne keinen Einzigen und ich kenne auch niemanden der einen kennt, > der einen kennt... Das ist aber auch üblich und typisch, daß man niemanden von der anderen Seite (mehr) kennt. Aus den Augen, aus dem Sinn, heißt das manchmal.
Mahlzeit, observer schrieb: >> Seit wann liegt Clausthal denn im Osten? Vielleicht von der > Bretagne aus >> gesehen. :) > > Clausthal war zwar nicht DDR, es lag aber im äussersten Osten der > Bundesrepublik nur wenige Kilometer von der 'Demarkationslinie' > entfernt: > > https://de.wikipedia.org/wiki/Zonenrandgebiet > > Wegen der beschissenen, ungünstigen Lage wurden solche Gegenden von der > Bundesregierung wirtschaftlich besonders gefördert. Ortschaften in > dieser Region galten als rückständig, provinziell, langweilig. Viele > junge Leute zogen deshalb rasch weg aus dieser tödlich langweiligen > Ödniss. Auch nach dem Mauerfall hat sich daran nicht allzuviel geändert. so öde und rückständig ist es auf dem Berg und an der Uni gar nicht. Woher nimmst Du Deine Kenntnis? Ansonsten müsstest Du Dich mal in die Lage einer dichten Grenze hineinzuversetzen versuchen. Hast Du die Situation noch erlebt? Freundliche Frage - ich kenne Dich nicht, allerdings ist es leicht, derartiges Vokabular zu verwenden, hat man die Situation nicht selbst erlebt. MD
Hallo Forenschreiber, hat mich gefreut, dass mein Thread so große Resonanz gefunden hat ;-P Weiterhin habe ich folgenden Gedanken gehabt bezüglich der MINT-Kampagne. An den Unis und auch FHs wird ja nicht aus jedem beliebigen "Rohmaterial" ein Ingenieur gebacken. Da muss schon eine gewisse Prädestination und auch Prävalenz da sein. An den besagten Institutionen holt sich also schon so ein fast genetisch vorgefasster "Rohingenieur" seine Bestätigung bzw. seine Zertifizierung ab und lässt sich mit Wissen anreichern und auffüllen. Aber er ist halt überhaupt aufnahmefähig und kann auch sein Wissen kreativ transferieren auf jegliche Problemstellungen. Intuitiv würde ich sagen, dass mehr als 90% des Potentials an "Rohingenieuren" ausgeschöpft ist und sie ihren Diplom/Master/Bachelor bekommen haben. Der große Ansturm der jetzt noch kommt, müsste zwangsläufig aussortiert werden, außer die Unis und FHs senken den Schnitt der zu erbringenden ausreichenden Leistung so, dass die Abbrecherquote konstant bleibt. Das würde aber ein neues Problem aufwerfen, dass die Qualität der Mehringenieure deutlich schlechter wird. Dieses Propagieren eines Ingenieurmangels ist ein Irrweg, der den Industriestandort Deutschland kein bisschen weiterbringt, wenn nicht sogar schadet.
Provinz.Heini schrieb: > Dieses Propagieren eines Ingenieurmangels ist ein Irrweg, der den > Industriestandort Deutschland kein bisschen weiterbringt, wenn nicht > sogar schadet. Streich Deutschland, dann weis man, um was es in dem Land nur mehr geht!
Provinz.Heini schrieb: > An den Unis und auch FHs wird ja nicht aus jedem beliebigen > "Rohmaterial" ein Ingenieur gebacken. Da muss schon eine gewisse > Prädestination und auch Prävalenz da sein. Ich glaube nicht, daß die meisten ihr Studienfach aus Interesse, sondern wegen der jahrelangen massiven MINT-Kampagne gewählt haben. > Intuitiv würde ich sagen, dass mehr als 90% des Potentials an > "Rohingenieuren" ausgeschöpft ist und sie ihren Diplom/Master/Bachelor > bekommen haben. Wie meinst du das - pro Jahrgang? > Der große Ansturm der jetzt noch kommt, müsste zwangsläufig aussortiert > werden, außer die Unis und FHs senken den Schnitt der zu erbringenden > ausreichenden Leistung so, dass die Abbrecherquote konstant bleibt. Die Arbeitgeberlobby fordert seit langem ein Ansenken der Abbrecherquoten, d.h. das Prüfungsniveau soll weiter gesenkt werden. > würde aber ein neues Problem aufwerfen, dass die Qualität der > Mehringenieure deutlich schlechter wird. Wenn´s die Firmen so wollen. > Dieses Propagieren eines Ingenieurmangels ist ein Irrweg, der den > Industriestandort Deutschland kein bisschen weiterbringt, wenn nicht > sogar schadet. Die Unternehmensverbände wissen schon, was sie tun! Sie wollen einen möglichst hohen Überschuß an Absolventen und Ing., damit die untereinander unter höheren Wettbewerb stehen. Und Bachelors werden zukünftig vermehrt um Technikerstellen konkurrieren. Die formalen Voraussetzungen wurden schon im Qualifikationsrahmen geschaffen: Bachelor = Techniker = Meister Die praktische Umsetzung erfolg jetzt.
Dies ist mein Beitrag zur Analyse des fachkräftemangels: Heute gab es mal wieder ein Ding, das in meiner Statistik die Nummer des Jahres werden könnte. Vor 2 Wochen bekomme ich einen aufgeregten Anruf von einem IT-Dienstleister im Münchener Raum, eine Forschungsgesellschaft brauche unbedingt einen FPGA-Entwickler zur Umsetzung von speziellen Algorithmen. Aufgrund des enormen Zeitdrucks soll sofort besetzt werden, am Besten Start direkt nach Ostern. Ich willige ein, direkt einen telefonischen Interviewtermin zu machen, am Besten gleich am nächsten Tag. Darauf meldete sich niemand. Stattdessen vergingen zwei Tage bis ich abends eine mail fand, die von 15.00 stammt und einen Interviewtermin für 17.00 vorsah. Der war natürlich vorbei. Rückfrage in deren Büro ergab, dass man dort pünktlich um 17.00 Feierabend macht. Angerufen hat mich keiner. Am nächsten Tag erfahre ich, dass man mich nicht hat kontaktieren können, weil man keine Kontaktdaten habe. Mein Einwand, dass eine google Suche mit meinem Namen direkt meine Webseite auswirft mit vollem Impressum liess den Herrn unberührt. Weitere Termine gebe es nun vor Ostern nicht, weil die Verantwortlichen im Zeitdruck sind und keine Interviews führen. Am Do vor Ostern kommt dann wieder eine Mail mit einem Interviewtermin für Dienstag nach Ostern. Fein: Termin gebucht und am Di das Telefon neben dem Arbeitsplatz liegen habend gewartet. Der Termin wird dann aber kurzfristig abgesagt, weil die Verantwortlichen nicht anwesend sind und die Erstzpersonen fürs Interview nicht eingewiesen sind. Meine Zwischenfrage, wie man dann hätte nach Ostern starten wollen, liess den Herrn wieder kalt. Dann gab es wieder einen Tag Pause. Heute dasselbe Spiel: Interviewtermin für heute nachmittag, kurzfristig angesetzt - es passiert aber nichts, weil man dort angeblich keine Zeit hat. Stattdessen kommen erste Aufgabendetails als Weiterleitung, die erkennen lässt, um welche Firma es sich handelt. Zu meiner Überraschung ist es weder Planck, noch Fraunhofer und schon gar nicht R&S, die ich wegen des Algorithmik-FPGA-Themas zunächt im Verdacht hatte, sondern eine Firma, die ich noch nie gehört hatte. Die Webseite hat eine tolle Flashanimation, die Schrift ist aber kaum zu lesen und so richtig erfährt man nichts. Selbst Wikipedia hat fast nichts. Aus Google erfährt man, dass sie urspünglich in Frankreich sitzt. Aha. Ich gehe in die Offensive und rufe dort mal an, werde von der Zentrale weiterverbunden und erfahre, dass keiner da ist, der mit mir sprechen könne, das Thema sei aber heiss und man brauche sofort Unterstützung. Leider ist auch morgen keiner da für ein Interview, weil dort wie in französischen Firmen üblich, an Freitagen nur kurz gearbeitet wird. Aha! Da ich nach nunmehr 2 Wochen immer noch nichts verhandelt habe, habe ich logischerweise beim derzeitigen Kunden eine Verlängerung angenommen und das auch gleich kommuniziert, das ich nun erst in 2 Monaten wieder frei bin. Keine 3 Minuten später bekomme ich eine mail, dass ich dann aus dem Rennen sei, weil die Firma ja sofort besetzen möchte. Frage: Was heisst in französischen Forschungsfirmen "sofort"?
FPGA-Experte schrieb im Beitrag #3629640: > Frage: Was heisst in französischen Forschungsfirmen "sofort"? Tout de suite... ça veut dire qu'on va le faire dans trois mois ;-)
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Bearbeitet durch User
Prämien für Arbeitslose, die eine Qualifizierung durchziehen. Die Vorschläge sind doch da. Nun muß Merkel was tun. http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-04/fortbildungspraemie-dgb
Das bedeutet in 2 Monaten nochmals anrufen, ob das Problem noch offen sei. Der zu berechnende Stundensatz hat sich nun aber verdreifacht....
FPGA-Experte schrieb im Beitrag #3629640: > > Frage: Was heisst in französischen Forschungsfirmen "sofort"? Sofort heißt "sofort nachdem der Typ der den Job aktuell macht gekündigt hat, gekündigt wurde oder aus dem Fenster gesprungen ist".
So sieht es aus. In der Regel probieren die Firmen erst einmal, sich schnell möglichst viele Profile ins Haus zu holen, um schön auswählen zu können. Die Profile werden von den Vermittlern aber dosiert abgegeben und zwar so, dass sie erstmal einen teueren und einen billigen anbieten. Am billigen verdienen sie meistens mehr. Jetzt kommt es auch den Einkauf an: 1. Wenn der hart limitiert, kommt der billige rein und wenn es nur 1-2 Euro sind. Das Resulat ist, dass der Billigere signifikant weniger Erfahrng hat, die eigentlich einen grösseren Abstand rechtfertigt hätte, der aber vom Vermittler nicht weitergegeben wurde, damit er eine grössere Marge hat. 2. Wenn aber Luft ist, wird auch der Teure ins Auge gefasst. Blöd ist es, wenn es gerade keine billigen gibt und nur ein Profil vorliegt. Dann wartet der Kunde gerne nochmal 3 Tage, bis auch die anderen Vermittler geliefert haben. Das sicherste Zeichen dafür ist, dass der Kunde trotz angeblichem dringenden Bedarf kein Interview führt. Da wird eben im Hintergrund hektisch mit einem billigeren verhandelt. Jetzt gibt es wieder zwei Möglichkeiten: a) Die anderen liefern andere Leute - dann gehe zum procedere weiter oben b) Sie liefern denselben, was in Mangelzeiten die Regel ist. Wenn der nun über Vermittler 2 billiger ist, wird Vermittler 1 hingehalten oder es wird verhandelt. Wenn er teuerer ist, wird mit Vermittler 1 verhandelt. Das alles dauert meistens so lange, dass der Vorgeschlagene auch den Eindruck bekommt, dass zunächst mit einem anderen verhandelt wird, auch wenn das nicht der Fall ist und er ist dann weg.
FPGA-Analysator schrieb im Beitrag #3632117: > So sieht es aus. Kannst du über die vielen Worte und Sätze mal einen Flowchart erstellen? Das wäre übersichtlicher. ;-)
Ich bin eigentlich kurz davor. Bei dem, was an Mist in Projektverhandlungen läuft, verliert selbst der Gebübteste den Überblick.
Viele Ing. scheinen noch nicht begriffen zu haben dass die goldenen Zeiten als Angestellter vorbei sind. Wie sieht denn heute die "Karriere" eines angestellten Ing aus: Dienstleister, ist es ein hauseigener klappt evt. der Sprung auf eine feste Stelle in einem Konzern und als Belohnung gibts den beschissenen ERA-Tarif, mit Phantasiezulagen und tausend Abstufungen und Sonderregelungen, regionalen Unterschieden,... und auf einen solchen Posten darfst du dich mit 300 andern prügeln, oder du gehts in eine kleine Mittelstandsklitsche wo es noch beschissener aussieht. Kurz: keine Perspektiven. Alternative: Freelancer. Nachteil: Schmarotzer wie Vermittler die von einem runterfressen, ähnlich beschissen wie Angestellter oben, aber eher noch besser, falls man es nicht in einen Konzern schafft und das ist eher utopisch bei dem Überangebot an Ingenieuren. Besser: komplett selbstständig, eigene Firma, der einzige Weg wo relativ problemlos "noch was geht" und vor allem die Kohle stimmt, man profitiert vom Ingenieursüberschuss die für ein Butterbrot arbeiten. Wer nicht völlig weich in der Birne ist und etwas Grundkapital zur Gründung beisammen hat wird diesen Weg gehen, wenn die Kohle knapp ist macht man eben nur Software, die Investitionen sind geradezu lächerlich und man hat ein breites Feld wo man einsteigen kann. Ich verstehe nicht warum in Deutschland 99% der Ing. als Angesteller unterkomen wollen, denen kommt die nicht mal in den Sinn einen anderen Weg zu gehen.
sehr guter Beitrag. Übrigens noch besser ist andere Ingnieure für sich arbeiten zu lassen :-)
LibertyOnly schrieb: > sehr guter Beitrag. Übrigens noch besser ist andere Ingnieure für sich > arbeiten zu lassen :-) Mach eine Zeitarbeitsfirma auf.
Thomas1 schrieb: > LibertyOnly schrieb: >> sehr guter Beitrag. Übrigens noch besser ist andere Ingnieure für sich >> arbeiten zu lassen :-) > > > Mach eine Zeitarbeitsfirma auf. Weil man da ja auch überhaupt nicht viele Konkurrenten hat.
>Autor: hans biersack (Gast) >Ich verstehe nicht warum in Deutschland 99% der Ing. als Angesteller >unterkomen wollen, denen kommt die nicht mal in den Sinn einen anderen >Weg zu gehen. Alle total blockiert ... quasi der falsche Typ Mensch. Da waere also eher der Typ Abenteurer gefragt. Eher etwas fuer die Jungen. Schade
hans biersack schrieb: > Ich verstehe nicht warum in Deutschland 99% der Ing. als Angesteller > unterkomen wollen, denen kommt die nicht mal in den Sinn einen anderen > Weg zu gehen. Das liegt wohl auch daran, weil die Studieninhalte nicht auf den anderen Weg vorbereiten. Weder die technisch fachlichen Studieninhalte (weil zu theoretisch und weltfremd) noch die betriebswirtschaftlichen Studieninhalte (sofern überhaupt vorhanden) bereiten auf eine Selbstständigkeit vor.
und nun schrieb: > Alle total blockiert ... quasi der falsche Typ Mensch. Da waere also > eher der Typ Abenteurer gefragt. Eher etwas fuer die Jungen. Schade viele Ingenieure sind einfach zu links und antikapitalistisch drauf. Die wollen halt ihr grünes Spießerleben mit Job in einem Gewerkschaftsbürokratenladen, keine Verantwortung und wollen nix mit Geld oder Wirtschaft zu tun haben. Solche Jobs aber sind immer mehr Vergangenheit. Wer echte Sicherheit will, macht sich selbständig und hat mehrere Standbeine und ist nicht von einem Chef abhängig. Heute ist jeder Angestellte ersetzbar und der Trend geht ganz klar in Richtung Offshore, Outsourcing, Leiharbeit, Werkvertrag, keine Tarifbindung, also der Trend arbeitet ganz klar gegen den klassischen Angestellten.
LibertyOnly schrieb: > Wer echte Sicherheit will, macht sich selbständig und hat mehrere > Standbeine und ist nicht von einem Chef abhängig. Heute ist jeder > Angestellte ersetzbar und der Trend geht ganz klar in Richtung Offshore, > Outsourcing, Leiharbeit, Werkvertrag, keine Tarifbindung, also der Trend > arbeitet ganz klar gegen den klassischen Angestellten. Nicht jeder ist als Freiberufler geeignet, ohne "links" zu sein. Outsourcing, Leiharbeit etc. heißt auch, keine emotionale Bindung zum Unternehmen in dem man arbeitet, ich mache meine Arbeit mehr nicht und LMAA.
Ich schrieb: > Nicht jeder ist als Freiberufler geeignet, ohne "links" zu sein. > Outsourcing, Leiharbeit etc. heißt auch, keine emotionale Bindung zum > Unternehmen in dem man arbeitet, ich mache meine Arbeit mehr nicht und > LMAA. Bei den Amis ist das ganz normal, die juckt es auch nicht wenn sie pleite gehen, machen sie halt den nächsten Laden auf, interessiert keinen weiter, auch wenn es ganz andere Branche ist. In Deutschland scheisst man sich schon vor Angst in die Hosen wenn sie nur daran denken sie könnten sich selbstständig machen und pleite gehen und ganz wichtig : was würden die Nachbarn,... über einen denken? Es könnte auch die Welt untergehen. Immer volles worst-case-Denken und wenn dann mal einer pleite geht, kommen sie aus ihren Löchern: 'Habe ich ja gleich gewusst', 'Tja wäre er ans Band hätte er den sichern Job, der meint auch er ist was besseres, mecker mecker mecker' Genau diese Leute mit Schattenparker-Mentalität maulen dann immer rum, weil sie nur noch über Zeitarbeit, Dienstleister,... arbeiten müssen/können.
Paul M. schrieb: > ie Studieninhalte nicht auf den anderen > Weg vorbereiten. Weder die technisch fachlichen Studieninhalte (weil zu > theoretisch und weltfremd) noch die betriebswirtschaftlichen > Studieninhalte (sofern überhaupt vorhanden) bereiten auf eine > Selbstständigkeit vor. Seltsam, ein Handwerker oder Quereinsteiger schafft das oft auch einen Laden zu gründen, wie machen die das alle nur ohne Studium, die hat auch keiner "vorbereitet". Machst du auch erst ein Studium um ne Dosenwurstbüchse zu öffnen?
senf am morgen schrieb: > ...Dosenwurstbüchse zu öffnen? Ergänzung: Gerade die Ingenieure posen doch immer damit ihr Studium hätte sie gelehrt sich schnell in jedes komplexe Gebiet einzuarbeiten, seltsam dass diese unselbstständigen Kinder es nicht schaffen sich in die entspr. Gründermaterie einzulesen und jeder Hauptschüler eine Gartenbaufirma,... aufmacht und auch erfolgreich weiterführt. Die scheissen sich einfach in die Hosen bei dem Gedanken sich was eigenes aufzubauen, da ist dann jede Ausrede recht, 'das Studium bereitet mich nicht darauf vor' - LOL.
Als Studierter weißt Du eben mehr, was alles so schief gehen könnte (und lässt es dann), als "Hauptschüler" heißt es dann eher "Augen zu und durch". Aber als Freiberufler musst Du Dich gut verkaufen können, quatschen können, .. viele Ings können das nicht so gut.
senf am morgen schrieb: > Paul M. schrieb: >> ie Studieninhalte nicht auf den anderen >> Weg vorbereiten. Weder die technisch fachlichen Studieninhalte (weil zu >> theoretisch und weltfremd) noch die betriebswirtschaftlichen >> Studieninhalte (sofern überhaupt vorhanden) bereiten auf eine >> Selbstständigkeit vor. > > Seltsam, ein Handwerker oder Quereinsteiger schafft das oft auch einen > Laden zu gründen, wie machen die das alle nur ohne Studium, die hat auch > keiner "vorbereitet". Machst du auch erst ein Studium um ne > Dosenwurstbüchse zu öffnen? Als selbstständiger Handwerker ist man entweder Meister (hat die Ausbildung um einen Betrieb zu führen, glaub ich jedenfalls), oder man kennt die Regeln nicht, und wundert sich dann, warum man nur Ärger am Hals hat, oder man hat Glück, und niemand beschwert sich, und außerdem kann sich die Konkurenz auch keinen Anwalt leisten ;)
Sehr gute Analyse: http://www.saatkorn.com/2014/02/20/mythos-fachkraftemangel-interview-mit-autor-martin-gaedt-und-grose-buchverlosung/
Ich schrieb: > Nicht jeder ist als Freiberufler geeignet, ohne "links" zu sein. > Outsourcing, Leiharbeit etc. heißt auch, keine emotionale Bindung zum > Unternehmen in dem man arbeitet, ich mache meine Arbeit mehr nicht und > LMAA. Das Gegenteil ist der Fall. Der "Konzernbeamte" denkt eher, "ich krieg mein Geld sowieso" und verliert nach vielen Jahren den Hunger hart zu arbeiten. Der Freiberufler bzw. der Externe dagegen muss sich anstrengen, da er viel leichter freigesetzt werden kann.
Da haben wir es doch. Firmen jammern und verlangen nach Fachkräfte, sind aber nicht willig, das zu verbessern. http://winfuture.de/news,81449.html
senf am morgen schrieb: > Ergänzung: Gerade die Ingenieure posen doch immer damit ihr Studium > hätte sie gelehrt sich schnell in jedes komplexe Gebiet einzuarbeiten, Ja, in Gebiete mit logisch und nach physikalischen Gesetzen funktionierenden Systemen. Das ist die Wirtschaft aber nun ueberhaupt nicht. asdfg
asdfg schrieb: > Ja, in Gebiete mit logisch und nach physikalischen Gesetzen > funktionierenden Systemen. Das ist die Wirtschaft aber nun ueberhaupt > nicht. > > asdfg so ist es. In der Wirtschaft wird extrem viel "aus dem Bauch heraus" entschieden oder auch nach Sympathie. Da kann es sein, dass ein etwas teurerer Lieferant genommen wird, weil man den Chef gut kennt und mit dem früher regelmäßig einen drauf machen gegangen ist. Oder weil der Bereichsleiter seine Ziele darauf hat, wie hoch der Gewinn pro Mitarbeiter ist, werden viele Externe Kräfte eingestellt, weil diese nicht als Mitarbeiter zählen und so pro interne Kraft der Gewinn höher ausfällt, auch wenn es vielleicht wirtschaftlich nicht sinnvoll ist. Oder man folgt einem Trend, weil das die anderen auch so machen. Rein formal logisch und streng ökonomisch richtig ist in der Wirtschaft vieles nicht.
LibertyOnly schrieb: > Das Gegenteil ist der Fall. Der "Konzernbeamte" denkt eher, "ich krieg > mein Geld sowieso" und verliert nach vielen Jahren den Hunger hart zu > arbeiten. Der Freiberufler bzw. der Externe dagegen muss sich > anstrengen, da er viel leichter freigesetzt werden kann. Es ist echt ein hartes Los wenn man als Freelancer/Selbstständiger arbeitet. Ich mach das jetzt schon ca. 2 Jahre, neben dem Studium, am Anfang lief es gut, klar weil man auch billiger war um mal Fuss zu fassen aber sobald du Geld damit verdienen willst also Tarife abrufen, für die es sich lohnt (von Reich werden noch weit entfernt), dann wird es knallhart. Ab und zu ist mal ein akzeptabler Stundensatz dabei aber das ist eher die Ausnahme. Wie manche davon sicher leben wollen (also mit Rentenvorsorge,...) bei den miesen Tarifen ist mir ein Rätsel, ich schätze mal die meisten leben von der Hand in den Mund, gespart/vorgesorgt wird nix, weil nix übrig bleibt. Da wird halt vor sich hingewurschtelt von Auftrag zu Auftrag gehangelt, wird schon schief gehen bis sie in die Kiste springen. Jetzt ist mir auch klar wie die kleinen Neugründungen in dem Bereich überleben, hatte mit einigen Firmen dieser Art zu tun. Da hat der Opa/Onkel.... dem Enkel die 'Firma' nach dem Studium finanziert, an lukrative Aufträge kommt der aber auch nicht, lebt praktisch vom über die Firma angelegten Kapital. Dieses "Geschäftsmodell" scheint gar nicht mal so unüblich zu sein. Evt. ist das auch ein Trick um die Erbschaftssteuer zu umgehen, jedenfalls wird dort auch kein Geld mit Aufträgen verdient. Genau deshalb ist meine "Firma" ab morgen offiziell geschlossen. Heute morgen kamen wieder Anfragen rein, von den gleichen Idioten die es schon zig mal versucht haben mich für Peanuts zu bekommen, man kommt sich vor wie aufm Strich. Als Selbstständiger bist du in 99% der Fälle der, der die Arschkarte weitergereicht bekam. Mich wundert es nicht, dass jeder zum warmen Konzern will. Ehrlich gesagt wenn ich nahc dem Stuidum nicht irgendwo fest unterkomme, wechsele ich die Branche, Geld wird hier keines mehr verdient.
its schrieb: > Wie manche davon sicher leben wollen (also mit Rentenvorsorge,...) bei > den miesen Tarifen ist mir ein Rätsel, ich schätze mal die meisten leben > von der Hand in den Mund, gespart/vorgesorgt wird nix, weil nix übrig > bleibt. Da wird halt vor sich hingewurschtelt von Auftrag zu Auftrag > gehangelt, wird schon schief gehen bis sie in die Kiste springen. Es wird wie überall sein, wo mit reiner Dienstleistung Geld verdient wird: nur die Spezialisten können gut davon leben. Wenn man keine echte Nische hat, in der man wirklich gut ist, dann wird man beliebig gegen andere austausch- und ausspielbar. > Jetzt ist mir auch klar wie die kleinen Neugründungen in dem Bereich > überleben, hatte mit einigen Firmen dieser Art zu tun. Da hat der > Opa/Onkel.... dem Enkel die 'Firma' nach dem Studium finanziert, an > lukrative Aufträge kommt der aber auch nicht, lebt praktisch vom über > die Firma angelegten Kapital. Dieses "Geschäftsmodell" scheint gar nicht > mal so unüblich zu sein. Evt. ist das auch ein Trick um die > Erbschaftssteuer zu umgehen, jedenfalls wird dort auch kein Geld mit > Aufträgen verdient. Das hab ich noch nicht gehört - interessante Option ;-) > Genau deshalb ist meine "Firma" ab morgen offiziell geschlossen. > > Heute morgen kamen wieder Anfragen rein, von den gleichen Idioten die es > schon zig mal versucht haben mich für Peanuts zu bekommen, man kommt > sich vor wie aufm Strich. Denke ich mir. Irgendein Dummer findet sich immer, der es für noch weniger macht und noch weniger kalkulieren kann bzw. quersubventioniert wird. Deswegen kann ich aus meiner Erfahrung heraus nur dazu raten, eigene Produkte auf den Markt zu bringen und zu fertigen - Anfassbares, fertig entwickelt und am besten in einer Nische (und davon gibt es überreichlich!). Entwicklung für Fremde haben wir immer weiter heruntergefahren und vor einiger Zeit ganz eingestellt. Letzte Woche gab es trotzdem wiederholt die Anfrage für eine echte Neuentwicklung im Bereich der chem. Industrie. Da wird für die Suchenden die Luft sehr dünn, weil kaum ein Ingenieur über die nötige chemische Vorbildung verfügt ("Ihhh, Chemie - habe ich direkt nach der 10. Klasse abgewählt!"). Dieses Mal sogar ohne Deadline und mit unserem Stundensatz (90€). Insgesamt wohl 300-400 Mannstunden. Habe ich wieder abgelehnt. Geld verdienen wir genug mit unseren eigenen Produkten und ich entwickle nur noch Dinge, die mir Freude machen und die fertig sind, wenn ich dieser Meinung bin - und nicht der Kunde. Was soll ich mit mehr Geld? Davon kann ich mir keine einzige Sekunde Lebenszeit kaufen. Wer selbstständig ist und zu viel arbeitet, der macht definitiv etwas falsch. Aber das ist wieder eine andere Baustelle :-) > Als Selbstständiger bist du in 99% der Fälle der, der die Arschkarte > weitergereicht bekam. Mich wundert es nicht, dass jeder zum warmen > Konzern will. Ehrlich gesagt wenn ich nahc dem Stuidum nicht irgendwo > fest unterkomme, wechsele ich die Branche, Geld wird hier keines mehr > verdient. Die Lösung sind eigene Produkte. Dann klappt's auch mit einem Einkommen, von dem man sehr gut leben kann :-) Ansonsten bleibt man ewig "Schütze Arsch".
Chris D. schrieb: > its schrieb: > Das hab ich noch nicht gehört - interessante Option ;-) Man gibt das Geld in eine Firma, iirc nach 5 jahren nach Todesfall zahlt man nur 15% Erbschaftssteuer statt 30% und die Gewinne aus der Zeit aus diesem Kapital sind steuerfrei.
its schrieb: > Chris D. schrieb: >> its schrieb: >> Das hab ich noch nicht gehört - interessante Option ;-) > Man gibt das Geld in eine Firma, iirc nach 5 jahren nach Todesfall zahlt > man nur 15% Erbschaftssteuer statt 30% und die Gewinne aus der Zeit aus > diesem Kapital sind steuerfrei. Danke für den Hinweis - muss ich mal mit meinem Steuerberater durchsprechen :-)
Chris D. schrieb: > Danke für den Hinweis - muss ich mal mit meinem Steuerberater > durchsprechen :-) Steuerfrei heisst hier keine Erbschaftssteuer, Steuer auf Finanzgewinne sind aber fällig, iirc. Der Steuerberater weiss das besser.
Im osten sind viele seit 1990 arbeitslos. Gründe liegen sicher auch an fehlenden Firmen. http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/seit-der-wende-arbeitslos-wohin-mit-den-unvermittelbaren-12920373.html
Thomas1 schrieb: > Im osten sind viele seit 1990 arbeitslos. Gründe liegen sicher auch an > fehlenden Firmen. Es gab mal eine TV-Langzeitreportage von einem Ingenieur, der beim BR unter kam. Sicher ein seltenerer Glücksfall, und der Mann hatte mit 54 gerade einen Herzinfarkt hinter sich. Schweres Leben, der Umzug im Alter weiter weg, und die Eltern starben dann in der Heimat auch. Ich kannte einen, Maschbau-Ing., der nach dem Mauerfall 1990 aus Thüringen gleich nach Bayern zog, und dort eine Stelle mit 2500DM brutto fand. Es war die Hälfte, was ich als Handwerker bekam. Das waren da nur Dollarzeichen in den Augen, endlich Westgeld. Über die Höhe hatten die noch gar keinen Durchblick. Wie er damit aus kam, erfuhr ich nicht mehr, der Kontakt verlief sich.
> Im osten sind viele seit 1990 arbeitslos. Gründe liegen sicher auch an > fehlenden Firmen. Aber die dürften sich langsam im Rente befinden. Ich kenne jemanden, der hat irgendwas nicht-technisches studiert. Der war gleich nach dem Studium schon arbeitslos. Auch ein paar längere Krankheiten. Er hat letztendlich nie eine Arbeitsstelle gehabt und kam dann in Rente.
Nürnberger schrieb: > Aber die dürften sich langsam im Rente befinden. Die, die 1990 41 waren, sind jetzt genau 65. Wie schnell das geht, von 41 auf 65... Schwupp. ;-)
@Nonsens Na, Wilhelm, wenn du deine Geschichten erzählst, erkennt dich aber jeder sofort.
Thomas1 schrieb: > Liegt die Eifel im osten? Nein, aber der Unterschied zum Osten ist nicht groß. Entweder man hat da einen Job, muss wegziehen, oder sich mit Hartz IV vergnügen.
Ich schrieb: > Entweder man hat da einen Job, muss wegziehen, oder sich mit Hartz IV > vergnügen. Also wie überall auf der Welt - bis auf den letzten Punkt. Oder man macht sich in der Eifel selbstständig :-)
Thomas1 schrieb: > Liegt die Eifel im osten? Ja, das weiss doch jedes Kind in Frankreich oder Luxemburg! In der Eifel finden sich durchaus attraktive Gegenden. So etwa die idyllische Moselregion mit ihrem nahezu mediterranen Klima. Da lässt es sich leben wie "Gott in Frankreich" und man muss sich auch nicht den Arsch abfrieren wie in den grauen, kalten Wintern Berlins. :-) Sehenswertes, aufwendig produziertes HD-Video (720p) von ARTE: http://www.youtube.com/watch?v=CeSNKTuFvwQ
Chris D. schrieb: > Oder man macht sich in der Eifel selbstständig :-) Kennst du die Ferkes Elektronik AG?
Süddeutscher schrieb: > In der Eifel finden sich durchaus attraktive Gegenden. > So etwa die idyllische Moselregion mit ihrem nahezu > mediterranen Klima. Da lässt es sich leben wie "Gott in Frankreich" So isses :-) Von hier aus sind es 25km zum Rhein, 25km zur Mosel, 15 Minuten bis zum Maar, 30 Minuten bis zum Deutschen Eck, eine Stunde bis Köln, 5 Minuten bis in den dichten Wald. Wer Wandern/Laufen mag, kann hier bis ans Lebensende jeden Tag einen neuen Weg gehen/joggen - ein echtes Paradies. Ebenso ist es mit Radsport oder Motorradfahren. Sehr gute und preisgünstige Weine gibt es hier in Hülle und Fülle, sei es Rhein, Mosel oder Ahr. Und am besten schmecken die ja sowieso direkt am Fluß in der Straußwirtschaft :-) Dazu sind hier Wohnraum- (und Gewerbeobjektmieten :-) bezahlbar. Es gibt wahrlich schlechtere Ecken in DE. Thomas1 schrieb: > Chris D. schrieb: >> Oder man macht sich in der Eifel selbstständig :-) > > Kennst du die Ferkes Elektronik AG? Ich kenne hier zwar viele Mitunternehmer, aber die Firma kenn ich leider nicht ;-) Wilhelm wohnt aber auch deutlich weiter westlich als wir hier.
Mein letzter Arbeitgeber hat sich vom angeblichen Fachkräftemangel nicht beeindrucken lassen. Im Gegenteil, um die Menge der freiwilligen Mehrarbeit zu erhöhen und den Arbeitnehmern Druck zu machen, hatte er gelegentlich damit gedroht, alle rauszuwerfen, denn draußen würden 100 andere Schlage stehen, die nicht so eine Beamtenmentalität an den Tag legen würden. Wer um 17 Uhr den Stift fallen ließe, hat entweder einen halben Tag Urlaub oder würde sich nicht richtig für den Erfolg der Firma einsetzen, hieß es. Irgendwann wurde das Geld knapp und die Umsätze waren einfach zu niedrig im Vergleich zu den hohen laufenden Kosten verursacht hauptsächlich durch Personal und Dienstfahrzeuge des Managements. Das führte dann zu mehreren Kündigungswellen und sofortige Freistellungen der Mitarbeiter, auch wenn sie lange Kündigungsfristen hatten. Tja, so musste ich nichtmal eine Übergabe machen, obwohl ich quasi allein für meinen Bereich zuständig gewesen bin und alle anderen meine Komponenten (Software) benutzt haben für ihre Lösungen. Aufgrund der finanziellen Situation waren auch keine Gehaltserhöhungen drin. 42k hatte ich am Ende, was für die Region aber okay war. Inzwischen hat sich die Situation in dem Laden wieder verbessert und Anfragen zur Wiedereinstellungen kamen. Man würde es bereuen, all die guten Fachkräfte entlassen zu haben. Es sei ein Fehler gewesen. Allerdings hat sich bislang niemand davon überzeugen lassen, was dazu führt, dass Personalvermittler und Headhunter beauftragt werden. Derzeit ist ein Gehaltsrahmen von 50-60k (je nach Erfahrung etc.) für eine Entwicklerstelle vorgesehen. Bald 50% mehr als ich damals bekommen hatte! Bei meinem neuen Arbeitgeber (Dienstleister) geht es mir nicht ganz so toll. Erstens sind die Aufgaben langweilig und man wird auch nicht wirklich gefordert. Hinzu kommt die unendliche Bürokratie auf beiden Seiten (Dienstleister und beim Kunden). Schnelle und saubere Arbeit wird auch nicht geschätzt, da man die Zeit dem Kunden in Rechnung stellt. Ebenso das Bugfixing. So entsteht viel Leerlauf, wo man auch nichts anderes machen darf. Und das Gehalt ist auch nicht so prickelnd. Hatte im letzten Arbeitsverhältnis mehr verdient. Entweder darf ich mich nicht als Fachkraft ansehen (Softwareentwickler mit Uni Diplom und fast 5 Jahren BE). Oder manche Arbeitgeber wissen Fachkräfte einfach nicht zu schätzen. Befürchte, in anderen Unternehmen ist es auch nicht besser von den Arbeitsbedingungen: Entweder langweile und Bürokratie oder Stress und Chaos. Bzw. Konzernjob vs. Dienstleister vs. Startup.
Was haben Fachkräfte, was immer das auch sein mag, mit Ingenieuren und Technikern zu tun. Fachkräfte sind Putzfrauen und Lagerarbeiter, Ingenieure und Techniker spielen in einer ganz anderen Liga. Habe noch nie einen Ingenieur oder Techniker getroffen der sich selbst als Fachkraft bezeichnet. Das währe ein Armutszeugnis.
Zocker_21 schrieb: > Was haben Fachkräfte, was immer das auch sein mag, mit Ingenieuren und > Technikern zu tun. Es gibt doch neben dem Fachkräftemangel, auch den großen Ingenieurmangel. Zumindest wenn man dem VDI bzw. der Politik glauben schenkt.
Als Ingenieur kommen nur wenige auf einen grünen Zweig. Auch wenn sie das Glück haben, eine Anstellung als Ingenieur zu finden. Besser ist dann doch eine selbstständige Tätigkeit, auch wenn das als Ingenieur sehr schwer ist. In manchen Städten gibt es ja schon mehr Ingenieurbüros als Apotheken. Wer wegen des Geldes Elektrotechnik studiert hat, hat etwas absolut falsch gemacht. Aber auch die Lösung eines Investmentpunks ist nicht jedermanns Sache: http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=21&ved=0CB8QFjAAOBQ&url=http%3A%2F%2Fwww.helfende-haende.org%2Findex.php%3Fmenuid%3D1%26downloadid%3D304%26reporeid%3D101&ei=oHukU7m6C4iR7AahlYDADQ&usg=AFQjCNGx4icodO0xe7IAEcKoI4bn0NMk4g&bvm=bv.69411363,d.bGQ