Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Analyse des Fachkräftemangels


von aufklärung? hier! (Gast)


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Ich kann das Dienstleister-Bashing nicht mehr hören!

Dienstleister zahlen oft ordentliche Gehälter und das Arbeitsklima ist 
im Wesentlichen abhängig vom Kunden, bei dem man eingesetzt wird.

Klar wäre eine Festanstellung nach IGM-Tarif besser, aber der 
Arbeitsmarkt hat sich halt einfach geändert (H4, Agenda 2010).

Schaut euch doch viele (inhabergeführte) Mittelständler an. 
Herrschsüchtige Inhaber, für die du quasi Eigentum bist, beuten dich 
gnadenlos aus.

Gleichzeitig fahren die ganz genüsslich mit dem Porsche auf den Hof, den 
du quasi erarbeitet hast. Eine Forderung nach Gehaltserhöhung fasst der 
Inhaber als persönlichen Angriff auf, das ist quasi wie Diebstahl für 
den. Im Vergleich dazu sind viele Dienstleister der reinste 
Kindergarten.

Und wer über einen Dienstleister in eine Firma kommt, hat durchaus 
Chancen, übernommen zu werden. Viele Betrieb rekrutieren fast nur noch 
aus dem Pool der Externen, die sowieso schon für sie arbeiten. Da gibts 
auch keine externen Stellenanzeigen mehr.

Wer als Externer in eine Firma kommt,

- hat Zugriff auf die internen Stellenanzeigen
- kann sich mit anderen Arbeitnehmern austauschen (Stellen im 
Bekanntenkreis, frei-werdende Stellen durch Wechsel etc.) anstatt sich 
mit seinen H4-Bekanntschaften über die böse Wirtschaft zu unterhalten 
(die kennen sicher keine offenen Stellen)
- kann sich beweisen und durch Leistung überzeugen
- kommt an Entscheider heran, die auch immer gerne jemanden einstellen, 
den sie schon im Arbeitsalltag kennengelernt haben und einschätzen 
können
- hat Kontakt mit Lieferanten/Kunden und erfährt so Dinge, die er daheim 
auf dem Sofa nie erfahren würde

Und selbst wer all die genannten Möglichkeiten nicht wahrnimmt, verdient 
zumindest immer noch mehr als der Durchschnitt und liegt nicht der 
Allgemeinheit auf der Tasche.

An deiner Arbeitsleistung verdienen sowieso schon genug mit (Firma, 
Finanzamt, Sozialkassen, Kirche, etc.). Auf einen Dienstleister kommt es 
da nicht mehr an, solange genug für dich bleibt.

Als Festangestellter (auch Dienstleister stellen meist fest an) kann man 
sich viel leichter bewerben wie als H4-Empfänger. Die Chancen sind 
dramatisch höher.

Übrigens:
In vielen Regionen Deutschlands bist du mit 35k p. a. gut dabei und 
lebst besser als der Durchschnitt dort.

von Offenbarung (Gast)


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aufklärung? hier! schrieb:


> An deiner Arbeitsleistung verdienen sowieso schon genug mit (Firma,
> Finanzamt, Sozialkassen, Kirche, etc.). Auf einen Dienstleister kommt es
> da nicht mehr an, solange genug für dich bleibt.


Die Offenbarung des Charakters der Aufklärung!

von Antimedial (Gast)


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aufklärung? hier! schrieb:
> Ich kann das Dienstleister-Bashing nicht mehr hören!

Ich auch nicht. Das Problem an den unerfolgreichen Leuten ist halt, dass 
sie die Tendenz haben, ihre eigenen Schwächen zu ignorieren und die 
Schuld auf Dritte zu schieben. Und so eine Leiharbeitsfirma ist 
natürlich ein gutes Ziel.

aufklärung? hier! schrieb:
> Schaut euch doch viele (inhabergeführte) Mittelständler an.
> Herrschsüchtige Inhaber, für die du quasi Eigentum bist, beuten dich
> gnadenlos aus.

Eben, und es wurde auch schon sehr oft erwähnt, dass man bei einer 
Kleinklitsche deutlich weniger verdient als bei einem Dienstleister. Als 
Leiharbeiter "erbt" man bis auf Gehalt quasi die Arbeitsbedingungen des 
Kunden. Und die sind meistens deutlich besser als bei Kleinklitschen.

aufklärung? hier! schrieb:
> Wer als Externer in eine Firma kommt,

Das nützt eben alles nichts, wenn man seine ganze Energie in das Pflegen 
des Feindbildes steckt und so blind vor Wut ist, dass man die ganzen 
Informationen gar nicht mehr wahrnimmt.

aufklärung? hier! schrieb:
> Übrigens:
> In vielen Regionen Deutschlands bist du mit 35k p. a. gut dabei und
> lebst besser als der Durchschnitt dort.

... und eine schwere Ausbildung ist noch lange keine Rechtfertigung 
dafür, überdurchschnittlich zu verdienen. Das werden die Herren aber in 
1000 Jahren nicht verstehen, dass der Arbeitsmarkt tatsächlich ein Markt 
ist und der Arbeitnehmer der Anbieter ist, während der Arbeitgeber der 
Kunde ist. Wenn er nichts anbieten kann, was der Kunde will, dann 
braucht er auch nicht erwarten, dass der Kunde für einen überzogenen 
Preis kauft.

von Axel L. (axel_5)


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Berlin-Fanclub schrieb:
>> Nein, wer arbeitslos ist, hat verloren. Wer beim Dienstleister ist, hat
>> wenigstens einen Job und Möglichkeiten, Kontakte zu knüpfen.
> Märchenstunde; wenn Du arbeitslos bist, hast Du Zeit für eine
> Neuorientierung ... und das ist viel wert, mehr als ein 0815 Job zum
> Billiglohn.
> Die tollen Kontakte beim Dienstleister nützen Dir nichts, weil Du in der
> Hierachieebene weiter unten bleiben wirst zu einem ganz miserablen Lohn,
> Dein Leben lang - das ist auf Dauer keine gute Perspektive, höchstens
> für die ganz Dummen.
> Das haben viele Leute erkannt und deshalb ist die Leistungsbereitschaft
> zu Recht schlecht. Wer sich Mühe gibt, ist der Dumme und wird das
> irgendwann auch merken!
> Insofern ist das ganz normal, wenn die Motivation sehr mau ist -
> beschwere Dich beim Gesetzgeber, der die Vorgaben macht.
> Wenn überhaupt Dienstleister, dann im Ausland - dort sind Konditionen
> z.B. in Frankreich um Welten besser. Hier ist ein Dienstleister nur ein
> Ersatz für das Hire/Fire Modell aus USA zu deutlich schlechten
> Konditionen als in USA ... dort in USA gibt es fast gar keine
> Dienstleister.
> Nur anders als hierzulande nimmt Dir das dort niemand übel, wenn Du
> längere Zeit arbeitslos warst oder fachfremd gearbeitet hast, spielt
> keine Rolle.
Komisch, ich war jahrelang bei einer Leihfirma. Ich fand das eine 
Zeitlang sogar recht interessant, immer bei anderen Firmen eingesetzt zu 
werden. Und ich habe dabei enorm viel gelernt. Als ich keine Lust mehr 
dazu hatte, hatte ich mit einem Telefonat zwei Jobangebote.


>
>> Bei dir hat es nicht geklappt. Trotzdem hattest du so eine höhere Chance, >
> einen guten Job zu bekommen.
> Totaler Quatsch, allerhöchstens wieder einen mies bezahlten Job auf H4
> Niveau.
> Es gilt das Motto: wer einmal aus dem Blechnapf futtert - Du bekommst
> keinen besseren Job, nur weil Du in einem prekären Jobverhältnis
> Leistung zeigst, das ist ein absoluten Trugschluß.
>
Also bei mir galt das nicht. Ich hatte aus den Jahren aus der Leiharbeit 
so viele Kontakte zu ex-Kollegen, dass ich ganz schnell Angebote  hatte.


>> Der wird dann nämlich davon ausgehen, dass du das selbe bei
>> ihm machst, wenn man dich einstellen würde. Das ist ein sofortiges
>> KO-Kriterium.
> Du bekommst beim Kunden bzw. beim Mutterkonzern keine Festeinstellung
> (die haben Ihre Stammbelegschaft und scheuen Neueinstellungen, genau
> deshalb wegen der fehlenden Möglichkeiten wie in USA gibt es ja
> hierzulande so viele Dienstleister - auf diese Weise konnte man
> Dumpinglöhne einführen und so ziemlich alles aushebeln).
> Das ist doch nun wirklich Märchenstunde und nur deshalb weil Du in der
> Branche arbeitest ?!
Also bei uns werden gute Leute immer eingestellt, egal ob gerade Sperre 
ist oder nicht. Aber eben nur wirklich gute Leute, nicht Leute, die nur 
Dienst nach Vorschrift machen und Überstunden nur in dem Masse, dass sie 
einen Job bekommen.

>
>> Das beruht ganz sicher auf Gegenseitigkeit. Wenn mir jemand so
>> feindselig gegenüber steht, werde ich den doch nicht auch noch
>> einstellen.
> leider bleibt einem im sozialistischen System der BRD/DDR2 keine andere
> Wahl sehr seltsame Wege einzuschlagen, ansonsten drohen finanzielle
> Einbußen ... toll finde ich das auch nicht und deshalb würde ich auch
> jedem raten hier frühzeitig abzuhauen (solange man noch kann!), wenn man
> keinen guten und insbesondere auf Dauer sicheren Job findet.
Bullshit. Kannst ja mal die Ings in Südeuropa fragen.

> Ich hab nichts gegen Arbeit, aber gegen Billiglohn.
Liest sich hier aber anders.

> Arbeit muß sich finanziell lohnen, ansonsten sollte man gezielt seine
> vorhandenen Möglichkeiten nutzen.
Ach, Hartz 4 ?

Ich habe so den Eindruck, dass es vier Typen von Arbeitnehmern gibt.
1. Die, die keine Ahnung haben.
2. Die die widerwillig ihre Arbeit erledigen, allen erzähle, wie 
Scheisse doch das Leben als Leiharbeiter ist und ansonsten halbwegs 
brauchbare Leistungen abgeben.
3. Die, die etwas mehr arbeiten arbeiten, weil sie eine Festanstellung 
haben wollen und allen erzählen, wie Scheisse das Leben als Leiharbeiter 
ist.
4. Die, die sich mit dem Projekt und ihrer Arbeit identifizieren, sich 
einbringen, Erfahrungen aus früheren Jobs mitbringen, weiterbilden, sich 
gut ins Team einpassen.

Erstere überleben die erste Woche nicht.
Zweitere, zu denen Du offensichtlich gehörst, werden mitgenommen, so 
lange man sie braucht und dann ist es gut. Denen erzählt man was von 
leider, leider Einstellungsstop, so dass man trotz der ach so guten 
Leistungen nicht eingestellt werden könne. Gute Leistungen werden nun 
mal erwartet und sind noch kein Grund, jemanden fest einzustellen, so 
jemanden bekommt man von den Leihfirmen immer wieder.
Die dritte Sorte stellt man vielleicht ein, wenn Not am Mann ist. 
Ansonsten siehe zwei.
Für die vierte Sorte findet man zur Not eine Stelle. Ansonsten ruft man 
die an, sobald man jemanden braucht.

Gruss
Axel

von Ahnungslos und fassungslos (Gast)


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Axel Laufenberg schrieb:
> Erstere überleben die erste Woche nicht.

Wo soll die Ahnung schon in der 1. Woche herkommen?

von KT (Gast)


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Antimedial schrieb:
> aufklärung? hier! schrieb:
>> Ich kann das Dienstleister-Bashing nicht mehr hören!
>
> Ich auch nicht. Das Problem an den unerfolgreichen Leuten ist halt, dass
> sie die Tendenz haben, ihre eigenen Schwächen zu ignorieren und die
> Schuld auf Dritte zu schieben. Und so eine Leiharbeitsfirma ist
> natürlich ein gutes Ziel.

Es gibt aber auch Leute wie mich, die in einem Konzern für ein sehr 
gutes Gehalt arbeiten, damit zähle ich mich zu den erfolgreichen Leuten.
Trotzdem bin ich strikt gegen die Leiharbeits-Mafia, dieser Sumpf gehört 
ausgetrocknet! Es ist ein Unding, wenn gute Leute so ausgebeutet werden.

Ich habe großes Mitleid mit jenen, die bei so einem Sklaventreiber 
anheuern mussten. Meist geschieht dies ja mit der angeblich Aussicht auf 
eine Festanstellung beim Konzern, an den man ausgeliehen wird. Natürlich 
kommt dies nur in Ausnahmefällen einmal in zehn Jahren vor, das kann ich 
seit Jahren auch bei uns in der Firma beobachten - Externe kommen und 
gehen auch wieder, sie bleiben nicht, es ist auch nicht vorgesehen.

Das bedeutet in den allermeisten Fällen: einmal Leiher, immer Leiher. 
:-(

von Antimedial (Gast)


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KT schrieb:
> Trotzdem bin ich strikt gegen die Leiharbeits-Mafia, dieser Sumpf gehört
> ausgetrocknet! Es ist ein Unding, wenn gute Leute so ausgebeutet werden.

Breaking News für dich: Als Angestellter eines Konzerns wirst du genau 
genommen auch ausgebeutet. Ein gut laufender Konzern macht mit der 
Arbeit seiner Arbeitnehmer einen viel höheren Deckungsbeitrag als ein 
Dienstleister.

KT schrieb:
> kommt dies nur in Ausnahmefällen einmal in zehn Jahren vor, das kann ich
> seit Jahren auch bei uns in der Firma beobachten

Dann seid ihr der eigentliche Ausbeuter. "Gute" Konzerne haben eine hohe 
Übernahmequote, besonders bei Leihingenieuren.

von KT (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Breaking News für dich: Als Angestellter eines Konzerns wirst du genau
> genommen auch ausgebeutet.

Ich empfinde meine Bezahlung als fair. Dass man an meiner Arbeitskraft 
verdient, ist natürlich in Ordnung und an sich auch keine Ausbeutung, 
denn dann würde eine Arbeit als Angestellter niemals Sinn machen.

> Dann seid ihr der eigentliche Ausbeuter. "Gute" Konzerne haben eine hohe
> Übernahmequote, besonders bei Leihingenieuren.

Ich bin nicht in der Geschäftsleitung, daher habe ich darauf leider 
keinen Einfluss. Aber das mit der möglichen Übernahme wird doch im 
Wesentlichen als Motivationshilfe ausgenutzt (Rübe vor dem Kopf des 
Esels), damit er sich auch weiterhin mit 110% in den unterbezahlten Job 
reinhängt.

von Antimedial (Gast)


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KT schrieb:
> Ich empfinde meine Bezahlung als fair. Dass man an meiner Arbeitskraft
> verdient, ist natürlich in Ordnung und an sich auch keine Ausbeutung,
> denn dann würde eine Arbeit als Angestellter niemals Sinn machen.

Eben. Und genauso ist es bei Dienstleistern. Nur auf geringerem Niveau. 
Das liegt aber weniger an den bösen Dienstleistern, sondern an den 
Marktgegebenheiten. Und die werden durch deine geliebten Konzerne 
diktiert. Der Dienstleister ist nur einer von vielen Zulieferfirmen, der 
von den Konzernen wie eine Zitrone ausgequetscht wird. Ob jetzt die 
Arbeitskraft direkt oder in Form von Produkten weitergegeben wird, 
spielt dabei sowas von keine Rolle.

KT schrieb:
> Aber das mit der möglichen Übernahme wird doch im
> Wesentlichen als Motivationshilfe ausgenutzt (Rübe vor dem Kopf des
> Esels), damit er sich auch weiterhin mit 110% in den unterbezahlten Job
> reinhängt.

Das liegt dann aber eben an Eurer Firmenphilosophie, und schon gar nicht 
am Dienstleister. In anderen Firmen ist die Übernahmechance real, das 
habe ich schon öfters live erlebt (bei einem Arbeitgeber war die 
Übernahmequote über 50%).

von Henry G. (gtem-zelle)


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DON'T FEED THE TROLL!!

Antimedial der Dienstleistertroll versucht die verbrecherische 
Schmarotzermentalität des Diensleistermilieus schönzureden. Die Jobs 
sind auch ohne Dienstleister existent. Es geht nur darum sich wie eine 
Schmalzfliege zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer festzusetzen und 
leistungslos einen großen Teil des vom Ingenieur erarbeiteten Gehalts 
abzugreifen. Sorry, dass ich so polemisch werde, aber dieses dümmliche 
Geschwafel geht mir langsam auf den Senkel. Die Realität für die meisten 
beim Dienstleister genögtigten Ings sieht zum kotzen aus. Geringes 
Gehalt, ständige Kündbarkeit, immer Arbeitnehmer 2. Wahl, totale 
Mobilität, keine Aufstiegsmöglichkeiten und und und. Aber das ist im 
neoliberalen DE ja so gewollt.

von Nonsens (Gast)


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Personalberater schrieb im Beitrag #3604929:

> Selbst Einsteiger kriegen
> über 40k.

Manche. Ansonsten ist es einfach gelogen.

von Nonsens (Gast)


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Personalberater schrieb im Beitrag #3604944:
> dann hätte ich gerne mal Firmennamen wo man unter 40k einsteigt!

Aber sonst fehlt dir nichts mehr?

von Berlin-Fanclub (Gast)


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> Da stimme ich natürlich zu, allerdings sehe ich das in Gegensatz zu dir
> nicht in einem Zeitraum von Wochen, sondern in Jahren. Man kann auch
> einen nicht lohnenswerten Job annehmen, wenn das langfristig positive
> Chancen eröffnet. Aber das wirst du auch nach 1000 Posts nicht
> begreifen.
Da bin ich eben anderer Ansicht. Bei prekären Jobverhältnissen (das sind 
derartige Jobs leider) spielt es keine Rolle möglichst schnell wieder in 
ein solches reinzusteuern ... und dann gibt es bei Dir ja noch das 
schöne Wort "wenn".
Wenn überhaupt, dann mußt Du ins höherbezahlte Ausland abwandern ... und 
das machen ja auch die Leute, die wirklich gut sind bzw. noch ungebunden 
sind!
Deswegen jammern die Firmen hier ja auch rum, wo denn die ganzen guten 
Leute bleiben ... selbst aus dem Ausland wollen sie nicht mehr so 
richtig kommen, schon komisch, oder?

> Komisch, ich war jahrelang bei einer Leihfirma. Ich fand das eine
> Zeitlang sogar recht interessant, immer bei anderen Firmen eingesetzt zu
> werden. Und ich habe dabei enorm viel gelernt. Als ich keine Lust mehr
> dazu hatte, hatte ich mit einem Telefonat zwei Jobangebote.
Normalerweise macht man eine Lehre, Studium oder Praktikum, wenn man was 
lernen will, aber okay wenn es denn geholfen hat.
Das ist dann allerdings auch eine Frage des Alters und dann stellt sich 
auch die Frage der Bezahlung ... und da sieht es eben anders aus als 
z.B. in Frankreich, wo es ja auch Dienstleister gibt - die bekommen dann 
aber mehr als ein regulärer Angestellter der Kundenfirma in Frankreich, 
da hat der Gesetzgeber strenge Vorgaben gemacht.
In Deutschland werden mit Dienstleistern ganz andere Ziele verfolgt, es 
geht um Lohndumping.
Auch Lohndumping kann man mal machen, kein Thema, sollte man aber nicht 
auf Dauer tun.

> Bullshit. Kannst ja mal die Ings in Südeuropa fragen.
das sind ja auch die schlechten Ings. bzw. die aus ganz anderen Gründen 
dort arbeiten, denn man sollte ja immer seinen Verdienst im Auge 
behalten ... und da ist die Schweiz und Norwegen nun mal die erste Wahl 
in Europa - da kommt auch nicht jeder hin, schon richtig ;-)

> Das liegt dann aber eben an Eurer Firmenphilosophie, und schon gar nicht
> am Dienstleister. In anderen Firmen ist die Übernahmechance real, das
> habe ich schon öfters live erlebt (bei einem Arbeitgeber war die
> Übernahmequote über 50%).
Du rührst hier die Werbetrommel, das ist wirklich entzückend.
Wahrscheinlich gibt es für Dich keine schwarzen Schafe in der Branche 
oder nur 0,01 %
Du mußt es auch mal so sehen: Viele Dienstleister kämpfen mit anderen um 
Marktanteile und da ist jeder Bonus willkommen - die Subvention vom 
Jobcenter ist da immer eine klasse Sache.
Das heißt für mich als Dienstleister mache ich ein Geschäftsmodell 
daraus und das läuft prima wegen der angeblich riesigen Chancen.
Deine tolle Übernahmequote hängt ja auch immer vom Verdienst ab - klar 
für einen Billiglohn auf H4 Niveau stimmt sogar Deine Übernahmequote von 
50%, ansonsten aber ganz sicher nicht!

von Antimedial (Gast)


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Henry G. schrieb:
> Antimedial der Dienstleistertroll versucht die verbrecherische
> Schmarotzermentalität des Diensleistermilieus schönzureden. Die Jobs
> sind auch ohne Dienstleister existent.

Das hat nichts mit Schönreden zu tun. Es ist einfach die harte Realität. 
Dienstleister sind keine Schmarotzer. Sie existieren, weil ein Bedarf am 
Markt besteht. Den Bedarf gibt es hauptsächlich wegen den starren 
Kündigungsschutzgesetzen, den starken Betriebsräten, den starken 
Gewerkschaften. Nur weil Unternehmer einen Marktbedarf decken sind sie 
noch lange keine Verbrecher.

Henry G. schrieb:
> Es geht nur darum sich wie eine
> Schmalzfliege zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer festzusetzen und
> leistungslos einen großen Teil des vom Ingenieur erarbeiteten Gehalts
> abzugreifen.

Genau das machen die Konzerne ebenso. Nur mit viel höheren Gewinnmargen 
als es ein Dienstleister haben kann. Ich selbst hatte bei einem früheren 
Arbeitgeber einen Kollegen, der hat eigenhändig Millionen für das 
Unternehmen erwirtschaftet, weil er durch seine Entwicklungen massiv 
Produktkosten eingespart hat. Zwischen Gehalt und Gewinn des 
Unternehmens lag also mehr als Faktor 10. Zeig mir mal einen 
Dienstleister, der so etwas macht.

Henry G. schrieb:
> Die Realität für die meisten
> beim Dienstleister genögtigten Ings sieht zum kotzen aus.

Da sagen die Ingenieure, die bei Dienstleistern arbeiten, aber was ganz 
anderes.

Henry G. schrieb:
> Geringes
> Gehalt, ständige Kündbarkeit, immer Arbeitnehmer 2. Wahl, totale
> Mobilität, keine Aufstiegsmöglichkeiten und und und.

Das stimmt alles nicht generell. In Einzelfällen oder bei einzelnen 
schwarzen Schafen mag das sein, aber die Regel ist:
- Kein IG-Metall-Gehalt, aber trotzdem im Vergleich zu Kleinklitschen 
sehr gutes Gehalt.
- Voller gesetzlicher Kündigungsschutz. Bei Kleinklitschen kann man viel 
schneller gekündigt werden.
- Einsatz soweit wie möglich in Heimatnähe, üblicherweise 
Projektlaufzeiten von über einem Jahr. In einem Konzern kannst du auch 
mal schnell zu einem anderen Standort versetzt werden oder genötigt 
werden, ins Ausland zu gehen.
- Übernahmemöglichkeiten in einen großen Konzern (was aus einer normalen 
Firma so gut wie unmöglich ist).

von Berlin-Fanclub (Gast)


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> aber siehe mein "Tipps für die Jobsuche" Thread, dort sind Fehler
> genannt die viele Machen und darum eben zum Ausbeuter müssen.
für Deine 40 bis 50K Dienstleister wird von den Leuten auch entsprechend 
was verlangt - wahrscheinlich maximale Mobilität ... das ist nun mal 
nicht jedermanns Sache bzw. hält man nur in jungen Jahren durch.

von Berlin-Fanclub (Gast)


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> tja, und welches Land liegt wirtschaftlich am Boden? wo steigen die
> Arbeitslosenzahlen und sind doppelt so hoch wie bei uns? und drei mal so
> hoch als im echten Deutschland? richtig in Frankreich! auf dem Papier
> hat der Leiher zwar Anrecht auf einen hohen Lohn, aber in der Praxis
> findet er keinen Job! super nicht? das kommt davon, wenn man Sozialisten
> das regieren gestattet.
das stimmt so nicht, in Frankreich ist die Mentalität anders, da will 
man von seinem Lohn auch ordentlich leben können und deshalb können die 
von der Regierung auch nicht solche Vorgaben machen wie hier, wo sich 
mit allem abgefunden wird und eine Pseudofinanzierung (Wohngeld, etc.) 
stattfindet, nur damit die Statistik wieder stimmt!

von Antimedial (Gast)


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Berlin-Fanclub schrieb:
> wahrscheinlich maximale Mobilität ... das ist nun mal
> nicht jedermanns Sache bzw. hält man nur in jungen Jahren durch.

Schließe nicht von dir auf andere. Ich kenne viele Vertreter, die über 
60 sind und trotzdem jeden Tag durch ganz Deutschland reisen. Beim 
Dienstleister hast du da ein bequemeres Leben, da musst du 
allerhöchstens alle paar Monate wechseln.

Berlin-Fanclub schrieb:
> das stimmt so nicht, in Frankreich ist die Mentalität anders

Und deshalb sind sie wirtschaftlich auch am Boden. Für dich vielleicht 
ein anzustrebender Zustand, für die meisten Deutschen ist das aber nicht 
das Lebensziel.

von Berlin-Fanclub (Gast)


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> es ging ja um EINSTEIGER Jobs und wer als Absolvent so unflexibel ist,
> darf sich nicht wundern.
ein absolut trauriges Ergebnis, wenn ich als frisch ausgebildeter 
Absolvent beim Dienstleister anfangen muß - das sagt sehr viel aus!
Das kann man als Notnagel auch machen ... aber inzwischen ist das für 
viele eine Dauerlösung geworden.
Wie gesagt, ich hab nichts gegen Dienstleister, aber die gesetzlichen 
Vorgaben + Subventionierungen sind ein ganz schlechter Witz, die 
natürlich vom Dienstleister voll ausgeschöpft würden ... das würde ich 
an deren Stelle auch so machen.

von Berlin-Fanclub (Gast)


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> Und deshalb sind sie wirtschaftlich auch am Boden. Für dich vielleicht
> ein anzustrebender Zustand, für die meisten Deutschen ist das aber nicht
> das Lebensziel.
siehe hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Bruttoinlandsprodukt
so wahnsinnig groß ist der Unterschied nun auch nicht
... ansonsten würde doch nach China gehen, da gibts jedes Jahr ein 
rasantes Wachstum mit allen negativen Folgen versteht sich.

von Antimedial (Gast)


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Henry G. schrieb im Beitrag #3605013:
> Diese Schlussfolgerung zeigt schön, dass du deine Bildung aus der BILD
> oder Focus Money hast. Lass' mich raten, du wählst CDU oder SPD?

Ich kann für mich selbst nachdenken und was dich wählt braucht dich 
nicht zu interessieren. Hier geht es nicht um Politik.

Berlin-Fanclub schrieb:
> so wahnsinnig groß ist der Unterschied nun auch nicht

Das BIP sagt nicht alles aus.

von Berlin-Fanclub (Gast)


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> Viele Franzosen versuchen derzeit sogar nach Deutschland zu
> gehen, was ja deiner Meinung nach ein neoliberales Land ist hust
> selten so gelacht.
hab ich bisher bisher nicht geschrieben, daß das hier ein neoliberales 
Land ist, im Gegenteil, ein Land mit sozialistischen Vorgaben ... 
einfach mal exakt lesen wer hier was postet und erst dann hier selbst 
posten.

von Berlin-Fanclub (Gast)


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> na schau dir mal die Arbeitslosenzahlen sowie Steigerungen der
> Arbeitslosen zahlen beider Länder an! dazu kommt, dass die Franzosen
> ihre Arbeitslosen noch viel stärker als wir durch Maßnahmen verstecken
> bzw. raus rechnen.
0,3 % Unterschied!
Wie gesagt: ab, ab nach China, wenn es nur ums Wachstum geht!
Was die versteckten Zahlen anbelangt ... die gibt es hier doch auch, 
wahrscheinlich noch in größeren Maße, kann ja keiner exakt nachweisen.

von Berlin-Fanclub (Gast)


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> ist doch quatsch, Frankreich hat noch viel mehr arbeitslose,
> insbesondere bei den Jungen, die noch am Berufseinstieg stehen. Dort
> sind 25% der Jungen arbeitslos! auch geht es um das Delta, das Wachstum,
einfach auch mal Quellen posten.

> in Frankreich ist es negativ, bei uns positiv! dort werden immer mehr
> Jobs abgebaut, Steuern sind zu hoch, die Staatsquote beträgt fast 60%,
> damit ist es ein sozialistisches Land, in Deutschland sind es "nur" ca.
> 45%.
Frankreich war ein Beispiel für andere Vorgaben im Dienstleisterbereich 
... ich finde das schon lustig, daß jetzt Dienstleister der 
Rettungsanker für Arbeitslosigkeit oder gar Wachstum sein soll - okay, 
ist dann Deine Meinung.
Fakt ist, daß die Dienstleister hier subventioniert werden, wenn sie die 
Arbeitslosenstatistik bereinigen.

> Dann geh doch nach Frankreich und bewirb dich, bin gespannt wenn du
> jammernd zurück kommst.
hä, kannst Du nicht lesen, Schweiz und Norwegen ist angesagt in Europa; 
da mußt Du allerdings erst mal hinkommen, die nehmen nicht jeden - das 
Ganze muß sich lohnen.

von Antimedial (Gast)


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Berlin-Fanclub schrieb:
> Fakt ist, daß die Dienstleister hier subventioniert werden, wenn sie die
> Arbeitslosenstatistik bereinigen.

Sie bereinigen nicht irgendwelche Statistiken, sondern stellen ein.

Berlin-Fanclub schrieb:
> da mußt Du allerdings erst mal hinkommen, die nehmen nicht jeden

Eben. Was wollen die mit Arbeitslosen? Wer in der Schweiz und Norwegen 
einen Job findet, findet hier auch einen. Problemlos.

von Berlin-Fanclub (Gast)


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> Steuern sind zu hoch, die Staatsquote beträgt fast 60%,
> damit ist es ein sozialistisches Land, in Deutschland sind es "nur" ca.
> 45%.
45% Staatsquote ist mir auch zu hoch, aber dagegen kannst Du hier nichts 
machen, daran wird sich hier nie was ändern.

von Nonsens (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Sie bereinigen nicht irgendwelche Statistiken, sondern stellen ein.

Nöö. Nur den von den Tausenden aus der Datenbank, der gerade paßt.

von Antimedial (Gast)


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Ja, wieso zum Teufel sollten sie auch Leute einstellen, die nicht 
passen?

von Berlin-Fanclub (Gast)


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> Eben. Was wollen die mit Arbeitslosen? Wer in der Schweiz und Norwegen
> einen Job findet, findet hier auch einen. Problemlos.
Einen Job findest Du findest Du überall auf der Welt, es geht aber um 
Bezahlung, berufliche Fortschritte, Lohnsteigerungen, Ambiente, etc. ... 
und da ist hier schlechter geworden - früher war das besser.

von Antimedial (Gast)


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Berlin-Fanclub schrieb:
> und da ist hier schlechter geworden - früher war das besser.

Für dich! Für andere nicht.

von Nonsens (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Ja, wieso zum Teufel sollten sie auch Leute einstellen, die nicht
> passen?

Damit ist dein ganzes Gesülze hier absurd.

von Berlin-Fanclub (Gast)


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> Ja, wieso zum Teufel sollten sie auch Leute einstellen, die nicht
> passen?
aus Subventionsgründen kann man solche Leute erst mal einstellen, 
entlassen geht ja dann immer noch problemlos - dann hat man aber den 
Mitnahmeeffekt ;-)

von aufklärung? hier! (Gast)


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Natürlich ist die unbefristete Festanstellung beim tarifgebundenen 
Unternehmen der Königsweg. Aber eine Firma kann es sich heute nicht mehr 
leisten, bei jedem Aufschwung 5000 MA einzustellen, die man dank 
Kündigungsschutz und der Gewerkschaften beim nächsten Abschwung an der 
Backe hat. Auch Lohnsenkungen zum Abfedern des Abschwungs sind dank der 
Gewerkschaften unmöglich.

Die Privilegien der Festangestellten gehen einfach viel zu weit. 
Deswegen boomt ja die Leiharbeit, die inzwischen auch schon stark 
reguliert ist.

Es bleibt dabei:
Vielen MA geht es beim Dienstleister besser als beim Mittelständler. Die 
Gehälter sind oft deutlich besser, es gibt Gleitzeit und Zeitkonten, 30 
Tage Urlaub und Boni. Es gibt auch schwarze Schafe, aber die erkennt man 
schon beim Vorstellungsgespräch oder am Arbeitsvertrag.

Bei vielen Mittelständlern gibts o. g. Leistungen jedenfalls nicht.

von Nonsens (Gast)


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aufklärung? hier! schrieb:
> Natürlich ist die unbefristete Festanstellung beim tarifgebundenen
> Unternehmen der Königsweg. Aber eine Firma kann es sich heute nicht mehr
> leisten, bei jedem Aufschwung 5000 MA einzustellen, die man dank
> Kündigungsschutz und der Gewerkschaften beim nächsten Abschwung an der
> Backe hat. Auch Lohnsenkungen zum Abfedern des Abschwungs sind dank der
> Gewerkschaften unmöglich.

Schade, wenn ein Land noch Exportweltmeister ist.

> Die Privilegien der Festangestellten gehen einfach viel zu weit.
> Deswegen boomt ja die Leiharbeit, die inzwischen auch schon stark
> reguliert ist.

Schade, wenn ein Land noch Exportweltmeister ist.

> Es bleibt dabei:
> Vielen MA geht es beim Dienstleister besser als beim Mittelständler. Die
> Gehälter sind oft deutlich besser, es gibt Gleitzeit und Zeitkonten, 30
> Tage Urlaub und Boni. Es gibt auch schwarze Schafe, aber die erkennt man
> schon beim Vorstellungsgespräch oder am Arbeitsvertrag.
>
> Bei vielen Mittelständlern gibts o. g. Leistungen jedenfalls nicht.

Schade, wenn ein Land noch Exportweltmeister ist.

von Berlin-Fanclub (Gast)


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> Die Privilegien der Festangestellten gehen einfach viel zu weit.
> Deswegen boomt ja die Leiharbeit, die inzwischen auch schon stark
> reguliert ist.
Die Regulierung sieht dann aber so aus, daß man direkt zum nächsten 
Dienstleister geschickt wird - gleiche Arbeit, nur anderer Firmenname.
So umgeht man eine scheinbar starke Regulierung und das Spiel kann von 
vorne losgehen ... insofern darf man sich auch nicht wundern als 
Dienstleister, wenn die Motivation der Mitarbeiter irgendwann im Keller 
ist.

von Antimedial (Gast)


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Nonsens schrieb:
> Damit ist dein ganzes Gesülze hier absurd.

So ein Unfug. Ich habe nirgends geschrieben, dass unfähige Leute 
eingestellt werden.

Berlin-Fanclub schrieb:
> aus Subventionsgründen kann man solche Leute erst mal einstellen,
> entlassen geht ja dann immer noch problemlos - dann hat man aber den
> Mitnahmeeffekt ;-)

Das ist aber eine Minusrechnung. Das macht keine vernünftige Firma.

von Nonsens (Gast)


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Antimedial schrieb:
> So ein Unfug. Ich habe nirgends geschrieben, dass unfähige Leute
> eingestellt werden.

Ich werde den Eindruck nicht los, daß dieser Minefields ja immer noch da 
ist. Der war auch so akribisch bis aufs Zahnfleisch, bis er vergangenes 
Jahr mal an einen besseren geriet. ;-)

von Antimedial (Gast)


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Es würde mich nicht wundern, wenn schon in Vergangenheit Leuten das Wort 
im Mund herum gedreht wurde, nur um sie zu diffamieren.

von Berlin-Fanclub (Gast)


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> Das ist aber eine Minusrechnung. Das macht keine vernünftige Firma.
na erst einmal nicht, denn ich kann den Mitarbeiter ja schnell wieder 
entlassen und streiche das Geld ein ... und dann hat der Mitarbeiter den 
schwarzen Peter, denn das ist immer ein Makel bei künftigen Bewerbungen.
Es kommt auch immer auch auf die Firma an, was die nun wollen.

von Thomas1 (Gast)


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Nonsens schrieb:
> Schade, wenn ein Land noch Exportweltmeister ist.


China ist Exportweltmeister. Dabei sind die Arbeitsbedingungen dort auch 
nicht grade toll. Von Umweltschutz nicht zu reden. Alles sehr komisch.

von KT (Gast)


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aufklärung? hier! schrieb:
> Natürlich ist die unbefristete Festanstellung beim tarifgebundenen
> Unternehmen der Königsweg.
> [...]
> Die Privilegien der Festangestellten gehen einfach viel zu weit.

Wie lassen sich diese beiden Aussagen miteinander vereinbaren?

Also ich finde überhaupt nicht, dass die Privilegien der 
Festangestellten zu weit gehen. Es sollte nur der Normalfall in unserer 
Arbeitswelt sein, was es bis vor 15 Jahren auch mal war. Dann kam leider 
die Seuche der Leiharbeits- und Dienstleisterbranche über uns (leider 
damals politisch gewollt).

Heute kann man sich schon glücklich schätzen, wenn man als Ingenieur 
einen unbefristeten Arbeitsvertrag bei einem tarifgebundenen Unternehmen 
hat. Früher war das gar nichts besonderes, heute gehört man damit schon 
fast zur Oberschicht. Mal sehen, wie lange die IG Metall noch die 
35h-Woche halten kann.

von Logger (Gast)


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Nonsens schrieb:
> Ich werde den Eindruck nicht los, daß dieser Minefields ja immer noch da
> ist. Der war auch so akribisch bis aufs Zahnfleisch, bis er vergangenes
> Jahr mal an einen besseren geriet. ;-)

Dieser Verdacht ist mir auch schon gekommen, vor allem weil ich der
andere war.;-b

von Antimedial (Gast)


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KT schrieb:
> Es sollte nur der Normalfall in unserer
> Arbeitswelt sein, was es bis vor 15 Jahren auch mal war. Dann kam leider
> die Seuche der Leiharbeits- und Dienstleisterbranche über uns (leider
> damals politisch gewollt).

Die Zeiten haben sich eben geändert.

Logger schrieb:
> Dieser Verdacht ist mir auch schon gekommen, vor allem weil ich der
> andere war.;-b

Und du bist aus dem Forum geschmissen worden.

von Logger (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Und du bist aus dem Forum geschmissen worden.

Nicht wegen Minefields, sondern wegen so einem anderen Spinner,
der das Provozieren nicht sein lassen konnte. Leider ging die
Selbstverteidigung nach hinten los und dem Andreas war es dann
mehr Billig als Recht da die Konsequenz zu ziehen.
Macht aber nichts. So leicht lässt man sich nicht vertreiben.
Gibt ja noch unendliche Möglichkeiten dabei zu bleiben.

von Antimedial (Gast)


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Die beste Selbstverteidigung wäre, dich hier fern zu halten. Wieso 
machst du das nicht? Ist es für dich schon eine Sucht, dich in 
Selbstmitleid zu baden und dir mit den übelsten Methoden die 
Aufmerksamkeit anderer zu besorgen?

von KT (Gast)


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Personalberater schrieb im Beitrag #3605246:
> man gehört darum zur Oberschicht, weil die IGM Gehälter explosionisartig
> gestiegen sind, nämlich exponentiell und erheblich stärker als die
> Inflation.

Also exponentiell sicherlich nicht, wäre natürlich schön für die 
Angestellten im Tarifkreis. ;-)
Die ausgehandelten Lohnsteigerungen haben normalerweise einen 
inflationsbereinigenden Anteil und obendrauf einen Anteil, um die 
Mitarbeiter am Produktivitätszuwachs zu beteiligen. Das ist nur fair und 
gerecht. Ich finde eher, dass bei den Abschlüssen der letzten Jahre noch 
etwas mehr hätte drin sein müssen.

 Darum ist es klar, wenn FIrmen schauen, diese Kosten zu
> drücken. Völlig verständlich. Das was die IGM da macht ist nichts
> anderes als Erpressung, von wegen "zahle mehr oder wir ruinieren dich"
> ganz wie die Mafia.

Erpressung, Mafia? Das ist nichts weniger als das in der Verfassung 
verankerte Recht der Tarifautonomie (Artikel 9, Absatz 3 Grundgesetz). 
Eine Verhandlung zwischen zwei Partnern resultiert üblicherweise in 
einem Kompromiss mit dem am Ende beide Seiten leben können, mit 
Erpressung hat das in keinster Weise etwas zu tun.

von Antimedial (Gast)


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Personalberater schrieb im Beitrag #3605275:
> Und ob die Produktivitätssteigerung was mit den MAs zu tun hat, sei
> dahin gestellt. Eher steigt die Produkitivtät scheinbar, weil immer mehr
> ausgelagert und automatisiert wird, das hat nix mit den MAs zu tun.

Dazu kommt das stetige Drücken von Lieferanten. Ein Konzern hat eine so 
riesige Einkaufsmacht, dass sie die Preise diktieren kann. Darunter 
leiden nur die Mitarbeiter bei den Zulieferfirmen. Es gibt natürlich 
auch große Zulieferfirmen, die sich nicht drücken lassen, die aber das 
ganze Spiel dann nur selbst weiter fortsetzen.

Die Konzerne müssen diese Produktivitätssteigerungen durchziehen, um die 
überproportional steigende Löhne zu finanzieren. Bei den Aktionären 
bleibt nur ein geringer Teil davon hängen, wenn überhaupt.

von Nonsens (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Die beste Selbstverteidigung wäre, dich hier fern zu halten.

Halt dir mal den Spiegel vor die Nase. Bevor du hier nur andere zu 
missionieren versuchst.

von Antimedial (Gast)


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Nonsens schrieb:
> Halt dir mal den Spiegel vor die Nase. Bevor du hier nur andere zu
> missionieren versuchst.

Ich muss mich nicht auf "Selbstverteidigung" berufen. Wenn ich keine 
Lust mehr habe, gehe ich. Und komme irgendwann wieder. So wie jetzt. Bis 
denne.

von KT (Gast)


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Personalberater schrieb im Beitrag #3605275:
> JA JA JA das ist IGM Propaganda, nichts anderes.

Nein, das ist meine Meinung. Wenn ich mit dieser nicht alleine dastehe, 
umso besser.

> Die abschlüsse waren immer deutlich über der Inflation

Dazu habe ich bereits oben die Begründung geschrieben. Hinzu kommt, dass 
die offiziell berechnete Inflationsrate doch sehr geschönt erscheint, in 
Wirklichkeit ist sie höher.

> Und ob die Produktivitätssteigerung was mit den MAs zu tun hat, sei
> dahin gestellt.

Natürlich hat sie das, die Mitarbeiter schaffen ja die Werte, die zum 
Gewinn des Unternehmens führen, wer denn sonst? Diese Werte können auch 
darin bestehen, einen guten Einkauf zu haben und Leistungen oder 
Zulieferteile von anderen Firmen günstig einzukaufen. Zudem braucht es 
im Durchschnitt immer weniger Leute, um ein bestimmtes Produkt zu 
fertigen. Warum sollen die Mitarbeiter nicht gerecht an der gestiegenen 
Wertschöpfung beteiligt werden?

> was aber kann eine Firma tun um sich zu wehren? wenn die IGMler
> streiken, dann müssen die halt mehr zahlen, sonst ruinieren die die
> Firma. Das ist Erpressung und hat nichts mit Verhandlung zu tun.

Oje, du hast es immer noch nicht verstanden. Natürlich braucht man für 
eine Verhandlung auch Argumente und ein Druckmittel, sonst kann man die 
Verhandlung auch gleich sein lassen. Meinst du, der Arbeitgeber würde 
ansonsten aus reiner Nächstenliebe mehr Geld an seine Mitarbeiter 
verteilen?

von aufklärung? hier! (Gast)


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KT schrieb:
> aufklärung? hier! schrieb:
>> Natürlich ist die unbefristete Festanstellung beim tarifgebundenen
>> Unternehmen der Königsweg.
>> [...]
>> Die Privilegien der Festangestellten gehen einfach viel zu weit.
>
> Wie lassen sich diese beiden Aussagen miteinander vereinbaren?

Da hast du mich erwischt.

Für denjenigen, der nach IGM-Tarif bezahlt wird, ist es natürlich schön, 
gut zu verdienen. Darum will ja jeder in die entsprechenden Konzerne.

Andererseits hat "Personalberater" absolut recht, wenn er auf die extrem 
gestiegenen Gehälter der IGM hinweist.
Vor ERA hat man ja sogar noch besser verdient. Dabei sind die 
ERA-Gehälter ja schon extrem gut.

Seit dem Jahr 2000 betrug die Steigerung der IGM-Tarifgehälter übrigens 
über 40 %, s. Link. Die Firmengewinne sind im Vergleich mit den 
Gehältern natürlich noch stärker gestiegen.

http://www.igmetall.de/internet/docs_0188977_Tariferfolge_06_2012_Web_8340ddebb1a20ea5af65b3911d0a593063d0cad0.pdf

Beim Thema Dienstleister und ANÜ geht es aber vorrangig um Flexibilität, 
nicht um geringe Gehälter. Der Externe ist meist teurer als der 
Festangestellte. Der flexible Einsatz von Arbeitskräften ist wichtig, da 
die Konjunktur einfach viel anfälliger für Schwankungen ist als früher.

Das ist wie mit der Lagerhaltung:
Hohe Bestände verursachen hohe Kosten. Kosten sollten aber nur dann 
entstehen, wenn man auch Geld verdient. Arbeitskraft sollte nur dann zur 
Verfügung stehen und bezahlt werden, wenn sie auch gebraucht wird.

Der rigide Kündigungsschutz und die sturen Gewerkschaften sind letztlich 
daran schuld, dass Zeitarbeit und ANÜ so explodiert sind und nachgefragt 
werden.

von Logger (Gast)


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aufklärung? hier! schrieb:
> Der rigide Kündigungsschutz und die sturen Gewerkschaften sind letztlich
> daran schuld, dass Zeitarbeit und ANÜ so explodiert sind und nachgefragt
> werden.

Wieso sind denn Gewerkschaften "stur" ? Weil die bei den Piloten
auf diese, für den normalen Arbeitnehmer, nicht nachvollziehbaren
Behalt auf die Möglichkeit der Frühverrentung, beharren?
Wenn man die Ansprüche und den Leistungsdruck mal bei denen objektiv 
betrachtet, finde ich persönlich das sogar noch zu wenig. Das sollte
schon mit 50 möglich sein. Schließlich haben 50-Jährige in der
Wirtschaft ja oft auch angeblich keinen Wert mehr, also kann man hier
ruhig mal Nägel mit Köpfen machen oder anders ausgedrückt:
Gleich behandeln.
Der Kündigungsschutz ist auch nicht das, was er verspricht. Da haben
die Firmen genug Bewegungsspielraum wenn es um wenige oder einem
einzelnen MA geht. Wenn es natürlich mehrere oder viele sind, dann
geht es natürlich ins Geld, aber dann sind es auch große Betriebe die
dafür Rücklagen gebildet haben.

von Huch! (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Die Konzerne müssen diese Produktivitätssteigerungen durchziehen, um die
> überproportional steigende Löhne zu finanzieren. Bei den Aktionären
> bleibt nur ein geringer Teil davon hängen, wenn überhaupt.

Wieso klafft die "Einkommensschere" bekanterweise immer weiter 
auseinander???

von Huch! (Gast)


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aufklärung? hier! schrieb:
> Beim Thema Dienstleister und ANÜ geht es aber vorrangig um Flexibilität,
> nicht um geringe Gehälter. Der Externe ist meist teurer als der
> Festangestellte. Der flexible Einsatz von Arbeitskräften ist wichtig, da
> die Konjunktur einfach viel anfälliger für Schwankungen ist als früher.

Und was machen die "Externen" mit Ihrer Flexibilität bei der Schwankung 
"Flaute"???

Ab zum Amt? Kanonenfutter? für den Ofen?

Asoziale -> aufklärung? hier!

von Huch! (Gast)


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Personalberater schrieb im Beitrag #3605484:
> ja weil die Gewerkschaften immer mehr wollen! ist doch ganz klar. Selbst
> ein Metallklopfer ohne Studium kriegt zum Einstieg mehr als der Median
> Arbeitnehmer! dem gilt es einhalt zu gebieten.

Von wo bist du zugereist?

von Christian B. (casandro)


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Also, erstens, einen Job mit 40-50k im Jahr zu bekommen ist mit einem 
Diplom relativ einfach. Man bewirbt sich bei "Siemens" oder 
"Continental" oder einem ähnlichen Betrieb über einen Sklaventreiber, 
arbeitet dann 2 Jahre als Lohnsklave und wird dann übernommen. Die 
nehmen so ziemlich jeden. Ja das mit den Skaventreibern ist sachlich 
betrachtet unsinnig, aber so ticken solche Unternehmen halt. Ist halt 
so, da kann man nichts machen. Wer da arbeitet wird noch viel 
unsinnigere Dinge erleben.

Das Problem mit diesen Jobs ist, dass man sie, wenn man wirklich was 
drauf hat, nicht aushält. Das führt dazu, dass die Doofen übrig bleiben, 
während die, die was können, weiter ziehen, oder in Positionen befördert 
werden in denen sie nichts Produktives mehr leisten können weil sie 99% 
der Zeit mit Verwaltungskram beschäftigt sind.

Der eigentliche Fachkräftemangel liegt in der Gesellschaft. Es glauben 
inzwischen zu viele Leute, dass man einen Computer sinnvoll gebrauchen 
kann ohne zu programmieren. Es glauben zu viele Leute, dass man keine 
Ahnung von Physik oder Mathematik zu haben braucht. Das Studium wird 
immer stärker verengt, was zu Absolventen ohne jeden Überblick führt.

von Multikulti (Gast)


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> aber bin echter Deutscher! und vor allem stolzer Deutscher!
das kann heute jeder sagen ;-)

von Ich (Gast)


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Fachkräftemangel überall!

Mangel an Männern: Chirurgenpräsident sorgt sich um Nachwuchs
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/nachwuchsmangel-chirurgie-zu-wenig-maenner-am-op-tisch-a-962736.html

Christian Berger schrieb:
> arbeitet dann 2 Jahre als Lohnsklave und wird dann übernommen.
Was vielfach so nicht passiert.

von abc (Gast)


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Personalberater schrieb im Beitrag #3605484:
> ja weil die Gewerkschaften immer mehr wollen! ist doch ganz klar. Selbst
> ein Metallklopfer ohne Studium kriegt zum Einstieg mehr als der Median
> Arbeitnehmer! dem gilt es einhalt zu gebieten.
Aha weil andere besser verdienen wie ich müssen die anderen weniger 
verdienen.

Heinerlogik aus einen Wodkageschwängerten Gehirn.

von abc (Gast)


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Christian Berger schrieb:
> "Continental" oder einem ähnlichen Betrieb über einen Sklaventreiber,
> arbeitet dann 2 Jahre als Lohnsklave und wird dann übernommen. Die

Wieso sollten sie den übernehmen wenn vor der Türe der nächste 
2-Jahresdepp steht?

von abc (Gast)


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aufklärung? hier! schrieb:
> Andererseits hat "Personalberater" absolut recht, wenn er auf die extrem
> gestiegenen Gehälter der IGM hinweist.
Die halten nur mit den Preissteigerungen schritt, real sind sie sogar 
darunter.

> Vor ERA hat man ja sogar noch besser verdient. Dabei sind die
> ERA-Gehälter ja schon extrem gut.
Nein, schlechter, s.o.

> Seit dem Jahr 2000 betrug die Steigerung der IGM-Tarifgehälter übrigens
> über 40 %, s. Link. Die Firmengewinne sind im Vergleich mit den
> Gehältern natürlich noch stärker gestiegen.
Eben, da gehts nur darum den Leuten zu verkaufen dass sie angeblich viel 
zu teuer sind, um nix anderes geht es.

> Beim Thema Dienstleister und ANÜ geht es aber vorrangig um Flexibilität,
> nicht um geringe Gehälter.
Es geht ums Geld. Warum hat jeder Konzern seine eigene Leihbude über die 
er sein Personal beschäftigt? Das spart Geld und man kann die Leute 
schneller wieder rausschmeissen, wie Saisonkräfte. Das ist asozial und 
verantwortungslos, reinste frühkapitalistische Ausbeutung.

> Der Externe ist meist teurer als der
> Festangestellte. Der flexible Einsatz von Arbeitskräften ist wichtig, da
> die Konjunktur einfach viel anfälliger für Schwankungen ist als früher.
Bla sülz, siehe oben.

> Das ist wie mit der Lagerhaltung:
> Hohe Bestände verursachen hohe Kosten. Kosten sollten aber nur dann
> entstehen, wenn man auch Geld verdient. Arbeitskraft sollte nur dann zur
> Verfügung stehen und bezahlt werden, wenn sie auch gebraucht wird.
Wie 18-hundert-dunnemals. Und als Lohn eine Schüssel Brei.

von Exportschlager (Gast)


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abc schrieb:
> Die halten nur mit den Preissteigerungen schritt, real sind sie sogar
> darunter.

Das stimmt, es sind aber auch die einzigen Tarifgehälter, die mit der 
wahren Inflation eingermaßen Schritt gehalten hat seit 1998. Deshalb 
liegen die jetzt auch weit vor den anderen. Im Industriemittelstand wird 
sich häufig nur an den Erhöhungen im öffentlichen Dienst orientiert, 
wenn überhaupt. Deshalb kann es vorkommen, dass zwischen 
Mittelstandsentgelt und ERA- Entgelt normiert auf den Stundenlohn heute 
mal locker 50 % Differenz liegen.

von abc (Gast)


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Exportschlager schrieb:
> abc schrieb:
>> Die halten nur mit den Preissteigerungen schritt, real sind sie sogar
>> darunter.
>
> Das stimmt, es sind aber auch die einzigen Tarifgehälter, die mit der
> wahren Inflation eingermaßen Schritt gehalten hat seit 1998. Deshalb
> liegen die jetzt auch weit vor den anderen. Im Industriemittelstand wird
> sich häufig nur an den Erhöhungen im öffentlichen Dienst orientiert,
> wenn überhaupt. Deshalb kann es vorkommen, dass zwischen
> Mittelstandsentgelt und ERA- Entgelt normiert auf den Stundenlohn heute
> mal locker 50 % Differenz liegen.

Ja alles richtig.

von Thomas1 (Gast)


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von Paul B. (paul_baumann)


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>Schon wieder eine Meldung zum Fachkräftemangel.

Überlies solchen Stuss doch einfach oder wechsele zu einer vernünftigen
Zeitung. Auf die Idee einer Recherche scheinen die nicht zu kommen....

Hier sieht man, wie sich Maschinenbau-Studenten fast wie durch 
Zellteilung
vermehren:

http://de.statista.com/statistik/daten/studie/236214/umfrage/studierendenanzahl-im-maschinenbau-in-deutschland/

Mittlerweile muß doch auch dem Letzten klar geworden sein, daß ihm nur
Propaganda erzählt werden soll.

:-(

MfG Paul

von Selbst schuld (Gast)


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Wer als Student nicht merkt, dass die Hörsäle selbst im Ingenieurwesen 
von Jahr zu Jahr voller werden bis übervoll sind und gleichzeitig an 
Ingenieurmangel glaubt, dem ist eh nicht mehr zu helfen.

von Karl Käfer (Gast)


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Hallo,

Selbst schuld schrieb:
> Wer als Student nicht merkt, dass die Hörsäle selbst im Ingenieurwesen
> von Jahr zu Jahr voller werden bis übervoll sind und gleichzeitig an
> Ingenieurmangel glaubt, dem ist eh nicht mehr zu helfen.

Aus dem Füllgrad von Hörsälen auf den Arbeitsmarkt in Ingenieurberufen 
zu schließen, ist im besten Fall mutig und in keinem Fall dazu berufen, 
sich beim Thema "Fachkräfte" zu äußern.

Beste Grüße,
Karl

von Mark B. (markbrandis)


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Selbst schuld schrieb:
> dass die Hörsäle selbst im Ingenieurwesen von Jahr zu Jahr voller
> werden bis übervoll sind

Falsch.

http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/weniger-erstsemester-staerkster-rueckgang-bei-ingenieuren-a-890985.html

von Henry G. (gtem-zelle)


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Mark Brandis schrieb:
> Selbst schuld schrieb:
>> dass die Hörsäle selbst im Ingenieurwesen von Jahr zu Jahr voller
>> werden bis übervoll sind
>
> Falsch.
>
> 
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/weniger-erstsemester-staerkster-rueckgang-bei-ingenieuren-a-890985.html

Falsch, Sie sind wie ein kleines Kind auf die Propaganda der 
Springerpresse reingefallen. Den Spiegel zitieren, auweia!

von Nonsens (Gast)


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Paul Baumann schrieb:

> Überlies solchen Stuss doch einfach oder wechsele zu einer vernünftigen
> Zeitung. Auf die Idee einer Recherche scheinen die nicht zu kommen....

Also es wirkt schon. Vergangenes Jahr hatte ein kostenloses 
Wochenwerbeblatt hier wöchentlich große ganzseitige Kampagnen gegen 
Pflegepersonalmangel, und initiierte und beteiligte sich an Jobmessen 
nur für Pflegepersonal. Dieses Jahr schreiben sie, daß es ein voller 
Erfolg war.

von Thomas1 (Gast)


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Selbst schuld schrieb:
> Wer als Student nicht merkt, dass die Hörsäle selbst im Ingenieurwesen
> von Jahr zu Jahr voller werden bis übervoll sind und gleichzeitig an
> Ingenieurmangel glaubt, dem ist eh nicht mehr zu helfen.


Nur wenige davon werden mal Absolventen. Die meisten brechen ab.

von Nonsens (Gast)


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Thomas1 schrieb:

> Nur wenige davon werden mal Absolventen. Die meisten brechen ab.

Nicht alle. Aus einem Teil der Bestehenden wird aber auch nichts.

von Paul Baumann (Gast)


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>Die meisten brechen ab.

Wo denn? Über den Sockenhaltern oder bereits unterhalb der Hüfte?
;-)
MfG Paul

von Selbst schuld (Gast)


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Die Abbrecherquoten sind im Maschinenbau, dem aktuellen 
Schwemmingenieurfach, in den letzten Jahren kaum gestiegen. Knapp über 
40 % Abbrecher, wenn man UNI und FH zusammenrechnet. Nicht die Welt 
gegenüber früher.
Deshalb wird nach dem Abschluss noch mal still und heimlich von den 
Firmen und Dienstleister rigoros gefiltert. Lustig ist auch immer, dass 
beim Ingenieurmangel die Sklaventreiber zitiert werden. Für den Markt 
kann es gar nicht genug Nachschub an Ingenieuren geben, um die Preise 
und gleichzeitig die Qualität hochzuhalten. Gott sei Dank ist das 
Ingenieursein "genetisch" festgelegt, deshalb nimmt die 
durchschnittliche Qualität der Ingenieure bei dieser Lockrekrutierung 
ab.
Das passt der Industrie nicht so in den Kram, denn dann kann man die 
Preise nicht so drücken, wie es der Absolventenüberhang eigentlich 
vermuten lassen würde. Also versuchen, die Auswahl durch Ausländer zu 
erweitern.
Insgesamt betrachtet, sind die Arbeitsbedingungen auch nicht besser 
geworden, eher das Gegenteil. Arbeitszeitverlängerungen und 
Verdichtungen zusammen mit Kasernenton der Vorgesetzten sind auf dem 
Vormarsch. Gerade bei den Zulieferern/Ingenieurbüros in der 
Automobilindustrie gehts oft zur Sache. Kleine Probleme werden schnell 
hysterisch und cholerisch aufgebauscht. Komplett finanziell überfordert, 
Angst vor Fehlern und Insolvenz. Guten Anteil daran haben wohl die 
Preisdiktate der Konzerne, wo noch IGM-Wohlfühlatmosphäre herrscht.

von Selbst schuld (Gast)


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Aktueller Werbetext eines Personaldienstleisters:


...ein lebenslanges Arbeitsverhältnis bei ein und demselben Unternehmen 
ist zukünftig wohl kaum noch zu erreichen und auch nicht mehr gefragt. 
Immer mehr vom Gleichen führt demnach nicht mehr zum Ziel! Offenheit, 
Flexibilität und Reflektionsvermögen sind die Schlüsselbegriffe für eine 
zeitgemäße Karriere. Wie also optimieren wir unsere persönlichen 
Potentiale und schärfen unsere beruflichen Eigenschaften...


Da hat Schröder den Arbeitnehmern damals mit der Agenda 2010 und der 
Zeitarbeit/Befristung ein schönes Ei ins Nest gelegt bzw. die Zecken an 
die Halsschlagader gesetzt.

von Paul B. (paul_baumann)


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>Aktueller Werbetext eines Personaldienstleisters:

>Reflektionsvermögen

Das Wort "Reflektion" gibt es nicht. Wenn sie aber Reflexion brauchen,
sollen sie sich einen Spiegel als Mitarbeiter einstellen.

MfG Paul

von Marvin TU Dortmund (Gast)


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Also bei uns schaffen ~30 - 40 den Sprung in den Master. Find das jz 
nicht so die Ingenieurschwemme. Bachelorfachidioten interessieren doch 
eh keine Firma.

von Dr. Kohl (Gast)


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Thomas1 schrieb:
> Selbst schuld schrieb:
>> Wer als Student nicht merkt, dass die Hörsäle selbst im Ingenieurwesen
>> von Jahr zu Jahr voller werden bis übervoll sind und gleichzeitig an
>> Ingenieurmangel glaubt, dem ist eh nicht mehr zu helfen.
>
> Nur wenige davon werden mal Absolventen. Die meisten brechen ab.
Die Absolventen zahlen wachsen linear mit den Anfängerzahlen, im ein 
oder anderen Studiengang ein bischen weniger beim anderen ein bischen 
mehr. Die Abbrecherquote ist nahezu immer gleich. man statistisches 
Bundesamt und Arbeitsmarktberichte der Argbeitsagentur. Also : Wenn mehr 
anfangen kommen auch Hinten mehr raus.

von Thomas1 (Gast)


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Dr. Kohl schrieb:
> Die Absolventen zahlen wachsen linear mit den Anfängerzahlen, im ein
> oder anderen Studiengang ein bischen weniger beim anderen ein bischen
> mehr. Die Abbrecherquote ist nahezu immer gleich. man statistisches
> Bundesamt und Arbeitsmarktberichte der Argbeitsagentur. Also : Wenn mehr
> anfangen kommen auch Hinten mehr raus.


Trotzdem sind die Abbrecherzahlen bei Unis schon hoch.
http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/arbeitswelt/ingenieure/studienabbrecher-viel-motivation-geht-verloren-12879154.html

Viel hat das mit der Schule zu tun.

von observer (Gast)


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Dr. Kohl schrieb:
> Also : Wenn mehr anfangen kommen auch Hinten mehr raus.


Jawoll! "Es kommt darauf an, was hinten herauskommt."

Bitte beachten:    hinten  (Adverb)
                   Hintern (Substantiv)

von Thomas1 (Gast)


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Schon wieder was zum Fachkräftemangel. Abiturienten sollen eine 
Ausbildung machen.
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/wissenschaftsrat-empfiehlt-mehr-werbung-fuer-die-lehre-a-964100.html

von Nonsens (Gast)


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Thomas1 schrieb:

> Abiturienten sollen eine
> Ausbildung machen.
> 
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/wissenschaftsrat-empfiehlt-mehr-werbung-fuer-die-lehre-a-964100.html

Sollen jetzt alle in die Fleischfabrik ans Band?

:-)

von Marx W. (Gast)


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Thomas1 schrieb:
> Schon wieder was zum Fachkräftemangel. Abiturienten sollen eine
> Ausbildung machen.
> 
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/wissenschaftsrat-empfiehlt-mehr-werbung-fuer-die-lehre-a-964100.html

Ach, was soll der Blödsinn!
Ich hab mich vor 2-Wochen am Bahnhof unterhalten mit einem der  aus 
Altenburg war und dort für 1,90€ in der Stunde im Schlachthof gearbeitet 
hat. Gelernter  Maurer der jetzt für einen Automotiv-Zulieferer in IN 
über eine Zeitarbeitsfirma für 11€ die Stunde  als Staplerfahrer Stunden 
kloppt. 10-Stunden-Schichten halt,  sind für den normal.

Also, wenn Fachkräfte für solche Tätigkeiten verbraucht werden, wozu 
dann noch Leute ausbilden?

Sollen halt ihre alten Knacker ned in die Rente schicken!
HIV für alle, und Ruhe ist!

von Berlin-Fanclub (Gast)


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> Also, wenn Fachkräfte für solche Tätigkeiten verbraucht werden, wozu
> dann noch Leute ausbilden?
das ist ja nur ein Beispiel für eine Tätigkeit, es gibt noch 1000 andere 
ähnliche Tätigkeiten.
Es wird suggeriert, daß ein Mangel besteht und Hoffnungen geweckt ... 
das funktioniert immer.
Heute habe ich mal wieder eine ähnliche Schreckensmeldung gelesen, daß 
die jungen Leute kein Interesse an Technikausbildung haben trotz sehr 
guter Bezahlung.
Sowas weckt immer unterbewußt Hoffnungen.
Warum erst ausbilden? Wer studiert fällt aus der Statistik, ist erst 
einmal nicht arbeitslos gemeldet - theoretisch hat er nach dem Studium 
eine wesentlich Chance, theoretisch je nach Nachfrage - so läuft das 
Spiel.
Was auch immer vergessen wird: eine Fachkraft kann eigentlich alles 
sein; den Begriff Hilfsarbeiter gibt es schon lange nicht mehr - heute 
brauche ich für alles irgendeine Ausbildung.

von Jo S. (Gast)


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Selbst schuld schrieb:
> Wer als Student nicht merkt, dass die Hörsäle selbst im Ingenieurwesen
> von Jahr zu Jahr voller werden bis übervoll sind und gleichzeitig an
> Ingenieurmangel glaubt, dem ist eh nicht mehr zu helfen.

Das ist falsch!

Es gibt nur die einseitige Berichterstattung und keine öffentliche
Gegenmeinung.

Man kann niemanden vorwerfen, daß er auf diese Propaganda herein 
gefallen ist.

von Thomas1 (Gast)


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Der Hochschulzugang soll für Fachkräfte leichter werden. genaso sollen 
Studienabbrecher eine Ausbildung verkürzt bekommen.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/leichterer-zugang-zum-studium-fuer-azubis-12893630.html

Schon jemand eine Meinung zum Plan der Ministerin?

von Paul M. (paul_m65)


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Marx W. schrieb:
> Gelernter  Maurer der jetzt für einen Automotiv-Zulieferer in IN
> über eine Zeitarbeitsfirma für 11€ die Stunde  als Staplerfahrer Stunden
> kloppt. 10-Stunden-Schichten halt,  sind für den normal.

Es gibt auch Elektroingenieure, die Jobs dieser Art machen müssen um 
nicht nach Hartz IV abzurutschen.

von Marx W. (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Man kann niemanden vorwerfen, daß er auf diese Propaganda herein
> gefallen ist.

Wir leben aber auch nicht mehr in 80`er! Damals nannte man das noch die 
"Informations-Gesellschaft" hust!
Wo Bild-BamS und Glotze  alles war, was es an Informationsquellen gab!

Heute leben wir in der Wissensgesellschaft, da kann sich jeder 
Informationen beschafften und muss nicht das nehmen was Medienkonzerne 
einem auftischen!

Wer heut als Absolvent der Mint-Studiengänge große Augen macht wg. den 
Job-angeboten. Der hat es echt verdient sich beim Sklavenhalter 
auszunutzen.
Wer nix anderes als Facebook kennt ist selber an seinem Schicksal 
schuld!
Ich lach mich immer halb kaputt wenn wieder ein "Hilfe wir kriegen keine 
Fachkräfte"-Artikel in den Onlinemedien erscheint und dann in den 
Kommentaren die Realität geschildert wird.

von Marx W. (Gast)


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Thomas1 schrieb:
> Schon jemand eine Meinung zum Plan der Ministerin?

Hat die überhaupt einen Plan?
Das Bundesbildungsministerium hat wohl die geringsten Gestaltungsrahmen 
unter allen Ministerien!
Schule und Hochschule sind Ländersache!
Einzig bei der dualen Ausbildung hat die was Mitzureden.
Aber da hat sie nicht das alleinige Sagen!
Also, wozu braucht man das Bundesbildungsministerium  eigentlich noch?

von Nonsens (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Wir leben aber auch nicht mehr in 80`er!

In den 80-ern wurde noch groß verkündet, daß es in Jahrzehnten, also 
heute, so viel Wertschöpfung gäbe, daß es Vollbeschäftigung gibt, und 
die Vollbeschäftigten nur noch eine 20h-Woche haben müßten. Man sagte 
also quasi das Schlaraffenland voraus. Ich glaubte selbst daran, weil 
die Wirtschaft dort noch ziemlich gut und rund lief. Meine Infoquelle 
war damals die Technikzeitschrift PM-Magazin, und ja, sie hatten immer 
wirklich interessante Artikel. Heute muß ich sagen, ja, sie hatten 
wenigstens "amüsierende" Artikel mit dabei.

Wahrscheinlich war man noch verblendet von Erhards Wirtschaftswunder, 
was da erst kaum 15 Jahre her war. Die Arbeitslosenquote betrug damals 
noch völlig statistisch unbereinigt absolut 1 Million, und ich kannte 
ein paar davon, das waren wirklich nur Leute, die nicht bis 3 zählen 
konnten.

LOL

Aber Jo hat Recht: Es gibt natürlich tatsächlich einen wirklichen 
Mangel, aber an Eier legenden Wollmilchsäuen für fast lau. Aber wer ist 
nur eines davon, oder gar beides zusammen? Ein paar alte Ing. in der 
Rente, alle Schäfchen im Trockenen, die noch ein wenig Hobby machen 
wollen, und Geld überhaupt keine Rolle mehr spielt.

Ich lernte ein paar davon kennen, die mit 55 abserviert wurden. Die 
wollten sogar zum Dienstleister, und sagten gleich: Verträge nur nach 
meinen Bedingungen, und wenn es nicht klappt, bin ich völlig unbehelligt 
und unbeschadet wieder weg.

Einer hatte das Geld so locker, daß er sich in seinen Benz setzte, und 
Dienstleister grundsätzlich nur persönlich abklapperte. Mit Bewerbungen 
und Personalbögen zappelten die gar nicht erst rum. Die alte Garde, Ende 
40 bis Anfang 50 geboren.

Kundenkontakte, die was nützten, hatten die Jungs aber auch nicht, die 
ich beim Amt kennen lernte. Mit einer riesigen Kundenreferenzliste 
machten sie nichts, Kunden sind ja Auftraggeber gewesen, nicht 
potentielle Beschäftigungsmöglichkeiten.

:)

von hgjfkdsöa (Gast)


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Paul M. schrieb:
> Es gibt auch Elektroingenieure, die Jobs dieser Art machen müssen um
> nicht nach Hartz IV abzurutschen.
Ich kenne keinen Einzigen und ich kenne auch niemanden der einen kennt, 
der einen kennt...
Vielleicht gibts da ein paar Ingenieure die einen exotischeren 
Ingenieursstudiengang absolviert haben. Selbst von denen ist keiner in 
so einem Hilfsarbeiterjob, die haben sich (fachfremd) selbstständig 
gemacht wie z.B. ein Vermessungsing. und Bauing., vielleicht nicht 
exotisch genug aber ich kenne einfach keinen Ingenieur der "aufm Bock" 
sitzt und Paletten rumkutschiert.

von Marx W. (Gast)


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hgjfkdsöa schrieb:
> Vielleicht gibts da ein paar Ingenieure die einen exotischeren
> Ingenieursstudiengang absolviert haben. Selbst von denen ist keiner in
> so einem Hilfsarbeiterjob, die haben sich (fachfremd) selbstständig
> gemacht wie z.B. ein Vermessungsing. und Bauing., vielleicht nicht
> exotisch genug aber ich kenne einfach keinen Ingenieur der "aufm Bock"
> sitzt und Paletten rumkutschiert.

Doch, die gibt`s!
War erstaunt wieviele  Ex-DDR-Ing.(FH) Job`s haben die auch ein 
Elektriker macht.

von Nonsens (Gast)


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hgjfkdsöa schrieb:
> Ich kenne keinen Einzigen und ich kenne auch niemanden der einen kennt,
> der einen kennt...

Das ist aber auch üblich und typisch, daß man niemanden von der anderen 
Seite (mehr) kennt. Aus den Augen, aus dem Sinn, heißt das manchmal.

von MD (Gast)


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Mahlzeit,

observer schrieb:
>> Seit wann liegt Clausthal denn im Osten? Vielleicht von der
> Bretagne aus
>> gesehen. :)
>
> Clausthal war zwar nicht DDR, es lag aber im äussersten Osten der
> Bundesrepublik nur wenige Kilometer von der 'Demarkationslinie'
> entfernt:
>
> https://de.wikipedia.org/wiki/Zonenrandgebiet
>
> Wegen der beschissenen, ungünstigen Lage wurden solche Gegenden von der
> Bundesregierung wirtschaftlich besonders gefördert. Ortschaften in
> dieser Region galten als rückständig, provinziell, langweilig. Viele
> junge Leute zogen deshalb rasch weg aus dieser tödlich langweiligen
> Ödniss. Auch nach dem Mauerfall hat sich daran nicht allzuviel geändert.

so öde und rückständig ist es auf dem Berg und an der Uni gar nicht. 
Woher nimmst Du Deine Kenntnis? Ansonsten müsstest Du Dich mal in die 
Lage einer dichten Grenze hineinzuversetzen versuchen. Hast Du die 
Situation noch erlebt? Freundliche Frage - ich kenne Dich nicht, 
allerdings ist es leicht, derartiges Vokabular zu verwenden, hat man die 
Situation nicht selbst erlebt.

MD

von Provinz.Heini (Gast)


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Hallo Forenschreiber,

hat mich gefreut, dass mein Thread so große Resonanz gefunden hat ;-P

Weiterhin habe ich folgenden Gedanken gehabt bezüglich der 
MINT-Kampagne.

An den Unis und auch FHs wird ja nicht aus jedem beliebigen 
"Rohmaterial" ein Ingenieur gebacken. Da muss schon eine gewisse 
Prädestination und auch Prävalenz da sein. An den besagten Institutionen 
holt sich also schon so ein fast genetisch vorgefasster "Rohingenieur" 
seine Bestätigung bzw. seine Zertifizierung ab und lässt sich mit Wissen 
anreichern und auffüllen. Aber er ist halt überhaupt aufnahmefähig und 
kann auch sein Wissen kreativ transferieren auf jegliche 
Problemstellungen.

Intuitiv würde ich sagen, dass mehr als 90% des Potentials an 
"Rohingenieuren" ausgeschöpft ist und sie ihren Diplom/Master/Bachelor 
bekommen haben.

Der große Ansturm der jetzt noch kommt, müsste zwangsläufig aussortiert 
werden, außer die Unis und FHs senken den Schnitt der zu erbringenden 
ausreichenden Leistung so, dass die Abbrecherquote konstant bleibt. Das 
würde aber ein neues Problem aufwerfen, dass die Qualität der 
Mehringenieure deutlich schlechter wird.

Dieses Propagieren eines Ingenieurmangels ist ein Irrweg, der den 
Industriestandort Deutschland kein bisschen weiterbringt, wenn nicht 
sogar schadet.

von Marx W. (Gast)


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Provinz.Heini schrieb:
> Dieses Propagieren eines Ingenieurmangels ist ein Irrweg, der den
> Industriestandort Deutschland kein bisschen weiterbringt, wenn nicht
> sogar schadet.

Streich Deutschland, dann weis man, um was es in dem Land nur mehr geht!

von Jo S. (Gast)


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Provinz.Heini schrieb:

> An den Unis und auch FHs wird ja nicht aus jedem beliebigen
> "Rohmaterial" ein Ingenieur gebacken. Da muss schon eine gewisse
> Prädestination und auch Prävalenz da sein.

Ich glaube nicht, daß die meisten ihr Studienfach aus Interesse, sondern 
wegen der jahrelangen massiven MINT-Kampagne gewählt haben.

> Intuitiv würde ich sagen, dass mehr als 90% des Potentials an
> "Rohingenieuren" ausgeschöpft ist und sie ihren Diplom/Master/Bachelor
> bekommen haben.

Wie meinst du das - pro Jahrgang?

> Der große Ansturm der jetzt noch kommt, müsste zwangsläufig aussortiert
> werden, außer die Unis und FHs senken den Schnitt der zu erbringenden
> ausreichenden Leistung so, dass die Abbrecherquote konstant bleibt.

Die Arbeitgeberlobby fordert seit langem ein Ansenken der 
Abbrecherquoten, d.h. das Prüfungsniveau soll weiter gesenkt werden.

> würde aber ein neues Problem aufwerfen, dass die Qualität der
> Mehringenieure deutlich schlechter wird.

Wenn´s die Firmen so wollen.

> Dieses Propagieren eines Ingenieurmangels ist ein Irrweg, der den
> Industriestandort Deutschland kein bisschen weiterbringt, wenn nicht
> sogar schadet.

Die Unternehmensverbände wissen schon, was sie tun!
Sie wollen einen möglichst hohen Überschuß an Absolventen und Ing., 
damit die untereinander unter höheren Wettbewerb stehen. Und Bachelors 
werden zukünftig vermehrt um Technikerstellen konkurrieren.

Die formalen Voraussetzungen wurden schon im Qualifikationsrahmen 
geschaffen: Bachelor = Techniker = Meister

Die praktische Umsetzung erfolg jetzt.

von FPGA-Experte (Gast)


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Dies ist mein Beitrag zur Analyse des fachkräftemangels:

Heute gab es mal wieder ein Ding, das in meiner Statistik die Nummer des 
Jahres werden könnte. Vor 2 Wochen bekomme ich einen aufgeregten Anruf 
von einem IT-Dienstleister im Münchener Raum, eine 
Forschungsgesellschaft brauche unbedingt einen FPGA-Entwickler zur 
Umsetzung von speziellen Algorithmen. Aufgrund des enormen Zeitdrucks 
soll sofort besetzt werden, am Besten Start direkt nach Ostern.

Ich willige ein, direkt einen telefonischen Interviewtermin zu machen, 
am Besten gleich am nächsten Tag. Darauf meldete sich niemand. 
Stattdessen vergingen zwei Tage bis ich abends eine mail fand, die von 
15.00 stammt und einen Interviewtermin für 17.00 vorsah. Der war 
natürlich vorbei. Rückfrage in deren Büro ergab, dass man dort pünktlich 
um 17.00 Feierabend macht. Angerufen hat mich keiner. Am nächsten Tag 
erfahre ich, dass man mich nicht hat kontaktieren können, weil man keine 
Kontaktdaten habe. Mein Einwand, dass eine google Suche mit meinem Namen 
direkt meine Webseite auswirft mit vollem Impressum liess den Herrn 
unberührt. Weitere Termine gebe es nun vor Ostern nicht, weil die 
Verantwortlichen im Zeitdruck sind und keine Interviews führen.

Am Do vor Ostern kommt dann wieder eine Mail mit einem Interviewtermin 
für Dienstag nach Ostern. Fein: Termin gebucht und am Di das Telefon 
neben dem Arbeitsplatz liegen habend gewartet. Der Termin wird dann aber 
kurzfristig abgesagt, weil die Verantwortlichen nicht anwesend sind und 
die Erstzpersonen fürs Interview nicht eingewiesen sind. Meine 
Zwischenfrage, wie man dann hätte nach Ostern starten wollen, liess den 
Herrn wieder kalt.

Dann gab es wieder einen Tag Pause. Heute dasselbe Spiel: 
Interviewtermin für heute nachmittag, kurzfristig angesetzt - es 
passiert aber nichts, weil man dort angeblich keine Zeit hat. 
Stattdessen kommen erste Aufgabendetails als Weiterleitung, die erkennen 
lässt, um welche Firma es sich handelt. Zu meiner Überraschung ist es 
weder Planck, noch Fraunhofer und schon gar nicht R&S, die ich wegen des 
Algorithmik-FPGA-Themas zunächt im Verdacht hatte, sondern eine Firma, 
die ich noch nie gehört hatte. Die Webseite hat eine tolle 
Flashanimation, die Schrift ist aber kaum zu lesen und so richtig 
erfährt man nichts. Selbst Wikipedia hat fast nichts. Aus Google erfährt 
man, dass sie urspünglich in Frankreich sitzt. Aha.

Ich gehe in die Offensive und rufe dort mal an, werde von der Zentrale 
weiterverbunden und erfahre, dass keiner da ist, der mit mir sprechen 
könne, das Thema sei aber heiss und man brauche sofort Unterstützung. 
Leider ist auch morgen keiner da für ein Interview, weil dort wie in 
französischen Firmen üblich, an Freitagen nur kurz gearbeitet wird. Aha!

Da ich nach nunmehr 2 Wochen immer noch nichts verhandelt habe, habe ich 
logischerweise beim derzeitigen Kunden eine Verlängerung angenommen und 
das auch gleich kommuniziert, das ich nun erst in 2 Monaten wieder frei 
bin. Keine 3 Minuten später bekomme ich eine mail, dass ich dann aus dem 
Rennen sei, weil die Firma ja sofort besetzen möchte.

Frage: Was heisst in französischen Forschungsfirmen "sofort"?

von Mark B. (markbrandis)


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FPGA-Experte schrieb im Beitrag #3629640:
> Frage: Was heisst in französischen Forschungsfirmen "sofort"?

Tout de suite... ça veut dire qu'on va le faire dans trois mois ;-)

: Bearbeitet durch User
von Thomas1 (Gast)


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Prämien für Arbeitslose, die eine Qualifizierung durchziehen. Die 
Vorschläge sind doch da. Nun muß Merkel was tun.
http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-04/fortbildungspraemie-dgb

von Дуссель дукъ (Gast)


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Das bedeutet in 2 Monaten nochmals anrufen, ob das Problem noch offen 
sei. Der zu berechnende Stundensatz hat sich nun aber verdreifacht....

von Ka (Gast)


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FPGA-Experte schrieb im Beitrag #3629640:
>
> Frage: Was heisst in französischen Forschungsfirmen "sofort"?

Sofort heißt "sofort nachdem der Typ der den Job aktuell macht gekündigt 
hat, gekündigt wurde oder aus dem Fenster gesprungen ist".

von FPGA-Analysator (Gast)


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So sieht es aus. In der Regel probieren die Firmen erst einmal, sich 
schnell möglichst viele Profile ins Haus zu holen, um schön auswählen zu 
können. Die Profile werden von den Vermittlern aber dosiert abgegeben 
und zwar so, dass sie erstmal einen teueren und einen billigen anbieten. 
Am billigen verdienen sie meistens mehr. Jetzt kommt es auch den Einkauf 
an:

1. Wenn der hart limitiert, kommt der billige rein und wenn es nur 1-2 
Euro sind. Das Resulat ist, dass der Billigere signifikant weniger 
Erfahrng hat, die eigentlich einen grösseren Abstand rechtfertigt hätte, 
der aber vom Vermittler nicht weitergegeben wurde, damit er eine 
grössere Marge hat.

2. Wenn aber Luft ist, wird auch der Teure ins Auge gefasst. Blöd ist 
es, wenn es gerade keine billigen gibt und nur ein Profil vorliegt. Dann 
wartet der Kunde gerne nochmal 3 Tage, bis auch die anderen Vermittler 
geliefert haben. Das sicherste Zeichen dafür ist, dass der Kunde trotz 
angeblichem dringenden Bedarf kein Interview führt. Da wird eben im 
Hintergrund hektisch mit einem billigeren verhandelt. Jetzt gibt es 
wieder zwei Möglichkeiten:

a) Die anderen liefern andere Leute - dann gehe zum procedere weiter 
oben

b) Sie liefern denselben, was in Mangelzeiten die Regel ist. Wenn der 
nun über Vermittler 2 billiger ist, wird Vermittler 1 hingehalten oder 
es wird verhandelt. Wenn er teuerer ist, wird mit Vermittler 1 
verhandelt.

Das alles dauert meistens so lange, dass der Vorgeschlagene auch den 
Eindruck bekommt, dass zunächst mit einem anderen verhandelt wird, auch 
wenn das nicht der Fall ist und er ist dann weg.

von Nonsens (Gast)


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FPGA-Analysator schrieb im Beitrag #3632117:

> So sieht es aus.

Kannst du über die vielen Worte und Sätze mal einen Flowchart erstellen? 
Das wäre übersichtlicher.

;-)

von FPGA-Analysator (Gast)


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Ich bin eigentlich kurz davor. Bei dem, was an Mist in 
Projektverhandlungen läuft, verliert selbst der Gebübteste den 
Überblick.

von hans biersack (Gast)


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Viele Ing. scheinen noch nicht begriffen zu haben dass die goldenen 
Zeiten als Angestellter vorbei sind. Wie sieht denn heute die "Karriere" 
eines angestellten Ing aus: Dienstleister, ist es ein hauseigener klappt 
evt. der Sprung auf eine feste Stelle in einem Konzern und als Belohnung 
gibts den beschissenen ERA-Tarif, mit Phantasiezulagen und tausend 
Abstufungen und Sonderregelungen, regionalen Unterschieden,... und auf 
einen solchen Posten darfst du dich mit 300 andern prügeln, oder du 
gehts in eine kleine Mittelstandsklitsche wo es noch beschissener 
aussieht. Kurz: keine Perspektiven.
Alternative: Freelancer. Nachteil: Schmarotzer wie Vermittler die von 
einem runterfressen, ähnlich beschissen wie Angestellter oben, aber eher 
noch besser, falls man es nicht in einen Konzern schafft und das ist 
eher utopisch bei dem Überangebot an Ingenieuren.

Besser: komplett selbstständig, eigene Firma, der einzige Weg wo relativ 
problemlos "noch was geht" und vor allem die Kohle stimmt, man 
profitiert vom Ingenieursüberschuss die für ein Butterbrot arbeiten.

Wer nicht völlig weich in der Birne ist und etwas Grundkapital zur 
Gründung beisammen hat wird diesen Weg gehen, wenn die Kohle knapp ist 
macht man eben nur Software, die Investitionen sind geradezu lächerlich 
und man hat ein breites Feld wo man einsteigen kann.

Ich verstehe nicht warum in Deutschland 99% der Ing. als Angesteller 
unterkomen wollen, denen kommt die nicht mal in den Sinn einen anderen 
Weg zu gehen.

von LibertyOnly (Gast)


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sehr guter Beitrag. Übrigens noch besser ist andere Ingnieure für sich 
arbeiten zu lassen :-)

von Thomas1 (Gast)


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LibertyOnly schrieb:
> sehr guter Beitrag. Übrigens noch besser ist andere Ingnieure für sich
> arbeiten zu lassen :-)


Mach eine Zeitarbeitsfirma auf.

von Mark B. (markbrandis)


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Thomas1 schrieb:
> LibertyOnly schrieb:
>> sehr guter Beitrag. Übrigens noch besser ist andere Ingnieure für sich
>> arbeiten zu lassen :-)
>
>
> Mach eine Zeitarbeitsfirma auf.

Weil man da ja auch überhaupt nicht viele Konkurrenten hat.

von und nun (Gast)


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>Autor: hans biersack (Gast)
>Ich verstehe nicht warum in Deutschland 99% der Ing. als Angesteller
>unterkomen wollen, denen kommt die nicht mal in den Sinn einen anderen
>Weg zu gehen.


Alle total blockiert ... quasi der falsche Typ Mensch. Da waere also 
eher der Typ Abenteurer gefragt. Eher etwas fuer die Jungen. Schade

von Paul M. (paul_m65)


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hans biersack schrieb:
> Ich verstehe nicht warum in Deutschland 99% der Ing. als Angesteller
> unterkomen wollen, denen kommt die nicht mal in den Sinn einen anderen
> Weg zu gehen.

Das liegt wohl auch daran, weil die Studieninhalte nicht auf den anderen 
Weg vorbereiten. Weder die technisch fachlichen Studieninhalte (weil zu 
theoretisch und weltfremd) noch die betriebswirtschaftlichen 
Studieninhalte (sofern überhaupt vorhanden) bereiten auf eine 
Selbstständigkeit vor.

von LibertyOnly (Gast)


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und nun schrieb:
> Alle total blockiert ... quasi der falsche Typ Mensch. Da waere also
> eher der Typ Abenteurer gefragt. Eher etwas fuer die Jungen. Schade

viele Ingenieure sind einfach zu links und antikapitalistisch drauf. Die 
wollen halt ihr grünes Spießerleben mit Job in einem 
Gewerkschaftsbürokratenladen, keine Verantwortung und wollen nix mit 
Geld oder Wirtschaft zu tun haben. Solche Jobs aber sind immer mehr 
Vergangenheit.

Wer echte Sicherheit will, macht sich selbständig und hat mehrere 
Standbeine und ist nicht von einem Chef abhängig. Heute ist jeder 
Angestellte ersetzbar und der Trend geht ganz klar in Richtung Offshore, 
Outsourcing, Leiharbeit, Werkvertrag, keine Tarifbindung, also der Trend 
arbeitet ganz klar gegen den klassischen Angestellten.

von Ich (Gast)


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LibertyOnly schrieb:
> Wer echte Sicherheit will, macht sich selbständig und hat mehrere
> Standbeine und ist nicht von einem Chef abhängig. Heute ist jeder
> Angestellte ersetzbar und der Trend geht ganz klar in Richtung Offshore,
> Outsourcing, Leiharbeit, Werkvertrag, keine Tarifbindung, also der Trend
> arbeitet ganz klar gegen den klassischen Angestellten.

Nicht jeder ist als Freiberufler geeignet, ohne "links" zu sein.
Outsourcing, Leiharbeit etc. heißt auch, keine emotionale Bindung zum 
Unternehmen in dem man arbeitet, ich mache meine Arbeit mehr nicht und 
LMAA.

von senf am morgen (Gast)


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Ich schrieb:
> Nicht jeder ist als Freiberufler geeignet, ohne "links" zu sein.
> Outsourcing, Leiharbeit etc. heißt auch, keine emotionale Bindung zum
> Unternehmen in dem man arbeitet, ich mache meine Arbeit mehr nicht und
> LMAA.
Bei den Amis ist das ganz normal, die juckt es auch nicht wenn sie 
pleite gehen, machen sie halt den nächsten Laden auf, interessiert 
keinen weiter, auch wenn es ganz andere Branche ist.

In Deutschland scheisst man sich schon vor Angst in die Hosen wenn sie 
nur daran denken sie könnten sich selbstständig machen und pleite gehen 
und ganz wichtig : was würden die Nachbarn,... über einen denken? Es 
könnte auch die Welt untergehen. Immer volles worst-case-Denken und wenn 
dann mal einer pleite geht, kommen sie aus ihren Löchern: 'Habe ich ja 
gleich gewusst', 'Tja wäre er ans Band hätte er den sichern Job, der 
meint auch er ist was besseres, mecker mecker mecker'
Genau diese Leute mit Schattenparker-Mentalität maulen dann immer rum, 
weil sie nur noch über Zeitarbeit, Dienstleister,... arbeiten 
müssen/können.

von senf am morgen (Gast)


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Paul M. schrieb:
> ie Studieninhalte nicht auf den anderen
> Weg vorbereiten. Weder die technisch fachlichen Studieninhalte (weil zu
> theoretisch und weltfremd) noch die betriebswirtschaftlichen
> Studieninhalte (sofern überhaupt vorhanden) bereiten auf eine
> Selbstständigkeit vor.

Seltsam, ein Handwerker oder Quereinsteiger schafft das oft auch einen 
Laden zu gründen, wie machen die das alle nur ohne Studium, die hat auch 
keiner "vorbereitet". Machst du auch erst ein Studium um ne 
Dosenwurstbüchse zu öffnen?

von senf am morgen (Gast)


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senf am morgen schrieb:
> ...Dosenwurstbüchse zu öffnen?
Ergänzung: Gerade die Ingenieure posen doch immer damit ihr Studium 
hätte sie gelehrt sich schnell in jedes komplexe Gebiet einzuarbeiten, 
seltsam dass diese unselbstständigen Kinder es nicht schaffen sich in 
die entspr. Gründermaterie einzulesen und jeder Hauptschüler eine 
Gartenbaufirma,... aufmacht und auch erfolgreich weiterführt.
Die scheissen sich einfach in die Hosen bei dem Gedanken sich was 
eigenes aufzubauen, da ist dann jede Ausrede recht, 'das Studium 
bereitet mich nicht darauf vor' - LOL.

von Ich (Gast)


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Als Studierter weißt Du eben mehr, was alles so schief gehen könnte (und 
lässt es dann), als "Hauptschüler" heißt es dann eher "Augen zu und 
durch".

Aber als Freiberufler musst Du Dich gut verkaufen können, quatschen 
können, .. viele Ings können das nicht so gut.

von mec (Gast)


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senf am morgen schrieb:
> Paul M. schrieb:
>> ie Studieninhalte nicht auf den anderen
>> Weg vorbereiten. Weder die technisch fachlichen Studieninhalte (weil zu
>> theoretisch und weltfremd) noch die betriebswirtschaftlichen
>> Studieninhalte (sofern überhaupt vorhanden) bereiten auf eine
>> Selbstständigkeit vor.
>
> Seltsam, ein Handwerker oder Quereinsteiger schafft das oft auch einen
> Laden zu gründen, wie machen die das alle nur ohne Studium, die hat auch
> keiner "vorbereitet". Machst du auch erst ein Studium um ne
> Dosenwurstbüchse zu öffnen?

Als selbstständiger Handwerker ist man entweder Meister (hat die 
Ausbildung um einen Betrieb zu führen, glaub ich jedenfalls), oder man 
kennt die Regeln nicht, und wundert sich dann, warum man nur Ärger am 
Hals hat, oder man hat Glück, und niemand beschwert sich, und außerdem 
kann sich die Konkurenz auch keinen Anwalt leisten ;)

von nürnberger (Gast)


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von LibertyOnly (Gast)


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Ich schrieb:
> Nicht jeder ist als Freiberufler geeignet, ohne "links" zu sein.
> Outsourcing, Leiharbeit etc. heißt auch, keine emotionale Bindung zum
> Unternehmen in dem man arbeitet, ich mache meine Arbeit mehr nicht und
> LMAA.

Das Gegenteil ist der Fall. Der "Konzernbeamte" denkt eher, "ich krieg 
mein Geld sowieso" und verliert nach vielen Jahren den Hunger hart zu 
arbeiten. Der Freiberufler bzw. der Externe dagegen muss sich 
anstrengen, da er viel leichter freigesetzt werden kann.

von Thomas1 (Gast)


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Da haben wir es doch. Firmen jammern und verlangen nach Fachkräfte, sind 
aber nicht willig, das zu verbessern.

http://winfuture.de/news,81449.html

von asdfg (Gast)


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senf am morgen schrieb:
> Ergänzung: Gerade die Ingenieure posen doch immer damit ihr Studium
> hätte sie gelehrt sich schnell in jedes komplexe Gebiet einzuarbeiten,

Ja, in Gebiete mit logisch und nach physikalischen Gesetzen 
funktionierenden Systemen. Das ist die Wirtschaft aber nun ueberhaupt 
nicht.

asdfg

von LibertyOnly (Gast)


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asdfg schrieb:
> Ja, in Gebiete mit logisch und nach physikalischen Gesetzen
> funktionierenden Systemen. Das ist die Wirtschaft aber nun ueberhaupt
> nicht.
>
> asdfg

so ist es. In der Wirtschaft wird extrem viel "aus dem Bauch heraus" 
entschieden oder auch nach Sympathie. Da kann es sein, dass ein etwas 
teurerer Lieferant genommen wird, weil man den Chef gut kennt und mit 
dem früher regelmäßig einen drauf machen gegangen ist. Oder weil der 
Bereichsleiter seine Ziele darauf hat, wie hoch der Gewinn pro 
Mitarbeiter ist, werden viele Externe Kräfte eingestellt, weil diese 
nicht als Mitarbeiter zählen und so pro interne Kraft der Gewinn höher 
ausfällt, auch wenn es vielleicht wirtschaftlich nicht sinnvoll ist. 
Oder man folgt einem Trend, weil das die anderen auch so machen. Rein 
formal logisch und streng ökonomisch richtig ist in der Wirtschaft 
vieles nicht.

von its (Gast)


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LibertyOnly schrieb:
> Das Gegenteil ist der Fall. Der "Konzernbeamte" denkt eher, "ich krieg
> mein Geld sowieso" und verliert nach vielen Jahren den Hunger hart zu
> arbeiten. Der Freiberufler bzw. der Externe dagegen muss sich
> anstrengen, da er viel leichter freigesetzt werden kann.
Es ist echt ein hartes Los wenn man als Freelancer/Selbstständiger 
arbeitet. Ich mach das jetzt schon ca. 2 Jahre, neben dem Studium, am 
Anfang lief es gut, klar weil man auch billiger war um mal Fuss zu 
fassen aber sobald du Geld damit verdienen willst also Tarife abrufen, 
für die es sich lohnt (von Reich werden noch weit entfernt), dann wird 
es knallhart.
Ab und zu ist mal ein akzeptabler Stundensatz dabei aber das ist eher 
die Ausnahme.
Wie manche davon sicher leben wollen (also mit Rentenvorsorge,...) bei 
den miesen Tarifen ist mir ein Rätsel, ich schätze mal die meisten leben 
von der Hand in den Mund, gespart/vorgesorgt wird nix, weil nix übrig 
bleibt. Da wird halt vor sich hingewurschtelt von Auftrag zu Auftrag 
gehangelt, wird schon schief gehen bis sie in die Kiste springen.

Jetzt ist mir auch klar wie die kleinen Neugründungen in dem Bereich 
überleben, hatte mit einigen Firmen dieser Art zu tun. Da hat der 
Opa/Onkel.... dem Enkel die 'Firma' nach dem Studium finanziert, an 
lukrative Aufträge kommt der aber auch nicht, lebt praktisch vom über 
die Firma angelegten Kapital. Dieses "Geschäftsmodell" scheint gar nicht 
mal so unüblich zu sein. Evt. ist das auch ein Trick um die 
Erbschaftssteuer zu umgehen, jedenfalls wird dort auch kein Geld mit 
Aufträgen verdient.

Genau deshalb ist meine "Firma" ab morgen offiziell geschlossen.

Heute morgen kamen wieder Anfragen rein, von den gleichen Idioten die es 
schon zig mal versucht haben mich für Peanuts zu bekommen, man kommt 
sich vor wie aufm Strich.

Als Selbstständiger bist du in 99% der Fälle der, der die Arschkarte 
weitergereicht bekam. Mich wundert es nicht, dass jeder zum warmen 
Konzern will. Ehrlich gesagt wenn ich nahc dem Stuidum nicht irgendwo 
fest unterkomme, wechsele ich die Branche, Geld wird hier keines mehr 
verdient.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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its schrieb:
> Wie manche davon sicher leben wollen (also mit Rentenvorsorge,...) bei
> den miesen Tarifen ist mir ein Rätsel, ich schätze mal die meisten leben
> von der Hand in den Mund, gespart/vorgesorgt wird nix, weil nix übrig
> bleibt. Da wird halt vor sich hingewurschtelt von Auftrag zu Auftrag
> gehangelt, wird schon schief gehen bis sie in die Kiste springen.

Es wird wie überall sein, wo mit reiner Dienstleistung Geld verdient 
wird: nur die Spezialisten können gut davon leben. Wenn man keine echte 
Nische hat, in der man wirklich gut ist, dann wird man beliebig gegen 
andere austausch- und ausspielbar.

> Jetzt ist mir auch klar wie die kleinen Neugründungen in dem Bereich
> überleben, hatte mit einigen Firmen dieser Art zu tun. Da hat der
> Opa/Onkel.... dem Enkel die 'Firma' nach dem Studium finanziert, an
> lukrative Aufträge kommt der aber auch nicht, lebt praktisch vom über
> die Firma angelegten Kapital. Dieses "Geschäftsmodell" scheint gar nicht
> mal so unüblich zu sein. Evt. ist das auch ein Trick um die
> Erbschaftssteuer zu umgehen, jedenfalls wird dort auch kein Geld mit
> Aufträgen verdient.

Das hab ich noch nicht gehört - interessante Option ;-)

> Genau deshalb ist meine "Firma" ab morgen offiziell geschlossen.
>
> Heute morgen kamen wieder Anfragen rein, von den gleichen Idioten die es
> schon zig mal versucht haben mich für Peanuts zu bekommen, man kommt
> sich vor wie aufm Strich.

Denke ich mir. Irgendein Dummer findet sich immer, der es für noch 
weniger macht und noch weniger kalkulieren kann bzw. quersubventioniert 
wird.

Deswegen kann ich aus meiner Erfahrung heraus nur dazu raten, eigene 
Produkte auf den Markt zu bringen und zu fertigen - Anfassbares, fertig 
entwickelt und am besten in einer Nische (und davon gibt es 
überreichlich!).

Entwicklung für Fremde haben wir immer weiter heruntergefahren und vor 
einiger Zeit ganz eingestellt.

Letzte Woche gab es trotzdem wiederholt die Anfrage für eine echte 
Neuentwicklung im Bereich der chem. Industrie. Da wird für die Suchenden 
die Luft sehr dünn, weil kaum ein Ingenieur über die nötige chemische 
Vorbildung verfügt ("Ihhh, Chemie - habe ich direkt nach der 10. Klasse 
abgewählt!"). Dieses Mal sogar ohne Deadline und mit unserem 
Stundensatz (90€). Insgesamt wohl 300-400 Mannstunden.

Habe ich wieder abgelehnt. Geld verdienen wir genug mit unseren eigenen 
Produkten und ich entwickle nur noch Dinge, die mir Freude machen und 
die fertig sind, wenn ich dieser Meinung bin - und nicht der Kunde.
Was soll ich mit mehr Geld? Davon kann ich mir keine einzige Sekunde 
Lebenszeit kaufen. Wer selbstständig ist und zu viel arbeitet, der macht 
definitiv etwas falsch. Aber das ist wieder eine andere Baustelle :-)

> Als Selbstständiger bist du in 99% der Fälle der, der die Arschkarte
> weitergereicht bekam. Mich wundert es nicht, dass jeder zum warmen
> Konzern will. Ehrlich gesagt wenn ich nahc dem Stuidum nicht irgendwo
> fest unterkomme, wechsele ich die Branche, Geld wird hier keines mehr
> verdient.

Die Lösung sind eigene Produkte. Dann klappt's auch mit einem Einkommen, 
von dem man sehr gut leben kann :-)

Ansonsten bleibt man ewig "Schütze Arsch".

von its (Gast)


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Chris D. schrieb:
> its schrieb:
> Das hab ich noch nicht gehört - interessante Option ;-)
Man gibt das Geld in eine Firma, iirc nach 5 jahren nach Todesfall zahlt 
man nur 15% Erbschaftssteuer statt 30% und die Gewinne aus der Zeit aus 
diesem Kapital sind steuerfrei.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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its schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> its schrieb:
>> Das hab ich noch nicht gehört - interessante Option ;-)
> Man gibt das Geld in eine Firma, iirc nach 5 jahren nach Todesfall zahlt
> man nur 15% Erbschaftssteuer statt 30% und die Gewinne aus der Zeit aus
> diesem Kapital sind steuerfrei.

Danke für den Hinweis - muss ich mal mit meinem Steuerberater 
durchsprechen :-)

von its (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Danke für den Hinweis - muss ich mal mit meinem Steuerberater
> durchsprechen :-)

Steuerfrei heisst hier keine Erbschaftssteuer, Steuer auf Finanzgewinne 
sind aber fällig, iirc. Der Steuerberater weiss das besser.

von Thomas1 (Gast)


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Im osten sind viele seit 1990 arbeitslos. Gründe liegen sicher auch an 
fehlenden Firmen.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/seit-der-wende-arbeitslos-wohin-mit-den-unvermittelbaren-12920373.html

von Nonsens (Gast)


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Thomas1 schrieb:

> Im osten sind viele seit 1990 arbeitslos. Gründe liegen sicher auch an
> fehlenden Firmen.

Es gab mal eine TV-Langzeitreportage von einem Ingenieur, der beim BR 
unter kam. Sicher ein seltenerer Glücksfall, und der Mann hatte mit 54 
gerade einen Herzinfarkt hinter sich. Schweres Leben, der Umzug im Alter 
weiter weg, und die Eltern starben dann in der Heimat auch.

Ich kannte einen, Maschbau-Ing., der nach dem Mauerfall 1990 aus 
Thüringen gleich nach Bayern zog, und dort eine Stelle mit 2500DM brutto 
fand. Es war die Hälfte, was ich als Handwerker bekam. Das waren da nur 
Dollarzeichen in den Augen, endlich Westgeld. Über die Höhe hatten die 
noch gar keinen Durchblick. Wie er damit aus kam, erfuhr ich nicht mehr, 
der Kontakt verlief sich.

von Nürnberger (Gast)


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> Im osten sind viele seit 1990 arbeitslos. Gründe liegen sicher auch an
> fehlenden Firmen.

Aber die dürften sich langsam im Rente befinden.
Ich kenne jemanden, der hat irgendwas nicht-technisches studiert.
Der war gleich nach dem Studium schon arbeitslos.
Auch ein paar längere Krankheiten.
Er hat letztendlich nie eine Arbeitsstelle gehabt und kam dann in Rente.

von Nonsens (Gast)


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Nürnberger schrieb:

> Aber die dürften sich langsam im Rente befinden.

Die, die 1990 41 waren, sind jetzt genau 65.

Wie schnell das geht, von 41 auf 65... Schwupp. ;-)

von Logger (Gast)


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@Nonsens

Na, Wilhelm, wenn du deine Geschichten erzählst, erkennt dich aber
jeder sofort.

von Thomas1 (Gast)


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Liegt die Eifel im osten?

von Nonsens (Gast)


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Thomas1 schrieb:

> Liegt die Eifel im osten?

Ja.

von Ich (Gast)


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Thomas1 schrieb:
> Liegt die Eifel im osten?

Nein, aber der Unterschied zum Osten ist nicht groß.

Entweder man hat da einen Job, muss wegziehen, oder sich mit Hartz IV 
vergnügen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Ich schrieb:

> Entweder man hat da einen Job, muss wegziehen, oder sich mit Hartz IV
> vergnügen.

Also wie überall auf der Welt - bis auf den letzten Punkt.

Oder man macht sich in der Eifel selbstständig :-)

von Süddeutscher (Gast)


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Thomas1 schrieb:
> Liegt die Eifel im osten?

Ja, das weiss doch jedes Kind in Frankreich oder Luxemburg!

In der Eifel finden sich durchaus attraktive Gegenden.
So etwa die idyllische Moselregion mit ihrem nahezu
mediterranen Klima. Da lässt es sich leben wie "Gott in Frankreich"
und man muss sich auch nicht den Arsch abfrieren wie in den
grauen, kalten Wintern Berlins. :-)

Sehenswertes, aufwendig produziertes HD-Video (720p) von ARTE:

http://www.youtube.com/watch?v=CeSNKTuFvwQ

von Thomas1 (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Oder man macht sich in der Eifel selbstständig :-)


Kennst du die Ferkes Elektronik AG?

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Süddeutscher schrieb:

> In der Eifel finden sich durchaus attraktive Gegenden.
> So etwa die idyllische Moselregion mit ihrem nahezu
> mediterranen Klima. Da lässt es sich leben wie "Gott in Frankreich"

So isses :-)

Von hier aus sind es 25km zum Rhein, 25km zur Mosel, 15 Minuten bis zum 
Maar, 30 Minuten bis zum Deutschen Eck, eine Stunde bis Köln, 5 Minuten 
bis in den dichten Wald. Wer Wandern/Laufen mag, kann hier bis ans 
Lebensende jeden Tag einen neuen Weg gehen/joggen - ein echtes Paradies. 
Ebenso ist es mit Radsport oder Motorradfahren.

Sehr gute und preisgünstige Weine gibt es hier in Hülle und Fülle, sei 
es Rhein, Mosel oder Ahr. Und am besten schmecken die ja sowieso direkt 
am Fluß in der Straußwirtschaft :-)

Dazu sind hier Wohnraum- (und Gewerbeobjektmieten :-) bezahlbar.

Es gibt wahrlich schlechtere Ecken in DE.


Thomas1 schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Oder man macht sich in der Eifel selbstständig :-)
>
> Kennst du die Ferkes Elektronik AG?

Ich kenne hier zwar viele Mitunternehmer, aber die Firma kenn ich leider 
nicht ;-) Wilhelm wohnt aber auch deutlich weiter westlich als wir hier.

von archlinuxUser (Gast)


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Mein letzter Arbeitgeber hat sich vom angeblichen Fachkräftemangel nicht 
beeindrucken lassen. Im Gegenteil, um die Menge der freiwilligen 
Mehrarbeit zu erhöhen und den Arbeitnehmern Druck zu machen, hatte er 
gelegentlich damit gedroht, alle rauszuwerfen, denn draußen würden 100 
andere Schlage stehen, die nicht so eine Beamtenmentalität an den Tag 
legen würden. Wer um 17 Uhr den Stift fallen ließe, hat entweder einen 
halben Tag Urlaub oder würde sich nicht richtig für den Erfolg der Firma 
einsetzen, hieß es.

Irgendwann wurde das Geld knapp und die Umsätze waren einfach zu niedrig 
im Vergleich zu den hohen laufenden Kosten verursacht hauptsächlich 
durch Personal und Dienstfahrzeuge des Managements. Das führte dann zu 
mehreren Kündigungswellen und sofortige Freistellungen der Mitarbeiter, 
auch wenn sie lange Kündigungsfristen hatten.

Tja, so musste ich nichtmal eine Übergabe machen, obwohl ich quasi 
allein für meinen Bereich zuständig gewesen bin und alle anderen meine 
Komponenten (Software) benutzt haben für ihre Lösungen.

Aufgrund der finanziellen Situation waren auch keine Gehaltserhöhungen 
drin. 42k hatte ich am Ende, was für die Region aber okay war.

Inzwischen hat sich die Situation in dem Laden wieder verbessert und 
Anfragen zur Wiedereinstellungen kamen. Man würde es bereuen, all die 
guten Fachkräfte entlassen zu haben. Es sei ein Fehler gewesen. 
Allerdings hat sich bislang niemand davon überzeugen lassen, was dazu 
führt, dass Personalvermittler und Headhunter beauftragt werden. Derzeit 
ist ein Gehaltsrahmen von 50-60k (je nach Erfahrung etc.) für eine 
Entwicklerstelle vorgesehen. Bald 50% mehr als ich damals bekommen 
hatte!

Bei meinem neuen Arbeitgeber (Dienstleister) geht es mir nicht ganz so 
toll. Erstens sind die Aufgaben langweilig und man wird auch nicht 
wirklich gefordert. Hinzu kommt die unendliche Bürokratie auf beiden 
Seiten (Dienstleister und beim Kunden). Schnelle und saubere Arbeit wird 
auch nicht geschätzt, da man die Zeit dem Kunden in Rechnung stellt. 
Ebenso das Bugfixing. So entsteht viel Leerlauf, wo man auch nichts 
anderes machen darf. Und das Gehalt ist auch nicht so prickelnd. Hatte 
im letzten Arbeitsverhältnis mehr verdient.

Entweder darf ich mich nicht als Fachkraft  ansehen (Softwareentwickler 
mit Uni Diplom und fast 5 Jahren BE). Oder manche Arbeitgeber wissen 
Fachkräfte einfach nicht zu schätzen.

Befürchte, in anderen Unternehmen ist es auch nicht besser von den 
Arbeitsbedingungen: Entweder langweile und Bürokratie oder Stress und 
Chaos. Bzw. Konzernjob vs. Dienstleister vs. Startup.

von Zocker_21 (Gast)


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Was haben Fachkräfte, was immer das auch sein mag, mit Ingenieuren und 
Technikern zu tun.

Fachkräfte sind Putzfrauen und Lagerarbeiter, Ingenieure und Techniker 
spielen in einer ganz anderen Liga.

Habe noch nie einen Ingenieur oder Techniker getroffen der sich selbst 
als Fachkraft bezeichnet. Das währe ein Armutszeugnis.

von Ich (Gast)


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Zocker_21 schrieb:
> Was haben Fachkräfte, was immer das auch sein mag, mit Ingenieuren und
> Technikern zu tun.

Es gibt doch neben dem Fachkräftemangel, auch den großen 
Ingenieurmangel.
Zumindest wenn man dem VDI bzw. der Politik glauben schenkt.

von Paul M. (paul_m65)


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Als Ingenieur kommen nur wenige auf einen grünen Zweig. Auch wenn sie 
das Glück haben, eine Anstellung als Ingenieur zu finden. Besser ist 
dann doch eine selbstständige Tätigkeit, auch wenn das als Ingenieur 
sehr schwer ist. In manchen Städten gibt es ja schon mehr Ingenieurbüros 
als Apotheken.  Wer wegen des Geldes Elektrotechnik studiert hat, hat 
etwas absolut falsch gemacht.

Aber auch die Lösung eines Investmentpunks ist nicht jedermanns Sache:
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=21&ved=0CB8QFjAAOBQ&url=http%3A%2F%2Fwww.helfende-haende.org%2Findex.php%3Fmenuid%3D1%26downloadid%3D304%26reporeid%3D101&ei=oHukU7m6C4iR7AahlYDADQ&usg=AFQjCNGx4icodO0xe7IAEcKoI4bn0NMk4g&bvm=bv.69411363,d.bGQ

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