Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Analyse des Fachkräftemangels


von Provinz.Heini (Gast)


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Das es keinen echten Fachkräftemangel gibt, es ja allgemeiner Konsens 
unter den Fachkräften und auch Führungskräften.

Ich kann es mir so vorstellen, dass der Fachkräftemangel eine 
Angstvorstellung im Sinne von Urängsten der Führungskräfte ist. Man 
sieht es ja, wie verzweifelt die schon sind, wenn zu viele Mitarbeiter 
in den Fachabteilungen auf einmal krank feiern und wie die Arbeit sich 
dann immer weiter stapelt.
Oder wie ein Mitarbeiter die Firma verlässt und vorher ganze 
Produktbereiche betreut hat. Nicht zu reden von der dann schwierigen 
Neubesetzung, weil nur wenige geeignete Kandidaten da sind. Neue 
Mitarbeiter müssen dann mindestens ein halbes Jahr eingearbeitet werden 
in die sehr spezifischen Firmenstrukturen.

Daher haben viele Abteilungsleiter und Führungskräfte immer nachts 
Albträume, dass sie irgendwann nicht mehr alle ihre Pferde im Stall 
haben.

Sie beklagen die geringe Fluktuation im Arbeitsmarkt für Fachkräfte. Am 
besten wäre es, wenn die Fachkräfte wie die normalen Arbeiter gleich bei 
der ARGE rekrutiert werden könnten und sehr günstig wäre es auch, wenn 
sie die gleichen Lohnvorstellungen hätten.


Was bedeutet also die Propaganda der Verbände, um mehr Jugendliche fürs 
Ingenieursstudium zu begeistern?

Für die Jugendlichen auf jeden Fall nichts gutes. Denn freie und gut 
bezahlte Arbeitsplätze warten nicht auf sie, sondern sie sollen im 
Reserveheer dienen, damit die Führungskräfte besser schlafen können und 
einige Sorgen weniger haben.
Denn die Arbeitsplätze für Ingenieure werden sich im Gegenzug nicht wie 
durch ein Wunder vermehren.

Das ist genauso, als damals in Wirtschaftswunderzeiten Vollbeschäftigung 
in Deutschland herrschte. Nach Ansicht der Wirtschaftsführer hatte 
damals die Arbeitnehmerseite nahezu eine Waffengleich erlangt und 
deshalb haben sie die Politik angewiesen, Gastarbeiter zu importieren, 
um wieder ein großes Reserveheer an Arbeitskräften aufzubauen.

Genauso wie jetzt, wo die Politik mit ihren MINT-Kampagne große 
Propagandawellen für die Interessen der Wirtschaft lostreten.


Daher werden große Verwerfungen in dieser kleinen Minderheit der 
Gesellschaft stattfinden, in der fertige Master sich fragen werden, wozu 
sie 10 Semester hart ohne Urlaub und Pause gearbeitet haben und gute 
Noten erzielt haben, wenn sie keinen Arbeitsplatz finden und nur Absagen 
kassieren werden.

: Gesperrt durch Admin
von Wattestäbchen (Gast)


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whom_ganna_crazy_like_willem_ferkes? schrieb im Beitrag #3586191:
> halbwegs stimmigen
> Lebenslauf

Was ist ein "halbwegs stimmiger" Lebenslauf und wie sieht ein "nicht 
stimmiger" Lebenslauf aus, Pavel?

von Wattestäbchen (Gast)


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Provinz.Heini schrieb:
> Denn freie und gut
> bezahlte Arbeitsplätze warten nicht auf sie

Wie sieht es denn so im unmittelbaren Ausland, mit dem Interesse an 
deutschen Ingenieuren aus? Die BeNeLux-Staten, Dänemark, Frankreich?

von Wattestäbchen (Gast)


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Hier mal ein Artikel der Deutschen Welle zu dem Thema.

www.dw.de/das-klagelied-vom-ingenieurmangel/a-17489517

von Provinz.Heini (Gast)


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whom_ganna_crazy_like_willem_ferkes? schrieb im Beitrag #3586241:
> Was ein stimmiger Masterlebenslauf ist für einen Absolventen:
>
> Zügiges Studium, nicht zu sehr über Regelstudienzeit bzw.
> durchschnittlicher Studienzeit. Nicht wie einige die 22 Semester für ein
> FH Diplom gebraucht haben und nun über "Bedingungsfeindlichkeit"
> jammern.
> - idealerweise mindestens ein gutes Praktikum wo man sich gut angestellt
> hat
> - Fachbezogener Werkstudentenjob
> - Abschlußarbeit in der Praxis, wo man sich auch einigermassen gut
> angestellt hat, am besten über Technologien die recht verbreitet sind.
> - Noten im normalen Bereich. Ein 3,x Abschluß in Ing/Info machen
> eigentlich nur Leute die ihr Studium nicht wirklich ernst genommen
> haben, bzw. solche brechen meist im Grundstudium schon ab.
> Also nen Schnitt wie er laut Wissenschaftsrat normal ist, so sagen wir
> zwischen 2 und 2,5, idealerweise besser als 2,5.
>
> Damit sieht es am Jobmarkt, zumindest in Süddeutschland, recht gut aus
> und ich denke, das ist jetzt nicht zu viel verlangt.


So einen Lebenslauf erzielen 90% der Bildungsaufsteiger nicht, weil 
viele verschiedene sozio-ökonomische und kulturelle Gründe dagegen 
stehen.
Aber es werden einfach pauschal alle die auch nur ein Fachabi, einen 
Meisterbrief, einen Techniker und in Zukunft auch wohl gleich Gesellen 
in diese Studiengänge durch die unselige MINT-Propaganda getrieben und 
stehen am Ende wohl mit "unstimmigen" Lebensläufen dar, weil es eben am 
Ende wohl nicht "stimmig" ist, weil sie abgebrochen haben, rausgeprüft 
worden sind 20 statt 10 Semester gebraucht haben mit einem 3,x 
Abschluss, ohne Praktika und kein Werksstudentenjob.


Man sollte merken, dass ich hier mehr aus humanitären Gründen dieses 
Thema behandle und nicht so einen kalter, technokratischer Zahlenmensch 
bin, wie die meisten Ingenieure.

Wieso interessieren die meisten menschlichen Schicksale nicht, die bei 
diesem - auch menschenverachtendem - Treiben entstehen könnten.
Und warum werden diese so arg diffamiert, dass sie einfach zu schwach 
und nicht zu gebrauchen wären.
Ist das nicht wieder eine Art Herrenmenschentum? Da bekommt der Titel 
Master ja eine ganz neue Bedeutung.
Wie wäre es mit "Master of the Universe".

von Provinz.Heini (Gast)


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whom_ganna_crazy_like_willem_ferkes? schrieb im Beitrag #3586269:
> ich habe an einer FH studiert und würde das Gegenteil behaupten. Hier
> waren in der Tat viele Bildungsaufsteiger und so einen Lebenslauf hatten
> ca. 90% der Absolventen, ist also das was ich 0815 Lebenslauf nenne.
> Damit hat man zumindest im Süden sehr gute Chancen.

Ja, ok. Jetzt nehmen wir mal an, so ein williger Bildungsaufsteiger geht 
"ausversehen" auf eine Uni, weil er nicht so fein differenzieren kann 
und nicht so recht weiß, dass es einen praxisorientierten und einen 
wissenschaftsorientierten Weg gibt.
Für die Jobs in der Industrie ist die FH die Hochschule der Wahl, aber 
das wird durch die pauschale MINT-Kampagne nicht zum Ausdruck gebracht.

Also erwarten ihn besonders harte Prüfungen, nur Theorie mit wenig 
Praxisbezug, keine vorgeschriebene Praxissemester und wegen dem 
wahrscheinlich auch kein Werkstudentenjob.

Aber bis er das alles merkt und daraus schlau wird, hat er wohl bald 
einen "unstimmigen" Lebenslauf.
50 % brechen das Studium nach wenigen Semestern ab. Das ist kein 
geringer Anteil.

Auf der anderen Seite stöhnt die Industrie wieder über eine 
Überakademisierung und propagiert jetzt einen Mangel an geeigneten 
Lehrlingen.
Ja was denn nun?

Ich tendiere eher dazu, dass diese 50% eher in die Lehre gehört hätten. 
Die geeigneten Studenten hätte auch ohne MINT-Kampagne studiert. Und wer 
nach der Lehre sich immer noch nicht ausgelastet genug fühlt, kann immer 
noch studieren. Hoffentlich ist er dann aber gut beraten.

von Helge A. (besupreme)


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Ein Aspekt dürfte noch fehlen, denke ich.

Für die Unternehmen herrscht eher ein Mangel an billigen Fachkräften. 
Die lassen sich zwar grad schön aus den südeuropäischen Krisengebieten 
rekrutieren, aber das ist auch irgendwann vorbei. Wahrscheinlich wird es 
auch irgendwann einen echten Mangel an guten Ingenieuren geben, 
einerseits nagt die Schwemme an "Gerade-so-Ingenieuren", zum anderen 
wird eine "unternehmerische Hochschule" forciert, die ihre Forschung aus 
der Wirtschaft finanziert bekommt und die Lehre wohl zu vernachlässigen 
scheint.

Wenn hier gelegentlich Ingenieurseinkommen genannt werden in Höhe eines 
Gesellenlohns, ist das auch der erfolgreichen Arbeit der einen oder 
anderen arbeitgebernahen Organisation zu verdanken. Früher war einer 
solchen Agitation Grenzen gesetzt durch starke Gewerkschaften, was die 
gesamte Gesellschaft stabilisiert hat. Dieser stabilisierende Faktor ist 
aber in der Politik der letzten Jahre nicht gesehen worden (unsere 
"Heiners" hier mögen das ja auch nit hören).

von Helge A. (besupreme)


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whom_ganna_crazy_like_willem_ferkes? schrieb im Beitrag #3586313:
> Zur Zuwanderung: gibt es belastbare Zahlen wie viele wirklich in DE
> einen Ing. Job jemandem weggenommen oder die Löhne gedrückt haben?

Aus Sicht von Frau Mohn 
http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xbcr/SID-2A5C2FD7-9825CE24/bst/xcms_bst_dms_37927__2.pdf 
sind ca. 60% aller Zuwanderer (von >200.000 p.a., gegengerechnet bereits 
die Abwanderer) Studierte, die natürlich ausschließlich für ein höheres 
Lohnniveau in Deutschland sorgen (Mindestlohn für zugewanderte 
Ingenieure ca. €2.200).

Hier in AT ist (zumindest in NÖ) die häusliche Krankenpflege schon zum 
großen Teil in der Hand osteuropäischer Selbständiger, die als in ihrem 
Heimatland gemeldete mit einem wesentlich geringeren Stundensatz 
auskommen (Meldung im STANDARD letzten Monat). Vergleichbar dazu ging 
kürzlich durch die Presse, daß besonders die privatisierten deutschen 
Krankenhäuser bevorzugt rumänische und bulgarische Ärzte suchen, die 
sind billiger.

Belastbare Zahlen von staatlicher Seite für 2013 dürften frühestens im 
April, eher im Juni herauskommen. Das dauert ja immer bissel.

> Daran sind die Linken schuld..

Ich frage mich, ob Kategorien wie "links" und "rechts" die 
Parteienlandschaft überhaupt noch ausreichend katalogisieren.

von Karl Käfer (Gast)


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Hallo,

Provinz.Heini schrieb:
> Das es keinen echten Fachkräftemangel gibt, es ja allgemeiner Konsens
> unter den Fachkräften und auch Führungskräften.

Eigentlich nicht. Es gibt einen Fachkräftemangel. Daß es gleichzeitig 
einen Haufen Leute gibt, die sich selbst für fähige Fachkräfte halten 
und dennoch keinen Arbeitsplatz finden, hat andere Gründe.

Liebe Grüße,
Karl

von Rick M. (rick-nrw)


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Karl Käfer schrieb:
> Eigentlich nicht. Es gibt einen Fachkräftemangel. Daß es gleichzeitig
> einen Haufen Leute gibt, die sich selbst für fähige Fachkräfte halten
> und dennoch keinen Arbeitsplatz finden, hat andere Gründe.

Wo gibt es den Fachkräftemangel?
Ich meine nicht den Fachkräftemangel des VDI oder das Geschwafel der 
Politikomiker, sondern einen real existierenden 
Fachkräfte-/Ingenieurmangel.

Wo sind die Unternehmen, die Fachkräfte suchen und keine passenden 
finden?
Genau das macht ja einen Mangel aus.

Wer sucht Fachkräfte?

Hauptsächlich Leihbuden?? Den Eindruck hat man, wenn man sich die 
diversen Stellenangebote anschaut.

Nur Unternehmen in Süddeutschland, also alle ab in den Süden?

Fachkräftemanngel in der Pflege:
http://www.zeit.de/2014/12/kopfgeld-pflegepersonal-klinik

Was läuft hier falsch?

von Germans - a people to please Quandts and Co. (Gast)


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Lustig ist auch, dass in den ganzen Ingenieurartikeln, ob jetzt Mangel 
oder auch Schwemme, immer Bilder von Industriemechanikern im Blaumann, 
Mechatronikern etc. in den Fertigunshallen/Laboren/Versuchsständen 
gezeigt werden, statt den wirklichen Ingenieuralltag für die meisten im 
Büro.
Entweder haben die Leute falsche Vorstellungen von typischen 
Ingenieurarbeitsplätzen oder ne Fertigungshalle mit Arbeiten na einer 
Turbinenschaufel machen sich in den Artikeln einfach besser, als ein 
Cubicle im Großraumbüro mit 24 Zoll (Dellmonitor), Tastatur, Maus und 
Telefon. Das Ganze nennt man auch Intelligenzsilo.

von Marx W. (Gast)


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Provinz.Heini schrieb:
> Das es keinen echten
...........................
> finden und nur Absagen
> kassieren werden.

Was soll der Thread?

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Daher werden große Verwerfungen in dieser kleinen Minderheit der
> Gesellschaft stattfinden,

Nicht nur da , möglicherweise

> in der fertige Master sich fragen werden,

Was heisst werden ?

Ist doch schon heute normal

> wozu sie 10 Semester hart ohne Urlaub und Pause gearbeitet haben und gute
> Noten erzielt haben, wenn sie keinen Arbeitsplatz finden und nur Absagen
> kassieren werden.

Immerhin sind sind qualifiziert genug um im zuständigen Jobcenter einen 
Hartz Antrag zu stellen ..

> wer derzeit als fähiger Master Absolvent mit halbwegs stimmigen
> Lebenslauf nix findet macht schon gewaltig was falsch!

Er HAT was falsch gemacht nämlich das falsche Fach studiert

von Antimedial (Gast)


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Provinz.Heini schrieb:
> Das es keinen echten Fachkräftemangel gibt, es ja allgemeiner Konsens
> unter den Fachkräften und auch Führungskräften.

Nein, das stimmt so nicht. Es gibt keine einheitliche Definition einer 
"Fachkraft". Folgende Gruppen zählen nicht wirklich als Fachkräfte:

- Absolventen (es sei denn sie haben während des Studiums durch gezielte 
Nebentätigkeiten und Abschlussarbeiten sehr stark an ihrem Profil 
gearbeitet)
- Ingenieure und Techniker, die lediglich als Sachbearbeiter gearbeitet 
haben und deshalb keine Fachexperten sind

Mir gefällt der Begriff "Experte" oder "Fachexperte" in diesem 
Zusammenhang besser. Fachkraft ist schwammig.

Und einen Mangel an "Fachexperten" gibt es definitiv.

Provinz.Heini schrieb:
> Wieso interessieren die meisten menschlichen Schicksale nicht, die bei
> diesem - auch menschenverachtendem - Treiben entstehen könnten.

Man kann sich nicht um jedes Schicksal kümmern, wenn es Betroffenen 
selbst nicht einmal tun. Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.

Ich für meinen Teil beschränkte mich lieber auf Menschen, denen ich nahe 
stehe und denen ich tatsächlich aktiv helfen kann. Was irgendwelche 
wildfremden Menschen machen, interessiert mich tatsächlich wenig.

Provinz.Heini schrieb:
> Aber bis er das alles merkt und daraus schlau wird, hat er wohl bald
> einen "unstimmigen" Lebenslauf.
> 50 % brechen das Studium nach wenigen Semestern ab. Das ist kein
> geringer Anteil.

Das Abbrechen eines Studiums macht noch lange keinen unstimmigen 
Lebenslauf. Es kommt darauf an, was man daraus macht. In dem konkreten 
Fall mit der falsch gewählten Hochschulform ist das einfach: Man 
wechselt einfach zu der besser geeigneten Form. Das ergibt wieder ein 
stimmiges Bild und eine klare Linie, ein wunderbar sauberer Lebenslauf.

Viele nicht erfolgreiche Menschen verstehen nicht, dass erfolgreiche 
Menschen sehr wohl Rückschläge erleiden. Der Unterschied zwischen Erfolg 
und Misserfolg ist lediglich, wie man mit den Rückschlägen umgeht.

Rick McGlenn schrieb:
> Wo sind die Unternehmen, die Fachkräfte suchen und keine passenden
> finden?
> Genau das macht ja einen Mangel aus.
>
> Wer sucht Fachkräfte?

Vor allem Mittelständler, die keine IG-Metall-Preise zahlen können und 
sich gegen die Marketingmaschinerie der großen Konzerne und 
Dienstleister auf dem Arbeitsmarkt nicht durchsetzen können.

von Rick M. (rick-nrw)


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Antimedial schrieb:
> Vor allem Mittelständler, die keine IG-Metall-Preise zahlen können und
> sich gegen die Marketingmaschinerie der großen Konzerne und
> Dienstleister auf dem Arbeitsmarkt nicht durchsetzen können.

OK, aber die großen Konzerne haben auch nur geringen Bedarf an eigenen 
Fachkräften, der Rest wird sich geliehen bzw. über Werkverträge 
herangezogen.

Aber ein Mittelständler zahlt doch sicher mehr als die meisten 
Leihbuden.
Ein großes Schild am Eingang eines Mittelständlers:

WIR STELLEN EIN:

habe ich noch nicht gesehen.

Die Stellenangebote bei der Agentur sind zeitarbeitsverseucht, da fällt 
ein Mittelständler doch positiv auf.

Bisher kenne ich keine Berichte (Zeitungen etc.) von Unternehmen 
(Mittelständler etc.) die echte Schwierigkeiten haben Fachkräfte / 
Ingenieure  zu finden.

Wer sucht was und wo und findet nichts?

von Antimedial (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:
> OK, aber die großen Konzerne haben auch nur geringen Bedarf an eigenen
> Fachkräften, der Rest wird sich geliehen bzw. über Werkverträge
> herangezogen.

Das stimmt nicht. Die meisten Fachkräfte werden intern herangezogen 
(Werkstudenten, Praktika, Abschlussarbeiten, Traineeprogramme, duales 
Studium...). Externe sind da gar nicht so viele im Einsatz.

Man darf den Begriff "Konzern" nicht mit "Automobil-OEM" gleichsetzen.

Rick McGlenn schrieb:
> Aber ein Mittelständler zahlt doch sicher mehr als die meisten
> Leihbuden.

Nicht wirklich. Die großen "Leihbuden" bezahlen gar nicht so wenig. 
Zumindest für Absolventen wird es bei Mittelständlern nicht viel mehr 
geben.

Das ist aber auch nicht das Problem. Das Problem ist die große 
Marketingmaschinerie, die es sogar schafft, dass hier fast jeder im 
Forum glaubt, dass man Jobs nur noch bei Dienstleistern findet. Vielen 
Absolventen geht es dann wohl auch so. Die Dienstleister haben also ihr 
Ziel erreicht.

Rick McGlenn schrieb:
> Ein großes Schild am Eingang eines Mittelständlers:
>
> WIR STELLEN EIN:
>
> habe ich noch nicht gesehen.

An wie vielen Mittelständlern läufst du denn am Tag so vorbei?

Die meisten wirst du so gar nicht finden, weil die irgendwo ein kleines 
Gebäude in einem Gewerbegebiet haben. Ein großes Schild würde dort 
nichts nützen.

In Gegensatz zu Konzernen und Dienstleistern kann es sich ein 
Mittelständler nicht leisten, Millionen in die Bewerbersuche zu stecken. 
Mehr als eine Anzeige in der Tageszeitung, die Ausschreibung auf der 
Homepage und vielleicht die gelegentliche Teilnahme an einer lokalen 
Jobmesse ist das Maximum, was man dort leisten kann.

Rick McGlenn schrieb:
> Bisher kenne ich keine Berichte (Zeitungen etc.) von Unternehmen
> (Mittelständler etc.) die echte Schwierigkeiten haben Fachkräfte /
> Ingenieure  zu finden.

Erst einmal sagt ja noch keiner, dass diese Unternehmen gar nichts 
finden. Mit genug Geduld findet sich schon jemand, zur Not setzt man die 
Erwartungen eben noch etwas herab. Die Mittelständler kopieren außerdem 
inzwischen teilweise die Strategien der Konzerne und bilden sehr viel 
selbst aus.

von hupsala (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Nicht wirklich. Die großen "Leihbuden" bezahlen gar nicht so wenig.
> Zumindest für Absolventen wird es bei Mittelständlern nicht viel mehr
> geben.

Wie definiert man denn Mittelständler ?

Die mir bekannten Mittelständler zahlen i.d.R. gar nicht schlecht.

Mittleres Unternernehmen laut Wikki bis 500Ma Umsatz weniger 50mio.


Arbeite laut definition auch bei einem Mittelständler bekomme weit mehr 
als IG-Metall Tarif ...

von Antimedial (Gast)


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hupsala schrieb:
> Die mir bekannten Mittelständler zahlen i.d.R. gar nicht schlecht.

Richtig, viele Mittelständler bezahlen durchaus ordentlich. Die großen 
Dienstleister aber auch.

hupsala schrieb:
> Arbeite laut definition auch bei einem Mittelständler bekomme weit mehr
> als IG-Metall Tarif ...

Das kommt auch vor, wobei man schwer abschätzen kann, wie man in einer 
vergleichbaren Position nach Tarif eingestuft wird und welche Zulagen es 
dann noch gibt.

von Helge A. (besupreme)


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Interessanterweise sind auch einige Handwerker in Österreich so sehr 
gefragt, daß sie sogar angeworben werden:

"Für das Jahr 2014 gelten folgende Berufe als Mangelberufe (..)

      1. FräserInnen
      2. DachdeckerInnen
      3. TechnikerInnen mit höherer Ausbildung (Ing.) für Maschinenbau
      4. DreherInnen
      5. SchweißerInnen, SchneidbrennerInnen
      6. TechnikerInnen mit höherer Ausbildung (Ing.) für 
Starkstromtechnik
      7. Diplomingenieur(e)Innen für Starkstromtechnik
      8. TechnikerInnen mit höherer Ausbildung (Ing.) für 
Datenverarbeitung
      9. BetonbauerInnen
    10. BauspenglerInnen
    11. Sonstige SpenglerInnen
    12. Elektroinstallateur(e)Innen, - monteur(e)Innen
    13. Diplomingenieur(e)Innen für Maschinenbau
    14. Sonstige TechnikerInnen für Starkstromtechnik
    15. LandmaschinenbauerInnen
    16. Diplomierte Krankenpfleger, -schwestern"

Nachzulesen bei migration.gv.at

von SpannendesKino (Gast)


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Hiho

ich warte schon gespannt auf den Shitstorm der üblichen Verdächtigen 
:D...
Besser als jedes Fernsehprogramm!

MFG

von Gesucht (Gast)


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Richtig ist, das es durchaus Spezialisten gibt die gesucht werden.

Bsp: offene Stelle bei uns im Konzern, Höchste Tarifgruppe oder AT 
(Verhandlungssache).
Leider ein absoluter Spezialbereich selbst für E.Ings den geschätzt nur 
100-200 Leute in D abbilden, deswegen gab es bisher keinen vernünftigen 
Bewerber.
Genauer kann ich nicht werden, möchte gern anonym bleiben.

Stellen für z.b. Softwareentwickler(c++) sind dagegen bei uns problemlos 
zu besetzen, kommen ungefähr 5 gut geeignete Leute auf eine offene 
Festanstellung. Gibt aber auch nur maximal höchste Tarifgruppe IGM, 
selbst für Topkandidaten, AT auch nach Jahren unmöglich.

von hupsala (Gast)


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Gesucht schrieb:
> Richtig ist, das es durchaus Spezialisten gibt die gesucht werden.
>
> Bsp: offene Stelle bei uns im Konzern, Höchste Tarifgruppe oder AT
> (Verhandlungssache).
> Leider ein absoluter Spezialbereich selbst für E.Ings den geschätzt nur
> 100-200 Leute in D abbilden, deswegen gab es bisher keinen vernünftigen
> Bewerber.
> Genauer kann ich nicht werden, möchte gern anonym bleiben.
>
> Stellen für z.b. Softwareentwickler(c++) sind dagegen bei uns problemlos
> zu besetzen, kommen ungefähr 5 gut geeignete Leute auf eine offene
> Festanstellung. Gibt aber auch nur maximal höchste Tarifgruppe IGM,
> selbst für Topkandidaten, AT auch nach Jahren unmöglich.

Das Beschreibt die Situation ziemlich zutreffend.

Da fehlt der Top spezialist mit einem Wissen für welches man Jahrzehnte 
braucht um es sich irgendwie anzueigenen. Sobald die alten Hasen in 
Rente gehen bzw. wechseln stellt man fest welches wissen überhaupt fehlt 
und schon klagt man über den Fachkräftemangel.

von Wattestäbchen (Gast)


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whom_ganna_crazy_like_willem_ferkes? schrieb im Beitrag #3586316:

> Aber eins kann man erkennen an der Diskussion: es muss einen Mangel
> geben, wenn wir wirklich ernsthaft darüber diskutieren, dass der
> Bodensatz keinen vernünftigen Job mehr bekommt.

Sag mal Junge, mit was Begriffen haust du hier eigentlich um dich? Du 
bist doch dieser Spätaussiedler, der hier immer extrem rechte Scheiße 
postet? Als Angehöriger einer oft als nutzlos, kriminell und gewaltätig 
angesehenen Minderheit, solltest gerade du wissen, dass man mit dem 
Begriff "menschlicher Bodensatz" vorsichtig umgehen muss.

von Rick M. (rick-nrw)


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Antimedial schrieb:
> Mehr als eine Anzeige in der Tageszeitung, die Ausschreibung auf der
> Homepage und vielleicht die gelegentliche Teilnahme an einer lokalen
> Jobmesse ist das Maximum, was man dort leisten kann.

Sorry, was verdient ein Ingenieur pro Jahr bei einem kleinen 
Mittelständler?

Was kostet ein Schild am Eingang?
Was kostet eine Stellenanzeige in der Zeitung?
Was kostet eine Stellenanzeige bei Monster?
Was kostet eine Stellenanzeige bei der Agentur für Arbeit? (Ein Anruf)

Was kostet es keinen Ingenieur zu bekommen?

Antimedial schrieb:
> An wie vielen Mittelständlern läufst du denn am Tag so vorbei?

An einigen, aber so ein Schild ist mir noch nirgends aufgefallen.

Ich Wohne in Dormagen, dort sucht die Feuerwehr Nachwuchs.
Lange Schläuche, Dicke Hupen - Große Diskussion in der Presse.

Von Mittelständlern, die keine Ingenieure finden, habe ich noch nichts 
gelesen.
Das Problem Ingenieurmangel ist dort noch nicht angekommen.

Nochmal ein Aufruf:

Wo sind die Firmen, die händeringend Ingenieure/Fachkräfte suchen und 
keine finden?

Wer wird wo gesucht?
Welche Anforderungen gibt es?
Wo steht die Stellenanzeige?
Wer bewirbt sich (bzw. nicht)?
Woran scheitert eine Einstellung?

von hupsala (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:
> Was kostet eine Stellenanzeige in der Zeitung?

Kommt auf die Zeitung an.

Das kann schon ordentlich ins Geld gehen

von Antimedial (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:
> Was kostet ein Schild am Eingang?
> Was kostet eine Stellenanzeige in der Zeitung?
> Was kostet eine Stellenanzeige bei Monster?
> Was kostet eine Stellenanzeige bei der Agentur für Arbeit? (Ein Anruf)

- Schild am Eingang - bringt wie gesagt nichts
- Stellenanzeige in der Zeitung wird üblicherweise geschaltet
- Stellenbörsen sind uninteressant, weil von Dienstleistern und 
Vermittler verseucht
- Agentur für Arbeit wird vielleicht auch noch gemacht

Das ist aber kein Vergleich zu den Millionenbudgets, die Konzerne und 
große Dienstleister für die Stellensuche ausgeben.

Rick McGlenn schrieb:
> Von Mittelständlern, die keine Ingenieure finden, habe ich noch nichts
> gelesen.
> Das Problem Ingenieurmangel ist dort noch nicht angekommen.

Einen allgemeinen Ingenieurmangel gibt es - wie oben beschrieben - 
nicht. Nur einen Mangel an Fachexperten. Und da bringt es einfach 
nichts, in den Zeitungen herumzujammern.

Rick McGlenn schrieb:
> Wo sind die Firmen, die händeringend Ingenieure/Fachkräfte suchen und
> keine finden?

Wie gesagt - man findet schon, aber man muss eben Geduld haben und 
massiv in Ausbildung investieren. Das ist ja auch in Ordnung so, aber 
auf jeden Fall kein Zeichen für einen Überschuss an Fachexperten.

Rick McGlenn schrieb:
> Wer wird wo gesucht?

Fachexperten aller Art (z.B. Automatisierungstechnik, 
Leistungselektronik, Hardware, Embedded Software/Echtzeitsysteme, 
Bildverarbeitung...) in Deutschland, vor allem im Süden.

> Welche Anforderungen gibt es?

Das ist natürlich unterschiedlich. Meist mehrjährige verwertbare 
Erfahrung (Nachwuchs wird wie bereits beschrieben auf andere Wege 
rekrutiert).

> Wo steht die Stellenanzeige?

Siehe oben. Man findet es immer auf der Firmenhomepage. Für einen 
Fachexperten (der selbstverständlich Branchenkenntnis hat) also sehr 
leicht zu finden.

> Wer bewirbt sich (bzw. nicht)?

Da der Markt ziemlich abgegrast ist meistens Absolventen oder 
"Quereinsteiger".

> Woran scheitert eine Einstellung?

Da gute Bewerber meist mehrere Zusagen haben, aber nur bei einer Firma 
zusagen können, scheitert es meistens daran.

von STK500-Besitzer (Gast)


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Wenn die Statistik auf Basis der Stellenangebote in Jobbörse erstellt 
wird, stellt man fest, dass der Bedarf aufgrund mehrfach angebotener 
Stellen durch Zeitarbeitsfirmen/Headhunter zu hoch ist. Teilweise wird 
dort eine Stelle von mehreren Vermittlern eingestellt.

von Provinz.Heini (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:
> Wo sind die Firmen, die händeringend Ingenieure/Fachkräfte suchen und
> keine finden?
>
> Wer wird wo gesucht?
> Welche Anforderungen gibt es?
> Wo steht die Stellenanzeige?
> Wer bewirbt sich (bzw. nicht)?
> Woran scheitert eine Einstellung?

Es ist ja nicht so, dass Mittelständler auch laufend neues Personal für 
die Fachabteilungen suchen, aber es gibt nicht den Mangel, dass sich 
niemand auf deren Stellenanzeigen bewerben würde.

Die Anforderungen sind recht hoch, es müssen erfahrene Leute sein, die 
ohne viel Einarbeitung, Instruktion und Anlernen sofort loslegen und 
produktiv mitarbeiten können. Denn einen anderen Ingenieur für diese 
Aufgaben des Anlernens und Einarbeitens einzusetzen, verursacht 
zusätzliche Kosten und ist meist wegen der anderweitig hohen 
Arbeitsbelastung nicht zu bewerkstelligen.

Die Stellenanzeigen sind meist auf der Homepage, Jobbörsen oder es 
werden auf Jobmessen gesucht.

Es bewerben sich viele Kandidaten, meist Absolventen, die aber noch kein 
richtiges Fachprofil haben und von dem man nicht weiß, ob er auch mal 
richtig ein richtig Guter wird.

Bei qualifizierten Leuten wird auch oft der Nasenfaktor mit einbezogen, 
in wie weit ein neuer Mitarbeiter in die spezifische Firmenkultur von 
Charakter hereinpasst und ob er nicht nach einem halben Jahr schon 
wieder weg läuft.


Man kann auch dieses ganze Prozedere abkürzen, indem man einfach einen 
von einem Personaldienstleister sich ausleiht.

Also wo hier ein Mangel sein soll, erschließt sich mir nicht.

Der Flaschenhals liegt doch darin, dass viele Absolventen wegen der 
Begrenzung der Arbeitsplätze gar nicht erst in den Genuss kommen, 
erfahrene und qualifizierte Ingenieure mit Profil zu werden.

Die Gleichung viele Absolventen ergeben viele Ingenieure geht nicht auf.

Der propagierte Fachkräftemangel hat, wie ich schon eingangs erwähnt 
habe, nur ein Ziel. Nämlich ein großes Reservoir an Absolventen 
aufzubauen, um den Rahm abzuschöpfen und den Rest wegzukippen.
Es soll auf Vorrat ausgebildet werden in den Unis und Hochschulen um so 
ein großes Polster zu bilden.

Das ist einfach unredlich und menschenverachtend. Aber in dieser 
Hinsicht hat die Geschichte der deutschen Konzernwirtschaft noch tiefere 
Tiefpunkte.

von Rick M. (rick-nrw)


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Provinz.Heini schrieb:
> Es ist ja nicht so, dass Mittelständler auch laufend neues Personal für
> die Fachabteilungen suchen, aber es gibt nicht den Mangel, dass sich
> niemand auf deren Stellenanzeigen bewerben würde.

Habe ich auch nie behauptet.

Nur wenn laut VDI irgendwas zwischen 70.000 und 100.000 Ingenieuren 
fehlen, es aber nur 20-30.000 arbeitslose Ingenieure gibt + einige die 
meist aus Zeitarbeitsverträgen wechseln wollen, was ist mit dem Rest?

Bleiben diese Stellen, wohl eher bei Mittelständlern, dauerhaft 
unbesetzt?

1. Es gibt nicht den großen Ingenieurmangel.

Aber der für DEutschland gefährliche Mangel wird seit Jahrzehnten durchs 
Dorf getrieben.

Wie sieht es bei Facharbeitern im technischen Bereich aus?

So viel anders?

von Antimedial (Gast)


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Provinz.Heini schrieb:
> Der Flaschenhals liegt doch darin, dass viele Absolventen wegen der
> Begrenzung der Arbeitsplätze gar nicht erst in den Genuss kommen,
> erfahrene und qualifizierte Ingenieure mit Profil zu werden.

Das funktioniert normalerweise so:

1. Man hat bereits ein eingespieltes Team, man benötigt allerdings neues 
Personal (wegen Fluktuation oder Wachstum). Das erkennt man meistens 
sehr früh.
2. Es wird eine Stelle ausgeschrieben. Die Stellenausschreibung ist 
dabei meistens an das Abteilungsprofil angelehnt und deshalb eher 
allgemein formuliert.
3a) Idealerweise bekommt man einen Fachexperten, den man dann voll ist 
Team einbindet.
3b) Bekommt man den nicht, stellt man auch einen guten (nicht bezogen 
auf Noten) Absolventen oder Quereinsteiger ein. Dann muss man das Team 
so umstrukturieren, dass der Anfänger möglichst "einfache" Aufgaben 
bekommt, so dass er von Anfang an möglichst produktiv mitarbeitet und 
dabei das Team soweit wie möglich entlastet. Ohne Einarbeitungsaufwand 
geht es natürlich trotzdem nicht, aber idealerweise ist die Bilanz 
(Einarbeitungsaufwand vs. produktive Mitarbeit) schon in den ersten 
Monaten positiv.
4b) Der Absolvent gewinnt Erfahrung und kann so zu einem Fachexperten 
aufsteigen.

Billiger und einfacher ist es, die Methode 3b) durch eigenen Nachwuchs 
zu ersetzen (Praktikanten, Abschlussarbeiten, duale Studenten, 
Facharbeiter und Techniker). Allein deshalb hat es ein Absolvent schon 
etwas schwerer, wenn er wirklich von Null anfängt. Aber die Möglichkeit 
gibt es natürlich trotzdem noch.

Rick McGlenn schrieb:
> Bleiben diese Stellen, wohl eher bei Mittelständlern, dauerhaft
> unbesetzt?

Eher selten. Aber 1-2 Jahre Dauer für die Stellensuche sind nicht 
ungewöhnlich, vor allem wenn man gleich mehrere Leute sucht.

Rick McGlenn schrieb:
> 1. Es gibt nicht den großen Ingenieurmangel.

Einen allgemeinen Ingenieurmangel gibt es nicht, das liegt aber nur 
daran, dass viele Ingenieure keine Fachexperten sind, sondern 
Sachbearbeiter.

von Germans - a people born to please Quandts and Co. (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:
> Wie sieht es bei Facharbeitern im technischen Bereich aus?

Der Anspruch ist natürlich niedriger, die Bewerbungsprozesse deutlich 
schneller und man gesteht wesentlich mehr Einarbeitungszeit zu. Deshalb 
können die Bewerberprofile auch mehr vom Stellenprofil abweichen.
Zusätzlich hat man schon etwas Praxiserfahrung bei einer 
innerbetrieblichen Ausbildung durch die Ausbildung selber und dann die 
Übernahme.
Als Normalabsolvent mit nur dem Pflichtprogramm steht man dagegen fast 
völlig nackig da.

von Ferkes - forever SGB II ! (Gast)


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Mein Eindruck ist, das die Großindustrie, in der nach ERA gezahlt wird, 
sich nicht über einen Fachkräftemangel beschweren kann !

Aber bei den "Hidden Champions" - den in der deutschen Provinz gelegenen 
Unternehmen, die teilweise in exotischen Produkten Weltmarktführer sind, 
sind für Ingenieure definitv Stellen ausgeschrieben.

Ich verlinke mal (nur als Beispiel) die Karriereseite der Firma GROB in 
Mindelheim :

http://www.grobgroup.com/karriere/stellenangebote/europa.html

von Heinerle was machst du da, kitzelst ja die Omama (Gast)


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Ferkes - forever SGB II ! schrieb:
> Mein Eindruck ist, das die Großindustrie, in der nach ERA gezahlt wird,
> sich nicht über einen Fachkräftemangel beschweren kann !
Da ist der Personaldienstleisteranteil oft hoch, und die werden eher 
nach IGZ o.ä. entlohnt, anstatt ERA.

von Ferkes - forever SGB II ! (Gast)


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Stimmt nicht, Heinerle ! Die IG Metall hat Equal Pay durchgesetzt, auch 
als Leiharbeitskraft wirst Du dort hervorragend entlohnt !

von Logger (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:
> Was läuft hier falsch?

Ziemlich einfach, es fehlt die Kommunikation mit den Arbeitgebern.
Wenn die nämlich keine Verantwortung übernehmen, dann lässt man die
links liegen. Denen ist es nämlich sehr recht wenn einige denen in
den A...h zu kriechen versuchen.

Dipl Ing ( FH ) schrieb:
> Er HAT was falsch gemacht nämlich das falsche Fach studiert

E-Technik ist nicht besser oder schlechter wie jedes andere Fach.
Eher liegt es daran, dass die Art zu lernen eine völlig andere ist,
als man das gewohnt ist. Den Kulturschock verträgt nicht jeder.

Antimedial schrieb:
> - Ingenieure und Techniker, die lediglich als Sachbearbeiter gearbeitet
> haben und deshalb keine Fachexperten sind

In einen Topf kann man da sowieso nicht alle werfen. Absolventen
eines Ingenieurstudiums haben ja in der Regel noch keine
Berufserfahrung, Techniker dagegen schon. Techniker nimmt man meist
immer dann, wenn man deutlich weniger bezahlen will, trotz gleicher
Aufgaben.

Antimedial schrieb:
> Man kann sich nicht um jedes Schicksal kümmern, wenn es Betroffenen
> selbst nicht einmal tun. Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.

Seines Glückes Schied zu sein hat enge Grenzen und außer den Beruf,
der Region und mit viel Glück den richtigen Arbeitgeber zu finden,
erschöpft sich das ganze dann schon. Darüber hinaus ist man dann
nur noch von der Willkür anderer ausgesetzt.
Wer sich nicht um seine Mitmenschen kümmert hat halt nur null 
Sozialkompetenz und wenn das Schule macht, muss man sich nicht
wundern, wenn man ihm dann auch nicht hilft. Solche Leute trifft
man fast schon zwangsweise.


Antimedial schrieb:
> Viele nicht erfolgreiche Menschen verstehen nicht, dass erfolgreiche
> Menschen sehr wohl Rückschläge erleiden. Der Unterschied zwischen Erfolg
> und Misserfolg ist lediglich, wie man mit den Rückschlägen umgeht.

Entweder wird die Sozialkompetenz oder der Killerinstinkt gestärkt.

Antimedial schrieb:
> Vor allem Mittelständler, die keine IG-Metall-Preise zahlen können und
> sich gegen die Marketingmaschinerie der großen Konzerne und
> Dienstleister auf dem Arbeitsmarkt nicht durchsetzen können.

Nach meinen Beobachtungen benehmen die sich wie die Großen (Größenwahn)
und wollen genauso wenig verhandeln. Nur die Großen können sich das
erlauben, der Mittelstand meckert oder schimpft nur.

Rick McGlenn schrieb:
> Bisher kenne ich keine Berichte (Zeitungen etc.) von Unternehmen
> (Mittelständler etc.) die echte Schwierigkeiten haben Fachkräfte /
> Ingenieure  zu finden.
>
> Wer sucht was und wo und findet nichts?

Weil die sich so stark in ihrem Selbstbewusstsein fühlen, dass ein
Schwächeeingeständnis, wie eine geschäftliche Bankrotterklärung denen
vor kommt und das geht ja nun gar nicht. Lieber bleibt man weiter 
bedingungsfeindlich und selbstbeweihräuchert sich weiter, bis der
Laden vor die Wand fährt.

von Heinerle was machst du da, kitzelst ja die Omama (Gast)


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Ferkes - forever SGB II ! schrieb:
> Die IG Metall hat Equal Pay durchgesetzt, auch
> als Leiharbeitskraft wirst Du dort hervorragend entlohnt !
Falsch. Equal Pay gibt es nur, wenn der Entleiher darauf besteht.

von observer (Gast)


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Wattestäbchen schrieb:
> whom_ganna_crazy_like_willem_ferkes? schrieb im Beitrag #3586316:
>
>> Aber eins kann man erkennen an der Diskussion: es muss einen Mangel
>> geben, wenn wir wirklich ernsthaft darüber diskutieren, dass der
>> Bodensatz keinen vernünftigen Job mehr bekommt.
>
> Sag mal Junge, mit was Begriffen haust du hier eigentlich um dich? Du
> bist doch dieser Spätaussiedler, der hier immer extrem rechte Scheiße
> postet? Als Angehöriger einer oft als nutzlos, kriminell und gewaltätig
> angesehenen Minderheit, solltest gerade du wissen, dass man mit dem
> Begriff "menschlicher Bodensatz" vorsichtig umgehen muss.

Full ACK!

Man sollte diesen Typ ausbremsen, wo immer das möglich ist. Durch seine 
Aktivitäten geriet er bereits an die deutsche Justiz. Erfreulicherweise 
ist sein Fall aktenkundig und deshalb jederzeit transparent für Polizei, 
Staatsanwaltschaft und andere Dienststellen.

Auch das Landesamt für Verfassungsschutz (Baden-Württemberg) schaut 
jetzt genauer hin. So wird er nun kaum mehr eine Anstellung in einer 
Firma finden, bei der sicherheitsrelevante Aspekte eine Rolle spielen. 
Sollte er übrigens einmal einen Urlaub in den (von ihm hoch 
favorisierten) USA verbringen wollen, dann wird man ihm mit Sicherheit 
(ohne Begründung) die Einreise verweigern.

von Heinerle was machst du da, kitzelst ja die Omama (Gast)


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whom_ganna_crazy_like_willem_ferkes? schrieb im Beitrag #3586833:
> man man man, ich habe geschrieben Bodensatz vom Jobprofil her,
Nein, definitiv nicht.

von Antimedial (Gast)


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Logger schrieb:
> Ziemlich einfach, es fehlt die Kommunikation mit den Arbeitgebern.
> Wenn die nämlich keine Verantwortung übernehmen, dann lässt man die
> links liegen. Denen ist es nämlich sehr recht wenn einige denen in
> den A...h zu kriechen versuchen.

Allein durch das Einstellen einer Person trägt man eine enorme 
Verantwortung, wahrscheinlich mehr als du jemals in deinem Leben 
getragen hast.

Du kannst das "in den Arsch kriechen" noch so oft als negativ 
darstellen, es ist aber eine grundsätzlich gute Eigenschaft, wenn man 
sich selbst gut verkaufen kann und will.

Logger schrieb:
> Seines Glückes Schied zu sein hat enge Grenzen und außer den Beruf,
> der Region und mit viel Glück den richtigen Arbeitgeber zu finden,
> erschöpft sich das ganze dann schon. Darüber hinaus ist man dann
> nur noch von der Willkür anderer ausgesetzt.

Nein, es hat überhaupt keine Grenzen. Unternehmer machen das tagtäglich 
vor. Schau dir die Gründer von Whatsapp an. Die haben sich ganz sicher 
nicht der Willkür Anderer ausgesetzt.

Logger schrieb:
> Wer sich nicht um seine Mitmenschen kümmert hat halt nur null
> Sozialkompetenz und wenn das Schule macht, muss man sich nicht
> wundern, wenn man ihm dann auch nicht hilft.

Mitmenschen bezieht aber Fremde üblicherweise nicht oder in sehr 
begrenzten Maße ein. Das ist normales menschliches Verhalten und hat 
nichts mit fehlender Sozialkompetenz zu tun.

von Häsch Define (Gast)


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Antimedial schrieb:

> Logger schrieb:
>> Ziemlich einfach, es fehlt die Kommunikation mit den Arbeitgebern.
>> Wenn die nämlich keine Verantwortung übernehmen, dann lässt man die
>> links liegen. Denen ist es nämlich sehr recht wenn einige denen in
>> den A...h zu kriechen versuchen.
>
> Allein durch das Einstellen einer Person trägt man eine enorme
> Verantwortung, wahrscheinlich mehr als du jemals in deinem Leben
> getragen hast.

Ja, es ist ein wenig wie ein Kind adoptieren, aber nicht als 
Neugeborenes, sondern schon 18 am besten, oder sogar am allerbesten am 
Studienende mit 23, damit man mit dem Aufwuchs und Ausbildung gar nichts 
mehr zu tun hat, und nur noch nach seinen Sonderwünschen aussondieren 
kann.

von Die haben den Arsch offen (Gast)


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von Logger (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Logger schrieb:

> Allein durch das Einstellen einer Person trägt man eine enorme
> Verantwortung, wahrscheinlich mehr als du jemals in deinem Leben
> getragen hast.

Die Verantwortung auf die schwächeren Bewerber zu schieben ist aber
schon Symptomatisch.

> Du kannst das "in den Arsch kriechen" noch so oft als negativ
> darstellen, es ist aber eine grundsätzlich gute Eigenschaft, wenn man
> sich selbst gut verkaufen kann und will.

SKLAVEN werden verkauft und das erzähle ich jedem, der so eine
Rechtfertigung vertritt, dass man sich gut verkaufen soll.


> Nein, es hat überhaupt keine Grenzen. Unternehmer machen das tagtäglich
> vor. Schau dir die Gründer von Whatsapp an. Die haben sich ganz sicher
> nicht der Willkür Anderer ausgesetzt.

Ja, ihre Bedingungsfeindlichkeit machen die vor.

> Logger schrieb:
>> Wer sich nicht um seine Mitmenschen kümmert hat halt nur null
>> Sozialkompetenz und wenn das Schule macht, muss man sich nicht
>> wundern, wenn man ihm dann auch nicht hilft.
>
> Mitmenschen bezieht aber Fremde üblicherweise nicht oder in sehr
> begrenzten Maße ein. Das ist normales menschliches Verhalten und hat
> nichts mit fehlender Sozialkompetenz zu tun.

Die Grenze zwischen Bekannt/Fremder ist aber hauchdünn und ein
Arbeitgeber bekommt ja mehr Bewerberinformationen als der
Bewerber an Feedback erhält, falls überhaupt.

von STK500-Besitzer (Gast)


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Logger schrieb:
> SKLAVEN werden verkauft und das erzähle ich jedem, der so eine
> Rechtfertigung vertritt, dass man sich gut verkaufen soll.

Auch wieder so einer, der meint, "Bewerbung" hinge nicht mit Verkaufen 
zusasmmen.
Eigentlich ist es ja auch nur eine Vermietung seiner eigenen 
Arbeitsleistung (Dazu gibt es ein schönes Stück von Dieter Hildebrandt)

Logger schrieb:
> Ja, ihre Bedingungsfeindlichkeit machen die vor.

Lange hat Michael S. es nicht ja nicht ohne µC.net ausgehalten...

Logger schrieb:
> Die Grenze zwischen Bekannt/Fremder ist aber hauchdünn und ein
> Arbeitgeber bekommt ja mehr Bewerberinformationen als der
> Bewerber an Feedback erhält, falls überhaupt.

Kennst du die Frage "Haben Sie noch Fragen?" aus Vorstellungsgesprächen?
Da kann kann man wirklich ne Menge erfahren, wenn man die Chance nutzt.

von Rick M. (rick-nrw)


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Die haben den Arsch offen schrieb:
> Ferkes - forever SGB II ! schrieb:
>> Ich verlinke mal (nur als Beispiel) die Karriereseite der Firma GROB in
>> Mindelheim :
>
> 
http://www.grobgroup.com/karriere/stellenangebote/sap/detail.html?tx_wcsapjobs_pi1%5Bsuffix%5D=NC&tx_wcsapjobs_pi1%5Bjobid%5D=50012604&tx_wcsapjobs_pi1%5Bplvar%5D=01&tx_wcsapjobs_pi1%5Btitle%5D=Trainee%2BAngebotskonstrukteur%2B%2528m%252Fw%2529
>
> - Chinesisch auf muttersprachlichem Niveau
>
> Mandarin, Kantonese, Jeet Kune Do?
>
> Heidewitzka!

Suchen die auch in Dalian (chinesisch 大連市 / 大连市, Pinyin Dàlián shì; jap. 
Dairen), früher Lüda oder Lüta, ist eine Hafenstadt in der Provinz 
Liaoning, China?

Es gibt doch genug chinesische Maschinenbaustudenten, die nach einer 
Zeit hier zurück in die Heimat wollen.

Dort spricht man wahrscheinlich Jiao Liao Mandarin, Dalian-Dialekt.
Aber das war sicher ein Einstellungstest.

von Heinerle was machst du da, kitzelst ja die Omama (Gast)


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STK500-Besitzer schrieb:

> Kennst du die Frage "Haben Sie noch Fragen?" aus Vorstellungsgesprächen?
> Da kann kann man wirklich ne Menge erfahren, wenn man die Chance nutzt.

Welche Fragen kann man da außer den üblichen haben, wie die 
Zukunftsperspektive vielleicht ist?

von STK500-Besitzer (Gast)


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Heinerle was machst du da, kitzelst ja die Omama schrieb im Beitrag 
#3587004:
> STK500-Besitzer schrieb:
>
>> Kennst du die Frage "Haben Sie noch Fragen?" aus Vorstellungsgesprächen?
>> Da kann kann man wirklich ne Menge erfahren, wenn man die Chance nutzt.
>
> Welche Fragen kann man da außer den üblichen haben, wie die
> Zukunftsperspektive vielleicht ist?

Was ich nicht. Aber für mich endet spätestens bei dieser Frage die 
Bedingfeindlichkeit.

von Rick M. (rick-nrw)


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Heinerle was machst du da, kitzelst ja die Omama schrieb im Beitrag 
#3587004:
> Welche Fragen kann man da außer den üblichen haben, wie die
> Zukunftsperspektive vielleicht ist?

Ist die Stelle neu entstanden, Aufgabenabgrenzungen, Einarbeitung durch 
alten Kollegen etc, den Gegenüber etwas nerven, ob er weiß wen er sucht, 
...

Nicht so phantasielos.

von Antimedial (Gast)


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Logger schrieb:
> Die Verantwortung auf die schwächeren Bewerber zu schieben ist aber
> schon Symptomatisch.

Was ist bitte das Problem dran, wenn der Bewerber mal ein bisschen 
Verantwortung übernehmen soll? Bequemlichkeit ist hier fehl am Platze.

Logger schrieb:
> SKLAVEN werden verkauft und das erzähle ich jedem, der so eine
> Rechtfertigung vertritt, dass man sich gut verkaufen soll.

Und weiter? Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Das ist eine 
schwache Rechtfertigung für fehlendes Selbstbewusstsein.

Logger schrieb:
> Ja, ihre Bedingungsfeindlichkeit machen die vor.

Inwiefern? Sie haben erst einmal vorgemacht, wie man mit einer simplen 
Idee und wenig Aufwand richtig Erfolg haben kann. Mit 
"Bedingungsfeindlichkeit" hat das nichts zu tun, ganz im Gegenteil. Es 
zeigt, dass man mit wenig Spezialkenntnissen in Deutschland noch etwas 
richtig Großes auf die Beine stellen kann.

Deine "Bedingungsfeindlichkeit" ist lediglich ein Synonym für deine 
eigene Unfähigkeit.

Logger schrieb:
> Die Grenze zwischen Bekannt/Fremder ist aber hauchdünn und ein
> Arbeitgeber bekommt ja mehr Bewerberinformationen als der
> Bewerber an Feedback erhält, falls überhaupt.

Die Grenze bekannt und fremd zieht man zwischen Menschen nicht anhand 
der Informationen, die man über sie hat. Aber solche Aussagen aus deinem 
Munde brauchen ja niemanden verwundern.

von EinGast (Gast)


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Also ich muss echt sagen was hier teilweise für Kommentar kommen ist 
echt übel.

z.B. " whom_ganna_crazy_like_willem_ferkes?"

"und solche Leute sind nun echt der Bodensatz unter den Bewerbern für
einen Ingenieur Job. Dass solche Leute nur schwer einen Job finden oder
gar keinen, bestreite ich auch nicht. Wäre ja noch schöner, wenn jeder
Langzeitstudent mit 20 Semestern und 3,x Abschluß, dafür null Praxis
einen nach IG Metall bezahlten Einsteigerjob bekommen würde! DAS wäre
dann in der Tat Disneyland, allerdings Disneyland mit freien Eintritt
und Gratis all you can eat."

Glaubst du den mit einem Profil ala Top Noten blablabla kannst was 
reissen wenn der rest nur Müll ist? Ich habe in meiner Firma solche Leut 
wie dich schon mehrmals gesehen und die wurden nach dem 
Bewerbungsgespräch eiskalt gekickt. Den deine tollen Noten sind nur 
irgendwelche willkürlich angesetzten Momentanaufnamen, die sehr oft auch 
noch frei Schnauze vergeben wurden. Auch jemand den du mit Bodensatz 
titulierst kann sich durchaus weiterentwickeln wenn das Umfeld stimmt. 
Was im akademischen Umfeld alles andere als der Fall ist. Wie oft habe 
ich schon gesehen das irgendwelche Hiwis Klausuren korrigieren die 
selber absolute Nullen waren oder Profs selber nicht wussten wovon sie 
redeten aber die Note ist ja das alles entscheidende. Wie oft meinen 
Leute sie seien unglaublich Gut weils nur Einser aufm Zeugnis haben und 
sind nicht mal in der Lage einfachste Dinge zu realisieren.
Glaubst du durch deine Praktika und Werksstudentenarbeit bist du ne 
Bombe? Wenn dein Umfeld das nicht möchte wird dir deine 
"Berufserfahrung" garnix bringen. Die werden dir das Leben zu Hölle 
machen und du bist weg vom Fenster, den kein Mensch möchte mit so Einem 
wie dir zusammenarbeiten    -> Unruhestifter :). Also wäre ich mit 
solchen Aussagen echt auf der Hut, wenn du sowas im Büro oder Face to 
Face zum guten gibst ohne den Schutz der Anonymität eines Forum!

von Logger (Gast)


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STK500-Besitzer schrieb:
> Kennst du die Frage "Haben Sie noch Fragen?" aus Vorstellungsgesprächen?
> Da kann kann man wirklich ne Menge erfahren, wenn man die Chance nutzt.

Die Chance zum Gespräch muss einem erst mal gegeben werden.
Wenn man keinerlei Reaktion bekommt, dann gibts auch kein
Gespräch, mal von Verantwortung ganz abgesehen, aber ihr
Chefakrobaten seht das natürlich nur von eurem Teller.
Leider zieht euch dafür keiner zu Rechenschaft, sonst würde
das ganz anders laufen. Übrigens hab ich noch keinen getroffen
der sich an Versprechungen hielt. Jeder lügt sich da in die
eigene Tasche und der Arbeitnehmer ist der Gelackmeierte.

von Antimedial (Gast)


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Logger schrieb:
> Wenn man keinerlei Reaktion bekommt, dann gibts auch kein
> Gespräch, mal von Verantwortung ganz abgesehen, aber ihr
> Chefakrobaten seht das natürlich nur von eurem Teller.

Wenn bei dir ein Obdachloser vor der Tür steht, würdest du ihn rein 
lassen und bei dir auf unbestimmte Zeit wohnen lassen und ihn 
durchfüttern?

Nein? Wie kannst du nur so verantwortungslos sein!

Genau dieser Obdachlose bist du bei den Firmen. Wieso sollten sie 
Verantwortung für dich übernehmen müssen? Sie tragen bereits eine extrem 
hohe Verantwortung für die Leute, die sie beschäftigen. Wieso sollten 
sie das gefährden müssen?

von Wattestäbchen (Gast)


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Die haben den Arsch offen schrieb:
> 
http://www.grobgroup.com/karriere/stellenangebote/sap/detail.html?tx_wcsapjobs_pi1%5Bsuffix%5D=NC&tx_wcsapjobs_pi1%5Bjobid%5D=50012604&tx_wcsapjobs_pi1%5Bplvar%5D=01&tx_wcsapjobs_pi1%5Btitle%5D=Trainee%2BAngebotskonstrukteur%2B%2528m%252Fw%2529
>
> - Chinesisch auf muttersprachlichem Niveau
>
> Mandarin, Kantonese, Jeet Kune Do?
>
> Heidewitzka!

Die Scheiße versteh ich sowieso nicht. Die suchen einen Trainee, der 
aber mehrere Jahre Beruferfahrung mitbringen soll. Sind das nicht zwei 
Dinge, die im Widerspruch stehen? Traineestellen sind eigentlich etwas 
für Leute, die gerade in den Beruf einsteigen und wer mehrere Jahre 
Berufserfahrung hat, der fängt doch nicht als Trainee an - 
wahrscheinlich mit nem entsprechend beschissenem Gehalt. Gut, dass kann 
man auch anders sehen, aber ich finde, dass in diesen Fantasieprofilen, 
die Firmen sich teilweise zusammenstellen, eine ziemliche Arroganz 
steckt.

von Marx W. (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:
> Ist die Stelle neu entstanden, Aufgabenabgrenzungen, Einarbeitung durch
> alten Kollegen etc, den Gegenüber etwas nerven, ob er weiß wen er sucht,
> ...
>
> Nicht so phantasielos.

Der  beste Weg um nicht genommen zu werden!

von Helge A. (besupreme)


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Wattestäbchen schrieb:
> Die Scheiße versteh ich sowieso nicht. Die suchen einen Trainee, der
> aber mehrere Jahre Beruferfahrung mitbringen soll.

Faszinierend. Vermutlich wird besagtem Trainee dann ein mehrjähriges, 
vollkommen kostenloses Praktikum angeboten..?? Kost ja nix ;)

von Marx W. (Gast)


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Wattestäbchen schrieb:
> Die Scheiße versteh ich sowieso nicht. Die suchen einen Trainee, der
> aber mehrere Jahre Beruferfahrung mitbringen soll.

Wie wär`s mit der Erklärung:

Die haben einen Chinesen (oder was anderes) an de Hand. Den wollen sie 
hier arbeiten lassen für weniger als die 34900€ per anno.
Da schreiben sie eine "Stelle" aus, um von der Argentur für A. die 
"Vorrangprüfung" durchgewunken zu bekommen.

Zufrieden?

von logisch (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Die haben einen Chinesen (oder was anderes) an de Hand. Den wollen sie
> hier arbeiten lassen für weniger als die 34900€ per anno.
> Da schreiben sie eine "Stelle" aus, um von der Argentur für A. die
> "Vorrangprüfung" durchgewunken zu bekommen.

wobei die ja jemanden für ihr Werk in China brauchen. Aber deine 
Erklärung klingt sehr logisch. Das wäre dann schon dreist, wenn man 
damit durch kommt. Gelten die 34900 Euro nicht, wenn man beweisen kann, 
dass es keinen vergleichbaren Bewerber in Deutschland gibt? bisher 
kannte ich die Variante von diversen Bodyleasern, die Inder oder 
Chinesen irgendwie per Pseudo Selbständigkeit für 15-20k nach 
Deutschland vermitteln wollen. Das niedrigste Angebot was ich mal 
gesehen habe, waren 12k Euro p.a. (!!!) für einen frischen Master 
Absolventen aus Indien. Sonst sah ich in unserer Abteilung öfter mal 
Bewerbungen von Inder die per Touristenvisum auf eigene Faust nach 
Deutschland gekommen sind und hier im IT oder Elektronik Bereich einen 
Job suchen. Die akzeptieren fast jede Bedingung um hier Fuß zu fassen. 
Meist kommen die in Gruppen und mieten sich zusammen ein kleines Zimmer 
für die Zeit wo ihr Touristenvisum gültig ist. Diese Leute stellen groß 
keine Bedingungen und fragen nicht nach Feierabend oder 35 Stunden 
Woche. Ich weiß nicht ob das überhaupt legal ist, so jemanden als 
Freelancer für 15k pro Jahr zu beschäftigen. Wenn doch, kann ich mir 
vorstellen, dass das einige Firmen machen. Statt einen Absolventen für 
45k Brutto + Lohnnebenkosten einzustellen, einfach 3-4 Inder als 
Freelancer die ca. das gleiche kosten. Wenn davon einer nach der 
Einarbeitung was taugt, wird der für 35k fest angestellt, den Rest 
übernimmt man einfach nicht. Idealerweise kann man mit diesem 
Inder/Chinesen der sich gut eingearbeitet hat, auch noch eine Offshore 
Abteilung aufbauen, die er koordiniert. So kann man weitere Stellen hier 
einsparen. Schöne neue Technik Arbeitswelt ..

man muss noch nicht mal so weit weg schauen. Hier hat jemand Gehälter 
aus Österreich gepostet. Danach würden da die meisten FH Ingenieur 
Absolventen für 25-30k arbeiten, die TUler für 30-35k. Brutto p.a. inkl. 
13 und 14 Gehalt was in Österreich meist obligatorisch ist. 
Wahrscheinlich wegen der Konkurrenz aus dem Osten. Von Wien bis 
Bratislava sind es ja nur ca. 30 Minuten über die Autobahn.

von DrTech (Gast)


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Hallo!
Mal nicht so über Österreich herziehen ;-)

Stimmt schon , die Gehälter sind niedriger als in D. Dafür ist auch die 
Besteuerung anders ( siehe oben).
Zusätzlich gibt es obligatorische 13. und 14. günstig besteuerte 
Gehälter (6%).

Zudem ist die Lebensqualität hoch, wie in München. Will ich mal einen 
draufmachen, nette Miezen sehen, fahr ich nach Bratislava.

Über die einzigartige Wiener Kaffeehauskultur brauche ich wohl nichts 
mehr erzählen.

In Wien gibt's da noch Öl und Energiekonzern OMV. Die zahlen ganz gute 
Gehälter,  auch gibts eine starke Stahlbranche (voest), Automobil im 
Süden (Magna) und auch Elektro (Infineon,  Siemens, AT u. S).. u.v.m. 
noch weitere Fragen?

von Marx W. (Gast)


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logisch schrieb:
> Gelten die 34900 Euro nicht,

Ja, den nach der Positivliste zur Zuwanderung in Ausbildungsberufe sind 
die 34900 auch nicht mehr die Grenze.
Da dort ja auch  3-4 Misch-Bac. genannt sind. Werden daduch so ziemlich 
jedem der was mit Mechanik, Chemie oder 0-5V zu tun hatte die 
Möglichkeit geboten nach D-land zum Lohndumpen zu kommen!

logisch schrieb:
> sind es ja nur ca. 30 Minuten über die Autobahn.

Zwischen Wien und Bratislava gibt`s eine Straßenbahn seit K.u.K. Zeiten.
Mag sein das die Heute eine Stadtbahn haben.

von Technicans (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Wenn bei dir ein Obdachloser vor der Tür steht, würdest du ihn rein
> lassen und bei dir auf unbestimmte Zeit wohnen lassen und ihn
> durchfüttern?
>
> Nein? Wie kannst du nur so verantwortungslos sein!

Der Vergleich hinkt, weil bei deinem Vergleich keine Gegenleistung,
also Arbeitsleistung zur Debatte steht. Das ein Bewerber nach deinen
Vorstellungen keine adäquate Arbeitsleistung bringen soll, ist von
Leuten wie dir, NUR vorgeschoben. Eher habt ihr niederträchtige Motive
im Sinn. Sozialkompetenz ist es jedenfalls nicht.
Was dein Beispiel angeht, hab ich in meinem sozialem Umfeld schon
Erlebnisse der temporären Mildtätigkeit gehabt. Da staunste, was?

> Genau dieser Obdachlose bist du bei den Firmen. Wieso sollten sie
> Verantwortung für dich übernehmen müssen?

Sollen sie doch gar nicht, sondern Verantwortung für ihr 
bedingungsfeindliches Verhalten qualifizierten Bewerbern gegenüber.
Verdreht mal nicht die Tatsachen, nur damit du vorteilhaft
argumentieren kannst. Das hat nämlich weder Sinn noch Verstand.
Dafür bist du nur am diskriminieren, mehr nicht.

> Sie tragen bereits eine extrem
> hohe Verantwortung für die Leute, die sie beschäftigen. Wieso sollten
> sie das gefährden müssen?

Gegenüber wem? Die Beschäftigten werden einfach kalkül entsorgt, wenn
die nicht mehr benötigt werden. Da gibts keine Verantwortung, außer dem
monatlichen Gehaltsscheck und wenn die Firma plötzlich pleite ist, ist 
auch der nicht mal sicher. Für den Gehaltsscheck sind die Beschäftigten
aber in Vorleistung getreten und haben ihr Geld auch verdient.;-b

von Mark B. (markbrandis)


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Provinz.Heini schrieb:
> Das es keinen echten Fachkräftemangel gibt, es ja allgemeiner Konsens
> unter den Fachkräften und auch Führungskräften.

Falsch.

Es gibt nicht genug gute Leute, die genau wissen wie man richtig 
Software (oder Hardware, etc.) entwickelt.

Leute, die irgendwie entwickeln, gibt es hingegen genügend.

von Thomas1 (Gast)


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Diskriminierung ist noch üblich. Etwas versteckter als früher, doch noch 
sichtbar.
http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/arbeitsrecht-diskriminierung-von-bewerbern-geht-trotz-agg-weiter-a-957472.html

von Provinz.Heini (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Provinz.Heini schrieb:
>> Das es keinen echten Fachkräftemangel gibt, es ja allgemeiner Konsens
>> unter den Fachkräften und auch Führungskräften.
>
> Falsch.
>
> Es gibt nicht genug gute Leute, die genau wissen wie man richtig
> Software (oder Hardware, etc.) entwickelt.
>
> Leute, die irgendwie entwickeln, gibt es hingegen genügend.

Ja, da gehe ich mir dir völlig konform, dass es nicht genug solcher 
Leute gibt. Die sitzen schon aber in festen Angestelltenverhältnissen 
und das in vielen Fällen schon seit Jahrzehnten. Die haben auch nicht 
vor, ihr angestammtes Umfeld zu verlassen für ein neuen Job.

Aber dann stellt sich wiederum die Frage, was an diesem Mangel die 
ganzen Bachelor Anfang 20 ändern sollen. Bis die richtige Entwickler 
werden, dauert es wieder Jahrzehnte.

von Marx W. (Gast)


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Provinz.Heini schrieb:
> Aber dann stellt sich wiederum die Frage, was an diesem Mangel die
> ganzen Bachelor Anfang 20 ändern sollen. Bis die richtige Entwickler
> werden, dauert es wieder Jahrzehnte.

Ja, da haben unsere Dauerjammerer mal wieder ein Problem!

von Mr.T (Gast)


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Wozu dienen diese periodisch aufkommenden Fachkräftemangelthreads 
eigentlich? Hauptsache mal drüber gesprochen? Dampf ablassen? 
Trollfütterung?

von Logger (Gast)


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Mr.T schrieb:
> Wozu dienen diese periodisch aufkommenden Fachkräftemangelthreads
> eigentlich?

Der Motivierung und Züchtung von Nachwuchs, der das Problem löst
oder zumindest in Zukunft etwas abmildert. So viele Jahrzehnte
dauert ein Entwicklerleben nämlich nicht. Vielleicht 10-20 Jahre
bis man dann als zu alt, zu teuer, zu was weiß ich, entsorgt wird.;-b

von Mr.T (Gast)


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Logger schrieb:
> Der Motivierung und Züchtung von Nachwuchs,

Solche Threads - wie dieser hier - dienen zur Nachwuchsgewinnung? :-O
Dann müsst ihr aber noch üben...

von Marx W. (Gast)


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Mr.T schrieb:
> Wozu dienen diese periodisch aufkommenden Fachkräftemangelthreads
> eigentlich? Hauptsache mal drüber gesprochen? Dampf ablassen?
> Trollfütterung?

Frag doch die Pressefutzie wenn die wieder mal ihre 
"Fachkräftemangelsau" durchs D-land treiben.

Fachkräftemangel bezeichnet einen Zustand in einer Ökonomie, in der das 
Wachstum durch Mangel an Arbeitskräften behindert bzw. eingeschränkt 
ist.
Die Volksrepublik China z.B. leidet am Mangel an ausgebildeten 
Fachkräften!

Bildlich ausgesprochen ist Fachkräftemangel, wenn man in die Bäckerei 
geht und 5 Brezen kaufen will, und die Verkäuferin sagt:"Tut mir leid, 
wir haben keine Brezen, uns sind die Bäcker ausgegangen."

Ansonsten ist der Fachkräftemangel doch nur eine Frage der Fachkräfte 
die vorhanden sind.
Im O-Ton eines oberbayrischen Handwerksmeister: "... die die wir wollen, 
bekommen wir nicht, und die die wir bekommen könnten, wollen wir nicht!"

Alles klar?

von Handgewrungene Fachkraft (Gast)


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Wattestäbchen schrieb:
> -
> wahrscheinlich mit nem entsprechend beschissenem Gehalt. Gut, dass kann
> man auch anders sehen, aber ich finde, dass in diesen Fantasieprofilen,
> die Firmen sich teilweise zusammenstellen, eine ziemliche Arroganz
> steckt.

Das liegt am Selbstbewusstsein der Firmen und an der guten Lage am 
Arbeitsmarkt für Unternehmer. Da können selbst mittelständische 
Unternehmen mit Gehältern unter ferner liefen bei gleichzeitig 
atemberaubenden Anforderungen auftrumpfen.

von Uwe (Gast)


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Es gibt genug Fachkräfte, jedoch nur wenige Leute die angemessen 
Bezahlen wollen, und die haben dann halt Fachkräftemangel.

von Mr.T (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Alles klar?

Nein, Du hast die Frage nicht verstanden. Ich meinte das Rumlabern HIER!

von Antimedial (Gast)


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Technicans schrieb:
> Der Vergleich hinkt, weil bei deinem Vergleich keine Gegenleistung,
> also Arbeitsleistung zur Debatte steht.

Dann stelle dir doch einfach vor, dieser Arbeitslose würde dir anbieten, 
deine Wohnung zu putzen, für dich zu kochen und einkaufen zu gehen. Dann 
hättest du deine Gegenleistung.

Die Hauptaussage meines Vergleichs hast du geschickt ausgeblendet: 
Nämlich die Tatsache, dass du nicht für einen Obdachlosen Verantwortung 
übernehmen willst und vielleicht auch gar nicht kannst.


Technicans schrieb:
> Was dein Beispiel angeht, hab ich in meinem sozialem Umfeld schon
> Erlebnisse der temporären Mildtätigkeit gehabt. Da staunste, was?

Das Stichwort heißt hier "temporär". Deshalb habe ich in meinem Beispiel 
ausdrücklich "auf unbestimmte Zeit" geschrieben. Natürlich würden viele 
Menschen einen Bekannten mal für ein paar Tage aufnehmen, wenn sich 
dieser in einer Notlage befindet. Aber wenn das eine längerfristige 
Sache werden soll, sieht die Welt schon wieder ganz anders aus. Da wird 
es bei vielen selbst im engsten Familienkreis sehr eng.

Technicans schrieb:
> Das ein Bewerber nach deinen
> Vorstellungen keine adäquate Arbeitsleistung bringen soll, ist von
> Leuten wie dir, NUR vorgeschoben. Eher habt ihr niederträchtige Motive
> im Sinn.

Es geht nicht darum, ob der Bewerber eine adäquate Arbeitsleistung 
bringt oder nicht. Es geht darum, dass das Unternehmen kein Interesse 
hat - aus welchen Gründen auch immer.

Außerdem: Welche niederträchtigen Motive habe ich denn bitte? Ich bin 
weder Arbeitgeber noch Personaler, sondern ein ganz normaler 
Arbeitnehmer. Mich interessiert es nicht die Bohne, ob du oder andere 
deiner Art einen Job bekommen oder nicht. Aber den Unsinn, den du hier 
aus deiner Traumwelt erfindest, den kann man nicht so einfach 
unkommentiert stehen lassen.

Technicans schrieb:
> Sollen sie doch gar nicht, sondern Verantwortung für ihr
> bedingungsfeindliches Verhalten qualifizierten Bewerbern gegenüber.

Aber aus welchem Grund sollten sie das tun? Erinnere dich an mein 
Beispiel mit dem Obdachlosen. Die Hauptsage war hier: Niemand kann für 
jeden beliebigen Menschen Verantwortung übernehmen.

Technicans schrieb:
> Gegenüber wem? Die Beschäftigten werden einfach kalkül entsorgt, wenn
> die nicht mehr benötigt werden.

Da macht jeder andere Erfahrungen. Ich kenne nur Firmen, die an ihrem 
qualifizierten Personal hängen. Dass unfähige Leute entsorgt werden 
müssen ist logisch. Hier handelt ein Unternehmen sehr verantwortungsvoll 
gegenüber seinem qualifizierten Personal, schließlich muss eine Firma 
wirtschaftlich arbeiten. Und dafür sind Entlassungen unerlässlich.

von logisch (Gast)


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Uwe schrieb:
> Es gibt genug Fachkräfte, jedoch nur wenige Leute die angemessen
> Bezahlen wollen, und die haben dann halt Fachkräftemangel.

das mag leider sein.

Hat jemand hier auch konstruktive Vorschläge? sagen wir, z.B. für 
jemanden der gerade sein Abi macht, sehr gute Noten in Mathe und Physik 
hat, sich für Elektronik und Informatik interessiert, aber auch 
Interessen im wirtschaftlichen Bereich hat. Sollte so jemand vielleicht 
doch eher Wirtschaft studieren? oder sowas wie Wirtschaftsingenieurwesen 
oder Wirtschaftsinformatik? technische BWL? oder gleich BWL/VWL? oder 
doch lieber eine Ausbildung als Facharbeiter in der Industrie? oder 
eines der genannten Dinge, danach aber auswandern? oder sonstige 
Vorschläge?

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> oder eines der genannten Dinge, danach aber auswandern?

Garnicht so schlechte Idee

von logisch (Gast)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:
> Garnicht so schlechte Idee

und wohin? hat sonst noch jemand Ideen zu meinen Fragen?

von Antimedial (Gast)


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logisch schrieb:
> Hat jemand hier auch konstruktive Vorschläge? sagen wir, z.B. für
> jemanden der gerade sein Abi macht, sehr gute Noten in Mathe und Physik
> hat, sich für Elektronik und Informatik interessiert, aber auch
> Interessen im wirtschaftlichen Bereich hat. Sollte so jemand vielleicht
> doch eher Wirtschaft studieren?

Auf gar keinen Fall! Die Wirtschaftswissenschaften sind sowas von 
überlaufen, die meisten Absolventen werden einfache Sachbearbeiter. Dann 
lieber eine Lehre zum Industriekaufmann.

logisch schrieb:
> oder sowas wie Wirtschaftsingenieurwesen
> oder Wirtschaftsinformatik?

Kann man machen, wenn man nicht fit genug in Mathematik ist und einen 
leichteren Studiengang möchte.

Nein, das beste bleibt immer noch ein echtes MINT-Studium und das 
wirtschaftliche Interesse eher privat verfolgen (es gibt genug 
Wahlfächer und Nebenfächer, die sich damit beschäftigen). Später 
vielleicht einen MBA dran hängen. Mit einem Ingenieursstudium hast du 
gegenüber der Masse der BWLer ein Alleinstellungsmerkmal.

logisch schrieb:
> oder
> doch lieber eine Ausbildung als Facharbeiter in der Industrie?

Wenn man gut mit Langweile umgehen kann, kann man das machen. Aber dann 
nur im IG-Metall-Betrieb, am besten bei einem OEM. Da verdient man dann 
mehr als ein Ingenieur in einer Klitsche, und das bei einem lockeren 
35h-Job.

von Antimedial (Gast)


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logisch schrieb:
> oder sonstige
> Vorschläge?

Dazu fällt mir noch etwas ein: Wenn du handwerklich sehr begabt bist, 
mach eine Handwerkerlehre, oder vielleicht sogar zwei. Irgendetwas, was 
die Leute brauchen (egal ob Klempner, KFZ-Mechaniker, Fließenleger...). 
Vielleicht sogar noch Meister. Suche dir damit einen Job als 
Hilfsarbeiter in der Industrie, einen lockeren 35h-Job. Da bleibt genug 
Zeit, um nebenbei als Handwerker zu arbeiten (das geht auch legal, aber 
viele machen es natürlich schwarz). Die Kundschaft bekommst du 
automatisch, wenn du gute Arbeit ablieferst. In der Verwaltung des 
Konzerns hat man gleich noch einen riesigen potentiellen Kundenkreis, an 
den man durch seinen Konzernjob einfach heran kommt. Durch die zwei Jobs 
kann man locker mehr Geld verdienen als jeder Konzern-Ing mit Promotion 
und Projektleiterjob. Und hat wahrscheinlich noch nicht einmal mehr 
Arbeitszeit, man kann sich dafür aber zumindest bei einem Job die Arbeit 
sehr gut selbst einteilen. Ok, man muss auch mal am Wochenende arbeiten, 
aber das ist ja halb so wild.

von Logger (Gast)


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Uwe schrieb:
> Es gibt genug Fachkräfte, jedoch nur wenige Leute die angemessen
> Bezahlen wollen, und die haben dann halt Fachkräftemangel.

Beweisen ja auch die stagnierenden Gehälter und noch so ein paar
andere Auffälligkeiten, z.B. das keine Firma mit Geld lockt.

Ein lustiges Stellenangebot hab ich kürzlich gefunden, wo eine
Gemeinde einen Mitarbeiter für ihre Blitzgeräte (vorhandene und
zukünftige Anlagen) sucht, mit einem ausgeschriebenen Zeitfenster
von nur wenigen Wochen.
Eigenen privaten Einsatzwagen soll man auch bereit stellen, 
Bereitschaftsdienst, auch außerhalb der üblichen Dienstzeit,
aber Bezahlung nach TVöD, ohne Angabe der Gehaltsgruppe.
Keine Forderung eines Studiums(immerhin).
Als Gutachter im Einspruchsverfahren und Vertreter in 
Ordnungswidrigkeitsverfahren beim Gericht kommt auch noch oben
drauf. Die ticken doch nicht mehr richtig. ;-b

von Sepp (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Dazu fällt mir noch etwas ein: Wenn du handwerklich sehr begabt bist,
> mach eine Handwerkerlehre, oder vielleicht sogar zwei. Irgendetwas, was
> die Leute brauchen (egal ob Klempner, KFZ-Mechaniker, Fließenleger...).
> Vielleicht sogar noch Meister. Suche dir damit einen Job als
> Hilfsarbeiter in der Industrie, einen lockeren 35h-Job. Da bleibt genug
> Zeit, um nebenbei als Handwerker zu arbeiten (das geht auch legal, aber
> viele machen es natürlich schwarz). Die Kundschaft bekommst du
> automatisch, wenn du gute Arbeit ablieferst. In der Verwaltung des
> Konzerns hat man gleich noch einen riesigen potentiellen Kundenkreis, an
> den man durch seinen Konzernjob einfach heran kommt. Durch die zwei Jobs
> kann man locker mehr Geld verdienen als jeder Konzern-Ing mit Promotion
> und Projektleiterjob. Und hat wahrscheinlich noch nicht einmal mehr
> Arbeitszeit, man kann sich dafür aber zumindest bei einem Job die Arbeit
> sehr gut selbst einteilen. Ok, man muss auch mal am Wochenende arbeiten,
> aber das ist ja halb so wild.

Da kann ich 100% zustimmen. Und mehr Ansehen in der Gesellschaft hat man 
auch noch.

von logisch (Gast)


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Sepp schrieb:
> Da kann ich 100% zustimmen. Und mehr Ansehen in der Gesellschaft hat man
> auch noch.

als Hilfsarbeiter der gleichzeitig Meister ist, was schon mal eine 
komische Konstellation ist, hat man mehr Ansehen als ein Ingenieur oder 
Wirtschaftswissenschaftler in der Gesellschaft?

von Antimedial (Gast)


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logisch schrieb:
> als Hilfsarbeiter der gleichzeitig Meister ist, was schon mal eine
> komische Konstellation ist, hat man mehr Ansehen als ein Ingenieur oder
> Wirtschaftswissenschaftler in der Gesellschaft?

"Hilfsarbeiter" ist hier relativ zu sehen. Offiziell zählt man als 
ungelernte Kraft, allerdings wird man sich ganz schnell zumindest auf 
Facharbeiterstatus hoch arbeiten können.

von Marx W. (Gast)


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Logger schrieb:
> Als Gutachter im Einspruchsverfahren und Vertreter in
> Ordnungswidrigkeitsverfahren beim Gericht kommt auch noch oben
> drauf. Die ticken doch nicht mehr richtig. ;-b

Doch, die ticken richtig.
Die hatten wahrscheinlich schon jemandend an der Hand, oder die wollten 
die ganze Sache extern vergeben.
Weil sowas im Gemeinderat vllt. irgenjemanden in irgeneinerweise 
aufstößen läßt, macht man eine solches Konstrukt!

von Thomas1 (Gast)


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Oft werden passende Fachkräfte von unfähigen Personalern aussortiert. Da 
muß mal was geändert werden.

von Sepp (Gast)


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logisch schrieb:
> als Hilfsarbeiter der gleichzeitig Meister ist, was schon mal eine
> komische Konstellation ist, hat man mehr Ansehen als ein Ingenieur oder
> Wirtschaftswissenschaftler in der Gesellschaft?

Sorry, ich dachte Facharbeiter/Meister in der Industrie bei 35h Woche. 
Und dann nebenher Nachbarschaftshilfe betreiben.

Mehr Ansehen? Natürlich! Wenn ich meinem Nachbarn den Dachstuhl zimmere 
oder eine Kommode schreinere ist mein Ansehen höher, als wenn ich eine 
Strassenleuchte IPv6-fähig mache oder den Spritverbrauch eines 
Kleinwagens um 3% senke.
Unter dem Dachstuhl oder der Kommode kann sich halt jeder was 
vorstellen.

von Bitte einen Namen eingeben (nicht "Gast") (Gast)


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Da muß man dem Sepp leider Recht geben. Auf der Party wird man von 
Gästen gefragt, ob man was am Haus oder Auto kann, und nicht, ob man 
eine Schaltung entwickeln kann. Da ist es auch völlig egal, welchen 
Schein man besitzt.

von logisch (Gast)


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Bitte einen Namen eingeben (nicht "Gast") schrieb:
> Da muß man dem Sepp leider Recht geben. Auf der Party wird man von
> Gästen gefragt, ob man was am Haus oder Auto kann, und nicht, ob man
> eine Schaltung entwickeln kann. Da ist es auch völlig egal, welchen
> Schein man besitzt.

hängt vielleicht davon ab, auf was für eine Party man geht? wenn da 
viele Handwerker sind, mag das vielleicht so sein. Aber auch Handwerker, 
so wie ich mit bekommen habe, haben oft auch Respekt vor einem 
Ingenieur. Das hängt wohl sicher stark vom Umfeld ab. Wen wir aber 
nochmal zurück gehen zur Diskussion, ist es dann aus beruflicher Sicht 
doch besser eine Ausbildung zu machen mit anschließendem Meister? 
idealerweise bei den Autobauern? kommt man da überhaupt leicht rein? 
weil ich kann mir vorstellen, dass viele junge Menschen bei Daimler BMW 
und Audi, Porsche usw. arbeiten wollen.

von Bitte einen Namen eingeben (nicht "Gast") (Gast)


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logisch schrieb:
> weil ich kann mir vorstellen, dass viele junge Menschen bei Daimler BMW
> und Audi, Porsche usw. arbeiten wollen.

Das ist fast egal. Einem Kumpel gefiel es am besten bei Toyota.

von Antimedial (Gast)


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logisch schrieb:
> kommt man da überhaupt leicht rein?

Leicht, nein. Das ist eine Frage des Timings. Konzerne stellen externe 
stark zyklisch ein. Man muss genau im richtigen Moment eine solche Welle 
erwischen. Evtl. geht es auch über Leiharbeitsfirmen.

von Marx W. (Gast)


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Thomas1 schrieb:
> Oft werden passende Fachkräfte von unfähigen Personalern aussortiert. Da
> muß mal was geändert werden.

Genau!
Nur dumm, das unfähige Personaler auch die fähigen Personaler 
aussortieren!

von bericht von der malocherfront (Gast)


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logisch schrieb:
> Sepp schrieb:
>> Da kann ich 100% zustimmen. Und mehr Ansehen in der Gesellschaft hat man
>> auch noch.
>
> als Hilfsarbeiter der gleichzeitig Meister ist, was schon mal eine
> komische Konstellation ist, hat man mehr Ansehen als ein Ingenieur oder
> Wirtschaftswissenschaftler in der Gesellschaft?
Das ist das Schicksal vieler Meister heute im Handwerk. Ich kenne 
mehrere Schulkameraden die als Meister bei Audi am Fliesband gelandet 
sind. Zwei Schreinermeister (auch so ein aussterbender Beruf), ein Gas- 
Wasser-Scheisse-Meister und ein Eletrokmeister. Warum machen sie das? 
Weil sie dort so viel Kohle bei festen Arbeitszeiten verdienen. Bis dein 
Kleinkrauterbetrieb mal netto so viel abwirft hast du mehr Stress und er 
muss sehr gut laufen, das wird heute immer schwieriger weil die 
Konkurrenz viel zu gross ist, selbst hier in der Gegend wo man sich 
einen Handwerker noch leisten kann, nicht weil die hier billig wären, im 
Gegenteil, sondern weil die Leute hier Kohle haben.
Die Zeiten für selbstständige Handwerker sind nämlich rauher geworden, 
viele Familienbetriebe werden von den Kindern nicht übernommen, weil sie 
keinen Bock auf das Gerödel haben und am Ende nix bei rausspringt. Wenn 
ich allein scon sehe was ich jede Woche Flyer aus dem Briefkasten fische 
von solchen Quereinsteigerfirmen die alles machen was früher der 
klassische Handwerker gemacht hat: Gartenbau, Fensterbauer sind schon 
eine richtige Seuche hier, z.Z. im Frühjahr steht bald jede Woche einer 
auf der Matte der einen 'beraten' will, Solarkrempel, 
Heizungsmodernisierung, Bäderrenovierer, Fliessenleger (der Typ der das 
hier im Ort macht hat die Hauptschule abgebrochen, sass einige Zeit im 
Knast und hat das per Umschulung angefangen, so ne Art 
wiedereingliederungsmassnahme für hoffnungslose Fälle. Der Typ baut 
gerade sein drittes Haus um, macht  alles selbst. Der hat als Ein-Mann 
Selbstständiger angefangen jetzt hat der fünf Sprinter-Clone aufm Hof 
stehen a' zwei Mann im Einsatz, vermutlich noch ein paar mehr, Azubis 
hat er auch).

Wenn man dann schaut was die Ingenieurstrottel an Unternehmen gründen, 
da ist hier gar nix, die sind froh wenn sie bei Ferchau, Bertrandt für 
Audi & Co den Arsch hin halten dürfen, die betteln noch darum und die 
dummen Jungingenieure finden das auch noch toll. Im Nachbarort habe ich 
mal ein neues Ingbüro neben der Autowaschanlage entdeckt, nach zwei 
Jahren war der Laden wieder dicht.

Die paar Ingbüros hier sind alle von alten Säcken betrieben, die kurz 
vor der Rente sind, die meisten von denen kommen auch nur noch gerade so 
über die Runden. Einen hat das Schicksal hart getroffen, wurde krank und 
wieder krank,... Büro dicht gemacht, Frau davon, Kinder schon vorher als 
der Geldhahn zugedreht wurde. Zigmal ist er umgezogen jedesmal in eine 
kleinere Bude. Am Anfang hatte der ein Prunkschuppen mit Pool hinterm 
Haus, zuletzt wohnte er im Assiviertel, dort ist er auch regelrecht 
krepiert. Als derGestank bei den Nacharn ankam haben sie die Wohnung 
aufgebrochen. So kann es gehen als Selbstständiger Ingenieur, da hilft 
auch die tolle Versicherung nix, die zahlte keinen Cent, da musst du 
erst mal jahrelang klagen, bist du älter und ziemlich angeschlagen 
warten die einfach bis du krepiert bist, der billigste Weg für die 
Versicherer, so ging es auch der armen Sau oben.

Früher wohnten hier nur Akademiker im Viertel, die einzigen die hier 
noch Häuser kaufen sind Lehrer, der  Rest Handwerker die die Häuser 
abreisen oder Kernsanieren, ein Ing. kann sich hier im Speckgürtel von 
Audi und den Zulieferern kein Haus leisten, nicht mal wenn die Eltern 
noch was zuschiessen, das sind Preise hier wie in München.

von Ex-perte (Gast)


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wieder ein Beitrag mehr, der mir sagt, dass ich nicht in München 
arbeiten muss, will, werde und schon gar nicht für die Dienstleister.

Es wird Zeit sich als Ingenieur rechtzeitig in die Altersruhe ab 40 zu 
verabschieden oder in einen anderen Job zu wechseln, wo man lenken kann, 
statt gelenkt zu werden

von klausi (Gast)


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Ex-perte schrieb:
> wieder ein Beitrag mehr, der mir sagt, dass ich nicht in München
> arbeiten muss, will, werde und schon gar nicht für die Dienstleister.
>
> Es wird Zeit sich als Ingenieur rechtzeitig in die Altersruhe ab 40 zu
> verabschieden oder in einen anderen Job zu wechseln, wo man lenken kann,
> statt gelenkt zu werden

Das geht eben laut einigen Ingenieuren hier am besten in der 
Ölindustrie.

Da wirst du nach UAE versetzt, verdienst dir eine goldene Nase und 
kannst angeblich mit 45 in Rente gehen (hoher Verdienst, nie viel 
verbraucht)... wenns wahr ist... ich weiß nicht.

von D.K. (Gast)


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klausi schrieb:
> Da wirst du nach UAE versetzt, verdienst dir eine goldene Nase und
> kannst angeblich mit 45 in Rente gehen (hoher Verdienst, nie viel
> verbraucht)... wenns wahr ist... ich weiß nicht.

Echt? Das klingt ja spitze, erzähl mir mehr...

von Marx W. (Gast)


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bericht von der malocherfront schrieb:
> das sind Preise hier wie in München.

Wo ist hier?

von mausi (Gast)


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klausi schrieb:
> Das geht eben laut einigen Ingenieuren hier am besten in der
> Ölindustrie.
Nix wie hin, klausimausi.

von Logger (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Wo ist hier?

bericht von der malocherfront schrieb:
> im Speckgürtel von Audi und den Zulieferern...

Scheint mir recht deutlich genug zu sein.
Audi findet man in Ingolstadt.

von Marx W. (Gast)


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Logger schrieb:
> Scheint mir recht deutlich genug zu sein.
> Audi findet man in Ingolstadt.

Och Audi hat da auch noch ein schnuckliges Werk in Neck-Ulm.
Und ein paar Hampel hüpfen in Györ ja auch noch rum.

Allerdings ist Ingolstadt ja auch wieder nicht so teuer. Wer 6-20 km 
ausserhalb sich was sucht wird doch auch fündig. Klar wo die Bozen sich 
ihre Hütten hinstellen, da wollen die natürlich nur Ihresgleichen sehen.

von Logger (Gast)


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Marx W. schrieb:
> da wollen die natürlich nur Ihresgleichen sehen.

Und wie erkennen die Ihresgleichen?
Wohlstandsmühlen > 50k?

von a345q (Gast)


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bericht von der malocherfront schrieb:
> Fliessenleger (der Typ der das
> hier im Ort macht hat die Hauptschule abgebrochen, sass einige Zeit im
> Knast und hat das per Umschulung angefangen, so ne Art
> wiedereingliederungsmassnahme für hoffnungslose Fälle. Der Typ baut
> gerade sein drittes Haus um, macht  alles selbst. Der hat als Ein-Mann
> Selbstständiger angefangen jetzt hat der fünf Sprinter-Clone aufm Hof
> stehen a' zwei Mann im Einsatz, vermutlich noch ein paar mehr, Azubis
> hat er auch).

Das ist ein cooler Typ. Er bereut bestimmt, kein Ingeniör zu sein.

von a345q (Gast)


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bericht von der malocherfront schrieb:
> Wenn man dann schaut was die Ingenieurstrottel an Unternehmen gründen,
> da ist hier gar nix, die sind froh wenn sie bei Ferchau, Bertrandt für
> Audi & Co den Arsch hin halten dürfen, die betteln noch darum und die
> dummen Jungingenieure finden das auch noch toll. Im Nachbarort habe ich
> mal ein neues Ingbüro neben der Autowaschanlage entdeckt, nach zwei
> Jahren war der Laden wieder dicht.

Hahahahahahahah. Wie herrlich.
Obwohl, das stimmt leider.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


Lesenswert?

> Wenn man dann schaut was die Ingenieurstrottel an Unternehmen gründen,
> da ist hier gar nix, die sind froh wenn sie bei Ferchau, Bertrandt für
> Audi & Co den Arsch hin halten dürfen, die betteln noch darum und die
> dummen Jungingenieure finden das auch noch toll. Im Nachbarort habe ich
> mal ein neues Ingbüro neben der Autowaschanlage entdeckt, nach zwei
> Jahren war der Laden wieder dicht.

Da ist viel wahres dran !!

Wer gibt es schon freiwillig zu dass er VerA.........scht wurde !

von Plazentafresser (Gast)


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klausi schrieb:
> Das geht eben laut einigen Ingenieuren hier am besten in der
> Ölindustrie.

Da gibt es aber gesonderte Studiengängen für. Zum Beispiel an der Uni 
Clausthal:

https://www.ite.tu-clausthal.de/studium-lehre/studiengaenge/bachelor-of-science-petroleum-engineering/

Naja, die Frage ist halt, wer zum Studieren in den Osten will?

von #Include Promille.h (Gast)


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Plazentafresser schrieb:
> Naja, die Frage ist halt, wer zum Studieren in den Osten will?

Seit wann liegt Clausthal denn im Osten? Vielleicht von der Bretagne aus 
gesehen. :)

von observer (Gast)


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> Seit wann liegt Clausthal denn im Osten? Vielleicht von der Bretagne aus
> gesehen. :)

Clausthal war zwar nicht DDR, es lag aber im äussersten Osten der 
Bundesrepublik nur wenige Kilometer von der 'Demarkationslinie' 
entfernt:

https://de.wikipedia.org/wiki/Zonenrandgebiet

Wegen der beschissenen, ungünstigen Lage wurden solche Gegenden von der 
Bundesregierung wirtschaftlich besonders gefördert. Ortschaften in 
dieser Region galten als rückständig, provinziell, langweilig. Viele 
junge Leute zogen deshalb rasch weg aus dieser tödlich langweiligen 
Ödniss. Auch nach dem Mauerfall hat sich daran nicht allzuviel geändert.

von Expert (Gast)


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Ferkes - forever SGB II ! schrieb:
> Aber bei den "Hidden Champions" - den in der deutschen Provinz gelegenen
> Unternehmen, die teilweise in exotischen Produkten Weltmarktführer sind,
> sind für Ingenieure definitv Stellen ausgeschrieben.
>
> Ich verlinke mal (nur als Beispiel) die Karriereseite der Firma GROB in
> Mindelheim :
>
> http://www.grobgroup.com/karriere/stellenangebote/europa.html


Stellenbeschreibung:
Entwicklung und Erstellung von Anwendersoftware für SPS- und 
CNC-Applikationen
Softwareanbindung an übergeordnete Systeme
Stellenanforderungen:
Bachelor oder Techniker in Elektrotechnik, Mechatronik oder Informatik 
mit der Fachrichtung Automatisierungstechnik
Erfahrung in Programmierung und Inbetriebnahme von CNC-gesteuerten 
Werkzeugmaschinen (vorzugsweise Siemens 840D SL und / oder Heidenhain 
und / oder Fanuc)
Flexibilität, Teamfähigkeit und Bereitschaft zu gelegentlichen Reisen

Limit 30.000 p.a.

Bei der Bezahlung wundert es nicht, dass die Firma GROB so viele Stellen 
nicht besetzen kann.

von Wirtschaftsingenieur (Gast)


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Expert schrieb:
> Limit 30.000 p.a.
>
> Bei der Bezahlung wundert es nicht, dass die Firma GROB so viele Stellen
> nicht besetzen kann.

wo steht das Limit? in der Anzeige jedenfalls nicht.

von #Include Promille.h (Gast)


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Wirtschaftsingenieur schrieb:
> wo steht das Limit? in der Anzeige jedenfalls nicht.

Vielleicht war er schon mal dort, und hat gefragt.

von Ich (Gast)


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Würde mich auch interessieren, woher das Limit stammt.

30k€/a kenne ich sonst nur von sehr schlechten Leihbuden.

von Wirtschaftsingenieur (Gast)


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#Include Promille.h schrieb:
> Vielleicht war er schon mal dort, und hat gefragt.

oder es ist einfach ein Troll.

von Cyblord -. (cyblord)


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Ich schrieb:
> Würde mich auch interessieren, woher das Limit stammt.
>
> 30k€/a kenne ich sonst nur von sehr schlechten Leihbuden.

Ich hätte jetzt gedacht das bekommt man bei Lidl an der Kasse oder so. 
WENN man Vollzeit arbeitet. Oftmals sind das ja Teilzeitstellen. Oder 
was verdient man da so?

von Wirtschaftsingenieur (Gast)


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cyblord ---- schrieb:
> Ich hätte jetzt gedacht das bekommt man bei Lidl an der Kasse oder so.
> WENN man Vollzeit arbeitet. Oftmals sind das ja Teilzeitstellen. Oder
> was verdient man da so?

hab mal gehört, Aldi zahlt so um die 15 Euro die Stunde, was Lidl zahlt 
weiß ich nicht. 30k als Kassierer ist schon extrem viel. Woher das Limit 
stammt werden wir wohl nicht erfahren. Es ist wohl ein Troll. Ganz miese 
Klitschen zahlen zum Einstieg so 35k zum Einstieg.

von Cyblord -. (cyblord)


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Wirtschaftsingenieur schrieb:

> hab mal gehört, Aldi zahlt so um die 15 Euro die Stunde, was Lidl zahlt
> weiß ich nicht. 30k als Kassierer ist schon extrem viel. Woher das Limit
> stammt werden wir wohl nicht erfahren. Es ist wohl ein Troll. Ganz miese
> Klitschen zahlen zum Einstieg so 35k zum Einstieg.

Also 15 Euro die Stunde sind für sowas doch TOP. Sind Vollzeit doch ca. 
28k.
Damals 2002 zur Euro Umstellung hörte man Gerüchtehalber McDonald zahle 
5,5 Euro die Stunde. DAS finde ich mies wenig Geld.

von Wirtschaftsingenieur (Gast)


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cyblord ---- schrieb:
> Also 15 Euro die Stunde sind für sowas doch TOP. Sind Vollzeit doch ca.
> 28k.
> Damals 2002 zur Euro Umstellung hörte man Gerüchtehalber McDonald zahle
> 5,5 Euro die Stunde. DAS finde ich mies wenig Geld.

wobei hab das nur mal gehört mit den 15 Euro die Stunde, Aldi zahle 
vergleichsweise gut. Bei Lidl kriegen ungelernte weniger, viele sind ja 
nur 450 Euro Jobber und einige wenige überhaupt festangestellt. Ja 
McDonalds zahlt auch heute noch sehr wenig. Egal, für die 30k für den 
oberen Job gibt es nach wie vor keine Belege bzw. keine Quellenangabe. 
Zumal es hier im Forum wohl einige gibt, die müssten selbst über 30k 
schon froh sein. Einige wenige Billigheimer zahlen teils auch nur 30k, 
das sind aber Ausnahmen, z.B. die Spieleindustrie. Von einem großen 
Spielehersteller habe ich mal solche Zahlen gehört. Aber diese Firmen 
haben einfach auf viele eine enorme Strahlkraft.

von #Include Promille.h (Gast)


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cyblord ---- schrieb:
> Ich schrieb:
>> Würde mich auch interessieren, woher das Limit stammt.
>>
>> 30k€/a kenne ich sonst nur von sehr schlechten Leihbuden.
>
> Ich hätte jetzt gedacht das bekommt man bei Lidl an der Kasse oder so.
> WENN man Vollzeit arbeitet. Oftmals sind das ja Teilzeitstellen. Oder
> was verdient man da so?

Also das gibt es schon, das übele Buden das mit Ingenieuren versuchen. 
Einen vom Arbeitsamt kann man gerne mal am Nasenring herum schleifen, 
und ein Versuch ist ja nicht strafbar.

von #Include Promille.h (Gast)


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Wirtschaftsingenieur schrieb:
> Aldi zahle
> vergleichsweise gut

Die hatten hier kürzlich einen Aushang in der Filiale, daß jemand auf 
450€-Basis gesucht würde, und 12€ die Stunde. Das ist immerhin fair 
angegeben. Für Null Kopfarbeit und Kisten schieben Regale einräumen 
anscheinend nicht zu wenig.

Wirtschaftsingenieur schrieb:
> Bei Lidl kriegen ungelernte weniger, viele sind ja
> nur 450 Euro Jobber und einige wenige überhaupt festangestellt.

Ich sehe da öfter eine bekannte junge Frau aus meinem Ort, ein anderes 
mal sehe ich sie wieder z.B. bei Real an der Kasse oder der Fischtheke. 
Sie macht wohl mehrere Minijobs, um über die Runden zu kommen. Das ist 
schon so wie in den USA üblich.

von Experte (Gast)


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#Include Promille.h schrieb:
> Wirtschaftsingenieur schrieb:
>> wo steht das Limit? in der Anzeige jedenfalls nicht.
>
> Vielleicht war er schon mal dort, und hat gefragt.

Angerufen und nach der Möglichkeit gefragt, sich zu bewerben, ob die 
Stelle noch offen ist und soweiter. Aussage: Wir suchen einen Techniker 
mit 35h/Wo, gfs auch einen Ingenieur (!?!?!?) und "hier in der Region 
ist das Lohniveau geringer".

Die Aussage, sie sollten dann halt eben einen aus der Region nehmen, 
hatte ich mir gespart. Dass sie dafür keinen kriegen, ist irgendwo 
logisch, denn die Techniker, die DAS drauf haben, arbeiten halt lieber 
im Westen für 40k und mehr.

Irgendwie schon paradox, dass auf der einen Seite das Lohnniveau 
festgelegt werden soll, dafür sich aber keiner findet und man einfach 
nicht in der Lage ist, die richtige Schlussfolgerung daraus zu ziehen, 
nämlich dass die höchsteigene Vorstellung vom in diesem Fall 
anzusetzenden Lohnniveau höchsteigens falsch ist.

Naja, wer suchet, der findet.

Meine Erkenntnis ist: Wer viel suchen muss, zahlt zu wenig.
Wer nämlich genug zahlt, schnappt sich einfach einen der vielen 
Initiativbewerber.

Suchen und trotz Superzahlbereitschaft nichts finden, gibt es nur bei 
ganz wenigen Spezialstellen. Und wegen den 5% jammert die ganze 
Industrie.

von Thomas1 (Gast)


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Auch gute Bildung hilft nicht immer. Viele Hochqualifizierte sind 
arbeitslos.
http://www.welt.de/regionales/hamburg/article126482445/Gut-ausgebildet-erfahren-und-dennoch-arbeitslos.html

von Antimedial (Gast)


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Ist doch logisch. Ein Zettel macht jemand noch lange nicht zur 
Fachkraft. Alle Fälle sind gut erklärbar.

Dass man mit BWL-Studium miese Jobchancen hat, weiß doch jeder.

Der Fall mit dem Heimleiter ist mit dem Satz schon erklärt:

"Natürlich möchte er nicht wieder am Anfang seiner Karriereleiter 
anfangen, sondern eine Stelle entsprechend seiner Qualifikation."

So viele Jobs gibt es in dem Bereich nicht und die werden nur intern 
oder über Vitamin-B vergeben. Die Frage ist: Wieso hat er keines? Das 
würde mich jedenfalls stutzig machen.

Genauso der Animateur, der natürlich nur wieder mit 
Führungsverantwortung arbeiten möchte.

Und im letzten Fall: Erst einmal kann man Einzelhandelskauffrau nicht 
als "hochqualifiziert" gelten lassen und die Dame will ja nur etwas 
machen, was Spaß macht. Sie sagt ja sogar selbst, dass es kein Problem 
wäre, einen Job zu finden. Nur ist sie eben wählerisch und kann sich das 
anscheinend (noch) leisten.

von Nonsens (Gast)


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Antimedial schrieb:

> Der Fall mit dem Heimleiter ist mit dem Satz schon erklärt:

Heimleiter ist ein wahnsinnig cooler Job, den ganzen Tag relaxen und 
Bleistift drehen. Als Azubi im Heim kannte ich ja solche. Aber die muß 
es leider auch geben, auch wenn sie nichts viel nützen, nur als 
Autorität alleine. Wie ein Pastor im Dorf.

von X4U (Gast)


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hab nicht alles gelesen also Sorry wenn diese Meinung schon vorhanden 
ist:

Hier meine Meinung.

1. Es ist in Deutschland nicht feststellbar ob und wo ein 
Fachkräftemangel besteht.

1.1 Die Medien haben sich für die Presstitution entschieden. Ihre 
Verlautbarungen sind wertlos. Interessengeleitete Propaganda der 
besitzenden und das auf sehr niedrigem Niveau. Sinnvolle Beiträge sind 
in der Minderheit und gehen im Rauschen der "Bonzenpropaganda" unter.

1.2 Die Politik steht den Medien in nichts nach, verlässliche 
Informationen Fehlanzeige.


2. Die "Politik" kann man besser abschaffen

2.1 Ohne den bonzenhörigen, von Wahl zu Wahl hechelnden, Gesetzgeber 
würde alles viel besser laufen. Seine Intention ist Lohndrückerei, 
Verunsicherung durch "Greencards", Abschaffung von Arbeitnehmerrechten 
und Schwächung der Gewerkschaften. Dazu noch das Totalversagen bei der 
Gemeinschaftswährung.

2.2 Die Berliner Politik kümmert sich lieber um Vaginalqouten in Berufen 
die Frauen per se nicht interessieren statt eine gezielte Förderung von 
Talenten auf's Gleis zu stellen. Diese ist aber einer wie auch immer 
gearteten Gleichstellung von wie auch immer attributierten 
Gesellschaftsgruppen per se konträr.


3. Die Abgabenlast spottet jeder Beschreibung.

Offiziell ist diese bei ~50% ( =Staatsquote am BSP) bei Arbeitnehmern 
ist Sie bei ~2/3 des Einkommens (die Belegschaft muss das 
Arbeitgeberbrutto erwirtschaften, zusätzlich die Steuern und Abgaben auf 
Konsum und Energie die durch den Vorschriftendschungel völlig 
überzogenen Baukosten u.v.a.m).

Der Neusprech hierfür lautet "schwache Inlandsnachfrage". Kunststück 
wenn das Geld über den Umweg Korruptionsbahnhof Brüssel - PIGS Staaten - 
Banken in die Taschen der Besitzenden fließt.

Der Motivation ist es das wenig förderlich, gute Leute fangen lieber im 
Ausland an.



4. Fachkräfte aus dem Ausland machen um Deutschland einen Bogen.

In Ranking der Attraktivität steht diese Land weit hinten. Dumpfe 
Ausländerfeindlichkeit, hohe Sprachbarrieren, Renten- und 
Krankenversicherung in die man einzahlen muss aber frühestens nach 15 
Jahren was zurückbekommt, eine nur vom Altersrassismus übertroffene 
Kinder- und Familienfeindlichkeit und eine Firmenkultur die zwar die 
Schlagkraft eine Wehrmachtsdivision erinnert aber auch an ihre 
"Etiquette".

Dazu noch eine Unredlichkeit gegenüber Mitarbeitern die andere Kulturen 
(sicher nicht alle) mit Empörung registrieren.

Es ist übrigens nicht so das Fachkräfte den Lohn drücken (wenn Sie denn 
wirklich kommen würden was Sie aber nicht tun). Die Firmen entwickeln 
eine höhere Schlagkraft, sind in der Lage bessere Produkte herzustellen 
verkaufen mehr was dann den Lebenstandard heben würde wenn. ja wenn 
Deutschland seine Produkte wg. dem billigen Euro nicht verschenken 
müsste und es eine gerechte Leistungsverteilung gäbe.

von ??? (Gast)


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> Dass man mit BWL-Studium miese Jobchancen hat, weiß doch jeder.
das kann für jedes Studium gelten - es gibt keine Jobgarantie seitens 
der Uni/FH.

> Genauso der Animateur, der natürlich nur wieder mit
> Führungsverantwortung arbeiten möchte.
weil man dann wohl mehr verdient ?!

> Und im letzten Fall: Erst einmal kann man Einzelhandelskauffrau nicht
> als "hochqualifiziert" gelten lassen
das ist reine Definitionssache und die Politik+Medien machen die 
Vorgaben.
Auch Altenpfleger gelten ja als Fachkraft ... da hat im Laufe der Jahre 
eben einiges begrifflich geändert!

> Sie sagt ja sogar selbst, dass es kein Problem
> wäre, einen Job zu finden. Nur ist sie eben wählerisch und kann sich das
> anscheinend (noch) leisten.
wenn Sie die nötigen Sparreserven hat, kann Sie ja auch wählerisch sein 
- wir sind hier nicht im Kommunismus und Zwangsarbeit gibt es offiziell 
noch nicht. Wir sind hier so eine Art USA für Arme, weiter nichts.
Im übrigen: wegen der vielen schlechten Arbeitgeber sollte man 
hierzulande auch wählerisch sein, wenn man es sich leisten kann - was 
die meisten allerdings nicht können. Leistung lohnt sich je nach 
Umständen auch nur bedingt, darüber sollte man sich im Klaren sein.

von Antimedial (Gast)


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??? schrieb:
> das kann für jedes Studium gelten - es gibt keine Jobgarantie seitens
> der Uni/FH.

Garantie gibt es nie. Mit einem Ingenieursstudium hat man aber deutlich 
bessere Karten.

??? schrieb:
> weil man dann wohl mehr verdient ?!

Sicher, aber bevor man arbeitslos ist, sollte man vielleicht mal seine 
Ansprüche überdenken.

??? schrieb:
> wenn Sie die nötigen Sparreserven hat, kann Sie ja auch wählerisch sein
> - wir sind hier nicht im Kommunismus und Zwangsarbeit gibt es offiziell
> noch nicht.

Klar. Das eignet sich dann aber nicht als Beispiel, dass verzweifelte 
Fachkräfte keinen Job bekommen würden.

von Ich (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Klar. Das eignet sich dann aber nicht als Beispiel, dass verzweifelte
> Fachkräfte keinen Job bekommen würden.

Nur wie manche "Fachkräfte" verzweifelt einen Job suchen, gibt es sicher 
auch Unternehmen, die niemanden finden.
Beides hat sicher Gründe.

Bisher kenne ich den großen Fachkräftemangel, speziell den 
Ingenieurmangel nur vom VDI und aus der Politik, im Zusammenhang mit 
Zuwanderung auch aus Nicht-EU-Staaaten
Die Firmen werden sich hüten, diesen Aussagen zu widersprechen.

Ohne diesen großen Fachkräftemangel wäre die Situation genauso, aber 
keiner würde sich darüber aufregen, eben selbst Schuld, wenn man 
studiert hat.

von ??? (Gast)


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> 4. Fachkräfte aus dem Ausland machen um Deutschland einen Bogen
weil die sich woanders NETTO besser stehen.
Und selbst wenn etwas mehr netto dabei rausspringt, lohnt der Wechsel in 
ein anderes Land immer noch nicht, weil VERLUSTE (Hausverkauf, usw., 
usw.) kompensiert werden müssen ... es sei denn Dir schweben 
Armutsflüchtlinge als Fachkräfte vor - die haben natürlich im Heimatland 
finanziell nichts mehr zu verlieren.

von ??? (Gast)


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> Garantie gibt es nie. Mit einem Ingenieursstudium hat man aber deutlich
> bessere Karten.
diese Behauptung wird durch ständige Wiederholung auch nicht besser!
Das ist purer Quatsch, weil ein Ing.-Studium in der Regel auch mehr Zeit 
in Anspruch nimmt und Zeit kostet immer Geld durch verlorene 
Arbeitsjahre.
Die Rechnug kann aufgehen, muß aber nicht - das war früher vielleicht 
mal so, heute sieht das anders aus.

> Sicher, aber bevor man arbeitslos ist, sollte man vielleicht mal seine
> Ansprüche überdenken.
dadurch kann einen u.U. die bessere Jobchance aufgrund von Zeitmangel 
entgehen und anders als in USA gilt das hierzulande als Entwertung - ist 
so.
Hier muß man aufgrund der Vorgaben anders kalkulieren.

> Klar. Das eignet sich dann aber nicht als Beispiel, dass verzweifelte
> Fachkräfte keinen Job bekommen würden.
Steine klopfen gehen zum Minimumlohn kann wohl jeder auch mit 
Qualifikation ... aber es geht hier um qualifizierte Jobs gemäß der 
Ausbildung - die sind eher rar.

von ??? (Gast)


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> Ohne diesen großen Fachkräftemangel wäre die Situation genauso, aber
> keiner würde sich darüber aufregen, eben selbst Schuld, wenn man
> studiert hat.
der Begriff ist dehnbar wie Kaugummi und den Mangel wird es in den 
nächsten 1000 Jahren noch geben - es geht um Lohndumping für 
qualifizierte Tätigkeiten. Weiterhin bezieht sich dieser Mangel auf 
junge Leute für die entsprechenden Tätigkeiten.

von Logger (Gast)


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Antimedial schrieb:

> Garantie gibt es nie. Mit einem Ingenieursstudium hat man aber deutlich
> bessere Karten.

Nützt dir bloß nichts, wenn die Gegenseite mit verdeckten Karten spielt,
während die Bewerber mit offenen Karten spielen. Wenn hier mal 
Waffengleichheit entstehen würde, sehe die Sache ganz anders aus.


> Sicher, aber bevor man arbeitslos ist, sollte man vielleicht mal seine
> Ansprüche überdenken.

Und wie weit soll man da runter gehen? Oft genug erlebt, dass man ein
Marktübliches Gehalt vorgeschlagen hat und trotzdem weniger gezahlt
wurde, ohne das sich dafür ein Grund fand. Die wussten ja auch genau,
ob man den Job brauchte oder nicht und sicher war der Job ganz und gar 
nicht, sondern man war der Willkür ausgesetzt. Richtig verhandeln war da
nie drin. Tarifgebundene Firmen sind da Einkommensmäßig auch nicht so
der Brüller, aber dafür sind Erhöhung wenigstens schon eingeplant für 
die nächsten vier Jahre und dann?
Sieht man ja, wenn mal wieder die Gewerkschaften mehr Geld aushandeln 
wollen. Gewöhnlich lässt man es auf AG-Seite erst mal drauf ankommen.
Als Einzelbewerber hat man am Markt so gut wie keine 
Verhandlungsposition.

> Klar. Das eignet sich dann aber nicht als Beispiel, dass verzweifelte
> Fachkräfte keinen Job bekommen würden.

Verzweifelt deshalb, weil die Fachkräfte es nicht begreifen, warum sie 
nichts bekommen. Wie auch? Hier greift halt die Kapitalmacht der 
Unternehmen gegenüber dem schwachen Humankapital.
Der Mindestlohn wird da auch nicht viel bewegen, weil die Firmen, wie
ja bei Einführung des AGG, sich darauf einstellen und nachteilige
Regelungen umgehen und unterwandern, so das da gar nichts mehr wirkt.
Gesetze aus hebeln, nennt man das wohl in juristischen Kreisen.

Wenn ich kein Jobangebot nach meinen Wertvorstellungen (um einiges
höher als der Mindestlohn) bekomme, gibts auch keinen Arbeitsvertrag
und auch keine Arbeitsleistung.;-b

von X4U (Gast)


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Logger schrieb:
> Oft genug erlebt, dass man ein
> Marktübliches Gehalt vorgeschlagen hat und trotzdem weniger gezahlt
> wurde, ohne das sich dafür ein Grund fand.

Wenn da ein Muster erkennbar ist bist du entweder zu teuer, in der 
falschen Branche oder du verkaufst dich schlecht.

Fachkräftemangel ist aber eine Metaebene, die hat mit dem persönlichen 
erleben nur marginal zu tun.

Die meisten Menschen buchen übrigens Erfolge auf ihre Persönlichkeit und 
Misserfolge auf widrige Umstände, böse gegenüber, falschen Zeitpunkt und 
was der Märchenwald sonst so her gibt.

von ??? (Gast)


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> Wenn ich kein Jobangebot nach meinen Wertvorstellungen (um einiges
> höher als der Mindestlohn) bekomme, gibts auch keinen Arbeitsvertrag
> und auch keine Arbeitsleistung.;-b
nur auf Dauer kannst Du das nicht durchziehen, weil Du älter wirst und 
Dein Markwert stetig sinkt (die 5% Spezialisten lassen wir mal außer 
Acht).
Oder Deine finanziellen Reserven gehen zur Neige, dann wird es bitter.
Außerdem gibt es ja immer Nachschub ... der Fachkräftemangel - ein 
Feuer, das niemals ausgehen darf ;-)

von ??? (Gast)


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> Wenn da ein Muster erkennbar ist bist du entweder zu teuer, in der
> falschen Branche oder du verkaufst dich schlecht.
mal eben die Branche wechseln ist ja auch soo einfach ?!
Dir ist klar, daß wir hier in Deutschland leben ?
Da muß ein Branchenwechsel immer gut überlegt + finanzierbar sein ... 
mal ganz abgesehen von den beruflichen Folgen.

von Nonsens (Gast)


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??? schrieb:
> nur auf Dauer kannst Du das nicht durchziehen,

Warum nicht?

> weil Du älter wirst und
> Dein Markwert stetig sinkt

Na und?

von Logger (Gast)


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Nonsens schrieb:
>> weil Du älter wirst und
>> Dein Markwert stetig sinkt
>
> Na und?

Weil du das gar nicht raffst. Niemand tut das. Dafür sorgt nämlich
die Gegenseite.;-b

von Nonsens (Gast)


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Logger schrieb:

> Weil du das gar nicht raffst. Niemand tut das. Dafür sorgt nämlich
> die Gegenseite.;-b

Eben. Sich deswegen nicht in falsche Panik versetzen lassen.

von ??? (Gast)


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> Eben. Sich deswegen nicht in falsche Panik versetzen lassen.
Du kannst nicht ewig abhängen (und auf H4 warten?), bißchen schaffen ist 
schon angesagt!

von Nonsens (Gast)


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??? schrieb:
> Du kannst nicht ewig abhängen

Warum nicht?

von Antimedial (Gast)


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??? schrieb:
> Das ist purer Quatsch, weil ein Ing.-Studium in der Regel auch mehr Zeit
> in Anspruch nimmt und Zeit kostet immer Geld durch verlorene
> Arbeitsjahre.

Mehr Zeit als was? Ein Jurastudium? Sicher nicht. Ein Ing-Studium kriegt 
man locker in 3,5 Jahren durch, für ein Jurastudium braucht man 
mindestens 6. Und die Jobaussichten sind mit Jura deutlich schlechter. 
Gegenüber einem BWL-Studium (noch schlechtere Aussichten) ist zeitlich 
zumindest Gleichstand.

??? schrieb:
> dadurch kann einen u.U. die bessere Jobchance aufgrund von Zeitmangel
> entgehen und anders als in USA gilt das hierzulande als Entwertung - ist
> so.

Arbeitslosigkeit ist immer schlechter als irgend ein Job.

??? schrieb:
> Steine klopfen gehen zum Minimumlohn kann wohl jeder auch mit
> Qualifikation ... aber es geht hier um qualifizierte Jobs gemäß der
> Ausbildung - die sind eher rar.

Für manche ist Steine klopfen wohl trotz Ausbildung noch zu 
anspruchsvoll. Ein Zettel macht einen noch lange nicht zu einer 
qualifizierten Fachkraft.

Logger schrieb:
> Nützt dir bloß nichts, wenn die Gegenseite mit verdeckten Karten spielt,
> während die Bewerber mit offenen Karten spielen. Wenn hier mal
> Waffengleichheit entstehen würde, sehe die Sache ganz anders aus.

Natürlich nützen mir die Chancen auch was, wenn die Gegenseite mit 
verdeckten Karten spielt. Noch nie Poker gespielt? Dort kannst du dir 
auch die Chancen ausrechnen, ohne das Blatt der Gegner zu kennen.

Logger schrieb:
> Und wie weit soll man da runter gehen? Oft genug erlebt, dass man ein
> Marktübliches Gehalt vorgeschlagen hat und trotzdem weniger gezahlt
> wurde, ohne das sich dafür ein Grund fand. Die wussten ja auch genau,
> ob man den Job brauchte oder nicht und sicher war der Job ganz und gar
> nicht, sondern man war der Willkür ausgesetzt.

"Marktüblich" definiert sich auch durch den eigenen Marktwert. Wenn der 
zu niedrig ist, gibt es eben auch kein Gehalt. Natürlich hat man als 
Arbeitsloser erst einmal einen eher niedrigen Marktwert als eine gefragt 
Fachkraft, die jede Woche einen Anruf von einem Headhunter bekommt.

Logger schrieb:
> Als Einzelbewerber hat man am Markt so gut wie keine
> Verhandlungsposition.

Als qualifizierter Ingenieur hat man durchaus eine gute 
Verhandlungsposition.

Logger schrieb:
> Verzweifelt deshalb, weil die Fachkräfte es nicht begreifen, warum sie
> nichts bekommen. Wie auch?

Hirn einschalten würde helfen. Man kann sich durchaus in die Lage der 
Gegenseite versetzen.

Logger schrieb:
> Wenn ich kein Jobangebot nach meinen Wertvorstellungen (um einiges
> höher als der Mindestlohn) bekomme, gibts auch keinen Arbeitsvertrag
> und auch keine Arbeitsleistung.;-b

Jetzt hast du es den bösen Arbeitgebern aber wirklich gegeben. Also 
wirklich, auf deine Arbeitsleistung können sie offensichtlich gut 
verzichten.

??? schrieb:
> Du kannst nicht ewig abhängen (und auf H4 warten?), bißchen schaffen ist
> schon angesagt!

Für manche ist doch Hartz IV das Lebensziel schlechthin.

von Cyblord -. (cyblord)


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Michael S. aka Logger: Nur so als Tip, wenn man in einem Forum gesperrt 
wird, dann ist das ein dezenter Hinweis darauf dass man dort nicht mehr 
erwünscht ist. Und keine Einladung unter verschiedenen Namen anonym 
weiterhin quatsch zu posten.

von Nonsens (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Arbeitslosigkeit ist immer schlechter als irgend ein Job.

Leider nicht so einfach. Man bestätigt ja damit, daß es immer noch 
billiger geht, und beschleunigt das selbst noch, die Abwärtsspirale.

von Ich (Gast)


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Nonsens schrieb:
> eider nicht so einfach. Man bestätigt ja damit, daß es immer noch
> billiger geht, und beschleunigt das selbst noch, die Abwärtsspirale.

Fragt sich immer als was man billig arbeitet.
Als Ingenieur oder als zufällig studierter Sachbearbeitungswilii.

Man muss es sich leisten können "Nein" zu schlechten qualifizierten Jobs 
zu sagen.
Wie schlecht man verdient, braucht man dem Personaler ja nicht zu 
erzählen, ihm nur deutlich machen können, für den Preis, gibt es die 
Leistung nicht.

Nebenbei muss ich mir keine Sprüche von der Agentur anhören.

von Nonsens (Gast)


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Ich schrieb:
> Man muss es sich leisten können "Nein" zu schlechten qualifizierten Jobs
> zu sagen.

Das leisten die Randbedingungen, wenn man z.B. bundesweit mit Reisen und 
Unterkunft ein Drittel des üblichen Ingenieursgehalts bekommen soll.

Dann macht man rote Zahlen, und das Ding ist damit erledigt.

von Ich (Gast)


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Nonsens schrieb:
> Das leisten die Randbedingungen, wenn man z.B. bundesweit mit Reisen und
> Unterkunft ein Drittel des üblichen Ingenieursgehalts bekommen soll.
>
> Dann macht man rote Zahlen, und das Ding ist damit erledigt.

Genau zu solchen Jobs muss man Nein sagen können.
Dann lieber als Hiwi, ortsnah jobben.
Da hat man mehr am Ende des Monats,
ist regelmäßig zuhause und
ganz wichtig, man kann sicher weiter bewerben, was "on Tour" schlecht 
möglich ist.

Aber es gibt auch Menschen, die finden in jedem Arbeitsvertrag etwas 
schlechtes.

von Antimedial (Gast)


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Nonsens schrieb:
> Leider nicht so einfach. Man bestätigt ja damit, daß es immer noch
> billiger geht, und beschleunigt das selbst noch, die Abwärtsspirale.

Bei Arbeitslosigkeit gibt es keine Abwärtsspirale. Das ist ein direkter, 
ungebremster Fall auf den Boden. Von daher stellt jeder Job eine 
Verbesserung dar.

Nonsens schrieb:
> Das leisten die Randbedingungen, wenn man z.B. bundesweit mit Reisen und
> Unterkunft ein Drittel des üblichen Ingenieursgehalts bekommen soll.

Das wird es so nicht geben. Einen studierten Sachbearbeiter, der jetzt 
anstatt eines völlig überzogenen Ingenieurgehaltes nur noch ein 
angemessenes Sachbearbeitergehalt bekommt, schon eher. Dass das 
womöglich nur noch ein Drittel sein könnte, ist durchaus möglich. Dann 
ist die Arbeitslosigkeit auch gut erklärbar. Die Firma wollte sich dann 
das schlechte Preis-Leistungsverhältnis einfach nicht mehr leisten.

Nonsens schrieb:
> Dann macht man rote Zahlen, und das Ding ist damit erledigt.

Ich habe letztens einen Artikel gelesen, bei dem es darum geht, wie der 
Zeithorizont bei verschieden qualifizierte Leuten aussieht. Während ein 
"einfacher" Arbeiter normalerweise nur Aufgaben im Tage- oder 
Wochenbereich im Blick behalten kann, hat ein Ingenieur eher einen 
Zeitraum von mehreren Monaten (oder wenige Jahre) im Blick. Ein Manager 
oder Geschäftsführer denkt in Jahren, große Staatsmänner denken in 
Jahrzehnten und die großen Genies wie beispielsweise Einstein denken 
weit über ihr eigenes Leben und die Generation hinaus.

Die Erkenntnis kann man umgekehrt nutzen: Wer nicht über den nächsten 
Job hinaus denken kann, ist wohl nicht für die Arbeit als Ingenieur 
geeignet, und braucht sich dann auch nicht wundern, wenn er keinen 
passenden Job bekommt.

von Ich (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Nonsens schrieb:
>> Das leisten die Randbedingungen, wenn man z.B. bundesweit mit Reisen und
>> Unterkunft ein Drittel des üblichen Ingenieursgehalts bekommen soll.
>
> Das wird es so nicht geben.

Nicht unbedingt ein Drittel, aber gut ein Drittel weniger im Grundgehalt 
und nur einen Zuschuss zu den Unterkünften ist durchaus nicht selten im 
Angebot.

Es gibt also noch Leute, die dort unter diesen Bedingungen anfangen 
müssen.

von Antimedial (Gast)


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Ich schrieb:
> Nicht unbedingt ein Drittel, aber gut ein Drittel weniger im Grundgehalt
> und nur einen Zuschuss zu den Unterkünften ist durchaus nicht selten im
> Angebot.

Ja, wie gesagt, man muss die Randbedingungen beachten. Wurde dem 
Kandidaten vorher ein fürstliches Ingenieursgehalt bezahlt, obwohl er 
nur als Sachbearbeiter tätig war? Ist das jetzt angebotene Gehalt nicht 
vielleicht ein durchaus angemessenes Sachbearbeitergehalt?

Wattestäbchen schrieb im Beitrag #3602320:
> Hast du irgendwie ein Ei am kreisen? Also fertiger Ingenieur als Hiwi
> jobben. Genial!

Wenn man als Ingenieur nichts bekommt, wieso nicht?

Wattestäbchen schrieb im Beitrag #3602320:
> Das wäre dann die nächste Stufe der Ausbeutung.

Und wenn ein Nicht-Ingenieur für ein solches Gehalt arbeiten muss, ist 
das dann keine Ausbeutung? Qualifikation hin oder her, wenn man nichts 
bieten kann, was der Markt benötigt, hat man auch keinen Grund, ein 
höheres Gehalt zu verlangen als ein Ungelernter.

von Platinus (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Von daher stellt jeder Job eine
> Verbesserung dar.

Finanziell aber nicht immer. Mobilität ist sehr teuer geworden, Essen 
auch, Waschmittel, neue Klamotten etc. Und manche deutsche Arbeitgeber 
zahlen heute nur noch Spielgeld, das noch nicht mal den Mehraufwand 
kompensiert.

von Antimedial (Gast)


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Platinus schrieb:
> Finanziell aber nicht immer.

Das ist nur eine Frage des Zeithorizontes. Wie gesagt - wer nicht länger 
als ein paar Wochen voraus denken kann, ist mit einem Arbeiterjob sehr 
gut bedient.

von Thomas1 (Gast)


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Der Staat will was machen und geringqualifizierte Langzeitarbeitslose 
fördern. Wie das dann läuft, ist noch nicht bekannt.
http://www.focus.de/finanzen/news/konjunktur/konjunktur-bundesregierung-plant-neues-programm-gegen-langzeitarbeitslosigkeit_id_3744026.html

von Thomas1 (Gast)


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von Ich (Gast)


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Wattestäbchen schrieb im Beitrag #3602320:
> Hast du irgendwie ein Ei am kreisen? Also fertiger Ingenieur als Hiwi
> jobben. Genial!

Mal 3 Dinge zur Auswahl:

1.) Hartz IV
2.) Leihing. bundesweit für 35k€/a Basis 40h/Woche,
    100€ Reisekostenpauschale im Monat, 24 Tage Urlaub.
    Wobei unterwegs sich eben mal bewerben als schwierig
    herausstellen wird.
3.) Hiwi ortsnah, realnetto mehr als Leihing. Reisekosten incl.

Manche wollen und können nicht so einfach wegen eines Jobs umziehen.

und sich weiter auf einen vernünftigen Ingenieurjob bewerben.

von Axel L. (axel_5)


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Ich schrieb:
> Wattestäbchen schrieb im Beitrag #3602320:
>> Hast du irgendwie ein Ei am kreisen? Also fertiger Ingenieur als Hiwi
>> jobben. Genial!
>
> Mal 3 Dinge zur Auswahl:
>
> 1.) Hartz IV
> 2.) Leihing. bundesweit für 35k€/a Basis 40h/Woche,
>     100€ Reisekostenpauschale im Monat, 24 Tage Urlaub.
>     Wobei unterwegs sich eben mal bewerben als schwierig
>     herausstellen wird.
> 3.) Hiwi ortsnah, realnetto mehr als Leihing. Reisekosten incl.
>
> Manche wollen und können nicht so einfach wegen eines Jobs umziehen.
>
> und sich weiter auf einen vernünftigen Ingenieurjob bewerben.

Optionen 1+3 bedeuten faktisch, dass Du nie wieder als Ing. arbeiten 
wirst.

Option 2 ist eine Basis, um mal wieder besser einzusteigen.

Gruss
Axel

von Dirk K. (Gast)


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Ich war noch nie bei eienr Leihbude und werde dort auch niemlas 
arbeiten. Entweder gut bezahlt im Konzern (wenn es sein muss auch im 
KMU) oder Hartz IV. "Ganz oder gar nicht" ist meine Devise, denn 
ausbeuten lasse ich mich nicht.

P.S. Schade, dass nicht jeder so denkt, dann wäre die Leiher-Branche für 
Ingenieure schon längst ausgetrocknet.

von Henry G. (gtem-zelle)


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Dirk K. schrieb:
> Ich war noch nie bei eienr Leihbude und werde dort auch niemlas
> arbeiten. Entweder gut bezahlt im Konzern (wenn es sein muss auch im
> KMU) oder Hartz IV. "Ganz oder gar nicht" ist meine Devise, denn
> ausbeuten lasse ich mich nicht.
>
> P.S. Schade, dass nicht jeder so denkt, dann wäre die Leiher-Branche für
> Ingenieure schon längst ausgetrocknet.

Das denke ich mir auch. Nur weiß ich nicht, ob ich das auch so handhaben 
würde, stünde ich mal wirklich vor dieser Entscheidung. Du wirst mit H4 
privat(Freunde/Freundin/Frau/Kinder) massive Probleme bekommen. Umziehen 
in eine Assi-Wohnung im Plattenbau, Kinder von einer guten Schule 
runternehmen, ständige Repressalien des Amtes ertragen müssen, in die 
Schuldknechtschaft geraten, Zähne nicht mehr bezahlen können und und 
und. Deswegen hat die Vebrecher-Elite H4 doch eingeführt. Damit man sich 
an der Arbeits- und Lebensleistung von echten Leistungsträger noch 
weiter anstrengungslos reicher schmarotzen kann. Wie die Banken, die 
nichtexistentes Geld(Giralgeld) verleihen und dann ohne Risiko und ohne 
echte Leistung dicke Zinsgewinne von der arbeitenden Bevölkerung 
eintreibt. Die Masse ist zu blöd, um dass zu erkennen und der Rest muss 
es halt mittragen.

: Bearbeitet durch User
von Ich (Gast)


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Zur Option 2.) Leihing bundesweit.

Leihing. 35k€/a = 1800€ netto/Monat + 100€ Reisekosten

Unterkunft: 400€,
MEHRverpflegungsaufwand locker 10€ extra (20 Arbeitstage) 200€, 
Zusätzliche Fahrtkosten 200€ (Annahme eher mehr)
=1100€ Realnetto

Hoffnung auf Übernahme beim Kunden (Möhre für den Esel)
Kaum Chance sich mal eben zu bewerben

Variante 3. Hiwi (ein Job, den man eben macht um Geld zu verdienen)
ist nur etwas für ein paar Wochen)

Das man mit Variante 1+3 kaum eine Chance hat wieder als Ing. zu 
arbeiten gilt zumindest für Deutschland.


Als Single kann man leicht sagen, Hartz IV bevor ich mich versklaven 
lasse, aber mit Familie?

Was für ein Glück, das wir einen Fachkräftemangel haben.

von Axel L. (axel_5)


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Dirk K. schrieb:
> Ich war noch nie bei eienr Leihbude und werde dort auch niemlas
> arbeiten. Entweder gut bezahlt im Konzern (wenn es sein muss auch im
> KMU) oder Hartz IV. "Ganz oder gar nicht" ist meine Devise, denn
> ausbeuten lasse ich mich nicht.
>
> P.S. Schade, dass nicht jeder so denkt, dann wäre die Leiher-Branche für
> Ingenieure schon längst ausgetrocknet.

Ich bin über die Leihbude in den Konzern gekommen. War keine schlechte 
Methode.

Gruss
Axel

von Ich (Gast)


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Axel Laufenberg schrieb:
> Ich bin über die Leihbude in den Konzern gekommen. War keine schlechte
> Methode.

Gratulation, das ist natürlich möglich.
Viele Konzerne hielten zumindest viele Ingenieure über Jahre immer mit 
einer Aussicht auf Übernahme, die nie kam.

Aus meiner Sicht, Dienstleister OK, aber bitte ortsnah.
Tolle Absteigen mit Dusche und WC auf dem Flur muss ich nicht mehr 
haben.

von Henry G. (gtem-zelle)


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Axel Laufenberg schrieb:
> Dirk K. schrieb:
>> Ich war noch nie bei eienr Leihbude und werde dort auch niemlas
>> arbeiten. Entweder gut bezahlt im Konzern (wenn es sein muss auch im
>> KMU) oder Hartz IV. "Ganz oder gar nicht" ist meine Devise, denn
>> ausbeuten lasse ich mich nicht.
>>
>> P.S. Schade, dass nicht jeder so denkt, dann wäre die Leiher-Branche für
>> Ingenieure schon längst ausgetrocknet.
>
> Ich bin über die Leihbude in den Konzern gekommen. War keine schlechte
> Methode.
>
> Gruss
> Axel

Glückwunsch! So sollte es sein!

von Marx W. (Gast)


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Henry G. schrieb:
> Glückwunsch! So sollte es sein!

Ist es aber nicht!

von Berlin-Fanclub (Gast)


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> Bei Arbeitslosigkeit gibt es keine Abwärtsspirale. Das ist ein direkter,
> ungebremster Fall auf den Boden. Von daher stellt jeder Job eine
> Verbesserung dar.
das ist eine Quatschbehauptung und zeigt nur, daß Du keine Ahnung hast 
von dem was abläuft - typischer BWLer.
Natürlich gibt es eine Abwärtsspirale und die schlimmste Form ist 
Aufstocker.

von Berlin-Fanclub (Gast)


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> Das ist nur eine Frage des Zeithorizontes. Wie gesagt - wer nicht länger
> als ein paar Wochen voraus denken kann, ist mit einem Arbeiterjob sehr
> gut bedient.
vielleicht hast Du lange Zeit in USA gearbeitet - dort gibt es ja 
Wohnwagensiedlungen und auch keine Meldepflicht.
Da geht das alles ruckizucki, kein Thema.
Vielleicht checkst Du es, wenn Du mal selber innerhalb von 2 Wochen 
umziehen müßtest um den Job X zu bekommen was Sache ist.
Du postest hier ein Haufen dummes Zeugs, weil Du selbst in ein 
komfortablen Lage bist - so wie Uli vor seinen Steuerskandal.

von Jo S. (Gast)


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Henry G. schrieb:
> Deswegen hat die Vebrecher-Elite H4 doch eingeführt. Damit man sich
> an der Arbeits- und Lebensleistung von echten Leistungsträger noch
> weiter anstrengungslos reicher schmarotzen kann. Wie die Banken, die
> nichtexistentes Geld(Giralgeld) verleihen und dann ohne Risiko und ohne
> echte Leistung dicke Zinsgewinne von der arbeitenden Bevölkerung
> eintreibt. Die Masse ist zu blöd, um das zu erkennen und der Rest muss
> es halt mittragen.


Es ist gar nicht erforderlich, daß die Masse das Finanz-, Wirtschafs- 
und Politiksystem versteht.

Es reicht eine Avantgarde einer Funktionselite, die die Maschinerie der 
Wirtschaft empfindlich stören könnte: Ein paar Tausend Ingenieure bei 
Fahrzeugherstellern und Zulieferern.

Piloten z.B. sind auch eine Funktionselite.

Man stelle sich mal vor, die Vorzeigebranche der Industrie, der Autobau, 
gerät ins Strudeln - nur mal für ein paar Wochen. :)

Die Industrieproduktion bildet über den Export die wirtschaftliche Basis 
von Deutschland. Man stelle sich mal vor, daß dieses Fundament zu 
schwanken beginnt.  :)

Die deutsche Industrie ist das wirtschaftliche Fundament Europas. Man 
stelle sich mal vor, ...  :)

Auf diese Weise kann man sich eine Machtposition aufbauen, aufgrund der 
Forderungen durchgesetzt werden können.

Wir Ingenieure haben ein gewaltiges Machtpotenzial. Leider ist das nur 
den wenigsten bewußt.

von Marx W. (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Wir Ingenieure haben ein gewaltiges Machtpotenzial. Leider ist das nur
> den wenigsten bewußt.

Ach, übertreib mal nicht!
Es ist immer der im Vorteil der die Situation aussitzen kann!

von Ich (Gast)


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Unter Hiwi verstehe ich keine studentische Hilfskraft, sondern eher 
Vollzeitkraft (35-40h/Woche) im Büro etc. für relativ kleines Geld.
12,50€ x 40h/Woche macht um die 2200€ brutto => ca. 1450€ netto

Dienstleister 35k€/a=2920€brutto => ca. 1850€ netto
Pauschaler Zuschlag Reisekosten (steuerfrei) +200€ (Beispiel)
Unterkunft 400€/Monat
MEHRaufwand Verpflegung 200€/Monat (10€/Arbeitstag)
Heimfahrten Wochenende 200km Hin und her 4xIm Monat 0,3cent/km =480€
Summe (Beispiel): 970€ netto nach Abzug der zusätzlichen Reisekosten.
Also fast 500€ weniger als der "Hiwi" Basis 12,50€/h

Oder 980€ netto entsprechen 1300€/bruuro = 8,55€/h brutto Basis 
35h/Woche

Das Beispiel von 200km Entfernung und 200€/Monat Basis 35k€/a stammt aus 
einem Angebot eines Dienstleisters in NRW, Dankend abgelehnt.

Jo S. schrieb:
> Wir Ingenieure haben ein gewaltiges Machtpotenzial. Leider ist das nur
> den wenigsten bewußt.

Ingenieure, das sind die kleinen Nerds, die im Keller hocken und tolle 
Dinge entwickeln.
Täglich eine Flasche Wasser und etwas zu Essen, das wahre Leben ist 
woher der Pizza Lieferdienst kommt, das reicht.

Ingenieure hatten es jahrelang nicht nötig sich zu gruppieren, um für 
mehr Geld zu kämpfen.

Bei den Arbeitern sieht das seit Jahrzehnten anders aus.

von verwundert (Gast)


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Ich schrieb:
> Unterkunft 400€/Monat

was ist das den dann für eine Kakerlakenbude? gerade dort wo 
üblicherweise Arbeit für Dienstleister ist? ein WG Zimmer? eine Absteige 
die selbst H4 Empfänger ablehnen würden? also ich als ITler bin es 
gewohnt in 3-4 Sterne Hotels zu nächtigen. Da reichen im Monat keine 400 
Euro.

von Marx W. (Gast)


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verwundert schrieb:
> was ist das den dann für eine Kakerlakenbude? gerade dort wo
> üblicherweise Arbeit für Dienstleister ist? ein WG Zimmer? eine Absteige
> die selbst H4 Empfänger ablehnen würden?

Wohnheim mit 2-4 Mann auf der Bude. WC und Dusche auf dem Gang. Komfort 
wie beim Grundwehrdienst beim Bund in den 80`er!

Aber selbst bei Big-S kanausern sie bei den Reisekosten. Da ist auch nur 
der erste Monate mit Hotel drin. Dann möchten die schon 
Übernachtungskosten unter 600€ sehen.
Ferner haben die auch eine Longtermdestination eingeführt. Also wenn man 
länger als 1-2 Jahre wo im Einsatz ist, gibt`s keine Spesen mehr.

von verwundert (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Wohnheim mit 2-4 Mann auf der Bude. WC und Dusche auf dem Gang. Komfort
> wie beim Grundwehrdienst beim Bund in den 80`er!
>
> Aber selbst bei Big-S kanausern sie bei den Reisekosten. Da ist auch nur
> der erste Monate mit Hotel drin. Dann möchten die schon
> Übernachtungskosten unter 600€ sehen.

also solche Zustände kann ich zumindest von einem sehr großen IT 
Dienstleister nicht bestätigen. I.d.R. bekommt man ein Hotel bezahlt das 
70-100 Euro die Nacht kosten darf. Projektwohnungen gibt es teilweise 
auch, aber dann eben eine 1 Zimmerwohnung für einen alleine, z.B. wenn 
man in sehr langfristigen Projekten drin sind. Das sind dann meist aber 
gut ausgestattete und möbilierte Appartments.

von Nonsens (Gast)


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verwundert schrieb:

> Ich schrieb:
>> Unterkunft 400€/Monat
>
> was ist das den dann für eine Kakerlakenbude? gerade dort wo
> üblicherweise Arbeit für Dienstleister ist? ein WG Zimmer? eine Absteige
> die selbst H4 Empfänger ablehnen würden? also ich als ITler bin es
> gewohnt in 3-4 Sterne Hotels zu nächtigen. Da reichen im Monat keine 400
> Euro.

Ist leider so. Selbstverständlich reichen 400€ im Monat natürlich nicht 
wirklich für bundesweite Reisen Wochenendheimfahrt plus Unterkunft. Wenn 
man zu Hause noch die eigene Heimatmietwohnung hat, sogar besonders als 
Single, wird es mit dem Netto knapp. Eine Heimatwohnung wird man aber 
wohl haben müssen, und die ist nicht immer bei Muttern kostenlos, z.B. 
wenn es Muttern nicht mehr gibt.

von verwundert (Gast)


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Nonsens schrieb:
> Ist leider so. Selbstverständlich reichen 400€ im Monat natürlich nicht
> wirklich für bundesweite Reisen Wochenendheimfahrt plus Unterkunft. Wenn
> man zu Hause noch die eigene Heimatmietwohnung hat, sogar besonders als
> Single, wird es mit dem Netto knapp. Eine Heimatwohnung wird man aber
> wohl haben müssen, und die ist nicht immer bei Muttern kostenlos, z.B.
> wenn es Muttern nicht mehr gibt.

also das kenn ich so von IT Dienstleistern nicht (aber ok wir sind ja 
bloss IT Leiher .... ). Da bekommt man z.B. einen Leihwagen bezahlt um 
zum Kunden zu fahren, oder ein ICE Ticket, bei weiten Strecken ein 
Flugticket. Oft reisst man Montag oder Dienstag an und Donnerstag Abend 
wieder nach Hause, Freitag Home Office. So kenne ich das auch von vielen 
mittelständischen IT Beratungsfirmen. Selbst die zahlen ihren Leuten 
angemessene Hotels mit sagen wir 3-4 Sternen inkl. Frühstück. Achso, 
oben drauf noch steuerfreie Spesen, 24 Euro pro vollem Tag, 12 Euro pro 
An- und Abreisetag, was das Netto auch schön aufbessert.

Und von 35k ist auch keine Rede. Einsteiger fangen mit 40-45k + 5k Bonus 
an + Spesen, Erfahrene liegen bei 60-70k + Spesen und sehr oft auch 
Firmenwagen.

Das ist weniger als im IGM Disneyland, aber dennoch nicht schlecht.

Bei manchen Firmen kann man als Senior auch auf 80k kommen.

von Nonsens (Gast)


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verwundert schrieb:

> Bei manchen Firmen kann man als Senior auch auf 80k kommen.

Aber selten beim Personaldienstleister. Das sind nur die wenigsten.

Die 400€ Reisespesen sind für das Jungchen noch brauchbar, was gerade 
erstmalig aus dem Elternhaus geht.

von verwundert (Gast)


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Nonsens schrieb:
> Aber selten beim Personaldienstleister. Das sind nur die wenigsten.
>
> Die 400€ Reisespesen sind für das Jungchen noch brauchbar, was gerade
> erstmalig aus dem Elternhaus geht.

ich rede nicht von Personaldienstleistern, sondern von IT 
Dienstleistern, die hier gerne abschätzig als "IT Leiher" bezeichnet 
werden. Ja Reispespesen sind ganz nett, weil man wenn man vernünftig 
wirtschaftet mit weniger klar kommt. Die 24 Euro am Tag steuerfrei sind 
ja nur für essen und trinken, Fahrtkosten wie Zugticket werden ja 
sowieso übernommen und bezahlt man mit Firmenkreditkarte ebenso wie das 
Hotel! man geht nicht in Vorleistung.

Nun für einen Junior ist das doch ganz gut, sagen wir 3600 Brutto 
Grundgehalt, dazu noch netto oben drauf 250 Euro steuerfreie Spesen und 
am Jahresende noch 5k Bonus!

oder für jemanden mit 7 Jahren BE, 5k Brutto, ca. 2900 netto, 300 Euro 
spesen, macht 32000 netto + noch 7-10k Bonus am Jahresende und ggf. noch 
einen Mittelklasse Dienstwagen oben drauf! z.B. Passat, Audi A3 oder A4 
und Benzin wird auch für private Fahrten von der Firma übernommen! so in 
etwa bin ich es zumindest bei den "IT Leihern" gewohnt, selbst bei 
mittelständischen Beratungsfirmen.

von Ich (Gast)


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verwundert schrieb:
> also solche Zustände kann ich zumindest von einem sehr großen IT
> Dienstleister nicht bestätigen.

Es gibt sicher auch solche Dienstleister, vielfach weichen Dienstleister 
bei dem Thema Reisekosten aus.
"Ja, für München kann man mal über 200-300€ im Monat reden", sowas nennt 
sich selber Ingenieurdienstleister.

verwundert schrieb:
> Fahrtkosten wie Zugticket werden ja
> sowieso übernommen und bezahlt man mit Firmenkreditkarte ebenso wie das
> Hotel! man geht nicht in Vorleistung.

Das ist schön, kenne aber einige Angebote, bei denen "sowieso 
übernommen" und "nicht in Vorleistung" nicht vorkommen.

Also DEN Fachkräftemangel, um beim Thema zu bleiben, gibt es!
Nämlich Ingenieure und andere "Hochqualifizierte" die für 35k€/a und 
weniger ohne Reisekostenübernahme sich bundesweit und darüber hinaus 
dauerhaft verarschen lassen.

verwundert schrieb:
> so in
> etwa bin ich es zumindest bei den "IT Leihern" gewohnt, selbst bei
> mittelständischen Beratungsfirmen.

Prima,. wenn du das auch weiterhin bekommst.
Scheint ja nicht nur miese Leihbuden zu geben.

von Nonsens (Gast)


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verwundert schrieb:

> ich rede nicht von Personaldienstleistern, sondern von IT
> Dienstleistern, die hier gerne abschätzig als "IT Leiher" bezeichnet
> werden.

Schön, daß du was besseres bist, und bei was besserem bist.

von Jo S. (Gast)


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verwundert schrieb:
> IT
> Dienstleistern, die hier gerne abschätzig als "IT Leiher" bezeichnet
> werden.

Heiner, der Begriff ist von dir !

von Jo S. (Gast)


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verwundert schrieb:
> so in
> etwa bin ich es zumindest bei den "IT Leihern" gewohnt, selbst bei
> mittelständischen Beratungsfirmen.

Im IT-Bereich wird immer noch überdurchschnittich gut bezahlt - anders 
als bei Engineering.

In der IT sind über eine halbe Million Leute beschäftigt mit weiter 
steigender Tendenz - ist also eine große Branche.

Und IT ist ein klassisches Dientsleistungsgeschäft.

Es wird da sicherlich auch Personal-DL geben, also "Leiher", die magere 
Gehälter bezahlen.

von Ich (Gast)


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Wenn ein Unternehmen das im Bereich Arbeitnehmerüberlassung arbeitet und 
sich Dienstleister nennt und den Begriff Verleiher oder Zeitarbeit nicht 
mag, steht nicht zu dem, was es macht.

von verwundert (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Im IT-Bereich wird immer noch überdurchschnittich gut bezahlt - anders
> als bei Engineering.
>
> In der IT sind über eine halbe Million Leute beschäftigt mit weiter
> steigender Tendenz - ist also eine große Branche.
>
> Und IT ist ein klassisches Dientsleistungsgeschäft.
>
> Es wird da sicherlich auch Personal-DL geben, also "Leiher", d

mhhh wenn ich immer die IGM Fantasiegehälter hier höre, dachte ich 
Ingenieuren geht es besser als uns ITlern! wie gesagt, diese Zustände 
wie ich sie darstellte, bin ich eigentlich so gewohnt! nicht nur bei 
großen IT Dienstleistern wie Capgemini, Accenture usw. sondern auch bei 
vielen mit so 100-400 Mitarbeitern. Da übernachten eigentlich alle in 
guten Hotels und steuerfreie Spesen rein für Essen/Trinken gibt es oben 
drauf. Reine Fahrtkosten werden sowieso in voller höhe Übernommen. Mal 
ehrlich für 35k, da kann man auch gleich als Facharbeiter oder auch 
Fachinformatiker gehen!!!

von verwundert (Gast)


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ach und noch was, mit 5 Jahren BE haben die meisten auch einen 
Firmenwagen oder wahlweise eine Bahncard 100 zur freien privaten 
Nutzung! Sprit wird beim Firmenwagen auch für Privatfahrten bezahlt. 
Auch bei Mittelständlern!

ich hatte mal ein VG bei einem 30 Mann IT Berater Mittelständler, in 
einer Kleinstadt. Da wurden mir damals mit 5 Jahren BE 52k fix + 8k 
Bonus geboten, sowie einen A4 + Tankkarte zur privaten Nutzung, habe ich 
natürlich abgelehnt. Übrigens: die suchen wie verrückt. Ich schickte 
meine Bewerbung (mit 5 Rechtschreibfehler drin was ich später erst 
bemerkte) abends hin und hatte am nächsten Morgen schon die Einladung 
zum VG! und im VG wollte man bzw. nach dem VG, dass ich gleich 
unterschreibe, die gingen kurz davor raus und liesen einen 
Arbeitsvertrag aus dem Drucker. So schlimm kann es dann ja nicht sein 
...

und nein ich habe kein Vitamin B gehabt.

von Nonsens (Gast)


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verwundert schrieb:

> ach und noch was, mit 5 Jahren BE haben die meisten auch einen
> Firmenwagen

Also mal ganz ehrlich: Hier in der Häusersiedlung parkt auf gut 50 
Plätzen überhaupt kein Firmenwagen. So oft gibt es das nicht.

verwundert schrieb:

> oder wahlweise eine Bahncard 100 zur freien privaten
> Nutzung!

Dafür müßte man bspw. in Köln am Breslauer Platz wohnen (hinter dem 
HBF), oder in Trier in der Nordallee, also am Bahnhof. Zumindest dort, 
wo man auch hin und wieder weg kommt. Am Ziel ebenso, wo es auch nicht 
anders ist.

Beim Wehrdienst kam ich erst nachts aus Bayern Samstags morgens um 1 Uhr 
Trier HBF zur Wochenendheimfahrt an. Dort wohnte ich aber nicht. Abfahrt 
Freitags in Nürnberg 16 Uhr. Mein Wohnort lag aber noch 40km ins Land 
hinein. Das ging da nur, wenn mich einer abholte.

von verwundert (Gast)


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Nonsens schrieb:
> Also mal ganz ehrlich: Hier in der Häusersiedlung parkt auf gut 50
> Plätzen überhaupt kein Firmenwagen. So oft gibt es das nicht.
>
> verwundert schrieb:

Wo wohnst Du den? in Dunkeldeutschland oder so?

Nonsens schrieb:
> Dafür müßte man bspw. in Köln am Breslauer Platz wohnen (hinter dem
> HBF), oder in Trier in der Nordallee, also am Bahnhof. Zumindest dort,
> wo man auch hin und wieder weg kommt. Am Ziel ebenso, wo es auch nicht
> anders ist.
>
> Beim Wehrdienst kam ich erst nachts aus Bayern Samstags morgens um 1 Uhr
> Trier HBF zur Wochenendheimfahrt an. Dort wohnte ich aber nicht. Abfahrt
> Freitags in Nürnberg 16 Uhr. Mein Wohnort lag aber noch 40km ins Land
> hinein. Das ging da nur, wenn mich einer abholte.

Man wohnt halt im echten Deutschland wo man halbwegs in der Nähe einen 
Bahnhof hat. Klar man kann nicht alles haben, von wegen im Erzgebirge 
bei den Verbüschten (So nennt man im Süden Hardcore Ossis) wohnen für 
nen Appel und nen Ei aber Westdeutsche bzw. Süddeutsche Infrastruktur 
verlangen.

In einem rechten Forum lass ich übrigens was sehr wahres. Da schrieb 
einer, dass bei vielen süddeutschen Türken höher angesehen sind als 
Ostdeutsche. Und Recht hat er :-) einmal hat auch ein Rechter recht.

von Nonsens (Gast)


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verwundert schrieb:

> Man wohnt halt im echten Deutschland wo man halbwegs in der Nähe einen
> Bahnhof hat.

Soso. Jaja.

von Ich (Gast)


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verwundert schrieb:
> So schlimm kann es dann ja nicht sein

In manchen Bereichen sicher nicht!

In vielen Bereichen sieht es aber genau so aus, 35k€/a, 
Reisekostenbeteiligung 200€/Monat, 24 Tage Urlaub, ...

Firmenwagen ist der eigene, kann man ja selbst steuerlich geltend 
machen, ...

Wobei der Unterschied genau darin liegt, ob man so einen Job annehmen 
muss, weil Hartz 4 droht, oder ob man einen halbwegs bezahlten Job hat 
und sich nur verändern/verbessern möchte.

von Axel L. (axel_5)


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Berlin-Fanclub schrieb:
>> Das ist nur eine Frage des Zeithorizontes. Wie gesagt - wer nicht länger
>> als ein paar Wochen voraus denken kann, ist mit einem Arbeiterjob sehr
>> gut bedient.
> vielleicht hast Du lange Zeit in USA gearbeitet - dort gibt es ja
> Wohnwagensiedlungen und auch keine Meldepflicht.
> Da geht das alles ruckizucki, kein Thema.
> Vielleicht checkst Du es, wenn Du mal selber innerhalb von 2 Wochen
> umziehen müßtest um den Job X zu bekommen was Sache ist.
> Du postest hier ein Haufen dummes Zeugs, weil Du selbst in ein
> komfortablen Lage bist - so wie Uli vor seinen Steuerskandal.

Es scheint mir hier zwei grundsätzlich unterschiedliche Arten zu geben, 
an sowas ranzugehen.

Die einen fordern erst und wollen dann (vielleicht) was leisten. Die 
anderen zeigen erstmal, was sie leisten können.

Letztere sind dann offensichtlich doch erheblich erfolgreicher, was 
erstere gar nicht glauben wollen.

Ich habe jedenfalls von den drei Firmen, wo ich eingesetzt war, vier 
Jobangebote erhalten. Und ich halte mich nicht für soo einen 
Überflieger. Wer aber natürlich nur immer mit hängendem Kopf zur Arbeit 
kommt und sich dann darüber beschwert, wie Scheisse doch alles ist und 
wie wenig Geld er bekommt, und dann Dienst nach Vorschrift macht, kommt 
da auch nicht raus. Für den bleibt manches von dem, was andere haben, 
immer unerreichbar.

Wenn ich mir hier schon manche Diskussion über Krawatte beim 
Bewerbungsgespräch ansehe, ist mir schon klar, wo es bei manchem hakt. 
Natürlich muss man nicht und man braucht auch nicht, aber dann darf man 
sich auch nicht beschweren, wenn man immer nur Verfügungsmasse bleibt.

Gruss
Axel

von Antimedial (Gast)


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Berlin-Fanclub schrieb:
> Vielleicht checkst Du es, wenn Du mal selber innerhalb von 2 Wochen
> umziehen müßtest um den Job X zu bekommen was Sache ist.
> Du postest hier ein Haufen dummes Zeugs, weil Du selbst in ein
> komfortablen Lage bist - so wie Uli vor seinen Steuerskandal.

Woher willst du denn wissen, in welcher Lage ich bin und was ich dafür 
tun musste?

Ich weiß jedenfalls, dass man auch kurzzeitig mal Verluste hin nehmen 
muss, wenn man wieder auf die Beine kommen will. Wer nur seine Bilanz 
für einen Monat aufstellen kann, hat gleich verloren.

Wenn man als Ingenieur nicht einmal in der Lage ist, eine vernünftige 
Kosten-Chancen-Abschätzung zu machen, ist man auch verloren. Was ist 
wohl besser: Einen Job beim Dienstleister, bei dem ich unterm Strich 
knapp unter Hartz IV lebe, aber eine 20%ige Chance auf einen Konzerjob 
innerhalb der nächsten Jahre habe (die Zahl ist eher konservativ gering 
geschätzt), wenn ich mich bemühe? Oder wenn ich nur Hartz IV habe und 
vielleicht 5% Chance auf einen vernünftig bezahlten Job habe? Mir würde 
die Wahl jedenfalls nicht schwer fallen.

von Paul M. (paul_m65)


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Axel Laufenberg schrieb:
> Die einen fordern erst und wollen dann (vielleicht) was leisten. Die
> anderen zeigen erstmal, was sie leisten können.

Das mag es alles geben. Aber um etwas leisten zu können braucht man erst 
mal einen Job um was leisten zu können.

von Antimedial (Gast)


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Paul M. schrieb:
> Das mag es alles geben. Aber um etwas leisten zu können braucht man erst
> mal einen Job um was leisten zu können.

Eben nicht.

von Nonsens (Gast)


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Ich schrieb:

> Wobei der Unterschied genau darin liegt, ob man so einen Job annehmen
> muss, weil Hartz 4 droht,

Übrigens muß man auch vom Hartz-Amt keinen Personaldienstleisterjob 
annehmen. Auch wenn die mit Sanktionen drohen, aber die versuchen es und 
dürfen es gar nicht, und tippen aber darauf, daß der Klient in Recht 
nicht Bescheid weiß.

Ein Bekannter sagte mir letztens dazu, ich solle nur mal das BGB 
aufschlagen... Also Dienstleister übers Amt Arbeitslose an den Haaren 
herbei schleifen, ist nicht. Sonst wäre es im Lande bestimmt auch schon 
anders.

von Axel L. (axel_5)


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Paul M. schrieb:
> Axel Laufenberg schrieb:
>> Die einen fordern erst und wollen dann (vielleicht) was leisten. Die
>> anderen zeigen erstmal, was sie leisten können.
>
> Das mag es alles geben. Aber um etwas leisten zu können braucht man erst
> mal einen Job um was leisten zu können.

Dann muss man eben mal einen Job über einen Dienstleister nehmen, bei 
dem netto weniger rauskommt als bei Hartz4.

Es ist nun mal so, dass die Chancen bei einer Bewerbung erheblich höher 
sind, wenn man einen Job hat. Kann man gut finden oder es lassen, aber 
so ist es nun mal.

Und wer darüber nachdenkt, wie er sich in Hartz4 vor einem Job bei einem 
Dienstleister wehren kann, der hat zu Recht keinen Job im Konzern. Wer 
dann mit der Einstellung zu einem Vorstellungsgespräch geht, landet 
gleich mal auf einer schwarzen Liste. Und man kann sich mal überlegen, 
ob die Personaler der Konzerne solche Listen teilen. Schon weil die 
Personaler ja auch mal von einem Konzern in den anderen wechseln und auf 
ihrer neuen Stelle nicht gleich eine Pfeife einstellen wollen.

Gruss
Axel

von Rote Liste (Gast)


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Axel Laufenberg schrieb:
> Und wer darüber nachdenkt, wie er sich in Hartz4 vor einem Job bei einem
> Dienstleister wehren kann, der hat zu Recht keinen Job im Konzern. Wer
> dann mit der Einstellung zu einem Vorstellungsgespräch geht, landet
> gleich mal auf einer schwarzen Liste.

Schwachsinn, die Dienstleister führen keine Liste. Wehren braucht man 
sich beim Dienstleister auch nicht, die haben ne ganze dünne 
Vermittlungsquote die unter 10 % liegt. Deshalb suchen die auch ständig 
hundertausendfach Karteileichen per Onlineanzeigen bis mal der 
passendenste Kandidat für die passende Stelle vorliegt. Ich bin als 
Maschinenbauabsolvent 2012 bei keinem Dienstleister zu einem Job 
gekommen. Telefoninterview oder Vorstellungsgespräch, dann ab in die 
Kartei und ergebnislos gewartet.
Nur ewig Zeitverschwenderei mit eigenen Profilangaben.

von Axel L. (axel_5)


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Rote Liste schrieb:
> Axel Laufenberg schrieb:
>> Und wer darüber nachdenkt, wie er sich in Hartz4 vor einem Job bei einem
>> Dienstleister wehren kann, der hat zu Recht keinen Job im Konzern. Wer
>> dann mit der Einstellung zu einem Vorstellungsgespräch geht, landet
>> gleich mal auf einer schwarzen Liste.
>
> Schwachsinn, die Dienstleister führen keine Liste. Wehren braucht man
> sich beim Dienstleister auch nicht, die haben ne ganze dünne
> Vermittlungsquote die unter 10 % liegt. Deshalb suchen die auch ständig
> hundertausendfach Karteileichen per Onlineanzeigen bis mal der
> passendenste Kandidat für die passende Stelle vorliegt. Ich bin als
> Maschinenbauabsolvent 2012 bei keinem Dienstleister zu einem Job
> gekommen. Telefoninterview oder Vorstellungsgespräch, dann ab in die
> Kartei und ergebnislos gewartet.
> Nur ewig Zeitverschwenderei mit eigenen Profilangaben.

Doch nicht bei den Dienstleistern.

von verwundert (Gast)


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mal ne Frage, ist für euch auch T-Systems nen Sklaventreiber?
oder SAP?


die IGM Fantasiegehälter gibt es da nicht, aber immer noch mehr als das 
was viele sagen

von Grün_rulez (Gast)


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Hallo Heiner, wie wär's mit einem neuen Russen-Jammer-Thread?
Vllt. erinnerst' dich noch? Trotz Vollrausch. :-)


"Ich bin Ingenieur, bin Spätausiedler. Ich habe zum Glück einen guten
Job, aber teils kenne ich Anfeindungen unter Kollegen bzw. auch von
anderen Deutschen. Obwohl wir keine Assis sind. Mein Vater war
Raumfahrtingenieur in Russland, ist heute Busfahrer weil sein Diplom
hier nicht anerkannt wird, bei meiner Mutter ist es auch so .... sie hat
Maschinenbau studiert, arbeitet heute bei Penny Markt an der Kasse, über
ihr Diplom wird gelacht, das trotz Studium in Russland und
Fachkräftemangel. Wenn ich einen 5er BMW fahre heißt es "der scheiss
Russe hat es sicher geklaut" ... obwohl ich Deutschland mag bin ich
teils sehr traurig über diese Vorurteile ....

Damals hieß es bei den Kommunisten "ihr scheiß Deutschen" und heute sind
wir die "scheiss Russen" .. gibt es hier noch mehr "Leidensgenossen?"

von Berlin-Fanclub (Gast)


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> Was ist wohl besser: Einen Job beim Dienstleister, bei dem ich unterm
> Strich knapp unter Hartz IV lebe, aber eine 20%ige Chance auf einen
> Konzerjob innerhalb der nächsten Jahre habe (die Zahl ist eher konservativ > 
gering geschätzt), wenn ich mich bemühe?
da habe ich andere Erfahrungen gemacht - trotz guter Leistungen 
rausgeflogen, weil das ins Firmenkonzept paßt und die moderne Masche 
ist; gibt ja genug Nachschub.
Pfeif auf gute Leistungen, nächstes Mal werde ich das anders machen.
Wer beim Dienstleister landet, hat eigentlich schon verloren.
Wenn es so wie in Frankreich laufen würde, dann wäre das 
Dienstleisterkonzept okay.

von Berlin-Fanclub (Gast)


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> Axel Laufenberg schrieb:
> Die einen fordern erst und wollen dann (vielleicht) was leisten. Die
> anderen zeigen erstmal, was sie leisten können.

> Das mag es alles geben. Aber um etwas leisten zu können braucht man erst
> mal einen Job um was leisten zu können.
selbst wenn Du den ergattert hast und gute Leistungen gebracht hast, 
heißt das gar nichts, wenn der Ruf der Firma schlecht ist ... und gerade 
Dienstleister haben den Ruf als Sklaventreiber aus gutem Grund.

von Logger (Gast)


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Berlin-Fanclub schrieb:
> Dienstleister haben den Ruf als Sklaventreiber aus gutem Grund.

Schlimmer, denn Sklavenhalter sind schon normale Betriebe, auch
wenn das jeder ganz anders sieht. Wolf bleibt halt Wolf...
Dienstleister sind wie Zuhälter und lassen halt andere anschaffen
um dann vom Rahm zu schöpfen.
Das die Tarifverträge haben, bedeutet gar nichts, weil die längst
die Lücken darin für sich nutzbar gemacht haben.
Meine Berührungspunkte mit dieser Truppe waren da ziemlich eindeutig.
Selbst die Sachbearbeiter in der Arbeitsverwaltung teilen diese
Meinung, machen aber gute Miene zu diesem bösen Spiel, um ihre Jobs
zu behalten. ;-b

von robocash (Gast)


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Es gab mal Fachkräftemangel bei Vulkanisören, Elektrotechnikern und noch 
irgendwas. In der Zeit gab es aber keinen Mangel außer bei den drei 
Berufen, insbesondere nicht bei solchen mit Studium.

Es ist kurios, Reporter beim Staats-TV kommen von der UNI, werden nach 
TVÖD > 13 bezahlt und reden von Fachkräftemangel (FH), also nicht von 
Akademikermangel (also wissenschaftliche Hochschule mit Promotionsrecht 
in den Landeshochschulgesetzen). Diese TVÖD-13++ - Leute liegen über 
einem großen Gehaltsunterschied (der Unterschied zwischen 12 und 13 ist 
viel größer als die Unterschiede in den Gruppen 9-12 oder in den Gruppen 
13-15).

Wie kommt man nun in die Gruppe mit Gymnasium und wissenschaftlicher 
Hochschule? Na durch Sozialisation. Als Scheidungskind ist es nicht ganz 
so einfach. Später lernt man sich dann zu bewegen in großen 
Campus-Gebäuden.

Gruß FH-IDIOT.

von Antimedial (Gast)


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Berlin-Fanclub schrieb:
> da habe ich andere Erfahrungen gemacht - trotz guter Leistungen
> rausgeflogen, weil das ins Firmenkonzept paßt und die moderne Masche
> ist; gibt ja genug Nachschub.

Und genau hier bist du in die Falle getappt. Bei dir hat es nicht 
geklappt. Trotzdem hattest du so eine höhere Chance, einen guten Job zu 
bekommen. Du hast sie halt nicht nutzen können. Das heißt aber noch 
lange nicht, dass der Versuch fürs nächste Mal (oder für andere) nichts 
ist.

Berlin-Fanclub schrieb:
> Pfeif auf gute Leistungen, nächstes Mal werde ich das anders machen.

Gute Leistungen alleine reichen nicht, das A und O sind Kontakte. Die 
kann man natürlich besser knüpfen, wenn man sich durch gute Leistung 
empfiehlt, aber wenn man nur Leistung bringt und die Kontakte 
vernachlässigt ist das schlechter als keine Leistung zu bringen und 
wenigstens mit den Leuten zu reden.

Berlin-Fanclub schrieb:
> Wer beim Dienstleister landet, hat eigentlich schon verloren.

Nein, wer arbeitslos ist, hat verloren. Wer beim Dienstleister ist, hat 
wenigstens einen Job und Möglichkeiten, Kontakte zu knüpfen.

Berlin-Fanclub schrieb:
> heißt das gar nichts, wenn der Ruf der Firma schlecht ist ... und gerade
> Dienstleister haben den Ruf als Sklaventreiber aus gutem Grund.

Und? Selbst wenn die Firma diesen Ruf hat, sagt das doch gar nichts über 
dich aus. Wenn du dich natürlich dementsprechend verhälst (z.B. deinen 
Arbeitgeber schlecht redest oder allgemein Dienstleister als 
Sklavenbetreiber bezeichnest), hinterlässt du einen schlechten Eindruck 
beim Kunden. Der wird dann nämlich davon ausgehen, dass du das selbe bei 
ihm machst, wenn man dich einstellen würde. Das ist ein sofortiges 
KO-Kriterium.

Logger schrieb:
> Dienstleister sind wie Zuhälter und lassen halt andere anschaffen
> um dann vom Rahm zu schöpfen.

Jedes Unternehmen will Gewinn erwirtschaften. Das ist doch keine 
großartige Erkenntnis und schon gar nicht negativ zu sehen.

Logger schrieb:
> Meine Berührungspunkte mit dieser Truppe waren da ziemlich eindeutig.

Das beruht ganz sicher auf Gegenseitigkeit. Wenn mir jemand so 
feindselig gegenüber steht, werde ich den doch nicht auch noch 
einstellen. So üble Personen will ich ganz schnell wieder los werden. 
Ist doch klar.

von Thomas1 (Gast)


Lesenswert?

Antimedial schrieb:
> Jedes Unternehmen will Gewinn erwirtschaften. Das ist doch keine
> großartige Erkenntnis und schon gar nicht negativ zu sehen.


Komisch. Im Ausland bekommen Leiharbeit wegen fehlender Sicherheit mehr 
Geld als festangestellte. Hier ist das Risiko voll beim AN.

von Berlin-Fanclub (Gast)


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> Nein, wer arbeitslos ist, hat verloren. Wer beim Dienstleister ist, hat
> wenigstens einen Job und Möglichkeiten, Kontakte zu knüpfen.
Märchenstunde; wenn Du arbeitslos bist, hast Du Zeit für eine 
Neuorientierung ... und das ist viel wert, mehr als ein 0815 Job zum 
Billiglohn.
Die tollen Kontakte beim Dienstleister nützen Dir nichts, weil Du in der 
Hierachieebene weiter unten bleiben wirst zu einem ganz miserablen Lohn, 
Dein Leben lang - das ist auf Dauer keine gute Perspektive, höchstens 
für die ganz Dummen.
Das haben viele Leute erkannt und deshalb ist die Leistungsbereitschaft 
zu Recht schlecht. Wer sich Mühe gibt, ist der Dumme und wird das 
irgendwann auch merken!
Insofern ist das ganz normal, wenn die Motivation sehr mau ist - 
beschwere Dich beim Gesetzgeber, der die Vorgaben macht.
Wenn überhaupt Dienstleister, dann im Ausland - dort sind Konditionen 
z.B. in Frankreich um Welten besser. Hier ist ein Dienstleister nur ein 
Ersatz für das Hire/Fire Modell aus USA zu deutlich schlechten 
Konditionen als in USA ... dort in USA gibt es fast gar keine 
Dienstleister.
Nur anders als hierzulande nimmt Dir das dort niemand übel, wenn Du 
längere Zeit arbeitslos warst oder fachfremd gearbeitet hast, spielt 
keine Rolle.

> Bei dir hat es nicht geklappt. Trotzdem hattest du so eine höhere Chance, > 
einen guten Job zu bekommen.
Totaler Quatsch, allerhöchstens wieder einen mies bezahlten Job auf H4 
Niveau.
Es gilt das Motto: wer einmal aus dem Blechnapf futtert - Du bekommst 
keinen besseren Job, nur weil Du in einem prekären Jobverhältnis 
Leistung zeigst, das ist ein absoluten Trugschluß.

> Und? Selbst wenn die Firma diesen Ruf hat, sagt das doch gar nichts über
> dich aus. Wenn du dich natürlich dementsprechend verhälst (z.B. deinen
> Arbeitgeber schlecht redest oder allgemein Dienstleister als
> Sklavenbetreiber bezeichnest), hinterlässt du einen schlechten Eindruck
> beim Kunden.
ich muß das ja nicht öffentlich tun - aber Denken darf ich noch was ich 
will! Das sind Erfahrungswerte und eine Firma hat nicht umsonst einen 
guten oder schlechten Ruf - das hat immer einen tieferen Grund und das 
kannst Du hier nicht einfach wegleugnen!
Du machst den Fehler mich bzw. andere für doof zu halten ... vielleicht 
weil Du selber in der Dienstleisterbranche arbeitest in höherer 
Position? Spekulation, weiß ich ja nicht.
Natürlich setzt man sich immer eine Maske auf und spielt das idiotische 
Spiel mit; aber glaub mal nicht, daß man die Spielchen, die da ablaufen 
nicht erkennt - Restintelligenz vorrausgesetzt.

> Der wird dann nämlich davon ausgehen, dass du das selbe bei
> ihm machst, wenn man dich einstellen würde. Das ist ein sofortiges
> KO-Kriterium.
Du bekommst beim Kunden bzw. beim Mutterkonzern keine Festeinstellung 
(die haben Ihre Stammbelegschaft und scheuen Neueinstellungen, genau 
deshalb wegen der fehlenden Möglichkeiten wie in USA gibt es ja 
hierzulande so viele Dienstleister - auf diese Weise konnte man 
Dumpinglöhne einführen und so ziemlich alles aushebeln).
Das ist doch nun wirklich Märchenstunde und nur deshalb weil Du in der 
Branche arbeitest ?!
Wahrscheinlich kommt jetzt von Dir wieder das prozentuelle Spiel, wie 
gut die Chancen doch eigentlich sind ... wer glaubt denn noch diesen 
Unsinn?
Nein, wenn man noch jung ist und keine andere Wahl hat, dann lieber 
sofort weg aus diesem Land - das kann ich wirklich nur jedem raten!

> Jedes Unternehmen will Gewinn erwirtschaften. Das ist doch keine
> großartige Erkenntnis und schon gar nicht negativ zu sehen.
Das ist ja auch okay, und unser sozialistisches System ermöglicht da 
super Möglichkeiten, ich denke da an Zuschüsse durchs Jobcenter.
Die sind wirklich so doof und füttern solche Firmen.
Aus der Sicht des Unternehmens ist soviel Doofheit natürlich ein 
Bonus-Geschenk, unser sozialistisches System macht es möglich.
Selbst wenn der Mitarbeiter nur "wenig" Leistung bringt, lohnt sich das 
unterm Strich immer noch ... und deshalb sprießen die ganzen 
Dienstleister ja auch wie Pilze aus dem Boden, eben weil es das Pendant 
zum Hire/Fire-Modell auf absoluter Billiglohnbasis ist.
Im Ausland z.B. Schweiz, Frankreich kümmert sich der Gesetzgeber gegen 
diese Auswüchse - hier nicht!

> Das beruht ganz sicher auf Gegenseitigkeit. Wenn mir jemand so
> feindselig gegenüber steht, werde ich den doch nicht auch noch
> einstellen.
leider bleibt einem im sozialistischen System der BRD/DDR2 keine andere 
Wahl sehr seltsame Wege einzuschlagen, ansonsten drohen finanzielle 
Einbußen ... toll finde ich das auch nicht und deshalb würde ich auch 
jedem raten hier frühzeitig abzuhauen (solange man noch kann!), wenn man 
keinen guten und insbesondere auf Dauer sicheren Job findet.
Ich hab nichts gegen Arbeit, aber gegen Billiglohn.
Arbeit muß sich finanziell lohnen, ansonsten sollte man gezielt seine 
vorhandenen Möglichkeiten nutzen.

von zuuiiiii (Gast)


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Thomas1 schrieb:
> Komisch. Im Ausland bekommen Leiharbeit wegen fehlender Sicherheit mehr
> Geld als festangestellte. Hier ist das Risiko voll beim AN.

ja dann geh doch endlich ins Ausland, statt immer davon zu reden. Du 
bist so ein typischer Schwätzer, immer deine 2 Zeiler die oft nichts mit 
dem Thema zu tun haben, wie bei uni-protokolle, immer jammern von wegen 
im Ausland ist es besser, im Ausland ist es toller, dann geh doch 
einfach.

Wer als Leiharbeiter arbeitet, ist selber schuld und meist nicht zu mehr 
zu gebrauchen.

von Berlin-Fanclub (Gast)


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> immer jammern von wegen im Ausland ist es besser, im Ausland ist es
> toller, dann geh doch einfach.
je älter Du wirst, desto schwieriger ist das und dann kommen auch noch 
finanzielle + soziale Verluste hinzu ... alles eben nicht so einfach 
wenn man nicht gerade ein Hazadeur ist.

> Wer als Leiharbeiter arbeitet, ist selber schuld und meist nicht zu mehr
> zu gebrauchen.
gibt ja keine anderen Jobs mehr - das siehst Du ja auch an den 
Fragestellern: Ist die Firma ... gut?
Solche Threads tauchen hier ja vermehrt auf.

von Antimedial (Gast)


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Thomas1 schrieb:
> Komisch. Im Ausland bekommen Leiharbeit wegen fehlender Sicherheit mehr
> Geld als festangestellte. Hier ist das Risiko voll beim AN.

Gibt es im Ausland auch einen so weit reichenden Kündigungsschutz, der 
das unternehmerische Risiko für Leiharbeitsfirmen deutlich erhöht?

Berlin-Fanclub schrieb:
> Märchenstunde; wenn Du arbeitslos bist, hast Du Zeit für eine
> Neuorientierung ... und das ist viel wert, mehr als ein 0815 Job zum
> Billiglohn.

Natürlich hat man ein paar Monate Zeit. Allein durch die Kündigungsfrist 
hat man mindestens 3 Monate Zeit, sich neu zu orientieren und einen 
guten Job zu finden. Auch in der Arbeitslosigkeit hat man noch ein paar 
Monate Zeit - die Zeit tickt aber. Nach einem halben Jahr 
Arbeitslosigkeit ist es aber vorbei mit der Schonfrist.

Berlin-Fanclub schrieb:
> Die tollen Kontakte beim Dienstleister nützen Dir nichts, weil Du in der
> Hierachieebene weiter unten bleiben wirst zu einem ganz miserablen Lohn,
> Dein Leben lang - das ist auf Dauer keine gute Perspektive, höchstens
> für die ganz Dummen.

Wer redet denn von Kontakten beim Dienstleister? Kontakte sammelt man 
natürlich beim Kunden.

Berlin-Fanclub schrieb:
> Das haben viele Leute erkannt und deshalb ist die Leistungsbereitschaft
> zu Recht schlecht. Wer sich Mühe gibt, ist der Dumme und wird das
> irgendwann auch merken!

Das kann ich so nicht bestätigen. Die meisten Leute, die ich bei 
Dienstleistern kennen gelernt habe, waren doch relativ hoch motiviert. 
Eine absolute Ausnahme habe ich kennen gelernt, das war aber 
interessanterweise der einzige, dem es beim Dienstleister sehr gut 
gefallen hat und trotz Angebot überhaupt kein Interesse hatte, zum 
Kunden zu wechseln.

Berlin-Fanclub schrieb:
> Es gilt das Motto: wer einmal aus dem Blechnapf futtert - Du bekommst
> keinen besseren Job, nur weil Du in einem prekären Jobverhältnis
> Leistung zeigst, das ist ein absoluten Trugschluß.

Eine Arbeit beim Dienstleister ist kein "prekäres Jobverhältnis". Es ist 
vielleicht nicht der Wunschzustand, aber es ist erst einmal ein ganz 
normales Arbeitsverhältnis. Mit dem Unterschied, dass man sich gleich 
beim Kunden empfehlen kann und dort eine relativ hohe Chance auf eine 
Stelle hat, die ein Externer so gar nicht bekommen kann.

Berlin-Fanclub schrieb:
> ich muß das ja nicht öffentlich tun - aber Denken darf ich noch was ich
> will!

Das Denken zeigt sich aber in der direkten oder indirekten 
Verhaltensweise. Sogar Laien nehmen das unbewusst wahr und geschulte 
Führungskräfte können das gezielt erkennen oder ein bestimmtes 
Verhaltensmuster provozieren. Das gehört zum Auswahlprozess. Wenn du 
schlechte Erfahrungen gemacht hast, liegt das sicherlich an deiner 
negativen Einstellung zu deiner Arbeit.

Berlin-Fanclub schrieb:
> Du bekommst beim Kunden bzw. beim Mutterkonzern keine Festeinstellung

Ich habe schon viele Fälle erlebt, bei denen genau das passiert ist. Du 
kannst nicht weg leugnen, dass es diese Möglichkeit gibt. Nur weil du 
dich selbst so dämlich anstellst, heißt das noch lange nicht, dass 
andere besser mit ihrer Situation umgehen.

Berlin-Fanclub schrieb:
> Das ist doch nun wirklich Märchenstunde und nur deshalb weil Du in der
> Branche arbeitest ?!

Ich bin ganz normaler Entwickler in der Industrie, habe aber auch bei 
meinen Arbeitgebern schon einige Kollegen gehabt, die über Leiharbeit 
beschäftigt waren und fest angestellt wurden.

Berlin-Fanclub schrieb:
> Wahrscheinlich kommt jetzt von Dir wieder das prozentuelle Spiel, wie
> gut die Chancen doch eigentlich sind ... wer glaubt denn noch diesen
> Unsinn?

Das ist einfaches Risikomanagement. Kann jeder vernünftige Ingenieur. 
Mit Glauben hat das wenig zu tun.

Berlin-Fanclub schrieb:
> Nein, wenn man noch jung ist und keine andere Wahl hat, dann lieber
> sofort weg aus diesem Land - das kann ich wirklich nur jedem raten!

Die meisten jungen Leute haben aber die Wahl. Und bleiben deshalb auch 
hier.

Berlin-Fanclub schrieb:
> und deshalb sprießen die ganzen
> Dienstleister ja auch wie Pilze aus dem Boden

Nein. Erst einmal sehe ich überhaupt kein extremes Wachstum an 
Dienstleisterfirmen. Solange du das nicht mit Zahlen belegen kannst, 
würde ich das mal als subjektive Wahrnehmungsverschiebung ansehen. Und 
selbst wenn liegt das eher an der Macht der Betiebsräte und der 
IG-Metall, die es für Firmen sehr schwer macht, ihren Bedarf an die 
stark schwankende Wirtschaft anzupassen. Dazu kommt, dass die 
IG-Metall-Löhne gerade im unteren Qualifikationsbereich absolut 
überzogen sind. Das können sich viele Firmen einfach nicht mehr leisten.

Berlin-Fanclub schrieb:
> Arbeit muß sich finanziell lohnen, ansonsten sollte man gezielt seine
> vorhandenen Möglichkeiten nutzen.

Da stimme ich natürlich zu, allerdings sehe ich das in Gegensatz zu dir 
nicht in einem Zeitraum von Wochen, sondern in Jahren. Man kann auch 
einen nicht lohnenswerten Job annehmen, wenn das langfristig positive 
Chancen eröffnet. Aber das wirst du auch nach 1000 Posts nicht 
begreifen.

von Heiko Mell hilft (Gast)


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von aufklärung? hier! (Gast)


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Ich kann das Dienstleister-Bashing nicht mehr hören!

Dienstleister zahlen oft ordentliche Gehälter und das Arbeitsklima ist 
im Wesentlichen abhängig vom Kunden, bei dem man eingesetzt wird.

Klar wäre eine Festanstellung nach IGM-Tarif besser, aber der 
Arbeitsmarkt hat sich halt einfach geändert (H4, Agenda 2010).

Schaut euch doch viele (inhabergeführte) Mittelständler an. 
Herrschsüchtige Inhaber, für die du quasi Eigentum bist, beuten dich 
gnadenlos aus.

Gleichzeitig fahren die ganz genüsslich mit dem Porsche auf den Hof, den 
du quasi erarbeitet hast. Eine Forderung nach Gehaltserhöhung fasst der 
Inhaber als persönlichen Angriff auf, das ist quasi wie Diebstahl für 
den. Im Vergleich dazu sind viele Dienstleister der reinste 
Kindergarten.

Und wer über einen Dienstleister in eine Firma kommt, hat durchaus 
Chancen, übernommen zu werden. Viele Betrieb rekrutieren fast nur noch 
aus dem Pool der Externen, die sowieso schon für sie arbeiten. Da gibts 
auch keine externen Stellenanzeigen mehr.

Wer als Externer in eine Firma kommt,

- hat Zugriff auf die internen Stellenanzeigen
- kann sich mit anderen Arbeitnehmern austauschen (Stellen im 
Bekanntenkreis, frei-werdende Stellen durch Wechsel etc.) anstatt sich 
mit seinen H4-Bekanntschaften über die böse Wirtschaft zu unterhalten 
(die kennen sicher keine offenen Stellen)
- kann sich beweisen und durch Leistung überzeugen
- kommt an Entscheider heran, die auch immer gerne jemanden einstellen, 
den sie schon im Arbeitsalltag kennengelernt haben und einschätzen 
können
- hat Kontakt mit Lieferanten/Kunden und erfährt so Dinge, die er daheim 
auf dem Sofa nie erfahren würde

Und selbst wer all die genannten Möglichkeiten nicht wahrnimmt, verdient 
zumindest immer noch mehr als der Durchschnitt und liegt nicht der 
Allgemeinheit auf der Tasche.

An deiner Arbeitsleistung verdienen sowieso schon genug mit (Firma, 
Finanzamt, Sozialkassen, Kirche, etc.). Auf einen Dienstleister kommt es 
da nicht mehr an, solange genug für dich bleibt.

Als Festangestellter (auch Dienstleister stellen meist fest an) kann man 
sich viel leichter bewerben wie als H4-Empfänger. Die Chancen sind 
dramatisch höher.

Übrigens:
In vielen Regionen Deutschlands bist du mit 35k p. a. gut dabei und 
lebst besser als der Durchschnitt dort.

von Offenbarung (Gast)


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aufklärung? hier! schrieb:


> An deiner Arbeitsleistung verdienen sowieso schon genug mit (Firma,
> Finanzamt, Sozialkassen, Kirche, etc.). Auf einen Dienstleister kommt es
> da nicht mehr an, solange genug für dich bleibt.


Die Offenbarung des Charakters der Aufklärung!

von Antimedial (Gast)


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aufklärung? hier! schrieb:
> Ich kann das Dienstleister-Bashing nicht mehr hören!

Ich auch nicht. Das Problem an den unerfolgreichen Leuten ist halt, dass 
sie die Tendenz haben, ihre eigenen Schwächen zu ignorieren und die 
Schuld auf Dritte zu schieben. Und so eine Leiharbeitsfirma ist 
natürlich ein gutes Ziel.

aufklärung? hier! schrieb:
> Schaut euch doch viele (inhabergeführte) Mittelständler an.
> Herrschsüchtige Inhaber, für die du quasi Eigentum bist, beuten dich
> gnadenlos aus.

Eben, und es wurde auch schon sehr oft erwähnt, dass man bei einer 
Kleinklitsche deutlich weniger verdient als bei einem Dienstleister. Als 
Leiharbeiter "erbt" man bis auf Gehalt quasi die Arbeitsbedingungen des 
Kunden. Und die sind meistens deutlich besser als bei Kleinklitschen.

aufklärung? hier! schrieb:
> Wer als Externer in eine Firma kommt,

Das nützt eben alles nichts, wenn man seine ganze Energie in das Pflegen 
des Feindbildes steckt und so blind vor Wut ist, dass man die ganzen 
Informationen gar nicht mehr wahrnimmt.

aufklärung? hier! schrieb:
> Übrigens:
> In vielen Regionen Deutschlands bist du mit 35k p. a. gut dabei und
> lebst besser als der Durchschnitt dort.

... und eine schwere Ausbildung ist noch lange keine Rechtfertigung 
dafür, überdurchschnittlich zu verdienen. Das werden die Herren aber in 
1000 Jahren nicht verstehen, dass der Arbeitsmarkt tatsächlich ein Markt 
ist und der Arbeitnehmer der Anbieter ist, während der Arbeitgeber der 
Kunde ist. Wenn er nichts anbieten kann, was der Kunde will, dann 
braucht er auch nicht erwarten, dass der Kunde für einen überzogenen 
Preis kauft.

von Axel L. (axel_5)


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Berlin-Fanclub schrieb:
>> Nein, wer arbeitslos ist, hat verloren. Wer beim Dienstleister ist, hat
>> wenigstens einen Job und Möglichkeiten, Kontakte zu knüpfen.
> Märchenstunde; wenn Du arbeitslos bist, hast Du Zeit für eine
> Neuorientierung ... und das ist viel wert, mehr als ein 0815 Job zum
> Billiglohn.
> Die tollen Kontakte beim Dienstleister nützen Dir nichts, weil Du in der
> Hierachieebene weiter unten bleiben wirst zu einem ganz miserablen Lohn,
> Dein Leben lang - das ist auf Dauer keine gute Perspektive, höchstens
> für die ganz Dummen.
> Das haben viele Leute erkannt und deshalb ist die Leistungsbereitschaft
> zu Recht schlecht. Wer sich Mühe gibt, ist der Dumme und wird das
> irgendwann auch merken!
> Insofern ist das ganz normal, wenn die Motivation sehr mau ist -
> beschwere Dich beim Gesetzgeber, der die Vorgaben macht.
> Wenn überhaupt Dienstleister, dann im Ausland - dort sind Konditionen
> z.B. in Frankreich um Welten besser. Hier ist ein Dienstleister nur ein
> Ersatz für das Hire/Fire Modell aus USA zu deutlich schlechten
> Konditionen als in USA ... dort in USA gibt es fast gar keine
> Dienstleister.
> Nur anders als hierzulande nimmt Dir das dort niemand übel, wenn Du
> längere Zeit arbeitslos warst oder fachfremd gearbeitet hast, spielt
> keine Rolle.
Komisch, ich war jahrelang bei einer Leihfirma. Ich fand das eine 
Zeitlang sogar recht interessant, immer bei anderen Firmen eingesetzt zu 
werden. Und ich habe dabei enorm viel gelernt. Als ich keine Lust mehr 
dazu hatte, hatte ich mit einem Telefonat zwei Jobangebote.


>
>> Bei dir hat es nicht geklappt. Trotzdem hattest du so eine höhere Chance, >
> einen guten Job zu bekommen.
> Totaler Quatsch, allerhöchstens wieder einen mies bezahlten Job auf H4
> Niveau.
> Es gilt das Motto: wer einmal aus dem Blechnapf futtert - Du bekommst
> keinen besseren Job, nur weil Du in einem prekären Jobverhältnis
> Leistung zeigst, das ist ein absoluten Trugschluß.
>
Also bei mir galt das nicht. Ich hatte aus den Jahren aus der Leiharbeit 
so viele Kontakte zu ex-Kollegen, dass ich ganz schnell Angebote  hatte.


>> Der wird dann nämlich davon ausgehen, dass du das selbe bei
>> ihm machst, wenn man dich einstellen würde. Das ist ein sofortiges
>> KO-Kriterium.
> Du bekommst beim Kunden bzw. beim Mutterkonzern keine Festeinstellung
> (die haben Ihre Stammbelegschaft und scheuen Neueinstellungen, genau
> deshalb wegen der fehlenden Möglichkeiten wie in USA gibt es ja
> hierzulande so viele Dienstleister - auf diese Weise konnte man
> Dumpinglöhne einführen und so ziemlich alles aushebeln).
> Das ist doch nun wirklich Märchenstunde und nur deshalb weil Du in der
> Branche arbeitest ?!
Also bei uns werden gute Leute immer eingestellt, egal ob gerade Sperre 
ist oder nicht. Aber eben nur wirklich gute Leute, nicht Leute, die nur 
Dienst nach Vorschrift machen und Überstunden nur in dem Masse, dass sie 
einen Job bekommen.

>
>> Das beruht ganz sicher auf Gegenseitigkeit. Wenn mir jemand so
>> feindselig gegenüber steht, werde ich den doch nicht auch noch
>> einstellen.
> leider bleibt einem im sozialistischen System der BRD/DDR2 keine andere
> Wahl sehr seltsame Wege einzuschlagen, ansonsten drohen finanzielle
> Einbußen ... toll finde ich das auch nicht und deshalb würde ich auch
> jedem raten hier frühzeitig abzuhauen (solange man noch kann!), wenn man
> keinen guten und insbesondere auf Dauer sicheren Job findet.
Bullshit. Kannst ja mal die Ings in Südeuropa fragen.

> Ich hab nichts gegen Arbeit, aber gegen Billiglohn.
Liest sich hier aber anders.

> Arbeit muß sich finanziell lohnen, ansonsten sollte man gezielt seine
> vorhandenen Möglichkeiten nutzen.
Ach, Hartz 4 ?

Ich habe so den Eindruck, dass es vier Typen von Arbeitnehmern gibt.
1. Die, die keine Ahnung haben.
2. Die die widerwillig ihre Arbeit erledigen, allen erzähle, wie 
Scheisse doch das Leben als Leiharbeiter ist und ansonsten halbwegs 
brauchbare Leistungen abgeben.
3. Die, die etwas mehr arbeiten arbeiten, weil sie eine Festanstellung 
haben wollen und allen erzählen, wie Scheisse das Leben als Leiharbeiter 
ist.
4. Die, die sich mit dem Projekt und ihrer Arbeit identifizieren, sich 
einbringen, Erfahrungen aus früheren Jobs mitbringen, weiterbilden, sich 
gut ins Team einpassen.

Erstere überleben die erste Woche nicht.
Zweitere, zu denen Du offensichtlich gehörst, werden mitgenommen, so 
lange man sie braucht und dann ist es gut. Denen erzählt man was von 
leider, leider Einstellungsstop, so dass man trotz der ach so guten 
Leistungen nicht eingestellt werden könne. Gute Leistungen werden nun 
mal erwartet und sind noch kein Grund, jemanden fest einzustellen, so 
jemanden bekommt man von den Leihfirmen immer wieder.
Die dritte Sorte stellt man vielleicht ein, wenn Not am Mann ist. 
Ansonsten siehe zwei.
Für die vierte Sorte findet man zur Not eine Stelle. Ansonsten ruft man 
die an, sobald man jemanden braucht.

Gruss
Axel

von Ahnungslos und fassungslos (Gast)


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Axel Laufenberg schrieb:
> Erstere überleben die erste Woche nicht.

Wo soll die Ahnung schon in der 1. Woche herkommen?

von KT (Gast)


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Antimedial schrieb:
> aufklärung? hier! schrieb:
>> Ich kann das Dienstleister-Bashing nicht mehr hören!
>
> Ich auch nicht. Das Problem an den unerfolgreichen Leuten ist halt, dass
> sie die Tendenz haben, ihre eigenen Schwächen zu ignorieren und die
> Schuld auf Dritte zu schieben. Und so eine Leiharbeitsfirma ist
> natürlich ein gutes Ziel.

Es gibt aber auch Leute wie mich, die in einem Konzern für ein sehr 
gutes Gehalt arbeiten, damit zähle ich mich zu den erfolgreichen Leuten.
Trotzdem bin ich strikt gegen die Leiharbeits-Mafia, dieser Sumpf gehört 
ausgetrocknet! Es ist ein Unding, wenn gute Leute so ausgebeutet werden.

Ich habe großes Mitleid mit jenen, die bei so einem Sklaventreiber 
anheuern mussten. Meist geschieht dies ja mit der angeblich Aussicht auf 
eine Festanstellung beim Konzern, an den man ausgeliehen wird. Natürlich 
kommt dies nur in Ausnahmefällen einmal in zehn Jahren vor, das kann ich 
seit Jahren auch bei uns in der Firma beobachten - Externe kommen und 
gehen auch wieder, sie bleiben nicht, es ist auch nicht vorgesehen.

Das bedeutet in den allermeisten Fällen: einmal Leiher, immer Leiher. 
:-(

von Antimedial (Gast)


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KT schrieb:
> Trotzdem bin ich strikt gegen die Leiharbeits-Mafia, dieser Sumpf gehört
> ausgetrocknet! Es ist ein Unding, wenn gute Leute so ausgebeutet werden.

Breaking News für dich: Als Angestellter eines Konzerns wirst du genau 
genommen auch ausgebeutet. Ein gut laufender Konzern macht mit der 
Arbeit seiner Arbeitnehmer einen viel höheren Deckungsbeitrag als ein 
Dienstleister.

KT schrieb:
> kommt dies nur in Ausnahmefällen einmal in zehn Jahren vor, das kann ich
> seit Jahren auch bei uns in der Firma beobachten

Dann seid ihr der eigentliche Ausbeuter. "Gute" Konzerne haben eine hohe 
Übernahmequote, besonders bei Leihingenieuren.

von KT (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Breaking News für dich: Als Angestellter eines Konzerns wirst du genau
> genommen auch ausgebeutet.

Ich empfinde meine Bezahlung als fair. Dass man an meiner Arbeitskraft 
verdient, ist natürlich in Ordnung und an sich auch keine Ausbeutung, 
denn dann würde eine Arbeit als Angestellter niemals Sinn machen.

> Dann seid ihr der eigentliche Ausbeuter. "Gute" Konzerne haben eine hohe
> Übernahmequote, besonders bei Leihingenieuren.

Ich bin nicht in der Geschäftsleitung, daher habe ich darauf leider 
keinen Einfluss. Aber das mit der möglichen Übernahme wird doch im 
Wesentlichen als Motivationshilfe ausgenutzt (Rübe vor dem Kopf des 
Esels), damit er sich auch weiterhin mit 110% in den unterbezahlten Job 
reinhängt.

von Antimedial (Gast)


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KT schrieb:
> Ich empfinde meine Bezahlung als fair. Dass man an meiner Arbeitskraft
> verdient, ist natürlich in Ordnung und an sich auch keine Ausbeutung,
> denn dann würde eine Arbeit als Angestellter niemals Sinn machen.

Eben. Und genauso ist es bei Dienstleistern. Nur auf geringerem Niveau. 
Das liegt aber weniger an den bösen Dienstleistern, sondern an den 
Marktgegebenheiten. Und die werden durch deine geliebten Konzerne 
diktiert. Der Dienstleister ist nur einer von vielen Zulieferfirmen, der 
von den Konzernen wie eine Zitrone ausgequetscht wird. Ob jetzt die 
Arbeitskraft direkt oder in Form von Produkten weitergegeben wird, 
spielt dabei sowas von keine Rolle.

KT schrieb:
> Aber das mit der möglichen Übernahme wird doch im
> Wesentlichen als Motivationshilfe ausgenutzt (Rübe vor dem Kopf des
> Esels), damit er sich auch weiterhin mit 110% in den unterbezahlten Job
> reinhängt.

Das liegt dann aber eben an Eurer Firmenphilosophie, und schon gar nicht 
am Dienstleister. In anderen Firmen ist die Übernahmechance real, das 
habe ich schon öfters live erlebt (bei einem Arbeitgeber war die 
Übernahmequote über 50%).

von Henry G. (gtem-zelle)


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DON'T FEED THE TROLL!!

Antimedial der Dienstleistertroll versucht die verbrecherische 
Schmarotzermentalität des Diensleistermilieus schönzureden. Die Jobs 
sind auch ohne Dienstleister existent. Es geht nur darum sich wie eine 
Schmalzfliege zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer festzusetzen und 
leistungslos einen großen Teil des vom Ingenieur erarbeiteten Gehalts 
abzugreifen. Sorry, dass ich so polemisch werde, aber dieses dümmliche 
Geschwafel geht mir langsam auf den Senkel. Die Realität für die meisten 
beim Dienstleister genögtigten Ings sieht zum kotzen aus. Geringes 
Gehalt, ständige Kündbarkeit, immer Arbeitnehmer 2. Wahl, totale 
Mobilität, keine Aufstiegsmöglichkeiten und und und. Aber das ist im 
neoliberalen DE ja so gewollt.

von Nonsens (Gast)


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Personalberater schrieb im Beitrag #3604929:

> Selbst Einsteiger kriegen
> über 40k.

Manche. Ansonsten ist es einfach gelogen.

von Nonsens (Gast)


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Personalberater schrieb im Beitrag #3604944:
> dann hätte ich gerne mal Firmennamen wo man unter 40k einsteigt!

Aber sonst fehlt dir nichts mehr?

von Berlin-Fanclub (Gast)


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> Da stimme ich natürlich zu, allerdings sehe ich das in Gegensatz zu dir
> nicht in einem Zeitraum von Wochen, sondern in Jahren. Man kann auch
> einen nicht lohnenswerten Job annehmen, wenn das langfristig positive
> Chancen eröffnet. Aber das wirst du auch nach 1000 Posts nicht
> begreifen.
Da bin ich eben anderer Ansicht. Bei prekären Jobverhältnissen (das sind 
derartige Jobs leider) spielt es keine Rolle möglichst schnell wieder in 
ein solches reinzusteuern ... und dann gibt es bei Dir ja noch das 
schöne Wort "wenn".
Wenn überhaupt, dann mußt Du ins höherbezahlte Ausland abwandern ... und 
das machen ja auch die Leute, die wirklich gut sind bzw. noch ungebunden 
sind!
Deswegen jammern die Firmen hier ja auch rum, wo denn die ganzen guten 
Leute bleiben ... selbst aus dem Ausland wollen sie nicht mehr so 
richtig kommen, schon komisch, oder?

> Komisch, ich war jahrelang bei einer Leihfirma. Ich fand das eine
> Zeitlang sogar recht interessant, immer bei anderen Firmen eingesetzt zu
> werden. Und ich habe dabei enorm viel gelernt. Als ich keine Lust mehr
> dazu hatte, hatte ich mit einem Telefonat zwei Jobangebote.
Normalerweise macht man eine Lehre, Studium oder Praktikum, wenn man was 
lernen will, aber okay wenn es denn geholfen hat.
Das ist dann allerdings auch eine Frage des Alters und dann stellt sich 
auch die Frage der Bezahlung ... und da sieht es eben anders aus als 
z.B. in Frankreich, wo es ja auch Dienstleister gibt - die bekommen dann 
aber mehr als ein regulärer Angestellter der Kundenfirma in Frankreich, 
da hat der Gesetzgeber strenge Vorgaben gemacht.
In Deutschland werden mit Dienstleistern ganz andere Ziele verfolgt, es 
geht um Lohndumping.
Auch Lohndumping kann man mal machen, kein Thema, sollte man aber nicht 
auf Dauer tun.

> Bullshit. Kannst ja mal die Ings in Südeuropa fragen.
das sind ja auch die schlechten Ings. bzw. die aus ganz anderen Gründen 
dort arbeiten, denn man sollte ja immer seinen Verdienst im Auge 
behalten ... und da ist die Schweiz und Norwegen nun mal die erste Wahl 
in Europa - da kommt auch nicht jeder hin, schon richtig ;-)

> Das liegt dann aber eben an Eurer Firmenphilosophie, und schon gar nicht
> am Dienstleister. In anderen Firmen ist die Übernahmechance real, das
> habe ich schon öfters live erlebt (bei einem Arbeitgeber war die
> Übernahmequote über 50%).
Du rührst hier die Werbetrommel, das ist wirklich entzückend.
Wahrscheinlich gibt es für Dich keine schwarzen Schafe in der Branche 
oder nur 0,01 %
Du mußt es auch mal so sehen: Viele Dienstleister kämpfen mit anderen um 
Marktanteile und da ist jeder Bonus willkommen - die Subvention vom 
Jobcenter ist da immer eine klasse Sache.
Das heißt für mich als Dienstleister mache ich ein Geschäftsmodell 
daraus und das läuft prima wegen der angeblich riesigen Chancen.
Deine tolle Übernahmequote hängt ja auch immer vom Verdienst ab - klar 
für einen Billiglohn auf H4 Niveau stimmt sogar Deine Übernahmequote von 
50%, ansonsten aber ganz sicher nicht!

von Antimedial (Gast)


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Henry G. schrieb:
> Antimedial der Dienstleistertroll versucht die verbrecherische
> Schmarotzermentalität des Diensleistermilieus schönzureden. Die Jobs
> sind auch ohne Dienstleister existent.

Das hat nichts mit Schönreden zu tun. Es ist einfach die harte Realität. 
Dienstleister sind keine Schmarotzer. Sie existieren, weil ein Bedarf am 
Markt besteht. Den Bedarf gibt es hauptsächlich wegen den starren 
Kündigungsschutzgesetzen, den starken Betriebsräten, den starken 
Gewerkschaften. Nur weil Unternehmer einen Marktbedarf decken sind sie 
noch lange keine Verbrecher.

Henry G. schrieb:
> Es geht nur darum sich wie eine
> Schmalzfliege zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer festzusetzen und
> leistungslos einen großen Teil des vom Ingenieur erarbeiteten Gehalts
> abzugreifen.

Genau das machen die Konzerne ebenso. Nur mit viel höheren Gewinnmargen 
als es ein Dienstleister haben kann. Ich selbst hatte bei einem früheren 
Arbeitgeber einen Kollegen, der hat eigenhändig Millionen für das 
Unternehmen erwirtschaftet, weil er durch seine Entwicklungen massiv 
Produktkosten eingespart hat. Zwischen Gehalt und Gewinn des 
Unternehmens lag also mehr als Faktor 10. Zeig mir mal einen 
Dienstleister, der so etwas macht.

Henry G. schrieb:
> Die Realität für die meisten
> beim Dienstleister genögtigten Ings sieht zum kotzen aus.

Da sagen die Ingenieure, die bei Dienstleistern arbeiten, aber was ganz 
anderes.

Henry G. schrieb:
> Geringes
> Gehalt, ständige Kündbarkeit, immer Arbeitnehmer 2. Wahl, totale
> Mobilität, keine Aufstiegsmöglichkeiten und und und.

Das stimmt alles nicht generell. In Einzelfällen oder bei einzelnen 
schwarzen Schafen mag das sein, aber die Regel ist:
- Kein IG-Metall-Gehalt, aber trotzdem im Vergleich zu Kleinklitschen 
sehr gutes Gehalt.
- Voller gesetzlicher Kündigungsschutz. Bei Kleinklitschen kann man viel 
schneller gekündigt werden.
- Einsatz soweit wie möglich in Heimatnähe, üblicherweise 
Projektlaufzeiten von über einem Jahr. In einem Konzern kannst du auch 
mal schnell zu einem anderen Standort versetzt werden oder genötigt 
werden, ins Ausland zu gehen.
- Übernahmemöglichkeiten in einen großen Konzern (was aus einer normalen 
Firma so gut wie unmöglich ist).

von Berlin-Fanclub (Gast)


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> aber siehe mein "Tipps für die Jobsuche" Thread, dort sind Fehler
> genannt die viele Machen und darum eben zum Ausbeuter müssen.
für Deine 40 bis 50K Dienstleister wird von den Leuten auch entsprechend 
was verlangt - wahrscheinlich maximale Mobilität ... das ist nun mal 
nicht jedermanns Sache bzw. hält man nur in jungen Jahren durch.

von Berlin-Fanclub (Gast)


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> tja, und welches Land liegt wirtschaftlich am Boden? wo steigen die
> Arbeitslosenzahlen und sind doppelt so hoch wie bei uns? und drei mal so
> hoch als im echten Deutschland? richtig in Frankreich! auf dem Papier
> hat der Leiher zwar Anrecht auf einen hohen Lohn, aber in der Praxis
> findet er keinen Job! super nicht? das kommt davon, wenn man Sozialisten
> das regieren gestattet.
das stimmt so nicht, in Frankreich ist die Mentalität anders, da will 
man von seinem Lohn auch ordentlich leben können und deshalb können die 
von der Regierung auch nicht solche Vorgaben machen wie hier, wo sich 
mit allem abgefunden wird und eine Pseudofinanzierung (Wohngeld, etc.) 
stattfindet, nur damit die Statistik wieder stimmt!

von Antimedial (Gast)


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Berlin-Fanclub schrieb:
> wahrscheinlich maximale Mobilität ... das ist nun mal
> nicht jedermanns Sache bzw. hält man nur in jungen Jahren durch.

Schließe nicht von dir auf andere. Ich kenne viele Vertreter, die über 
60 sind und trotzdem jeden Tag durch ganz Deutschland reisen. Beim 
Dienstleister hast du da ein bequemeres Leben, da musst du 
allerhöchstens alle paar Monate wechseln.

Berlin-Fanclub schrieb:
> das stimmt so nicht, in Frankreich ist die Mentalität anders

Und deshalb sind sie wirtschaftlich auch am Boden. Für dich vielleicht 
ein anzustrebender Zustand, für die meisten Deutschen ist das aber nicht 
das Lebensziel.

von Berlin-Fanclub (Gast)


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> es ging ja um EINSTEIGER Jobs und wer als Absolvent so unflexibel ist,
> darf sich nicht wundern.
ein absolut trauriges Ergebnis, wenn ich als frisch ausgebildeter 
Absolvent beim Dienstleister anfangen muß - das sagt sehr viel aus!
Das kann man als Notnagel auch machen ... aber inzwischen ist das für 
viele eine Dauerlösung geworden.
Wie gesagt, ich hab nichts gegen Dienstleister, aber die gesetzlichen 
Vorgaben + Subventionierungen sind ein ganz schlechter Witz, die 
natürlich vom Dienstleister voll ausgeschöpft würden ... das würde ich 
an deren Stelle auch so machen.

von Berlin-Fanclub (Gast)


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> Und deshalb sind sie wirtschaftlich auch am Boden. Für dich vielleicht
> ein anzustrebender Zustand, für die meisten Deutschen ist das aber nicht
> das Lebensziel.
siehe hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Bruttoinlandsprodukt
so wahnsinnig groß ist der Unterschied nun auch nicht
... ansonsten würde doch nach China gehen, da gibts jedes Jahr ein 
rasantes Wachstum mit allen negativen Folgen versteht sich.

von Antimedial (Gast)


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Henry G. schrieb im Beitrag #3605013:
> Diese Schlussfolgerung zeigt schön, dass du deine Bildung aus der BILD
> oder Focus Money hast. Lass' mich raten, du wählst CDU oder SPD?

Ich kann für mich selbst nachdenken und was dich wählt braucht dich 
nicht zu interessieren. Hier geht es nicht um Politik.

Berlin-Fanclub schrieb:
> so wahnsinnig groß ist der Unterschied nun auch nicht

Das BIP sagt nicht alles aus.

von Berlin-Fanclub (Gast)


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> Viele Franzosen versuchen derzeit sogar nach Deutschland zu
> gehen, was ja deiner Meinung nach ein neoliberales Land ist hust
> selten so gelacht.
hab ich bisher bisher nicht geschrieben, daß das hier ein neoliberales 
Land ist, im Gegenteil, ein Land mit sozialistischen Vorgaben ... 
einfach mal exakt lesen wer hier was postet und erst dann hier selbst 
posten.

von Berlin-Fanclub (Gast)


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> na schau dir mal die Arbeitslosenzahlen sowie Steigerungen der
> Arbeitslosen zahlen beider Länder an! dazu kommt, dass die Franzosen
> ihre Arbeitslosen noch viel stärker als wir durch Maßnahmen verstecken
> bzw. raus rechnen.
0,3 % Unterschied!
Wie gesagt: ab, ab nach China, wenn es nur ums Wachstum geht!
Was die versteckten Zahlen anbelangt ... die gibt es hier doch auch, 
wahrscheinlich noch in größeren Maße, kann ja keiner exakt nachweisen.

von Berlin-Fanclub (Gast)


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> ist doch quatsch, Frankreich hat noch viel mehr arbeitslose,
> insbesondere bei den Jungen, die noch am Berufseinstieg stehen. Dort
> sind 25% der Jungen arbeitslos! auch geht es um das Delta, das Wachstum,
einfach auch mal Quellen posten.

> in Frankreich ist es negativ, bei uns positiv! dort werden immer mehr
> Jobs abgebaut, Steuern sind zu hoch, die Staatsquote beträgt fast 60%,
> damit ist es ein sozialistisches Land, in Deutschland sind es "nur" ca.
> 45%.
Frankreich war ein Beispiel für andere Vorgaben im Dienstleisterbereich 
... ich finde das schon lustig, daß jetzt Dienstleister der 
Rettungsanker für Arbeitslosigkeit oder gar Wachstum sein soll - okay, 
ist dann Deine Meinung.
Fakt ist, daß die Dienstleister hier subventioniert werden, wenn sie die 
Arbeitslosenstatistik bereinigen.

> Dann geh doch nach Frankreich und bewirb dich, bin gespannt wenn du
> jammernd zurück kommst.
hä, kannst Du nicht lesen, Schweiz und Norwegen ist angesagt in Europa; 
da mußt Du allerdings erst mal hinkommen, die nehmen nicht jeden - das 
Ganze muß sich lohnen.

von Antimedial (Gast)


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Berlin-Fanclub schrieb:
> Fakt ist, daß die Dienstleister hier subventioniert werden, wenn sie die
> Arbeitslosenstatistik bereinigen.

Sie bereinigen nicht irgendwelche Statistiken, sondern stellen ein.

Berlin-Fanclub schrieb:
> da mußt Du allerdings erst mal hinkommen, die nehmen nicht jeden

Eben. Was wollen die mit Arbeitslosen? Wer in der Schweiz und Norwegen 
einen Job findet, findet hier auch einen. Problemlos.

von Berlin-Fanclub (Gast)


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> Steuern sind zu hoch, die Staatsquote beträgt fast 60%,
> damit ist es ein sozialistisches Land, in Deutschland sind es "nur" ca.
> 45%.
45% Staatsquote ist mir auch zu hoch, aber dagegen kannst Du hier nichts 
machen, daran wird sich hier nie was ändern.

von Nonsens (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Sie bereinigen nicht irgendwelche Statistiken, sondern stellen ein.

Nöö. Nur den von den Tausenden aus der Datenbank, der gerade paßt.

von Antimedial (Gast)


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Ja, wieso zum Teufel sollten sie auch Leute einstellen, die nicht 
passen?

von Berlin-Fanclub (Gast)


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> Eben. Was wollen die mit Arbeitslosen? Wer in der Schweiz und Norwegen
> einen Job findet, findet hier auch einen. Problemlos.
Einen Job findest Du findest Du überall auf der Welt, es geht aber um 
Bezahlung, berufliche Fortschritte, Lohnsteigerungen, Ambiente, etc. ... 
und da ist hier schlechter geworden - früher war das besser.

von Antimedial (Gast)


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Berlin-Fanclub schrieb:
> und da ist hier schlechter geworden - früher war das besser.

Für dich! Für andere nicht.

von Nonsens (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Ja, wieso zum Teufel sollten sie auch Leute einstellen, die nicht
> passen?

Damit ist dein ganzes Gesülze hier absurd.

von Berlin-Fanclub (Gast)


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> Ja, wieso zum Teufel sollten sie auch Leute einstellen, die nicht
> passen?
aus Subventionsgründen kann man solche Leute erst mal einstellen, 
entlassen geht ja dann immer noch problemlos - dann hat man aber den 
Mitnahmeeffekt ;-)

von aufklärung? hier! (Gast)


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Natürlich ist die unbefristete Festanstellung beim tarifgebundenen 
Unternehmen der Königsweg. Aber eine Firma kann es sich heute nicht mehr 
leisten, bei jedem Aufschwung 5000 MA einzustellen, die man dank 
Kündigungsschutz und der Gewerkschaften beim nächsten Abschwung an der 
Backe hat. Auch Lohnsenkungen zum Abfedern des Abschwungs sind dank der 
Gewerkschaften unmöglich.

Die Privilegien der Festangestellten gehen einfach viel zu weit. 
Deswegen boomt ja die Leiharbeit, die inzwischen auch schon stark 
reguliert ist.

Es bleibt dabei:
Vielen MA geht es beim Dienstleister besser als beim Mittelständler. Die 
Gehälter sind oft deutlich besser, es gibt Gleitzeit und Zeitkonten, 30 
Tage Urlaub und Boni. Es gibt auch schwarze Schafe, aber die erkennt man 
schon beim Vorstellungsgespräch oder am Arbeitsvertrag.

Bei vielen Mittelständlern gibts o. g. Leistungen jedenfalls nicht.

von Nonsens (Gast)


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aufklärung? hier! schrieb:
> Natürlich ist die unbefristete Festanstellung beim tarifgebundenen
> Unternehmen der Königsweg. Aber eine Firma kann es sich heute nicht mehr
> leisten, bei jedem Aufschwung 5000 MA einzustellen, die man dank
> Kündigungsschutz und der Gewerkschaften beim nächsten Abschwung an der
> Backe hat. Auch Lohnsenkungen zum Abfedern des Abschwungs sind dank der
> Gewerkschaften unmöglich.

Schade, wenn ein Land noch Exportweltmeister ist.

> Die Privilegien der Festangestellten gehen einfach viel zu weit.
> Deswegen boomt ja die Leiharbeit, die inzwischen auch schon stark
> reguliert ist.

Schade, wenn ein Land noch Exportweltmeister ist.

> Es bleibt dabei:
> Vielen MA geht es beim Dienstleister besser als beim Mittelständler. Die
> Gehälter sind oft deutlich besser, es gibt Gleitzeit und Zeitkonten, 30
> Tage Urlaub und Boni. Es gibt auch schwarze Schafe, aber die erkennt man
> schon beim Vorstellungsgespräch oder am Arbeitsvertrag.
>
> Bei vielen Mittelständlern gibts o. g. Leistungen jedenfalls nicht.

Schade, wenn ein Land noch Exportweltmeister ist.

von Berlin-Fanclub (Gast)


Lesenswert?

> Die Privilegien der Festangestellten gehen einfach viel zu weit.
> Deswegen boomt ja die Leiharbeit, die inzwischen auch schon stark
> reguliert ist.
Die Regulierung sieht dann aber so aus, daß man direkt zum nächsten 
Dienstleister geschickt wird - gleiche Arbeit, nur anderer Firmenname.
So umgeht man eine scheinbar starke Regulierung und das Spiel kann von 
vorne losgehen ... insofern darf man sich auch nicht wundern als 
Dienstleister, wenn die Motivation der Mitarbeiter irgendwann im Keller 
ist.

von Antimedial (Gast)


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Nonsens schrieb:
> Damit ist dein ganzes Gesülze hier absurd.

So ein Unfug. Ich habe nirgends geschrieben, dass unfähige Leute 
eingestellt werden.

Berlin-Fanclub schrieb:
> aus Subventionsgründen kann man solche Leute erst mal einstellen,
> entlassen geht ja dann immer noch problemlos - dann hat man aber den
> Mitnahmeeffekt ;-)

Das ist aber eine Minusrechnung. Das macht keine vernünftige Firma.

von Nonsens (Gast)


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Antimedial schrieb:
> So ein Unfug. Ich habe nirgends geschrieben, dass unfähige Leute
> eingestellt werden.

Ich werde den Eindruck nicht los, daß dieser Minefields ja immer noch da 
ist. Der war auch so akribisch bis aufs Zahnfleisch, bis er vergangenes 
Jahr mal an einen besseren geriet. ;-)

von Antimedial (Gast)


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Es würde mich nicht wundern, wenn schon in Vergangenheit Leuten das Wort 
im Mund herum gedreht wurde, nur um sie zu diffamieren.

von Berlin-Fanclub (Gast)


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> Das ist aber eine Minusrechnung. Das macht keine vernünftige Firma.
na erst einmal nicht, denn ich kann den Mitarbeiter ja schnell wieder 
entlassen und streiche das Geld ein ... und dann hat der Mitarbeiter den 
schwarzen Peter, denn das ist immer ein Makel bei künftigen Bewerbungen.
Es kommt auch immer auch auf die Firma an, was die nun wollen.

von Thomas1 (Gast)


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Nonsens schrieb:
> Schade, wenn ein Land noch Exportweltmeister ist.


China ist Exportweltmeister. Dabei sind die Arbeitsbedingungen dort auch 
nicht grade toll. Von Umweltschutz nicht zu reden. Alles sehr komisch.

von KT (Gast)


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aufklärung? hier! schrieb:
> Natürlich ist die unbefristete Festanstellung beim tarifgebundenen
> Unternehmen der Königsweg.
> [...]
> Die Privilegien der Festangestellten gehen einfach viel zu weit.

Wie lassen sich diese beiden Aussagen miteinander vereinbaren?

Also ich finde überhaupt nicht, dass die Privilegien der 
Festangestellten zu weit gehen. Es sollte nur der Normalfall in unserer 
Arbeitswelt sein, was es bis vor 15 Jahren auch mal war. Dann kam leider 
die Seuche der Leiharbeits- und Dienstleisterbranche über uns (leider 
damals politisch gewollt).

Heute kann man sich schon glücklich schätzen, wenn man als Ingenieur 
einen unbefristeten Arbeitsvertrag bei einem tarifgebundenen Unternehmen 
hat. Früher war das gar nichts besonderes, heute gehört man damit schon 
fast zur Oberschicht. Mal sehen, wie lange die IG Metall noch die 
35h-Woche halten kann.

von Logger (Gast)


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Nonsens schrieb:
> Ich werde den Eindruck nicht los, daß dieser Minefields ja immer noch da
> ist. Der war auch so akribisch bis aufs Zahnfleisch, bis er vergangenes
> Jahr mal an einen besseren geriet. ;-)

Dieser Verdacht ist mir auch schon gekommen, vor allem weil ich der
andere war.;-b

von Antimedial (Gast)


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KT schrieb:
> Es sollte nur der Normalfall in unserer
> Arbeitswelt sein, was es bis vor 15 Jahren auch mal war. Dann kam leider
> die Seuche der Leiharbeits- und Dienstleisterbranche über uns (leider
> damals politisch gewollt).

Die Zeiten haben sich eben geändert.

Logger schrieb:
> Dieser Verdacht ist mir auch schon gekommen, vor allem weil ich der
> andere war.;-b

Und du bist aus dem Forum geschmissen worden.

von Logger (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Und du bist aus dem Forum geschmissen worden.

Nicht wegen Minefields, sondern wegen so einem anderen Spinner,
der das Provozieren nicht sein lassen konnte. Leider ging die
Selbstverteidigung nach hinten los und dem Andreas war es dann
mehr Billig als Recht da die Konsequenz zu ziehen.
Macht aber nichts. So leicht lässt man sich nicht vertreiben.
Gibt ja noch unendliche Möglichkeiten dabei zu bleiben.

von Antimedial (Gast)


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Die beste Selbstverteidigung wäre, dich hier fern zu halten. Wieso 
machst du das nicht? Ist es für dich schon eine Sucht, dich in 
Selbstmitleid zu baden und dir mit den übelsten Methoden die 
Aufmerksamkeit anderer zu besorgen?

von KT (Gast)


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Personalberater schrieb im Beitrag #3605246:
> man gehört darum zur Oberschicht, weil die IGM Gehälter explosionisartig
> gestiegen sind, nämlich exponentiell und erheblich stärker als die
> Inflation.

Also exponentiell sicherlich nicht, wäre natürlich schön für die 
Angestellten im Tarifkreis. ;-)
Die ausgehandelten Lohnsteigerungen haben normalerweise einen 
inflationsbereinigenden Anteil und obendrauf einen Anteil, um die 
Mitarbeiter am Produktivitätszuwachs zu beteiligen. Das ist nur fair und 
gerecht. Ich finde eher, dass bei den Abschlüssen der letzten Jahre noch 
etwas mehr hätte drin sein müssen.

 Darum ist es klar, wenn FIrmen schauen, diese Kosten zu
> drücken. Völlig verständlich. Das was die IGM da macht ist nichts
> anderes als Erpressung, von wegen "zahle mehr oder wir ruinieren dich"
> ganz wie die Mafia.

Erpressung, Mafia? Das ist nichts weniger als das in der Verfassung 
verankerte Recht der Tarifautonomie (Artikel 9, Absatz 3 Grundgesetz). 
Eine Verhandlung zwischen zwei Partnern resultiert üblicherweise in 
einem Kompromiss mit dem am Ende beide Seiten leben können, mit 
Erpressung hat das in keinster Weise etwas zu tun.

von Antimedial (Gast)


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Personalberater schrieb im Beitrag #3605275:
> Und ob die Produktivitätssteigerung was mit den MAs zu tun hat, sei
> dahin gestellt. Eher steigt die Produkitivtät scheinbar, weil immer mehr
> ausgelagert und automatisiert wird, das hat nix mit den MAs zu tun.

Dazu kommt das stetige Drücken von Lieferanten. Ein Konzern hat eine so 
riesige Einkaufsmacht, dass sie die Preise diktieren kann. Darunter 
leiden nur die Mitarbeiter bei den Zulieferfirmen. Es gibt natürlich 
auch große Zulieferfirmen, die sich nicht drücken lassen, die aber das 
ganze Spiel dann nur selbst weiter fortsetzen.

Die Konzerne müssen diese Produktivitätssteigerungen durchziehen, um die 
überproportional steigende Löhne zu finanzieren. Bei den Aktionären 
bleibt nur ein geringer Teil davon hängen, wenn überhaupt.

von Nonsens (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Die beste Selbstverteidigung wäre, dich hier fern zu halten.

Halt dir mal den Spiegel vor die Nase. Bevor du hier nur andere zu 
missionieren versuchst.

von Antimedial (Gast)


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Nonsens schrieb:
> Halt dir mal den Spiegel vor die Nase. Bevor du hier nur andere zu
> missionieren versuchst.

Ich muss mich nicht auf "Selbstverteidigung" berufen. Wenn ich keine 
Lust mehr habe, gehe ich. Und komme irgendwann wieder. So wie jetzt. Bis 
denne.

von KT (Gast)


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Personalberater schrieb im Beitrag #3605275:
> JA JA JA das ist IGM Propaganda, nichts anderes.

Nein, das ist meine Meinung. Wenn ich mit dieser nicht alleine dastehe, 
umso besser.

> Die abschlüsse waren immer deutlich über der Inflation

Dazu habe ich bereits oben die Begründung geschrieben. Hinzu kommt, dass 
die offiziell berechnete Inflationsrate doch sehr geschönt erscheint, in 
Wirklichkeit ist sie höher.

> Und ob die Produktivitätssteigerung was mit den MAs zu tun hat, sei
> dahin gestellt.

Natürlich hat sie das, die Mitarbeiter schaffen ja die Werte, die zum 
Gewinn des Unternehmens führen, wer denn sonst? Diese Werte können auch 
darin bestehen, einen guten Einkauf zu haben und Leistungen oder 
Zulieferteile von anderen Firmen günstig einzukaufen. Zudem braucht es 
im Durchschnitt immer weniger Leute, um ein bestimmtes Produkt zu 
fertigen. Warum sollen die Mitarbeiter nicht gerecht an der gestiegenen 
Wertschöpfung beteiligt werden?

> was aber kann eine Firma tun um sich zu wehren? wenn die IGMler
> streiken, dann müssen die halt mehr zahlen, sonst ruinieren die die
> Firma. Das ist Erpressung und hat nichts mit Verhandlung zu tun.

Oje, du hast es immer noch nicht verstanden. Natürlich braucht man für 
eine Verhandlung auch Argumente und ein Druckmittel, sonst kann man die 
Verhandlung auch gleich sein lassen. Meinst du, der Arbeitgeber würde 
ansonsten aus reiner Nächstenliebe mehr Geld an seine Mitarbeiter 
verteilen?

von aufklärung? hier! (Gast)


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KT schrieb:
> aufklärung? hier! schrieb:
>> Natürlich ist die unbefristete Festanstellung beim tarifgebundenen
>> Unternehmen der Königsweg.
>> [...]
>> Die Privilegien der Festangestellten gehen einfach viel zu weit.
>
> Wie lassen sich diese beiden Aussagen miteinander vereinbaren?

Da hast du mich erwischt.

Für denjenigen, der nach IGM-Tarif bezahlt wird, ist es natürlich schön, 
gut zu verdienen. Darum will ja jeder in die entsprechenden Konzerne.

Andererseits hat "Personalberater" absolut recht, wenn er auf die extrem 
gestiegenen Gehälter der IGM hinweist.
Vor ERA hat man ja sogar noch besser verdient. Dabei sind die 
ERA-Gehälter ja schon extrem gut.

Seit dem Jahr 2000 betrug die Steigerung der IGM-Tarifgehälter übrigens 
über 40 %, s. Link. Die Firmengewinne sind im Vergleich mit den 
Gehältern natürlich noch stärker gestiegen.

http://www.igmetall.de/internet/docs_0188977_Tariferfolge_06_2012_Web_8340ddebb1a20ea5af65b3911d0a593063d0cad0.pdf

Beim Thema Dienstleister und ANÜ geht es aber vorrangig um Flexibilität, 
nicht um geringe Gehälter. Der Externe ist meist teurer als der 
Festangestellte. Der flexible Einsatz von Arbeitskräften ist wichtig, da 
die Konjunktur einfach viel anfälliger für Schwankungen ist als früher.

Das ist wie mit der Lagerhaltung:
Hohe Bestände verursachen hohe Kosten. Kosten sollten aber nur dann 
entstehen, wenn man auch Geld verdient. Arbeitskraft sollte nur dann zur 
Verfügung stehen und bezahlt werden, wenn sie auch gebraucht wird.

Der rigide Kündigungsschutz und die sturen Gewerkschaften sind letztlich 
daran schuld, dass Zeitarbeit und ANÜ so explodiert sind und nachgefragt 
werden.

von Logger (Gast)


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aufklärung? hier! schrieb:
> Der rigide Kündigungsschutz und die sturen Gewerkschaften sind letztlich
> daran schuld, dass Zeitarbeit und ANÜ so explodiert sind und nachgefragt
> werden.

Wieso sind denn Gewerkschaften "stur" ? Weil die bei den Piloten
auf diese, für den normalen Arbeitnehmer, nicht nachvollziehbaren
Behalt auf die Möglichkeit der Frühverrentung, beharren?
Wenn man die Ansprüche und den Leistungsdruck mal bei denen objektiv 
betrachtet, finde ich persönlich das sogar noch zu wenig. Das sollte
schon mit 50 möglich sein. Schließlich haben 50-Jährige in der
Wirtschaft ja oft auch angeblich keinen Wert mehr, also kann man hier
ruhig mal Nägel mit Köpfen machen oder anders ausgedrückt:
Gleich behandeln.
Der Kündigungsschutz ist auch nicht das, was er verspricht. Da haben
die Firmen genug Bewegungsspielraum wenn es um wenige oder einem
einzelnen MA geht. Wenn es natürlich mehrere oder viele sind, dann
geht es natürlich ins Geld, aber dann sind es auch große Betriebe die
dafür Rücklagen gebildet haben.

von Huch! (Gast)


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Antimedial schrieb:
> Die Konzerne müssen diese Produktivitätssteigerungen durchziehen, um die
> überproportional steigende Löhne zu finanzieren. Bei den Aktionären
> bleibt nur ein geringer Teil davon hängen, wenn überhaupt.

Wieso klafft die "Einkommensschere" bekanterweise immer weiter 
auseinander???

von Huch! (Gast)


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aufklärung? hier! schrieb:
> Beim Thema Dienstleister und ANÜ geht es aber vorrangig um Flexibilität,
> nicht um geringe Gehälter. Der Externe ist meist teurer als der
> Festangestellte. Der flexible Einsatz von Arbeitskräften ist wichtig, da
> die Konjunktur einfach viel anfälliger für Schwankungen ist als früher.

Und was machen die "Externen" mit Ihrer Flexibilität bei der Schwankung 
"Flaute"???

Ab zum Amt? Kanonenfutter? für den Ofen?

Asoziale -> aufklärung? hier!

von Huch! (Gast)


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Personalberater schrieb im Beitrag #3605484:
> ja weil die Gewerkschaften immer mehr wollen! ist doch ganz klar. Selbst
> ein Metallklopfer ohne Studium kriegt zum Einstieg mehr als der Median
> Arbeitnehmer! dem gilt es einhalt zu gebieten.

Von wo bist du zugereist?

von Christian B. (casandro)


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Also, erstens, einen Job mit 40-50k im Jahr zu bekommen ist mit einem 
Diplom relativ einfach. Man bewirbt sich bei "Siemens" oder 
"Continental" oder einem ähnlichen Betrieb über einen Sklaventreiber, 
arbeitet dann 2 Jahre als Lohnsklave und wird dann übernommen. Die 
nehmen so ziemlich jeden. Ja das mit den Skaventreibern ist sachlich 
betrachtet unsinnig, aber so ticken solche Unternehmen halt. Ist halt 
so, da kann man nichts machen. Wer da arbeitet wird noch viel 
unsinnigere Dinge erleben.

Das Problem mit diesen Jobs ist, dass man sie, wenn man wirklich was 
drauf hat, nicht aushält. Das führt dazu, dass die Doofen übrig bleiben, 
während die, die was können, weiter ziehen, oder in Positionen befördert 
werden in denen sie nichts Produktives mehr leisten können weil sie 99% 
der Zeit mit Verwaltungskram beschäftigt sind.

Der eigentliche Fachkräftemangel liegt in der Gesellschaft. Es glauben 
inzwischen zu viele Leute, dass man einen Computer sinnvoll gebrauchen 
kann ohne zu programmieren. Es glauben zu viele Leute, dass man keine 
Ahnung von Physik oder Mathematik zu haben braucht. Das Studium wird 
immer stärker verengt, was zu Absolventen ohne jeden Überblick führt.

von Multikulti (Gast)


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> aber bin echter Deutscher! und vor allem stolzer Deutscher!
das kann heute jeder sagen ;-)

von Ich (Gast)


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Fachkräftemangel überall!

Mangel an Männern: Chirurgenpräsident sorgt sich um Nachwuchs
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/nachwuchsmangel-chirurgie-zu-wenig-maenner-am-op-tisch-a-962736.html

Christian Berger schrieb:
> arbeitet dann 2 Jahre als Lohnsklave und wird dann übernommen.
Was vielfach so nicht passiert.

von abc (Gast)


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Personalberater schrieb im Beitrag #3605484:
> ja weil die Gewerkschaften immer mehr wollen! ist doch ganz klar. Selbst
> ein Metallklopfer ohne Studium kriegt zum Einstieg mehr als der Median
> Arbeitnehmer! dem gilt es einhalt zu gebieten.
Aha weil andere besser verdienen wie ich müssen die anderen weniger 
verdienen.

Heinerlogik aus einen Wodkageschwängerten Gehirn.

von abc (Gast)


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Christian Berger schrieb:
> "Continental" oder einem ähnlichen Betrieb über einen Sklaventreiber,
> arbeitet dann 2 Jahre als Lohnsklave und wird dann übernommen. Die

Wieso sollten sie den übernehmen wenn vor der Türe der nächste 
2-Jahresdepp steht?

von abc (Gast)


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aufklärung? hier! schrieb:
> Andererseits hat "Personalberater" absolut recht, wenn er auf die extrem
> gestiegenen Gehälter der IGM hinweist.
Die halten nur mit den Preissteigerungen schritt, real sind sie sogar 
darunter.

> Vor ERA hat man ja sogar noch besser verdient. Dabei sind die
> ERA-Gehälter ja schon extrem gut.
Nein, schlechter, s.o.

> Seit dem Jahr 2000 betrug die Steigerung der IGM-Tarifgehälter übrigens
> über 40 %, s. Link. Die Firmengewinne sind im Vergleich mit den
> Gehältern natürlich noch stärker gestiegen.
Eben, da gehts nur darum den Leuten zu verkaufen dass sie angeblich viel 
zu teuer sind, um nix anderes geht es.

> Beim Thema Dienstleister und ANÜ geht es aber vorrangig um Flexibilität,
> nicht um geringe Gehälter.
Es geht ums Geld. Warum hat jeder Konzern seine eigene Leihbude über die 
er sein Personal beschäftigt? Das spart Geld und man kann die Leute 
schneller wieder rausschmeissen, wie Saisonkräfte. Das ist asozial und 
verantwortungslos, reinste frühkapitalistische Ausbeutung.

> Der Externe ist meist teurer als der
> Festangestellte. Der flexible Einsatz von Arbeitskräften ist wichtig, da
> die Konjunktur einfach viel anfälliger für Schwankungen ist als früher.
Bla sülz, siehe oben.

> Das ist wie mit der Lagerhaltung:
> Hohe Bestände verursachen hohe Kosten. Kosten sollten aber nur dann
> entstehen, wenn man auch Geld verdient. Arbeitskraft sollte nur dann zur
> Verfügung stehen und bezahlt werden, wenn sie auch gebraucht wird.
Wie 18-hundert-dunnemals. Und als Lohn eine Schüssel Brei.

von Exportschlager (Gast)


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abc schrieb:
> Die halten nur mit den Preissteigerungen schritt, real sind sie sogar
> darunter.

Das stimmt, es sind aber auch die einzigen Tarifgehälter, die mit der 
wahren Inflation eingermaßen Schritt gehalten hat seit 1998. Deshalb 
liegen die jetzt auch weit vor den anderen. Im Industriemittelstand wird 
sich häufig nur an den Erhöhungen im öffentlichen Dienst orientiert, 
wenn überhaupt. Deshalb kann es vorkommen, dass zwischen 
Mittelstandsentgelt und ERA- Entgelt normiert auf den Stundenlohn heute 
mal locker 50 % Differenz liegen.

von abc (Gast)


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Exportschlager schrieb:
> abc schrieb:
>> Die halten nur mit den Preissteigerungen schritt, real sind sie sogar
>> darunter.
>
> Das stimmt, es sind aber auch die einzigen Tarifgehälter, die mit der
> wahren Inflation eingermaßen Schritt gehalten hat seit 1998. Deshalb
> liegen die jetzt auch weit vor den anderen. Im Industriemittelstand wird
> sich häufig nur an den Erhöhungen im öffentlichen Dienst orientiert,
> wenn überhaupt. Deshalb kann es vorkommen, dass zwischen
> Mittelstandsentgelt und ERA- Entgelt normiert auf den Stundenlohn heute
> mal locker 50 % Differenz liegen.

Ja alles richtig.

von Thomas1 (Gast)


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von Paul B. (paul_baumann)


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>Schon wieder eine Meldung zum Fachkräftemangel.

Überlies solchen Stuss doch einfach oder wechsele zu einer vernünftigen
Zeitung. Auf die Idee einer Recherche scheinen die nicht zu kommen....

Hier sieht man, wie sich Maschinenbau-Studenten fast wie durch 
Zellteilung
vermehren:

http://de.statista.com/statistik/daten/studie/236214/umfrage/studierendenanzahl-im-maschinenbau-in-deutschland/

Mittlerweile muß doch auch dem Letzten klar geworden sein, daß ihm nur
Propaganda erzählt werden soll.

:-(

MfG Paul

von Selbst schuld (Gast)


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Wer als Student nicht merkt, dass die Hörsäle selbst im Ingenieurwesen 
von Jahr zu Jahr voller werden bis übervoll sind und gleichzeitig an 
Ingenieurmangel glaubt, dem ist eh nicht mehr zu helfen.

von Karl Käfer (Gast)


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Hallo,

Selbst schuld schrieb:
> Wer als Student nicht merkt, dass die Hörsäle selbst im Ingenieurwesen
> von Jahr zu Jahr voller werden bis übervoll sind und gleichzeitig an
> Ingenieurmangel glaubt, dem ist eh nicht mehr zu helfen.

Aus dem Füllgrad von Hörsälen auf den Arbeitsmarkt in Ingenieurberufen 
zu schließen, ist im besten Fall mutig und in keinem Fall dazu berufen, 
sich beim Thema "Fachkräfte" zu äußern.

Beste Grüße,
Karl

von Mark B. (markbrandis)


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Selbst schuld schrieb:
> dass die Hörsäle selbst im Ingenieurwesen von Jahr zu Jahr voller
> werden bis übervoll sind

Falsch.

http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/weniger-erstsemester-staerkster-rueckgang-bei-ingenieuren-a-890985.html

von Henry G. (gtem-zelle)


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Mark Brandis schrieb:
> Selbst schuld schrieb:
>> dass die Hörsäle selbst im Ingenieurwesen von Jahr zu Jahr voller
>> werden bis übervoll sind
>
> Falsch.
>
> 
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/weniger-erstsemester-staerkster-rueckgang-bei-ingenieuren-a-890985.html

Falsch, Sie sind wie ein kleines Kind auf die Propaganda der 
Springerpresse reingefallen. Den Spiegel zitieren, auweia!

von Nonsens (Gast)


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Paul Baumann schrieb:

> Überlies solchen Stuss doch einfach oder wechsele zu einer vernünftigen
> Zeitung. Auf die Idee einer Recherche scheinen die nicht zu kommen....

Also es wirkt schon. Vergangenes Jahr hatte ein kostenloses 
Wochenwerbeblatt hier wöchentlich große ganzseitige Kampagnen gegen 
Pflegepersonalmangel, und initiierte und beteiligte sich an Jobmessen 
nur für Pflegepersonal. Dieses Jahr schreiben sie, daß es ein voller 
Erfolg war.

von Thomas1 (Gast)


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Selbst schuld schrieb:
> Wer als Student nicht merkt, dass die Hörsäle selbst im Ingenieurwesen
> von Jahr zu Jahr voller werden bis übervoll sind und gleichzeitig an
> Ingenieurmangel glaubt, dem ist eh nicht mehr zu helfen.


Nur wenige davon werden mal Absolventen. Die meisten brechen ab.

von Nonsens (Gast)


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Thomas1 schrieb:

> Nur wenige davon werden mal Absolventen. Die meisten brechen ab.

Nicht alle. Aus einem Teil der Bestehenden wird aber auch nichts.

von Paul Baumann (Gast)


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>Die meisten brechen ab.

Wo denn? Über den Sockenhaltern oder bereits unterhalb der Hüfte?
;-)
MfG Paul

von Selbst schuld (Gast)


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Die Abbrecherquoten sind im Maschinenbau, dem aktuellen 
Schwemmingenieurfach, in den letzten Jahren kaum gestiegen. Knapp über 
40 % Abbrecher, wenn man UNI und FH zusammenrechnet. Nicht die Welt 
gegenüber früher.
Deshalb wird nach dem Abschluss noch mal still und heimlich von den 
Firmen und Dienstleister rigoros gefiltert. Lustig ist auch immer, dass 
beim Ingenieurmangel die Sklaventreiber zitiert werden. Für den Markt 
kann es gar nicht genug Nachschub an Ingenieuren geben, um die Preise 
und gleichzeitig die Qualität hochzuhalten. Gott sei Dank ist das 
Ingenieursein "genetisch" festgelegt, deshalb nimmt die 
durchschnittliche Qualität der Ingenieure bei dieser Lockrekrutierung 
ab.
Das passt der Industrie nicht so in den Kram, denn dann kann man die 
Preise nicht so drücken, wie es der Absolventenüberhang eigentlich 
vermuten lassen würde. Also versuchen, die Auswahl durch Ausländer zu 
erweitern.
Insgesamt betrachtet, sind die Arbeitsbedingungen auch nicht besser 
geworden, eher das Gegenteil. Arbeitszeitverlängerungen und 
Verdichtungen zusammen mit Kasernenton der Vorgesetzten sind auf dem 
Vormarsch. Gerade bei den Zulieferern/Ingenieurbüros in der 
Automobilindustrie gehts oft zur Sache. Kleine Probleme werden schnell 
hysterisch und cholerisch aufgebauscht. Komplett finanziell überfordert, 
Angst vor Fehlern und Insolvenz. Guten Anteil daran haben wohl die 
Preisdiktate der Konzerne, wo noch IGM-Wohlfühlatmosphäre herrscht.

von Selbst schuld (Gast)


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Aktueller Werbetext eines Personaldienstleisters:


...ein lebenslanges Arbeitsverhältnis bei ein und demselben Unternehmen 
ist zukünftig wohl kaum noch zu erreichen und auch nicht mehr gefragt. 
Immer mehr vom Gleichen führt demnach nicht mehr zum Ziel! Offenheit, 
Flexibilität und Reflektionsvermögen sind die Schlüsselbegriffe für eine 
zeitgemäße Karriere. Wie also optimieren wir unsere persönlichen 
Potentiale und schärfen unsere beruflichen Eigenschaften...


Da hat Schröder den Arbeitnehmern damals mit der Agenda 2010 und der 
Zeitarbeit/Befristung ein schönes Ei ins Nest gelegt bzw. die Zecken an 
die Halsschlagader gesetzt.

von Paul B. (paul_baumann)


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>Aktueller Werbetext eines Personaldienstleisters:

>Reflektionsvermögen

Das Wort "Reflektion" gibt es nicht. Wenn sie aber Reflexion brauchen,
sollen sie sich einen Spiegel als Mitarbeiter einstellen.

MfG Paul

von Marvin TU Dortmund (Gast)


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Also bei uns schaffen ~30 - 40 den Sprung in den Master. Find das jz 
nicht so die Ingenieurschwemme. Bachelorfachidioten interessieren doch 
eh keine Firma.

von Dr. Kohl (Gast)


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Thomas1 schrieb:
> Selbst schuld schrieb:
>> Wer als Student nicht merkt, dass die Hörsäle selbst im Ingenieurwesen
>> von Jahr zu Jahr voller werden bis übervoll sind und gleichzeitig an
>> Ingenieurmangel glaubt, dem ist eh nicht mehr zu helfen.
>
> Nur wenige davon werden mal Absolventen. Die meisten brechen ab.
Die Absolventen zahlen wachsen linear mit den Anfängerzahlen, im ein 
oder anderen Studiengang ein bischen weniger beim anderen ein bischen 
mehr. Die Abbrecherquote ist nahezu immer gleich. man statistisches 
Bundesamt und Arbeitsmarktberichte der Argbeitsagentur. Also : Wenn mehr 
anfangen kommen auch Hinten mehr raus.

von Thomas1 (Gast)


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Dr. Kohl schrieb:
> Die Absolventen zahlen wachsen linear mit den Anfängerzahlen, im ein
> oder anderen Studiengang ein bischen weniger beim anderen ein bischen
> mehr. Die Abbrecherquote ist nahezu immer gleich. man statistisches
> Bundesamt und Arbeitsmarktberichte der Argbeitsagentur. Also : Wenn mehr
> anfangen kommen auch Hinten mehr raus.


Trotzdem sind die Abbrecherzahlen bei Unis schon hoch.
http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/arbeitswelt/ingenieure/studienabbrecher-viel-motivation-geht-verloren-12879154.html

Viel hat das mit der Schule zu tun.

von observer (Gast)


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Dr. Kohl schrieb:
> Also : Wenn mehr anfangen kommen auch Hinten mehr raus.


Jawoll! "Es kommt darauf an, was hinten herauskommt."

Bitte beachten:    hinten  (Adverb)
                   Hintern (Substantiv)

von Thomas1 (Gast)


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Schon wieder was zum Fachkräftemangel. Abiturienten sollen eine 
Ausbildung machen.
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/wissenschaftsrat-empfiehlt-mehr-werbung-fuer-die-lehre-a-964100.html

von Nonsens (Gast)


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Thomas1 schrieb:

> Abiturienten sollen eine
> Ausbildung machen.
> 
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/wissenschaftsrat-empfiehlt-mehr-werbung-fuer-die-lehre-a-964100.html

Sollen jetzt alle in die Fleischfabrik ans Band?

:-)

von Marx W. (Gast)


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Thomas1 schrieb:
> Schon wieder was zum Fachkräftemangel. Abiturienten sollen eine
> Ausbildung machen.
> 
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/wissenschaftsrat-empfiehlt-mehr-werbung-fuer-die-lehre-a-964100.html

Ach, was soll der Blödsinn!
Ich hab mich vor 2-Wochen am Bahnhof unterhalten mit einem der  aus 
Altenburg war und dort für 1,90€ in der Stunde im Schlachthof gearbeitet 
hat. Gelernter  Maurer der jetzt für einen Automotiv-Zulieferer in IN 
über eine Zeitarbeitsfirma für 11€ die Stunde  als Staplerfahrer Stunden 
kloppt. 10-Stunden-Schichten halt,  sind für den normal.

Also, wenn Fachkräfte für solche Tätigkeiten verbraucht werden, wozu 
dann noch Leute ausbilden?

Sollen halt ihre alten Knacker ned in die Rente schicken!
HIV für alle, und Ruhe ist!

von Berlin-Fanclub (Gast)


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> Also, wenn Fachkräfte für solche Tätigkeiten verbraucht werden, wozu
> dann noch Leute ausbilden?
das ist ja nur ein Beispiel für eine Tätigkeit, es gibt noch 1000 andere 
ähnliche Tätigkeiten.
Es wird suggeriert, daß ein Mangel besteht und Hoffnungen geweckt ... 
das funktioniert immer.
Heute habe ich mal wieder eine ähnliche Schreckensmeldung gelesen, daß 
die jungen Leute kein Interesse an Technikausbildung haben trotz sehr 
guter Bezahlung.
Sowas weckt immer unterbewußt Hoffnungen.
Warum erst ausbilden? Wer studiert fällt aus der Statistik, ist erst 
einmal nicht arbeitslos gemeldet - theoretisch hat er nach dem Studium 
eine wesentlich Chance, theoretisch je nach Nachfrage - so läuft das 
Spiel.
Was auch immer vergessen wird: eine Fachkraft kann eigentlich alles 
sein; den Begriff Hilfsarbeiter gibt es schon lange nicht mehr - heute 
brauche ich für alles irgendeine Ausbildung.

von Jo S. (Gast)


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Selbst schuld schrieb:
> Wer als Student nicht merkt, dass die Hörsäle selbst im Ingenieurwesen
> von Jahr zu Jahr voller werden bis übervoll sind und gleichzeitig an
> Ingenieurmangel glaubt, dem ist eh nicht mehr zu helfen.

Das ist falsch!

Es gibt nur die einseitige Berichterstattung und keine öffentliche
Gegenmeinung.

Man kann niemanden vorwerfen, daß er auf diese Propaganda herein 
gefallen ist.

von Thomas1 (Gast)


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Der Hochschulzugang soll für Fachkräfte leichter werden. genaso sollen 
Studienabbrecher eine Ausbildung verkürzt bekommen.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/leichterer-zugang-zum-studium-fuer-azubis-12893630.html

Schon jemand eine Meinung zum Plan der Ministerin?

von Paul M. (paul_m65)


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Marx W. schrieb:
> Gelernter  Maurer der jetzt für einen Automotiv-Zulieferer in IN
> über eine Zeitarbeitsfirma für 11€ die Stunde  als Staplerfahrer Stunden
> kloppt. 10-Stunden-Schichten halt,  sind für den normal.

Es gibt auch Elektroingenieure, die Jobs dieser Art machen müssen um 
nicht nach Hartz IV abzurutschen.

von Marx W. (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Man kann niemanden vorwerfen, daß er auf diese Propaganda herein
> gefallen ist.

Wir leben aber auch nicht mehr in 80`er! Damals nannte man das noch die 
"Informations-Gesellschaft" hust!
Wo Bild-BamS und Glotze  alles war, was es an Informationsquellen gab!

Heute leben wir in der Wissensgesellschaft, da kann sich jeder 
Informationen beschafften und muss nicht das nehmen was Medienkonzerne 
einem auftischen!

Wer heut als Absolvent der Mint-Studiengänge große Augen macht wg. den 
Job-angeboten. Der hat es echt verdient sich beim Sklavenhalter 
auszunutzen.
Wer nix anderes als Facebook kennt ist selber an seinem Schicksal 
schuld!
Ich lach mich immer halb kaputt wenn wieder ein "Hilfe wir kriegen keine 
Fachkräfte"-Artikel in den Onlinemedien erscheint und dann in den 
Kommentaren die Realität geschildert wird.

von Marx W. (Gast)


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Thomas1 schrieb:
> Schon jemand eine Meinung zum Plan der Ministerin?

Hat die überhaupt einen Plan?
Das Bundesbildungsministerium hat wohl die geringsten Gestaltungsrahmen 
unter allen Ministerien!
Schule und Hochschule sind Ländersache!
Einzig bei der dualen Ausbildung hat die was Mitzureden.
Aber da hat sie nicht das alleinige Sagen!
Also, wozu braucht man das Bundesbildungsministerium  eigentlich noch?

von Nonsens (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Wir leben aber auch nicht mehr in 80`er!

In den 80-ern wurde noch groß verkündet, daß es in Jahrzehnten, also 
heute, so viel Wertschöpfung gäbe, daß es Vollbeschäftigung gibt, und 
die Vollbeschäftigten nur noch eine 20h-Woche haben müßten. Man sagte 
also quasi das Schlaraffenland voraus. Ich glaubte selbst daran, weil 
die Wirtschaft dort noch ziemlich gut und rund lief. Meine Infoquelle 
war damals die Technikzeitschrift PM-Magazin, und ja, sie hatten immer 
wirklich interessante Artikel. Heute muß ich sagen, ja, sie hatten 
wenigstens "amüsierende" Artikel mit dabei.

Wahrscheinlich war man noch verblendet von Erhards Wirtschaftswunder, 
was da erst kaum 15 Jahre her war. Die Arbeitslosenquote betrug damals 
noch völlig statistisch unbereinigt absolut 1 Million, und ich kannte 
ein paar davon, das waren wirklich nur Leute, die nicht bis 3 zählen 
konnten.

LOL

Aber Jo hat Recht: Es gibt natürlich tatsächlich einen wirklichen 
Mangel, aber an Eier legenden Wollmilchsäuen für fast lau. Aber wer ist 
nur eines davon, oder gar beides zusammen? Ein paar alte Ing. in der 
Rente, alle Schäfchen im Trockenen, die noch ein wenig Hobby machen 
wollen, und Geld überhaupt keine Rolle mehr spielt.

Ich lernte ein paar davon kennen, die mit 55 abserviert wurden. Die 
wollten sogar zum Dienstleister, und sagten gleich: Verträge nur nach 
meinen Bedingungen, und wenn es nicht klappt, bin ich völlig unbehelligt 
und unbeschadet wieder weg.

Einer hatte das Geld so locker, daß er sich in seinen Benz setzte, und 
Dienstleister grundsätzlich nur persönlich abklapperte. Mit Bewerbungen 
und Personalbögen zappelten die gar nicht erst rum. Die alte Garde, Ende 
40 bis Anfang 50 geboren.

Kundenkontakte, die was nützten, hatten die Jungs aber auch nicht, die 
ich beim Amt kennen lernte. Mit einer riesigen Kundenreferenzliste 
machten sie nichts, Kunden sind ja Auftraggeber gewesen, nicht 
potentielle Beschäftigungsmöglichkeiten.

:)

von hgjfkdsöa (Gast)


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Paul M. schrieb:
> Es gibt auch Elektroingenieure, die Jobs dieser Art machen müssen um
> nicht nach Hartz IV abzurutschen.
Ich kenne keinen Einzigen und ich kenne auch niemanden der einen kennt, 
der einen kennt...
Vielleicht gibts da ein paar Ingenieure die einen exotischeren 
Ingenieursstudiengang absolviert haben. Selbst von denen ist keiner in 
so einem Hilfsarbeiterjob, die haben sich (fachfremd) selbstständig 
gemacht wie z.B. ein Vermessungsing. und Bauing., vielleicht nicht 
exotisch genug aber ich kenne einfach keinen Ingenieur der "aufm Bock" 
sitzt und Paletten rumkutschiert.

von Marx W. (Gast)


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hgjfkdsöa schrieb:
> Vielleicht gibts da ein paar Ingenieure die einen exotischeren
> Ingenieursstudiengang absolviert haben. Selbst von denen ist keiner in
> so einem Hilfsarbeiterjob, die haben sich (fachfremd) selbstständig
> gemacht wie z.B. ein Vermessungsing. und Bauing., vielleicht nicht
> exotisch genug aber ich kenne einfach keinen Ingenieur der "aufm Bock"
> sitzt und Paletten rumkutschiert.

Doch, die gibt`s!
War erstaunt wieviele  Ex-DDR-Ing.(FH) Job`s haben die auch ein 
Elektriker macht.

von Nonsens (Gast)


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hgjfkdsöa schrieb:
> Ich kenne keinen Einzigen und ich kenne auch niemanden der einen kennt,
> der einen kennt...

Das ist aber auch üblich und typisch, daß man niemanden von der anderen 
Seite (mehr) kennt. Aus den Augen, aus dem Sinn, heißt das manchmal.

von MD (Gast)


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Mahlzeit,

observer schrieb:
>> Seit wann liegt Clausthal denn im Osten? Vielleicht von der
> Bretagne aus
>> gesehen. :)
>
> Clausthal war zwar nicht DDR, es lag aber im äussersten Osten der
> Bundesrepublik nur wenige Kilometer von der 'Demarkationslinie'
> entfernt:
>
> https://de.wikipedia.org/wiki/Zonenrandgebiet
>
> Wegen der beschissenen, ungünstigen Lage wurden solche Gegenden von der
> Bundesregierung wirtschaftlich besonders gefördert. Ortschaften in
> dieser Region galten als rückständig, provinziell, langweilig. Viele
> junge Leute zogen deshalb rasch weg aus dieser tödlich langweiligen
> Ödniss. Auch nach dem Mauerfall hat sich daran nicht allzuviel geändert.

so öde und rückständig ist es auf dem Berg und an der Uni gar nicht. 
Woher nimmst Du Deine Kenntnis? Ansonsten müsstest Du Dich mal in die 
Lage einer dichten Grenze hineinzuversetzen versuchen. Hast Du die 
Situation noch erlebt? Freundliche Frage - ich kenne Dich nicht, 
allerdings ist es leicht, derartiges Vokabular zu verwenden, hat man die 
Situation nicht selbst erlebt.

MD

von Provinz.Heini (Gast)


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Hallo Forenschreiber,

hat mich gefreut, dass mein Thread so große Resonanz gefunden hat ;-P

Weiterhin habe ich folgenden Gedanken gehabt bezüglich der 
MINT-Kampagne.

An den Unis und auch FHs wird ja nicht aus jedem beliebigen 
"Rohmaterial" ein Ingenieur gebacken. Da muss schon eine gewisse 
Prädestination und auch Prävalenz da sein. An den besagten Institutionen 
holt sich also schon so ein fast genetisch vorgefasster "Rohingenieur" 
seine Bestätigung bzw. seine Zertifizierung ab und lässt sich mit Wissen 
anreichern und auffüllen. Aber er ist halt überhaupt aufnahmefähig und 
kann auch sein Wissen kreativ transferieren auf jegliche 
Problemstellungen.

Intuitiv würde ich sagen, dass mehr als 90% des Potentials an 
"Rohingenieuren" ausgeschöpft ist und sie ihren Diplom/Master/Bachelor 
bekommen haben.

Der große Ansturm der jetzt noch kommt, müsste zwangsläufig aussortiert 
werden, außer die Unis und FHs senken den Schnitt der zu erbringenden 
ausreichenden Leistung so, dass die Abbrecherquote konstant bleibt. Das 
würde aber ein neues Problem aufwerfen, dass die Qualität der 
Mehringenieure deutlich schlechter wird.

Dieses Propagieren eines Ingenieurmangels ist ein Irrweg, der den 
Industriestandort Deutschland kein bisschen weiterbringt, wenn nicht 
sogar schadet.

von Marx W. (Gast)


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Provinz.Heini schrieb:
> Dieses Propagieren eines Ingenieurmangels ist ein Irrweg, der den
> Industriestandort Deutschland kein bisschen weiterbringt, wenn nicht
> sogar schadet.

Streich Deutschland, dann weis man, um was es in dem Land nur mehr geht!

von Jo S. (Gast)


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Provinz.Heini schrieb:

> An den Unis und auch FHs wird ja nicht aus jedem beliebigen
> "Rohmaterial" ein Ingenieur gebacken. Da muss schon eine gewisse
> Prädestination und auch Prävalenz da sein.

Ich glaube nicht, daß die meisten ihr Studienfach aus Interesse, sondern 
wegen der jahrelangen massiven MINT-Kampagne gewählt haben.

> Intuitiv würde ich sagen, dass mehr als 90% des Potentials an
> "Rohingenieuren" ausgeschöpft ist und sie ihren Diplom/Master/Bachelor
> bekommen haben.

Wie meinst du das - pro Jahrgang?

> Der große Ansturm der jetzt noch kommt, müsste zwangsläufig aussortiert
> werden, außer die Unis und FHs senken den Schnitt der zu erbringenden
> ausreichenden Leistung so, dass die Abbrecherquote konstant bleibt.

Die Arbeitgeberlobby fordert seit langem ein Ansenken der 
Abbrecherquoten, d.h. das Prüfungsniveau soll weiter gesenkt werden.

> würde aber ein neues Problem aufwerfen, dass die Qualität der
> Mehringenieure deutlich schlechter wird.

Wenn´s die Firmen so wollen.

> Dieses Propagieren eines Ingenieurmangels ist ein Irrweg, der den
> Industriestandort Deutschland kein bisschen weiterbringt, wenn nicht
> sogar schadet.

Die Unternehmensverbände wissen schon, was sie tun!
Sie wollen einen möglichst hohen Überschuß an Absolventen und Ing., 
damit die untereinander unter höheren Wettbewerb stehen. Und Bachelors 
werden zukünftig vermehrt um Technikerstellen konkurrieren.

Die formalen Voraussetzungen wurden schon im Qualifikationsrahmen 
geschaffen: Bachelor = Techniker = Meister

Die praktische Umsetzung erfolg jetzt.

von FPGA-Experte (Gast)


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Dies ist mein Beitrag zur Analyse des fachkräftemangels:

Heute gab es mal wieder ein Ding, das in meiner Statistik die Nummer des 
Jahres werden könnte. Vor 2 Wochen bekomme ich einen aufgeregten Anruf 
von einem IT-Dienstleister im Münchener Raum, eine 
Forschungsgesellschaft brauche unbedingt einen FPGA-Entwickler zur 
Umsetzung von speziellen Algorithmen. Aufgrund des enormen Zeitdrucks 
soll sofort besetzt werden, am Besten Start direkt nach Ostern.

Ich willige ein, direkt einen telefonischen Interviewtermin zu machen, 
am Besten gleich am nächsten Tag. Darauf meldete sich niemand. 
Stattdessen vergingen zwei Tage bis ich abends eine mail fand, die von 
15.00 stammt und einen Interviewtermin für 17.00 vorsah. Der war 
natürlich vorbei. Rückfrage in deren Büro ergab, dass man dort pünktlich 
um 17.00 Feierabend macht. Angerufen hat mich keiner. Am nächsten Tag 
erfahre ich, dass man mich nicht hat kontaktieren können, weil man keine 
Kontaktdaten habe. Mein Einwand, dass eine google Suche mit meinem Namen 
direkt meine Webseite auswirft mit vollem Impressum liess den Herrn 
unberührt. Weitere Termine gebe es nun vor Ostern nicht, weil die 
Verantwortlichen im Zeitdruck sind und keine Interviews führen.

Am Do vor Ostern kommt dann wieder eine Mail mit einem Interviewtermin 
für Dienstag nach Ostern. Fein: Termin gebucht und am Di das Telefon 
neben dem Arbeitsplatz liegen habend gewartet. Der Termin wird dann aber 
kurzfristig abgesagt, weil die Verantwortlichen nicht anwesend sind und 
die Erstzpersonen fürs Interview nicht eingewiesen sind. Meine 
Zwischenfrage, wie man dann hätte nach Ostern starten wollen, liess den 
Herrn wieder kalt.

Dann gab es wieder einen Tag Pause. Heute dasselbe Spiel: 
Interviewtermin für heute nachmittag, kurzfristig angesetzt - es 
passiert aber nichts, weil man dort angeblich keine Zeit hat. 
Stattdessen kommen erste Aufgabendetails als Weiterleitung, die erkennen 
lässt, um welche Firma es sich handelt. Zu meiner Überraschung ist es 
weder Planck, noch Fraunhofer und schon gar nicht R&S, die ich wegen des 
Algorithmik-FPGA-Themas zunächt im Verdacht hatte, sondern eine Firma, 
die ich noch nie gehört hatte. Die Webseite hat eine tolle 
Flashanimation, die Schrift ist aber kaum zu lesen und so richtig 
erfährt man nichts. Selbst Wikipedia hat fast nichts. Aus Google erfährt 
man, dass sie urspünglich in Frankreich sitzt. Aha.

Ich gehe in die Offensive und rufe dort mal an, werde von der Zentrale 
weiterverbunden und erfahre, dass keiner da ist, der mit mir sprechen 
könne, das Thema sei aber heiss und man brauche sofort Unterstützung. 
Leider ist auch morgen keiner da für ein Interview, weil dort wie in 
französischen Firmen üblich, an Freitagen nur kurz gearbeitet wird. Aha!

Da ich nach nunmehr 2 Wochen immer noch nichts verhandelt habe, habe ich 
logischerweise beim derzeitigen Kunden eine Verlängerung angenommen und 
das auch gleich kommuniziert, das ich nun erst in 2 Monaten wieder frei 
bin. Keine 3 Minuten später bekomme ich eine mail, dass ich dann aus dem 
Rennen sei, weil die Firma ja sofort besetzen möchte.

Frage: Was heisst in französischen Forschungsfirmen "sofort"?

von Mark B. (markbrandis)


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FPGA-Experte schrieb im Beitrag #3629640:
> Frage: Was heisst in französischen Forschungsfirmen "sofort"?

Tout de suite... ça veut dire qu'on va le faire dans trois mois ;-)

: Bearbeitet durch User
von Thomas1 (Gast)


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Prämien für Arbeitslose, die eine Qualifizierung durchziehen. Die 
Vorschläge sind doch da. Nun muß Merkel was tun.
http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-04/fortbildungspraemie-dgb

von Дуссель дукъ (Gast)


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Das bedeutet in 2 Monaten nochmals anrufen, ob das Problem noch offen 
sei. Der zu berechnende Stundensatz hat sich nun aber verdreifacht....

von Ka (Gast)


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FPGA-Experte schrieb im Beitrag #3629640:
>
> Frage: Was heisst in französischen Forschungsfirmen "sofort"?

Sofort heißt "sofort nachdem der Typ der den Job aktuell macht gekündigt 
hat, gekündigt wurde oder aus dem Fenster gesprungen ist".

von FPGA-Analysator (Gast)


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So sieht es aus. In der Regel probieren die Firmen erst einmal, sich 
schnell möglichst viele Profile ins Haus zu holen, um schön auswählen zu 
können. Die Profile werden von den Vermittlern aber dosiert abgegeben 
und zwar so, dass sie erstmal einen teueren und einen billigen anbieten. 
Am billigen verdienen sie meistens mehr. Jetzt kommt es auch den Einkauf 
an:

1. Wenn der hart limitiert, kommt der billige rein und wenn es nur 1-2 
Euro sind. Das Resulat ist, dass der Billigere signifikant weniger 
Erfahrng hat, die eigentlich einen grösseren Abstand rechtfertigt hätte, 
der aber vom Vermittler nicht weitergegeben wurde, damit er eine 
grössere Marge hat.

2. Wenn aber Luft ist, wird auch der Teure ins Auge gefasst. Blöd ist 
es, wenn es gerade keine billigen gibt und nur ein Profil vorliegt. Dann 
wartet der Kunde gerne nochmal 3 Tage, bis auch die anderen Vermittler 
geliefert haben. Das sicherste Zeichen dafür ist, dass der Kunde trotz 
angeblichem dringenden Bedarf kein Interview führt. Da wird eben im 
Hintergrund hektisch mit einem billigeren verhandelt. Jetzt gibt es 
wieder zwei Möglichkeiten:

a) Die anderen liefern andere Leute - dann gehe zum procedere weiter 
oben

b) Sie liefern denselben, was in Mangelzeiten die Regel ist. Wenn der 
nun über Vermittler 2 billiger ist, wird Vermittler 1 hingehalten oder 
es wird verhandelt. Wenn er teuerer ist, wird mit Vermittler 1 
verhandelt.

Das alles dauert meistens so lange, dass der Vorgeschlagene auch den 
Eindruck bekommt, dass zunächst mit einem anderen verhandelt wird, auch 
wenn das nicht der Fall ist und er ist dann weg.

von Nonsens (Gast)


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FPGA-Analysator schrieb im Beitrag #3632117:

> So sieht es aus.

Kannst du über die vielen Worte und Sätze mal einen Flowchart erstellen? 
Das wäre übersichtlicher.

;-)

von FPGA-Analysator (Gast)


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Ich bin eigentlich kurz davor. Bei dem, was an Mist in 
Projektverhandlungen läuft, verliert selbst der Gebübteste den 
Überblick.

von hans biersack (Gast)


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Viele Ing. scheinen noch nicht begriffen zu haben dass die goldenen 
Zeiten als Angestellter vorbei sind. Wie sieht denn heute die "Karriere" 
eines angestellten Ing aus: Dienstleister, ist es ein hauseigener klappt 
evt. der Sprung auf eine feste Stelle in einem Konzern und als Belohnung 
gibts den beschissenen ERA-Tarif, mit Phantasiezulagen und tausend 
Abstufungen und Sonderregelungen, regionalen Unterschieden,... und auf 
einen solchen Posten darfst du dich mit 300 andern prügeln, oder du 
gehts in eine kleine Mittelstandsklitsche wo es noch beschissener 
aussieht. Kurz: keine Perspektiven.
Alternative: Freelancer. Nachteil: Schmarotzer wie Vermittler die von 
einem runterfressen, ähnlich beschissen wie Angestellter oben, aber eher 
noch besser, falls man es nicht in einen Konzern schafft und das ist 
eher utopisch bei dem Überangebot an Ingenieuren.

Besser: komplett selbstständig, eigene Firma, der einzige Weg wo relativ 
problemlos "noch was geht" und vor allem die Kohle stimmt, man 
profitiert vom Ingenieursüberschuss die für ein Butterbrot arbeiten.

Wer nicht völlig weich in der Birne ist und etwas Grundkapital zur 
Gründung beisammen hat wird diesen Weg gehen, wenn die Kohle knapp ist 
macht man eben nur Software, die Investitionen sind geradezu lächerlich 
und man hat ein breites Feld wo man einsteigen kann.

Ich verstehe nicht warum in Deutschland 99% der Ing. als Angesteller 
unterkomen wollen, denen kommt die nicht mal in den Sinn einen anderen 
Weg zu gehen.

von LibertyOnly (Gast)


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sehr guter Beitrag. Übrigens noch besser ist andere Ingnieure für sich 
arbeiten zu lassen :-)

von Thomas1 (Gast)


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LibertyOnly schrieb:
> sehr guter Beitrag. Übrigens noch besser ist andere Ingnieure für sich
> arbeiten zu lassen :-)


Mach eine Zeitarbeitsfirma auf.

von Mark B. (markbrandis)


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Thomas1 schrieb:
> LibertyOnly schrieb:
>> sehr guter Beitrag. Übrigens noch besser ist andere Ingnieure für sich
>> arbeiten zu lassen :-)
>
>
> Mach eine Zeitarbeitsfirma auf.

Weil man da ja auch überhaupt nicht viele Konkurrenten hat.

von und nun (Gast)


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>Autor: hans biersack (Gast)
>Ich verstehe nicht warum in Deutschland 99% der Ing. als Angesteller
>unterkomen wollen, denen kommt die nicht mal in den Sinn einen anderen
>Weg zu gehen.


Alle total blockiert ... quasi der falsche Typ Mensch. Da waere also 
eher der Typ Abenteurer gefragt. Eher etwas fuer die Jungen. Schade

von Paul M. (paul_m65)


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hans biersack schrieb:
> Ich verstehe nicht warum in Deutschland 99% der Ing. als Angesteller
> unterkomen wollen, denen kommt die nicht mal in den Sinn einen anderen
> Weg zu gehen.

Das liegt wohl auch daran, weil die Studieninhalte nicht auf den anderen 
Weg vorbereiten. Weder die technisch fachlichen Studieninhalte (weil zu 
theoretisch und weltfremd) noch die betriebswirtschaftlichen 
Studieninhalte (sofern überhaupt vorhanden) bereiten auf eine 
Selbstständigkeit vor.

von LibertyOnly (Gast)


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und nun schrieb:
> Alle total blockiert ... quasi der falsche Typ Mensch. Da waere also
> eher der Typ Abenteurer gefragt. Eher etwas fuer die Jungen. Schade

viele Ingenieure sind einfach zu links und antikapitalistisch drauf. Die 
wollen halt ihr grünes Spießerleben mit Job in einem 
Gewerkschaftsbürokratenladen, keine Verantwortung und wollen nix mit 
Geld oder Wirtschaft zu tun haben. Solche Jobs aber sind immer mehr 
Vergangenheit.

Wer echte Sicherheit will, macht sich selbständig und hat mehrere 
Standbeine und ist nicht von einem Chef abhängig. Heute ist jeder 
Angestellte ersetzbar und der Trend geht ganz klar in Richtung Offshore, 
Outsourcing, Leiharbeit, Werkvertrag, keine Tarifbindung, also der Trend 
arbeitet ganz klar gegen den klassischen Angestellten.

von Ich (Gast)


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LibertyOnly schrieb:
> Wer echte Sicherheit will, macht sich selbständig und hat mehrere
> Standbeine und ist nicht von einem Chef abhängig. Heute ist jeder
> Angestellte ersetzbar und der Trend geht ganz klar in Richtung Offshore,
> Outsourcing, Leiharbeit, Werkvertrag, keine Tarifbindung, also der Trend
> arbeitet ganz klar gegen den klassischen Angestellten.

Nicht jeder ist als Freiberufler geeignet, ohne "links" zu sein.
Outsourcing, Leiharbeit etc. heißt auch, keine emotionale Bindung zum 
Unternehmen in dem man arbeitet, ich mache meine Arbeit mehr nicht und 
LMAA.

von senf am morgen (Gast)


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Ich schrieb:
> Nicht jeder ist als Freiberufler geeignet, ohne "links" zu sein.
> Outsourcing, Leiharbeit etc. heißt auch, keine emotionale Bindung zum
> Unternehmen in dem man arbeitet, ich mache meine Arbeit mehr nicht und
> LMAA.
Bei den Amis ist das ganz normal, die juckt es auch nicht wenn sie 
pleite gehen, machen sie halt den nächsten Laden auf, interessiert 
keinen weiter, auch wenn es ganz andere Branche ist.

In Deutschland scheisst man sich schon vor Angst in die Hosen wenn sie 
nur daran denken sie könnten sich selbstständig machen und pleite gehen 
und ganz wichtig : was würden die Nachbarn,... über einen denken? Es 
könnte auch die Welt untergehen. Immer volles worst-case-Denken und wenn 
dann mal einer pleite geht, kommen sie aus ihren Löchern: 'Habe ich ja 
gleich gewusst', 'Tja wäre er ans Band hätte er den sichern Job, der 
meint auch er ist was besseres, mecker mecker mecker'
Genau diese Leute mit Schattenparker-Mentalität maulen dann immer rum, 
weil sie nur noch über Zeitarbeit, Dienstleister,... arbeiten 
müssen/können.

von senf am morgen (Gast)


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Paul M. schrieb:
> ie Studieninhalte nicht auf den anderen
> Weg vorbereiten. Weder die technisch fachlichen Studieninhalte (weil zu
> theoretisch und weltfremd) noch die betriebswirtschaftlichen
> Studieninhalte (sofern überhaupt vorhanden) bereiten auf eine
> Selbstständigkeit vor.

Seltsam, ein Handwerker oder Quereinsteiger schafft das oft auch einen 
Laden zu gründen, wie machen die das alle nur ohne Studium, die hat auch 
keiner "vorbereitet". Machst du auch erst ein Studium um ne 
Dosenwurstbüchse zu öffnen?

von senf am morgen (Gast)


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senf am morgen schrieb:
> ...Dosenwurstbüchse zu öffnen?
Ergänzung: Gerade die Ingenieure posen doch immer damit ihr Studium 
hätte sie gelehrt sich schnell in jedes komplexe Gebiet einzuarbeiten, 
seltsam dass diese unselbstständigen Kinder es nicht schaffen sich in 
die entspr. Gründermaterie einzulesen und jeder Hauptschüler eine 
Gartenbaufirma,... aufmacht und auch erfolgreich weiterführt.
Die scheissen sich einfach in die Hosen bei dem Gedanken sich was 
eigenes aufzubauen, da ist dann jede Ausrede recht, 'das Studium 
bereitet mich nicht darauf vor' - LOL.

von Ich (Gast)


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Als Studierter weißt Du eben mehr, was alles so schief gehen könnte (und 
lässt es dann), als "Hauptschüler" heißt es dann eher "Augen zu und 
durch".

Aber als Freiberufler musst Du Dich gut verkaufen können, quatschen 
können, .. viele Ings können das nicht so gut.

von mec (Gast)


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senf am morgen schrieb:
> Paul M. schrieb:
>> ie Studieninhalte nicht auf den anderen
>> Weg vorbereiten. Weder die technisch fachlichen Studieninhalte (weil zu
>> theoretisch und weltfremd) noch die betriebswirtschaftlichen
>> Studieninhalte (sofern überhaupt vorhanden) bereiten auf eine
>> Selbstständigkeit vor.
>
> Seltsam, ein Handwerker oder Quereinsteiger schafft das oft auch einen
> Laden zu gründen, wie machen die das alle nur ohne Studium, die hat auch
> keiner "vorbereitet". Machst du auch erst ein Studium um ne
> Dosenwurstbüchse zu öffnen?

Als selbstständiger Handwerker ist man entweder Meister (hat die 
Ausbildung um einen Betrieb zu führen, glaub ich jedenfalls), oder man 
kennt die Regeln nicht, und wundert sich dann, warum man nur Ärger am 
Hals hat, oder man hat Glück, und niemand beschwert sich, und außerdem 
kann sich die Konkurenz auch keinen Anwalt leisten ;)

von nürnberger (Gast)


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von LibertyOnly (Gast)


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Ich schrieb:
> Nicht jeder ist als Freiberufler geeignet, ohne "links" zu sein.
> Outsourcing, Leiharbeit etc. heißt auch, keine emotionale Bindung zum
> Unternehmen in dem man arbeitet, ich mache meine Arbeit mehr nicht und
> LMAA.

Das Gegenteil ist der Fall. Der "Konzernbeamte" denkt eher, "ich krieg 
mein Geld sowieso" und verliert nach vielen Jahren den Hunger hart zu 
arbeiten. Der Freiberufler bzw. der Externe dagegen muss sich 
anstrengen, da er viel leichter freigesetzt werden kann.

von Thomas1 (Gast)


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Da haben wir es doch. Firmen jammern und verlangen nach Fachkräfte, sind 
aber nicht willig, das zu verbessern.

http://winfuture.de/news,81449.html

von asdfg (Gast)


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senf am morgen schrieb:
> Ergänzung: Gerade die Ingenieure posen doch immer damit ihr Studium
> hätte sie gelehrt sich schnell in jedes komplexe Gebiet einzuarbeiten,

Ja, in Gebiete mit logisch und nach physikalischen Gesetzen 
funktionierenden Systemen. Das ist die Wirtschaft aber nun ueberhaupt 
nicht.

asdfg

von LibertyOnly (Gast)


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asdfg schrieb:
> Ja, in Gebiete mit logisch und nach physikalischen Gesetzen
> funktionierenden Systemen. Das ist die Wirtschaft aber nun ueberhaupt
> nicht.
>
> asdfg

so ist es. In der Wirtschaft wird extrem viel "aus dem Bauch heraus" 
entschieden oder auch nach Sympathie. Da kann es sein, dass ein etwas 
teurerer Lieferant genommen wird, weil man den Chef gut kennt und mit 
dem früher regelmäßig einen drauf machen gegangen ist. Oder weil der 
Bereichsleiter seine Ziele darauf hat, wie hoch der Gewinn pro 
Mitarbeiter ist, werden viele Externe Kräfte eingestellt, weil diese 
nicht als Mitarbeiter zählen und so pro interne Kraft der Gewinn höher 
ausfällt, auch wenn es vielleicht wirtschaftlich nicht sinnvoll ist. 
Oder man folgt einem Trend, weil das die anderen auch so machen. Rein 
formal logisch und streng ökonomisch richtig ist in der Wirtschaft 
vieles nicht.

von its (Gast)


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LibertyOnly schrieb:
> Das Gegenteil ist der Fall. Der "Konzernbeamte" denkt eher, "ich krieg
> mein Geld sowieso" und verliert nach vielen Jahren den Hunger hart zu
> arbeiten. Der Freiberufler bzw. der Externe dagegen muss sich
> anstrengen, da er viel leichter freigesetzt werden kann.
Es ist echt ein hartes Los wenn man als Freelancer/Selbstständiger 
arbeitet. Ich mach das jetzt schon ca. 2 Jahre, neben dem Studium, am 
Anfang lief es gut, klar weil man auch billiger war um mal Fuss zu 
fassen aber sobald du Geld damit verdienen willst also Tarife abrufen, 
für die es sich lohnt (von Reich werden noch weit entfernt), dann wird 
es knallhart.
Ab und zu ist mal ein akzeptabler Stundensatz dabei aber das ist eher 
die Ausnahme.
Wie manche davon sicher leben wollen (also mit Rentenvorsorge,...) bei 
den miesen Tarifen ist mir ein Rätsel, ich schätze mal die meisten leben 
von der Hand in den Mund, gespart/vorgesorgt wird nix, weil nix übrig 
bleibt. Da wird halt vor sich hingewurschtelt von Auftrag zu Auftrag 
gehangelt, wird schon schief gehen bis sie in die Kiste springen.

Jetzt ist mir auch klar wie die kleinen Neugründungen in dem Bereich 
überleben, hatte mit einigen Firmen dieser Art zu tun. Da hat der 
Opa/Onkel.... dem Enkel die 'Firma' nach dem Studium finanziert, an 
lukrative Aufträge kommt der aber auch nicht, lebt praktisch vom über 
die Firma angelegten Kapital. Dieses "Geschäftsmodell" scheint gar nicht 
mal so unüblich zu sein. Evt. ist das auch ein Trick um die 
Erbschaftssteuer zu umgehen, jedenfalls wird dort auch kein Geld mit 
Aufträgen verdient.

Genau deshalb ist meine "Firma" ab morgen offiziell geschlossen.

Heute morgen kamen wieder Anfragen rein, von den gleichen Idioten die es 
schon zig mal versucht haben mich für Peanuts zu bekommen, man kommt 
sich vor wie aufm Strich.

Als Selbstständiger bist du in 99% der Fälle der, der die Arschkarte 
weitergereicht bekam. Mich wundert es nicht, dass jeder zum warmen 
Konzern will. Ehrlich gesagt wenn ich nahc dem Stuidum nicht irgendwo 
fest unterkomme, wechsele ich die Branche, Geld wird hier keines mehr 
verdient.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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its schrieb:
> Wie manche davon sicher leben wollen (also mit Rentenvorsorge,...) bei
> den miesen Tarifen ist mir ein Rätsel, ich schätze mal die meisten leben
> von der Hand in den Mund, gespart/vorgesorgt wird nix, weil nix übrig
> bleibt. Da wird halt vor sich hingewurschtelt von Auftrag zu Auftrag
> gehangelt, wird schon schief gehen bis sie in die Kiste springen.

Es wird wie überall sein, wo mit reiner Dienstleistung Geld verdient 
wird: nur die Spezialisten können gut davon leben. Wenn man keine echte 
Nische hat, in der man wirklich gut ist, dann wird man beliebig gegen 
andere austausch- und ausspielbar.

> Jetzt ist mir auch klar wie die kleinen Neugründungen in dem Bereich
> überleben, hatte mit einigen Firmen dieser Art zu tun. Da hat der
> Opa/Onkel.... dem Enkel die 'Firma' nach dem Studium finanziert, an
> lukrative Aufträge kommt der aber auch nicht, lebt praktisch vom über
> die Firma angelegten Kapital. Dieses "Geschäftsmodell" scheint gar nicht
> mal so unüblich zu sein. Evt. ist das auch ein Trick um die
> Erbschaftssteuer zu umgehen, jedenfalls wird dort auch kein Geld mit
> Aufträgen verdient.

Das hab ich noch nicht gehört - interessante Option ;-)

> Genau deshalb ist meine "Firma" ab morgen offiziell geschlossen.
>
> Heute morgen kamen wieder Anfragen rein, von den gleichen Idioten die es
> schon zig mal versucht haben mich für Peanuts zu bekommen, man kommt
> sich vor wie aufm Strich.

Denke ich mir. Irgendein Dummer findet sich immer, der es für noch 
weniger macht und noch weniger kalkulieren kann bzw. quersubventioniert 
wird.

Deswegen kann ich aus meiner Erfahrung heraus nur dazu raten, eigene 
Produkte auf den Markt zu bringen und zu fertigen - Anfassbares, fertig 
entwickelt und am besten in einer Nische (und davon gibt es 
überreichlich!).

Entwicklung für Fremde haben wir immer weiter heruntergefahren und vor 
einiger Zeit ganz eingestellt.

Letzte Woche gab es trotzdem wiederholt die Anfrage für eine echte 
Neuentwicklung im Bereich der chem. Industrie. Da wird für die Suchenden 
die Luft sehr dünn, weil kaum ein Ingenieur über die nötige chemische 
Vorbildung verfügt ("Ihhh, Chemie - habe ich direkt nach der 10. Klasse 
abgewählt!"). Dieses Mal sogar ohne Deadline und mit unserem 
Stundensatz (90€). Insgesamt wohl 300-400 Mannstunden.

Habe ich wieder abgelehnt. Geld verdienen wir genug mit unseren eigenen 
Produkten und ich entwickle nur noch Dinge, die mir Freude machen und 
die fertig sind, wenn ich dieser Meinung bin - und nicht der Kunde.
Was soll ich mit mehr Geld? Davon kann ich mir keine einzige Sekunde 
Lebenszeit kaufen. Wer selbstständig ist und zu viel arbeitet, der macht 
definitiv etwas falsch. Aber das ist wieder eine andere Baustelle :-)

> Als Selbstständiger bist du in 99% der Fälle der, der die Arschkarte
> weitergereicht bekam. Mich wundert es nicht, dass jeder zum warmen
> Konzern will. Ehrlich gesagt wenn ich nahc dem Stuidum nicht irgendwo
> fest unterkomme, wechsele ich die Branche, Geld wird hier keines mehr
> verdient.

Die Lösung sind eigene Produkte. Dann klappt's auch mit einem Einkommen, 
von dem man sehr gut leben kann :-)

Ansonsten bleibt man ewig "Schütze Arsch".

von its (Gast)


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Chris D. schrieb:
> its schrieb:
> Das hab ich noch nicht gehört - interessante Option ;-)
Man gibt das Geld in eine Firma, iirc nach 5 jahren nach Todesfall zahlt 
man nur 15% Erbschaftssteuer statt 30% und die Gewinne aus der Zeit aus 
diesem Kapital sind steuerfrei.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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its schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> its schrieb:
>> Das hab ich noch nicht gehört - interessante Option ;-)
> Man gibt das Geld in eine Firma, iirc nach 5 jahren nach Todesfall zahlt
> man nur 15% Erbschaftssteuer statt 30% und die Gewinne aus der Zeit aus
> diesem Kapital sind steuerfrei.

Danke für den Hinweis - muss ich mal mit meinem Steuerberater 
durchsprechen :-)

von its (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Danke für den Hinweis - muss ich mal mit meinem Steuerberater
> durchsprechen :-)

Steuerfrei heisst hier keine Erbschaftssteuer, Steuer auf Finanzgewinne 
sind aber fällig, iirc. Der Steuerberater weiss das besser.

von Thomas1 (Gast)


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Im osten sind viele seit 1990 arbeitslos. Gründe liegen sicher auch an 
fehlenden Firmen.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/seit-der-wende-arbeitslos-wohin-mit-den-unvermittelbaren-12920373.html

von Nonsens (Gast)


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Thomas1 schrieb:

> Im osten sind viele seit 1990 arbeitslos. Gründe liegen sicher auch an
> fehlenden Firmen.

Es gab mal eine TV-Langzeitreportage von einem Ingenieur, der beim BR 
unter kam. Sicher ein seltenerer Glücksfall, und der Mann hatte mit 54 
gerade einen Herzinfarkt hinter sich. Schweres Leben, der Umzug im Alter 
weiter weg, und die Eltern starben dann in der Heimat auch.

Ich kannte einen, Maschbau-Ing., der nach dem Mauerfall 1990 aus 
Thüringen gleich nach Bayern zog, und dort eine Stelle mit 2500DM brutto 
fand. Es war die Hälfte, was ich als Handwerker bekam. Das waren da nur 
Dollarzeichen in den Augen, endlich Westgeld. Über die Höhe hatten die 
noch gar keinen Durchblick. Wie er damit aus kam, erfuhr ich nicht mehr, 
der Kontakt verlief sich.

von Nürnberger (Gast)


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> Im osten sind viele seit 1990 arbeitslos. Gründe liegen sicher auch an
> fehlenden Firmen.

Aber die dürften sich langsam im Rente befinden.
Ich kenne jemanden, der hat irgendwas nicht-technisches studiert.
Der war gleich nach dem Studium schon arbeitslos.
Auch ein paar längere Krankheiten.
Er hat letztendlich nie eine Arbeitsstelle gehabt und kam dann in Rente.

von Nonsens (Gast)


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Nürnberger schrieb:

> Aber die dürften sich langsam im Rente befinden.

Die, die 1990 41 waren, sind jetzt genau 65.

Wie schnell das geht, von 41 auf 65... Schwupp. ;-)

von Logger (Gast)


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@Nonsens

Na, Wilhelm, wenn du deine Geschichten erzählst, erkennt dich aber
jeder sofort.

von Thomas1 (Gast)


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Liegt die Eifel im osten?

von Nonsens (Gast)


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Thomas1 schrieb:

> Liegt die Eifel im osten?

Ja.

von Ich (Gast)


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Thomas1 schrieb:
> Liegt die Eifel im osten?

Nein, aber der Unterschied zum Osten ist nicht groß.

Entweder man hat da einen Job, muss wegziehen, oder sich mit Hartz IV 
vergnügen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Ich schrieb:

> Entweder man hat da einen Job, muss wegziehen, oder sich mit Hartz IV
> vergnügen.

Also wie überall auf der Welt - bis auf den letzten Punkt.

Oder man macht sich in der Eifel selbstständig :-)

von Süddeutscher (Gast)


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Thomas1 schrieb:
> Liegt die Eifel im osten?

Ja, das weiss doch jedes Kind in Frankreich oder Luxemburg!

In der Eifel finden sich durchaus attraktive Gegenden.
So etwa die idyllische Moselregion mit ihrem nahezu
mediterranen Klima. Da lässt es sich leben wie "Gott in Frankreich"
und man muss sich auch nicht den Arsch abfrieren wie in den
grauen, kalten Wintern Berlins. :-)

Sehenswertes, aufwendig produziertes HD-Video (720p) von ARTE:

http://www.youtube.com/watch?v=CeSNKTuFvwQ

von Thomas1 (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Oder man macht sich in der Eifel selbstständig :-)


Kennst du die Ferkes Elektronik AG?

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Süddeutscher schrieb:

> In der Eifel finden sich durchaus attraktive Gegenden.
> So etwa die idyllische Moselregion mit ihrem nahezu
> mediterranen Klima. Da lässt es sich leben wie "Gott in Frankreich"

So isses :-)

Von hier aus sind es 25km zum Rhein, 25km zur Mosel, 15 Minuten bis zum 
Maar, 30 Minuten bis zum Deutschen Eck, eine Stunde bis Köln, 5 Minuten 
bis in den dichten Wald. Wer Wandern/Laufen mag, kann hier bis ans 
Lebensende jeden Tag einen neuen Weg gehen/joggen - ein echtes Paradies. 
Ebenso ist es mit Radsport oder Motorradfahren.

Sehr gute und preisgünstige Weine gibt es hier in Hülle und Fülle, sei 
es Rhein, Mosel oder Ahr. Und am besten schmecken die ja sowieso direkt 
am Fluß in der Straußwirtschaft :-)

Dazu sind hier Wohnraum- (und Gewerbeobjektmieten :-) bezahlbar.

Es gibt wahrlich schlechtere Ecken in DE.


Thomas1 schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Oder man macht sich in der Eifel selbstständig :-)
>
> Kennst du die Ferkes Elektronik AG?

Ich kenne hier zwar viele Mitunternehmer, aber die Firma kenn ich leider 
nicht ;-) Wilhelm wohnt aber auch deutlich weiter westlich als wir hier.

von archlinuxUser (Gast)


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Mein letzter Arbeitgeber hat sich vom angeblichen Fachkräftemangel nicht 
beeindrucken lassen. Im Gegenteil, um die Menge der freiwilligen 
Mehrarbeit zu erhöhen und den Arbeitnehmern Druck zu machen, hatte er 
gelegentlich damit gedroht, alle rauszuwerfen, denn draußen würden 100 
andere Schlage stehen, die nicht so eine Beamtenmentalität an den Tag 
legen würden. Wer um 17 Uhr den Stift fallen ließe, hat entweder einen 
halben Tag Urlaub oder würde sich nicht richtig für den Erfolg der Firma 
einsetzen, hieß es.

Irgendwann wurde das Geld knapp und die Umsätze waren einfach zu niedrig 
im Vergleich zu den hohen laufenden Kosten verursacht hauptsächlich 
durch Personal und Dienstfahrzeuge des Managements. Das führte dann zu 
mehreren Kündigungswellen und sofortige Freistellungen der Mitarbeiter, 
auch wenn sie lange Kündigungsfristen hatten.

Tja, so musste ich nichtmal eine Übergabe machen, obwohl ich quasi 
allein für meinen Bereich zuständig gewesen bin und alle anderen meine 
Komponenten (Software) benutzt haben für ihre Lösungen.

Aufgrund der finanziellen Situation waren auch keine Gehaltserhöhungen 
drin. 42k hatte ich am Ende, was für die Region aber okay war.

Inzwischen hat sich die Situation in dem Laden wieder verbessert und 
Anfragen zur Wiedereinstellungen kamen. Man würde es bereuen, all die 
guten Fachkräfte entlassen zu haben. Es sei ein Fehler gewesen. 
Allerdings hat sich bislang niemand davon überzeugen lassen, was dazu 
führt, dass Personalvermittler und Headhunter beauftragt werden. Derzeit 
ist ein Gehaltsrahmen von 50-60k (je nach Erfahrung etc.) für eine 
Entwicklerstelle vorgesehen. Bald 50% mehr als ich damals bekommen 
hatte!

Bei meinem neuen Arbeitgeber (Dienstleister) geht es mir nicht ganz so 
toll. Erstens sind die Aufgaben langweilig und man wird auch nicht 
wirklich gefordert. Hinzu kommt die unendliche Bürokratie auf beiden 
Seiten (Dienstleister und beim Kunden). Schnelle und saubere Arbeit wird 
auch nicht geschätzt, da man die Zeit dem Kunden in Rechnung stellt. 
Ebenso das Bugfixing. So entsteht viel Leerlauf, wo man auch nichts 
anderes machen darf. Und das Gehalt ist auch nicht so prickelnd. Hatte 
im letzten Arbeitsverhältnis mehr verdient.

Entweder darf ich mich nicht als Fachkraft  ansehen (Softwareentwickler 
mit Uni Diplom und fast 5 Jahren BE). Oder manche Arbeitgeber wissen 
Fachkräfte einfach nicht zu schätzen.

Befürchte, in anderen Unternehmen ist es auch nicht besser von den 
Arbeitsbedingungen: Entweder langweile und Bürokratie oder Stress und 
Chaos. Bzw. Konzernjob vs. Dienstleister vs. Startup.

von Zocker_21 (Gast)


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Was haben Fachkräfte, was immer das auch sein mag, mit Ingenieuren und 
Technikern zu tun.

Fachkräfte sind Putzfrauen und Lagerarbeiter, Ingenieure und Techniker 
spielen in einer ganz anderen Liga.

Habe noch nie einen Ingenieur oder Techniker getroffen der sich selbst 
als Fachkraft bezeichnet. Das währe ein Armutszeugnis.

von Ich (Gast)


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Zocker_21 schrieb:
> Was haben Fachkräfte, was immer das auch sein mag, mit Ingenieuren und
> Technikern zu tun.

Es gibt doch neben dem Fachkräftemangel, auch den großen 
Ingenieurmangel.
Zumindest wenn man dem VDI bzw. der Politik glauben schenkt.

von Paul M. (paul_m65)


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Als Ingenieur kommen nur wenige auf einen grünen Zweig. Auch wenn sie 
das Glück haben, eine Anstellung als Ingenieur zu finden. Besser ist 
dann doch eine selbstständige Tätigkeit, auch wenn das als Ingenieur 
sehr schwer ist. In manchen Städten gibt es ja schon mehr Ingenieurbüros 
als Apotheken.  Wer wegen des Geldes Elektrotechnik studiert hat, hat 
etwas absolut falsch gemacht.

Aber auch die Lösung eines Investmentpunks ist nicht jedermanns Sache:
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=21&ved=0CB8QFjAAOBQ&url=http%3A%2F%2Fwww.helfende-haende.org%2Findex.php%3Fmenuid%3D1%26downloadid%3D304%26reporeid%3D101&ei=oHukU7m6C4iR7AahlYDADQ&usg=AFQjCNGx4icodO0xe7IAEcKoI4bn0NMk4g&bvm=bv.69411363,d.bGQ

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