Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Photodiode zur Helligkeitsmessung ab 1000 Lux


von Hendrik M. (do1hrm)


Lesenswert?

Hallo,

ich möchte eine Photodiode zur Helligkeitsbestimmung nutzen. Im 
Datenblatt liegen zwar meist nur Informationen für eine Messung bis 1000 
Lux vor, man sagte mir jedoch dass es auch darüber hinaus linear 
funktionieren würde.

Ich hatte vor das Ganze mit einem 10-Bit ADC per I2C mit dem Raspberry 
Pi zu verbinden, da dieser ohnehin die ganzen Sensorinformationen weiter 
verarbeiten soll. Über Transistoren ließen sich sicherlich angepasste 
Widerstände an den Sensor anknüpfen, damit nacheinander Messungen für 
kleinere oder höhere Lux-Werte durchgeführt werden können. Oder gibt es 
da irgendwie andere Vorgehensweisen?

Mir ist jedoch noch nicht ganz klar, wie dies in der Praxis 
funktionieren soll. Bei 1000 Lux liefert mein Sensor wohl schon einen 
Strom von 4A, bei 10.000 Lux wären wir demnach schon bei etwa 40A. Der 
Raspberry selbst verwendet nur 1A Strom, weswegen ich wohl auf eine 
gesonderte Spannungsquelle für den Sensor angewiesen wäre. Wenn ich 
jedoch eine Spannungsquelle mit ~500 Ampère benötige, nur um regelmäßig 
die Sonneneinstrahlung zu messen, dann kann da doch an dieser 
Vorgehensweise irgendwas nicht stimmen?!

Ich hoffe jemand kann mir da beim Verständnis etwas weiter helfen, so 
dass mir ein Licht wenn nicht sogar eine Sonne aufgeht! :-D

Beste Grüße,
Hendrik

von Mike (Gast)


Lesenswert?

Hendrik Motza schrieb:
> Im Datenblatt liegen zwar meist nur Informationen für eine Messung
> bis 1000 Lux vor

Welches Datenblatt?

> Bei 1000 Lux liefert mein Sensor wohl schon einen Strom von 4A

Welcher Sensortyp?

Wenn du irgendwelche Tips brauchst, musst du schon mit ein paar Infos 
rüberkommen.

von Helmut S. (helmuts)


Lesenswert?

> Bei 1000 Lux liefert mein Sensor wohl schon einen Strom von 4A

Der liefert höchstens 4uA oder 40uA.
Wenn dein Sensor natürlich eine aktive Fläche von 20x20cm hat, dann ...

von Samsing (Gast)


Lesenswert?

Oder du machst ein Graufilter davor.
Die älteren unter uns kennen das noch von "Sofi"

von Hendrik M. (do1hrm)


Lesenswert?

Entschuldige,

ich dachte ich halte die Problematik etwas allgemeiner für alle mit 
ähnlichen Vorhaben.
Aber auch in Ordnung, also ich will vermutlich mit dem Panasonic NaPiCa 
AMS302T arbeiten:
http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/500000-524999/504926-an-01-de-HELLIGKEITSSENS_NAPICA_THR_HOLE_AMS302.pdf

Aber Helmut hat mich quasi grad zurecht auf einen Fehler von mir 
aufmerksam gemacht. Habe mich in der Einheit und damit um den Faktor 
1000 vertan. Das verbessert die Situation natürlich deutlich, obwohl ich 
auch erstmal nachsehen muss, ob ich überhaupt 0,5A vom Raspberry Pi 
abzapfen kann.

von Samsing (Gast)


Lesenswert?

Der maximal zulässige Fotostrom ist 5 Milliampere !
Bei 100 lx hat man 500 Mikroampere, bzw 0.5 Milliampere.

Leg einfach x Blätter weißes Papier vor den Sensor und die Welt ist in 
Ordnung.

x = 1 .. 42

von Helmut S. (helmuts)


Lesenswert?


von Mike (Gast)


Lesenswert?

Wenn du Tageslicht (Beleuchungsstärken bis 100 klx) messen möchtest, 
wäre eine einfache Photodiode mit einem Transimpedanzverstärker wohl 
eher die richtige Wahl. Dann kannst du dir den Skalierungsfaktor 
aussuchen.
Z.B. eine einfache BPW34 mit einem OP für ein paar Cent.

Mit der Kalibierung bist du damit allerdings nicht unabhängig vom 
Spektrum der Lichtquelle.

Problem wird sein, dass dein ADC lange nicht den Dynamikbereich wie die 
Photodiode hat.

von comp (Gast)


Lesenswert?

Mike schrieb:
> Problem wird sein, dass dein ADC lange nicht den Dynamikbereich wie die
> Photodiode hat.

Guter Punkt!
Vielleicht nen Kondensator laden und die Zeit messen bis ein Comparator 
anschlägt?

von Helmut S. (helmuts)


Lesenswert?

Einfach den Sensor an +5V hängen und über einen 1kOhm nach Masse 
anschließen. Die Spannung an dem 1k-Widerstand dann mit dem ADC messen.

von Samsing (Gast)


Lesenswert?

http://fa.metincom.net/baza/ic_power/sm_data/DAP008_data.pdf

Vielleicht kann man durch Interpolation aus beiden Datenblättern .....

von Samsing (Gast)


Lesenswert?

ups. Gehört hier hin: Beitrag "Datenblatt gesucht DAP07"

von Hendrik M. (do1hrm)


Lesenswert?

Ich hatte ursprünglich auch schon über den BPW21 nachgedacht (ist 
ebenfalls auf die menschliche Wahrnehmung angepasst). Doch dieser 
scheint wie der BPW34 ebenfalls seinen Kurzschlussstrom bei 1000 Lux zu 
haben. Demnach wären diese beiden also ebenfalls ab 1000 Lux nicht zu 
gebrauchen?!

Ich könnte natürlich jetzt anfangen nach Filtern zu recherchieren, die 
das Licht nach einem festen prozentualen Anteil filtern und könnte dann 
zwei oder mehr Photodioden für den entsprechenden Helligkeitsbereich 
verbauen. Aber das Tageslicht zu messen kann doch nun kein so 
außergewöhnliches Vorhaben sein, da müsste es doch auch ganz einfache 
Photodioden oder andere Sensoren geben, die solche Werte ohne 
Modifikation bereitstellen können.

von Mike (Gast)


Lesenswert?

Hendrik Motza schrieb:
> Ich könnte natürlich jetzt anfangen nach Filtern zu recherchieren,

Die gibt es in fast jedem Photoladen von B+W, Hoya u.a. unter der 
Bezeichnung Neutral Density Filter (NDx, x gibt die optische Dichte an)

von Helmut S. (helmuts)


Lesenswert?

Die BPW21 macht bei 100lx 1uA, 1000lx 10uA, bei 5000lx 50uA .
Was soll daran bitte nichtlinear sein?

von Hendrik M. (do1hrm)


Lesenswert?

Als Kurzschlussstrom ist bei der BPW21 10µA angegeben, was wohl bei 
1000Lx erreicht wird. Bedeutet dies nicht, dass dies der maximale Strom 
ist, den die Diode durchlässt?

Bei Samsing hatte ich es zumindest auch so verstanden, dass 0,5mA der 
maximale Strom ist, den die AMS302 liefern kann und ich somit auf etwa 
1000 Lux beschränkt bin.

von Helmut S. (helmuts)


Lesenswert?

> dass dies der maximale Strom ist, den die Diode durchlässt?

Nein! Das bedeutet, dass bei 0V oder >0V Sperrspannung ein Strom von 
10uA/1000lx fließt. Bei zehnfacher Lichtintensität dann eben 100uA.

von Hendrik M. (do1hrm)


Lesenswert?

Okay verstehe, demnach müsste dies also auch mit dem AMS302 genau so gut 
funktionieren. Dann muss ich nur noch über einen Transistor auf einen 
anderen Widerstand umschalten und kann auch höhere Ströme messen. Das 
klingt für mich nach einer einfachen und guten Lösung! =)

von Helmut S. (helmuts)


Lesenswert?

+5V---AMS302---o---1kOhm---Masse
               |
               |___zum ADC


Am besten parallel zum Widerstand einen xxuF Kondensator 
parallelschalten damit da eine schöne Gleichspannung entsteht. 
Aletrnativ mit dem uP filtern.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.