Hallo zusammen! Hatte Probleme mit ungenauem Pastendruck und bin anscheinend jetzt auf das Problem gekommen: Die Lotpaste haftet nicht weil die Schablone nicht richtig aufliegt. Warum das so ist habe ich dann unter dem Mikroskop entdeckt, siehe Photo. Bestellt war Stopplack in schwarz, aber anscheinend hat der Hersteller den normalen grünen Lack aufgetragen und danach noch eine Schicht schwarzen Lack. Diese Schicht verhindert nun zuverlässig, dass die Schablone sauber aufliegt... Hätte ich das wissen müssen oder ist das ein Herstellungsfehler? Danke! Jan
Jan K. schrieb: > Hätte ich das wissen > müssen oder ist das ein Herstellungsfehler? Von der schwarzen Farbe mal abgesehen, es gibt beide Möglichkeiten, eine Lötstoppmaske zu definieren: A Das Pad liegt frei von Lack in der Aussparung der LSM. D.h. die Maskenfreistellungen sind grösser als die Pads, das ist das gebräuchlichere Verfahren: Non-Solder Mask Defined (NSMD). B Das Pad liegt unter der LSM, die Lötfläche ist also kleiner als das Pad und wird durch die LSM definiert, Solder Mask Defined (SMD). Wird oft bei BGAs verlangt. Vermutlich hast du dazu keine Angaben gemacht, dann kann man auch nicht von Fehler sprechen. Ein Herstellungsfehler ist es aber, wenn du die LSM-Datei mitgeliefert hast und der Druck stimmt nicht damit überein. Gruss Georg
Hallo Georg, vielen Dank für Deine Antwort. Was micht stört ist tatsächlich die schwarze Farbe, die Schicht ist so dick, dass die Pastenschablone nicht mehr vernünftig aufliegt, der Pastendruck sieht danach wirklich schlecht aus. Bestellt war aber LSM in schwarz, siehe Bildschirmfoto von der Bestellseite... Wäre die unter der schwarzen Farbe befindliche grüne LSM schwarz, wäre alles perfekt!
Jan K. schrieb: > Wäre die unter der schwarzen Farbe befindliche grüne LSM > schwarz, wäre alles perfekt! Vermutung: der Lehrling druckt versehentlich grüne LSM. Der Chef sagt macht nix, drucken wir nochmal schwarz drüber. Gruss Georg
Also blamiere ich mich nicht wenn ich beim Hersteller anfrage ob das so sein muss oder ob da ein Fehler vorliegt?
Jan K. schrieb: > Also blamiere ich mich nicht wenn ich beim Hersteller anfrage ob das so > sein muss oder ob da ein Fehler vorliegt? Wenn du sicher bist, dass schwarz über grün drauf ist, klar. Ausserdem ist der Kunde schliesslich König - erinnert sich daran noch jemand? Gruss Georg
Hallo Jan. Jan K. schrieb: > Wäre die unter der schwarzen Farbe befindliche grüne LSM > schwarz, wäre alles perfekt! Sooo einfach ist das nicht. Schwarzer Lötstopplack ist oft dicker als z.B. grüner. Allerdings zweimal Lötstopplack übereinander sollte auch nicht sein. Aber wenn Du Pech hast, ist Dir der schwarze alleine trozdem zu dick. Aber das diskutierst Du am besten mit dem Lieferanten aus. Der Grund, warum unterschiedliche Lötstopplackfarben unterschiedliche Eigenschaften haben müssen, ist, das sie einmal in einem Fotochemischen Verfahren aufgebracht werden, und einmal im Siebdruck. Die Strukturierung beim fotochemischen Verfahren ist feiner und die Schicht dünner, aber der Lack MUSS lichttransparent sein. Bei Siebdruck ist alles gröber, aber der Lack darf dabei lichtdicht sein. Siehe speziell diesen Thread: Beitrag "Wieso grüner Lötstopplack" und den Beitrag von Reinard: Beitrag "Re: Wieso grüner Lötstopplack" Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
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Bernd Wiebus schrieb: > Allerdings zweimal Lötstopplack übereinander sollte auch > nicht sein. Eine weitere Vermutung: die hatten keinen schwarzen Lötstopplack, aber natürlich schwarzen Bestückungsdruck. Der hat aber nicht die Eigenschaften von richtigem Lötstopplack, und daher die Idee Lötstopplack und schwarz nochmal drüber. Gruss Georg
So, mit dem Lieferanten gesprochen, hier die Antwort: "This is indeed a normal way in case of black soldermask. We first print a green coating and then a black coating. This is done to achieve the best results. We do this for many years and there are no reported problems of soldermask becoming too thick because of that." Also doch normal und ich zu doof???
Hi, kannst ja mal bei nem hiesigen PCB Hersteller anfragen wie die es machen?
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Mirco Controller schrieb: > Hi, > > kannst ja mal bei nem hiesigen PCB Hersteller anfragen wie die es > machen? Clever! Danke, soeben gemacht!
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Hallo Georg und Jan. Georg schrieb: > Eine weitere Vermutung: die hatten keinen schwarzen Lötstopplack, aber > natürlich schwarzen Bestückungsdruck. Der hat aber nicht die > Eigenschaften von richtigem Lötstopplack, und daher die Idee > Lötstopplack und schwarz nochmal drüber. So rein aus der Erinnerung: Der weisse Bestückungsdruck, der per Siebdruck aufgebracht wird, war das gleiche Zeug, wie der grüne Lötstopplack, der per Siebdruck aufgebracht wurde, nur halt in Weiß statt in Grün. Ein Vertauschen beider hätte genauso funktioniert. Nur der optische Eindruck wäre ein anderer gewesen. Von daher würde ich das auch eher nicht vermuten. Jan K. schrieb: >> kannst ja mal bei nem hiesigen PCB Hersteller anfragen wie die es >> machen? > > Clever! Danke, soeben gemacht! Und, was sagen sie? Schon Ergebnisse? Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
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Bernd Wiebus schrieb: > Und, was sagen sie? Schon Ergebnisse? Würde mich auch interessieren, wollte demnächst auch mal "bunte" PCBs bestellen.
Bis jetzt nur eine Antwort per Telefon: Angeblich machen die das auch in etwa so, nur dass die zweite, farbige Schicht maximal 20um dick sein soll und damit den Pastendruck nicht stört... Bin nächste Woche bei einem Auftragsfertiger, den befrage ich dazu auch nochmal, der hat mehr Platinen in seinem Leben gesehen als viele andere! Schönes Wochenende!
Georg schrieb: > Ausserdem > ist der Kunde schliesslich König - erinnert sich daran noch jemand? Wenn man diese lächerliche Ansicht gesetzlich abschaffen könnte, würden Produkte nicht mal mehr die Hälfte kosten, weil Verkäufer sich aufs Wesentliche konzentrieren könnten. Jeder halbwegs mitdenkende Kunde weiß, daß sein Gegenüber ihn als Depp ansieht, aber das nicht zeigen darf. Immerhin darf man sich für sein Geld als König ausgeben, und völlig daneben benehmen. So kann man die Wahrheit über Verkäufer und Kunde mal nüchtern zusammenfassen.
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