Hi! Kennt sich hier jemand mit Gate-Drive-Transformern von PC-Netzteilen aus? Ich möchte gerne einen aus einem alten Netzteil recycledten Transformator in einer eigenen Netzteilschaltung verwenden (wegen der sicheren galvanischen Netztrennung). Ich möchte auf der Primärseite gerne FETs verwenden, der Transformator hat jedoch bipolare Transistoen in seiner originalen Schaltung getrieben. Kann ich den Transformator trotzdem unmodifiziert für FETs verwenden oder müssen Transformatoren für FETs anders gewickelt werden, als welche für bipolare Transistoren?
Hat man einen GDT nicht nur bei sekundär geregelten Netzteilen? Warum sollten PC Netzteile sekundär geregelt sein? Welchen Vorteil hat das? Ein GDT ist doch ein Übertrager ohne Luftspalt. Die Ausgangsspannung sollte proportional zur Eingangsspannung und zum Übersetzungsverhältnis sein, oder? Also kann man ja mal versuchen das Übersetzungsverhältnis zu ermitteln. Kann mir vorstellen, dass der GDT die Spannung runter setzt um mehr Strom liefern zu können. Könnte dann zu niedrig für FETs sein.
Marius S. schrieb: > Hat man einen GDT nicht nur bei sekundär geregelten Netzteilen? Warum > sollten PC Netzteile sekundär geregelt sein? Jo, PC-Netzteile sind immer (zumindest die dutzende von Modellen, die ich seziert habe) sekundärgeregelt, jedenfalls der Leistungsteil. Ältere Modelle haben da die TL494 oder SG3524 Klassiker, neuere auch schon mal Kontroller mit Exotennamen. Vermutlich ist es billiger, GDTs zu wickeln, als sich mit einer Primärregelung herumzuschlagen und die Highside Pegel zu erreichen. Die 5V Standby allerdings sind öfter mal mit nem TOP2XX oder einem anderen kleinen SMPS (Primär-)Regler ausgestattet. magic smoke schrieb: > Kann ich den Transformator > trotzdem unmodifiziert für FETs verwenden Musst du mal messen. Der GDT sollte locker die Gate Threshold deiner angepeilten MOSFet ums doppelte übersteigen, damit die MOSFet voll und sauber durchsteuern. Am besten speist du den Kontroller auf der Sekundärseite mal extern und schaust, was bei abgeklemmten Basen auf der Primärseite rauskommt.
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Dann werden die 5V Standby bestimmt auch zur Speisung des Controllers auf der Sekundärseite genutzt. Ich denke mal neben dem Highside-Problem bringt das auch einen besseren Standby-Verbrauch.
Marius S. schrieb: > Dann werden die 5V Standby bestimmt auch zur Speisung des Controllers > auf der Sekundärseite genutzt. So isses. Der 5V Standby Teil liefert oft noch auf einer 2ten Sekundärwicklung etwas um die 12V, die den Kontroller (und die beiden GDT Treiber Transistoren) speisen. Ob das effektiv ist oder nur simpel (und billig) zu machen, kann ich nicht beurteilen.
> Kann mir vorstellen, dass der GDT die Spannung runter setzt > um mehr Strom liefern zu können. Könnte dann zu niedrig für FETs sein. Genau darum mache ich mir auch sorgen, weil wenn ich sowas bauen müßte, würde ich es genau so machen. Der Regler sitzt bei diesen Netzteilen nicht immer auf der Sekundärseite. Gerade in den letzten Jahren verdrängen Eintakt-Flußwandler die älteren Gegentaktwandler mit TL494. Dann sitzt der Regler auf der Primärseite. Da hat auch schon vor längerer Zeit der Trend eingesetzt, daß ein IC gleichzeitig eine aktive PFC und das Hauptnetzteil steuert. Das Standby-Netzteil erzeugt immer eine Hilfsspannung für den PWM-Regler. Je nachdem wo der angeordnet ist wird diese 12V Hilfsspannung auf der Primär- oder Sekundärseite bereitgestellt. Die Hilfsspannung wird gebraucht, weil das Hauptnetzteil bei ATX nicht mehr von selbst starten kann. Ältere AT-Netzteile schwingen von selbst an und wenn die Spannung sekundärseitig ansteigt übernimmt der TL494 die Regelung. Das versagt auch gelegentlich gerne mal, etwa bei einem defekten TL494 oder wenn der aus irgendeinem Grund nicht zu arbeiten beginnt und dann veranstalten so 3-5fache Spannungswerte ein Feuerwerk im PC. Windungsverhältnis werd ich mir nachher mal anschauen. Mal sehen ob ich noch einen in der Schrottkiste finde, dann bau ich den aus und knacke den einfach mal. :)
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So, Ende des Schlachtfestes: Ganz oben lagen zwei Windungen, durch die der Strom des Haupttrafos floß. Vermutlich eine Art Mitkopplung zur Verringerung der Treiberleistung. Danach die erste Wicklung der Sekundärseite mit 35 Windungen. Darunter lagen beide Basis-Wicklungen bifilar mit je 10 Windungen. An der Stelle hab ich das Zerlegen abgebrochen, der Trafo erscheint mir ungeeignet. Plan B ist nun das Steuer-IC auf der Primärseite.
magic smoke schrieb: > Plan B ist nun das Steuer-IC auf der Primärseite. Wenn du an der Architektur der Primärseite nicht allzuviel ändern willst (Halbbrücke mit Kondensator-Kopplung auf den Trafo), bietet sich evtl. der IR2153 oder einer seiner Nachfolger an (2153D oder 21531). Dadrin ist alles, inklusive Oszillator auf 555 Basis, um so eine Halbbrücke mit N-Kanal MOSFets anzusteuern. Das einzige Design Problem ist die Startschaltung und die dann nötige Speisung des IR mit ca. 12-15V. Ansonsten scheint das ein recht brauchbarer Baustein zu sein. Hier hatten wir mal ne Schaltung mit dem Dings: Beitrag "Schaltnetzteil defekt (Digipro 1000)" Man muss dazu sagen, das der IR nicht schuld an dem Problem in dem Thread war, hehehe.
Wahrscheinlich bleib ich beim TL494 und steuer die Halbbrücke über einen IR2113 oder so. Ein 5V-Standby-Netzteil mit 12V auf der Primärseite hab ich mir schon besorgt. Ich muß mir nur Gedanken machen, wie ich dann die Steuergröße für den Strom-Sollwert auf die Primärseite kriege. Wahrscheinlich PWM via Optokoppler und RC-Glied am Dead Time Control Pin. Ich kann mir da auch eine Menge Trägheit leisten, ich brauche den Strom nicht schnell zu regeln (Ladegerät). Habe nur leider gerade keine schnellen Optokoppler hier, die mir zuverlässig 5..8kHz auf die Primärseite bringen. PC817 scheidet wohl aus. Den kann ich für eine zusätzliche Spannungsregelung in Hardware bei 14,4V nehmen, dann brauch ich mich darum nicht mehr in Software zu kümmern und das die Spannung zischt mir auch bei einem Fehler oder Absturz des Controllers nicht ab.
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