Hallo Forum, sollte man besser mit LtSpice simulieren und es dafür lernen oder lieber selbst die Schaltungen (oder Teile davon) aufbauen und durch messen und verändern entsprechende Erfahrungen sammeln? Das alles abgesehen von Beschaffbarkeit und Kosten. Kommt man irgendwann an einen Punkt an dem man nicht mehr ohne Simulation auskommt? Vielen Dank!
Hängt, denke ich, stark davon ab, was du vor hast. Schaden wird Spice sicherlich nicht, um Schaltungen schnell mal zu testen/ anzupassen schneller als mit dem Lötkolben. Aber wenn es darum geht, erste Erfahrungen mit der Elektronik zu sammeln, würde ich das eher "in echt" machen, statt irgendwas zu simulieren ;-)
Halte ich bisher auch so. Nun hatte ich einige Monate gar nichts mit Elektronik gemacht und will jetzt wieder voll einsteigen. Leider vergesse ich heute schon mal Gelerntes eher als früher und für das Einprägen glaube ich auch, dass es sicher besser ist das aufzubauen. Aber nochmal zu dem Punkt, diesen jetzt konkretisiert, komme ich (als Bastler) irgendwann an einen Punkt, wo ich nicht mehr um Simulation rum komme?
Mit LTSpice kann man sehr genau in einer Schaltung simulieren was passiert. Meist genauer als in der realen Schaltung (mit einfachen Messgeräten). Grade als Hobbyanwender hat man oft nicht die Möglichkeit Parametersweeps durchzuführen und da entsprechende Kurven aufzunehmen (oder es fehlen die Bauteile). Da ist so ein Simulationswerkzeug schon sehr gut. Ob ich jetzt Bauteile auf einer Leiterplatte verbinde oder grafisch auf dem Bildschirm - Die gewonnenen Erkenntnisse sollten ähnlich sein. Ich glaube didaktisch ist es sinnvoll beides zu kombinieren. Erstmal simulieren was die Schaltung machen soll und dann das Ganze aufbauen und im Anschluss die Ergebnisse vergleichen. Bei Unterschieden herausfinden warum es Unterschiede gibt (Messfehler, Vereinfachungen in der Simulation oder Fehler im Aufbau etc...) vg
Vielen Dank bis dahin! Das mit den Messgeräten leuchtet mir ein und mein erster Gedanke war, ich befasse mich gerade mit Audio und OpAmps, dass ich damit viel einfache eine symmetrische Versorgungsspannung für die OpAmps darstellen und beeinflussen kann. Hatte schon mal mit fertigen Schaltungen gespielt, aber dann nicht weiter beachtet. Kann man eigentlich Schaltungen aus Schaltplaneditoren importieren? Das würde mir einen deutlichen Anreiz geben LtSpice zu benutzen. Gibt es ein empfehlenswertes Buch zum lernen?
Der erste reale Aufbau ist immer ein Testaufbau und das erste Mal Strom drauf bzw. Stecker in die Dose ist immer spannend!
Eigentlich simuliert man mit Spice nicht eine ganze Schaltung, sondern zerlegt ein großes Problem iterativ in Teilprobleme und schaut sich deren Verhalten an. Aber es hat schon Vorteile, wenn man sich den Strom in jedem Zweig und die Verlustleistung in jedem Widerstand angucken kann ;-)
Danke! Nochmal die Frage: Gibt es ein gutes Buch, welches empfehlenswert ist?
Für den Einstieg in SPICE brauch man kein Buch! Eher etwas später wenns ans Eingemachte geht. Fang einfach an die mitinstallierten Beispiele genauestens auseinanderzunehmen. Lötkolben und SPICE befruchten sich ungemein gegenseitig. Nur leider hast du dann noch weniger Zeit für anderes ;-)
F. Fo schrieb: > Danke! > Nochmal die Frage: Gibt es ein gutes Buch, welches empfehlenswert ist? F. Fo schrieb: > Nochmal die Frage: Gibt es ein gutes Buch, welches empfehlenswert ist? Beitrag "Re: LTspice, erste Schritte und dumme Fragen."
Hallo Abdul, danke und deine Meinung ist mir sehr wichtig, da du zu meinen Favoriten gehörst. Leider hatte ich für Elektronik in den letzten Monaten so gut wie gar keine Zeit. Möchte jetzt wieder anfangen. Neben dem surfen ist die Elektronik wohl das einzig in meinem Leben was mich richtig gepackt hat. Wünschte ich hätte schon vor 20 Jahren damit angefangen. Alexander, vielen Dank für die Links! Habe mal gerade rein geschaut und überflogen. Da steht schon ziemlich viel und wie Abdul sagte, braucht man sicher hinterher mal einen Tipp.
Danke. Ja ja die Zeit. Wer hat bloß die Uhr erfunden. Für LTspice bekommt man eigentlich fast immer eine Antwort. Helmut ist da sehr hilfreich.
> Kommt man irgendwann an einen Punkt an dem man nicht mehr ohne > Simulation auskommt? Der ist schon da. Die Simulation kann zwar einen späteren Testaufbau nicht ersetzten findet aber zumindest vorab die gröbsten Fehler. Grüße Löti
Vielen Dank noch mal euch allen. Da ich nun wieder die OPV's aus dem Schächtelchen geholt habe und einen Schmitt Trigger bauen muss (wie gesagt ich lerne das alles ja und hatte mal wieder viele Löcher im Lernen, da besagte Zeit halt knapp ist), habe ich das erstmal auf dem Steckbrett gemacht. Danach habe ich das mit LtSpice nachgebaut. Ohne jetzt groß gelesen zu haben, habe ich, wie auch hier schon empfohlen, das einfach durch ausprobieren gemacht. Ich muss sagen, ich bin begeistert. Da ich ja keine "Inge" bin und Mathe auch schon ne Weile her ist und ich auch nicht nochmal die ganze Mathematik durchkauen will, ist das ein tolles Werkzeug mir meine Sachen zurecht zu basteln. Vielen, vielen Dank!
LTSpice ist schon ein tolles Werkzeug. Ein großer Vorteil der Simulation gegenüber dem realen Aufbau ist, dass man bequem an alle Ströme und Spannungen in der Schaltung herankommt, auch an solche, die in der realen Schaltung nicht zu messen wären, ohne die Schaltung zu verändern. Man sollte allerdings nicht zu unkritisch mit Simulationsergebnissen umgehen. Ausserdem muss man bedenken, dass jede Simulation höchstens so gut sein kann, wie die Modelle, die man von den beteiligten Komponenten gebildet hat.
Ja das stimmt schon. Ich war nur überrascht wie genau die Schaltpunkte vom Schmitt Trigger der Simulation mit dem Aufbau überein stimmten. So was ist schon toll.
F. Fo (foldi) schrieb: > Da ich nun wieder die OPV's aus dem Schächtelchen geholt habe und einen > Schmitt Trigger bauen muss (wie gesagt ich lerne das alles ja und hatte > mal wieder viele Löcher im Lernen, da besagte Zeit halt knapp ist), Dann wird dir vielleict Dave's "Opamps Explained" gefallen. http://www.eevblog.com/forum/blog/eevblog-600-opamps-explained/ ;)
Gerade wenn man sonst teure Bauelemente grillt lohnt Spice echt. Leider ist man trotz aller Simulationen nicht vor der Realität gefeiht (hat selbst fluke mit ihrem 87V gemerkt). Man kann mit Spice gut planen und abschätzen, aber spätestens wenn jemand ein Handy neben deine Platine hält ist die Simulation für die Tonne. Meine Erfahrung (und erzeugte Rauchwolken) haben gezeigt, dass die Schaltung entweder so einfach und deterministisch ist, dass man sie auch einfach "hinklatschen" kann oder aber so komplex, dass man so viel Rauschen und verkoppelungen hat, dass die Simulation einfach daneben liegt. Beispiele wären: Pendelaudion (das basiert ja auf der Einstrahlung), selbsterregende Sperrschwinger (die arbeiten mit dem Noise aus der Umgebung als "Starter"), alles was hochohmig oder hochfrequent ist (eine Platine hat halt einen endlichen Widerstand und eine Kapazität).... Aber für die "ersten Schritte" ist es sicher nicht verkehrt ...
>sollte man besser mit LtSpice simulieren und es dafür lernen oder lieber >selbst die Schaltungen (oder Teile davon) aufbauen und durch messen und >verändern entsprechende Erfahrungen sammeln? Beides! Auch berechnen solltest du die Dinge können. Für jedes konkrete Problem ergibt sich dann ein bestimmtes Menü aus diesen drei Zutaten...
Berechnen weniger, aber abschätzen können ja. Man muß aufpassen, das einem eine Sim nicht veräppelt mit Werten die immer aufgehen. Ein Beispiel sind exakt symmetrische Schaltungen, die es in der Realität nie gibt.
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