Forum: HF, Funk und Felder HF Chain durchrechnen (Nötige Verstärkung f. Fullscale ADC, etc)


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von Gerri W (Gast)


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Hallo, ich bin rechter HF-Neuling und möchte ein HF-Kette (BPF - LNA - 
BPF - Mischer - BPF - VGA - ADC) durchrechnen. Ich möchte gerne 
Eingangs- und Ausgangsspannungen der Elemente durchrechnen damit ich 
abschätzen kann welche LNA/VGA Kombinationen brauche. Nun tue ich mich 
noch schwer mit dB/dBm und weiß vor allem nicht mit welchem Wert ich von 
der Antenne anfangen soll. Theoretisch könnte ich dann ja einfach dBm 
und dBm addieren (Au multiplizieren) oder stelle ich mir das zu einfach 
vor ?! Vielen Dank und frohe Ostern

von Thomas R. (tinman) Benutzerseite


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von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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jaja 30 dBm plus 30 dBm macht 60 dBm - die darf man gerade nicht 
addieren.
So ein Empfänger soll ja möglichst viel Dynamik haben und gleichzeitig 
rauscharm sein.
Also würde ich mit dem minimal und dem maximal gewünschten Eingangspegel 
rechnen, der von der Antenne kommt. Der wird tatsächlich in dBm (oder 
dBµV) gemessen. Das sind absolute Massangaben, auf ein Milliwatt an 50 
Ohm (oder 1 Mikrovolt an 75 Ohm) bezogen.
"dB" ohne Bezugsgröße sind relative Zahlen, das ist keine Masseinheit, 
sondern eine Rechenvorschrift wie das Prozentzeichen. Die nimmt man 
zwischen den einzelnen Blöcken des Pegelplans.
Am Ausgang steht dann wieder ein Absolutwert an, solange der Empfänger 
linear umsetzt, also kein FM-Empfänger mit Begrenzerverstärker.

von Schlumpf (Gast)


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Christoph Kessler (db1uq) schrieb:
> Der wird tatsächlich in dBm (oder
> dBµV) gemessen. Das sind absolute Massangaben, auf ein Milliwatt an 50
> Ohm (oder 1 Mikrovolt an 75 Ohm) bezogen.

Kann mal jemand erklären, weshalb in Zusammenhang mit Spannungs- und 
Leistungspegeln immer wieder diese Bezugsimpedanzen genannt werden? Die 
sind doch völlig schnurz! Ein Milliwatt an 500 Ohm sind auch 0 dBm. Ein 
Mikrovolt an 20 Ohm sind auch 0 dBµV.

0 dBm sind 1 mW, egal, an welchem Widerstand. Und 0 dBµV sind 1 µV, auch 
egal, an welchem Widerstand.

von aha (Gast)


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Schlumpf schrieb:
> 0 dBm sind 1 mW, egal, an welchem Widerstand. Und 0 dBµV sind 1 µV, auch
> egal, an welchem Widerstand.

Und jetzt rechne beides mal in das jeweils andere um...

von Schlumpf (Gast)


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aha schrieb:
> Und jetzt rechne beides mal in das jeweils andere um...

Und? Natürlich muss man den Widerstand kennen, um Leistung in Spannung 
umzurechnen. Der ist aber bei der Definition von dBm und dBµV nicht 
festgelegt. dBm ist äquivalent zu Milliwatt, dBµV ist äquivalent zu µV. 
Da kommt nirgendwo ein Widerstand ins Spiel. 0 dBm ist 1 Milliwatt. 
Punkt. Nicht "1 Milliwatt an 50 Ohm".

Oder willst du sagen, dass man 50 Ohm annehmen muss, um dBm in dBµV 
umzurechnen und dass man 75 Ohm annehmen muss, um dBµV in dBm 
umzurechnen, oder was?

von WinWon (Gast)


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Christoph Kessler (db1uq) schrieb:
> Also würde ich mit dem minimal und dem maximal gewünschten Eingangspegel
> rechnen, der von der Antenne kommt.

Mein Problem ist, dass ich keine Ahnung habe was da ungefähr ankommt. 
Zum Hintergrund: Es soll offensichtlich ein recht breitbandiger Scanner 
werden. Womit kann ich ca. rechenen? Hat jemand ein paar Daten von 
üblichen Eingangspegel? Mit denen könnte ich ja dann weiterrechnen 
oder?!

@Thomas R. (tinman) Vielen vielen Dank für den Link - genau das was ich 
gesucht habe.

von Possetitjel (Gast)


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WinWon schrieb:

>> Also würde ich mit dem minimal und dem maximal gewünschten
>> Eingangspegel rechnen, der von der Antenne kommt.
>
> Mein Problem ist, dass ich keine Ahnung habe was da ungefähr
> ankommt.

Hmm. Wie kommt es denn, dass Du ein HF-System auslegst, ohne
Grundkenntnisse über Hochfrequenztechnik zu haben?

> Zum Hintergrund: Es soll offensichtlich ein recht breitbandiger
> Scanner werden.

"Offensichtlich"? - Du wirst doch wohl wissen, was die Kiste
machen soll?

> Womit kann ich ca. rechenen?

Naja, ein Anhaltspunkt "nach unten" wäre die rauschbegrenzte
Empfindlichkeit: Ein 50-Ohm-Widerstand rauscht bei üblichen
Temperaturen mit ca. 1nV/sqrt(Hz).
Ein Empfänger mit 10kHz Bandbreite braucht also ein Eingangs-
signal von mindestens 100nV, um auf einen Signal-Rausch-Abstand
(HF-SNR) von 3dB zu kommen.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo WinWon alias Gerri

Du solltest Dich auf einen Namen beschränken!

Du rechnest also durch, wie aus den 100nV z.B. 2.8 Volt für den 
Lautsprecher erzeugt werden. Das entspricht 1 Watt an 8 Ohm. Dazu sind 
grob 150 dB Verstärkung notwendig.

Dann definierst Du Dein größtes noch zu verarbeitendes Signal. Das 
können 100mV sein von einer Langdrahtantenne. Jetzt berechnest Du, was 
Stufe um Stufe aus diesem Signal wird. Keine der Stufen darf begrenzen 
bzw. verzerren. Die Verstärkung beträgt jetzt 40 dB.

Die Verstärkung kann reduziert werden durch einen HF-Regler, durch eine 
AGC und mit Hilfe des Lautstärkepotis. Jedenfalls sollte die 
Dynamik/Verstellbereich bei diesem Beispiel 110 dB betragen.

Welchen Frequenzbereich soll denn der Scanner überstreichen?

Gruß, Bernd

von Gerri W (Gast)


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Hallo,

dankeschön so langsam komme ich glaube ich auf die Spur des ganzen.

Possetitjel schrieb:
> 1nV/sqrt(Hz).
> Ein Empfänger mit 10kHz Bandbreite braucht also ein Eingangs-
> signal von mindestens 100nV, um auf einen Signal-Rausch-Abstand
> (HF-SNR) von 3dB zu kommen.

Wie ist denn da der Zusammenhang zwischen 1nV/sqrt(Hz), der Bandbreite, 
dem Eingangssignal und dem SNR?

B e r n d W. schrieb:
> Keine der Stufen darf begrenzen
> bzw. verzerren.

Habe ich richtig verstanden, dass der Anhaltspunkt für die 
Verzerrung/Sättigung bei einem Glied meiner Kette der "Input 1 dB 
Compression Point" (P1dB)ist ? Das heißt bis zu dieser 
"Eingangsleistung" habe ich maximal eine "Verzerrung" von der Ideallinie 
um 1dB ?

von B e r n d W. (smiley46)


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> Wie ist denn da der Zusammenhang zwischen 1nV/sqrt(Hz)
> der Bandbreite, dem Eingangssignal und dem SNR?

Bei welchem Rauschabstand gemessen wird, ist Definitionssache, bei 10dB 
ist das Nutzsignal gerade verständlich.

Rechenbeispiel:

1nV * sqrt(10kHz)
----------------- = 100nV
   sqrt(Hz)

1nV * sqrt(100Hz)
----------------- = 10nV
   sqrt(Hz)

Für den Rauschabstand von 10 dB ist ganz grob ein um Faktor 3 größeres 
Signal notwendig. Ein AM-Signal ist also mit 300nV gerade noch 
verständlich, ein Morsesignal mit 30nV. Dies gilt jedoch nur für den 
Fall, daß der Empfänger nicht noch zusätzliches Rauschen beisteuert.

https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4rmerauschen#Rauschgr.C3.B6.C3.9Fen

> Input 1 dB Compression Point

Bei kleinen Signalen folgt das Ausgangssignal proportional dem 
Eingangssignal. Der 1dB Kompressionspunkt ist erreicht, wenn bei 
Signalerhöhung das Ausgangssignal um 1dB hinter seinem Sollwert 
zurückbleibt.

Messungen an Receivern werden verfälscht, falls das Signal über den 1dB 
Kompressionspunk ansteigt. Schon in der Nähe entsteht ein ganzer Kamm 
aus Harmonischen.

Werde zwei gleich große Signale unterschiedlicher Frequenz auf den 
Empfängereingang gegeben, entstehen Mischprodukte mit einer typischen 
Anordung. Die Leistung dieser Mischprodukte wird als IP3-Wert angegeben. 
Der IP3 ist ein virtueller Schnittpunkt aus zwei Linien, welcher 
oberhalb des 1dB Kompressionspunktes liegt. Ein direktes Messen bei 
diesem Punkt würde so manchen Empfänger zerstören.

von Gerri W (Gast)


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Vielen Dank für die Erklärungen.

Wenn ich nun zum Beispiel die maximale Leistung die ich auf meinen 
Mischer draufgeben darf aus dem Datenblatt ermitteln möchte - nach was 
für einem Wert suche ich denn dann? Also das was man noch 
"verzerrungsfrei" versteht? (Ich denke ideal ist ja nichts ...)

Ich soll nun einen recht breitbandigen Scanner durchrechnen. Sprich von 
100 MHz bis 4,4 GHz. Ich wollte das ganze dann mit einem entsprechend 
flexiblen LO auf eine einzigen Mischerstufe runtermischen und dann mit 
30 MHz Bandbreite digitalisieren.

1 nV * sqrt(50 MHz)
------------------- = 5,48 µV     ???
 sqrt(Hz)

das würde ja heißen je Breitbandiger ich werde desto unempfindlicher 
wird mein Empfänger ?!

von B e r n d W. (smiley46)


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Die 5,48 µV (-92 dBm) beziehen sich auf die Summe bei einer Bandbreite 
von 30MHz. Die spätere Auswertung nach dem Digitalisieren hat eine 
andere Auflösung bezüglich Zeit und Bandbreite. Können da 100Hz 
aufgelöst werden, gilt für ein CW-Signal wieder das obige 
Rechenbeispiel.

Schwieriger wird die Großsignalfestigkeit, denn innerhalb einer 
Bandbreite von 30MHz können sich viele starke Signale befinden. 100 
Signale machen viel mehr Lärm als eines oder zwei. Die Frage ist auch, 
an welcher Stelle die 30MHz selektiv begrenzt werden. Im ungünstigsten 
Fall muss der Mischer noch die ganzen 4,3 GHz verkraften können.

Wie wird die Spiegelfrequenz unterdrückt, mit einem Quadraturverfahren?

von Gerri W (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Die Frage ist auch,
> an welcher Stelle die 30MHz selektiv begrenzt werden. Im ungünstigsten
> Fall muss der Mischer noch die ganzen 4,3 GHz verkraften können.

Ja genau das wird er müssen. Die 30 MHz wollte ich auf der IF filtern. 
Aber wie könnte man das sonst machen? Selbst wenn ich eine zweite IF 
reinmache, dann wird ja immernoch ein Mischer mit allem (4,3 GHz) 
zugemüllt. Wie könnte ich das anderst lösen?

B e r n d W. schrieb:
> Wie wird die Spiegelfrequenz unterdrückt, mit einem Quadraturverfahren?

Könntest du mir kurz erläutern wie man mit einem IQ-Verfahren die 
Spiegelfrequenz unterdrücken kann? Ich bin im Moment davon ausgegangen, 
dass das ganze digital erfolgen kann. Darum habe ich explizit auf eine 
IQ Demodulation verzichtet ...

von B e r n d W. (smiley46)


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> HF-Kette (BPF1 - LNA - BPF2 - Mischer - BPF3 - VGA - ADC)

Wenn BPF1 und BPF2 messerscharf genau 30 MHz breit wären, würde das 
schon funktionieren. Allerdings müssten die dann durchstimmbar sein oder 
es müsste 143 Stück davon geben.

> TPF - LNA - Mischer - BPF - Mischer - BPF - Mischer - VGA - TPF - ADC

Diese Topologie haben ältere Spektrum-Analyser Dazu wäre ein Tiefpass 
mit 4,4GHz und ein Bandfilter irgendwo bei 5 GHz, also oberhalb des 
Empfangsbereiches, notwendig. Genaugenommen wäre noch ein weiterer 
Mischer und eine weitere ZF notwendig, da es sich von 5GHz bis 30 MHz um 
einen ziemlich großen Sprung handelt.

> TPF - LNA - Mischer_i - TPF - VGA - ADC_i
>           |  LO_0°
>           |  LO_90°
>           - Mischer_q - TPF - VGA - ADC_q

Das sieht auf den ersten Blick nicht kompliziert aus. Aber wie kann beim 
LO eine Phasenverschiebung von 90° im Bereich von 100MHz bis 4,4 GHz 
gewährleistet werden?

Falls es aber einen Chipsatz gäbe, der das schon kann. Das neuere WLAN 
spielt doch auf 5 GHz. Falls der Frequenzbereich in 30 MHz Schritten 
nach 5 GHz gemischt werden würde, könnte das Signal von dort 
weiterverarbeitet werden.

Ich stell mir sowas vor, nur für 5GHz:
http://www.superkuh.com/gnuradio/Elonics-E4000-Low-Power-CMOS-Multi-Band-Tunner-Datasheet.pdf

Allerdings ist es dann mit der Großsignalfestigkeit nicht weit her.

von ZF (Gast)


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Womit möchtest Du Deine Empfängerkette denn speisen? Außenantenne oder 
geht es um einen Messplatz? Im Falle einer exponierten und breitbandigen 
Antenne wirst Du um einen mitlaufenden Eingangsbandpass nicht umhin 
kommen. Was von so einer Antenne kommt ist erheblich und kann einen 
Widerstand messbar erwärmen! Und wenn dann noch die untere 
Empfindlichkeit in der Gegend des thermischen Rauschens liegen soll, 
also keine Dämpfung des Signals vor dem Mischer zulässig ist, dann ist 
der erste Mischer (bzw. dann sind die beiden IQ Mischer in der Skizze 
von Bernd) schnell kaputt gemacht. Und ein mitlaufendes Filter von 
100MHz bis 4,4GHz ist nicht trivial, ein umschaltendes Filter ziemlich 
umfangreich.

von Gerri W (Gast)


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Ok da werde ich mir nochmal Gedanken machen.

Nun habe ich immernoch ein Problem - Wenn ich jetzt einen LNA habe z.B. 
http://www.rfmd.com/CS/Documents/3377DS.pdf
Was ist nun die maximale sinnvolle Eingangsleistung mit der ich auf den 
drauf gehen kann (ohne Verzerrung, etc)? Wo finde ich diese im 
Datenblatt?

von ZF (Gast)


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Wenn Du vom output P1dB die Verstärkung abziehst kommst Du zu -6dBm 
Eingangspegel bei dem der Verstärker bereits nichtlinear ist. Die 
Kompressionspunktmessung erfolgt allerdings mit einem Einzelsignal, von 
einer Antenne kommen sehr viele Signale. Wenn die sich nicht alle 
miteinander mischen sollen musst Du deutlich im linearen Bereich 
bleiben.

von ZF (Gast)


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Korrigiere: -3dBm input P1dB

von Gerri W (Gast)


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ZF schrieb:
> Wenn Du vom output P1dB die Verstärkung abziehst kommst Du zu -6dBm
> Eingangspegel bei dem der Verstärker bereits nichtlinear ist. Die
> Kompressionspunktmessung erfolgt allerdings mit einem Einzelsignal, von
> einer Antenne kommen sehr viele Signale. Wenn die sich nicht alle
> miteinander mischen sollen musst Du deutlich im linearen Bereich
> bleiben.

Cool - also

max. inp. Pwr = P1dB - Gain

? Aber dann ziehe ich doch dB von dBm ab? Kann ich das so einfach?

Danke an alle die mir hier zur Seite stehen.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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von Simon K. (simon) Benutzerseite


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von ZF (Gast)


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> ? Aber dann ziehe ich doch dB von dBm ab? Kann ich das so einfach?

Ja das geht. dBm ist eine Leistung, statt 13dBm kannst Du auch 20mW 
schreiben. Von dBm kann man also dB abziehen.

von Gerri W (Gast)


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ZF schrieb:
> Ja das geht. dBm ist eine Leistung, statt 13dBm kannst Du auch 20mW
> schreiben. Von dBm kann man also dB abziehen.

Und nachdem dB ein reines Verhältnis ist, ist das Ergebnis logischer 
Weise dann auch auf 1mW berzogen - also dBm. Aaaah.

von ZF (Gast)


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Genau. 13dBm(=20mW) - 16dB = -3dBm(=0,5mW)

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Gerri

Versteif dich nicht zu sehr auf den Kompressionspunkt. Störungen wie 
Kreuzmodulation tauchen schon viel früher auf. Diese Mischprodukte 
steigen 3 mal so schnell an wie das Nutzsignal. Kaum tauchen sie auf, 
zischelt es schon überall. Beim DAB-Stick gibts dann überall 
Phantomlinien im Wasserfall.

2/3 der Linien im Wasserfall kommen nicht von der Antenne:
Beitrag "Re: 2m-Empfang mit DAB-Stick"

Ein Dioden-Ringmischer dämpft mit 6-7 dB. Das ist schlecht fürs 
Rauschen, also will man vorher mit z.B. 10 dB rauscharm verstärken. 
Jetzt bekommt aber der Mischer und die folgenden Stufen mehr Signal ab 
und die Mischprodukte steigen um 30 dB.

Stell dir vor, direkt neben einem durch Kreuzmodulation entstehenden 
Produkt befindet sich ein wichtiges, aber schwaches Signal. Dann wird 
das Nutzsignal durch das unerwünschte verdeckt/übertönt. Da nutzt auch 
ein rauscharmer Vorverstärker nichts, der hat es eher verursacht.

Schon durch die riesige Bandbreite von 30 MHz gibt das eine 
Gratwanderung. Desahlb ist auch IM2 ein Thema, weil Harmonische vieler 
Signale in den Empfangsbereich fallen können.

Gruß, Bernd

von Gerri W (Gast)


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Ok ich verstehe. Ich brauch nur irgendwie einen Faden an dem ich mich 
entlanghangeln kann. Das erste Ergebnis muss / kann ja kaum perfekt 
sein. Jetzt hätte ich noch eine weitere (dilettantische) Frage. Ich habe 
mal rumgerechnet (via P1db) mit meinem Mischer und meinem (vermuteten) 
Eingangssignal von -120 dBm = 0.244µV. Mein Mischer hat seinen Input 
P1dB irgendwo um die +10 dBm . Alles Hin und Her müsste ich dann ja 
eine Gesamtverstärkung von 130 dB haben. Wenn jetzt ein gewöhnlicher 
LNA +12 dB hat, dann brauch ich da ja 13 Stück hintereinander. Hab ich 
einen Denkfehler und ist sowas normal und sinnvoll realisierbar ???

von ZF (Gast)


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Die Verstärkung eines Empfängers verteilt sich auf die verschiedenen 
Stufen. Das Suchwort dazu heißt Pegelplan. Übern Daumen: Vor dem ersten 
Mischer nicht mehr Verstärkung als dessen Mischverluste + die Rauschzahl 
des nächsten Verstärkers um die unerwünschten Mischprodukte klein zu 
halten.

Wegen der von Dir errechneten 130dB: Nicht dass hier ein Missverständnis 
vorliegt, das Ziel ist nicht ein schwaches Wunschsignal schon an die 
Pegelgrenze des ersten Mischers zu bringen.

von B e r n d W. (smiley46)


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Falls das später mit einem ADC ausgewertet werden soll, reicht es soweit 
zu verstärken, bis das schwächste Signal die Auflösung des ADC erreicht 
oder das Doppelte.

Falls ein 12Bit ADC mit einem Bereich von +/- 1Volt +/- 2048 Schritte 
darstellen kann, müssen die 0,25µV auf 1mV verstärkt werden. Das 
entspricht 4000fach -> 72 dB. Falls jetzt ein 0,5mV Signal kommt, ist 
der ADC bereits am Anschlag.

Nur bei den ersten 1 oder zwei Stufen muss es sich um einen besonders 
rauscharmen Verstärker handeln. Es gibt auch welche, die 22 dB machen. 
Vorteilhaft wäre eine regelbare Stufe wie z.B. ein MC1350.

von Gerri W (Gast)


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ZF schrieb:
> or dem ersten
> Mischer nicht mehr Verstärkung als dessen Mischverluste

Können Mischverluste auch negativ sein (also z.B. +1.2 dB) oder habe ich 
falsch geschaut ? (Power Conversion Gain)

B e r n d W. schrieb:
> Nur bei den ersten 1 oder zwei Stufen muss es sich um einen besonders
> rauscharmen Verstärker handeln.

Was versteht man denn in Zahlen unter rauscharm? Also mal im Angesicht 
der momentanen Technologiemöglichkeiten von COTS-Teilen die ich bei 
Digikey/Farnell bekomme? So ca?

von B e r n d W. (smiley46)


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> Können Mischverluste auch negativ sein

Dioden-Ringmischer sind passiv, deshalb 6-7 dB Verluste. Aktive Mischer, 
wie z.B. die Gilbertzelle, können Verstärkungen >=15dB haben. Wichtiger 
ist hier jedoch auch die Linearität des Frequenzgangs von 0,1 bis 4,4 
GHz und die Großsignalfestigkeit. Letztere wirkt sich direkt auf den 
Stromverbrauch aus.


> Was versteht man denn in Zahlen unter rauscharm?

Mini-Circuits wäre so eine Anlaufstelle:
http://217.34.103.131/products/amplifiers_smt_low_noise_high_lin.shtml

von ZF (Gast)


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> Was versteht man denn in Zahlen unter rauscharm?

Das hängt wesentlich von Deiner Anwendung ab. Die Anforderung bei 
Radioastronomie ist anders als bei der Untersuchung des 
Oberwellenspektrums an Sendeanlagen.

Was genau hast Du denn vor? Willst Du z.B. Audio demodulieren (welche 
Modulationsart?) oder eine graphische Spektrumdarstellung (welche 
Parameter wie Dynamik, RBW, ... ?)? Wieviel der Schaltung soll analog 
sein, wieviel digital? Und welche Anforderungen sind verhandelbar? 0,1 
bis 4,4GHz ist für ein Erstlingswerk optimistisch.

von Gerri W (Gast)


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ZF schrieb:
> Was genau hast Du denn vor? Willst Du z.B. Audio demodulieren (welche
> Modulationsart?)

> 0,1
> bis 4,4GHz ist für ein Erstlingswerk optimistisch.

Die ursprüngliche Idee war es - solche nun ganz hippe - SDRs wie BladeRF 
oder HackRF zu bauen. Nur wollte ich - zu Lernzwecken - das ganze 
"diskret" aufbauen. Also keinen voll integrierten Empfänger (wie 
LMS6002D, LMS7002D oder AD9364) verwenden. Sondern alles selbst zu 
erarbeiten - Filter, LNA, Mischer, LO, ADC, FPGA und dann USB3.0. Dann 
träumt man ja von weiten Frequenzbereichen. Aber ich glaube ich 
reduziere mich jetzt auf 0 bis 500 MHz. Vielleicht ist das besser zu 
machen. Behalte ich mir eben die Utopie bei der 30 MHz Bandbreite bei.

von B e r n d W. (smiley46)


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Der Receiver der UNI-Twente ist ja sicher bekannt:
http://wwwhome.cs.utwente.nl/~ptdeboer/ham/sdr/

Dann fang doch damit an:

- Bandpass von 40...70 MHz
- Oszillator bei ca. 55 MHz
- Phasenschieber mit festen 0° und 90°
- mit zwei Mixern per Quadratur ins Basisband mischen
- die Signale I und Q durch je einen 15 MHz Tiefpass jagen
- 2 ADCs zum sampeln, Samplerate ca. 38 MHz
- mit FPGA weiterverarbeiten
- mit GBit Netzwerk oder USB3.0 in den PC

Jetzt kann jedes beliebige Signal auf den Bereich 40...70 MHz umgesetzt 
und von dort gesampelt werden. Ob das jetzt 200-230 MHz sind oder von 
einer 1.ZF, die bei 600-630 MHz liegen könnte, kannst Du Dir später 
überlegen. Der Bereich 0-80 MHz ist dann allerdings wegen 
Überschneidungen nur über den Umweg der 1.ZF erreichbar.

von RASDR (Gast)


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For Radio Astronomy SDR - please take a look at RASDR research group:

http://rasdr.org

Hope this helps.

Best Wishes.

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