Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Fehler bei PWM angesteuerte LED


von Marcel S. (derschlangen)


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Hallo und guten Abend zusammen.

Ich baue zurzeit an einer Schaltung bei der mit PWM eine LED gedimmt 
werden soll. Leider stehe ich bei meinem "Hobby" Elektrotechnik noch so 
weit am Anfang das ich das Fehlerbild welches sich eingestellt hat nicht 
erklären kann. Da auf dem Screenshot nicht alle Daten zu sehen sind hier 
noch eine paar zusätzliche Erklärung: Als LED wurde eine SuperFlux LED 
Nichia NSPWR70CSS P9 weiß mit 3,1V und 50mA Vorwärtsstrom gewählt. Als 
Spannungsversorgung wurde eine Thionylclohrid Batterie der Firma Saft 
gewählt welche 3,6V hat (LST14500).

Jetzt meine Frage(n):
Warum geht die Spannung nie ganz auf Null zurück? Die Unsauberen Spitzen 
sind nicht so wichtig da ich denke das beim Dimmen einer LED das 
qualitativ wenig ausmacht jedoch das nicht auf null gehen ist störend. 
Woran liegt das Problem und wie kann man das in den Griff kriegen?

Muss ich am LED Kreis noch etwas verändern und kann damit etwas 
verbessern?

Gibt es einen besseren FET Typ? Irgendwie bin ich was FET's angeht 
leider noch recht ungeschult. Auf was für Werte im Datenblatt muss ich 
da achten um ein FET passend auszuwählen?


Ich bedanke mich jetzt schon mal für eure Hilfe und bitte bei aller 
Kritik denkt dran ich mache das als Hobby und bin nicht mal ein Jahr 
autodidaktisch dabei...

von AB Endstufe (Gast)


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Welche Aufgabe haben Q1 und Q2? Vielleicht vertauscht?

von hinz (Gast)


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1) Da fehlt ein Vorwiderstand um den LED-Strom zu begrenzen.

2) Die Treiberstufe ist überflüssig.

3) Du solltest eine der CMOS Versionen des 555 verwenden

4) Der MOSFET ist mäßig geeignet, zu hohe Thresholdspannung.

5) Li/SOCl_2 Batterien sind sehr teuer.

von Marcel S. (derschlangen)


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hinz schrieb:
> 1) Da fehlt ein Vorwiderstand um den LED-Strom zu begrenzen.
Hallo daran habe ich auch gedacht hab es dann aber verworfen nach dem 
ich im Datenblatt gesehen habe das die Spannung schon einbricht auf 
3,2V. Gehe ich richtig davon aus das ich Rv dann mit den 0,1V und 
maximal 50mA berechne?


hinz schrieb:
> 2) Die Treiberstufe ist überflüssig.
Im Zuge eines kleinen Anfalls von Größenwahnes hab ich die Treiberstufe 
dort eingebaut weil ich gerne nach der Nichia versuchen wollte das ganze 
auf eine Cree XM-L um zu basteln. Ein Kollege der nach meiner Meinung 
viel mehr Ahnung als ich hat, sagte ich solle das in diesem Fall dann so 
bauen. Ist auch in diesem Fall der Verzicht auf den Treiber möglich?


hinz schrieb:
> 3) Du solltest eine der CMOS Versionen des 555 verwenden
Das war so geplant da ich das schon das ein oder andere mal gelesen 
habe.


hinz schrieb:
> 4) Der MOSFET ist mäßig geeignet, zu hohe Thresholdspannung.
Wie bereits erwähnt da hab ich so gar keine Ahnung von, wurde in der 
Simulation ausgewählt im Sinne: Womit sieht es am besten aus.


hinz schrieb:
> 5) Li/SOCl_2 Batterien sind sehr teuer.
Da es sich um den Aufbau von eines einzigen Prototypen handelt war das 
für mich zu verschmerzen. Aber hier gilt auch wie an anderer Stelle: Aus 
Mangel an Erfahrung auf die bekannten Modelle zurückgegriffen.


Danke für eine Antworten.

von hinz (Gast)


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Marcel Schlangen schrieb:
>> 1) Da fehlt ein Vorwiderstand um den LED-Strom zu begrenzen.
> Hallo daran habe ich auch gedacht hab es dann aber verworfen nach dem
> ich im Datenblatt gesehen habe das die Spannung schon einbricht auf
> 3,2V. Gehe ich richtig davon aus das ich Rv dann mit den 0,1V und
> maximal 50mA berechne?

Du interpretierst das Datenblatt falsch.


> hinz schrieb:
>> 2) Die Treiberstufe ist überflüssig.
> Im Zuge eines kleinen Anfalls von Größenwahnes hab ich die Treiberstufe
> dort eingebaut weil ich gerne nach der Nichia versuchen wollte das ganze
> auf eine Cree XM-L um zu basteln. Ein Kollege der nach meiner Meinung
> viel mehr Ahnung als ich hat, sagte ich solle das in diesem Fall dann so
> bauen. Ist auch in diesem Fall der Verzicht auf den Treiber möglich?

Solange du innerhalb der SOA des MOSFET bleibst und die Frequenz niedrig 
ist kannst und solltest du auf einen Treiber verzichten.

von Mike (Gast)


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Marcel Schlangen schrieb:
> Im Zuge eines kleinen Anfalls von Größenwahnes hab ich die Treiberstufe
> dort eingebaut weil ich gerne nach der Nichia versuchen wollte das ganze
> auf eine Cree XM-L um zu basteln.
Auch die Cree XM-L2 (die XM-L wird IMHO von Cree gar nicht mehr 
hergestellt) kannst du z.B. mit einem IRLML6244 direkt vom NE555 
ansteuern. Die max. 3A sollte der locker wegstecken.

von Harald W. (wilhelms)


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Marcel Schlangen schrieb:

>> 1) Da fehlt ein Vorwiderstand um den LED-Strom zu begrenzen.
> Hallo daran habe ich auch gedacht hab es dann aber verworfen nach dem
> ich im Datenblatt gesehen habe das die Spannung schon einbricht auf
> 3,2V.

Dieser "Einbruch" trägt aber sehr zumÜberleben Deiner LED bei.
Eine PWM ersetzt keine Strombegrenzung.

>> 2) Die Treiberstufe ist überflüssig.
> Im Zuge eines kleinen Anfalls von Größenwahnes hab ich die Treiberstufe
> dort eingebaut

Der 555 enthält bereits eine solche Treiberstufe, die in den meisten
Fällen ausreichen sollte.

>> 3) Du solltest eine der CMOS Versionen des 555 verwenden
> Das war so geplant da ich das schon das ein oder andere mal gelesen
> habe.

Der einfache 555 hat zwar eine grössere Treiberleistung, erzeugt
aber andererseits eine hohe Stromspitzeim Umschaltmoment. Diese
muss man mit einem KerKo direkt an den Anschlussklemmen abblocken.
Gruss
Harald

von MaWin (Gast)


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Marcel Schlangen schrieb:
> Woran liegt das Problem und wie kann man das in den Griff kriegen?

Bist du derselbe wie in

Beitrag "PWM-Regelung mit Dauersignal bauen?"

und fragst einfach nichmal weil dir die Antwort nicht gefallen gat?

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Marcel Schlangen schrieb:
> hinz schrieb:
>> 1) Da fehlt ein Vorwiderstand um den LED-Strom zu begrenzen.
> Hallo daran habe ich auch gedacht hab es dann aber verworfen nach dem
> ich im Datenblatt gesehen habe das die Spannung schon einbricht auf
> 3,2V. Gehe ich richtig davon aus das ich Rv dann mit den 0,1V und
> maximal 50mA berechne?

Damit bist du bei einem weiteren Prolem. Deine Batterie und deine LED 
sind keine gute Paarung. Wohl mag die Batterie eine Nennspannung von 
3.6V haben und die LED eine typische Flußspannung von 3.1V. Aber in 
der Realität fällt die Spannung der Batterie ab, wenn die Batterie 
langsam leer wird. Und die Flußspannung der LED ist exemplar- und 
temperaturabhängig.

Wenn die Werte so nah beieinander liegen, gibt es schlicht keine gute 
Wahl für den Vorwiderstand. Wenn man ihn groß genug wählt, daß auch im 
worst case der Maximalstrom der LED eingehalten wird, dann ist der Strom 
bei "normalen" Bedingungen viel kleiner, als man ihn haben will.

> hinz schrieb:
>> 2) Die Treiberstufe ist überflüssig.
> Im Zuge eines kleinen Anfalls von Größenwahnes hab ich die Treiberstufe
> dort eingebaut weil ich gerne nach der Nichia versuchen wollte das ganze
> auf eine Cree XM-L um zu basteln. Ein Kollege der nach meiner Meinung
> viel mehr Ahnung als ich hat, sagte ich solle das in diesem Fall dann so
> bauen. Ist auch in diesem Fall der Verzicht auf den Treiber möglich?

Ein (CMOS)-555 hat bereits eine recht leistungsfähige Endstufe. Der kann 
durchaus auch einen fetteren FET treiben. Deine 50mA sind dermaßen 
Pillepalle, daß man gar keinen FET findet, der dafür zu klein sein 
könnte. Auf jeden Fall sollte man den FET nicht zu groß wählen. Denn 
FETs, die sehr große Ströme schalten können, haben dann auch große 
Gate-Kapazitäten und erfordern stärkere Treiber.

Allerdings ist für eine PWM-Stufe die Schaltgeschwindigkeit sowieso 
zweitrangig. Mehr als 100 oder vielleicht 200Hz braucht man da nicht.


Richtig baut man sowas mit einem Schaltregler und regelt dabei den 
Strom durch die LED. Einen Vorwiderstand im eigentlichen Sinn gibt es 
dabei nicht.


Und was deine Frage angeht, warum die Spannung am Gate nicht auf 0 
fällt: mit der Treiberstufe die du da verwendest, kann sie das natürlich 
nicht. Die Ausgangsspannung dieser Treiberstufe ist in jeder Richtung um 
eine Basis-Emitterspannung geringer als die Eingangsspannung.


XL

von Marcel S. (derschlangen)


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MaWin schrieb:
> Marcel Schlangen schrieb:
>> Woran liegt das Problem und wie kann man das in den Griff kriegen?
>
> Bist du derselbe wie in
>
> Beitrag "PWM-Regelung mit Dauersignal bauen?"
>
> und fragst einfach nichmal weil dir die Antwort nicht gefallen gat?

Nein das ist nicht so. Sollte aber auch am Benutzernamen aufgefallen 
sein.

Axel Schwenke schrieb:
> Marcel Schlangen schrieb:
>> hinz schrieb:
>>> 1) Da fehlt ein Vorwiderstand um den LED-Strom zu begrenzen.
>> Hallo daran habe ich auch gedacht hab es dann aber verworfen nach dem
>> ich im Datenblatt gesehen habe das die Spannung schon einbricht auf
>> 3,2V. Gehe ich richtig davon aus das ich Rv dann mit den 0,1V und
>> maximal 50mA berechne?
>
> Damit bist du bei einem weiteren Prolem. Deine Batterie und deine LED
> sind keine gute Paarung. Wohl mag die Batterie eine Nennspannung von
> 3.6V haben und die LED eine typische Flußspannung von 3.1V. Aber in
> der Realität fällt die Spannung der Batterie ab, wenn die Batterie
> langsam leer wird. Und die Flußspannung der LED ist exemplar- und
> temperaturabhängig.
So etwas habe ich mir auch gedacht bin aber wegen des Datenblattes der 
Batterie der Meinung gewesen das ein Wert über 3,1V relativ lange 
aufrecht erhalten wird bevor es rapide abwärts geht wenn die Batterie 
leer ist. Hab an diesem Rechner leider das Datenblatt nicht zur Hand, 
glaube aber das ich hier auch falsch gelegen habe und du recht hast.

> Wenn die Werte so nah beieinander liegen, gibt es schlicht keine gute
> Wahl für den Vorwiderstand. Wenn man ihn groß genug wählt, daß auch im
> worst case der Maximalstrom der LED eingehalten wird, dann ist der Strom
> bei "normalen" Bedingungen viel kleiner, als man ihn haben will.
>
>> hinz schrieb:
>>> 2) Die Treiberstufe ist überflüssig.
>> Im Zuge eines kleinen Anfalls von Größenwahnes hab ich die Treiberstufe
>> dort eingebaut weil ich gerne nach der Nichia versuchen wollte das ganze
>> auf eine Cree XM-L um zu basteln. Ein Kollege der nach meiner Meinung
>> viel mehr Ahnung als ich hat, sagte ich solle das in diesem Fall dann so
>> bauen. Ist auch in diesem Fall der Verzicht auf den Treiber möglich?
>
> Ein (CMOS)-555 hat bereits eine recht leistungsfähige Endstufe. Der kann
> durchaus auch einen fetteren FET treiben. Deine 50mA sind dermaßen
> Pillepalle, daß man gar keinen FET findet, der dafür zu klein sein
> könnte. Auf jeden Fall sollte man den FET nicht zu groß wählen. Denn
> FETs, die sehr große Ströme schalten können, haben dann auch große
> Gate-Kapazitäten und erfordern stärkere Treiber.
Ich habe einen hier vorgeschlagenen FET mal testweise bestellt, ebenso 
die CMOS 555 Version.

> Allerdings ist für eine PWM-Stufe die Schaltgeschwindigkeit sowieso
> zweitrangig. Mehr als 100 oder vielleicht 200Hz braucht man da nicht.
Das habe ich ebenso gesehen und ich meine zwischen 200 und 500Hz 
irgendwas berechnet.

>
> Richtig baut man sowas mit einem Schaltregler und regelt dabei den
> Strom durch die LED. Einen Vorwiderstand im eigentlichen Sinn gibt es
> dabei nicht.
Das versuche ich als nächstes nur vor dem basteln stehen meistens 
etliche Stunden lesen lesen lesen

> Und was deine Frage angeht, warum die Spannung am Gate nicht auf 0
> fällt: mit der Treiberstufe die du da verwendest, kann sie das natürlich
> nicht. Die Ausgangsspannung dieser Treiberstufe ist in jeder Richtung um
> eine Basis-Emitterspannung geringer als die Eingangsspannung.
Das habe ich noch nicht 100% verstanden werde aber mal versuchen ob ich 
das mal in Multisim nachmessen kann was du da genau meinst.


Ansonsten möchte ich mich für die sehr gute Antwort bedanken.



P.S.: Entschuldigung für die späte Antwort aber Ostern mit der Familie 
und der erste Arbeitstag sind dazwischen gekommen.

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