Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Navi an Simson Schwalbe 6 Volt


von Thomas (Gast)


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Hallo,

ich plane mit meiner alten Simson Schwalbe eine längere Reise. Ich 
möchte mein Navi was ich eigentlich fürs Auto gekauft habe benutzen. Es 
hat einen normalen USB Anschluss (mikro).
Die Batterie der Schwalbe hat einen Nennwert von 6 Volt. Damit wird die 
Beleuchtung betrieben.
Meine Idee war es jetzt die 6 Volt anzuzapfen und mit einem 
Spannungsregler die 5 Volt für das Navi zu erzeugen.
Da ich das Steckbar mache, sollte das keine TÜV abnahme erfordern (ist 
ja wie ein Zigarettenanzünder).

Fragen?
Wie sieht das mit Spannungsspitzen aus?
Ist da ein Low-Drop-Regler ausreichend (6 auf 5 ist relativ knapp), weiß 
nicht wie weit die Batteriespannung unter 6 Volt fällt je nach 
Ladezustand, viell. ist es ja auch eine positiver Effekt da die Batterie 
nicht belastet wird, wenn Batterie eh leer.
Wie finde ich raus, ob die Lichtmaschineneleistung reicht (leider muss 
man ja auch tagsüber mit Licht fahren).

Vielen Dank.
Mfg
Thomas

von Helge A. (besupreme)


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Wenn du fährst, wird eh auf annähernd 7V geladen. Und wenn die Kiste 
steht oder du bremst - Die Navis haben doch nen kleinen Akku drin, oder?

Zur Sicherheit noch nen 1 Ohm und nen fetten Elko vor den 5V-Regler. Nur 
damit irgendwas die Spitzen wegfängt, die bei Bremslicht-aus oder 
Licht-aus kommen können.

Hauptsache, die Zündung stört nit den Navi.. Probefahrt macht Sinn. Wie 
weit solls denn gehn?

von BattMan (Gast)


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Helge A. schrieb:
> fetten Elko vor den 5V-Regler. Nur
> damit irgendwas die Spitzen wegfängt,

"Ein fetter Elko" unterdrückt nicht die Spannungspitzen. 100nF keramisch
sind hier angesagt.
Warum denken alle, dass Spannungspitzen von dicken Elkos abgefangen 
werden?
Mit nichten ist das so! Das sind sehr kurze Impulsspitzen, das juckt den 
"fetten Elko" nicht.
Parallel zum keramischen C einen Elko einzubauen macht Sinn, der 
überbrückt
Spannungseinbrüche, wenn bspw. das Bremslicht eingeschaltet wird und die 
LIMA ein bissel mehr zu tun bekommt.
Würde allerdings lieber zu einem StepUp-Wandler raten, der 12V liefert 
und das Navi, das einen 12V Adapter fürs Auto haben sollte, direkt via 
dem Autoadapter betreiben. Ist stabiler in der Versorgung.

von Holger (Gast)


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Thomas schrieb:
> Wie sieht das mit Spannungsspitzen aus?
http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.23

Die dort genannten Spannungen kannst Du für 6V-Systeme halbieren.
Aber gerade bei den alten mechanischen Unterbrechern und LIMA-Reglern, 
würde ich mit hohen Spikes auf der Versorgungsleitung rechnen.

Holger

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Guzzi mit Kontaktzündung: über 300 V Spitzen (mit Scope gemessen).

von F. F. (foldi)


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Joachim Drechsel schrieb:
> Guzzi mit Kontaktzündung: über 300 V Spitzen (mit Scope gemessen).

Mal aus dem Bauch und ohne vorher zu gucken gefragt: Reicht da eine 
typische Schaltung mit Zenerdiode aus?

von Joerg F. (felge1966)


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Die Simson Fahrzeuge haben aber keine richtige Lichtmaschine sondern nur 
einzelne Spulen für Licht, Zündung und Rücklicht. Da gibts keine 
Regelung.
Die 6V gelten nur bei der angegebenen Last der Verbraucher. Ist diese 
höher, kommen die 6V nicht mehr zu Stande.

von Icke ®. (49636b65)


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Die Batterie in der Schwalbe versorgt nur die Blinker und die Hupe, 
sonst nichts. Geladen wird sie von einer separaten Spule im 
Magnetzünder, die Gleichrichtung erfolgt mittels Einweg-Diode. Siehe 
Schaltplan:

http://www.a-k-f.de/moser/kr51.pdf

Die Stromversorgung für das Navi muß auf jeden Fall sehr gut gegen 
Spannungsspitzen abgesichert sein, da der Blinkgeber thermomechanisch 
arbeitet und Abreißfunken erzeugt sowie Induktivitäten im 
Ladestromstromkreis vorhanden sind. Ein paar Kondensatoren allein 
reichen nicht, ich würde wenigstens noch eine Drossel und eine 
Suppressordiode vorsehen.

von Thomas Forster (Gast)


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Ic hahbe an einer Honda Cy50 auch ein Navi betrieben. Die Honda hat 
ebenfalls eine eigene Ladespule mit Einweg-Gleichrichter und 
mechanischem Blinker.
Für die Ladeschaltung habe ich einen LM2940 CT5 verwendet. Davor noch 
Drossel und Transil. Hat wunderbar funktioniert.

Pollin 351 204 funktioniert auch.

von Harald W. (wilhelms)


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Thomas Forster schrieb:

> Pollin 351 204 funktioniert auch.

An 6V?

von Thomas (Gast)


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Danke für Eure Antworten,

Mir scheint das Umsetzen auf 12 Volt und verwenden des orginal 
Ladegeräts am sinnvollsten, denn dies sollte das Navi bestmöglich 
schützen (sollte ja eine Schutzbeschaltung haben).
Somit bräuchte ich nur noch eine Schutzbeschaltung für den Stepup.

von Leo B. (luigi)


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Wenn ich mich nicht irre, dann sind das ja eh 6V AC. Da würd ich mit ner 
Ladungspumpe gleich rund 12V draus machen. Dann kannste da direkt den 
KFZ-Adapter nutzen.
Am Ausgang von der Ladungspumpe machst du dann eine ganze Bank von 
Kondensatoren rein (100n Keramisch + 1µ Keramisch + 270µ Elko z.B.), 
dann sind auch Spannungsspitzen kein Problem mehr.

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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Auch DC/DC-Wandler haben einen Eigenbedarf. Such Dir einen 
Zigarettenanzünder und teste ob ein normales Kfz-Handy-Ladegerät für 
9,99€ dort schon ausreichend lädt bei 7V.

Eine simple 3A-Gleichrichterdiode in Sperrichtung von + nach - hat bei 
meinem alten Auto schon einige wunderliche Schäden (die durch die 
Abschaltung Zündung entstehen) verhindert. Das wird auch bei einer 
Schwalbe kaum schaden.

von Thomas F. (igel)


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oszi40 schrieb:
> Auch DC/DC-Wandler haben einen Eigenbedarf. Such Dir einen
> Zigarettenanzünder und teste ob ein normales Kfz-Handy-Ladegerät für
> 9,99€ dort schon ausreichend lädt bei 7V.

Hab ich gemacht. Der obige Pollin-Adapter funktioniert.

Thomas

(Ich arbeite nicht da;-)

von Thomas (Gast)


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Also ich habe gerade den orinal Adapter des Navigon Navis an ein 
Netzteil gehängt. Die Ladeleuchte leuchtet ab ca 5 Volt bei ca 250 mA. 
Bei 6 Volt sind es schon 700 mA. Schein also ohne alles zufunktionieren. 
Ich überlege ob ich mal versuche das Ding aufzubekommen.

von Thomas (Gast)


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So hier mal zwei Fotos. Nicht die Besten, ich weis.
Es ist auf jeden Fall die Diode in Sperrichtung zu sehn, zwei 
Keramikkondensatoren und danach eine Spule L1.
Der Rest wird der DCDC Wandler sein. Also relativ hochwertig und nicht 
wie in den ganz billigen mit 7805.
Leider finde ich zu dem Schaltregler kein Datenblatt.
Bezeichnung ist SUPA 6a1053

von Hans (Gast)


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Thomas schrieb:
> Die Ladeleuchte leuchtet ab ca 5 Volt bei ca 250 mA.
> Bei 6 Volt sind es schon 700 mA.
5V * 0,25A = 1,25W
6V * 0,7A  = 4,2W

Thomas schrieb:
> Der Rest wird der DCDC Wandler sein.
Irgendetwas passt da nicht. Bei einem DCDC-Wandler sollte die 
Leistungausfnahme ungefähr gleich bleiben und nicht so sprunghaft 
ansteigen.
Oder schaltet sich bei 6V die integrierte Ladeelektronik für den Akku 
zu?

Hans

von Thomas (Gast)


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Hans schrieb:
> Thomas schrieb:
>> Die Ladeleuchte leuchtet ab ca 5 Volt bei ca 250 mA.
>> Bei 6 Volt sind es schon 700 mA.
> 5V * 0,25A = 1,25W
> 6V * 0,7A  = 4,2W

Könnte doch passen wenn der eine fixe Ausgangsspannung von 5 Volt hat 
und bei einer Eingangsspannung von 5 Volt nicht richtig läuft.

> Thomas schrieb:
>> Der Rest wird der DCDC Wandler sein.
> Irgendetwas passt da nicht. Bei einem DCDC-Wandler sollte die
> Leistungausfnahme ungefähr gleich bleiben und nicht so sprunghaft
> ansteigen.
> Oder schaltet sich bei 6V die integrierte Ladeelektronik für den Akku
> zu?
>
> Hans

Der DCDC wird einfach nicht gescheit funktionieren, wenn die Spannung 
unter 6 Volt ist, da er nicht gescheit regeln kann.

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