Forum: Platinen Platinen Ätzen mit Essig/H2O2/Kochsalz


von Tim  . (cpldcpu)


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Ich bin zufällig auf das hier gestoßen:

http://www.instructables.com/id/Is-the-best-PCB-etchant-in-every-kitchen-/?ALLSTEPS

Hier wird eine Methode propagiert, in der Platinen mit einer Mischung 
aus Essig, Wasserstoffperoxid und Kochsalz (NaCl) geätzt werden. Der 
Vorteil ist natürlich, dass man die Zutaten wirklich in jeder Drogerie 
bekommt.

Hat damit jemand Erfahrungen?

von Leser (Gast)


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Tim    schrieb:
> Wasserstoffperoxid

Tim    schrieb:
> man die Zutaten wirklich in jeder Drogerie
> bekommt

Wirklich ?

von Tim  . (cpldcpu)


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Leser schrieb:
> Tim    schrieb:
>> Wasserstoffperoxid
>
> Tim    schrieb:
>> man die Zutaten wirklich in jeder Drogerie
>> bekommt
>
> Wirklich ?

Ja, die 3% veriante gibts überall. Bei 30% H2O2 ist inzwischen schwer.

von 0815 (Gast)


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Hört mir auf mit instabilen Ätzlösungen, sowas ist der reine Müll. Nie 
im Leben günstiger als Eisen3, oder gar Kupferchlorid + Sauerstoff...
Und seit H2O2 praktisch nur noch als Spurenelemente erhältlich sind, 
holt man sich zwangsläufig nur jede Menge Wasser mit in die Ätzlösung...

von 0815 (Gast)


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Wunderer schrieb im Beitrag #3651974:
> 0815 schrieb:
>> Hört mir auf mit instabilen Ätzlösungen, sowas ist der reine Müll. Nie
>> im Leben günstiger als Eisen3, oder gar Kupferchlorid + Sauerstoff...
>> Und seit H2O2 praktisch nur noch als Spurenelemente erhältlich sind,
>> holt man sich zwangsläufig nur jede Menge Wasser mit in die Ätzlösung...
>
> Was bist du denn für ein Wicht?

Dir gefällt offenbar diese Wahrheit nicht?

P.S. mit 104 Kg Lebendgewicht habe ich noch keinen Wicht gesehen...;-)

von Matthias L. (limbachnet)


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Meine Begeisterung hält sich in Grenzen - der Autor hat 11 Minuten für 
das Ätzen mit den Haushaltsmitteln gebraucht, wenn er die ganze Zeit mit 
dem Schwamm herumgewischt hat und hat 20 Minuten ohne Wischeln 
gebraucht.

Da ist Eisen3 doch schneller, und die Salzsäure-Kupferchlorid-Variante 
erst recht.

Und dann schreibt der Autor: "the solution does not stay efficient very 
long". Hm. Demnach hat man bei dem Zeug schneller einen Kanister 
verbrauchter Ätzlösung zusammen als bei den etablierten Lösungen.

Immerhin - wenn Salzsäure und Peroxid irgendwann nur noch in komplett 
verwässerten Konzentrationen zu bekommen sind und Eisen3 auch wegen 
wasweißich nicht mehr gehandelt werden darf, dann wird so ein Rezept mit 
Hausmitteln schon interessant - aber eben erst dann.

von 0815 (Gast)


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Matthias L. schrieb:
> Und dann schreibt der Autor: "the solution does not stay efficient very
> long". Hm. Demnach hat man bei dem Zeug schneller einen Kanister
> verbrauchter Ätzlösung zusammen als bei den etablierten Lösungen.

Denke, damit spielt er eher auf das instabile H2O2 an. Also die Lösung 
ist dann nicht verbraucht, sondern man muss sie nur mit mit 
Wasserstoffperoxid angehauchtem Wasser deutlich strecken...;-)

Matthias L. schrieb:
> und Eisen3 auch wegen
> wasweißich nicht mehr gehandelt werden darf

Ist ja schon fast so weit!

Bei Salzsäure wird das Verbot aber schwierig werden, das ist ja nun 
dummerweise eine Massenchemikalie schlechthin. Auch könnte man sowas 
leicht selbst herstellen, solange nicht auch Kochsalz und Strom verboten 
werden...;-)
Ich denke, daß eines Tages alle Bastler zur kurioserweise auch besten 
und günstigsten Ätzlösung (Kupferchlorid/Salzsäure) gezwungen werden. 
Vorher ist da ja keine Einsicht möglich, siehe diverse Threads. Was der 
Bauer nicht kennt...;-)

von Udo W. Alz (Gast)


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Wenn alle Stricke reissen:

Wasserstoffperoxid steht bei jedem Friseur der Welt KANISTERWEISE im ... 
ähem ... "Backoffice" - jedenfalls, solange die Farbe Blond irgendwie 
gefragt ist.

Wer es nicht schafft, dort für ein Butterbrot einen Kanister loszueisen, 
der kann hier ordern:

http://www.basler-haarkosmetik.de/index.php?stoken=19D4EFC0&lang=0&cl=search&searchparam=wasserstoffperoxyd

Oder hier:
http://www.friseurversand.com/friseurbedarf/wasserstoffe-entwickler/?sPage=1&sPerPage=48
Ladengeschäft:
http://www.oeffnungszeitenbuch.de/filiale/Augsburg-Gerle%2B%2526%2BSchwab%2BFriseurbedarf-595816L.html

Die Drogeriekette Müller hatte eigentlich auch immer H2O2 in allen 
größeren Filialen vorrätig (und auch noch ein paar andere Chemikalien), 
ich weiß aber nicht mehr, in welchen Konzentrationen und ob das noch so 
ist. In den kleineren Filialen übrigens nicht.

von hobbychemiker (Gast)


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12% H2O2? Das riecht ja für einiges.

Also, wer testet jetzt das Platinenätzen mit Bio-Essig und Jodsalz vom 
Discounter und Haarbleichmittel vom Friseur?

von Schimanski (Gast)


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Genau: H2O2 als Tabletten zum Haarefärben und A300 saures Fotofixiersalz 
(so hieß das Zeug, gab es im DDR-Fotofachhandel). Jetzt eine Tablette 
H2O2 nehmen und das Fotofixiersalz als kleines Häufchen drüberkippen, 
draufspucken, wegrennen und dem Schuldirektor im Nachhinein erklären 
müssen, das man als Achtklässler KEINE Streichhölzer mit in die Schule 
nahm, sondern man das mit Spucke hochgehen lässt. Was der natürlich 
nicht geglaubt hat...
Der Direx war damals so alt, wie ich heute. Jetzt verstehe ich auch, 
warum der unbedingt wissen wollte, WIE das funktioniert :) Schliesslich 
musste ich ALLES bei ihm abliefern.

von Karl-Otto (Gast)


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Schimanski schrieb:

> Genau: H2O2 als Tabletten zum Haarefärben und A300 saures Fotofixiersalz
> (so hieß das Zeug, gab es im DDR-Fotofachhandel). Jetzt eine Tablette
> H2O2 nehmen und das Fotofixiersalz als kleines Häufchen drüberkippen,
> draufspucken, wegrennen und dem Schuldirektor im Nachhinein erklären

Wenn es morgen früh um 6 Uhr bei dir klingelt, dann wird es nicht der 
Milchmann sein.

von Max H. (hartl192)


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Thema verfehlt: Hier geht's um das Ätzen von Platinen.

von Max H. (hartl192)


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Karl-Otto schrieb im Beitrag #3685047:
>> Max H. schrieb:
>>
>> Thema verfehlt: Hier geht's um das Ätzen von Platinen.
>
> Dich hat keiner gefragt?
Dich und "Schimanski" auch nicht.

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Dehner verkauft noch H2O2 mit max. 19 Prozent gegen Vorlage des 
Ausweises, soweit ich weiß (als ich letztes Mal gekauft habe ging es 
noch ohne).
Aquarien/Gartenteich-Abteilung gegen zu viele Algen - ob die Fische das 
überleben?
Die Säure darf anscheinend auch schwächer sein, wenn es auch mit Essig 
geht. HCl gibts noch im Bauhaus, Farbenabteilung <24 Prozent

von TomA. (Gast)


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Hallo Christoph,

es geht auch ohne H2O2, die Lösung regeneriert auch mit Luftsauerstoff. 
Ich habe erst vor kurzem begonnen mit Essig/Salz zu ätzen, vorher 
benutzte ich HCl/H2O2. Das Grundprinzip ist aber bei beiden Verfahren 
das gleiche. Anfangs war mein Salatdressing noch zu schwach um eine 
Platine in vernünftiger Zeit zu  ätzen. Doch mit jeder geätzten Platine 
wird sie kräftiger.
Den Versuch die Lösung mit H2O2 zu regenerieren hat sie durch kräftige 
Gasbildung und Erwärmung an der Oberfläche beantwortet. Habe das 
schnellregenerieren gleich wieder aufgegeben, ist auch gar nicht nötig. 
Man muß die Lösung, im offenen Gefäß, einfach nur stehen lassen und sie 
regeneriert sich selbst.

Die Säure ist am Ätzvorgang nicht beteiligt (das erledigt das grüne 
Cu2Cl). Das ist alles in Beiträgen und Artikeln hier beschrieben. Z.B: 
"Ätzen mit luftgenerierten Kupfer2chlorid".

Mein "Salatdressing" hat inzwischen eine hohe Dichte erreicht und ätzt 
beinahe schon so gut wie die HCl-Lösung.

Gruß. Tom

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Christoph Kessler (db1uq) schrieb:
> Dehner verkauft noch H2O2 mit max. 19 Prozent gegen Vorlage des
> Ausweises, soweit ich weiß (als ich letztes Mal gekauft habe ging es
> noch ohne).
> Aquarien/Gartenteich-Abteilung gegen zu viele Algen - ob die Fische das
> überleben?

Ja tun sie. Habe das mal ausprobiert als ich ein Blaualgenproblem hatte. 
Man muß das AQ natürlich dabei dauerüberwachen.

von Tim  . (cpldcpu)


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TomA. schrieb:
> Anfangs war mein Salatdressing noch zu schwach um eine
> Platine in vernünftiger Zeit zu  ätzen. Doch mit jeder geätzten Platine
> wird sie kräftiger.

Hast Du die Lösung mit blanken Platinen "angefixed"? Welche 
Konzentrationen nutzt Du?

Inzwischen hat sich das Platinenätzen ja zur McGyver-Lösung entwickelt: 
Töner Transfer über alte Zeitschriftenseiten mit Bügeleisen, Ätzen mit 
Salatdressing :)

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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So wie nachm Krieg ;-)

von TomA. (Gast)


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Hallo Tim,

ich habe einfach Kupferdrahtreste darin aufgelöst. Die Dichte weiß ich 
nicht, habe keine genaue Waage. Ich führe die Lösung mit einem 
ordentlichen Salzdepot im Aufbewarungsgefäß.

Im Moment ist sie wieder dunkel gefärbt, da ich grad wieder etwas 
Kupferdraht darin gelöst habe. Im Bild ist unten in der Flasche das Salz 
gut zu sehen und die normale grüne Färbung.

@Abdul: Besser wie nach dem Krieg, denn die Brühe regeneriert sich an 
der Luft selbst und wird mit jeder geätzten Platine kräftiger :)

Und das Beste daran: Ohne Salzsäure und ohne Peroxid!!!

von TomA. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Habe das Bild vergessen, hier ist es :)

von Lutz H. (luhe)


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Einfach Essig, Kupfer und  Kochsalz und damit Ätzen?

von why_me (Gast)


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Sieht aber schon ziemlich widerlich aus das Zeug und den Ätzfortschritt 
sieht man wohl auch nicht, oder?

von Teo D. (teoderix)


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He Jungs, hört auf mit den Scheiß, sonst verbieten DIE auch noch Essig 
u. Salz :D


PS: Ihr Pfeifen, jetzt habt ihr's geschafft, nu MUSS ich den Scheiß 
auch ausprobieren :)

von TomA. (Gast)


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Hallo lutz,

nein, nicht einfach!!!

Aber auch nicht besonders schwer. Ich dachte du ätzt bereits mit 
Essig/Salz? Mich haben die Berichte darüber neugierig gemacht, habe aber 
gleich gesehen, daß es auch nur die Kupfer2chlorid-Methode ist - nur 
anders geführt. Alles was ich hier im Internet bisher darüber gesehen 
hatte arbeitet mit viel zu niedriger Konzentration. Da werden Lösungen 
verwendet die sind durchsichtiger als frisches Quellwasser - das kann 
nicht richtig funktionieren. Die wirksame Substanz ist nicht die Säure 
und nicht das Peroxid, sondern das CuCl2. Je mehr davon, desto besser 
ätzt es. CuCl2 ist aber nun mal grün, also ist eine wirksame Ätzlösung 
auch kräftig grün.

Beim Ätzvorgang entsteht Kupferchlorid (CuCl), das ist dunkel/bräunlich 
und färbt die Lösung dunkel. Wenn sie sich regeneriert hat ist sie 
wieder wunderbar "Waldmeistergrün".

Wie dem auch sei, ob das benötigte Chlor nun von Salzsäure oder Salz 
kommt ist der Brühe egal und ob der SauerSauerstoff vom Peroxid oder aus 
der Luft kommt ist ihr auch egal und ob die saure Umgebung durch 
Salzsäure oder Essig sauer gehalten wird ist ihr ebenso egal.

Ich habe das schon mal irgendwo genauer beschrieben, weiß aber nicht 
mehr wo :(

Ich ätze selbst erst ca. 2 Wochen damit, war Anfangs enttäuscht von der 
schlechten Wirkung. Da war die Suppe einfach noch zu dünn, inzwischen 
ist eine kräftige grüne Brühe daraus geworden. Und gestern ist mir etwas 
aufgefallen, wenn sich das bestätigt wäre es der Knaller. Deshalb der 
aktuelle Versuch mit dem gelösten Draht. Ist aber noch "Top Secret" für 
den Fall daß ich mich täusche.

Gruß. Tom

von TomA. (Gast)


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Hallo why_me,

zu sehen ist in der Tunke nichts mehr und riechen tut es auch nicht 
angenehm - recht aufdringlich nach Essig.

Ach habe noch vergessen wie ich das Zeug angesetzt hatte. Der im Netz 
vorgeschlagene Weg war mir zu mühselig. Habe einen Doppelten (ca. 4cl) 
meiner grünen HCL-Lösung, mit drei bis fünf Doppelten Essigessenz und 
einer kräftigen Portion Salz in eine Flasche gegeben und die Menge durch 
Wasser verdoppelt. Darin habe ich dann nach und nach Kupferdraht und 
Platinenbeschichtung aufgelöst. Da ich ein ungeduldiger Mensch bin, hat 
mir das Regenerieren an Luft zu lange gedauert. Wollte es mit H2O2 
beschleunigen - keine gute Idee!!!!!!!!!

Also gehe ich jetzt her und schüttle Luft in das Gebräu, wenn es 
schneller gehen soll. Läuft es dabei Schlumpfblau an, fehlt ihm Chlor - 
es entsteht Kupferacetat. Durch eine kleine Gabe Salzsäure ist das 
schnell behoben.

Mir ist sie nur zweimal blau geworden, seit sie richtig kräftig ist ist 
das nicht mehr passiert.

Habe ich weiter oben im Thread beschrieben.

von Tim  . (cpldcpu)


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Habe mal auf einem Chemieboard nachgefragt:

http://www.chemieonline.de/forum/showthread.php?p=2685081462

von Lutz H. (luhe)


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TomA. schrieb:
> Ich dachte du ätzt bereits mit
> Essig/Salz?

Ich nutze die klassische  CuCl <-> CuCl2 Reaktion. Angefangen hat es mit 
der Oxydation von 20g Kupfer  in saurer  HCl (30%) in Luft (zur CuO 
Herstellung) und seitdem wird geätzt, was die Sauerstoffaufnahme 
zulasst.

Bei der Essig Variante wird auf die Dauer vom NaCl das Clor für das 
Kupferchlorid gebraucht. Was wird dann aus dem Natrium? Mit Essig 
neutralisiert. Riecht bestimmt gut.

von TomA. (Gast)


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Hallo lutz,

ich habe mich auch schon gefragt, was mit dem Natrium passiert? Meine 
Essigbrühe ist trüber als HCl geführte. Lasse ich die Essigbrühe ein- 
zwei Tage in Ruhe stehen, setzt sich die Trübung als hellgraue Schicht 
am Boden des Gefäß ab. Habe sie extra dafür mal in der Küvette gelassen.
Dieses Zeug kann nur irgendeine Art Natriumverbindung sein, denn bei HCl 
gibt es sie nicht.

Gut das Tim bei der zuständigen "Behörde" mal nachgefragt hat, 
vielleicht kann von dort jemand helfen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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TomA. schrieb:
> Da werden Lösungen
> verwendet die sind durchsichtiger als frisches Quellwasser - das kann
> nicht richtig funktionieren. Die wirksame Substanz ist nicht die Säure
> und nicht das Peroxid, sondern das CuCl2. Je mehr davon, desto besser
> ätzt es. CuCl2 ist aber nun mal grün, also ist eine wirksame Ätzlösung
> auch kräftig grün.

Ebend. Auf die Dauer hilft nur Power!

>
> Beim Ätzvorgang entsteht Kupferchlorid (CuCl), das ist dunkel/bräunlich
> und färbt die Lösung dunkel. Wenn sie sich regeneriert hat ist sie
> wieder wunderbar "Waldmeistergrün".
>

Das Konzentrat kann man dann als Waldmeistersirup verkaufen.


> Ich ätze selbst erst ca. 2 Wochen damit, war Anfangs enttäuscht von der
> schlechten Wirkung. Da war die Suppe einfach noch zu dünn, inzwischen
> ist eine kräftige grüne Brühe daraus geworden. Und gestern ist mir etwas
> aufgefallen, wenn sich das bestätigt wäre es der Knaller. Deshalb der
> aktuelle Versuch mit dem gelösten Draht. Ist aber noch "Top Secret" für
> den Fall daß ich mich täusche.
>

Wir sind gespannt. Ist dieses Betätigungsfeld nicht gerade dadurch 
interessant, das 90% aller Versuche Fehler sind??

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Na NaCOOH oder so. Siehst du vielleicht die dort erwähnten Eisberge am 
Grund?
http://de.wikipedia.org/wiki/Natriumacetat

: Bearbeitet durch User
von Lutz H. (luhe)


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Wer kann es ausrechnen?
Im Laden gilt gilt es 400ml Essig Essenz 25%.
Wieviel g Kochsalz und Kupfer muss ich zusetzen, damit 90% des Essigs zu
CuCl2 umgewandelt werden?

von Teo D. (teoderix)


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TomA. schrieb:
> ich habe einfach Kupferdrahtreste darin aufgelöst.

Meine Brühe steht nun seit 14h. Ergebnis, NULL NIX NOTHING :(
Nur das Salz hat sich aufgelöst. Keine Farbveränderung, Kupfer kein 
bisschen angeätzt!
Meine momentane Schlussfolgerung: VERARSCHE hoch drei!


@Abdul K.
Wenigstens einer hat was zum lachen.

von TomA. (Gast)


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Hallo lutz,

ich fürchte eine Angabe wie ein Kochrezept wird man hier nicht geben 
können. Zum ansetzen der Lösung vielleicht, aber während des ätzens 
finden chemische Prozesse statt, welche von der Menge des geätzten 
Kupfers abhängen.

Ich sehe das aber gar nicht so kritisch. Salz verbraucht sich beim 
ätzen, also gebe ich so viel zu, bis sich keines mehr löst. Der Essig 
sorgt nur für das saure Milieu, meiner Meinung nach verbraucht er sich 
nicht. Ich gebe nur so viel zu, daß der Geruch noch nicht so 
aufdringlich ist.

Wie gesagt ätze ich selbst noch nicht so lang damit, aber es 
funktioniert.

von TomA. (Gast)


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Hallo Abdul,

keine verarsche, ich habe die Brühe mit bereits fertigen Kupfer2chlorid 
angesetzt. Den Rest erledigt die Suppe dann selbst. Wie man sie ohne 
vorhandenes CuCl2 ansetzt habe ich keine Ahnung, steht irgendwo im Netz 
- ist aber nicht einfach und dauert wesentlich länger als 14h.

Aber das habe ich weiter oben schon geschrieben. Also erst lesen, dann 
heulen. Ich denke du bist, wie ich auch, ein ungeduldiger Mensch.

Herr gib mir Geduld - SOFORT :)

Vielleicht kann man den Ansatz der Brühe durch Elektrolyse 
beschleunigen?
Bevor sich die Suppe nicht grün färbt ätzt sie auch nicht. Wenn es bei 
dir nicht funktioniert, liegt es nicht an der Methode ;)

Gruß. Tom

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Teo Derix schrieb:
> TomA. schrieb:
>> ich habe einfach Kupferdrahtreste darin aufgelöst.
>
> Meine Brühe steht nun seit 14h. Ergebnis, NULL NIX NOTHING :(
> Nur das Salz hat sich aufgelöst. Keine Farbveränderung, Kupfer kein
> bisschen angeätzt!
> Meine momentane Schlussfolgerung: VERARSCHE hoch drei!
>

Hm. 14h ist nicht viel. Vermutlich ist die Oberfläche des Kupfers auch 
zu klein.
Bei Essigsäure ist die Reaktion im Allgemeinen deutlich heftiger wenn 
sie heiß gemacht wird. Also erhitze das mal auf 100°C. Aber Vorsicht! 
Nicht einatmen!!
Vielleicht hilft ein kleiner Schuß H2O2. Das sind halt alles 
Gleichgewichtsreaktionen, die von Konzentrationen, verfügbarer 
Oberfläche, Temperatur und anwesenden Katalysatoren zeitlich begrenzt 
sind.


>
> @Abdul K.
> Wenigstens einer hat was zum lachen.

Das einzige wichtige im Leben. Was bleibt einem sonst?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Wer hat gesagt ich würde damit ätzen und wäre unzufrieden mit der 
Performance? Muß falsch rübergekommen sein.

Ganz im Gegenteil, ich habe einige Projekte die über Jahre laufen. Komme 
ich nicht weiter, lasse ich sie liegen und informiere mich auf 
nebenliegenden 'kommunizierenden' Projekten. Irgendwann hat man dann die 
nötige fehlende Erkenntnis woanders her und weiter gehts...
Leider wird man nicht alt genug!
(BPSK-Transceiver fast 15 Jahre, PVAc und Styrodur-Beschichtung auch 
über 2 Jahre für die Verdichtung der Brühe stehend im Schuppenregal, 
usw.)

Aber ich glaub ich werds mal ausprobieren.
Was ich aber konkret beitragen kann, ist, daß H2O2 und Kupferdrähte ohne 
weitere Substanzen nichts bringen.


Schnelle Erfolge sind natürlich auch sehr schön. Vor allem wenn man 
gefrustet ist von einer Sache die absolut gar nicht weiterkommt. So als 
Intermezzo zur Erfreuung.

von Teo D. (teoderix)


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Abdul K. schrieb:
> Hm. 14h ist nicht viel. Vermutlich ist die Oberfläche des Kupfers auch
> zu klein.
> Bei Essigsäure ist die Reaktion im Allgemeinen deutlich heftiger wenn
> sie heiß gemacht wird. Also erhitze das mal auf 100°C. Aber Vorsicht!
> Nicht einatmen!!

Update:
Mittlerweile ist eine leichte Grünfärbung zu erkennen.
Zum genauen Ablauf. Kupfer war angeraut, Suppe auf ~60° erwärmt (die 
ersten 3-4h). Ständige Luftzufuhr per Blubber.

Test mit Elektrolyse (zwei Kupfer-Elektroden), Sofortige Grünfärbung. 
Salzvorrat aufgebraucht, Umschlag zu Blau. Salz nachgefüllt, wird wieder 
grün.

WAF geht ins negative!
Bin in den Keller verbannt und kein HamtiDamti für Teo heut Abend :(

von 0815 (Gast)


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Wird der Essig eigentlich beim Ätzen verbraucht? Falls ja, so wäre das 
bekannte Verfahren mit Salzsäure günstiger...stinkt auch nicht so ;-)

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Wie, ha ha, sie tanzt heute mal nicht an der Stange. So ein Mist! Ich 
warte bei sowas immer bis sie Shoppen ist.

Naja, gäbe noch Oxalsäure, Ameisensäure, auf Eichen die Gallussäure und 
Kolophonium hat auch Säuren die man in Alk lösen könnte. Um mal die 
Brücke zu schlagen ;-)

Alles beschaffbar ohne Behörden.

: Bearbeitet durch User
von Paul B. (paul_baumann)


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Teo barmte:
>kein HamtiDamti

kein HamtiDamti?

Ist sie wegen des Essigs sauer? Das ist ja ätzend!
;-)

MfG Paul

von Tim  . (cpldcpu)


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Also hier noch einmal eine ganz verwegene Idee: Wenn man mit CuCl2+Luft 
Ätzen kann, dann könnte man das CuCl2 doch auch einfach per Elektrolyse 
in NaCl-Lösung erzeugen? Siehe auch:

http://de.wikipedia.org/wiki/CuCl2

"Kupfer(II)-chlorid kann auch durch einfache Elektrolyse von 
Natriumchlorid mit Kupferelektroden hergestellt werden. Das Chlor der 
Elektrolyse verbindet sich dann direkt mit dem Kupfer der Elektroden. 
Beim Eindampfen entsteht Kupfer(II)-chlorid Dihydrat."

Damit würde Kochsalz + Kupferdraht zum Ansetzen der Lösung reichen und 
man kann auf den Kauf von Chemikalien komplett verzichten?

von Teo D. (teoderix)


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Jup, durch Elektrolyse, erheblicher Essiggestank in der Bude (OK hab 
auch kurzfristig 5A durchgejagt)

von Tim  . (cpldcpu)


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Ja, aber den Essig kann man dann doch weglassen?

von Lutz H. (luhe)


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Teo Derix schrieb:
> Kupfer kein
> bisschen angeätzt!

Bei der Herstellung des Cucl mit Salzsäure ist der Trick einen großen 
Teil des Kupfers die ersten 24 Stunden in der sauren Luft zu lassen, 
damit sich CuO bilden kann.

Ich bin angesteckt. Meine Variante (auch nicht gesund)
Vitamin C 60g + NaCl 20g plus 10g Kupfer in 100ml Wasser.

von Lutz H. (luhe)


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Tim    schrieb:
> Ja, aber den Essig kann man dann doch weglassen?

Der Essig ist für die saure Umgebung zuständig, für das Natrium im 
Kochsalz.

von Paul B. (paul_baumann)


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Lutz schrabte:
>Meine Variante (auch nicht gesund)
>Vitamin C 60g + NaCl 20g plus 10g Kupfer in 100ml Wasser.

In der nächsten Folge erfahren Sie, wie man Durchkontaktierungen mit
Hilfe von Kaffeesahne und Puderzucker herstellt.

Blitzschnell fort hier

;-)

MfG Paul

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Nicht immer sind die teuren Fertiglösungen im Sinne des Kunden. Also 
warum nicht!
Löten mit Zitronensäure z.B.

von TomA. (Gast)


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Paul schrob:

>Mit Kaffeesatz durchkontaktieren

Klasse Idee, werde ich gleich mal ausprobieren und vielleicht kann ich 
damit die überagerten Kartoffeln in Gold verwandeln.

Kinners was läuft hier? Paßt auf euch und eurer Umgebung keinen Schaden 
zuzurichsten!

@Tim: Den Essig brauchts wegen des aauren Milieu in dem die Prozesse 
ablaufen. Ich ätze jetzt seit ein paar Tagen damit, die Brühe wird der 
HCl-Brühe immer ähnlicher. Was ich bemerke ist der Salzverbrauch, ob ich 
Essig nachfüllen muß weiß ich nicht, mache es aber (nur ein paar Tropfen 
beim ätzen).

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Beide gehen zusammen Essen: Er: Schatz, gib mir mal Essig und Salz 
rüber. Sie: SCHATZ, WAS machst du unter dem Tisch? Er: Ich arbeite an 
deinem Geschenk, einer Kupferbrosche :-)

von Lutz H. (luhe)


Angehängte Dateien:

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lutz h. schrieb:
> Meine Variante (auch nicht gesund)
> Vitamin C 60g + NaCl 20g plus 10g Kupfer in 100ml Wasser.

Wie erwartet dauert es. Sensation: erste Tröpfchen haben sich gebildet.

: Bearbeitet durch User
von 0815 (Gast)


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Der Selberätzer zieht um, und zwar ganz oben in ein Hochhaus. Am ersten 
Sonntag möchte er ne Platine ätzen, doch stellt fest, daß er zwar Essig, 
aber kein Salz mehr da hat. Alle Geschäfte sind zu, und er kennt 
natürlich noch niemanden im Haus, den er nach Salz fragen könnte. Außer 
Frau Meier im Erdgeschoss, aber mit der ist er gleich aneinandergeraten, 
weil die sich sofort tierisch über den neuerlichen Essiggestank im 15. 
Stock aufgeregt hat.;-) Also die beiden können sich gleich mal gar nicht 
ab.

Nun überlegt er: ok, bleibt mir wohl echt nichts anderes übrig, als zu 
der ollen Schnepfe runterzufahren, und sie ganz höflich um ein wenig 
Salz zu bitten.
Er steigt in den Fahrstuhl ein, überlegt sich, was er wohl zu ihr sagen 
sollte: "liebe Frau Meier, bitte entschuldigen sie vielmals die Störung, 
ob sie nicht evtl. ne kleine Prise Salz für mich hätten? Bräuchte es 
wirklich sehr dringend."
Er fährt am 10. Stock vorbei und überlegt sich: also das ist so ne blöde 
Kuh, da reicht es eigentlich auch zu sagen "Hallo Frau Meier, ich 
bräuchte bitte mal Salz!".
Am 5. Stock vorbeifahrend überlegt er nur noch, zu sagen: "Frau Meier, 
los, etwas Salz her, und ich hab´s n bisschen eilig!"

Er kommt unten an, klingelt, sie öffnet. Er brüllt sie nur noch an: 
"Frau Meier, wissen sie was? Ich ätze heute sowieso keine Platine mehr, 
sie können sich also ihr Salz sonstwohin stecken!!"

von TomA. (Gast)


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Leute ist euch bewußt, daß wir hier etwas ganz Neuem auf der Spur sind!!

Habe mit der Elektrolyse (ca. 200mA) etwas experimentiert und dabei auch 
ein wenig nachgedacht. Auf den Bildern ist zu sehen, wie sich die Lösung 
langsam grün färbt. Habe ein paar Kupferreste mit ins Glas geworfen und 
es ist deutlich zu sehen, daß sie angegriffen wurden. Aber warum wird 
die Brühe nicht dunkel? Es ist der Sauerstoff, welcher an der Kathode 
entsteht. Der übernimmt die Aufgabe des H2O2, die Brühe mit Sauerstoff 
anzureichern.

Mußte das gleich an meiner normalen Ätzbrühe ausprobieren, der 
Sauerstoff sollte sie im Handumdrehen regeneriert haben. Funktioniert 
aber nicht wie gewollt, die Elektrode war blitzschnell weggeätzt!!!!

Leider habe ich mir die Testbrühe jetzt verdorben, weil ich mit der 
Elektrolyse übertrieben hab (5Ampere).

Bisheriges Fazit: Die Elektrolyse ist geeignet, schnell eine ätzfähige 
Lösung herzustellen, denn der Sauerstoff regeneriert sie schnell und 
sorgt so für eine schnelle Vermehrung des CuCl2.

Die Elektrolyse kann helfen das ätzen zu beschleunigen und die Lösung zu 
regenerieren. Bleibt uns eigentlich nur, beides in brauchbare Verfahren 
zu übertragen.

Die Bilder zeigen den Versuch der Reihe nach. Bild 1 ist gleich nach dem 
Einschalten, Bild 2 und 3 zeigen die fortschreitende Verfärbung. In Bild 
4 habe ich ein Platinenstück mit reingestellt. Ist deutlich zu sehen wie 
es angegriffen ist. In Bild 5 ersetzt die Platine die weggeätzte Anode.

von ex3055 (Gast)


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TomA. schrieb:
> Leute ist euch bewußt, daß wir hier etwas ganz Neuem auf der Spur sind!!

Sich das aetzen so kompliziert wie moeglich zu gestalten? Eindeutig ja.

-mit deinem Essig-

Erstmal produzierst du wohl Grünspan/Kupferacetat
Kupferacetat: Cu(CH3COO) • 2Cu(OH)2 (blau bis blaugrüner Farbton)
Neutraler Grünspan: (Cu(CH3COO)2 (bläulich-grünem Farbton)

Der bildet dann mit mit Na+ Cl- eine ganze Reihe moeglicher Kombis.

---------
Dein Elektrolyse-Experiment ist auch nicht ganz Neu ...

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Du kannst auch eine Elektrolyse mit HCl direkt machen...


Wenn mir jetzt blos der Titel des Buches noch einfiele.
Irgendwas mit daily-practical-chemistry, oder aehnlich.
Mal schauen.

von TomA. (Gast)


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Hallo ex3055,

danke für die Info, werde sie jetzt mal durcharbeiten. Ich denke 
trotzdem daß wir mit dem Sauerstoff der Elektrode eine Möglichkeit haben 
unser Ätzverfahren zu verbessern. Denn das ist bislang der Flaschenhals, 
welcher mit H2O2 geweitet werden kann :)

Gruß. Tom

von TomA. (Gast)


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Mist, an den Reaktionsgleichungen ist zu sehen, daß hier kein Sauerstoff 
frei wird.

Kann ich mir die Untersuchung des Gases sparen. Also einen anderen Weg 
finden, Sauerstoff ins Spiel zu bringen ohne böse Chemikalien zu 
verwenden.

Danke dir für die Seiten, sie haben mir viel sinnlose Arbeit erspart :)

Gruß. Tom

von ex3055 (Gast)


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Kings Chemguide II, heisst das Buch.
Leider hat google die zwei folgenden Seiten rausgeworfen.
Irgendwo muessten die noch liegen...

Peroxid ist das Mittel der Wahl.
Das ist als einziges wirklich berechenbar und damit laesst sich einfach 
oder schwer, wie eh und je umgehen.

Das kann ja auch nichts dazu dass die Welt zunehmend verbloedet.

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Ganz interressant, also zum Spass.

http://www.j-lorber.de/gesund/ph-milieu/anolyt.htm
http://www.j-lorber.de/gesund/ph-milieu/membrane.htm

So ein Wasserionisator zur Gesundheitsvorsorge, hat doch einen 
Hammer-WAF
Gibst dann einfach deinen Essig dazu, das andere Waesserchen kriegt dann 
die besser Haeflte ...

von Lutz H. (luhe)


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ex3055 schrieb:
> Peroxid ist das Mittel der Wahl.

Ist im Hobbybereich oft überflüssig.
Es ist doch schön mal was neues Auszuprobieren, bei dem die Gefahr
überschaubar ist und etwas begriffen wird.

von TomA. (Gast)


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Ich denke so ein Wasserionisator ist die Lösung, an der Anode passiert 
genau was wir brauchen. So ein Ding in den Ätzmittelkreislauf eingefügt, 
sollte die Regeneration beschleunigen und damit die Ätzkraft erhöhen.

Nachdem so ein Ding nicht schwer zu bauen ist, werde ich das mal 
versuchen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Hm. Neuerdings<tm> gibts doch diese Peroxid-Pulver für den Waschbereich. 
Da werden beim Waschen dann freie Sauerstoffionen abgespalten. Die 
reagieren sofort und das ist ja beim Waschen gewünscht. Auf Wiki steht 
es wohl ausführlicher. Wenn der Rest der Pampe dann nicht den Ätzprozeß 
stört, wäre das ein Weg.

von Tim  . (cpldcpu)


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Dieses Patent erklärt die Chemie der CuCl2-Ätzung ziemlich gut : 
http://www.google.com/patents/EP0178347B1 (Von hier verklinkt: 
http://www.mikrocontroller.net/articles/%C3%84tzen_mit_luftregenerierten_Kupferchlorid)

Hier wird der Ätzlösung bis zur Sättigung NaCl zugesetzt, welches 
benötigt wird um Chlorionen zu ersetzen und um freier Cu+ Ionen zu 
komplexieren (womit eigentlich). Die Lösung wird mit Hypochloriger Säure 
regenieriert (HClO), welche direkt vor dem Zusetzten aus HCl und H2O2 
hergestellt wird. HClO wird, im Gegensatz zu H2O2, nicht katalytisch 
durch Kupferionen zersetzt. Dadurch, dass die Hypochlorige Säure vor dem 
Einleiten in die Lösung entsteht, kann die nötige Menge an HCl drastisch 
reduziert werden (0.1 MOl/l).

Der Einsatz von HCl/H2O2 scheint ineffizient, da eine hohe 
Salzsäurekonzentration notwendig ist, und die Zersetzung des H2O2 zu 
verhindern.

So wie ich das Patent verstehe, wäre es wohl eine gute Idee, beim 
CuCl2-Ätzen der Lösung Salz hinzuzufügen, da sie dann länger stabil 
bleibt und durch Cu+ anscheind die Flankensteilheit verbessert wird.

von Tim  . (cpldcpu)


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Die Rolle der Essigsäure ist allerdings noch völlig unklar. Im Netz gibt 
es viele Hinweise auf "Essig+Salz" zur Reinigung von Münzen. Allerdings 
gibt es wenig Hinweise auf die Reaktionspfade. Es ist unklar, ob nur 
Kupferoxid oder auch Kupfer geätzt werden. Es gibt einige Verweise auf 
die Entstehung von HCl + Natriumacetat, allerdings wird dieses 
statistisch wegen der Schwäche der Essigsäure nur in geringem Maße 
auftreten.

Aus Essig+H2O2 entsteht in geringem Maße Peroxyessigsäure 
(http://de.wikipedia.org/wiki/Peroxyessigs%C3%A4ure), welche ein Starkes 
Oxidationsmittel darstellt. Diese würde Kupfer oxidieren.

von Tim  . (cpldcpu)


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Hier habe ich noch ein interessantes Patent gefunden:

1) Es wird mit CuCl2 geätzt
2) Die Regeneration erfolgt mit Sauerstoff
 2 CuCl + 1/2 O2 + 2 HCl -> 2 CuCl2 + H2O
3) Sauerstoff und Salzsäure werden durch Elektrolyse wieder zurück 
gewonnen.
 CuCl2 + H2O -> Cu + 2 HCl + 1/2 O2

Ist aber "Im Keller" wahrscheinlich nicht einfach umsetzbar.

von Tim  . (cpldcpu)


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Interessant ist auch der Hinweis aus diesem Patent:

Die Regeneration kann statt mit Wasserstoffperoxid auch mit 
Natriumhypochlorid erfolgen. Dieses gibt es recht günstig als 
Reinigungsmittel (DanKlorix, Domol etc.). Allerdings ist die 
Konzentration recht gering (2.8-3.8g/100ml).

von Tim  . (cpldcpu)


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Alte Patente sind wirklich eine gute Quelle.

Das erste Patent beschreibt ein Verfahren, um mit einer 
Luftregenerierten CuCl2/KCl bzw. CuCl2/NaCl Lösung zu Ätzen. Ein 
Nachteil ist, dass dabei Kupferhydroxid als Feststoff anfällt, welcher 
herausfiltriert werden muss. Für die Privatanwendung aber eigentlich 
kein Problem? Ein Verteil ist, dass das gepansche mit der Salzsäure 
wegfällt.

Im zweiten Patent nutzt der gleiche Erfinder ein recht einfaches 
elektrolytisches Verfahren, um CuCl wieder aus der Lösung zu entfernen 
und die Bildung des Hydroxids zu verhindern.

Prinzipiell scheint es also tatsächlich möglich zu sein, nur mit 
Kochsalz zu ätzen:

1) Mit einer NaCL-Lösung zu starten und mit Hilfe von Elektrolyse aus 
einer Kupferanode CuCl2 herzustellen. Dabei zersetzt sich die Elektrode. 
Nach einer Weile sollte eine Ätzfähige NaCl/CuCl2 Lösung vorliegen. 
(Stört die Kathodenreaktion mit Natrium?)

2) Zur Regeneration muss man Luft durch die Lösung bubbeln. Entstehendes 
Kupferhydroxid muss man abfiltern. Alternativ kann die Kupferanode durch 
eine Graphitelektrode ersetzten und überflüssiges Kupfer elektrolytische 
Abscheiden. Zur Prozessüberwachung müsste hier eigentlich das 
Redoxpotential gemessen werden. Vielleicht geht es näherungsweise auch 
über die Messung des einfachen Elektrodenpotentials?

: Bearbeitet durch User
von alterÄtzer (Gast)


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Nette Experimente...

Mein Eisen3Chlorid tut es schon Jahre

von ?!? (Gast)


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alterÄtzer schrieb:
> Nette Experimente...
>
> Mein Eisen3Chlorid tut es schon Jahre

Und was hast du bis jetzt alles damit versaut? Und jetzt sag nicht, daß 
noch nie ein Tropfen daneben ging :-)
Und außerdem: Wieviel Kilo hast du im Laufe der Jahre gekauft?

Hier wird mit einer Methode gearbeitet, wo sich das Ätzmittel kaum 
verbraucht und sogar mit normalem Luftsauerstoff regeneriert. Braucht 
halt nur etwas Zeit. Aber man muß ja nicht 20 Platinen pro Tag machen.
Ich finde das schon einen interessanten Ansatz...

von Erfahrung, Erfahrung (Gast)


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alterÄtzer (Gast) schrieb:

> Nette Experimente...

> Mein Eisen3Chlorid tut es schon Jahre

Ja, nette Experimente, aber mehr auch nicht.

Während Villa Riba noch versucht eine funktionierende Ätzbrühe 
herzustellen und Platinen per Bügelmethode im Tonertransfer mal 
fehlerrei auf anhieb hinzubekommen und dabei von 1 mil Auflösung träumt, 
hat Villa Bacho schon längst per NaPS und Belichtungsmethode in 
vernüftiger Zeit auf anhieb gute Ergebnisse vorliegen.

von ex3055 (Gast)


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Tim    schrieb:
> Alte Patente sind wirklich eine gute Quelle.

Nein sind sind sie eher nicht, faellt dir etwas auf?


2 CuCl + 1/2 O2 + 2 HCl -> 2 CuCl2 + H2O
         -------

Ein Sauerstoffmolekuel huepft nicht von alleine in Zwei.
Das braucht Energie. Irgendwas um 60-70 kJ/Mol.

Das funktioniert so nicht, in dieser Weise, in der heimischen Schale.
Auch die Vorstellung das sich CuO, zweiwertiges Kupferoxid, in einer HCl 
Atmosphaere als Hauptprodukt bilde entspricht auch eher der Vorstellung 
vom 'Wassertransistor'.

Wenn du wirklich versuchen willst dahinterzusteigen was da passiert und 
bei Raumtemperaturen und Normaldruck machbar ist, muss man sich erstmal 
mit der Chemie des Wassers beschaeftigen.

Wer mit Luftsauerstoff opereriert produziert eben diverse 
Kupferhydroxide.
Was und in welcher Menge da bei rauskommt ist erstmal nicht bestimmbar.

OK. Funktioniert, ist aber schon erstmal ein elendes Gewuerge ...

von Dieter F. (Gast)


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Hier steht etwas interessantes für die "CuCl2-Fraktion" :-)

http://www.chemieonline.de/forum/archive/index.php/t-83425.html

Interessant ist der Verbrauch von HCl ...

von Lutz H. (luhe)


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ex3055 schrieb:
> ein elendes Gewuerge

Verstehe ich nicht, was ist kompliziert daran die Ätze mit viel Luft 
stehen zu lassen und nach einer Woche hat diese genug Sauerstoff zum 
Weiterätzen aufgenommen ??

von Tim  . (cpldcpu)


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ex3055 schrieb:
> Tim    schrieb:
>> Alte Patente sind wirklich eine gute Quelle.
>
> Nein sind sind sie eher nicht, faellt dir etwas auf?

ex3055 schrieb:
> Wenn du wirklich versuchen willst dahinterzusteigen was da passiert und
> bei Raumtemperaturen und Normaldruck machbar ist, muss man sich erstmal
> mit der Chemie des Wassers beschaeftigen.
>
> Wer mit Luftsauerstoff opereriert produziert eben diverse
> Kupferhydroxide.

Wäre schön, wenn Du in Deinme Beitrag etwas konstruktiver sein könntest. 
Die Versuche, die den Patenten zur Grundlage dienen, sind in der 
Beschreibung dokumentiert und nachvollziehbar. Wie es das Patentamt eben 
erfordert.

Ob die Reaktionen nicht direkt, sondern über Zwischenprozesse ablaufen, 
kann ich nicht allgemein beurteilen. Die Umsetzungsgleichgewichte 
scheinen aber so zu stimmen, ansonsten würde das ganze nicht Industriell 
funktionieren.

: Bearbeitet durch User
von TomA. (Gast)


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Hallo Leute,

während ihr euch noch wegen der Therorie klopt, habe ich was 
ausprobiert.
Die Theorie finde ich auch ganz interessant, ihr habt da viel 
zusammengetragen und das werde ich mir später auch reinziehen, danke.

Werde euch mal kurz schildern was seit gestern lief. Nachdem die 
Reaktionsgleichung gezeigt hat, daß die Sauerstoffbilanz der Elektrolyse 
nicht aufgeht mußte ein anderer Weg her. Der Link zum Wasserionisator 
wieß den Weg. Ich habe mir so etwas ähnliches aufgebaut und mit 
Essig/Salz-Lösung ca. drei Stunden lang laufen lassen (ca. 200ml 
Lösung). Die Lösung hat eine bläulich/grünliche Färbung angenommen, das 
grün zeigt eindeutig das vorhandensein von CuCl2. Es war dann schon spät 
und ich ging ins Bett. Den Versuch ließ ich stehen, habe aber den Strom 
abgeschaltet.

Bin heute erst am späten Nachmittag dazu gekommen weiter zu machen. An 
der Färbung der Lösung hat sich nichts mehr verändert. Da nach meiner 
Meinung bereits genug CuCl2 zum aufbauen der Ätzlösung vorhanden ist, 
habe ich sie in eine Plastikflasche abgefüllt (Bild Ansatz_01). Dazu 
noch eine schöne Portion Salz, wie im Bild zu erkennen ist.

Nun wird geschüttelt, das bringt eine ganze Menge Luftsauerstoff in 
Lösung. So regeneriere ich meine fertige Ätzlösung auch, wenn es mal 
schnell gehen muß. Wer das nachvollzieht (geht auch mit Wasser in einer 
Flasche) wird sehen wie feinperlig sich die Luft in der Flüssigkeit 
verteilt und noch viele Sekunden nach dem schütteln wirbeln feinste 
Bläschen in der Flüssigkeit. Dies ergibt eine sehr große Oberfläche, an 
welcher sich Luft und Lösung berühren. Schon nach ein paar mal schütteln 
hat sich die Lösung mehr in Richtung grün verfärbt. Habe dann ein paar 
kleine Kupferreste mit in die Flasche gegeben, damit das CuCl2 etwas zu 
fressen findet (Ansatz_02).

Nach 15 - 20min. war deutlich eine Eindellung der Flasche zu erkennen. 
Ein sicheres Zeichen, daß die Lösung das Gas reduziert hat. Ich vermute 
das entstandene CuCl hat den Sauerstoff gebraucht zu CuCl2 zu oxidieren. 
Beim öffnen des Flaschendeckels war zu hören und zu fühlen, wie sich der 
Druck wieder ausgeglichen hat. Durch zusammendrücken und, an anderer 
Stelle, wieder entspannen der Flasche habe ich die Luft darin 
ausgetauscht und durch einige längere Drahtstücke die Kupfermenge 
erhöht.

Durch regelmäßiges schütteln und regelmäßgen Luftaustausch wird die 
Lösung jetzt immer kräftiger grün, allein die Färbung zeigt mir schon 
daß es sich um CuCl2 handelt (Bild Ansatz_03). Neben der Flasche steht, 
im Schnapsglas, eine Vergleichsprobe, welche ich vor dem schütteln 
genommen habe. Der Farbunterschied ist deutlich!

Da seit Beginn des Experiments gerade mal 14 Stunden vergangen sind, 
glaube ich, daß es möglich ist innerhalb 24 Stunden eine 
gebrauchsfertige Lösung herzustellen. Mit jedem gelösten Kupferatom wird 
die Lösung jetzt stärker, ausreichende Sauerstoffzufuhr vorausgesetzt.

Es ist also durchaus möglich aus Essig und Salz, OHNE weitere 
Chemikalien, im Hobbylabor eine mehr als brauchbare Ätzlösung 
herzustellen. Um die Lösung weiter gebrauchsfähig zu halten braucht es 
nichts weiter als Essig, Salz und Luft!!!!!

Da ich dem Experiment mehr glaube als der Therie, steht das für mich 
fest. Die Theorie sehe ich mir dennoch interessiert an, da ich gerne 
verstehe wie die Dinge zusammenhängen.

Gruß. Tom

von ex3055 (Gast)


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TomA. schrieb:

> Da ich dem Experiment mehr glaube als der Therie, steht das für mich
> fest. Die Theorie sehe ich mir dennoch interessiert an, da ich gerne
> verstehe wie die Dinge zusammenhängen.

Du arbeitest wenigstens mit System!

Fuehre doch mal ein ganz einfaches durch.
Zwei Glaeser, eines HCl (oder evtl. auch Essig), pur staerkste 
Konzentration. Anderes 10tel der Masse, Rest mit Wasser zum gleichem 
Volumen. In beide die gleiche Menge Kupfer.

In einem geht es so gut wie nicht im anderen immer noch unbrauchbar 
bescheiden aber schon viel besser.

Warum mag das wohl so sein?

Stichworte, Eigendissoziation von Wasser, Dissoziationsgrad von 
Salzsaeure,
Saeure/Basen-Reaktionen. Braucht halt ein bisschen bis da was in Schwung 
kommt und von ganz alleine kann man schon fast dabei verhungern.

Iss doch so :)

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Du mußt aber noch den Gegentest machen, denn eventuell ist die Lösung so 
nicht nachher stabil (Weil du durch das Reinschütteln von Luft nur pH 
bzw. Redoxpotential verschoben hast)! Wenn du sie nun stehenläßt, wird 
sie dann wieder heller oder bleibt es dunkel? Wenn sie auch nach Stunden 
dunkel bleibt, dann haste gewonnen!
Das mit dem Druck ist zwar ein netter Ansatz, aber der Effekt tritt auch 
einfach durch Temperaturänderung des Gasvolumens in der Flasche auf. 
Auch hier müßte man den Gegentest durchziehen.


Gibt es eigentlich sowas wie SPICE für Chemie? Also ein Simulator, in 
dem man ein Gebräu eingibt und der berechnet dann was nach bestimmter 
Zeit vorliegen wird? Große Chemiefirmen haben sicherlich sowas, aber 
gibts das auch für lau so wie LTspice eben??

von ex3055 (Gast)


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Noch eifrig am experimentieren?


TomA. schrieb:
> Mir ist sie nur zweimal blau geworden, seit sie richtig kräftig ist ist
> das nicht mehr passiert.

Teo Derix schrieb:
> Test mit Elektrolyse (zwei Kupfer-Elektroden), Sofortige Grünfärbung.
> Salzvorrat aufgebraucht, Umschlag zu Blau. Salz nachgefüllt, wird wieder

Zapft mal einen Fingerhut oder Schnapsglas voll ab und gebt der Probe 
nach und nach bis zur sechsfachen Menge an Wasser zu.

Wenn das wieder richtig Blau wird, habt ihr es evtl. mit
hexaaquacopper(II)chloride [Cu(H2O)6]2+2Cl zu tun.



[Cu(H2O)6]2+  + 4Cl−   <->   [CuCl4]2− + 6H2O

von TomA. (Gast)


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Hallo ex3055,

bin am arbeiten und nebenbei etwas experimentieren.

Die Ätzkraft der neuen Lösung ist momentan besch....eiden. Das bereits 
angegriffene Platinenstück von gestern versuchte ich zu ätzen. Es ist 
etwas Kupfer abgegangen, aber eine Platine damit zu ätzen dauerte Tage. 
Bin grad dabei die Lösung zu verstärken.

Den Test das Zeug zu verdünnen habe ich mit meiner funktionierenden 
Essig/Salz Lösung ausprobiert - wird sofort Schlumpfblau. Als Gegentest 
machte ich das gleiche mit meiner, sehr gut, funktionierenden 
HCl/H2O2-Lösung - wurde auch sofort Schlumpfblau? Beide Lösungen ätzen 
einwandfrei.

Gruß. Tom

von Erfahrung, Erfahrung (Gast)


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Ihr rätselt die ganze Zeit herum, was denn nun das Gebräu chemisch genau 
ist. Die wichtigste Frage aber wird hier nicht gestellt, nämlich taugt 
diese Suppe auch zum ätzen? Und falls ja, wie gut ätzt das Gebräu 
gegenüber den vorhandenen Alternativen überhaupt? Was nützt euch eine 
blaßgrüne Soße, die nach kurzem Einsatz bereits in blau umschlägt und 
das ätzen einstellt?

von ex3055 (Gast)


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TomA. schrieb:
> machte ich das gleiche mit meiner, sehr gut, funktionierenden
> HCl/H2O2-Lösung - wurde auch sofort Schlumpfblau?

Alles verseucht, alles verseucht heut zu Tage ;) ....
Hattest du nicht Schuettelexperimente getaetigt?


Sollte in Verduennung eigentlich nur blasser werden aber immer noch 
Gruen bleiben.

Erfahrung, Erfahrung schrieb:
> die nach kurzem Einsatz bereits in blau umschlägt und
> das ätzen einstellt?

Das aetzt auch in Blau, er muss dann halt Salz nachtanken.
Chlorid-Ionen ins spieh bringen. Was das Natrium-Anion dann macht 
muesste man sich noch ueberlegen. Vermutlich naheliegend mit Hydroxid zu 
NaOH was dann den pH-Wert hochtreibt.

> Ihr rätselt die ganze Zeit herum, was denn nun das Gebräu chemisch genau
> ist. Die wichtigste Frage aber wird hier nicht gestellt, nämlich taugt
> diese Suppe auch zum ätzen?

Wenn nicht weiss was es ist, wie soll man dann abschaetzen was es 
vermag. Das daher mal sehen was die so treiben.

Groessere Molekuele, groebere Strukturen, weniger Unteraetzung :)
Aber das Maerchen von der mil-Bahn wurde ja schon beerdigt ....

von Erfahrung, Erfahrung (Gast)


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ex3055 (Gast) schrieb:

> Wenn nicht weiss was es ist, wie soll man dann abschaetzen was es
> vermag.

Das weiß hier sowieso keiner so genau. Aber ob die Brühe ätzt oder nicht 
lässt sich zumindest in Erfahrung bringen-

> Aber das Maerchen von der mil-Bahn wurde ja schon beerdigt ....

Viel wichtiger als diese 1 mil Phantasien ist auch, dass die 
Leiterbahnen im üblichen ~10 mil Bereich auf der Platine nicht so 
erscheinen, wie löchrige, alte ausgefranzte Jeans, wie das bei einigen 
der Bilder vom Tonertransfer zu sehen ist und die dann auch noch in den 
Himmel gelobt werden.

von TomA. (Gast)


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Nun sind 24 Stunden seit dem ersten Ansatz der Lösung vergangen. Mit der 
Prognose innerhalb 24 Stunden eine brauchbare Ätzlösung herzuetellen lag 
ich wohl daneben. Habe eben nochmal versucht die Platine zu ätzen, die 
Ätzkraft ist noch recht schwach. Das Bild zeigt, wie sie jetzt aussieht 
- im Vergleich zur ersten Probe.

Das war aber bei meiner funktionierenden Lösung auch, sie ist erst im 
Lauf der Zeit kräftig geworden.

Für mich ist das Experiment hier beendet. Habe gesehen, daß es mit 
Haushaltsmitteln möglich ist eine Ätzlösung für Platinen herzustellen. 
Eine weitere Ätzlösung brauche ich nicht, besitze bereits zwei gut 
Funktionierende (HCl/H2O2 und Essig/Salz).

Allen die es selbst ausprobieren wollen wünsche ich viel Spaß und noch 
den Tip, mit Elektrolyse läßt sich manches beschleunigen.

Gruß. Tom

von 0815 (Gast)


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ex3055 schrieb:
> Aber das Maerchen von der mil-Bahn wurde ja schon beerdigt

Wenn alles klappt, erlaubt mir mein neuer Drucker nächstes Wochenende 
die Exhumierung des Märchens!...;-)




Warum denn immer noch die Experimente mit Essig und Salz, wenn Salzsäure 
billiger und zumindest auch nicht schlechter ist?

von TomA. (Gast)


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Hallo 0815,

du darfst nicht immer nur von Profis und Spitzenleistungen ausgehen. Es 
gibt auch den Anfänger und das Mittelmaß.

Wenn der kleine Klausi nach Schule in die Apotheke geht und sich 
Salzsäure und Peorxid kaufen möchte, um seinen Blinker mit AMV auf 
Platine zu bringen, fliegt er im hohen Bogen raus. Damit ist seine 
Karriere als Elektroniker beendet, bevor sie überhaupt begonnen hat, 
obwohl er möglicherweise ein absoluter Profi geworden wär. Da ist es 
doch gut zu wissen, daß man auch in der heimischen Küche brauchbares 
findet.

Vergeßt nicht daß keiner mit dem Wissen und den Fertigkeiten von heute 
geboren wurdet. Aber jetzt klinge ich schon wieder wie ein Schulmeister, 
ist nicht meine Absicht - ich möchte nur mehr Nachsicht für Alle und 
gegenseitigen Respekt.

вот и всё - Das wärs.

von Matthias L. (limbachnet)


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Stimmt schon - aber der kleine Klausi (oder wer auch immer) ist dann 
auch erst mal frustriert, wenn die Küchenchemie erst im dritten Anlauf 
oder nach einer Woche Ansetzzeit funktioniert und wendet sich wieder 
bösen Vögeln, Moorhühnern oder sonstigen Zeitvertreiben auf seinem 
Smartphone zu. Eisen III-Chlorid funktioniert hingegen zuverlässig, bei 
Nacht und Stromausfall und macht im schlimmsten Fall braune Flecken in 
Klamotten und Roststellen an (Edel)-Stahlbehältnissen. Damit kommt der 
kleine Anfänger ganz sicher und viel schneller klar und das Zeug bekommt 
er auch im Elektronikladen noch zu kaufen (aktuell eben eher fertig 
angesetzt im Kanister statt als Granulat, aber immerhin).

Deshalb sind die Experimente mit alternativen Ätzlösungen IMHO eher 
etwas für Fortgeschrittene, die eben Spaß dran haben.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ja der Respekt sollte gegeben sein. Wie haben wir nicht alle als kleine 
Wichte angefangen. Jeden Tag nach der Schule bin ich in die 
Bahnhofsbuchhandlung um zu schauen ob neue Hefte da waren und ob man mal 
lesen konnte. Die meisten Tage gingen leer aus.

Nichts gegen FE(3)-Cl, aber das Zeug ist einfach richtig ätzend im 
Wortsinne der Jugend. DAS IST NE RIESENSAUEREI wenn man nicht die 
passenden Ätzgefäße und Erfahrung hat.
Da finde ich die alternativen Ansätze erheblich besser. Vom WAF ganz zu 
schweigen - außer Man(n) verkauft das als Öko-Kleiderfärben.

Irgendwo las ich auch mal über ein billiges Mittelchen die Flecken teils 
wieder rauszukriegen.

von Paul Baumann (Gast)


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Ich weiß nicht, wie manch Einer mit dem Eisen(III)chlorid umgeht....

Seit Jahrzehnten ätze ich nur damit -keine Sauerei. Die Lösung befindet
sich in einer durchscheinenden Haushaltsdose aus Polypropylen, die mit
dem zugehörigen Deckel bei Nichtbenutzung verschlossen wird.
Zur Benutzung den Deckel ab, die Platine mit Daumen und Zeigefinger auf
die Lösung gelegt (bleibt durch die Oberflächenspannung da liegen) und
das Ganze auf einen Kasten gestellt, der eien 60W Glühlampe enthält.

Diese dient mittels Thrmostaten zum Heizen der Lösung und zum Erkennen,
wann die Platine fertig ist.


Kein Sackgang, kein Streß.....

MfG Paul

von dolf (Gast)


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?!? schrieb:
> Und was hast du bis jetzt alles damit versaut? Und jetzt sag nicht, daß
> noch nie ein Tropfen daneben ging :-)
> Und außerdem: Wieviel Kilo hast du im Laufe der Jahre gekauft?



ich hab vor vielen jahren mal 2kg erworben.
den restlichen bedarf hab ich vom städtischen wasserwerk.
die ätzbrühe ist nach über 10 jahren nun absolut giftgrün was auf nen 
hohen cucl2 gehalt schließen lässt.
das ätzt nun mit hcl und starker belüftung auch ohne zusätzliches fecl3.
hab aber noch nen 10l kanister fecl3 im keller...
saubermahen kann man mit hcl und mit ascorbinsäure.
gerätschaften-->hcl.
klamotten-->ascorbinsäure.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Du wirst lachen Paul, aber damals kamen wir nicht auf die Idee das in 
einem geschlossenen Gefäß alles ablaufen zu lassen. Daher die Sauerei 
mit Fe(3)-Cl. Heute würde ich es nicht anders als du machen.

Vitamin C könnte stimmen. Vielleicht geht auch Zitronensäure. Diese 
bekommt man bei Backzutaten. Noch ;-)

von Werner H. (pic16)


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Matthias L. schrieb:
> bösen Vögeln

Seit wann ist Vögeln böse?

von ex3055 (Gast)


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>
> 2 CuCl + 1/2 O2 + 2 HCl -> 2 CuCl2 + H2O
>          -------
>
> Ein Sauerstoffmolekuel huepft nicht von alleine in Zwei.
> Das braucht Energie. Irgendwas um 60-70 kJ/Mol.


Das ist wahrsch. sogar noch viel mehr,
Um eine O2,  O=O Doppelbindung aufzubrechen braucht es sogar 498kJ/Mol
(naechstes Problem, was mag die bervorzugte Vorkommensart sein?
einzeln jedenfalls scheinbar nicht)

4 CuCl +  O2 + 4 HCl -> 4 CuCl2 + 2 H2O

Zum loesen einer Verbindung braucht es Energie, wenn sich neue 
zusammenfinden wird welche frei. Wenn man mehr reinstecken muss geht es 
halt garnicht erst los.

Thermodynamische Daten zu den Komponenten bei 25C kann man sich im Netz 
zusammensuchen "standard thermodynamic 
values/Bindungsenthalpien/Bindungsdissoziationsenthalpie/...", weichen 
zwar teilweise ein wenig voneinander ab, bleibt aber ein ordentliches 
Ernergiedefizit wenn man das zusammenzaehlt als das diese Reaktion bei 
RT von alleine stattfinden koennte.


> ich nicht allgemein beurteilen. Die Umsetzungsgleichgewichte
> scheinen aber so zu stimmen, ansonsten würde das ganze nicht Industriell
> funktionieren.

Da sitzen dann hundert Chemiker an einem Biertisch und schuetteln 
gruenes Zeugs in alten Colaflaschen ;)

Das ist halt eine Summenformel, sonst nichts. Aus einer Stueckliste 
laesst sich auch nicht unbedingt ein Schaltplan erstellen.

Funktioniert das? Klar in einem Reaktor bei +xxx Grad kein Problem.

von Guido B. (guido-b)


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Wären zur Chlorierung ev. Chlortabletten für Pools besser
geeignet als NaCl? Die gibts momentan noch im Baumarkt.

Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Trichlorisocyanursäure

von hobbychemiker (Gast)


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Guido B. schrieb:
> Wären zur Chlorierung ev. Chlortabletten für Pools besser
> geeignet als NaCl? Die gibts momentan noch im Baumarkt.
>
> Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Trichlorisocyanursäure

Damit könntest Du HCl/H2O2 ersetzen. Aber lass lieber den Essig weg. 
CuCl2/NaCl brauchst Du immer noch.

von Guido B. (guido-b)


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hobbychemiker schrieb:
> Damit könntest Du HCl/H2O2 ersetzen. Aber lass lieber den Essig weg.
> CuCl2/NaCl brauchst Du immer noch.

Danke, das wollte ich nur wissen, dachte auch schon dass dieses Zeug
ganz brauchbar ist.

von TomA. (Gast)


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Hallo Leute,

jetzt muß ich euch doch noch von meinen Ätz-Lösungen erzählen.

Hatte ja mit Essig und Salz eine Ätzlösung angesetzt, welche aber nicht 
besonders stark gewirkt hatte. Warum ätzt aber meine Lösung die ich von 
der HCl-Brühe abgeleitet hatte so gut? Sie ist jetzt ca. 3 Wochen alt. 
Ich mußte sie anfänglich zweimal mit Salzsäure retten, als sie beim 
schütteln blau anlief (Kupferacetat wegen Chlormangel). Dazu verwendete 
ich aber keine große Menge HCl (ca. 2ml auf 250ml Lösung). Diese geringe 
Menge sollte sich inzwischen längst verbraucht haben. Dennoch wird die 
Salz/Essig-Lösung der HCl-Lösung immer ähnlicher, in Ätzkraft und 
Geruch. Ich glaube hinter dem Essiggeruch auch den stechenden Geruch von 
Salzsäure zu erkennen.

Sollte hier von selbst Salzsäure entstehen?????

Alles was es dazu braucht ist vorhanden (H + Cl). In einer der obigen 
Patentschriften wird die Elektrolyse genutzt die Ätzlösung zu 
regenerieren und dabei wird der Wasserstoff an der Kathode zu Salzsäure. 
Es ist denkbar, daß in der Brühe von selbst Salzsäure entsteht. Indem 
sich Chlor den Wasserstoff eines Wassermoleküls nimmt und der 
verbleibende Sauerstoff das CuCl oxidiert oder umgekehrt. Vielleicht 
läßt sich der Prozess beschleunigen (Wärme, UV, ...?) Das würde den 
Essig überflüssig machen, man benötigt dann nur zum Ansatz der Lösung 
irgendeine Säure, welche die CuCl2-Bildung nicht stört. Vielleicht 
reicht zum Ansatz der Lösung die Elektrolyse mit Kupferelektroden in 
Salzwasser? Geführt wird die Lösung dann ausschließlich mit Salz oder 
irgend einer anderen Chlor-Quelle.

Dies sind nur Gedanken, welche auf meinen Beobachtungen basieren. Es 
sollte zur Anregung der Sachverständigen und Interessierten dienen.

von ex3055 (Gast)


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Hi Tom,

Noch eine Baustelle. Das mit der Essigsaeure ist tricky.
(Zumal wenn da Peroxid reingewandert ist.,
das ist nochmal was, die mag das nicht. Wenn das nicht zum einmaligen 
Gebrauch gedacht ist.)

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Zu deinem beluefteten Salzsaeureschlumpf,
https://www.youtube.com/watch?v=aLFkLW-VaeY

Du hattest doch da Belueftungsexperimente durchgefuehrt.
Mit Sicherheit wird man sagen koennen das dann komplexe Ionen im Spiel 
sind.

Hier das Farbspiel, hexaaquacopperchloride <-> tetrachlorocuprate
vom gesunden Schlumpf. Das ist auch ein "Kupferchlorid", eines mehreren 
denkbaren. Wieder blaeulich wird es erst sehr spaet, wenn das frueher 
blau wird oder milchig sind halt auch noch andere Sachen drin.

von TomA. (Gast)


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Hallo ex3055,

danke für den Link. Das ganze Farbenspiel kenne ich von meinen 
Experimenten, nur die Farben sind bei mir viel kräftiger - wegen des 
vielen gelösten Kupfers.
Dabei fällt mir eine neue Unsicherheit meiner Lösung ein. Ich habe sie 
hauptsächlich mit Kupferdrahtresten hergestellt - wer weiß, welche 
Legierungen ich da aufgelöst hab?

:)

von do9jhb (Gast)


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Hallo,

ich finde das diese Art ätzen sehr interessant.
Gibt es eine Möglichkeit CuCl2 ohne HCl und H202 herzustellen?
Danke im voraus

von AMK (Gast)


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Warum nicht einfach Natriumpersulfat in Wasser auflösen, aufwärmen und 
Bewegung in die Lösung bringen? Das ist ein bewährtes Verfahren.

von TomA (Gast)


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Hallo do9jhb,

es ist auch möglich die Lösung mit Essig und Kochsalz anzusetzen. Das 
H2O2 kann durch einschütteln von Luft ersetzt werden. Damit kann man, 
mit häufigen schütteln in ca. drei Tagen, eine durchaus kräftige CuCl2 
Lösung heranziehen. Es dauert zwar etwas, bis sich ausreichend Cucl2 
bildet, aber wenn die Brühe erst mal grün ist geht es schnell. Mir ist 
es leider nicht gelungen, eine dauerhaft stabile Lösung herzustellen. 
Vor allem wenn ich viel Draht aufgelöst habe, ist sie mir verschlumpft 
(Blau angelaufen - Kupferacetat). Dann musste ich korrigierend mit 
Salzsäure eingreifen. Und wenn ich schon Salzsäure brauche, dann kann 
ich auch gleich damit arbeiten. Ich werde noch ein wenig mit meiner 
(inzwischen Zitronensäure/Salz) Lösung experimentieren, aber zum ätzen 
verwende ich wieder Salzsäure.

Als Erkenntnis ist geblieben, daß die Zugabe von Kochsalz (NaCl) den 
Verbrauch von Salzsäure senkt!

Vielleicht noch ein paar Worte zum Handling meiner Lösung. Da ich kein 
H2O2 verwende gast die Lösung nicht aus. Ich bewahre sie im 
geschlossenen Behälter auf, so kommen keine Säuredämpfe in die Umgebung 
und korrodieren Alles. Bevor ich den Behälter öffne, schüttle ich ihn 
kräftig, damit ausgegastes Chlor so gut wie möglich wieder in Lösung 
geht. Zum regenerieren schaffe ich eine möglichst große Oberflächen an 
welcher sich Lösung und Luft berühren. Dabei hilft mir das Salzdepot im 
Behälter (1l Salzsäureflaschen aus Kunststoff). Ich schüttle den 
Behälter und lege ihn flach auf den Tisch. Nach ca. 1Minute hat sich das 
Salz unten abgesetzt und etwas verfestigt, dann drehe ich den Behälter 
um 180°, so daß sich ein Teil des Salzes oben befindet. Nun ist oben das 
feuchte Salz und unten die Lösung, die Berührungsfläche ist um ein 
mehrfaches größer als in der stehenden Flasche. Natürlich muß 
gelegentlich die Luft im Behälter ausgetauscht werden.

Gruß. Tom

von do9jhb (Gast)


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Hallo,

danke für die Infos.
Ich habe nun eine schön grüne Lösung hergestellt, indem ich in eine 
Essig/salz-Lösung eine Tablette Gebissreiniger geworfen habe, wobei in 
der Lösung Kupferreeste waren.
Nur wirkt die grüne Lösung nicht so als würde sie das Kupfer angreifen.
Muss man die CuCl2 Lösung erhitzen?
Wie lange dauert das Ätzen damit?

Danke im Voraus

Gruß Jan

von TomA (Gast)


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Hallo Jan,

zum ätzen muß die Lösung kräftig sein, also eine kräftige grüne Farbe 
haben. Wie üblich funktioniert es besser je wärmer es ist. Eine 
ausreichend kräftige Lösung, ätzt auch bei Raumtemperatur eine Platine 
innerhab weniger Minuten (5 bis 20Min.).
Bei Drahtresten dauert es deutlich länger. Wenn ich Drahtreste von ca. 
1mm Durchmesser in der kalten Brühe auflöse, dauert es ca. 24 Stunden.
Das ätzen ist bei CuCl2 schön zu beobachten. Es lösen sich dunkle 
Schlieren vom Kupfer und sinken nach unten. Bei Drahtresten ist das 
nicht so deutlich, aber das dunkle Zeug (CuCl) sinkt nach unten und ist 
nach einiger Zeit im Salzdepot unter dem Draht zu sehen (durchsichtiger 
Behälter vorausgesetzt).
Durch das ätzen wird die Brühe immer trüber, dunkler und brauner, beim 
regenerieren hellt sie dann wieder auf (wird wieder klargrün).

Gruß. Tom

von dolf (Gast)


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do9jhb schrieb:
> Gibt es eine Möglichkeit CuCl2 ohne HCl und H202 herzustellen?

fecl3 auflösen und dann cu rein.
beheizen fördert die chem. reaktion.
oder man kauft das cucl2 halt**.
** wo auch immer...

von Lutz H. (luhe)


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dolf schrieb:
> ibt es eine Möglichkeit CuCl2 ohne HCl und H202 herzustellen?

Ja, mit HCl, Kupfer, Luftsauerstoff und Zeit

von Checker (Gast)


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dolf schrieb:
> ohne HCl

lutz h. schrieb:
> mit HCl

Lol

von pork (Gast)


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Per Elektrolyse. Kupferdraht in nacl-loesung und dann strom dran. Steht 
auch oben schon.

von Dirk K. (dekoepi)


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Danke für diesen Thread. Um den WAF nicht zu gefährden, setze ich jetzt 
auf Zitronensäure (gibt es in 500g-Packungen etwa zum Entkalken) und 
NaCl. Als Kupferquelle habe ich etwa 5cm 2,5mm-Litze abisoliert und mit 
dem Seitenschneider etwa 1mm lang abgeschnitten.

So passiert noch nicht. Werde da jetzt mal mit einer Alkali-Batterie 
verbundene abisolierte Litze reinhängen - vielleicht wird das ja was.
Die Konzentrationen sind jetzt auch komplett unbestimmt. Einfach mal 
eine gute Portion Salz, dadrauf etwa dieselbe Menge Zitronensäure 
(jeweils grob 1 Esslöffel entsprechend 10g) auf ~250ml Wasser.

Wenn das funktioniert, wäre das für mich der Knüller und der Einstieg 
ins Platinen selber ätzen :)

: Bearbeitet durch User
von foo (Gast)


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Dirk K. schrieb:
> Werde da jetzt mal mit einer Alkali-Batterie
> verbundene abisolierte Litze reinhängen - vielleicht wird das ja was.

Ja, vor allem wird das teuer!

Warum kaufst du dir nicht einfach ein Kupfersalz, z.B. in der Apotheke?

von Dirk K. (dekoepi)


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Die Apotheke hat grade zu - finde ich ein gutes Argument. Außerdem habe 
ich seit der Schule keine Elektrolyse mehr gemacht. Von daher eine 
schöne Spielerei, die Gasblasen aufsteigen zu sehen.

Ich finde die Bastel-Idee dahinter super. Nicht nur fertige Sachen 
kaufen, sondern eben mit Hausmitteln arbeiten. Will nicht das SEK zur 
Hausdurchsuchung einladen, weil ich versucht hätte, mir NaPS oder H2O2 
zu besorgen. ;)

von Ätzling (Gast)


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Ist denn schon einer in die Luft geflogen??

von foo (Gast)


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Dirk K. schrieb:
> Von daher eine
> schöne Spielerei, die Gasblasen aufsteigen zu sehen.

Du willst ja keine Gasblasen erzeugen, sondern Kupfer auflösen.
Dann empfehle ich dir sehr vorher einmal nachzurechnen, wieviel Kupfer 
du mit den vielleicht 500mAh, die in einem 9V-Block gespeichert sind, in 
Lösung bringen kannst.

von Dirk K. (dekoepi)



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Viel ist es nicht. Da der 9V-Block warm wurde, habe ich sogar den 
Schonwaschgang mit AA-Zelle genommen. Leichte grün/blau-Färbung ist 
inzwischen vorhanden. Ich habe es nicht eilig.

NaCl ist inzwischen in Sättigung, Zitronensäure brauche ich wohl mehr 
Nachschub.

Edit: Nochmal mit 9V-Block probiert - der erwärmt sich bis auf 29°C, 
sollte also im Rahmen sein; inzwischen ist er wieder kühler (27°C). Hat 
mehr Wumms für die Reaktion.

: Bearbeitet durch User
von 0815 (Gast)


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Dirk K. schrieb:
> 9V-Block

Sobald die Elektroden in der Lösung sind, sinkt seine Spannung eh´ auf 2 
oder 3 V...also das Ding ist die ganze Zeit fast kurzgeschlossen, und 
längst leer.


Zu diesem Thread passend scheint mir folgende zufällige Erkenntnis: 
Katzenpipi ätzt auch Kupfer an, und ist vollkommen kostenlos. Dauert 
allerdings "etwas". Wollte euch das nur sagen, dann hier geht es ja ganz 
klar nicht um saubere Platinen, sondern um die billigste und langsamste 
Möglichkeit, Kupfer mit homöopathischen Mitteln zu ätzen.

von Bernd K. (prof7bit)


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0815 schrieb:

> dann hier geht es ja ganz
> klar nicht um saubere Platinen

Wer sagt das?

von 0815 (Gast)


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Bernd K. schrieb:
>> dann hier geht es ja ganz
>> klar nicht um saubere Platinen
>
> Wer sagt das?

Die oben genannten Ergebnisse, und der gesunde Menschenverstand sagen 
das.


Demnächst setzt noch einer Fruchtsaft an, vergärt den, und dann macht er 
Essig draus. Zur Salzgewinnung dann das TShirt nach dem Joggen 
auswringen.

Mit Vitamin C sind wir ja auch schon durch, da schien mir der Hinweis 
mit dem Katzenpusch schon überfällig. Das funktioniert tatsächlich, 
vielleicht sollte man einen gesonderten Thread dazu eröffnen? Käme mit 
in die Reihe der kuriosesten, aber ganz nebenbei ungeeigneten Ätzmittel. 
Nicht vergessen: der Katzenpusch fällt als erstes Mittelchen vollkommen 
kostenlos an! Man muss nicht mal was anrühren, und warm ist das Zeugs 
auch schon. Beim Kater spart man sich sogar die Sprühätze ;-)

von Bernd K. (prof7bit)


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0815 schrieb:
> und der gesunde Menschenverstand sagen
> das.

Warum? Wenn man der Literatur glauben darf dann ist Kupfer-2-Chlorid 
sehr wohl zum Ätzen von Kupfer geeignet.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Warum sollte es mit Katzen gehen und mit Menschen nicht? Zweiteres 
sollte einfacher zu beschaffen sein.
Mit einem offenporigen Blumentontopf könnte man es auch fast beliebig 
aufkonzentrieren. Das Wasser verdunstet an der Außenseite und innen wird 
die Plörre immer dichter bis nur noch Salze übrig bleiben.

Wenn das Ätzen zu lange dauert, soll es zu Unterätzungen/Aufrauhungen 
der Kanten kommen. Selbst erprobt habe ich das nicht.

von 0815 (Gast)


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Bernd K. schrieb:
> Kupfer-2-Chlorid
> sehr wohl zum Ätzen von Kupfer geeignet

Damit ätze ich auch. Nur nicht mit Salz/Essig/Puderzucker...


Abdul K. schrieb:
> Mit einem offenporigen Blumentontopf könnte man es auch fast beliebig
> aufkonzentrieren. Das Wasser verdunstet an der Außenseite und innen wird
> die Plörre immer dichter bis nur noch Salze übrig bleiben.

Hatte ja keine Ahnung, daß es DAMIT schon solche Erfahrungen gibt...;-)

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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0815 schrieb:
> Abdul K. schrieb:
>> Mit einem offenporigen Blumentontopf könnte man es auch fast beliebig
>> aufkonzentrieren. Das Wasser verdunstet an der Außenseite und innen wird
>> die Plörre immer dichter bis nur noch Salze übrig bleiben.
>
> Hatte ja keine Ahnung, daß es DAMIT schon solche Erfahrungen gibt...;-)

Jo, hört übrigens dann auch zu stinken auf. Irgendwann ist freies 
Ammoniak und Schwefelwasserstoff weg.
Im Frühjahr will ich dann mal ein paar Pflanzen in solche Töpfe 
einsetzen und schauen obs besser wächst. Schließlich ist die Plörre 
kostenlos.

An Ideen hats mir eigentlich noch nie gemangelt.

von foo (Gast)


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Dirk K. schrieb:
> Viel ist es nicht. Da der 9V-Block warm wurde, habe ich sogar den
> Schonwaschgang mit AA-Zelle genommen. Leichte grün/blau-Färbung ist
> inzwischen vorhanden.

Genauer gesagt bringst du mit den 500mAh des 9V-Blocks knapp 0,6g Kupfer 
in Lösung. Mit den vielleicht 2Ah der AA-Zelle also das Vierfache, ca. 
2,5g.
Wie gesagt, ein teures Verfahren um Kupfer aufzulösen.

Die Verwendung von Vitamin-C ist in diesem Zusammenhang auch 
kontraproduktiv, denn Ascorbinsäure ist ein Reduktionsmittel, während du 
ja oxidieren willst.

von Dirk K. (dekoepi)


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Da hast du recht, scheint zwar eine schöne Idee zu sein, aber sie ist 
ineffizient.

Ich neige daher dazu, wenn ich mal soweit bin, ein Layout erstellt zu 
haben, klassische Chemikalien zu verwenden. Zuvor sollte ich aber 
erstmal Eagle in den Griff bekommen. Daher ist das grade wieder zur 
akademischen Diskussion für mich geworden. :D

von mrotz (Gast)


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Problem:

Natriumhypochlorid ist in saurer Umgebung instabil. Es entsteht 
Chlorgas.

Was spricht denn verdammt nochmal gegen HCl (Schweinebillig) und 
Wasserstoffperoxid?

Im Labormaßstab geht auch Einblasen von Luft.

mfg

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