Forum: Platinen ICs mit Kondensatoren untereinander verbinden


von Jay M. (blubb33)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Wie verbinde ich ICs mit Kondensatoren am sinnvollsten untereinander?

In meinem Beispiel habe ich drei ICs (ADC, DAC und Expander).

Dem ADC (MCP3201) sind zwei Kerkos (VDD und Vref) und ein Elko 
vorgeschaltet (VDD ist Pin 1, Vref ist Pin 8). Von den Kerkos gehe ich 
direkt an VDD und Vref. GND lege ich an Pin 4. Pin 3 ist den negative 
Eingang, der ebenfalls auf Masse geschaltet ist, deshalb ist der auch 
mit GND verbunden.

Von hier geht es zum Expander (MCP23S17). Dazu gehe ich vom Pin des ADC 
zum Kerko des Expanders. Ist das so richtig?
VDD ist mit RESET verbunden.

Von hier geht es an den Kerko des DAC (MCP4921).

Was kann ich hieran verbessern? Ich habe versucht möglichst viel von 
dem, was ich gefunden habe umzusetzen.

Meine Stromversorgung (3,3V durch einen LM1117) befindet sich links 
unten direkt neben dem MCP4291. bringe ich jetzt die 3,3V/GND an den IC? 
An den Kerko des MCP4921 oder doch besser oben rechts an den Elko des 
MCP3201?

von Teo D. (teoderix)


Lesenswert?

Prosa, Prosa...
Hättest lieber auch den Schaltplan beigefügt!

von Jay M. (blubb33)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Mir geht es ja wirklich um das grundsätzliche (!) Layout. Hier noch, wie 
ich die 3,3V zuführen würde...

Bevor ich die Platine jetzt fertig route um am Ende (wieder) grundlegend 
alles falsch mache...

von Lochrasterfan (Gast)


Lesenswert?

den Spannungsregler würde ich um 90° drehen.

von SMD (Gast)


Lesenswert?

Ich persönlich löte die Kondis gerne in 1206 direkt unter den IC...

von Jay M. (blubb33)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

> Ich persönlich löte die Kondis gerne in 1206 direkt unter den IC...
Auf die Unterseite des Boards oder unter den Sockel?

Und wie verbinde ich am sinnvollsten die Massen zwischen den ICs? 
Insbesondere bei dem ADC oben rechts, da Pin 4 (GND) und Pin3 (IN-) 
beide auf Masse gelegt sind...

von Jay M. (blubb33)


Lesenswert?

Kann/soll ich die GND-Leitung zwischen den ICs genauso verbinden, wie 
die 3,3V? Quasi einfach parallel dazu? Muss diese weiterhin eher breiter 
sein, oder gilt das nur für den Teil zwischen Kondensator und Pin?

von D. V. (mazze69)


Lesenswert?

Jay Myon schrieb:
> Muss diese weiterhin eher breiter
> sein, oder gilt das nur für den Teil zwischen Kondensator und Pin?

Schau's dir halt beim Auto ab: Die gesamte Korosserie ist die Masse, 
Plus sind hingegen nur ein paar Drähte darin.

Gockel mal nach Massefläche.

von spontan (Gast)


Lesenswert?

>Die gesamte Korosserie ist die Masse,

und trotzdem wird GND separat geführt.


- Die schrägen Leiterbahnen kannst Dir sparen, 2 mm mehr oder weniger 
bringen gar nix.

- die Lage des Spannungsregler und seiner Cs würde ich tauschen, Regler 
rechts, Cs links

- Masseflächen sind nicht zwingend, kommt immer auf die Frequenzen und 
Schaltflanken an. Werden doch meist als "Angstflächen" verlegt.

- Leiterbahnstärke dagegen ist nicht unwichtig, 16mil oder etwas mehr 
schaden nicht, bei hohen Strömen gerne mehr

- Kondensatoren nach an den IC hast Du eh schon

von Patrick (Gast)


Lesenswert?


von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

spontan schrieb:
> - Masseflächen sind nicht zwingend, kommt immer auf die Frequenzen und
> Schaltflanken an. Werden doch meist als "Angstflächen" verlegt.
Masseflächen sind nur dann Flächen, wenn sie durchgängig sind. Die 
schönste Massefläche ist nutzlos, wenn sie mit einer (oder vielen) 
Leitungen duchschnitten wird.

Es ist einfach so (den Herrn Kirchhoff fragen): jeder Strom der irgendwo 
rausfließt, muss da auch wieder rein. Das sollte man sich IMMER vor 
Augen halten und seine Schaltpläne und Layouts ab&zu mal drauf 
abklopfen!

Wenn man keinen Sender bauen will, dann sollte man dem Strom den 
"Rückweg" möglichst nach am "Hinweg" erlauben. Denn nur dann ist die von 
diesen beiden Leitern eingeschlossene Fläche (und damit diese eine 
Windung einer parasitären Spule) so klein und wirkungslos wie möglich. 
Und Wicklungen nimmt man z.B. bei Transfromatoren zum Aus- und 
Einkoppeln von Energie. Wenn also der Strom auf dem Rückweg einen Umweg 
macht, wird die Spule und damit negative Nebeneffekte (Störstrahlung und 
Störempfindlichkeit) größer.

Also wieder die "Massefläche": so eine Fläche kann man erst dann zu 99% 
nach dem Prizing "Fire and Forget" aufbauen, wenn man 4 Lagen hat: die 
äusseren beiden zum Verdrahten und die inneren beiden für die 
Versorgung. Bei 2-lagigen oder gar einseitigen Platinen ist eine 
"Massefläche" bestenfalls zum Säuresparen sinnvoll, weil dann nicht so 
viel Kupfer weggeätzt werden muss.
Auf keinen Fall darf man aber sagen: "erst mal die Signale routen und 
dann noch die Masse fluten und fertig!"
Dann kann es nämlich passieren, dass "der Schwanz mit dem Hund wackelt", 
sprich es hängt ein großer Schaltungsteil mit nennenswerten Strömen über 
einen kleinen Kupferstrich an der Versorgung. Und dann zappelt dieser 
Teil bei Stromänderungen wild "auf und ab".

> - Leiterbahnstärke dagegen ist nicht unwichtig, 16mil oder etwas mehr
> schaden nicht, bei hohen Strömen gerne mehr
Bei dieser Packungsdichte muss das mindestens ein doppellagiges Layout 
werden, und dann würde ich nicht diese ungemein platzfressenden Pads 
verwenden, sondern schnuckelig kleine runde. Das bringt viel Platz für 
Leiterbahnen.

> - Kondensatoren nach an den IC hast Du eh schon
Das passt schon...

von Jay M. (blubb33)


Lesenswert?

Leider bin ich auf die Dichte angewiesen, da mir nur ein begrenzter 
Platz zu Verfügung steht. Somit ist natürlich ein doppellagiges Layout 
vorgegeben. Das mit den runden Pads ist eigentlich eine gute Idee. Warum 
ich da nicht drauf gekommen bin...
Mein Ansatz wäre jetzt eben gewesen (wie ihr ja schon im Post merkt), 
erst einmal die Versorgungsleitungen und die Masseleitungen zu legen. 
Wenn ich das fertig habe, kann ich die restlichen Leitungen legen.

Auf die Masseflächen hätte ich sowieso verzichtet, da ich einfach nicht 
genug Fläche habe. Ich habe mir gedacht, dass "unzählige 
Mini-Masseflächen" wenig Sinn haben. Somit möchte ich die Leitungen 
grundsätzlich sinnvoll verlegen.
Ich habe aber noch deutliche Schwierigkeiten mit dem Verständnis von 
"Hinweg" und "Rückweg"! Mir ist nicht ganz klar, welche Wege gemeint 
sind. Derzeit fließt der Strom ja vom Spannungsregler über den DAC zum 
Expander und dann zum ADC. Ich würde bzw. habe nun einfach die 
GND-Leitungen parallel zu den Versorgungsleitungen gelegt. Ist das 
sinnvoll?

Und wie verhält es sich, wenn ich GND-Leitungen per Via auf die andere 
Seite legen muss? Dann habe ich ja wieder einen kleinen Querschnitt... 
Oder soll man bei GND grundsätzlich auf Vias verzichten?

Mir würde es sehr helfen, wenn ihr mir einen konkreten Vorschlag an 
meinem Beispiel erklären könntet.
Soweit bin ich ja mit den Kondensatoren und der Versorgungsleitung 
durch. Würde jetzt die GND-Leitung von Pin 4 des MCP3201 auf den 
Kondensator des MCP23S17 legen. (Lieber an den Kondensator legen oder 
lieber direkt an die GND-Leitung des IC?). Von da aus vom Pin 15 wohin? 
Da hätte ich ja das Problem, dass ich auf die andere Seite muss. Also 
auf dem Top-Layer dann einfach zum Pin 7 oder zum Kondensator?

Und weiterhin habe ich irgendwie Bauchschmerzen am ADC GND und IN- 
zusammenzuschalten. Oder ist das unbegründet?

Ich bedanke mich recht herzlich für eure Geduld bei diesen 
Anfänger-Fragen, aber ich möchte nicht einfach nur etwas falsches 
machen, was ich mir dann so angewöhne. Deshalb ist es vielleicht etwas 
zäh, aber ich habe es dann richtig begriffen.

> die Lage des Spannungsregler und seiner Cs würde ich tauschen, Regler
> rechts, Cs links

Öh... Ist das nicht so? Regler ist rechts zum IC und Cs sind links zum 
Rand. Oder soll ich vom C aus zum IC gehen?

> Leiterbahnstärke dagegen ist nicht unwichtig, 16mil oder etwas mehr
> schaden nicht, bei hohen Strömen gerne mehr

Grundsätzlich oder wichtiger für GND (wegen größerem Querschnitt)? Ich 
würde versuchen die Leitungen so dick wie möglich zu machen, wobei ich 
jetzt schon weiß, dass die Signalleitungen (z.B. SPI...) schmal sein 
müssen, da meine Dichte leider relativ hoch ist :-(

: Bearbeitet durch User
von Michael L. (michaelx)


Lesenswert?

Jay Myon schrieb:
> Leider bin ich auf die Dichte angewiesen, da mir nur ein begrenzter
> Platz zu Verfügung steht.

Warum machst du dann nicht gleich SMD? Ich hab zwar bisher keinen 
Schaltplan denke aber, Vdd und GND zu routen, ist bei dieser 
Packungsdichte noch dein kleinstes Problem.

;-)

von Jay M. (blubb33)


Lesenswert?

Habe alle Bausteine eben in DIP vorliegen. Von den Leitungen her passt 
auch alles, hatte schon alles geroutet - leider mit vielen grundlegenden 
Fehlern. Möchte das jetzt einfach nochmal neu versuchen. Wenn es nicht 
geht, nehme ich natürlich SMD.
Es ändert aber nichts an meinen letzten Fragen :-)
Die gelten grundsätzlich - egal ob DIP oder SMD.

von Jay M. (blubb33)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Ich habe das jetzt mal so gemacht. Mit der Bitte um Kommentierung :-)

Würde mich auch sehr freuen, wenn jemand noch ein paar meiner Fragen aus 
dem Vorpost beantworten könnte 
(Beitrag "Re: ICs mit Kondensatoren untereinander verbinden")

P.S.: Bei den ULN2803 habe ich die Pads noch nicht geändert...

: Bearbeitet durch User
von Ulrich H. (lurchi)


Lesenswert?

Die GND Leitung sollt man schon so ähnlich wie gezeichnet (ggf. auch 
noch mal 50% mehr wo platz ist) eher dicker auslegen. Das ist weniger 
wegen des Widerstandes, sondern wegen der Induktivität. Viele Signale 
sind halt auf GND bezogen, und da hilft es wenn man da halbwegs eine 
Spannung hat. Bei den 3,3 V für digitale Schaltungen ist das weniger 
wichtig.
Entprechend ist die Reihenfolge beim Routen auch so dass man erst GND 
verlegen sollte, und dann Vcc und die Signal - die etwas dickeren 
Leitungen helfen dabei auch gleich die GND Leitungen zu kennzeichenen, 
das man nicht auf die Idee kommt da größere Umwege einzubauen.

Bei einer analogen Schaltung mit kleinen Spannungen wäre ggf. auch eine 
Sternförmige Masseführung zu überlegen oder nötig. Das könnte vor allen 
das Signal zum ADC betreffen.

Wenn es geht, sollte Vcc und ggf. auch GND zum Abblockkondensator gehe, 
nicht direkt zum IC Pin. Das ist bei den noch eher langsamen ICs hier 
nicht so dramasitsch, aber besser ist es.

Wenn der Platz knapp ist, sollte man zumindest die 100 nF 
Abblockkondensatoren als SMD wählen - die Größe 0805 läßt sich noch 
wirklich einfach löten.

Die Lage der ULN... zum Portexpander sollte man ggf. noch mal 
überdenken, ggf. auch einen der ULN noch um 180 Grad drehen.

von Jay M. (blubb33)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hab mal versucht das Ganze sternförmig zu machen. Oder geht das an der 
Sache vorbei?
Ist es ein Problem, dass Vcc und GND auf verschiedenen Layern sind 
(außer dass ich wahrscheinlich Probleme beim routen der anderen 
Leitungen bekomme...)?

von Jay M. (blubb33)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

So, meine GND und VCC-Leitungen sind jetzt verlegt. Ich hoffe das passt 
so. Probleme bereitet mir noch oben rechts die Ecke, da hier alles 
äußerst eng ist.

Passt das mit dem GND/VCC-Routing?
Würdet ihr noch etwas grundlegend anders anordnen?

Ansonsten wäre ich endlich fertig, so dass meine letzte Bitte ein 
kritischer Blick wäre ;-)
Dann könnte ich endlich die übrigen Leitungen legen und die Platine 
erstellen freu

von Ein (Gast)


Lesenswert?

Hier geht es dann weiter?
Beitrag "Designfehler"

von Jay M. (blubb33)


Lesenswert?

Ja, habe einen neuen Thread daraus gemacht, weil die Eingangsfrage nun 
bearbeitet ist und es nun ein anderes Thema ist. Habe in dem neuen 
Thread auch auf diesen alten verwiesen. Hoffe das passt so.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Jay Myon schrieb:
> Hoffe das passt so.
Ja.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.