Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kerkos schlecht für NF-Signalweg - aber für HF-Signalweg ok?


von basti (Gast)


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Hallo,

keramische Kondensatoren sind für NF-Signalwege verpöhnt (weil sie wohl 
das Signal verzerren).

Für HF-Signalwege kommen Kerkos aber dauernd zum Einsatz.
Verzerren sie hier nicht das Signal und wenn nein, warum nicht?

: Verschoben durch Admin
von Dennis (Gast)


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basti schrieb:
> keramische Kondensatoren sind für NF-Signalwege verpöhnt

aha, verphönt :-)

ist mir neu (ausgenommen vielleicht irgendwelche Audio-Freaks, die 
natürlich ausschließlich Glimmerkondensatoren verwenden)

basti schrieb:
> Für HF-Signalwege kommen Kerkos aber dauernd zum Einsatz.
> Verzerren sie hier nicht das Signal und wenn nein, warum nicht?

Schau dir doch mal die Kennlinie eines Kondensators über die Frequenz an 
und definiere danach HF...

von Lothar S. (loeti)


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> Verzerren sie hier nicht das Signal

Doch, aber bei diesen Anwendungen spielt der Klirrfaktor dann eine 
untergeordnete Rolle.

Grüße Löti

von MaWin (Gast)


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Kerkos für Hf brauchen nur gerige Kapazitäten und sind daher nicht X7R 
und Y5U, sondernNPO oder ähnlich unproblematische.

von basti (Gast)


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Lothar S. schrieb:
> Doch, aber bei diesen Anwendungen spielt der Klirrfaktor dann eine
> untergeordnete Rolle.

HF definieren - sagen wir mal ab 1MHz bis ...

Kann mir kaum vorstellen, dass bei HF der Klirrfaktor eine 
untergeordnete Rolle spielt, damit fängt man sich doch Harmonische ein.

Dennis schrieb:
> aha, verphönt :-)

Du meinst "verfönt"?! ;-)
http://www.korrekturen.de/beliebte_fehler/verpoehnt.shtml


Dennis schrieb:
> ist mir neu (ausgenommen vielleicht irgendwelche Audio-Freaks, die
> natürlich ausschließlich Glimmerkondensatoren verwenden)

Selbst in Gitarrenverstärkern werden Kerkos im Signalweg vermieden.

von basti (Gast)


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MaWin schrieb:
> Kerkos für Hf brauchen nur gerige Kapazitäten und sind daher nicht X7R
> und Y5U,

Also für den HF-Signalweg sollte man lieber keine Abblock-Kerkos wie die 
genannten verwenden?!

von Florian V. (florianv)


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basti schrieb:
> keramische Kondensatoren sind für NF-Signalwege verpöhnt (weil sie wohl
> das Signal verzerren).
>
> Für HF-Signalwege kommen Kerkos aber dauernd zum Einsatz.
> Verzerren sie hier nicht das Signal und wenn nein, warum nicht?

Inzwischen gibt es immer größere Kapazitäten auch als NP0/C0G. Früher 
gab es die nur bis zu einzelnen Nanofarad. Diese Keramiksorte wird als 
unproblematisch im Signalweg gesehen.

Die alte Regel "bloß keine keramischen irgendwo im Signalweg" ist damit 
teilweise überholt.

von Lothar S. (loeti)


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> Kann mir kaum vorstellen, dass bei HF der Klirrfaktor eine
> untergeordnete Rolle spielt, damit fängt man sich doch Harmonische ein.

Wenn das eine Rolle spielt vermeidet man dann halt Kerkos... .

von basti (Gast)


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Florian V. schrieb:
> Inzwischen gibt es immer größere Kapazitäten auch als NP0/C0G. Früher
> gab es die nur bis zu einzelnen Nanofarad. Diese Keramiksorte wird als
> unproblematisch im Signalweg gesehen.

Danke für die Infos!


Lothar S. schrieb:
> Wenn das eine Rolle spielt vermeidet man dann halt Kerkos... .

Es gibt bei höheren Frequenzen leider nicht so viele Alternativen.

von Dennis (Gast)


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basti schrieb:
> sind für NF-Signalwege verpöhnt

basti schrieb:
> Dennis schrieb:
>> aha, verphönt :-)
>
> Du meinst "verfönt"?! ;-)
> http://www.korrekturen.de/beliebte_fehler/verpoehnt.shtml

Nö, ich meinte schon "verphönt", genau so wie du es geschrieben hast :-)

basti schrieb:
> Selbst in Gitarrenverstärkern werden Kerkos im Signalweg vermieden.

Ich sage es doch: audiophile sind sonderbar...

basti schrieb:
> HF definieren - sagen wir mal ab 1MHz bis ...

Laut meinem alten Prof "ist das noch fast DC". Jetzt aber im Ernst: 1 
MHz aufwärts hat in Audio nichts mehr zu suchen und bei anderen 
Anwendungen ist der Klirrfaktor selten ein Problem.

basti schrieb:
> Also für den HF-Signalweg sollte man lieber keine Abblock-Kerkos wie die
> genannten verwenden?!

Doch, natürlich! Du kannst aber auch durch die Leiterplatte selber 
blocken (z.B. 4-Lagen LP mit eng (!) zusammenliegenden Innenlagen ergibt 
auch einen prima "Abblockkondensator"

von Klaus R. (klara)


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basti schrieb:
>
> Also für den HF-Signalweg sollte man lieber keine Abblock-Kerkos wie die
> genannten verwenden?!
Zum Trennen von Stufe zu Stufe im HF-Signalweg? Die Kerkos die man zum 
Säubern der Versogungsspannungen verwendet haben meist höhere 
Kapazitäten als die, die man zum Trennen von Stufe zu Stufe benötigt. 
Das sind dann bei HF in der Regel die alten keramischen Kondensatoren, 
die es schon vor über 50 Jahren gab.
Man sollte hier aber auch genauer hinschauen. Wenn man den KerKo mit 
einigen Volt vorspannt, dann werden wenige Millivolt Wechselspannung 
sich wohl mehr theoretisch auswirken.
Aber wer schon Verzerrungen bei den Anschlusskabeln zur Box mit viel 
Geld bekämpft, der sieht die Welt eben anders.
mfg. Klaus.

von Dennis (Gast)


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Dennis schrieb:
> Nö, ich meinte schon "verphönt", genau so wie du es geschrieben hast :-)

Naja, fast genauso...

von Lothar S. (loeti)


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> Es gibt bei höheren Frequenzen leider nicht so viele Alternativen.

Styroflex gibt's immer noch...

von basti (Gast)


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Klaus Ra. schrieb:
> Man sollte hier aber auch genauer hinschauen. Wenn man den KerKo mit
> einigen Volt vorspannt, dann werden wenige Millivolt Wechselspannung
> sich wohl mehr theoretisch auswirken.

Ach so, gut vorgespannte Kerkos verzerren weniger...

von basti (Gast)


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Lothar S. schrieb:
> Styroflex gibt's immer noch...

Die nehme ich auch gerne in Oszillatoren.

Haben aber irgendwann ziemlich heftige parasitäre Induktivitäten, so 
weit mir bekannt...

von Uwe B. (Firma: TU Darmstadt) (uwebonnes)


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Lothar S. schrieb:
> Styroflex gibt's immer noch...

Gewickelte Styroflex fuer richtige HF? Nicht besonders sinnvoll...

von Lothar S. (loeti)


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Was ist richtige HF?

von basti (Gast)


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Lothar S. schrieb:
> Was ist richtige HF?

Wir können ja einfach mal den Bereich zwischen 100kHz (LW) und 
100MHz (UKW) in die Untersuchung einbeziehen und höhere Frequenzen 
außen vorlassen.

von basti (Gast)


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Was für einen Auskoppel-Kondensator sollte beispielsweise ein 
Breitband-Antennenverstärker für 100kHz bis 15MHz haben, wenn die 
nächste Stufe (der Empfänger) einen 50-Ohm-Eingang hat?

von Lothar S. (loeti)


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Also bei LW ist Styroflex (wenn man die Induktivität mit einbezieht) 
kein Problem und bei echter HF verwendet man dann sowieso 
Einscheiben-Kerkos...
aus dem richtigen Material versteht sich...

: Bearbeitet durch User
von basti (Gast)


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Lothar S. schrieb:
> Also bei LW ist Styroflex (wenn man die Induktivität mit einbezieht)
> kein Problem und bei echter HF verwendet man dann sowieso
> Einscheiben-Kerkos...
> aus dem richtigen Material versteht sich...

Das leuchtet ein!

Aber welcher C ist für den kompletten Bereich von 100kHz bis 15MHz 
geeignet?

Ein Kerko von ca. 22nF parallel zu einem Styroflex 220n??? Oder lieber 
ein 220nF-Tantalko, weil der weniger induktive Anteile hat als der dicke 
Styroflex-C???

von U. M. (oeletronika)


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> basti schrieb:
> Aber welcher C ist für den kompletten Bereich von 100kHz bis 15MHz
> geeignet?
Hallo,
na wenn dir Kerko nicht gefallen, dann nimm halt MLCC ;-)

Ansonsten wäre mal interessant, welche Physik hinter deinen 
Betrachtungen so steckt?
Dass Audioesoterik nicht unbedingt was mit Wissenschaft zu tun hat, 
wurde ja schon geschrieben.
Gruß Öletronika

von Roland L. (Gast)


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U. M. schrieb:
> Ansonsten wäre mal interessant, welche Physik hinter deinen
> Betrachtungen so steckt?
> Dass Audioesoterik nicht unbedingt was mit Wissenschaft zu tun hat,
> wurde ja schon geschrieben.

Keramik-Kondensatoren mit ferroelektrischem Dielektrikum erzeugen bei 
mechanischer Beanspruchung durch den Piezoeffekt eine Spannung. Wenn man 
gegen die Platine klopft, hört man das im Lautsprecher.
Unter "Mikrofonie" findest du entsprechende Informationen.

von Possetitjel (Gast)


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basti schrieb:

> keramische Kondensatoren sind für NF-Signalwege verpöhnt

Ja. <seufz>

Auf derselben Ebene wie sauerstofffreies Lautsprecherkabel
einzuordnen.

> (weil sie wohl das Signal verzerren).

Das ist - wie praktisch jegliches "Allgmeinwissen" - in dieser
allgemeinen Form falsch.
Über einem ausreichend dimensionierten Koppelkondensator fällt
praktisch keine (Wechsel-)Spannung ab, und ohne Spannungsabfall
keine Verzerrung.

> Für HF-Signalwege kommen Kerkos aber dauernd zum Einsatz.

Richtig.

> Verzerren sie hier nicht das Signal

Tun sie i.d.R. nicht, richtig.

> und wenn nein, warum nicht?

Bei Fachleuten verhalten sich Keramikkondensatoren völlig
ungefährlich! SCNR

Nein, im Ernst:

1) Wie MaWin bereits schrieb: Anderes Dielektrikum (NP0 / C0G,
also nicht ferroelektrisch).

2) Siehe oben: Bei kleinen Signalen und großen Kondensatoren
spielen die Verzerrungen keine Rolle, denn man erreicht die
erforderlichen Feldstärken nicht.

von Uma (Gast)


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U. M. schrieb:
> Dass Audioesoterik nicht unbedingt was mit Wissenschaft zu tun hat,
> wurde ja schon geschrieben.

Der Nachladeeffekt könnte z.B. nichtlineare Verzerrungen im Signalweg 
bewirken.

"Keramikkondensatoren haben einen kleinen, aber nicht zu 
vernachlässigenden Nachladeeffekt. Für Klasse-1-Kondensatoren beträgt er 
etwa 0,3 bis 0,6 %, für Klasse-2-X7R-Kondensatoren 0,6 bis 1 % und für 
Klasse-2-Z5U-Kondensatoren 2,0 bis 2,5 %."

http://de.wikipedia.org/wiki/Keramikkondensator#Dielektrische_Absorption.2C_Nachladeeffekt

von Possetitjel (Gast)


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Roland L. schrieb:

> Keramik-Kondensatoren mit ferroelektrischem Dielektrikum
> erzeugen bei mechanischer Beanspruchung durch den Piezoeffekt
> eine Spannung.

Das ist mMn ein bisschen zu absolut formuliert, denn
wenn die Keramik nicht "gepolt" ist, zeigt sie keinen
makroskopischen Piezoeffekt.

Beim Koppelkondensator könnte diese Polarsation durch
die Gleichspannung erfolgen, die er fernhalten soll.
Dies könnte das...

> Wenn man gegen die Platine klopft, hört man das im
> Lautsprecher.

...erklären.

von basti (Gast)


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Also sollte man für folgende Anwendungen auf Klasse-1-Kerkos 
zurückgreifen:

'Klasse-1-Keramikkondensatoren werden bevorzugt in Applikationen für 
frequenzstabile Schaltungen, wie z. B. Schwingkreise, Filterschaltungen, 
Temperaturkompensation, Kopplung und Siebung in HF-Kreisen eingesetzt. 
Sie weisen kleine Verlustfaktoren, hohe Güte, geringe Abhängigkeit der 
Kapazität und des Verlustfaktors von der Temperatur und der Frequenz 
sowie so gut wie keine Alterung auf.' (Zitat Wiki Keramikkondensator)




Possetitjel schrieb:
> Beim Koppelkondensator könnte diese Polarsation durch
> die Gleichspannung erfolgen, die er fernhalten soll.
> Dies könnte das...
>
>> Wenn man gegen die Platine klopft, hört man das im
>> Lautsprecher.
>
> ...erklären.

Nach meinen Beobachtungen kann die Platine auch im Bereich wilder 
HF-Schwingungen mikrofonisch werden, ohne dass ein Kerko beteiligt ist. 
Man sucht dann vergeblich den "Bösewicht-Kondensator". In Wirklichkeit 
fehlt z.B. eine Ferritperle an einem Transistor.

von Andreas D. (rackandboneman)


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Wo gibts denn noch neue Styroflex, insbesondere automatisch verarbeitbar 
oder sogar SMD - die Dinger zerschmelzen doch wenn man sie in ein Lötbad 
oder einen Reflowofen gibt...

Und was macht man überhaupt wenn man hochwertige NF-Schaltungen mit 
Wechselspannungskopplung oder analogen Filtern miniaturisieren will... 
Elkos, Tantal und Keramik sind Kompromisse, Folienkondensatoren in SMD 
gross selten und teuer...

von Gerhard W. (gerhard86)


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Possetitjel schrieb:
> Auf derselben Ebene wie sauerstofffreies Lautsprecherkabel
> einzuordnen.

Die Vorbehalte gegen Class 2 Kondensatoren mit X5R, X7R Dielektrika sind 
schon deutlich fundierter, und basieren auf dem erwähnten nichtlinearen 
Verhalten. Die spannungsabhängige Kapazität ist ein weiterer Punkt auf 
dieser Liste.

> Über einem ausreichend dimensionierten Koppelkondensator fällt
> praktisch keine (Wechsel-)Spannung ab, und ohne Spannungsabfall
> keine Verzerrung.

Das ist gerade im Fall von AF-Systemen zu einfach gedacht.

von Possetitjel (Gast)


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Gerhard W. schrieb:

> Possetitjel schrieb:
>> Auf derselben Ebene wie sauerstofffreies Lautsprecherkabel
>> einzuordnen.
>
> Die Vorbehalte gegen Class 2 Kondensatoren mit X5R, X7R
> Dielektrika sind schon deutlich fundierter, [...]

Sicher.
Ich lese nur (bei Audio-Leuten) nie von Vorbehalten gegen
X7R/Z5U/..., sondern von Vorbehalten gegen Keramikkondensatoren.

Und das ist in dieser allgemeinen Form Quatsch.

>> Über einem ausreichend dimensionierten Koppelkondensator
>> fällt praktisch keine (Wechsel-)Spannung ab, und ohne
>> Spannungsabfall keine Verzerrung.
>
> Das ist gerade im Fall von AF-Systemen zu einfach gedacht.

Ich lerne gerne dazu, bleibe aber, solange keine
nachvollziehbaren Argumente gebracht werden, bei meiner
Meinung.

von chris_ (Gast)


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Hier gibt es einige Anmerkungen zur Genauigkeit von Kondensatoren:

Beitrag "Re: Genauigkeit von 100nF Kondensatoren"

von flo (Gast)


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kann man piezoelektrische kerkos durch abhören am nf-generator erkennen?

(also dass sie pfeifen, wenn man sie an eine wechselspannung 
anschließt?)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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flo schrieb:
> (also dass sie pfeifen, wenn man sie an eine wechselspannung
> anschließt?)

Teils schon.  Pfeifende oder zwitschernde Mainboards oder Notebooks
sind ja auch nicht völlig selten.

Dabei ist Mikrofonie kurz vor der Endstufe sicher recht egal, aber
im Bereich der Vorstufen mag man das nicht haben.

von Gerhard W. (gerhard86)


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Possetitjel schrieb:
> Ich lese nur (bei Audio-Leuten) nie von Vorbehalten gegen
> X7R/Z5U/..., sondern von Vorbehalten gegen Keramikkondensatoren.
>
> Und das ist in dieser allgemeinen Form Quatsch.

Stimmt schon, NP0 wäre wohl gut geeignet. Allerdings sind diese 
Kondensatoren mit 100-220nF, also in dem Bereich wo sie interessant 
werden, (noch) eher selten und teuer, nahezu exotisch. Wer weiß, 
vielleicht warten sie auf ihre Entdeckung als audiophile 
Wunderkondensatoren.

Possetitjel schrieb:
> Ich lerne gerne dazu, bleibe aber, solange keine
> nachvollziehbaren Argumente gebracht werden, bei meiner
> Meinung.

"Koppelkondensatoren" im AF-Bereich (bzw der Hochpass den sie mit den 
Serien- und Parallelimpedanzen in der Schaltung bilden) haben ihre 
Grenzfrequenz oft im Bereich der unteren Bandbreitenbeschränkung des 
Systems. Schon alleine deswegen, weil einen Koppelkondensator auf 
weniger als ein paar Hz Grenzfrequenz zu dimensionieren auch bedeutet 
dass das Wegfiltern der unerwünschten Gleichspannung unnötig lange 
dauert. Damit ist die Impedanz des Kondensators in der Nutzbandbreite 
nicht mehr ohne weiteres zu vernachlässigen.

Bei einer gleichspannungsgekoppelten Endstufe, wie man sie gerade in 
hochwertigen (Halbleiter-)Verstärkern findet, bestimmt der 
Koppelkondensator am Eingang sogar die untere Grenzfrequenz des 
Verstärkers. Nimmt man hier einen Kondensator mit nichtlinearen 
Eigenschaften, baut man auch ein Hochpassfilter mit nichtlinearen 
Eigenschaften und 10-20Hz Grenzfrequenz, dessen Einfluss auf den 
Klirrfaktor vor allem bei niederen Frequenzen bestimmt gut messbar sein 
wird (ganz im Gegensatz zu den Auswirkungen von irgendwelchen 
esoterischen Kabeln).
Ob irgendjemand das hören kann, weiß ich nicht, aber es herrscht eben 
auch in diesem Segment genug Wettbewerbsdruck, und man wird nicht gern 
riskieren das eigene Produkt messbar zu verschlechtern um Kondensatoren 
für 1€ einzusparen.

: Bearbeitet durch User
von Possetitjel (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:

> flo schrieb:
>> (also dass sie pfeifen, wenn man sie an eine
>> wechselspannung anschließt?)
>
> Teils schon.  Pfeifende oder zwitschernde Mainboards
> oder Notebooks sind ja auch nicht völlig selten.

Hmm. Ungepolte ferroelektrische Keramik ist - zumindest
nach der reinen Lehre - nicht piezoelektrisch. Ich
vermute, dass es mit überlagertem Gleichanteil deutlich
besser geht.
Reine Wechselspannung könnte eine Art Elektrostriktion
geben; da braucht man aber sehr viel Amplitude, und
es pfeift akustisch eine Oktave höher als elektrisch.

Oder den Kerko vorher "polen", d.h. eine Gleichspannung
in der Nähe der Nennspannung anlegen.

von MaWin (Gast)


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Possetitjel schrieb:
> Ich lese nur (bei Audio-Leuten) nie von Vorbehalten gegen
> X7R/Z5U/..., sondern von Vorbehalten gegen Keramikkondensatoren.

Viele Leute machen Vereinfachungen, die in ihrem Bereich ja stimmen, bei 
Audio sind pF-Kondensatoren eher nutzlos (maximal der 
Miller-Kondensator).

Viele Andere Leute übertragen dann die Vereinfachung in Unkenntnis der 
Hintergründe auf andere Lebensbereiche und wundern sich, daß sie dadurch 
falsch werden.

von Possetitjel (Gast)


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Gerhard W. schrieb:

> Possetitjel schrieb:
>> Ich lese nur (bei Audio-Leuten) nie von Vorbehalten
>> gegen X7R/Z5U/..., sondern von Vorbehalten gegen
>> Keramikkondensatoren.
>>
>> Und das ist in dieser allgemeinen Form Quatsch.
>
> Stimmt schon, NP0 wäre wohl gut geeignet.

Ja, genau.

> Allerdings sind diese Kondensatoren mit 100-220nF, also
> in dem Bereich wo  sie interessant werden, (noch) eher
> selten und teuer, nahezu exotisch.

Ja, das ist in der Tat ungewohnt. Jetzt muss ich ja meine
ganzen Vorurteile umsortieren...

> Possetitjel schrieb:
>> Ich lerne gerne dazu, bleibe aber, solange keine
>> nachvollziehbaren Argumente gebracht werden, bei meiner
>> Meinung.
>
> "Koppelkondensatoren" im AF-Bereich (bzw der Hochpass den
> sie mit den Serien- und Parallelimpedanzen in der Schaltung
> bilden) haben ihre Grenzfrequenz oft im Bereich der unteren
> Bandbreitenbeschränkung des Systems.

Okay... Du willst auf die (Teil-)Funktion als Filterkondensator
hinaus. Damit hast Du natürlich recht; in diesem Falle könnte
die Nichtlinearität mit genügend Pech schon eine Rolle spielen.

Ich mag diese "parasitären" Hochpässe nicht besonders und habe
daher die Bandbegrenzung in meinen Schaltungen i.d.R. anders
realisiert - aber das war auch kein Audio-Zeugs.

von karlchen-m (Gast)


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Hi,
ob ein Kondensator mit stark nichtlinearem Dielektrikum zerrt hängt 
natürlich auch von dem Spannungshub dadrüber ab. Bei einem Röhrenamp mit 
über 100V Signalpegel dürfte sich das stärker auswirken als bein ein 
paar mV in einem HF-Vorverstärker. Daher nimmt man in Gitarrenamps auch 
gerne Polypropylen-Folienkondesatoren. Man möchte halt die audiophile 
Verzerrung seiner Röhre unverfälscht geniessen ... Bei HiFi sowiso.
LG K

von U. M. (oeletronika)


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> Roland L. schrieb:
> Keramik-Kondensatoren mit ferroelektrischem Dielektrikum erzeugen bei
> mechanischer Beanspruchung durch den Piezoeffekt eine Spannung. Wenn man
> gegen die Platine klopft, hört man das im Lautsprecher.
> Unter "Mikrofonie" findest du entsprechende Informationen.
Hallo,
Mikrofonie ist ein recht bekannter Effekt.
Ursachen können alles mögliche sein, besonders ungünstiger mechan. 
Aufbau.
Dabei sind Spulen und Leitungen, die sich z.B. im Streufeld von Trafos 
befinden sicher häufiger anzutreffen und verursachen einen weit größeren 
Effekt als z.B. MLCC auf stabil gehaltenen LPL.
Deshalb meine ich, dass die Bedenken diesbezüglich eher rein akademisch 
sind.

Ich setze übrigens MLCC in allen möglichen Varianten auch für 
hochempfindliche Sensorschaltungen ein, z.B. auch als 
Koppelkondensatoren und in Filtern.
Die Verstärkungen sind dabei um einige Größenordnungen höher als in der 
Audiotechnik überhaupt nötig.
Wenn da Mikrofonie von Kond. ein Problem wäre, dann müßte sich das
sehr deutlich zeigen, zumal im industriellen Einsatz ganz andere 
Belastungen z.B. auch durch Schwingungen auftreten können als es bei 
Audiotechnik überhaupt denkbar ist.
Gruß Öletronika

von Georg A. (georga)


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> Deshalb meine ich, dass die Bedenken diesbezüglich eher rein akademisch
> sind.

Ich kann dir das ganz praktisch am Zoom R-16 zeigen ;) Da haben sie die 
Referenzspannung der AD-Wandler (1-2V oder so) mit 0.47uF im 0603 
gefiltert. Damit sind alle Kanäle gleich klopfempfindlich, egal ob der 
Gain auf Line oder MIC-Pegel steht... Einmal aufs Gehäuse geklopft und 
man hat -30dB geschafft...

von Possetitjel (Gast)


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U. M. schrieb:

> Deshalb meine ich, dass die Bedenken diesbezüglich eher
> rein akademisch sind.
>
> Ich setze übrigens MLCC in allen möglichen Varianten auch
> für hochempfindliche Sensorschaltungen ein

Ich reite ungern darauf herum, aber MLCC sagt erstmal nur,
dass es sich um einen Keramik-Vielschicht-Kondensator
handelt. Das besagt aber noch nichts; entscheidend ist
die genaue Art des Dielektrikums. Keramik ist nicht gleich
Keramik.

von Possetitjel (Gast)


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Georg A. schrieb:

> 0.47uF im 0603

Naja... das ist wohl das, was der heilige Oliver B. an
anderer Stelle als "Miniaturisierungswahn" bezeichnet hat.
Das Dielektrikum ist ja eine Seifenblase vorm Platzen, so
dünn, wie das sein muss..

> Damit sind alle Kanäle gleich klopfempfindlich,

Optimale Voraussetzungen für Kompensation! SCNR

von chris_ (Gast)


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Könnte jemand von euch einen Kerko an ein hochohmiges Vielfachmessgerät 
anschließen und darauf drücken, so wie ich es im anderen Thread gemacht 
habe um die Messung zu bestätigen?

von flo (Gast)


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chris_ schrieb:
> Könnte jemand von euch einen Kerko an ein hochohmiges Vielfachmessgerät
> anschließen und darauf drücken, so wie ich es im anderen Thread gemacht
> habe um die Messung zu bestätigen?

habe einen kleinen, dicken kerko (d=5mm, b=2mm), aufdruck 104, ans 
multimeter (200mV-Bereich) angeschlossen (20M-Ohm in) und die 
Max-Spannung gemessen.

Kerko auf harte unterlage, dann mit einem Metallstab mittelfeste 
daraufgedrückt.
Ergebnis: 13,2mV

von flo (Gast)


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habe eben ein paar kerkos 100nF am nf-messgenerator (1Vss) "abgehört".

ein exemplar mit dem aufdruck
104Z F-
fiept leise bei ca. 5,7kHz.

die anderen verhalten sich ruhig.

habe allerdings ohne vorspannung gearbeitet.

von chris_ (Gast)


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Hi Flo, sehr interessant, danke. Bei meinen Versuchen kamen auch immer 
um die 10mV raus.
Wenn ich Zeit habe, probiere ich es mit Vorspannung aus. Vielleicht so: 
1MOhm mit 9V Batterie.
> fiept leise bei ca. 5,7kHz.
Erstaunlich .. vielleicht sollte man den auf einen Schaltrichter wie 
beim Lautsprecher kleben.

von Gerd_Br (Gast)


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chris_ schrieb:
> Hi Flo, sehr interessant, danke. Bei meinen Versuchen kamen auch immer
> um die 10mV raus.

Interessant!
Wenn man viele in Reihe schaltet und unter dem Fußboden montiert, kann 
man damit vielleicht eine LED-Beleuchtung betreiben ;-)

von flo (Gast)


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chris_ schrieb:
> Hi Flo, sehr interessant, danke. Bei meinen Versuchen kamen auch immer
> um die 10mV raus.
> Wenn ich Zeit habe, probiere ich es mit Vorspannung aus. Vielleicht so:
> 1MOhm mit 9V Batterie.

hallo chris,

lustig, dass du auf eine ähnliche spannung gekommen bist!

meinst du die 9V als vorspannung für den schallversuch am nf-generator?
wahrscheinlich piepen vorgespannte kerkos ja lauter.

von Possetitjel (Gast)


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chris_ schrieb:

> Wenn ich Zeit habe, probiere ich es mit Vorspannung aus.
> Vielleicht so: 1MOhm mit 9V Batterie.

Ja, wäre sehr interessant. - Achtung: Längskondensator
(Kunststoff-Folie) in Zuleitung vom Tongenerator
einschalten, sonst ist u.U. Deine Vorspannung weg.

von Possetitjel (Gast)


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flo schrieb:

> meinst du die 9V als vorspannung für den schallversuch
> am nf-generator?

Ja, sicher.

> wahrscheinlich piepen vorgespannte kerkos ja lauter.

Interessant wäre noch, ob sie direkt mit der eingespeisten
Frequenz piepen - oder eine Oktave höher. Daran lässt sich
nämlich entscheiden, ob der Piezo-Effekt wirkt oder die
Elektrostriktion :-)

Wer vermisst die KerKos mit Mikrofon und FFT? :)

von Ulrich H. (lurchi)


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Den 9 V Block für die Vorspannung kann man auch einfach in Reihe 
Schalten - Widerstand und extra Kondensator braucht man für eine 
Vorspannung nicht.

Viele Funktionsgeneratoren bieten auch gleich eine interne DC 
Vorspannung an.

von rio71 (Gast)


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basti schrieb:
> keramische Kondensatoren sind für NF-Signalwege verpöhnt (weil sie wohl
> das Signal verzerren).
erstens wie weiter oben schon genannt durch den piezoelektrischen 
effekt, der durch mikrofonie ungewollt das audiosignal moduliert.
zweitens durch die erhöhte dielektrische absorbtion, gegenüber 
folienkondensatoren geeigneten materials.
beide nachteile sind nicht nur für audioschaltungen nachteilig, sondern 
auch für schaltungen in denen der kondesator als zeitgebendes bauteil 
fungiert.
nur wenn eben die mechanische größe absolut wichtig ist sind kerkos 
natürlich meilenweit im vorteil... und leider auch viel zu oft aus 
kostengründen..

von Possetitjel (Gast)


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rio71 schrieb:

> nur wenn eben die mechanische größe absolut wichtig ist
> sind kerkos natürlich meilenweit im vorteil... und leider
> auch viel zu oft aus kostengründen..

Naja, und aus Gründen der Temperaturbeständigkeit. Es gibt
sehr wenige Kunststoff-Folien-Kondensatoren, die sich im
Ofen löten lassen.

von geht gar nicht (Gast)


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" keramische Kondensatoren sind für NF-Signalwege verpöhnt (weil sie 
wohl
das Signal verzerren)."

dann lass sie doch das Signal verzerren. Röhren tun das auch.

" durch den piezoelektrischen
effekt, der durch mikrofonie ungewollt das audiosignal moduliert."

wird völlig überschätzt

" zweitens durch die erhöhte dielektrische absorbtion, gegenüber
folienkondensatoren geeigneten materials."

wird überschätzt

" beide nachteile sind nicht nur für audioschaltungen nachteilig, 
sondern
auch für schaltungen in denen der kondesator als zeitgebendes bauteil
fungiert. "

Wieviele milliarden male wurden Kondensatoren in Timer 555 Schaltungen 
genau deswegen verbaut?!

" nur wenn eben die mechanische größe absolut wichtig ist sind kerkos
natürlich meilenweit im vorteil... und leider auch viel zu oft aus
kostengründen.. "

Beides spielt heutzutage eine größere Rolle als die erwähnten Nachteile, 
es sei denn, du willst Burmester spielen, in Klangtestzeitschriften 
auffallen oder du liebst sauersofffreie Cu-Kabel.

Einfach mal selber was bauen und dann urteilen. Für die akustische 
Bespassung a la Nuschel-Jan-Delay reicht's aus und für die Toten Hosen 
ist's eh scheiss egal.

;-)

von chris_ (Gast)


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So, hier neue Ergebnisse aus dem Experimentallabor zur Vermessunge eines

ZSU-5 100N

Versuchsaufbau:

+9V ---- 100nF ----- 1MOhm ------ 0V

Gemessen wird über dem 1MOhm Widerstand. Messgerät: Mastech MAS830

Es wird eine Konstante Spannung von 0,4mV angezeigt.
Bei leichtem Druck auf den Kondensator wird eine Spannung von 1,2mV 
angezeigt. Soweit ich es beurteilen kann, ist die Spannung statisch.

Meine Schlussvolgerung:
Der Kondensator wirkt als druckempfindlicher Widerstand.

von chris_ (Gast)


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Upps.. "Schlussfolgerung"

von Sebastian P. (sebl)


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Ich heft mich mal schnell mit hier an den thread ran:

Ich hab vor einigen tagen beim umräumen der Werkstatt ein ganzes 
sammelsurium Kerkos abgestaubt, die sie sonst aus Platzgründen in der 
tonne entsorgt hätten.
Der typ müsste bei so ziemlich allen gleich sein, allerdings war ich 
noch nicht fähig, was fundiertes Rauszufinden.
Die Kerkos sind definitiv aus der Vishay Gruppe,die Beschriftung oben
ist z.B. 154K 184M was natürlich einerseits für die Kapazität spricht, 
den buchstaben kann ich aber noch nicht ganz deuten
in der 2. Zeile sieht man eine 5, dann ein logo (könnte wohl Draloric 
sein) und ein Weiteres K.
Von der Form her würden sie auf Vishay Typ K passen, allerdings sind die 
Gehäuse alle Blau und nicht Beige wie im Datenblatt und die Drähte Sind 
etwas anders gebogen als im Datenblatt veranschaulicht.
Das Dieelektrikum wäre jetzt noch interessant zwecks Mikrofonie, C0G 
scheidet wohl schonmal aus aufgrund der Werte im 2-stelligen nF bereich, 
aber hab ichs nu mit X7R oder Y5V zu tun?

Hier das Datenblatt http://www.vishay.com/docs/45171/kseries.pdf

Viel Text um nix, ich hoff ihr könnt mir helfen

von Peter D. (peda)


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Seit es Keramik im µF Bereich gibt, sind sie auf dem Vormarsch und 
ersetzen zunehmend Folie, Elkos und Tantal.

In Deinem Smartphone oder MP3 Player wirst Du bestimmt keinen 
Folie-Kondi mehr finden.

Selbst zur Siebung bei Referenzen oder 24Bit-ADCs werden Keramik 
empfohlen.

von Gerhard W. (gerhard86)


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Peter Dannegger schrieb:
> In Deinem Smartphone oder MP3 Player wirst Du bestimmt keinen
> Folie-Kondi mehr finden.

Ist denn in einem Smartphone oder MP3-Player überhaupt noch ein 
(diskreter) NF-Koppelkondensator zu finden? Vermutlich ist der 
Ausgangsverstärker ein DAC mit integrierter class D Endstufe und das 
Mikro hat den ADC gleich integriert.

von Peter D. (peda)


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Gerhard W. schrieb:
> Ist denn in einem Smartphone oder MP3-Player überhaupt noch ein
> (diskreter) NF-Koppelkondensator zu finden?

Da wohl kaum eine symmetrische Versorgung erfolgt, werden welche drin 
sein.

von Gerd_Br (Gast)


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Peter Dannegger schrieb:
> Gerhard W. schrieb:
>> Ist denn in einem Smartphone oder MP3-Player überhaupt noch ein
>> (diskreter) NF-Koppelkondensator zu finden?
>
> Da wohl kaum eine symmetrische Versorgung erfolgt, werden welche drin
> sein.

Oder ein Spannungswandler macht die Ub symmetrisch.

von Cap (Gast)


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Wie im Datenblatt des lm7121 beispielsweise zu sehen, findet man 
50R-Video-Schaltungen sogar große Elkos im Signalweg. Denen kann man 
dann noch einen 100n/X7R parallelschalten.

Mikrofonie erzeugen uebrigens nicht nur keramische Caps, sondern beinahe 
jedes andere Bauteile auch, also auch SMD-Widerstände und SMD-OPamps. 
100n/X7R Caps erzeugen auch keine besonders große Mikrofonie. Da muss 
man deutlich größere Kapazitäten und schlechteres keramisches Material 
nehmen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Sebastian P. schrieb:
> ist z.B. 154K 184M

Klingt nach 150 und 180 nF.

> was natürlich einerseits für die Kapazität spricht,
> den buchstaben kann ich aber noch nicht ganz deuten

Toleranzangabe (K - ±10 %, M - ±20 %)

geht gar nicht schrieb:
> Wieviele milliarden male wurden Kondensatoren in Timer 555 Schaltungen
> genau deswegen verbaut?!

Wie viele Billigprodukte verwenden LEDs ohne Vorwiderstand?

Nur, weil 1000 Fliegen etwas tun, ist es davon noch nicht gut oder
richtig.  Wenn einem die sich ergebende Zeit im Großen und Ganzen egal
ist, kann man das tun, aber wenn man wenigstens im Rahmen üblicher
Bauteiletoleranzen für die Zeitkonstante bleiben will, dann sollte
man besser keine X5R-Kondensatoren in den zeitbestimmenden Zweig eines
555 setzen.

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