Hallo Zusammen, ich will für das angehängte Bauteil einen Footprint entwerfen. Bisher habe ich auf beide Pinmaße am Bauteil +0,4mm Länge und +0,1mm Breite für den Footprint hinzuaddiert. Hier aber bekomme ich an den Rändern Probleme. Meine Frage ist: Gibt es eine Methode spezielle Formen für die Pads zu kreieren? Für dieses Beispiel würde es vielleicht annäherungsweise ein nicht symmetrisches Trapez bedeuten? Oder was würdet ihr machen? Danke für eure Hilfe! Matthias
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Hallo Matthias. Sorry, nur so auf die schnelle. vieleicht übersehe ich ja jetzt irgendwas. Das ganze ist übrigens eher ein allgemeines Problem bei der Erstellung von Footprints, und hat nur sehr am Rande mit KiCad zu tun. Matthias Weinhold schrieb: > ich will für das angehängte Bauteil einen Footprint entwerfen. Bisher > habe ich auf beide Pinmaße am Bauteil +0,4mm Länge und +0,1mm Breite für > den Footprint hinzuaddiert. Bei Einzelpads: Bei der Breite würde ich nichts hinzuaddieren, und in der Länge nur nach aussen hinaus. Und zwar relativ kurz für Reflow, und deutlich länger, um leichter mit der Lötspitze hinzukommen, für Handverlötung. > Hier aber bekomme ich an den Rändern Probleme. Ich vermute, mit "Prroblemen" meinst Du explizit Platzprobleme? > Gibt es eine Methode spezielle Formen für die Pads zu kreieren? Das ganze hat eine gewisse QFN/PQFN Ähnlichkeit. Darum würde ich das ganze auch in etwa so angehen. Für QFN finden sich hier Vorschläge: http://www.intersil.com/content/dam/Intersil/documents/tb38/tb389.pdf und hier: http://www.freescale.com/files/analog/doc/app_note/AN1902.pdf Der einzige wichtige Unterschied scheint bei Dir aber zu sein, dass am Bauteil Pads zusammengefasst worden sind, vermutlich weil das ganze als Transistorgehäuse oder ähnlich verwendet wird. 1) Möglichkeit: Du gibst halt den Pads, die durchverbunden werden sollen, gleiche Padnummern (nur dieses ist KiCad spezifisch), und routest dann später die Verbindung zwischen den Pads. Nachteil: Wenn Du die großen Pads zur Kühlung verwenden willst, musst Du Dir halt beim Routen was entsprechendes einfallen lassen. Das ist unschön, vor allem wenn Du die gleiche Struktur öfters verwenden willst. Es ginge zwar auch mit Copy&Paste, aber ich würde es trozdem als unelegant empfinden. 2) Möglichkeit: Du legst drei rechteckige Pads an, die jeweils alle zusammengehörigen Pads und eine eventuelle Kühlfläche umfassen. Wenn Dir die Wärmespreitzung durch die große Padfläche langt, ohne das diese selber mitverlötet wird, Du aber die Kohäsionskräfte des Lotes verwenden möchtest, um das Bauteil zu zentrieren, lege ruhig größere Padflächen an, die von der Lötstoppmaske bedeckt werden, mit Aussparungen explizit für die zu verlötenden Pads in der Lötstoppmaske. > Für dieses Beispiel würde es vielleicht annäherungsweise ein nicht > symmetrisches Trapez bedeuten? Warum? Mir fehlt jetzt im Moment die Vorstellungskraft, zu erahnen, was Du genau meinst. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
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>> Für dieses Beispiel würde es vielleicht annäherungsweise ein nicht >> symmetrisches Trapez bedeuten? >Warum? Mir fehlt jetzt im Moment die Vorstellungskraft, zu erahnen, was >Du genau meinst. Ich nehme mal an, dass er ein Problem sieht wenn man für die Pads an der Ecke vom Gehäuse einfach rechteckige Pads nimmt. Da kommen sich die Ecken der gegenüberliegenden Pads an der Gehäuseecke ziemlich nahe. Jens
Hallo Jens. Jens schrieb: >>> Für dieses Beispiel würde es vielleicht annäherungsweise ein nicht >>> symmetrisches Trapez bedeuten? >>Warum? Mir fehlt jetzt im Moment die Vorstellungskraft, zu erahnen, was >>Du genau meinst. > Ich nehme mal an, dass er ein Problem sieht wenn man für die Pads an > der Ecke vom Gehäuse einfach rechteckige Pads nimmt. Da kommen sich die > Ecken der gegenüberliegenden Pads an der Gehäuseecke ziemlich nahe. Ah, ok. Danke fürs Anstupsen. Asymetrische Trapeze gehen zumindest so ohne weiteres in KiCad nicht. Aber ich würde es entweder mit einem ovalen Pad angehen (d.h. unter dem Bauteil das Pad deckungsgleich mit dem Kontakt zu machen), oder das Pad unter dem Bauteil etwas verkürzen. Ich habe schon öfters die Lösung gesehen, dass bei Pads die Rundung unter dem Bauteil nicht existiert. Die sind dort abgeschnitten, und das gibt etwas Abstand. Du könntest das asymmetrische Trapez auch dadurch erzeugen, indem Du einfach an den Kritischen stellen zusätzliche Lötstoppmaske einfügst. Im Zweifel muss diese Massnahme nur für die Pins in den Ecken gemacht werden. Letztlich hängt es aber daran, wie gut Dein Leiterplattenhersteller die Sötstoppmake herstellen kann, und ob Dein Bestücker dann damit klar kommt. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
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Hallo Bernd, erstmal vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Bernd Wiebus schrieb: > Das ganze ist übrigens eher ein allgemeines Problem bei der Erstellung > von Footprints, und hat nur sehr am Rande mit KiCad zu tun. Ja das stimmt, die Seiten haben mir jetzt einen viel besseren Überblick über das Layouten geboten. Vor allem das nicht Verbreitern der Pads, wird mich jetzt wohl vor Lotbrücken schützen. Zudem hab ich jetzt ja von dir gehört und auch in den "Guidelines" gesehen, dass ich die Länge der I/O Pads nur noch außen verlängern kann. Bernd Wiebus schrieb: > Jens schrieb: >>>> Für dieses Beispiel würde es vielleicht annäherungsweise ein nicht >>>> symmetrisches Trapez bedeuten? >>>Warum? Mir fehlt jetzt im Moment die Vorstellungskraft, zu erahnen, was >>>Du genau meinst. >> Ich nehme mal an, dass er ein Problem sieht wenn man für die Pads an >> der Ecke vom Gehäuse einfach rechteckige Pads nimmt. Da kommen sich die >> Ecken der gegenüberliegenden Pads an der Gehäuseecke ziemlich nahe Ja anfangs dachte ich an ein solches Trapez für die Ecken und habe mich interessiert für ein "Addon" für spezielle Geometrien oder Ähnliches. Bernd Wiebus schrieb: > Du könntest das asymmetrische Trapez auch dadurch erzeugen, indem Du > einfach an den Kritischen stellen zusätzliche Lötstoppmaske einfügst Stimmt! :) Aber das würde ich dann erst später auf der Platine machen können oder? Denn beim normalen Pad kann ich ja nur einen allgemeinen Abstand einstellen, das heißt von allen Seiten wird der Abstand gleichmäßig erzeugt, so dass ich nur symmetrische Geometrien erzeugen kann. Danke! Matthias Eine Frage die nicht hierher gehört deswegen nur als quasi Anhang: Welche Bibliotheken für Footprints benutzt ihr? (0402... Reihen qfn?) Ich suche einen qfn 68 8*8 pitch 0,4, habe diesen Footprint einmal abgezeichnet (bin mir aber unsicher), aber jetzt würde ich den gerne kontrollieren (mit kicad librarian) oder ersetzten wenns den schon kontrolliert gibt.
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Hallo Matthias. Matthias Weinhold schrieb: >> Du könntest das asymmetrische Trapez auch dadurch erzeugen, indem Du >> einfach an den Kritischen stellen zusätzliche Lötstoppmaske einfügst > Stimmt! :) Aber das würde ich dann erst später auf der Platine machen > können oder? Das kannst Du schon im Footprint machen. Im Footprinteditor eine grafische Linie ziehen, und dann per Rechtsklick "edit" wählen, und dort die Lötstoppmaske wählen. > Denn beim normalen Pad kann ich ja nur einen allgemeinen > Abstand einstellen, das heißt von allen Seiten wird der Abstand > gleichmäßig erzeugt, so dass ich nur symmetrische Geometrien erzeugen > kann. Richtig. Im Pad geht das nicht. > Eine Frage die nicht hierher gehört deswegen nur als quasi Anhang: > Welche Bibliotheken für Footprints benutzt ihr? (0402... Reihen qfn?) Meine selbstgemalten. Aber so große QFNs habe ich unter KiCad noch nicht verwendet. > Ich suche einen qfn 68 8*8 pitch 0,4, habe diesen Footprint einmal > abgezeichnet (bin mir aber unsicher), aber jetzt würde ich den gerne > kontrollieren (mit kicad librarian) oder ersetzten wenns den schon > kontrolliert gibt. Mache Dir eine Testplatine mit dem Footprint und einer Messskala in zwei Achsen. Das druckst Du auf Papier aus, und kontrollierst anhand der Messskala, ob die Abmessungen stimmen. Wenn nicht, die Druckereinstellungen so verändern, biss es stimmt. Dann kannst Du mit einem aufgelegten Bauteil mehr oder weniger gut abschätzen, ob es RL passen würde. Ok, 0,1-0,2 mm ist die Auflösungsgrenze für normale Drucker auf Papier, aber ob die Dimmensionen grundsätzlich stimmen, siehst Du trozdem. Weiter kannst Du Dir von dem Testboard Gerberdaten machen, und in einem externen Gerberviewer auf Abstände und Gleichmäßigkeit kontrollieren. Solche Footprints sind immer Kompromisse in Bezug auf die Fertigung der Leiterplatte, die Bestückung mit Bauteilen und letztlich der Funktion der ganzen Anordnung. Die weiter oben genannten PDFs sind so als recht einseitige Sicht eines IC Fabrikanten zu sehen. Über die Fertigung der Leiterplatte und das Bestücken macht er sich dabei kaum Gedanken. Aber wenn Du hingehst, und fragst z.B. Bestücker, hörst Du von jedem etwas anderes, weil es sehr am speziellen Prozess hängt. Eine Alternative wäre sich die IPC-Vorschläge anzusehen, wenn Du Zugang dazu hast. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Hallo Bernd, vielen Dank für deine stetige Hilfe! Bernd Wiebus schrieb: > Das kannst Du schon im Footprint machen. > Im Footprinteditor eine grafische Linie ziehen, und dann per Rechtsklick > "edit" wählen, und dort die Lötstoppmaske wählen. Also ich habe jetzt mal so angefangen zu zeichne. Den Ausschnitt den du hier siehst ist nur exemplarisch zu verstehen, das sind jetzt nicht die gewünschten Maße. Es ist doch so, dass wenn ich die Maskenfläche in der Platinenumgebung zeichne, an diesen Stellen die Lötstoppmaske fehlt. Hier hingegen möchte ich ja das Gegenteil, wie fülle ich die Fläche im Bauteileditor mit "Lötstopp"? Meine Alternativlösung wären ovale Pads, ich denke, so wie ich das verstanden habe, müsste das auch klappen mit der Verbindung zwischen Pad und Footprint. Guter Tipp der Gerbviewer :) Danke! Matthias
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Hallo Matthias. Matthias Weinhold schrieb: > vielen Dank für deine stetige Hilfe! Keine Ursache. > Es ist doch so, dass wenn ich die Maskenfläche in der Platinenumgebung > zeichne, an diesen Stellen die Lötstoppmaske fehlt. Hier hingegen möchte > ich ja das Gegenteil, wie fülle ich die Fläche im Bauteileditor mit > "Lötstopp"? Richtig. Die Lötstoppmaske ist negativ. Das Problem lässt sich aber lösen, wenn Du im den betreffenden Pads die Lötstoppmaske abwählst. D.h. sie ist dort durchgehend. Und dann machst Du halt per Grafik die passenden Löcher. > Meine Alternativlösung wären ovale Pads, ich denke, so wie ich das > verstanden habe, müsste das auch klappen mit der Verbindung zwischen Pad > und Footprint. Das mit den ovalen Pads ist nach meiner Ansicht die eleganteste Lösung. Aus Sicht des CAM-Inputs in einer Leiterplattenfertigung können bestimmte Formen zusammengesetzter Pads erhebliche Probleme bereiten. Daher: passende ovale Pads wählen, und alles ist ok. Du kannst aber für die miteinander verbundenen Pads durchaus auch große Kupferflächen verwenden. > Guter Tipp der Gerbviewer :) Noch ein Tipp: Nimm einen Gerberviewer, der nicht zur Toolchain Deines Layoutprogrammes gehört. Das minimiert eventuelle systematische Fehler. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Hallo Bernd, ich komme auf dich zurück, weil ich nun jetzt doch einmal vor dem Problem stehe eine Pad mit spezieller Kontur für Lötstopp und -paste zu füllen. Ich will ein Thermisches Pad, mit Vias zeichnen (siehe Rahmenkontur.png). Die Vias liegen einfach auf dem Pad, ich will sie aber vor Lötpaste schützen. Ich habe so wie du gesagt hast, die Lötstoppmaske des großen Pads abgewählt. Danach konnte ich nur einen Rahmen mit Lötstoppmaske erstellen können, wo finde ich den die "Füllfunktion"? (Ziel vollflaeche.png) Natürlich könnte ich, danach das hinzufügen, und der Rahmen würde mir dabei helfen die Fläche gleich richtig zu positionieren, nur denke ich dass es ein wenig schöner wäre im Bauteileditor. Vielen Dank! Matthias
Hallo Matthias. Matthias Weinhold schrieb: > Ich will ein Thermisches Pad, mit Vias zeichnen (siehe > Rahmenkontur.png). Die Vias liegen einfach auf dem Pad, ich will sie > aber vor Lötpaste schützen. Ok. Du kennst: Beitrag "Re: KiCAD: Anzeige der Lötstoppmaske im Bauteileditor" schon? Dort ist die Lötstoppmaske aber mit Strichen gemalt, und nicht als Fläche ausgeführt. Ausserdem führt das zu sehr kleinen Breiten, und damit zu Problemen in der Fertigung. Zumindest, wenn ich die Löcher nicht zu klein machen möchte. je dünner ein Loch, desto ungenauer das Bohren bei größeren Dicken. D.h. die Platinen können nicht mehr im Stapel gebohrt werden, sondern müssen einzeln (oder kleineren in Stapeln gebohrt werden). Das bedeutet mehr Arbeit und wird teurer. Darum hätte man Löcher gerne größer gleich 0,5mm für einfache, günstige Fertigung. Aber dann werden die Stege dieser Lötstoppmaske dünn..... Das ganze ist ein Eiertanz mit Kompromissen, und das angegebene Beispiel ist von mir selber auch noch nie so verwendet worden. Ausserdem willst Du ja eine durchgehende Lötstoppmaske, die das Beispiel vermeidet. Also weiter zu Deinem speziellen Problem. > Ich habe so wie du gesagt hast, die Lötstoppmaske des großen Pads > abgewählt. Ok. > Danach konnte ich nur einen Rahmen mit Lötstoppmaske erstellen können, > wo finde ich den die "Füllfunktion"? (Ziel vollflaeche.png) Es gibt (noch?) keine. Du könntest lediglich die Fläche aus Strichen aufbauen. Aber das ist nur die zeitbeste Lösung. Aber es gibt einen besseren Workaround, zumindest für rechteckige, trapetzförmige, runde oder ovale Flächen. Und zwar legst Du wieder ein Pad (mit irgendeiner Dummy Nummer) an, wo Du aber jetzt ALLES, auch das Kupfer, abwählst, ausser eben der Lötstoppmaske. > > Natürlich könnte ich, danach das hinzufügen, und der Rahmen würde mir > dabei helfen die Fläche gleich richtig zu positionieren, nur denke ich > dass es ein wenig schöner wäre im Bauteileditor. Richtig! Kann aber trozdem sein, dass der obige Workaround beim DRC Probleme gibt. Es gäbe noch einen, steinigen, Weg: Die Fläche per Hand und Editor in den Footprint pflanzen. Allerdings weis ich nicht, ob im Footprint "normale" Flächen aktzeptiert werden. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
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Hallo Bernd, Bernd Wiebus schrieb: > Aber es gibt einen besseren Workaround, zumindest für rechteckige, > trapetzförmige, runde oder ovale Flächen. > Und zwar legst Du wieder ein Pad (mit irgendeiner Dummy Nummer) an, wo > Du aber jetzt ALLES, auch das Kupfer, abwählst, ausser eben der > Lötstoppmaske. ..., das hätte mir auch einfallen können. Ich werde das so mal ausprobieren. Und vielleicht dem Hersteller eine einzelne Testplatine mit dem Bauteil senden, um zu sehen ob das ihm zugänglich ist. Bernd Wiebus schrieb: > Kann aber trozdem sein, dass der obige Workaround beim DRC Probleme > gibt. Die lassen sich ja dann ignorieren ;). Danke für deine Antwort. Gruß Matthias
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