Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Temperaturmessung mit ntc und ne555 Auflösung/Genauigkeit


von D190979V (Gast)


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Hallo zusammen,
bei einem aktuellen Projekt bin ich auf o.g. Loesung
gestoßen, obwohl ich mich diesmal für den INA 126 und
PT-Sensoren entschieden habe, möchte ich den Ansatz nicht
ganz aus den Augen verlieren. Insbesondere für Anwendungen
ohne ADC scheint das eine gute Lösung bei der man auf viele
Standardfuehler zurückgreifen kann. Daher möchte ich mir
hier ein Bild von den erreichbaren Genauigkeiten machen.

Die Überlegungen sind zunächst rein theoretisch:
Gemäß Datenblatt des NE555 ergibt sich für den astabilen
Betrieb die Zeitkonstante zu 0,693 *(R1+2R2) * C1.
Sofern man nun den R2, der den größten Anteil am Ergebnis
hat, durch einen NTC ersetzt, ändert sich die Zeitkonstante
mit der Temperatur. (Dazu gibt es auch eine Appnote)
Angenommen der NTC ist ein 10k-Typ, R1 ist 4,7kOhm und
C1 beträgt 4x10^-9 F, dann würden sich z.B. folgende
Frequenzen ergeben:

Für T=0 grad C: 1/(0.693*(4700+2*32560)*4e-9)= 5167Hz
für T=25 grad C: 1/(0.693*(4700+2*10000)*4e-9)= 14605Hz
für T=100 grad C: 1/(0.693*(4700+2*677,3)*4e-9)= 59582Hz

Sofern man diese mit einem 16 bit-Zähler erfasst und jede Sekunde 
auswertet ergeben sich von 0 bis 25 grad 9438 Messwerte, im arith. 
Mittel also eine Auflösung von 0,0026 grad Celsius, zwischen 25 und 100 
sogar etwa 0,0017 grad
Celsius. bei einem 10 bit adc wäre rechnerisch schon bei 0,1
grad Schluss. Da Auflösung und Genauigkeit bekanntermaßen
zwei paar Schuhe sind bitte ich jetzt um rege Beteiligung
was Die nicht kalibrierbaren Abweichungen betrifft.

Gruß Dominik

von Georg (Gast)


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Hallo,

die Auflösung ist in beiden Fällen irrelevant, denn du müsstest den 
Sensor kalibrieren bei mindestens 2 Temperaturen. Ohne teure 
Laborausrüstung hast du diese Möglichkeit aber nicht, nicht mit 0,1 K 
und schon garnicht mit 0,002 K.

Deine Messeinrichtung ist also nur so gut wie du in einer Flüssigkeit 
eine definierte Temperatur herstellen kannst, bestenfalls etwa +- 0,5 K.

Georg

von (prx) A. K. (prx)


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Du solltest dran denken, dass der 555 in jedweder Variante selber mit 
zum Ergebnis beträgt, weil ja beispielsweise die internen 3 Widerstände 
(was auch immer das wirklich ist) nicht unendlich genau sind.

So hat der ICM7555 über -55-+125°C in der Referenzdimensionierung einen 
Zeitbereich von 1717-2323µs im Datasheet stehen. Das NE555 Original hat 
schon bei 25°C eine Abweichung bis 13%, dazu dann noch 500ppm/°C.

: Bearbeitet durch User
von D190979V (Gast)


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Hallo,
ja das kalibrierproblem ist natürlich klar, das war auch nicht wirklich 
im absoluten Fokus, jedes Messinstrument ist im Normalfalle natürlich 
nur so genau wie seine Referenz :-)
Gehen wir mal vereinfacht davon aus, es sind hinreichend genaue 
messnormale vorhanden um zwei oder drei messpunkte zu kalibrieren.
Die Grundungenauigkeit des ne555 wären dann auch eher zweitrangig. wie 
sieht es mit linearitaetsproblemen beim ne555 aus und bei Abweichungen 
zur e-Funktion im ntc?
in welchem Maßstab würden sich diese auswirken? bei kleinerem 
ntc-widerstand würde auch mehr Strom fließen was diesen zusätzlich 
erwärmen würde. sind all diese zusammenhänge in Summe hinreichend 
kalibrierbar? und wie genau wäre bei gleichen Randbedingungen 
(umgebungstemperatur/spannungsversorgung) die wiederholgenauigkeit?

Gruß dominik

von (prx) A. K. (prx)


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D190979V schrieb:
> sieht es mit linearitaetsproblemen beim ne555 aus und bei Abweichungen
> zur e-Funktion im ntc?

Schnapp dir einen und miss nach.

> wie genau wäre bei gleichen Randbedingungen
> (umgebungstemperatur/spannungsversorgung) die wiederholgenauigkeit?

Korrektur: Schnapp dir 100 Stück verschiedener Hersteller aus 
verschiedenen Batches und miss nach.

Soll heissen: Den ollen NE555 auf Atomuhr zu trimmen ist ein äusserst 
exotisches Szenario. Dafür ist der nicht gebaut.

: Bearbeitet durch User
von Ulrich H. (lurchi)


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Der Umweg über die Frequenz ist ein bekannter Weg. Das muss auch nicht 
mit dem NE555 (oder ggf. der CMOS Version) sein. Man bekommt tatsächlich 
eine sehr hohe Auflösung, weil die Frequenzmessung mit dem µC sehr hohe 
Auflösung gibt. Früher hat man teils die A/D Wandlung für hohe Auflösung 
auch über einen entsprechenden spannungsabhängigen Oszillator gemacht.

Es gibt auch einfache Schaltungen, die am µC direkt einen RC 
Zeitkonstante Messen. Dabei kann ggf. auch ein Vergleichswiderstand als 
Referenz genutzt werden, und so auch eine akzeptable Genauigkeit (ggf. 
auch besser als ein 10 Bit ADC) erreicht werden. Gemessen werden dabei 2 
Zeiten, einmal mit dem Sensor und einmal mit dem Vergleichswiderstand. 
Die Auflösung ist geringer als bei der Frequenz, aber ggf. immer noch 
gut.

Beim Absolutwert hat man schon einmal einiges an Abweichungen, einmal 
vom Oszillator IC und dann auch noch mal vom Kondensator. Das kann man 
ggf. durch eine Kalibriermessung (bei einer Temperatur, ggf. auch ein 
Ersatzwiderstand) ausgleichen.

Das 2. Problem ist das der NE555 und auch der Kondensator eine 
Temperaturabhängigkeit haben, und auch altert. Die Frequenz hängt also 
auch von der Temperatur der Schaltung ab. Wie stark, kann man ggf. aus 
dem Datenblatt ersehen - je nach Hersteller ist der NE555 auch etwas 
besser (z.B. 150 ppm/K bei Ti). In der Regel sind aber stabile 
Widerstände für die klassische Auswertung genauer und günstiger - die 
150ppm/K entsprechen etwa den einfachen Metallfilm-Widerständen.

Im Prinzip ist auch noch die Frage wie gut die Frequenz der Vorgegebenen 
Funktion folgt. Je nach IC und Widerstandsbereich kann es auch da noch 
Fehler geben.

Es gibt Anwendungen wo man die hohe Auflösung trotz geringer Genauigkeit 
auch gebrauchen kann - etwas wenn es darum geht eine Temperatur stabil 
zu halten, oder etwa auf minimale Leistungen zu reagieren wie in einer 
Art Bolometer.

von D190979V (Gast)


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Hallo,

A. K. schrieb:
> D190979V schrieb:
>> sieht es mit linearitaetsproblemen beim ne555 aus und bei Abweichungen
>> zur e-Funktion im ntc?
>
> Schnapp dir einen und miss nach.
>
>> wie genau wäre bei gleichen Randbedingungen
>> (umgebungstemperatur/spannungsversorgung) die wiederholgenauigkeit?
>
> Korrektur: Schnapp dir 100 Stück verschiedener Hersteller aus
> verschiedenen Batches und miss nach.
>
> Soll heissen: Den ollen NE555 auf Atomuhr zu trimmen ist ein äusserst
> exotisches Szenario. Dafür ist der nicht gebaut.

Danke für die Hinweise, ich hatte schon Angst ich müsse mich endlos 
durch Internetforen fragen und Datenblätter studieren, 100 Stück über 
den gesamten Temperaturverlauf in genannter Auflösung zu vermessen 
klingt sehr viel logischer und gut umsetzbar ;-)
Ok, genug des Sarkasmus, ich filtere mal:

A. K. schrieb:
> Den ollen NE555 auf Atomuhr zu trimmen ist ein äusserst
> exotisches Szenario.

Genau das ist eigentlich der Kern meiner Frage, ist das Ansinnen 
tatsächlich so überzogen? Das absolute Temperaturmessung in dem Bereich 
Irrsinn ist hatte ich glaube im Eingangspost versucht zu erwähnen, aber 
was ist mit der möglichen Genauigkeit in Hinsicht auf die Frequenz? Das 
selbstredend weder Timer IC noch NTC oder irgendein anderes Bauteil 
ausgetauscht werden können ohne neu zu kalibrieren sollte ja auf der 
Hand liegen.

Ulrich H. schrieb:
> Der Umweg über die Frequenz ist ein bekannter Weg. Das muss auch nicht
> mit dem NE555 (oder ggf. der CMOS Version) sein. Man bekommt tatsächlich
> eine sehr hohe Auflösung, weil die Frequenzmessung mit dem µC sehr hohe
> Auflösung gibt. Früher hat man teils die A/D Wandlung für hohe Auflösung
> auch über einen entsprechenden spannungsabhängigen Oszillator gemacht.

So dachte ich, das klingt doch schon mal viel besser.

Ulrich H. schrieb:
> Das 2. Problem ist das der NE555 und auch der Kondensator eine
> Temperaturabhängigkeit haben, und auch altert. Die Frequenz hängt also
> auch von der Temperatur der Schaltung ab. Wie stark, kann man ggf. aus
> dem Datenblatt ersehen - je nach Hersteller ist der NE555 auch etwas
> besser (z.B. 150 ppm/K bei Ti). In der Regel sind aber stabile
> Widerstände für die klassische Auswertung genauer und günstiger - die
> 150ppm/K entsprechen etwa den einfachen Metallfilm-Widerständen.

So eine Antwort hatte ich mir gewünscht, vor allem in Bezug auf die 
Alterung, dahin u.a. zielte z.B. meine Frage mit den gleichen 
Umgebungsbedingungen.

Ulrich H. schrieb:
> Es gibt Anwendungen wo man die hohe Auflösung trotz geringer Genauigkeit
> auch gebrauchen kann - etwas wenn es darum geht eine Temperatur stabil
> zu halten, oder etwa auf minimale Leistungen zu reagieren wie in einer
> Art Bolometer.

Hmm, erteilt das dem NE 555 (in meinem Falle tatsächlich dem TS555CN) 
eine allgemeine Abfuhr oder ist es einen Versuch wert?

Ich denke, ich werde einen Versuch wagen, sobald der Aufbau mit den 
PT-Sensoren steht. Ob die dann so genau sind ist ja erstmal zweitrangig, 
wenn ich Sie bereits zum kalibrieren heranziehe. In einem Isolierten 
Gefäß sollte zumindest bei gleicher Leistungszufuhr erkennbar sein ob 
die Timer-Variante die errechneten Zwischentemperaturen zur richtigen 
Zeit anzeigt und damit Rückschlüsse auf die Genauigkeit zulässt.

Danke Ulrich.

Gruß Dominik

von Klaus R. (klara)


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D190979V schrieb:
> Hallo zusammen,
> bei einem aktuellen Projekt bin ich auf o.g. Loesung
> gestoßen, obwohl ich mich diesmal für den INA 126 und
> PT-Sensoren entschieden habe, möchte ich den Ansatz nicht
> ganz aus den Augen verlieren. Insbesondere für Anwendungen
> ohne ADC scheint das eine gute Lösung bei der man auf viele
> Standardfuehler zurückgreifen kann. Daher möchte ich mir
> hier ein Bild von den erreichbaren Genauigkeiten machen.
>
Das Zauberwort, bzw. der Begriff, heisst radiometrische Messung.

Alles andere Bedarf temperaturstabile Stromquellen, temperaturstabile 
und Zero Drift OPV, temperaturstabile Spannungsquellen, 
temperaturstabile Widerstände, .... Ein ganz schöner Aufwand. Bei der 
radiometrischen Messung bedarf es nur einen präzisen Referenzwiderstand 
für ca. 1 € und einen AD wie den AD7739, kostet bei Mouser 13€. Dieser 
AD dürfte der teuerste sein. Ein billigerer würde es bestimmt auch tun.

Beitrag "Re: PT1000 Messwandler Problem"
http://electronicdesign.com/analog/improve-noise-immunity-rtd-ratiometric-measurements
http://www.electronicdeveloper.de/ADCRatiometrisch.aspx
http://www.christiankoch.de/sublab/FA_2011_7_Pt100.pdf

mfg klaus.

von MaWin (Gast)


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Das Frequenzverfahren wird durchaus eingesetzt,
manche kapazitiven Hygrometer nutzen das,
der NE555 ist frequenzstabil genug auch bei schwankender Versorgung,
auch der zeitbestimmende KOndenstaor macht dir keine Sorgen,
nur der uC braucht dann einen Quarzt statt dem internen RC Oszillator.

Anspruchsvoll ist das Rückrechnen aus gemessener Zeit zu vermutetem 
Widerstand auf reale Temperatur, und das mit 1 oder 2 
Kalibrierungspunkten abzugleichen.

Ohne Kalibrierung wird es jedoch nichts, weil die absoluten 
Schaltschwellen des NE555 (und auch des genaueren SE555) zu ungenau 
sind.

von D190979V (Gast)


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Klaus Ra. schrieb:
> Das Zauberwort, bzw. der Begriff, heisst radiometrische Messung.
>
> Alles andere Bedarf temperaturstabile Stromquellen, temperaturstabile
> und Zero Drift OPV, temperaturstabile Spannungsquellen,
> temperaturstabile Widerstände, .... Ein ganz schöner Aufwand. Bei der
> radiometrischen Messung bedarf es nur einen präzisen Referenzwiderstand
> für ca. 1 € und einen AD wie den AD7739, kostet bei Mouser 13€. Dieser
> AD dürfte der teuerste sein. Ein billigerer würde es bestimmt auch tun.

Hallo Klaus,
In diesem Falle habe ich mich für eine trimmbare 
Wheatstonsche-Brückenschaltung entschieden, benötigt zwar 3 
Präzisionswiderstände und einen "hoffentlich" temperaturstabilen 
Präzisionstrimmer, dafür kann ich aber den 10bit ADC im µC nutzen und 
komme an ca. 800 Digits / 100 °C, tatsächlich angepeilte Genauigkeit 
etwa 1/4 bis 1/2°C, die Brücke wird mit AREF gespeist und verbrät etwa 
1mA pro Strang. Leider habe ich alle 8 ADC-Kanäle belegt, daher kann ich
auch nicht pro Sensor 2 Kanäle opfern, selbst wennn ich z.B. im Mittel 
mit 400 Digits hinkommen würde (Dazu kommt das der ADC-Fehler mit +/- 2 
LSB größer ist als der Gain-Fehler des INA, somit würde ich mit der 
radiometrischen Messung durch den "schlechten" ADC noch mal Einbußen in 
der Genauigkeit haben). Ob sich die +/- 2 LSB irgendwie kalibrieren oder 
reproduzieren lassen bleibt der spannende Teil :-)
Ansonsten stimme ich Dir vollkommen zu.

Hallo MaWin,

MaWin schrieb:
> Das Frequenzverfahren wird durchaus eingesetzt,
> manche kapazitiven Hygrometer nutzen das,
> der NE555 ist frequenzstabil genug auch bei schwankender Versorgung,
> auch der zeitbestimmende KOndenstaor macht dir keine Sorgen,
> nur der uC braucht dann einen Quarzt statt dem internen RC Oszillator.
Also doch einen "richtigen" Versuch wert, der µC arbeitet bei mir meist 
mit
einem Baudratenquarz, von dort wird sich also ein Fehler von +/- 30ppm 
einschleichen, mit 0,006% kann ich leben, ist schon mal deutlich besser 
als
die 0,4% vom ADC :-)

Bisherige Erkenntnis: Ein erster On-The-Fly Aufbau zeigt schonmal 
Messwerte, wenn auch 6° vom Ziel entfernt, dass ist aber bei 5% 
Widerständen, 3% NTC Toleranz und 20% Toleranz auf den KERKO jetzt nicht 
wirklich ein Wunder, dass kalibriert werden muss war ja klar. Zumindest 
sieht die Frequenz stabil aus und die warme Fingerkuppe auf dem NTC 
zeigt sofortige eine deutliche Reaktion.

Gruß Dominik

von Georg (Gast)


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Klaus Ra. schrieb:
> Das Zauberwort, bzw. der Begriff, heisst radiometrische Messung.

Ganz bestimmt nicht, Strahlung ist viel zu gefährlich für solche 
einfachen Messungen. Möglicherweise meinst du eine ratiometrische 
Messung.

Georg

von Klaus R. (klara)


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Hallo Georg,
jau, man tausche das d gegen ein t.
mfg klaus

von Arc N. (arc)


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D190979V schrieb:
> Bisherige Erkenntnis: Ein erster On-The-Fly Aufbau zeigt schonmal
> Messwerte, wenn auch 6° vom Ziel entfernt, dass ist aber bei 5%
> Widerständen, 3% NTC Toleranz und 20% Toleranz auf den KERKO jetzt nicht
> wirklich ein Wunder, dass kalibriert werden muss war ja klar. Zumindest
> sieht die Frequenz stabil aus und die warme Fingerkuppe auf dem NTC
> zeigt sofortige eine deutliche Reaktion.
>
> Gruß Dominik

Nur ein kurzer Hinweis: Es gibt auch fertige ICs die nach so einem 
Prinzip arbeiten. Idee dort ist einen Kondensator einmal über einen 
Referenzwiderstand zu entladen und einmal über den zu messenden...

Whitepaper zur Temperaturmessung
http://www.acam.de/fileadmin/Download/pdf/PICOSTRAIN/English/WP003_en.pdf
Datenblatt des PS09 von acam
http://www.acam.de/fileadmin/Download/pdf/PICOSTRAIN/English/DB_PS09_en.pdf

von D19079V (Gast)


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> Nur ein kurzer Hinweis: Es gibt auch fertige ICs die nach so einem
> Prinzip arbeiten. Idee dort ist einen Kondensator einmal über einen
> Referenzwiderstand zu entladen und einmal über den zu messenden...
>
> Whitepaper zur Temperaturmessung
> http://www.acam.de/fileadmin/Download/pdf/PICOSTRA...
> Datenblatt des PS09 von acam
> http://www.acam.de/fileadmin/Download/pdf/PICOSTRA...

Alle Achtung, habe die Links zwar nur kurz Überflogen, scheint aber
ein super Ansatz zu sein. Schade das der uC in meiner Anwendung nicht 
genug Pins für eine solche
Lösung bietet...
Andererseits kosten ein paar tiny's
mit Quarzen weniger als die INA's... Via I2C oder SPI...
Genauer als der ADC scheint es in jedem Fall zu werden. Ich denke ich
Muss nochmal ans steckbrett.

Danke.

Gruß Dominik

von Klaus R. (klara)


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Arc Net schrieb:

> Whitepaper zur Temperaturmessung
> http://www.acam.de/fileadmin/Download/pdf/PICOSTRAIN/English/WP003_en.pdf
> Datenblatt des PS09 von acam
> http://www.acam.de/fileadmin/Download/pdf/PICOSTRAIN/English/DB_PS09_en.pdf

Kann man das IC auch kaufen? Was kostet es?
mfg klaus

von Arc N. (arc)


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Klaus Ra. schrieb:
> Kann man das IC auch kaufen? Was kostet es?
> mfg klaus

Warum nicht? Nur nicht bei den bekannte(re)n Distris. Preisinformationen 
habe ich nicht.

von D190979V (Gast)


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Hallo,
das Thema ist doch sehr interessant, leider gehört es jetzt fast in den 
Bereich µC´s. Angeregt durch die obigen Links...
Zum Einsatz kommt übrigens ein Atmega 1284P, dieser lässt sich
intern ja relativ geschickt beschalten, so dass der Analog-Comparator 
harwäremäßig den Timer1 ansteuert, dabei wird dann der aktuelle 
Zählerstand gespeichert und eine Interupt-Routine ausgelößt. Der Timer 
hat eine Breite von 16 bit und läuft mindestens etwa 3,5ms bei etwas 
über 18MHz CPU-Takt.
Die ADC-Eingänge lassen sich auch für den AC missbrauchen, damit gehen 
mir
keine zusätzlichen Pin´s verloren oder sind gar nicht in ausreichender
Anzahl vorhanden (wie bei der Lösung mit dem 555).
Wie genau die Schaltschwelle des Comparators ist versuche ich gerade 
noch herauszufinden, oder weiß jemand ad-hoc Rat?
Die aktuelle Überlegung scheitert aber im Moment noch an den 
PT100-Sensoren, diese würden im akzeptablen Spannungsbereich einen zu 
hohen Stromfluss zulassen. Für Korrekturen/Anregungen bin ich natürlich 
dankbar:

Vereinfacht angenommen hat der PT100 bei 0° 100 Ohm und bei 100° 140 
Ohm.
Das RC-Glied wird zum Zeitpunkt t=0 mit 5V Spannung versorgt, die 
Referenzspannung für den AC liegt bei 1,3V.

Das RC-Glied besteht aus einem Kondensator 70µF und dem PT100,
bei 0° ergibt sich eine Zeitkonstante von 0,007 Sekunden und bei 100° 
eine Zeitkonstante von 0,0098 Sekunden.

Wird die Spannung zugeschaltet wird der Kondensator über den PT100 
geladen.
Die 1,3 V werden rechnerisch bei 0,002107736 Sekunden (0°C) und 
0,00295083 (100°) erreicht, dies entspräche Zählerständen von 38850 und 
54390, die Auflösung läge mit 15540 Digits etwa 15x höher als bei der 
ADC-Variante mit 10 bit. Das Ganze könnte mit einer Vergleichsmessung 
gegen einen genauen 100 Ohm Referenzwiderstand kalibriert werden, keine 
teueren Messverstärker, keine Platinenverschwendung an Wheatstonsche 
Brücken...

Wie ist wohl die Chance auf Erfolg und welche Genauigkeit kann man da 
anpeilen?

Gruß Dominik

von Arc N. (arc)


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D190979V schrieb:
> Wie ist wohl die Chance auf Erfolg und welche Genauigkeit kann man da
> anpeilen?
>
> Gruß Dominik

Erfolgreich wird es schon sein, nur bin ich mir relativ sicher, dass im 
DB des Controllers nichts zur Langzeitdrift, Temperaturdrift usw. usf. 
des Komparators steht...

von Ulrich H. (lurchi)


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Den PT100 würde ich schon besser über einen hochauflösenden ADC 
auswerten - schon wegen der 4-Leiterbeschaltung, die mit dem Umweg über 
die Zeitmessung schwierig wird. Die gute, teure Variante halt so etwas 
wie ein LTC2440 (ggf. noch LTC2400) oder AD7793, als billige Version ein 
MCP3551. Die Auflösung sollte in den meisten Fällen ausreichen - irgend 
was im Bereich 0.1 - 10 mK. Ein PT1000 wäre ggf. passender für den 
MCP3551.

Die Zeitmessung ist eher was für NTCs im 10 kOhm Bereich, denn dann 
fallen die Widerstände der Schalter nicht so ins Gewicht.

von Carsten R. (kaffeetante)


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abo

von Kay* (Gast)


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> Bisherige Erkenntnis: Ein erster On-The-Fly Aufbau zeigt schonmal
> Messwerte, wenn auch 6° vom Ziel entfernt, dass ist aber bei 5%
> Widerständen, 3% NTC Toleranz und 20% Toleranz auf den KERKO jetzt nicht
> wirklich ein Wunder, dass kalibriert werden muss war ja klar. Zumindest
> sieht die Frequenz stabil aus und die warme Fingerkuppe auf dem NTC
> zeigt sofortige eine deutliche Reaktion.

ich beschäftige mich z.Z. auch damit.
Vorteil,
- Frequenz über langes Kabel beeinflusst das Messergebnis nicht
- man kann über den zweiten Widerstand am 7555 (555 ist nicht sehr 
sinnvoll)
einen Teil des Kurvenverlaufs linearisieren. Einfach mal die Formeln aus 
dem Datenblatt in eine Tabellenkalkulaton schieben
- billige Lösung, wenn man mehrere Sensoren braucht

was mir fehlt,
ich kann noch nicht wirklich mit Timern und Bascom programmieren.
Frequenzzähler-Programme finden sich zwar genug,
aber schon am Drehen der Zeitbasis
(ich will mehrere Messung pro sek., min. 3) scheitere ich.

Ich hätte gerne
- zwischen 15 und 20grad (Raumtemperatur) eine verlässliche
Messung auf etwa 0,25grad genau

Problem bleibt natürlich, eine Referenz aufzutreiben.
Man müsste schon das Ergebnis kontrollieren können.

von Kay* (Gast)


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Ergänzung
> KERKO
nicht gut, da Temperatur-abhängige Kapazität

von Kay* (Gast)


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wie wäre es eigentlich mit der Genauigkeit/Linearität,
wenn man den NTC am 7555 gegen einen LM334 austauscht?

von Harald W. (wilhelms)


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Kay* schrieb:

> wie wäre es eigentlich mit der Genauigkeit/Linearität,
> wenn man den NTC am 7555 gegen einen LM334 austauscht?

Es gibt viele Wege, die nach Rom führen. Z.B. kann man mit einer
gewöhnlichen Universaldiode die Temperatur schon auf wenige
Zehntel Grad genau messen, wenn man es richtig macht.
Gruss
Harald

von Kay* (Gast)


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> gewöhnlichen Universaldiode die Temperatur schon auf wenige
> Zehntel Grad genau messen, wenn man es richtig macht.
die interessantes Geschichte, die cih dazu gesehen habe,
fand ich bei EDN.
Dort wird per Comparator eines µC der Temperaturverlauf
der Kapazität einer Universaldiode (1N4001) ausgewertet.

Bisher kenne ich keine präzisen Angaben zum Verlauf
der temp-abhängigen Spannung über einer Diode,
noch der Kapazität.
Selbst eine NTC-Kurve z.B. in 1°C-Schritten,
könnte ich mangels Referenz nicht erstellen.

Deshalb ich habe ich gestern erstmal einen DS18S20
zum Laufen gebracht.
Als Referenz kann ich z.Z. nur einen LM35 (immerhin ±0,5°C)
einsetzen

von Kay* (Gast)


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